Der Myers-Briggs Typenindikator (MBTI)

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Author: Reiner Michel
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Der Myers-Briggs Typenindikator (MBTI)

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Übersicht

MBTI

1. Allgemeine Information 2. Theorie 3. Auswertung 4. Gütekriterien 5. Zusammenfassung

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MBTI

1. Allgemeine Information

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MBTI

1. Allg. Information

„Wir möchten Sie mit einem der seriösesten und angesehensten Instrumente für die Bereiche Personal, Fortbildung von Führungskräften, Management und Organisationsentwicklung bekannt machen.“ „Der MBTI ist mehr als ein Test!“ (R. Bents & R. Blank, 1995)

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1. Allg. Information

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Allein in den USA erforschen damit jährlich über 3,5 Millionen Menschen ihr Stärken / SchwächenProfil. Bis heute ist der MBTI in 27 Sprachen übersetzt worden, im deutschen Sprachraum allerdings noch nicht sehr bekannt.

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1. Allg. Information

MBTI

Anwendungsgebiete Selbstklärungsprozessen

Personalbereich

Beratung

Coaching

• • • •

Führungskräfte – und Teamentwicklung Assessment Verkauf / Außendienst Marketing

• Beruf, Familie, Ehe, Kinder, Lebens

Pädagogik und Ausbildung

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• Lehr- und Lernstrategien

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1. Allg. Information

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• Persönlichkeitstypenindikator • Ab 15 Jahren • 90 Items • 10-20 Minuten (aber keine Zeitbegrenzung) • Einzel- oder Gruppentest

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2. Theorie

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2. Theorie

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Die Typentheorie nach C.G. Jung • Ableitung aus Verhaltensbeobachtungen

• Annahme: Menschliches Verhalten ist nicht zufällig • Es ist daher klassifizierbar • Unterschiede im Verhalten resultieren aus Präferenzen • Jedes Individuum hat eine Präferenz, wie es Dinge wahrnimmt und beurteilt • Sie bilden die Grundlage unserer Persönlichkeit • Präferenzen lassen sich in Funktionen und Einstellungen aufgliedern

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MBTI

2. Theorie Präferenz Einstellungen

Funktionen

Außenorientierte Einstellung

Sinnliche Wahrnehmung

Analytische Beurteilung

Innenorientierte Einstellung

Intuitive Wahrnehmung

Gefühlsmäßige Beurteilung

Wahrnehmung

Beurteilung

Insgesamt 8 verschiedene Typen Dr. Tobias Constantin Haupt

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MBTI

2. Theorie Die Entwicklung des MBTI • Weiterentwicklung von Jungs Typentheorie

• Erstausgabe 1942 (BMTI) • Ergänzung um eine vierte Skala: Einstellung gegenüber der Außenwelt (J/P)

Extraversion (E)

(I) Introversion

Sinnliche Wahrnehmung (S)

(N) INtuitive Wahrnehmung

AnalyTische Beurteilung (T)

(F) GeFühlsmäßige Beurteilung

Beurteilung (J)

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(P) Wahrnehmung

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2. Theorie Die 16 Typen des MBTI

ISTJ

ISFJ

INFJ

INTJ

ISTP

ISFP

INFP

INTP

ESTP

ESFP

ENFP

ENTP

ESTJ

ESFJ

ENFJ

ENTJ

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MBTI

2. Theorie Klassifikation der vier Funktionen Primäre Funktion

Sekundäre Funktion E S T P N F

Inferiore Funktion Dr. Tobias Constantin Haupt

Tertiäre Funktion

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MBTI

2. Theorie Dynamische Beziehungen I

E

S

T

P

E

S

T

J

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2. Theorie Dynamische Beziehungen II

I

S

T

P

I

S

T

J

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2. Theorie Konstruktion I

Übersetzung

Die 290 Items der MBTI “Form J” wurden übersetzt, wobei auf sprachlich-kulturelle Besonderheiten geachtet wurde.

Forced choice Antwortformat

Fragen und Wortpaare Gleichwertige Antworten Hohe Trennschärfe

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2. Theorie Konstruktion II Insgesamt 90 Items E: 25 Items

S: 22 Items

I: 24 Items

N: 15 Items

T: 19 Items F: 15 Items

J:

16 Items

P: 20 Items

Beispiel Bewerten Sie oder Dr. Tobias Constantin Haupt

A Gefühlsregungen höher als Logik B Logik höher als Gefühlsregungen? www.hauptsache-persoenlichkeit.de

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MBTI

3. Auswertung

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3. Auswertung Rohwerte Korrigierte Werte Präferenzwert

MBTI Schablone

Multiplikator

Vergleich der Subskalen

Typenbuchstaben Buchstabenkombination

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Ergebnis mit Klient besprechen 19

3. Auswertung

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Beispiel: ISTJ

vs.

ENFP

Innenorientiert

Außenorientiert

Sinnliche Wahrnehmung

Intuitive Wahrnehmung

Analytischer Beurteilung

Gefühlsmäßiger Beurteilung

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Extraversion vs. Introversion

MBTI Extraversion E Die Aufmerksamkeit der Person scheint von Außen angezogen zu werden – von Objekten und Menschen aus der Umgebung.

Introversion I Die Impulse werden aus der Umgebung geholt und damit die eigene Position befestigt. Interesse für klare Vorstellungen und Begriffe

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Sinnliche vs. Intuitive Wahrnehmung

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Sinnliche Wahrnehmung S Findet über die fünf Sinne statt: über Geschmack, Berührung, Sehen, Geruch und Gehör.

Intuitive Wahrnehmung N Beschreibt die Wahrnehmung durch inneren Einblick; „Aus dem Bauch heraus“.

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Gefühlsmäßiges vs. Analytisches Beurteilen

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Analytisches Beurteilen T beschreibt einen unpersönlichen, logischen Entscheidungsprozess; Analyse und Denken in Grundsätzen.

Gefühlsmäßiges Beurteilen F Entscheidungsprozess, in dem persönliche und soziale Werte eine Rolle spielen.

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Beurteilung vs. Wahrnehmung

MBTI Beurteilung J Die Person drängt zur Entscheidung, sucht nach Geschlossenheit im Vorgang, plant Handlungsabläufe oder organisiert Aktivitäten.

Wahrnehmung P Die Person ist auf Empfang eingestellt - sie nimmt Informationen auf.

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MBTI

4. Gütekriterien

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4. Gütekriterien

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Objektivität Durchführungsobjektivität Auswertungsobjektivität

Interpretationsobjektivität

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4. Gütekriterien

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Reliabilität Interne Konsistenz (Cronbach’s α)

Skala EI = .92 Skala JP = .88

Skala SN = .88 Skala TF = .87

Test-Retest Reliabilität

Skala EI = .89 Skala JP = .91

Skala SN = .80 Skala TF = .87

4 gleiche Buchstaben: 67,5% 3 gleiche Buchstaben: 25,0% Dr. Tobias Constantin Haupt

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4. Gütekriterien

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Validität I

Faktorenanalyse

Konstruktvalidität

Nach einer Varimax Rotation ergab sich eine Vier-Faktoren-Lösung, die 21% der Gesamtvarianz erklärt.

Die Autoren werten bestimmte Typenverteilungen in verschiedenen Berufssparten als Hinweis für Konstruktvalidität. BWL-Studenten: 49% EST- (vs. 15%) Führungskräfte: 55% --TJ (vs. 24%) Restaurantleiter: 55% -STJ (vs. 17%)

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4. Gütekriterien

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Validität II

MBTI vs. NEO-PI

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4. Gütekriterien

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Normen

Normen liegen für den deutschsprachigen Raum noch nicht vor.

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5. Zusammenfassung

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• Hohe Akzeptanz • Ökonomische Auswertung • Ausführliche Beschreibung der einzelnen Typen • Starker Praxisbezug • Relativ kostengünstiges Verfahren • Hohe Reliabilität • Vielseitig Anwendbar Dr. Tobias Constantin Haupt

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Kritik

MBTI

1.

Unsystematischer Aufbau des Manuals

2.

Typencharakteristikabeschreibung wiederholt sich

3.

Kein theoriegeleitetes Instrument

4.

Reduktion menschlichen Erlebens auf 2-Buchstabenformel

5.

25% der Items widersprechen dem Konstruktionsprinzip

6.

Entwicklungsschritte deutscher Adaption nicht nachvollziehbar

7.

Keine Nachvollziehbarkeit der faktorenanalytischen Ergebnisse

8.

Ungenügender Validitätsnachweis

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•R. Blank, 1999: „Die Auswertung der Blackbox eines abgestürzten Flugzeuges ergab, dass der Pilot sehr introvertiert war und innerlich irgendwelche Gedanken verarbeitete, statt mit seinem Co-Piloten zu sprechen und das Flugzeug zu retten. Beim Austausch im Cockpit gibt es einen enormen Trainingsbedarf. Schließlich hängt davon das Leben vieler Hundert Menschen ab“.

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Fazit

MBTI

Als weitverbreiteter Test ist es wichtig ihn zu kennen Breites Anwendungsfeld aber nicht gerechtfertigt Mit Einschränkungen zur Beratung und Teamentwicklung nützlich Der MBTI gehört zu den Typen von Tests, die man nicht unbedingt einsetzen muss Dr. Tobias Constantin Haupt

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Literaturverzeichnis •









MBTI

Briggs, K. & Briggs Meyers, I (1995). Der Meyers Briggs Typenindikator (MBTI), deutsche Bearbeitung von Bents, R. & Blank, R. Beltz Test GmbH. Der Meyer-Briggs-Typenindikator (MBTI). In R. Hossiep, M. Paschen & O. Mühlhaus (2000), Persönlichkeitstests im Personalmanagement (S. 124-134). Göttingen Hogrefe. Deubner, R. (2002) Myer-Briggs-Typenindikator (MBTI). In E. Brähler, H. Holling, D. Leutner & F. Petermann (Hrsg.), Brickenkamp Handbuch psychologischer und pädagogischer Tests (S. 692-695). Göttingen: Hogrefe. Hank, P. & Schwengmezger, P. (1992). Meyers-Briggs-Typenindikator (MBTI) nach C. C. Briggs und I. Briggs Meyers. Zeitschrift für Differentielle und Diagnostische Psychologie, 13, 130-132. McCrae, R. R. & Costa, P. T. (jr.) (1989). Reinterpreting the MeyersBriggs-Type Indicator from the Perspective of the Five-Factor-Modell of Personality. Journal of Personality, 57, (pp. 17-40).

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