Brandschutzschalter 5SM6 nach DIN-VDE :

Brandschutzschalter 5SM6 nach DIN-VDE 0100-420:2016-02 Frei verwendbar © Siemens AG 2017 siemens.de/brandschutzschalter 1. Fehlerlichtbögen – Gesch...
3 downloads 0 Views 3MB Size
Brandschutzschalter 5SM6 nach DIN-VDE 0100-420:2016-02 Frei verwendbar © Siemens AG 2017

siemens.de/brandschutzschalter

1. Fehlerlichtbögen – Geschichte und Veranlassung 2. Entstehung eines Fehlerlichtbogens 3. Schutzkonzepte 4. SIARC-Technologie 5. Jetzt ist er Pflicht! 6. Häufig gestellte Fragen

Frei verwendbar © Siemens AG 2017 Seite 2

Januar 2017

Die Geschichte der Fehlerlichtbogenerkennung 1983: Erste Siemens Patente für AFCI1 Technologie (USA) 1992: Die "Consumer Products Safety Commission (CPSC)" initiiert das Projekt "Home Electrical System Fires Project" (USA) 1993: CPSC beauftragt UL mit der Untersuchung und Überprüfung von Brandursachen. Lösung: Eine neue Technologie der Lichtbogenerkennung (USA 2008: Der National Electrical Code 2005 schreibt den AFCI Klasse A für den Schutz von allen Stromkreisen 15 / 20 A in Wohnräumen vor (USA) 2012: Siemens bringt den ersten Brandschutzschalter für den IEC Markt 2014: Dezember Brandschutzschalter werden in der europäischen Norm IEC 60364-4-42 empfohlen 2016: Februar verpflichtender Einsatz des Brandschutzschalters in der nationalen Norm DIN VDE 0100-420 2016: Oktober Siemens führt die 2te Generation des Brandschutzschalters ein 1) AFCI: Arc Fault Circuit Interrupter 2) Consumer Product Safety Review, Volume 4, Summer 1999 Frei verwendbar © Siemens AG 2017 Seite 3

Januar 2017

Die Bilanz ist eindeutig Es muss gehandelt werden!

Ca. 600

Menschen sterben jährlich in Deutschland durch Brände1

200.000

Brandfälle werden pro Jahr gemeldet1

33 %

aller Brände entstehen durch Elektrizität2

6 Mrd.

Schaden für die Versicherungswirtschaft

Quellen: 1 GDV (2015): Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. 2 IFS (2014): IFS Brandursachenstatistik 2013 3 IFS (2012): Schadensprisma – ein sicheres Zuhause Frei verwendbar © Siemens AG 2017 Seite 4

Januar 2017

1. Fehlerlichtbögen – Geschichte und Veranlassung 2. Entstehung eines Fehlerlichtbogens 3. Schutzkonzepte 4. SIARC-Technologie 5. Jetzt ist er Pflicht! 6. Häufig gestellte Fragen

Frei verwendbar © Siemens AG 2017 Seite 5

Januar 2017

Ein unterschätztes Gefahrenpotential für elektrisch gezündete Brände

Frei verwendbar © Siemens AG 2017 Seite 6

Januar 2017

Ein unterschätztes Gefahrenpotential für elektrisch gezündete Brände

• Elektrisch gezündete Brände stellen ein hohes Gefahrenpotenzal für Personen, Gebäude und Investitionen dar. • Eine Leistung von etwa 70W (230V, 300mA) reicht bereits aus, um ein Feuer elektrisch zu zünden. • Gefahrenstellen, die zu Bränden in der Infrastruktur führen, sind vor allem Kabel und Leitungen. • Auch elektrische Verbraucher stellen ein hohes Risiko dar.

Frei verwendbar © Siemens AG 2017 Seite 7

Januar 2017

Die Entstehung eines Fehlerlichtbogen infolge einer Schadstelle in der Leitung Phase 1 Strom fließt durch beschädigte Leitung

Phase 2

Phase 3 (Verkohlung)

Engpass in Leitung und Isolierung werden heiß

Heißes Kupfer oxidiert zu Kupferoxid, Isolierung karbonisiert

Bis ca. 1.250 °C Frei verwendbar © Siemens AG 2017 Seite 8

Januar 2017

Phase 4 (Verkohlung) • Kupfer schmilzt und vergast kurzzeitig (z.B. bei Sinusscheitel) Luftspalt • Sporadische Fehlerlichtbögen über Isolierung

Bis ca. 6.000 °C

Phase 5 (Zündung) Stabiler Fehlerlichtbogen über karbonisierter Isolierung

Ca. 6.000 °C

Brandschutzschalter 5SM6 Schließen der bisherigen Schutzlücke Serieller Fehlerlichtbogen in Phase oder Neutralleiter

Paralleler Fehlerlichtbogen Phase und Neutralleiter / Erde

Nagel oder Schraube

Lose Kontakte und Anschlüsse Hohe Temperatur des Lichtbogens

Gequetschte Leitung

entzündbares Material

Zu kleiner Biegeradius

Abgeknickte Stecker / Leitungen

Frei verwendbar © Siemens AG 2017 Seite 9

UV-Strahlung / Nagetierverbiss

Januar 2017

1. Fehlerlichtbögen – Geschichte und Veranlassung 2. Entstehung eines Fehlerlichtbogens 3. Schutzkonzepte 4. SIARC-Technologie 5. Jetzt ist er Pflicht! 6. Häufig gestellte Fragen

Frei verwendbar © Siemens AG 2017 Seite 10

Januar 2017

Erweiterung der bestehenden Schutzmöglichkeiten durch Fehlerlichtbogenerkennung Fehlerfall

Schutzvarianten

Parallel Phase-Neutral / Phase-Phase

Frei verwendbar © Siemens AG 2017 Seite 11

Januar 2017

L LAST

L/ N

LS

Leitungsschutz (Überstrom / Kurzschluss)

Klassischer Überstrom- und Kurzschlussschutz am Beispiel: Leitungsschutzschalter B – Charakteristik

Beispiel Leitungsschutzschalter B16 Überstrom: Auslösezeit:

18 – 23,2 A (thermisch) 60 min

Kurzschluss: Auslösezeit:

ab 48 A (magnetisch) 100 ms

nach Gerätenorm EN 60898-1

Frei verwendbar © Siemens AG 2017 Seite 12

Januar 2017

Erweiterung der bestehenden Schutzmöglichkeiten durch Fehlerlichtbogenerkennung Fehlerfall

Schutzvarianten

Parallel Phase-Neutral / Phase-Phase

L LAST

LS

L/ N

Leitungsschutz (Überstrom / Kurzschluss)

L

Parallel Phase-Schutzleiter

Frei verwendbar © Siemens AG 2017 Seite 13

Januar 2017

LAST

PE N

FI / FILS

Personenschutz / Leitungsschutz

Der richtige Fehlerstromschutzschalter für jede Anwendung Typ AC

In Deutschland nicht • Sinusförmige Wechselfehlerströme zulässig!

Frei verwendbar © Siemens AG 2017 Seite 14

Januar 2017

Typ A

Typ F

Typ B

Typ B+

kHz • Sinusförmige Wechselfehlerströme • Pulsierende Gleichfehlerströme

• Wie Typ A • Fehlerstrom aus Mischfrequenzen

• Wie Typ F • Glatte Gleichfehlerströme • Auslösewerte bis 2 kHz

• Wie Typ B • Auslösewerte bis 20 kHz • Auslösung innerhalb des Frequenzbereiches unterhalb von 420 mA

Einsatzbeispiele: Deutschland für Standardanwendungen

Einsatzbeispiele: • Verbraucher mit 1phas. Umrichter: • Waschmaschine • Staubsauger • Lüftungsanlagen • Pumpen • etc. • Elektrische Netzteile

Einsatzbeispiele: • Photovoltaik Anlagen • Rolltreppen / Aufzüge • USV-Anlagen • Ladeinfrastruktur für • Elektrofahrzeuge • Baustellen, Labor • Verbraucher mit 3-phas. Umrichter

Einsatzbeispiele: • Feuergefährdete Betriebsstätten • zus. Brandschutz • Landwirtschaft • holzverarbeitende Betriebe

Erweiterung der bestehenden Schutzmöglichkeiten durch Fehlerlichtbogenerkennung Fehlerfall

Schutzvarianten

Parallel Phase-Neutral / Phase-Phase

L LAST

LS

L/ N

Leitungsschutz (Überstrom / Kurzschluss)

L

Parallel Phase-Schutzleiter

LAST

PE N

Serielle und parallele Fehlerlichtbögen

FI / FILS

Personenschutz / Leitungsschutz

BS

Brandschutz / Fehlerlichtbogen

Bei seriellen Lichtbögen bieten Fehlerstrom- und Überstromschutzeinrichtungen keinen Schutz! Der Brandschutzschalter (BS) schließt diese Schutzlücke. LS = Leitungsschutzschalter / FI = Fehlstrom-Schutzeinrichtung / BS = Brandschutzschalter Frei verwendbar © Siemens AG 2017 Seite 15

Januar 2017

Brandschutzschalter 5SM6 Schließen der bisherigen Schutzlücke Fehlerfall

Schutzvarianten

Parallel Phase-Neutral / Phase-Phase

L LAST

N

Parallel Phase-Schutzleiter

L PE

LAST

N

Seriell

Personen- , Brand, Leitungs- und Überstromschutz in einer Kombination

L LAST

Brandschutzschalter erfüllt die erforderlichen Schutzziele: Personensicherheit Investitionsschutz Anlagenverfügbarkeit

N

Der Brandschutzschalter schaltet beim Auftreten gefährlicher Fehlerlichtbögen sicher den Stromkreis ab und löst nur im tatsächlichem Fehlerfall aus. Frei verwendbar © Siemens AG 2017 Seite 16

Januar 2017

Brandschutzschalter 5SM6 – Die nächste Generation

Generation 1 (seit 2012 im Markt)

Generation 2 (seit 28.12.2016)

• Zwei Varianten – bis 16 A • Regelmäßiger Funktionsselbsttest • Überspannungsschutz: Abschaltung bei Spannungen über 275 V • Identisches Zubehör wie LS-Schalter 5SY (AS, FC, UR, ST)

• • • • • • • •

• •

Frei verwendbar © Siemens AG 2017 Seite 17

Januar 2017

Umsetzung der Rückmeldung des Marktes Vier Varianten – bis 16 A / bis 40 A Regelmäßiger Funktionsselbsttest Überspannungsschutz: Abschaltung bei Spannungen über 275 V Identisches Zubehör wie LS-Schalter 5SY (AS, FC, UR, ST) Verbesserte / massivere Verbindungs-Leiter Entfall des Griffes Multi-Funktions-Element, dient als: – LED, Status und Fehleranzeige – Rücksetz-Taste – Test-Taste „SIARC“ als geschützte Marke Über 300 Lösungen realisierbar

1. Fehlerlichtbögen – Geschichte und Veranlassung 2. Entstehung eines Fehlerlichtbogens 3. Schutzkonzepte 4. SIARC-Technologie 5. Jetzt ist er Pflicht! 6. Häufig gestellte Fragen

Frei verwendbar © Siemens AG 2017 Seite 18

Januar 2017

Unterscheidung zwischen Lichtbögen und Fehlerlichtbögen im Detektionspentagon

Powerline Fehlerlichtbogen Dimmer Altes Relais Schalter

80%

Frei verwendbar © Siemens AG 2017 Seite 19

Januar 2017

Unterscheidung zwischen Lichtbögen und Fehlerlichtbögen im Detektionspentagon Detektion

Aufbau Brandschutzschalter

Powerline Fehlerlichtbogen Dimmer Altes Relais Schalter

80%

HF Stabilität

Frei verwendbar © Siemens AG 2017 Seite 20

Januar 2017

SIARC-Technologie Brandschutzschalter Detektion Lichtbogen Charakteristik

Hardware

Frei verwendbar © Siemens AG 2017 Seite 21

Januar 2017

1. Fehlerlichtbögen – Geschichte und Veranlassung 2. Entstehung eines Fehlerlichtbogens 3. Schutzkonzepte 4. SIARC-Technologie 5. Jetzt ist er Pflicht! 6. Häufig gestellte Fragen

Frei verwendbar © Siemens AG 2017 Seite 22

Januar 2017

Die wichtigsten Mitglieder des Normengremiums

Zusammensetzung des DKE-Lenkungsausschuss

Deutsches Institut für Normung e.V.

Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik e.V.

Verband der technischen Überwachungsvereine

einstimmiger Beschluss erforderlich um eine Norm in Deutschland zu verabschieden. Frei verwendbar © Siemens AG 2017 Seite 23

Januar 2017

Verpflichtender Einsatz des Brandschutzschalters nach DIN VDE 0100-420 Teil 421.7 Fehlerlichtbogen-Schutzeinrichtungen (AFDDs) sind vorzusehen in einphasigen Wechselspannungssystemen mit einem Betriebsstrom nicht größer als 16 A: Abschrift der Norm

Auszug (Produktnorm) DIN EN 62606 Allgemeine Anforderungen an Fehlerlichtbogen-Schutzeinrichtungen: „Die Einrichtungen sind dafür vorgesehen die Risiken eines Brandes in Verbraucherstromkreisen einer ortsfesten Anlage aufgrund von Fehlerlichtbogenströmen zu begrenzen, die unter bestimmten Bedingungen bei fortdauerndem Lichtbogen das Risiko einer Brandentzündung darstellen.“

Frei verwendbar © Siemens AG 2017 Seite 24

Januar 2017

Übersicht der Gebäude und Räume mit verpflichtenden Einsatz nach DIN VDE 0100-420 Schlaf- oder Aufenthaltsräume von Heimen oder Tageseinrichtungen für Kinder, behinderte oder alte Menschen (z. B. Kindertagesstätten, Seniorenwohnheime) Abschrift der Norm • Schulen1) • Internate1) • Jugendherbergen1) • Schullandheime1) • Bildungszentren mit Schlafräumen1) • Asylantenheime1) • Justizvollzugsanstalten1)

Frei verwendbar © Siemens AG 2017 Seite 25

Januar 2017

1)

beispielhafte Gebäude aus Sicht Siemens

Übersicht der Gebäude und Räume mit verpflichtenden Einsatz nach DIN VDE 0100-420 Schlaf- oder Aufenthaltsräume von barrierefreien Wohnungen nach DIN 18040-2 Abschrift der Norm • In allen Bundesländern wird in der Landesbauordnung gefordert: "In Gebäuden mit mehr als zwei Wohnungen müssen die Wohnungen eines Geschosses barrierefrei erreichbar sein;" (Ausnahme Hamburg und Niedersachsen 4 Wohnungen) • Bedarf von ca. 2,5 Mio. barrierefreie Wohnungen in Deutschland

Frei verwendbar © Siemens AG 2017 Seite 26

Januar 2017

Übersicht der Gebäude und Räume mit verpflichtenden Einsatz nach DIN VDE 0100-420 Räume und Orte mit einem Feuerrisiko durch verarbeitete oder gelagerte Materialien, Feuergefährdete Betriebsstätten nach DIN VDE 0100-510 (422.3) Abschrift der Norm • Herstellung, Bearbeitung oder Lagerung von brennbaren Material einschließlich Vorhandensein von Staub • Scheunen • Holzverarbeitende Betriebe • Papierfabriken (Druckereien) • Textilfabriken Auszug DIN VDE 0100-510 Tabelle ZA.1 BE2 Feuergefahren

Gebäudebezeichnungen aus der Norm Frei verwendbar © Siemens AG 2017 Seite 27

Januar 2017

Übersicht der Gebäude und Räume mit verpflichtenden Einsatz nach DIN VDE 0100-420 Räume und Orte mit brennbaren Baustoffen (422.4) Abschrift der Norm • Holzhäuser • Holzständerbauweise1) • Holzdachstühle1)

Auszug aus Tabelle DIN VDE 0100-510 ZA1, CA1, Gebäude hauptsächlich aus brennbarem Material hergestellt. 1) Beispielhafte Gebäude aus Sicht Siemens Frei verwendbar © Siemens AG 2017 Seite 28

Januar 2017

Übersicht der Gebäude und Räume mit verpflichtenden Einsatz nach DIN VDE 0100-420 Räume und Orte mit Gefährdung für unersetzbare Güter (422.6) Abschrift der Norm • Nationaldenkmäler • "gelistete" Baudenkmäler • Museen • Galerien • Archive • Bahnhöfe, Flughäfen1) • Rechenzentren1)

1)Gebäudebezeichnungen aus der Norm Bemerkung DKE-Verlautbarung vom 03.08.2016: andere, nicht offiziell erfasste Gebäude, an deren Erhaltung und Nutzung ein öffentliches Interesse besteht. Dies ist immer dann gegeben, wenn für die Erhaltung und Nutzung von Gebäuden geschichtliche, künstlerische, wissenschaftliche, technische, volkskundliche oder städtebauliche Gründe vorliegen. Frei verwendbar © Siemens AG 2017 Seite 29

Januar 2017

Die Anzahl der „gelisteten“ Baudenkmäler ist in Deutschland nicht zu unterschätzen! Bayern

Nürnberg, Innenstadt

Nürnberg, Reindelstraße

Baudenkmäler Nürnberg Innenstadt und Randbezirke

Baudenkmal Aktennummer: D-5-64-000-2494 Wohnheim für berufstätige Frauen, dreigeschossiger Stahlbetonskelettbau um 1955/56

Auszug DKE: Baudenkmäler, die gesetzlich geschützt und in Denkmalbüchern / -listen eingetragen sind. Frei verwendbar © Siemens AG 2017 Seite 30

Januar 2017

Quelle: www.denkmalliste.org

Darüber hinaus gilt ein empfohlener Einsatz gem. DIN VDE 0100-420 Gebäude und Räume mit empfohlenen Einsatz

• Räume mit Schlafgelegenheiten (Bsp.: Schlafzimmer / Hotel) • Räume oder Orte mit Feuer verbreitenden Strukturen nach (422.5) z.B. Kamineffekt bei Hochhäusern, Zwangsbelüftung oder abgehängten Decken • Verbrauchsgeräte mit hoher Anschlussleistung z.B. Waschmaschine, Trockner, Geschirrspüler Frei verwendbar © Siemens AG 2017 Seite 31

Januar 2017

Was ist bei Bestandsanlagen zu beachten? Vorgehensweise bei der Erweiterung / Veränderung von bestehenden oder neuen Stromkreisen bis 16A

1 Gebäudeart

2 Tätigkeit Erweiterung um oder Verlegung von

3 Steckdosenkreis FI vorhanden?

Erweiterung um 5SM6 + LS 5SY60 Erweiterung um oder Verlegung von

FI nicht vorhanden?

Erweiterung um 5SM6 + FI/LS 5SU1 Frei verwendbar © Siemens AG 2017 Seite 32

Januar 2017

4 Sonstige bis 16A Bei Veränderung oder Erweiterung ist generell die aktuelle DIN VDE 0100-420 anzuwenden. d.h. Erweiterung um mindestens 5SM6 + LS 5SY60

Nichteinhaltung von Normen = mangelhafte Leistung OLG Düsseldorf Urteil vom 14.03.2014; Az 22 U 100/13

Das OLG Düsseldorf hält fest, dass in dem Fall, dass bestehende Normen nicht eingehalten werden, unmittelbar davon ausgegangen werden darf, dass eine Leistung mangelhaft ist. Den Beweis des Gegenteils muss der Unternehmer (Installateur) führen: 1. Werden DIN-Normen oder sonstigen allgemein anerkannten Regeln der Technik bei einer Werkleistung nicht eingehalten, spricht wegen der damit verbundenen Gefahrerhöhung eine tatsächliche Vermutung (Anscheinsbeweis) dafür, dass im Zusammenhang mit der Werkleistung entstandene Schäden bei Beachtung der Normen vermieden worden wären und auf die Verletzung der Normen zurückzuführen sind. 2. Die Verletzung von DIN-Normen oder allgemein anerkannter Regeln der Technik erlaubt als Erfahrungssatz den Schluss, dass das Schadensrisiko derjenigen trägt, der es durch die Einhaltung dieser Regeln abwenden sollte (also i.d.R. der Auftragsnehmer - Elektriker). 3. Im privaten Baurecht obliegt dem Werkunternehmer der Beweis, dass die Schäden auch bei Normeinhaltung entstanden wären, verbleibende Zweifel gehen zu Lasten des Werkunternehmers. 4. Zur Erschütterung des Anscheinsbeweises genügen reine Vermutungen des Auftragnehmers nicht, sondern er muss im Einzelnen darlegen und ggf. voll beweisen, dass die behauptete a-typische Ursache ernsthaft in Betracht kommt.

Frei verwendbar © Siemens AG 2017 Seite 33

Januar 2017

1. Fehlerlichtbögen – Geschichte und Veranlassung 2. Entstehung eines Fehlerlichtbogens 3. Schutzkonzepte 4. SIARC-Technologie 5. Jetzt ist er Pflicht! 6. Häufig gestellte Fragen

Frei verwendbar © Siemens AG 2017 Seite 34

Januar 2017

Die wichtigsten Fragen zum Thema Brandschutzschalter

Was ist bei einer Isolationsprüfung zu beachten?

Wie in der Bedienungsanleitung beschrieben, muss der Brandschutzschalter abgeklemmt werden, wenn die Isolationsmessung im kV-Bereich durchgeführt werden sollte. Die Elektronik sitzt beim Brandschutzschalter oben (ausgangsseitig). Bei angeschlossenen Leitern treffen die 1000 V also auf die Elektronik und diese wird beschädigt. 500 V bzw. 600 V hält die Elektronik aus. Die Anschlussadern können dranbleiben. Falls der Brandschutzschalter bei der 500 V-Messung eingeschaltet ist, wird er die Überspannung detektieren und abschalten. Beim Wiedereinschalten wird die Auslösung angezeigt. Dieser Zustand kann zurückgesetzt werden. Ist der Brandschutzschalter ausgeschaltet, passiert nichts.

Kann der Brandschutzschalter als Überspannungsableiter eingesetzt werden?

Frei verwendbar © Siemens AG 2017 Seite 35

Januar 2017

Nein, der Brandschutzschalter erfüllt nicht die Anforderungen an die Überspannungsableiter gemäß DIN EN61643-11. Die Abschaltung bei >275 V ist nur ein Schutz für die interne Elektronik. Der integrierte Überspannungsschutz bezieht sich nur auf "normale" Überspannungen durch Sternpunktverschiebung (bis zu 400 V).

Die wichtigsten Fragen zum Thema Brandschutzschalter

Muss bei dem Brandschutzschalter eine Funktionsprüfung nach DIN VDE 0105-100 (Wiederholungsprüfung für elektrische Anlagen) durchgeführt werden?

Für Fehlerlichtbogen-Schutzeinrichtungen (arc fault detection devices) ist in der Produktnorm eine Selbstüberwachung vorgeschrieben. Der Brandschutzschalter von Siemens führt zweimal täglich einen internen Selbsttest durch. Bei den Geräten 5SM6*-2 kann zusätzlich über die Testtaste ein manueller Test angestoßen werden. Die DKE/UK 964.1 erarbeitet aktuell gemeinsam mit dem Errichtungsgremium entsprechende Anforderungen zur späteren Integration in die DIN VDE 0100-600 bzw. DIN VDE 0105-100.

Wie hoch ist die zu erwartende Lebensdauer des Brandschutzschalters?

Der Brandschutzschalter 5SM6 weist eine FIT-Rate von 180 auf – ein rein statistischer Wert für die Ausfallwahrscheinlichkeit der einzelnen Bauelemente. Dies bedeutet statistisch gesehen 180 Ausfälle in einer Milliarde Stunden. Es gibt aber weitere Effekte, die die Lebensdauer begrenzen können, z. B.: Materialwanderung, Diffusion, Ausdampfen von Flüssigkeiten in einigen Kondensatoren, mechanischer / thermischer Stress etc. Die Bauelemente, die im Allgemeinen zuerst ausfallen sind Kondensatoren. Deshalb wurden diese so ausgewählt, dass sie eine MTBF von mindestens 30 Jahren bei Nennlast haben.

Frei verwendbar © Siemens AG 2017 Seite 36

Januar 2017

Die wichtigsten Fragen zum Thema Brandschutzschalter

Wie lange ist die Gewährleistungsfrist des Brandschutzschalters?

Die Gewährleistung der Brandschutzschalter beträgt wie bei allen unseren Siemens Produkten 1 Jahr.

Ist es möglich den Brandschutzschalter 5SM6, 1+N bei mehrphasigen Stromkreisen einzusetzen?

Nein, der Brandschutzschalter ist nur für Endstromkreise mit einer Wechselspannung von 230 V ausgelegt.

Muss der Brandschutzschalter in bestehenden Anlagen nachgerüstet werden?

Bei bestehenden Anlagen braucht der Brandschutzschalter nicht nachgerüstet werden. Der Betreiber sollte aber auf die neue DIN VDE-Norm hingewiesen werden. Unberührt davon bleibt die Nachrüstpflicht bei Nutzungsänderungen und bei Änderungen bzw. Erweiterungen einer bestehenden Anlage

Frei verwendbar © Siemens AG 2017 Seite 37

Januar 2017

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit

siemens.de/brandschutzschalter Frei verwendbar © Siemens AG 2017 Seite 38

Januar 2017

Suggest Documents