Biblische Dogmatik. Eine Biblische Theologie in dogmatischer Perspektive:

Friedrich Mildenberger Lebensdaten • *28.2.1929 • Studium in Tübingen und Göttingen • 1951-1964 Pfarrer in Württemberg (1964 Habilitation) • 1964-1970...
Author: Bernhard Pohl
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Friedrich Mildenberger Lebensdaten • *28.2.1929 • Studium in Tübingen und Göttingen • 1951-1964 Pfarrer in Württemberg (1964 Habilitation) • 1964-1970 Uni Tübingen Dozent • 1970-1994 Uni Erlangen Systematik I (1994 emeritiert) Hauptwerke Biblische Dogmatik (1991-1993) Kleine Predigtlehre Grundwissen der Dogmatik Kurzcharakteristik: Als Systematiker bewegt sich Mildenberger zwischen der Konkretheit biblischen Erzählens oder des weisheitlichen Redens und der Reflexion der erkenntnis- und sprachbedingenden Kategorien wissenschaftlicher Theologie. Dabei begibt er sich in Auseinandersetzung mit der modernen Welt, ihren weltanschaulichen Axiomen, ihren moralischen Ansprüchen und ihren kulturellen Krisen. Im Zentrum seines Denkens zwischen dem Anstehenden (Zeitgemäßheit) und dem Schriftgemäßen steht dabei die „einfache Gottesrede“ (Sprache des konkreten Glaubens). Nur in ihr erfährt die „Wahrheitsfrage“ ihre Antwort.

Biblische Dogmatik. Eine Biblische Theologie in dogmatischer Perspektive: Band 1. Prolegomena: Verstehen und Geltung der Bibel Die einfache Gottesrede (im folgenden abgekürzt: eGr) als Voraussetzung und Ziel wissenschaftlicher Theologie Orte Alle Lebenszusammenhänge, in denen anstehende Wirklichkeit von Gott her auf Gott hin zur Sprache kommt. Elemente Bekennen, Bezeugen, Bitten, Danken, Trösten, Ermahnen, Zurechtweisen, Belehren, Erzählen, Gotteslob Der Lebenszusammenhang als Innerlich keine offensichtliche Differenz zum allgemeinen Kommunikationsgeschehen Kommunikationsgeschehen. Äußerlich: religiöses Sprechen. Die Notwendigkeit einer kritischen Begleitung der Mündige Gemeinde beurteilt Schriftgemäßheit der Rede, denn ihre Wahrheit erweist sich im gemeindlichen Lebenszusammenhang. einfachen Gottesrede 1. Kapitel: Schriftauslegung zwischen historischer Wissenschaft und kirchlicher Anwendung §1 Biblische Dogmatik im Zusammenhang von Theologie als Wissenschaft Thema Biblischer Bezug Dogmatisches Ergebnis Das Nebeneinander der Innere Spannungen in der Theologie: historische, theologischen Disziplinen als systematische, empirische Methoden. Einheit durch Problemanzeige Kirchlichkeit oder Gesellschaftsbezug? Methodologische Aporien der Extrem arbeitsteilig und subjekt-abstrakt; Vernunft wissenschaftlichen Theologie verlangt aber Bezug aufs Wirklichkeitsganze, Orientierung und Wertungen => Kompromisse nötig. Theologische Methodenprobleme Korrelationstheologie hat falschen Grundansatz in in ihrer Interdependenz einer Wirklichkeit ohne Gott (Wahrheit in der eGr!) §2 Der kirchliche Schriftgebrauch Thema Biblischer Bezug Über grundsätzliche Wertschätzung und faktische Vernachlässigung der Bibel in der Volkskirche

Der Gebrauch der Bibel als Wort Gottes Der gottesdienstliche Kontext kirchlicher Erfahrung mit der

Dogmatisches Ergebnis Eigentlich Schriftprinzip, faktische Kirche bestimmt sich aber leider affirmativ von sich selbst her (analog Korrelationsmethode). Falscher Umgang: Loslösen einzelner Bibelsprüche in inhaltlich unbestimmte Zeiten zur eigenen Thesenaffirmation (sog. Dicta probantia). Gottesdienst ist eigentlich der hervorgehobene Ort kirchlicher Erfahrung mit der Schrift (Problem der P ik i di W l f h d AT hl

i )

Schrift §3 Modelle anwendungsorientierter Schriftauslegung Thema Biblischer Bezug Psychologische Bibelauslegung

Perikopenpraxis, die Welterfahrung des AT vernachlässigt).

Die Bibel in der Theologie der Befreiung Feministische Bibelauslegung

+ Betonung der Einheit des Lebens (Welt+Heil) Aber marxistische Kategorien zur Situationsdeutung + Auf Verletzungen achten, auf Androzentrik in Bibel und Wirkungsgeschichte achten!

Dogmatisches Ergebnis + Heilkraft biblischer Bilder nutzen zur Wirklichkeitsdeutung

Aber was ist der Theorierahmen dieser Wirklichkeit?

2. Kapitel: Gottes Wort als Grund und Licht der Welt §4 Die Einheit der Schrift in der einfachen Gottesrede Thema Biblischer Bezug Die kritische Infragestellung der Schrifteinheit

Dogmatisches Ergebnis Schrifttheologie ist Kompromiß zwischen neuzeitlicher historischer Kritik und Inspirationslehre.

Möglichkeiten einer Begründung und Darstellung der Einheit der Schrift

Als abgeschlossener Kanonisierungsprozeß? Oder als Einheit des Glaubensinhalts (dann Distanz kaum möglich).

Einige methodische Folgerungen

Kompromiß zwischen kirchlicher Erfahrung (eGr) und Kritik an Einseitigkeiten und Verkürzungen.

§5 Die Zeitbestimmung der Wortes Gottes (christologisch-geschichtlich und pneumatologisch-gegenwärtig) Thema Biblischer Bezug Dogmatisches Ergebnis 2.Person der Trinität eint sich mit der Menschheit => Vorüberlegungen anhand Heilswerk (dreifaches Amt). Aber problematisch bleibt traditioneller christologischer Differenz zwischen Innen-(Wort-) und Außenwirksamkeit Denkfiguren (Vorsehung) Jesu.

Der Christus, der Geist und das Wort Die Schöpfungsmittlerschaft Christi als hermeneutische Vorgabe

Joh 5;14;16 Parakletsprüche Joh 1 Prolog

§6 Die Reichweite des Wortes Gottes Thema Biblischer Bezug Die Dauer des Gesetzes und die Zeit des Evangeliums Soteriologie und Weisheit oder Offenbarung und Vernunft Exkurs: Zum Problem einer theologischen Ortsbestimmung der Vernunft Die eschatologische Perspektive

1 Kor 1 Torheit des Kreuzes

Gegenwärtiges Leben als Zukommen von Gott her erfassen: Zeit des irdischen Jesus (christologisch) und Zeit des erhöhten Christus (pneumatologisch)! Doxologische Struktur darf nicht abstrahiert werden ins Allgemeine! Realisation geschieht nur von Zeit zu Zeit in der Glaubenserfahrung. Dann treffen Innen und Außen in der Zeit des Wortes Gottes zusammen.

Dogmatisches Ergebnis Gesetz hat sich verselbständigt durch Vorordnung vor das Evangelium als lex moralis. Es muß aber vom eschatologisch-universalen Anspruch des Evangeliums her ausgelegt werden! Aus der Personalität Gottes (Christus) die Weisheit verstehen statt aus einem Tun-Ergehens-Zusammenhang! Weisheit (Deutung auf Gott hin) trifft die Vernunft in ihrer Frage nach dem Notwendigen/Einfachen/ Nützlichen und macht ihr ihre Zeitbestimmung (s. §5) klar!

Sir 24; 1Kor 15 Lob der Weisheit Auferstehung

=> Universal-eschatologischer Anspruch des Wortes Gottes in der konkreten Doxologie der eGr (aber nicht in Abstraktion oder Wirkungsgeschichte)!

3. Kapitel: Biblisches Sprechen als die Zeit auf Gott hin erschließende Sprache §7 Zeit und Geschichte Thema Die eine Geschichte Geschichte und Geschichten

Biblischer Bezug

Dogmatisches Ergebnis Denkformen scheitern, ob Heils- oder Weltgeschichte => Geschichtsmacht Christi preisen, nicht denken!

Dtn 26 Kl. Gesch. Credo

Ziel ist Identitätsbildung der Glaubensgemeinschaft unter zutreffender Erfassung von Ereigniszusammenhängen.

Die erzählte Zeit und die Zeit der Erzählung §8 Sprache und Sprechen Thema Die Erschlossenheit von Welt durch Sprache Sprechen als Handeln

Biblischer Bezug

Die biblischen Texte als Sprache der einfachen Gottesrede

Mk 1 Jesajazitat

§9 Die Zeit und das Wort Gottes Thema Überlegungen zur „Realpräsenz“ Christi im Abendmahl als Verstehensmodell Das biblische Sprechen als Sprache

Die Besonderheit der erzählten und erzählenden Zeit beachten beim Zusammenführen der beiden. Dogmatisches Ergebnis Die gedachte Welt ermöglicht eine distinkte Wahrnehmung des Außen. Ebenso die eGr im bibl. Sprechen

Biblischer Bezug 1 Kor 11 Abendmahl

Das Zusammensprechen von Zeit und Gott in der Auslegung der Bibel

eGr ist ein performatives Sprechen, in dem die Situation des Sprechers/Hörers berücksichtigt wird. Durch die metaphorische Prädikation wird Anstehendes und Gottesgeschichte verändert.

Dogmatisches Ergebnis Traditionell wird die Gegenwart in den Elementen betont. Jesu Gegenwart ist aber eine persönliche als der Gekommene und der Kommende. Abendmahl ist Modell für die eGr: Anstehendes wird als Nähe Gottes qualifiziert. Der Ritus ist aber eindeutiger, unvermittelter (bezüglich der Zeitebenen). Gottesgeschichte durchbricht den linearen Zeitablauf. Durch das Zusammensprechen der Zeiten qualifizieren wir unsere Zeit als Träger der Nähe Gottes.

4. Kapitel: Methodische Entscheidungen §10 Die Verhältnisbestimmung von Theologie und Ökonomie als Frage nach der Vollständigkeit der Dogmatik Thema Biblischer Bezug Dogmatisches Ergebnis Theologie = Konstitution der Wirklichkeit in Gott Das Auseinanderbrechen von Ökonomie = Restitution der Wirklichkeit in Gott Theologie und Ökonomie in der Biblisch muß die Heilsbedürftigkeit festgehalten Aufklärung werden gegen theol. Metaphysik, natürliche Theologie und erweckte Frömmigkeit (alle sind soteriologisch enggeführt). Für Schleiermacher ist die Ökonomie grundlegend. Barth Die Verschränkung von Theologie exerziert die Ökonomie christozentrisch durch. Tillich und Ökonomie in modernen korreliert:Theologie als Frage, Ökonomie als Antwort. Dogmatiken Theologie und Ökonomie müssen immer verschränkt Methodische Folgerungen für die bleiben. Biblische Texte dürfen nicht nur als dicta probantia Biblische Dogmatik dienen, sondern müssen nachgesprochen werden.

§11 Das zeitliche Verhältnis der biblischen Texte in seiner Bedeutung für eine dogmatische Schriftauslegung Thema Biblischer Bezug Dogmatisches Ergebnis Das Alte und das Neue Testament Jer31;2Kor 3;Heb 8 AT und NT sind miteinander und durch einander zu Neuer Bund interpretieren. Bundesordnungen AT/NT. Die kanonische Textgestalt und Historische Forschung erschließt einiges, die frühere Textformen kirchliche Endgestalt ist aber die kanonische! Kontexte des Verstehens Es werden bibl. Text, Ausleger und Gott zusammengesprochen. Diese Aufgabe findet kein Ende. §12 Der Begründungszusammenhang der Biblischen Dogmatik Thema Biblischer Bezug Dogmatisches Ergebnis Im Verstehenszirkel Schrift/Bekenntnis/Dogmatik/eGr ist Die tradierte Erfahrung mit der urteilende Instanz der Hl. Geist in Form kirchlicher einfachen Gottesrede Grundentscheidungen, nicht Lehramt oder Gemeinsinn.

Die Biblische Dogmatik als kritische Begleitung der einfachen Gottesrede die Frage nach dem Gegenstand

Die wissenschaftliche Theologie muß bessere Gestalten finden, um dogmatische Aufstellungen der Grundentscheidungen zu ermöglichen, die die eGr b l it

begleiten. Der einheitliche Gegenstand der Dogmatik ist also der Zusammenhang kirchlicher Grundentscheidungen. Diese müssen auf ihre metaphysischen Voraussetzungen geprüft und mit biblischen Texten zusammengesprochen werden!

Unterschiedliche Reflexionsebenen

Band 2. Ökonomie als Theologie (Gotteslehre: Konstitution der Wirklichkeit in Gott) 1. Kapitel: Gott in der wertenden Reflexion des Lebens §13 Metaphysisches Gottesdenken in der Krise Thema Biblischer Bezug

Dogmatisches Ergebnis

Das Gottesdenken der dogmatischen Tradition: Die Theorie der Gotteserkenntnis Die göttlichen Attribute

Die trad. Dogmatik definiert metaphysisch: Für sie gibt es natürliche Gotteserkenntnis (nicht zureichend zum Heil) und definierte göttliche Attribute (absoluta und operativa)

Die Problemverschiebung durch die Aufklärung

Kein Gottesbeweis mehr möglich, nur glaubende Orientierung; Gott nur noch postuliert für bestimmte Funktionen (das Gute belohnen etc., Kant). Menschliche Subjektivität nimmt im Gefühl der schlechthinnigen Abhängigkeit die Einheit des unendlichen Seins als Gott wahr (Schleiermacher).

Die anthropologische Durchführung des Gottesdenkens

§14 Glaube und Denken Gottes Thema Denkender Glaube

Biblischer Bezug

Gottes Verborgenheit im Denken und für das Denken Gott über alle Dinge fürchten, lieben und vertrauen §15 Gott als die Güte des Lebens Thema Über die Angemessenheit von Gottesbildern Gott, nahe im guten Leben

Biblischer Bezug Ps 73 Ja, gut ist Gott dem Rechtschaffenen

Gottvertrauen und Weltwahrnehmung

Dogmatisches Ergebnis Barth/ Jüngel polen den Rationalismus analogischer Bestimmungen auf die Ökonomie um - aber nur die analogischen Bestimmungen der eGr erkennen Gott! Nach Luther ist Gott verborgen, nur im Wort Gottes ist der Glaube fähig, Gottes Nähe zu erfahren. Glaube muß erfahrbarer Glaube zu einer konkreten Zeit sein, keine abstrakte Definition Gottes!

Dogmatisches Ergebnis Kriterium ist die Wirkung auf Menschen - Gott ist aber nicht einfach „Medium der Selbstverwirklichung“. Güte ist das Gelingen des Lebens im umfassenden Sinn, auch bei scheinbarem Glück der Gottlosen. Gott wird wahrgenommen als das persönliche Gegenüber des vertrauenden Herzens, das dann die Welt als heilsam erfährt.

2. Kapitel: Vom Leben des sündigen Menschen vor dem heiligen Gott §16 Von der Ermöglichung des menschlichen Lebens vor Gott durch Gott Thema Biblischer Bezug Dogmatisches Ergebnis Dem Ungehorsam erweist sich Gott als Ungott. Trotzdem Gott und Gottesvolk - ein Lev 26 erwartet die Gemeinde von seiner Treue Leben und Heil. Heiligkeitsgeheilloses Gegeneinander? setz: Segen und Fluch

Geordnete Begegnung

Gen 1;9;17 Ex40; Lev9

Opfer und Sühne

§17 Der eifernde Gott Thema Umkehr und Vergangenheitsbewältigung Der im Propheten leidende Gott

Gott begegnet heilsam im Kult: Gottes Volk ist Ergebnis der besonderen Tat Gottes.

Ist Opfer nur spirituelle Begegnung am Gnadenthron, wo bleibt dann das Leben als solches?

Biblischer Bezug Jos 23.24; Ez 36 Hos1-6.9-11; Jer 5.7..15.17.18.20

Dogmatisches Ergebnis Deuteronomist zeigt auf, daß Israel sich immer neu gegen Gott(es 1.Gebot) vergeht. Konsequenz ist das Zorngericht. Umkehr und Toragehorsam sind gefordert. Hos-Ehe demonstriert unmögliche Kommunikation GottIsrael. Unzeitiges Evangelium wäre also Lügenwort!

Gottes fremdes Werk Gottes neue Möglichkeit §18 Gottes Heil in Jesus Christus Thema Die Offenbarung der Gerechtigkeit Gottes im Evangelium: Die Gottesgerechtigkeit Gottes Zorn über die Heiden Der Aufweis der Sünde durch das Gesetz Die Sühne im Christusgeschehen als die Offenbarung der Gottesgerechtigkeit Die Gerechtigkeit des Glaubens

Der treue Hohepriester Der erhöhte Christus als Ermöglichung des Lebens in und aus Gott

5.7..15.17.18.20 Jes 28; Am 5.8 Dto-Jes 42.49.50.52-53

Verkündigung als Verstockungsauftrag, Tag JHWHs als Unheilstag. Verkehrter Mensch => Verkehrung Gottes. Der Gottesknecht als Gottes neue Möglichkeit: In dieser Gestalt wird Gottes Heil und Wahrheit erschlossen für Israel und die Völker.

Biblischer Bezug

Dogmatisches Ergebnis

Rö 1-4

Keine historische Kontinuität, sondern sachliche Einheit der abgeschlossenen Gottesgeschichte: Die Gabe der Gerechtigkeit Gottes kommt aus seiner Macht, nicht aus dem Gesetz. Ungerechte wissen ihr Unrecht, sind unentschuldbar. usus civilis ist illegitime metaphysische Eintragung.

Phil 3 „Was mir Gewinn war...“ Lev 16 Versöhnungstag

Satisfaktionslehre löst nur metaphysische Probleme, stattdessen eschatologische Rettungstat. Gottes eschatologisches Tun offenbart Gottes heilschaffende Macht im Christusgeschehen.

Heb Heilsgeschichtliche Kommunikation Gottes: Christus 1.2.4.5.10.12.14-18 überbietet eschatologisch alles vorherige Reden. Nicht: Satisfactio; Gesetzeskommunikation. Joh Stunde Jesu = Stunde seiner Verherrlichung von Gott 4.12.17.19 her. Frage nach Gehorsam ist nun überholt durch Eingehen auf das von Gott her Zukommende.

3. Kapitel: Von der Zuwendung Gottes zum Menschen und des Menschen zu Gott §19 Zeiten und Orte der Zuwendung Thema Biblischer Bezug Die besondere Zeit für Gott Mk 2 Ährenraufen am Sabbat Der Ort der Nähe Gottes Ex 33; Ps 42.43.87.132 Der christliche Gottesdienst als 1Kor 10.11.14 Zeit und Ort der Zuwendung

Dogmatisches Ergebnis Jahresfeste, Sabbat (Theologie) werden von der Ökonomie mitbestimmt. Zion und Gottesvolk - Aber: Gottes Nähe ist auch tödliche Gefahr! Ausgegrenzter Ort und ausgegrenzte Zeit im Ritus; Hl. Kirche aus Gemeinde und Geist, nicht Amt oder Elemente konstituieren die Feier.

§20 Das Gott zugewandte Leben Thema Das Gebet als die Macht der Ohnmächtigen Das Formular und die Erfahrung

Biblischer Bezug 2Chr 14-21.33 Esr 9 Ps 22. 74. 113

Dogmatisches Ergebnis Beim Chronisten wurde das Heiligtum erneuert. Macht und Hilfe Gottes sind für ihn erfahrbar. Der Psalter stellt Formulare für Affekte bereit. Das Herz durchstößt die Dinge auf Gott hin, um für das Leben sprechen zu lernen.

Vom Ausstehen Gottes

Hi 1.2.3 Hab 1.2.3

Tradierte Sprache kann ins Leere gehen (Frage und Zweifel), bis nur noch das Formular als Möglichkeit bleibt.

Der Mensch unter Gott

Mt 4 Mk 14

Der Glaube stimmt der unfaßbaren Erfahrung zu: Das Gebet in Getsemane nimmt die Zeit von Gott her an.

Biblischer Bezug Gen 22.32 Isaakopfer, Jabbok Mt 11.13.17 Mk 6.9 Lk 16 Rö 5-8

Dogmatisches Ergebnis Die Erväter als religiöse Paradigmen für die Herausforderung, sein Heil ganz auf Gott zu stellen. Die Entdeckung der Zeit der Gottesherrschaft: Verbindung von Not jetzt und Abhilfe dann.

§21 Die Zeit zum Glauben Thema Vom willigen Erleiden Gottes Die gefundene Zeit der Gottesherrschaft Vom Zugang im Geist: Der heilige Geist - Kraft oder Person? Die Gnade als widerfahrende Zukunft

„Nur als Zusammentreffen des Wortes und der Herausforderung widerfahrender Zeit ist die Wirksamkeit des Geistes als Entbinden menschlicher Spontaneität zutreffend denkbar.“ Hl. Geist als Person, nicht unpersönliche Kraft! Christi Glaubensgerechtigkeit überbietet Sünde und

Gerechtigkeit als Widerfahrnis und Handlung Die Zeit des Gesetzes Rö 13 Die Zeit des Geistes Die gewisse Hoffnung

Tod. Taufritus (Widerfahrnis) beendet sündige Aktivität. Mensch wird frei vom eigenen Strukturierungszwang.

Geist vergewissert göttl. Bestimmtheit der Welt. Geist vergewissert die Hoffnung auf zukünftige Befreiung von der Vergänglichkeit.

4. Kapitel: Der dreifache Gottesname §22 Gottes Zeit für uns Thema Das Bilderverbot als bleibender Anspruch

Biblischer Bezug Dtn 4 2Kor 3

Die Zeitbestimmung Gottes Leben in Gott

Ps 110

§23 Gottes Name als Inbegriff seiner Geschichte Thema Biblischer Bezug Der Gottesname als Hinweis auf Phil 2 die Partikularität der Erwählung Der eschatologische Horizont der 1Kor 15 Erwählung 1Thess 4.5

Das Gebet der Hoffnung: Was wird Gott tun? Das gegenwärtige Gotteslob: Was tut Gott jetzt?

Dogmatisches Ergebnis Erwählung und Sendung machen Gottes Dabeisein in der Welt kenntlich als Güte. Mensch als Gottes Kind. Christologisch unmittelbares Dabeisein Gottes zielt über das jetzt durch die Gottesgeschichte vermittelte Dabeisein auf eschatologische Universalität. Christus vollendet die trinitarische Gottesgeschichte so, daß in jedem Teilmoment Gottes Nähe kenntlich wird.

Die Unüberholbarkeit des Gottesnamens §24 Gewißheit Gottes Thema Das Bekenntnis des Glaubens: Was hat Gott getan?

Dogmatisches Ergebnis Gottebenbildlichkeit ist christologisch vermittelt: Denn Gott unterscheidet sich von Welt, bestimmt sich selbst aber zum Dabeisein mit den Erwählten. Im Miteinander von Wort und Zeit ist Gottes Dabeisein erfahrbar. In der Gegenwart ist Gottes Dabeisein vermittelt, im Eschaton wird die Differenz der Zeiten aufgehoben.

Biblischer Bezug Rö 10 Apk 13 Jes 6 Dan 3

Dogmatisches Ergebnis Gottes Handeln in Jesus Christus scheidet Geschöpf und Sünde. Die Glaubenden partizipieren, die Weltgestalt des Glaubens ist die Liebe.

Ruf nach der ausstehenden Vollendung. Leiden am Widerspruch der Welt in Geduld. Die Welt ist gut, weil Gott dabei ist. Das biblische Zeugnis preist in seiner Fülle den Reichtum eines Lebens in Gottes Nähe.

Band 3. Theologie als Ökonomie (Heilsgeschichte: Restitution der Wirklichkeit durch Gott) 1. Kapitel: Das endgültige Heil als Vollendung der Schöpfung §25 Der neue Mensch als Ziel der Schöpfung Thema Biblischer Bezug Gottes universales Heil in Christus Gottes in Christus offenbarer universaler Heilswille Anthropologie und Christologie

Eph 1 Rö 9-11

Dogmatisches Ergebnis Trad. Heilslehre ist partikularistisch, da für sie das Gesetz universal ist. Doxologien halten aber das Universale des Christusgeschehens offen. Moderne Christologie verschränkt sich mit Anthropologie und realisiert so die Universalität Christi, es fehlt aber das Wirken des Hl. Geistes.

§26 Die neue Schöpfung als Bestimmung des Menschseins Thema Biblischer Bezug Dogmatisches Ergebnis Der Geist-Materie-Dualismus und die Auslegung der menschlichen Gottebenbildlichkeit

Trad. Dualismus Geist>Materie und Christus>Mensch in der Gottebenbildlichkeit. In der Moderne immer noch ersterer Dualismus (als Wille oder Gefühl).

Der seine Welt schaffende Mensch

Fichtes Mensch als Ichheit, die die Iche verbraucht. Die Ichheit ist aber gewissenlos und ohne leibhaften Ursprung in der Welt.

Der aus Glauben gerechtfertigte Mensch

Nach Luther verwirklicht Gott im Eschaton den Menschen als Glaubenden: Der Mensch wird durch Gott befreit zu dem, was sein Wesen ausmacht. => Verschränkung von Geschöpflichkeit und Neuschöpfung, Widerfahrnis und befreiendem Tun.

§27 Die Weltgegenwart des transzendenten Gottes Thema Biblischer Bezug Gottes Vorsehung als Ermöglichung des geschaffenen Seins Die Innerlichkeit als Ort der Weltgegenwart Gottes Gott, der sich in die Welt hineingibt

Dogmatisches Ergebnis Traditionell: Unmittelbare Weltgegenwart Gottes in conservatio, concursus und gubernatio.

=> Gottes Gesetz kontra menschliche Freiheit. Modern: Das Außen ist durch gleichmäßige (göttl.) Allkausalität bestimmt, Gott ist nur im Innern wirksam. =>

Natur-Gesetz kontra menschliche Freiheit. Gottes besondere Macht durchbricht den geschlossenen Naturzusammenhang in seinem Dabeisein auch im Außen (trinitarisch vermittelt).

2. Kapitel: Der Mensch Gottes §28 Die Konstitution des Menschen in seiner Gottesbeziehung Thema Biblischer Bezug Dogmatisches Ergebnis Der erwählte Retter Simson Im Zusammentreffen von Innen und Außen ist Gott nahe, so auch beim erwählten Retter Simson. Unsere Aufgabe ist, Jesu besonderes Menschsein zu Der durch den Geist geführte erfassen und diesem nahezukommen. Mensch: Johannestaufe Geistträger Jesus demonstriert Erwählung Die Berufung Versuchung Jesu auch leibhafte Ausrichtung (Wüste) auf Gott hin Die Erleuchtung Salbung Jesu Widerfahrnis unmittelbarer Gottesnähe Die Bekehrung Vaterunser Gott ist als Vater in der Welt anzurufen. Die Wiedergeburt Gleichnisse Jesu Die Welt ist Gleichnis des kommenden Reiches. Die Rechtfertigung Gemeinschaft leibhafte Gemeinschaft der Erwählten Die geheimnisvolle Einung Syrophönizierin Exklusive Passion Jesu und doch Die Erneuerung und und Petrus gemeinschaftliche Kreuzesnachfolge. Bewahrung Auferstehung Jesus eröffnet eine Zukunft in Gottes Nähe. Die Verherrlichung Mord an Die Übergangenen Übergangene nicht vergessen! Wir müssen sie Gottes unschuldigen Kindern Gedächtnis anbefehlen und Raum für sie offenlassen! in Betlehem

§29 Der antwortende Mensch Thema Vom dritten Brauch des Gesetzes

Biblischer Bezug Dekalog

Dogmatisches Ergebnis Gesetz gehört zum Erwählten => der primus usus legis muß strittig sein!

Das erfüllte Gesetz

Bergpredigt

Gottes Wille beansprucht den Menschen ganz: Doppelgebot der Liebe und Feindesliebe (Übergangene!). Dabei eschatologische Zeitbestimmung.

Das gelernte Gesetz

Ps 1

Einübung der Erwählung (Nähe Gottes). Problematisch sind zeitlose Imperative. Evangelium ist dem Gesetz vorgeordnet und widerfährt in der Zeit! Gerechtigkeit Gottes läßt Welt und Zeit nicht unberührt (wie Imperativ-Indikativ-Schema vortäuscht). Laßt uns nicht gleichschalten mit der vergehenden Welt, sondern wanden wir im Licht der kommenden Zeit (mit Charismen, Diakonie, Mission)!

Erneuerung im Handeln: paulinische Die Unterscheidung der Zeiten Paränese Das erneuerte Tun

§30Gestalt und Gestaltung des Menschseins

Thema Von Schönheit und Liebe

Biblischer Bezug Ps 45 Jes 53 Hohelied

Gottes Finden und Suchen

Jes-Weinberglied Ez 16 Bildrede Eph Haustafel Joh-Apk

Das geschlachtete Lamm und seine Hochzeit Vom Gericht nach den Werken

1Kor 3

Dogmatisches Ergebnis Gestalt und Ungestalt in Königsideal und Leiden des Christi. Das Preisen der Liebe beschreibt das Gottesverhältnis.

Gott selbst erleidet die Verunstaltung durch die Sünde mit. Wir gestalten uns dem leidenden Christus in der Taufe gleich. Vollendetes Menschsein als Braut des geschlachteten, aber siegreichen Lammes ist Leben mit Zukunft. Kontinuität der Person beim Gericht: Hemmnisse werden vernichtet, Güte (in Relation!) bleibt.

3. Kapitel: Die Welt des Menschen §31 Die wohnliche Welt Thema Das gute Land von Gott Vom Umgang mit der geordneten Welt Die Grenze der Menschenwelt

§32 Die Zeit des Menschen Thema Gott in der vergehenden Menschenzeit Von der Vergeblichkeit und Güte des Lebens in seiner Zeit Die Fülle der Zeiten

Biblischer Bezug Landverheißung prophet. Sozialkritik

Weisheitsbücher

(auf Gott hin) wertende Weltwahrnehmung der Weisheit; Weisheit als Geschöpf der Welt-Ordnung. Welt-Vertrauen.

Hiob 28

Gottes Schöpfungsgeheimnis bleibt unermeßlich, technische Wahrnehmung im Un-Sinnlichen begrenzt.

Biblischer Bezug Ps 90 Klagelied des Volkes Kohelet Eph

§33 Die Freiheit des Menschen in der Welt Thema Biblischer Bezug Von Freiheit und Ärgernis 1Kor Die Freiheit von der Sorge im Suchen des Reiches Gottes Herrschaft als die Ermöglichung von Freiheit

Dogmatisches Ergebnis Land als Eigentum Gottes, Gleichheit der Befreiten in ihrem Erbe.

Mt 6 Dan

Dogmatisches Ergebnis Wissen/Klage um den Tod im leibhaften Menschsein im Gegensatz zur Dauer Gottes. Bitte um Nähe Gottes.

(nichtlinear) gefüllte Zeit von Gott her annehmen! Eigenes Planen aber verfehlt gelingendes Leben. In Christus gibt Gott dem Menschen an seiner Dauer Anteil, aber als Hoffnung (Übergangene nicht vergessen!)

Dogmatisches Ergebnis Die alten Welt-Regeln (Gesetz) werden vor der neuen Freiheit strittig. Der Zuspruch Gottes erschließt auch das Außen neu. Die Ethik für Erwählte und Übergangene ist ungleich! Gottesherrschaft begrenzt weltliche Macht. Sie bringt Recht und Freiheit.

4. Kapitel: Gott mit dem Menschen §34 Der Schöpfer des Himmels und der Erde Thema Biblischer Bezug Der erwählende Gott als der Gen 14 Schöpfer Gottes Herrschaft Ps 104

Ziel ist die Gemeinschaft Gottes mit den Erwählten. So ist die (Schöpfungs-)Güte Gottes zukünftig und konkret.

Vom Ziel der Schöpfung

§35 Die Schöpfungsmittlerschaft Jesu Christi Thema Biblischer Bezug Der von den Toten auferweckte Kol-Hymnus Gekreuzigte als der Mittler der Schöpfung

Die Konkretion der Schöpfungsmittlerschaft im weisheitlichen Sprechen Die Universalität des

Dogmatisches Ergebnis creatio ex nihilo? Der erwählende Gott ist als Erwählender der Schöpfer (Konkretion muß bleiben!). Vorsehung und Herrschaft gehören zusammen in der konkreten Nähe Gottes, die von Außen herkommt.

1Kor 1

Dogmatisches Ergebnis Jesu Schöpfungsmittlerschaft legt die Schöpfung endgültig auf das Leben hin fest. (Leer: Präexistenz). Weisheitliches Sprechen braucht Einbindung in die Gottesgeschichte und gewinnt aus dieser seine kritische Funktion. Wegen der christologischen Universalität der Schöpfung

Schöpfungsmittlers und die Religionen

§36 Was der Mensch ist Thema Wenig niedriger als Gott hominem justificari fide Wiedergeboren zu einer lebendigen Hoffnung

achten wir auch auf das Sprechen der anderen Religionen.

Biblischer Bezug Ps 8

Dogmatisches Ergebnis Der Mensch ist angewiesen auf Gottes Begleitung. Die moderne Anthropologie bleibt hier dualistisch. Menschsein widerfährt in Hoffnung auf den seine Schöpfung begleitenden und vollendenden Schöpfer. Grund der Hoffnung ist die Taufe. Mit den Übergangenen gemeinsam ist das Hoffnungsgut des kommenden Schöpfungsfriedens (angedeutet in der Sabbatruhe).