BEWEGTE & GESUNDE SCHULE SALZBURG

BEREICH 3.2 Bil du ng s ein r ic h t un g en BEWEGTE & GESUNDE SCHULE SALZBURG ANSPRECHPARTNERINNEN Univ. Prof. Dr. Anton Wicker Ärztlicher Leite...
Author: Oswalda Fürst
0 downloads 2 Views 300KB Size
BEREICH

3.2

Bil du ng s ein r ic h t un g en

BEWEGTE & GESUNDE SCHULE SALZBURG

ANSPRECHPARTNERINNEN

Univ. Prof. Dr. Anton Wicker Ärztlicher Leiter

Dr. Holger Förster Ärztlicher Co-Leiter

Mag. Angelika Bukovski MIM Bereichsleiterin Bildungseinrichtungen

Mag. Bernhard Bayer Gesundheitsreferent Sportwissenschafter

FÜR DAS LAND SEIT 1991 Von 1991 bis 2011 wurde das AVOS Programm „Bewegte Schule – Gesunde Schule“ in der Volksschule mit Erfolg umgesetzt. In diesem Zeitraum hat AVOS 55 Volksschulen begleitet und deren „Lebensraum Schule“ bewegungsfördernd gestaltet. Seit 2011 hat die Initiative „Bewegte & Gesunde Schule Salzburg“ als Zielgruppe die Neue Mittelschulen sowie seit 2015 auch AHS/BHS Unterstufen (Sek 1) forciert. Die Idee der Bewegten Schule entstand im Wesentlichen aus der Kritik an den starren Strukturen der

Schulen.

Bewegte

Schule

zielt

daher

auf

eine

Verbesserung

von

Lernwirksamkeit,

Lebensqualität und Wohlbefinden im Lebensraum Schule und auf eine prozessorientierte Schulentwicklung, die dabei unterstützt Bewegung und Gesundheit in der Schule sowie in deren Umfeld zu integriert und eigendynamisch weiterzuentwickeln. Ausgabevolumen 2016: rd. EUR …87.000,-Das Budget kam zu • • •

78 % aus dem Gesundheitsressort 3 % SGKK für Sonderprojekt „Schule bewegt gestalten“ 19 % aus Kostenbeiträgen, Erlösen

Bewegte & Gesunde Schule Salzburg

1 Projektorganisation 1.1

Rollendefinition und Aufgabenverteilung im Projektteam

Die inhaltliche und organisatorische Umsetzung sowie Weiterentwicklung werden von der Bereichsverantwortlichen für Bildungseinrichtungen und einem Bewegungsexperten erarbeitet. Der ärztliche Leiter und Co-Leiter unterstützen inhaltlich bei medizinischen Fragestellungen. Die Pausen(raum)beratung, ausgewählte Bewegungsangebote sowie die Prozessbegleitung werden AVOS intern vom Team der GesundheitsreferentInnen umgesetzt. Weiteres wird das Team von ExpertInnen aus unterschiedlichen Bereichen (Sportwissenschaft, Gesundheitsförderung, etc…) unterstützt, die auf Werkvertragsbasis bzw. als freie Dienstnehmer für das Programm tätig sind. An der jeweiligen Projektschule – bevor in die Projektzeit gestartet wird – wird ein Gesundheitsteam aus freiwillig teilnehmenden PädagogInnen, interessierten Eltern und SchülerInnen, nicht pädagogisches Schulpersonal, der Leitung der jeweiligen Schule und der Prozessbegleitung von AVOS initiiert. Das Gesundheitsteam arbeitet als Steuerungsgruppe - an der jeweiligen Schule - an der Umsetzung der geplanten Maßnahmen.

2 Ausgangssituation 2.1

Ist-Zustand

Anlass für die Entwicklung des Konzepts einer bewegten und gesunden Schule ist Mitte der 80er Jahre die Wahrnehmung einer „erschreckenden Zunahme der Rückenbeschwerden bei Kindern und Jugendlichen in den Schulen“ (Illi 1995, 404). Damit wird erneut - wie schon als Impuls für die Entwicklung der medizinischen Gymnastik (Mitte des 18. Jahrhunderts) und für die Einführung des orthopädischen Schulturnens (Anfang des 20. Jahrhunderts)

als Vorläufer

des heutigen

Sportförderunterrichts (vgl. Dordel 2003) – die Aufmerksamkeit auf die hohe Beanspruchung von Kindern durch lang andauerndes Sitzen in und an nicht körpergerecht gestaltetem und nicht der Körpergröße und den Körperproportionen angepasstem Mobiliar gelenkt. Auswirkungen dieser Überlastung und Fehlbelastung des Haltungs- und Bewegungsapparates von Schulkindern auch auf Gesundheit und Wohlbefinden in höherem Lebensalter sind nicht eindeutig zu belegen, gelten aber als sehr wahrscheinlich (vgl. Bös 1999). Spezifische Maßnahmen der Verhaltens- und der Verhältnisprävention in der Schule werden daher mit großer Dringlichkeit von allen Seiten gefordert.

2.2

Problemstellung

Wie die Ergebnisse der „Health-Behaviour in School-aged Children“ der Teilstudie in Österreich (Ramelow et al., 2011) belegen, besteht im Hinblick auf Bewegung und Ernährung bei Kindern und Jugendlichen sowie bei den Lehrkräften (Hofmann et al., 2012) Handlungsbedarf. Hierbei geht es nicht nur um Verbesserungen des Wissens und der Vermittlung von Handlungsstrategien, sondern um nachhaltige strukturelle Veränderungen im System. Belastende Strukturen können negative Auswirkungen auf die Gesundheit haben (zsf. Freitag, 1998, Hascher & WinklerEbner, 2010; Hundeloh, 2012), daher muss die Stärkung der Gesundheitskompetenzen von SchülerInnen, Lehrkräften, SchulleiterInnen durch Maßnahmen zur Gestaltung eines gesundheitsbzw. bewegungsförderlichen Settings erweitert werden. Dies ist Konsens in der schulischen Bewegungs- und Gesundheitsförderung. Der nachhaltige Erfolg stellt sich allerdings noch nicht in 3.2.2

Bewegte & Gesunde Schule Salzburg

gewünschtem Maße ein, da gerade bei der Umsetzung an den Schulen, eher in Form von „einmaligen

Gesundheitsprojekten“

agiert

wird

und

die

Prozesshaftigkeit

im

Sinne

der

Stärkung

der

Schulentwicklung zu kurz greift. Entscheidend

ist

daher

verstärktes

Augenmerk

auf

die

Strukturen,

die

Gesundheitskompetenzen, die LehrerInnengesundheit (Betriebliche Gesundheitsförderung) und die Begleitung der Schulen in der Schulentwicklung zu legen. Gerade im Hinblick auf die Qualitätsinitiative „Schulqualität Allgemeinbildung“ (SQA), welche die (Pflicht-)Schulen zu einem strukturierten und nachhaltigen Entwicklungsprozess im Sinne der Qualitätssicherung an Schulen anleiten soll, ist dies maßgeblich. Hier bieten sich sehr gute Anknüpfungspunkte für das Projekt, da die Einführung der Qualitätsstandards und dazugehörige Schulungsmaßnahmen das Wissen erweitern und die Integration von Projektmanagement in den Schulalltag ermöglichen. Durch die verbindliche Einführung von SQA für alle Schulen der Allgemeinbildung, bietet sich eine Chance für das Projekt sich in der Schulentwicklung noch mehr zu verankern. Die erhöhte Projektmanagementkompetenz der Schulen und die Möglichkeit für Neue Mittelschulen der Fokussierung auf die „Bewegte & Gesunde Schule Salzburg“ als zweiten Schwerpunkt lassen es notwendig erscheinen, in Modulen zu arbeiten und sich verstärkt auf die individuellen Bedürfnisse zu konzentrieren.

2.3

Evidenzen (eigene, wissenschaftliche, Literatur)

Bilz, L., Hähne, C. & Melzer, W. (2003). Die Lebenswelt Schule und ihre Auswirkungen auf die Gesundheit von Jugendlichen. In K. Hurrelmann, A. Klocke, W. Melzer & U. Ravens-Sieberer (Hrsg.), Jugendgesundheitssurvey. Internationale Vergleichsstudie im Auftrag der Weltgesundheitsorganisation WHO (S. 243-300). Weinheim: Juventa. Bös K. (2004), Motorische Kompetenzen, unverzichtbar für die kindliche Entwicklung, Gründungskongress Plattforum Ernährung und Bewegung 29. 4 2004. Bös K. et al (2006), Gesundheit, motorische Leistungsfähigkeit und körperlich-sportliche Aktivität von Kindern und Jugendlichen in Luxemburg: Untersuchung für die Altersgruppen 9, 14 und 18 Jahre, Hrsg: Ministèrre de l’Education nationale et de la Formation professionelle, Luxenburg. Dadaczynski, K. (2012). Stand der Forschung zum Zusammenhang von Gesundheit und Bildung. Zeitschrift für Gesundheitspsychologie, 20 (3), 141-153. Dordel, S. & Kunz, T. (2005). Bewegung und Kinderunfälle. Chancen motorischer Förderung zur Prävention von Kinderunfällen. GUV-SI 8074 im Auftrag der Bundesarbeitsgemeinschaft Mehr Sicherheit für Kinder e. V., Bonn, München Hascher, T. (2004). Wohlbefinden in der Schule. Münster: Waxmann. Hofmann, F., Griebler, R., Ramelow, D., Unterweger, K., Griebler, U., Felder-Puig, R. & Dür, W. (2012). Gesundheit und Gesundheitsverhalten von Österreichs Lehrer/innen: Ergebnisse der Lehrer/innen-befragung 2010. Wien: LBIHPR Forschungsbericht. Hundeloh, H. (2012). Gesundheitsmanagement an Schulen. Prävention und Gesundheitsförderung als Aufgaben der Schulleitung. Weinheim: Beltz. Info Dienst für Gesundheitsförderung (2007), Zeitschrift von Gesundheit Berlin, 7. Jahrgang 1. Ausgabe. Ramelow, D., Griebler, R., Hofmann, F., Unterweger, K., Mager, U., Felder-Puig, R. & Dür, W. (2011). Gesundheit und Gesundheitsverhalten von österreichischen Schülern und Schülerinnen. Ergebnisse des WHO-HBSC-Survey 2010. Wien: Bundesministerium für Gesundheit. Schulqualität Allgemeinbildung“ (SQA) - http://www.sqa.at/[Stand vom 18.01.2017].

3.2.3

Bewegte & Gesunde Schule Salzburg

Schmidt et al. (2003), Motorische Leistungsfähigkeit von Kindern und Jugendlichen, Erster Deutscher Kinder- und Jugendsportbericht, Verlag Karl Hoffmann, Schorndorf. Voelcker-Rhage C. (2005), Der Zusammenhang zwischen motorischer und kognitiver Entwicklung im frühen Kindesalter – Ein Teilergebnis der MODALIS-Studie, Originalia Deutsche Zeitschrift für Sportmedizin, Jahrgang 56, Nr. 10.

3 Projektbeschreibung 3.1

Hauptziele

In der Initiative Bewegte und Gesunde Schule Salzburg wird nach den Prinzipien der Gesundheitsförderung, angelehnt an die Ottawa-Charta der Gesundheitsförderung (WHO, 1986) gearbeitet. Dementsprechend ergeben sich folgende Zielsetzungen: •

Ganzheitlichkeit (körperliche, seelische und soziale Gesundheit) – durch Rhythmisierung des Unterrichts in An- und Entspannung



Empowerment (Befähigung jedes/jeder Einzelnen, selbstbewusst und selbstständig die eigene Gesundheit zu fördern) und Partizipation (gemeinsam gesundheitsfördernde Projekte und Prozesse gestalten, aktive Teilhabe aller Beteiligten) – durch die Möglichkeit der Teilnahme an der Planung und Umsetzung der Ziele u. Maßnahmen



Zusammenarbeit,

Kooperation

und

Vernetzung

(Nutzung

von

vorhandenem

Wissen,

Einbindung von ExpertInnen) •

Mehr Bewegungsräume schaffen und gezielt Bewegungseinheiten im Unterricht verankern.



Nachhaltigkeit (Schaffung gesundheitsfördernder Lebenswelten) Verhältnisse an der Schule verändern um nachhaltig Bewegung im Unterricht, in den Pausen bzw. im Schulalltag zu integrieren.



Beratung im Bereich Bewegung im Sinne der Gesundheitsförderung



Aufklärung, Wissensvermittlung und Vermittlung von Handlungskompetenz



Integration von Bewegung in alle Unterrichtsfächer und in die Pausen



Verbesserung von Lernwirksamkeit, Lebensqualität und Wohlbefinden im Lebensraum Schule



Bewusstseinsbildung bei LehrerInnen, SchülerInnen und Eltern nachhaltig verankern

3.2

Zusatzziele



Maßnahmen zur PädagogInnengesundheit an den Projektschulen zu integrieren



Beratung im Bereich Ernährung im Sinne der Gesundheitsförderung

3.3

Nichtziele



Kurzlebige Fun-Aktionen



„Projektitis“

3.4

Zielgruppe/n (Ein- und Ausschlusskriterien, Quantifizierung)

Die Zielgruppen im Rahmen des Projekts sind im Setting der Sekundarstufe 1. im gesamten Bundesland Salzburg. 5 neue Projektschulen können jährlich aufgenommen und begleitet werden. Folgende Akteurs-Gruppen werden angesprochen und eingebunden: •

SchülerInnen



Lehrpersonen



SchulleiterInnen



Eltern



Nicht-unterrichtendes Personal 3.2.4

Bewegte & Gesunde Schule Salzburg



Erhalter (optional)

3.5

Bearbeitete Gesundheitsdeterminanten

Ansatzpunkte im Rahmen des Projekts sind zum einen die Verhaltens- und Erlebensweisen, z.B. von SchülerInnen, Lehrpersonen, Eltern, welche durch die Stärkung der Bewegungskompetenzen und Vermittlung von aktuellem Wissen zum Thema Bewegung erreicht werden sollen. Zum anderen wird durch den Einbezug der Lebens- und Arbeitsbedingungen das System mit seinen

internen

Prozessen

und

Abläufen

wie

Schul-

und

Klassenklima,

Kommunikations-

möglichkeiten genauer betrachtet. Durch die Kooperation mit diversen Anbietern und Partnern können die bewegungsförderlichen Strategien auch auf Makroebene verknüpft werden.

4 Methodischer Zugang 4.1

Methoden und Instrumente zur Zielerreichung

Das aktuelle Projekt folgt einem modulartigen Aufbau (nach dem Vorbild der Betrieblichen Gesundheitsförderung), wobei die Säule Bewegung im Zentrum steht; ergänzend fließen nach Möglichkeit auch Themen der Ernährung und LehrerInnengesundheit mit ein. Der Fokus liegt auf der Veränderung von Schulstrukturen, der Schulentwicklung und der Unterstützung im Rahmen von SQA-Schulqualität Allgemeinbildung. Durch den modulartigen Aufbau ist eine gezieltere Abstimmung auf die Bedürfnisse der jeweiligen Schule möglich: •

Erste Stufe: Charta zur schulischen Gesundheitsförderung (mit Fokus auf Bewegung)



Zweite Stufe: Umsetzung des bewegungs- und gesundheitsfördernden Entwicklungs-prozesses



Dritte Stufe: Qualitätssiegel „Bewegte & Gesunde Schule Salzburg“

Die strukturelle Verankerung des Themas soll in weiterer Folge über das in der Entwicklungsphase installierte und weiterhin bestehende Gesundheitsteam geschafft werden. Nach Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung und damit dem abgegebenen Kommittent zur schulischen Gesundheitsförderung werden die Projektschulen über einen Zeitraum von 2-3 Jahren begleitet. Gemeinsam mit einem installierten Gesundheitsteam (Steuerungsgruppe), bestehend aus der Schulleitung, VertreterInnen der PädagogInnen und VertreterInnen der Eltern (zusätzliche Einbindung von Schularzt/-ärztin, SchulwartIn, Schulerhalter empfohlen) werden Ziele definiert und Schritte zur Umsetzung geplant. Als Basis fungieren ein Audit-Gespräch (IST-Stand-Erhebung) mit der Schulleitung basierend auf definierten Qualitätskriterien sowie Ergänzungen seitens des Gesundheitsteams. Gemäß

der

Ziele-

und

Maßnahmenplanungen

finden

Workshops

und

Beratungen

am

Schulstandort mit dem Fokus auf Bewegung statt; je nach Bedarf und Möglichkeiten werden auch Themen zur Ernährung und LehrerInnengesundheit miteinbezogen.

4.2

Bearbeitetes Setting

Das Setting ist die Schule bzw. der Schulstandort unter Berücksichtigung der gegebenen Infrastruktur z.B. Sportplatz, Verkehrslage.

4.3

Kommunikation mit der Zielgruppe

Die Kommunikation erfolgt vorrangig über das Gesundheitsteam (Direktion, GesundheitsreferentInnen, ElternvertreterInnen, optional: Schularzt/Schulärztin, nicht-unterrichtendes Personal, GemeindevertreterInnen). Der Informationsfluss (hinsichtlich des Projekts) an die Eltern, wird

3.2.5

Bewegte & Gesunde Schule Salzburg

mittels Aushang an der Schule, sowie über Informationsblätter (wird den SchülerInnen mitgegeben) gewährleistet. Im Zuge der Adaptierung der Gesunden Schule Homepage soll auch hier eine Möglichkeit zur Informationsweitergabe und Vernetzung geschaffen werden.

4.4

Partizipation der Zielgruppe (Information, Konsultation, Mitgestaltung)

Im Gesundheitsteam erfolgt die Planung und Festlegung der Inhalte für die Umsetzung der Bewegten & Gesunden Schule Salzburg. Die moderierten Teamsitzungen sind durch die Mitgestaltung der Teilnehmenden geprägt. Informationsweitergabe an die Eltern erfolgt durch die Schulleitung und die Gesundheitsreferentin/den Gesundheitsreferenten. Darüber hinaus ist die Teilnahme der Zielgruppen an Elternabenden, SchülerInnenworkshops, LehrerInnenfortbildungen gegeben.

4.5

Gesundheitliche Chancengerechtigkeit

Für die Arbeit im Bereich der Gesundheitsförderung ist es wichtig, möglichst alle Personengruppen unabhängig von ihrer sozialen Herkunft und ihrer Lebensumstände (geringeres Einkommen, schlechtere

Wohnverhältnisse,

Bildungsdefizite,

Migrationshintergrund

etc.)

zu

erreichen.

SchülerInnen und Lehrpersonen werden durch die Arbeit vor Ort (z.B. durch Workshops und gemeinsames Erarbeiten von strukturellen Veränderungen) erreicht. Die Eltern sollen durch Fortbildungen, Elternabende und die Integration eines Elternvertreters/einer Elternvertreterin ins Gesundheitsteam miteinbezogen werden.

4.6

Geschlechterspezifische Aspekte

Beide Geschlechtergruppen werde gleichermaßen in den Prozess der Gesundheitsförderung mit einbezogen.

5 Relevantes Projektumfeld Neben der Schule ist z.B. die Gemeinde, wenn nicht schon ein Vertreter/eine Vertreterin im Gesundheitsteam dabei ist, bei bestimmten Fragestellungen zu konsultieren. Ebenso ist es wichtig die vorliegende Infrastruktur sowie mögliche Kooperationen z.B. mit dem Kindergarten, der Volksschule, Sportvereine etc. zu berücksichtigen. Auch die Vernetzung mit anderen Schultypen kann Inhalt der geplanten Maßnahmen sein. Die Initiative „Bewegtes & Gesunde Schule Salzburg“ arbeitet eng mit dem Landesschulrat der Stadt Salzburg sowie den Schulinspektoren (im speziellen mit dem Fachinspektor für Schulsport und „Bewegung und Sport“) zusammen. Die Schulservicestelle der SGKK und der Unfallverhütungsdienst der AUVA, sind ebenso enge Kooperationspartner mit denen regelmäßig zusammengearbeitet bzw. die inhaltliche Umsetzung abgestimmt wird.

3.2.6

Bewegte & Gesunde Schule Salzburg

6 Dokumentation der Leistungserbringung 2016 Derzeit befinden sich 19 Schulen im Netzwerk der „Bewegten & Gesunden Schulen Salzburg“, wovon 13 Schulen bereits zertifiziert sind. Bereits zertifizierte Schulen: •

NMS Lend



NMS Wals Viehhausen



Praxis NMS Salzburg



NMS Eugendorf



NMS Annaberg



NMS Schwarzach



NMS Hallein Burgfried



NMS Bad Hofgastein



NMS Liefering



NMS Bischofshofen (Mosshammer)



NMS Rauris



NMS Uttendorf



ZIS St. Johann

Im Jahr 2016 haben 3 neue Sekundarstufen 1 - Schulen mit der Initiative „Bewegte & Gesunde Schule Salzburg“ gestartet. Insgesamt sind derzeit 6 Projektschulen in Betreuung. Laufende Projektschulen seit 2015:

Neue Projektschulen seit 2016:



ZIS Bischofshofen



Sport NMS Seekirchen



NMS Obertrum



NMS Saalfelden Stadt



Sport NMS Werfen



Musik NMS St. Johann

Die Akquise der Schulen läuft über Ausschreibungen, persönlichen Besprechungsterminen mit SchulleiterInnen an den jeweiligen Schulen sowie Projektvorstellung bei den LeiterInnentagungen in Stadt und Land Salzburg. Nach der Zusage fand 2016 an jeder Schule ein Audit (IST-Stand-Gespräch) statt. Bei einigen wurden

schon

Gesundheitsteams

gebildet

und

erste

Ziele-

und

Maßnahmenplanungen

durchgeführt. Gesundheitsteamsitzungen/Schulbegleitung Als ergänzende Bedarfserhebung zum Audit wird bei der ersten Gesundheitsteamsitzung eine SWOT-Analyse durchgeführt. Diese zeigt Ressourcen und Entwicklungsfelder an den Schulen auf. Die Ergebnisse (Audit und SWOT-Analyse) dienen als Arbeitsgrundlage für die folgende Zieldefinition und Maßnahmenplanung. Bei den Gesundheitsteamsitzungen finden konkrete Zieleund Maßnahmenplanungen unter Einbezug von SQA (Schulqualität Allgemeinbildung) statt. Danach ergeben sich die inhaltlichen Schwerpunkte bei den Schulen. Die Sitzungen finden ca. einmal pro Semester statt und beinhalten auch immer eine Reflexion/Evaluierung der Ziele und Maßnahmen. Ziel ist es schließlich über den Prozess, nachhaltig gesundheitsförderliche Themen gemeinsam mit Eltern, PädagogInnen implementieren zu können. Darüber hinaus ist eine kontinuierliche Kontakthaltung und ein Informationsaustausch mit den Gesundheitsbeauftragen bzw.

den

Kontaktpersonen

der

jeweiligen

Projektschulen selbst-

verständlich; dies betrifft nicht nur laufende Projektschulen, sondern auch Netzwerkschulen. Umgesetzte Angebote

Verhältnispräventive Angebote Entsprechend dem gesundheitsfördernden Verständnis im Programm wird nicht nur gesundheitsbildend, sondern auch verhältnisorientiert in den Projektschulen gearbeitet. Dazu gehören u.a. Beratungen zur Pausenraum- und Schulhofgestaltung oder Fachinputs für LehrerInnen. 3.2.7

Bewegte & Gesunde Schule Salzburg

Verhaltensorientiere Maßnahmen In den Klassen wurden u.a. folgende Bewegungsworkshops – mitunter durch die Teilnahme am „AUVA u. AVOS ActionDay“ durchgeführt: Hip Hop, Airtrack Akrobatik, Slacklining, Breakdance, Skateboarding, Highland Games, Freerunning, Klettern u. Bouldern, Ultimate Frisbee, American Football, Beachvolleyball und Fußball. Für Eltern und PädagogInnen standen Inputs zum Thema Bewegtes Lernen und Gesund Bewegen im Vordergrund. Zusätzliche Angebote über den Bereich Bewegung hinaus waren Maßnahmen aus dem Bereich

der „Ernährung“: •

Die Sport NMS Werfen hat insgesamt 4 Beratungen bzw. Workshops aus dem Bereich „Ernährung“ gewählt



Schlaue Jause von zu Hause – Workshop für SchülerInnen

Insgesamt wurden 26 Termine im Rahmen der Akquise, Audits, beratende Kontakte vor Ort, Elterninformationsabende und 11 Unterrichtseinheiten im Rahmen von verhaltenspräventiven Maßnahmen für SchülerInnen umgesetzt. Events Am 2. ActionDay für Sekundarstufe I im Sportzentrum RIF nahmen über 30 Schulklassen mit rund 600 SchülerInnen teil und konnten an den im Punkt „Verhaltensorientierte Maßnahmen“ genannten Bewegungs-Workshops teilnehmen. 13 verschiedene Sportarten standen zur Wahl. Eine schlaue Jause wurde in der Chill-Out Area ebenso angeboten. Die Planung und die Umsetzung erfolgt durch AVOS. Hauptfördergeber des Events war die AUVA. Blue Tomato war ebenso am Sponsoring beteiligt. Auch die Teilnahme am 10. Orientierungslauf der Schulen (in Hellbrunn) wurde von knapp 550 SchülerInnen wahrgenommen. Aufgrund des schlechten Wetters musste der Termin im Frühling auf einen Termin im Herbst 2016 verschoben werden. Die Planung des Events lag wieder bei AVOS. Für die sportliche Leitung war der ASKÖ Henndorf verantwortlich. Neben dem sportlichen Part des Events, konnten auch wieder die Wasserspiele, der Tierpark und die Hüpfburgen und Tools von „Fußball Red Bull Salzburg“ genutzt werden. Kooperationspartner und Unterstützer waren in erster Linie das Jugendmarketing der Raiffeisenkasse Salzburg und der Fußballverein „Red Bull Salzburg“, zudem gab es eine Förderung der AUVA. Vernetzungstreffen Das Vernetzungstreffen „Bewegte & Gesunde Schule Salzburg“ fand im ZiS St. Johann im Pongau statt. Thematisch stand der Nachmittag unter dem inhaltlichen Schwerpunkt „Gewaltprävention und Bewegung - Zeigefinger oder Schulterklopfen“ ein Vortrag von Mag. Armin Raderbauer MSc (Klinischer- und Gesundheitspsychologe, Sportwissenschafter). Eine Gütesiegelverleihung gab es für die NMS Uttendorf. Des Weiteren verlängerten 2 „Bewegte & Gesunde Schulen Salzburgs“ ihr Gütesiegel. Der weitere Nachmittag wurde im Sinne des Austausches und der Vernetzung genutzt. Es nahmen 13 PädagogInnen der Sek1 Netzwerkschulen teil. Sonderauftrag der SGKK – „Schule bewegt gestalten“ „Schule bewegt gestalten“ ist ein Projekt, das von den österreichischen Sozialversicherungsträgern finanziert wird und zum Ziel hat, Volksschulen bei der Implementierung von Bewegung in den Schulalltag zu unterstützen. Es soll die körperliche, emotionale, kognitive und soziale Entwicklung der Kinder gefördert werden.

3.2.8

Bewegte & Gesunde Schule Salzburg

Das kostenfreies Angebot für die Schulen und besteht 2016 aus 3 Modulen, die vor allem die Bewegung außerhalb des Unterrichtes zum Inhalt haben: o

Bewegungsfreundliche Pausenberatung

o

Reflexion, Information & Bewegungsimpulse

o

Bewegungsübungen vor Ort ausprobieren

Im Bundesland Salzburg haben im Schuljahr 2016 folgende Volksschulen dieses Angebot in Anspruch genommen: VS Holzhausen, VS Maxglan, VS St. Andrä im Lungau. Für 2017 ist die Ausweitung des Projekts auf die Sekundarstufe 1 geplant. Somit können 2017 15 Volksschulen und 10 Schulen der Sek1 am Projekt teilnehmen. Zudem ist ein 4. Modul (Informationsveranstaltung) dazu gekommen; das „Follow Up Modul“ soll 1,5 bis 2 Jahre nach Abschluss der ersten 3 Module zur Nachhaltigkeit dienen. Konzeptadaption Im Herbst 2016 gab es bereits erste Überlegungen hinsichtlich einer Kooperation mit der SGKK/HV im Rahmen der Ausweitung des Projekts „Schule bewegt gestalten“ auf die Sekundarstufe, welches als fixes Modul in das Projekt „Bewegten & Gesunden Schule Salzburg“ integriert werden kann. Dadurch wäre es möglich, den Selbstbehalt für die Schulen aufzuheben. Zudem erhalten die Schulen, als weiteren Anreiz, bei Projektteilnahme einen Gutschein für Bewegungsgeräte. Die Projekt-Konzeptgestaltung in Modulform – jede Schule kann jedes Modul (Angebote in Form einer Modulwolke dargestellt) auch einzeln kostenlos buchen – soll den Einstieg in eine bewegungsförderliche bzw. gesundheitsförderliche Richtung ebenfalls vereinfachen. Zudem soll das Projekt auch Polytechnischen Schulen zugänglich gemacht werden. Webauftritt „Gesunde Schule“ bzw. Gesundheitsförderung an Salzburgs Schulen 2016 war das Ziel, die Angebote aller Anbieter/Partner aus dem Netzwerk online zu bringen. In Zukunft soll es allen Partner (Anbieter und Schulen aus der Primarstufe bzw. Sekundarstufe) möglich sein, auf einfache Art und Weise ihre Inhalte online stellen zu können. Ebenso sollen auch die Netzwerkschulen ihre Aktivitäten online stellen können, damit Schulen von den Aktivitäten anderer lernen können.

3.2.9

Bewegte & Gesunde Schule Salzburg

7 Evaluation der Leistungserbringung 2016 7.1

Ergebnisse

7.1.1

Quantitative Ergebnisse



Schulen: 13 zertifizierte, 3 laufende und 3 neue bereits auditierte Volkschulen



Akquise und Projektvorstellung: 17 Termine



Vor-Ort Termine: 9 Gesundheitsteamsitzungen, 2 verhältnisorientierte Beratungs-Einsätze und 3 zur Wissensvermittlung (AVOS), 11 Unterrichtseinheiten im Rahmen von verhaltenspräventiven Maßnahmen für SchülerInnen (durch Partner)



Öffentlichkeitsarbeit: 14 Beiträge in diversen Medien und auf Internetplattformen

7.1.2

Qualitative Ergebnisse

Die Rückmeldungen im Rahmen von Audits sowie bei Vernetzungstreffen Seitens Schulleitungen und PädagogInnen an die Bereichsleitung zeigen vollste Zufriedenheit mit der Projektumsetzung, im Speziellen mit der Prozessbegleitung.

7.2

Erbrachte Leistungen

Das Hauptaugenmerk lag auf der Begleitung der Schulen, mit dem Ziel, gesundheitsförderliche bzw. bewegungsförderliche Maßnahmen gemeinsam mit Eltern, PädagogInnen nachhaltig zu implementieren. Des Weiteren wurden unterschiedliche Möglichkeiten zur Akquise umsetzt. Die Organisation und Umsetzung von Veranstaltungen (Vernetzungstreffen, Orientierungslauf der Schulen und der ActionDay), Überlegungen zur Konzeptoptimierung die Überarbeitung der Homepage kamen dazu.

7.3

Zielerreichung

7.3.1

Einordnung in Landesgesundheitsziele und Gesundheitsförderungsstrategie

Gesundheitsförderliche Lebens- und Arbeitsbedingungen, Gesundheitskompetenz, Gesundes Aufwachsen, Bewegung 7.3.2

Zielerreichung 2016

Die angestrebten Ziele konnten teilweise nicht erreicht werden. Es wurden keine Schnupper bzw. Charta-Schule aufgenommen, nur 3 neue Projektschulen neu im Netzwerk und die Zahl der Gütesiegelverlängerungen lagen unter der Erwartung. 7.3.3

Darstellung und Begründung eventueller Zielabweichungen

Der Anreiz lediglich in das Projekt zu schnuppern ist zu gering. Schulen gehen – wenn - den Weg der Zertifizierung. Die Eigenfinanzierung (Selbstkostenbeitrag) ist ein Stolperstein. Die Gütesiegelverlängerung ist ein zu großer Aufwand im Verhältnis zum gesehenen Nutzen. 7.3.4 Mit

Angestrebte Adaptionen zur Zielerreichung

der

angestrebten

Selbstkostenbeitrag

Adaption

kann

wird

entfallen.

sich

Ende

das

2016

Programm waren

inhaltlich

ändern.

dementsprechend

Auch

schon

der

Schulen

interessiert am Projekt im Jahr 2017 teilzunehmen. Die Gütesiegelverlängerung sollen künftig durch ein persönliches Gespräch (eine Art Audit zwischen Prozessbegleitung und Direktion der jeweiligen Schule) geprüft werden. Im Zuge dessen sollen auch Vorschläge - für weitere Adaptionen der jeweiligen Maßnahmen an der Schule – gemacht werden.

3.2.10