Bericht zur Inspektion

Bericht zur Inspektion an der Lise-Meitner-Schule Oberstufenzentrum Chemie, Physik, Biologie 08B02 Berufsfachschule, Berufsschule, Fachoberschule Beru...
Author: Günter Berg
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Bericht zur Inspektion an der Lise-Meitner-Schule Oberstufenzentrum Chemie, Physik, Biologie 08B02 Berufsfachschule, Berufsschule, Fachoberschule Berufliches Gymnasium

April 2008

1 Inhaltsverzeichnis

1

Vorwort

3

2

Inspektionsverfahren

4

2.1 Inspektionsteam ............................................................................................................................. 4 2.2 Ablauf der Inspektion .................................................................................................................... 4 2.3 Vorgespräch.................................................................................................................................... 5 2.4 Analysierte Dokumente .................................................................................................................. 5 2.5 Fragebogen für Lehrkräfte/Fragebogen für das sonstige pädagogische Personal ....................... 6 2.6 Fragebogen für Schülerinnen und Schüler/Fragebogen für Eltern ............................................... 6 2.7 Unterrichtsbeobachtungen ............................................................................................................. 6 2.8 Interviews ....................................................................................................................................... 7 2.9 Schulrundgang ............................................................................................................................... 7 3

Ausgangslage der Schule

7

3.1 Schulart und Schulbehörde............................................................................................................ 7 3.2 Besonderheiten der Organisation der Schule................................................................................ 7 3.3 Schülerinnen und Schüler .............................................................................................................. 8 3.4 Personal und Ausstattung der Schule ........................................................................................... 8 3.5 Standortbedingungen..................................................................................................................... 8 4

Unterrichtsprofil

10

4.1 Tabellarische Übersicht der Profilmerkmale................................................................................. 10 4.2 Erläuterungen zum Unterrichtsprofil ........................................................................................... 11 5

Qualitätsprofil

15

5.1 Tabellarische Übersicht der Qualitätsmerkmale........................................................................... 15 5.2 Erläuterungen zum Qualitätsprofil............................................................................................... 16 6

Zusammenfassung der Ergebnisse

26

6.1 Stärken der Schule ....................................................................................................................... 26 6.2 Entwicklungsbedarf der Schule.................................................................................................... 26 7

Anhang

BERICHT ZUR INSPEKTION DER LISE-MEITNER-SCHULE

27

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1 1

Vorwort

Die Berliner Schulinspektion nahm im November 2005 ihre Arbeit auf. Seit dem Schuljahr 2006/2007 werden jährlich 150 bis 160 Schulen inspiziert. Die Auswahl der Schulen erfolgt entweder aufgrund freiwilliger Meldungen oder mithilfe eines IT-gestützten Zufallsverfahrens unter Vorgabe einer proportionalen Verteilung auf die Bezirke und die Schularten. Jeder Schule wird ein Inspektionsteam zugeordnet, das in der Regel aus vier Personen, darunter einem ehrenamtlichen Mitglied, besteht. Die Berliner Schulinspektion untersucht und bewertet eine Schule mit standardisierten Methoden und Instrumenten als Gesamtsystem. Mit den dazu auf der Basis des „Handlungsrahmen Schulqualität in Berlin“ entwickelten Evaluationsinstrumenten werden die der Unterrichts- und Erziehungsarbeit zugrunde liegenden Vereinbarungen und Beschlüsse, der Stand ihrer Umsetzung im Schulalltag, die Qualität der Managementprozesse sowie die Ergebnisse und Erfolge der schulischen Arbeit erfasst. Eine Bewertung einzelner Personen oder einzelner Unterrichtsstunden erfolgt nicht. Als Ergebnis der Inspektion erhält die Schule mit dem hier vorliegenden Bericht eine Rückmeldung in Form eines Qualitätsprofils und eines zusätzlich ausgewiesenen Unterrichtsprofils. Diese weisen sowohl die Stärken der Schule als auch ihren Entwicklungsbedarf aus. Damit erhält die Schule eine umfassende Bewertung entscheidender Qualitätsmerkmale. Es ist das Ziel der Inspektion, damit Impulse zur weiteren Schul- und Unterrichtsentwicklung zu geben sowie die Qualität von Unterricht und Erziehung, Schulorganisation und Schulleben zu sichern. Zugleich erhalten die zuständige Schulaufsicht und die zuständige Schulbehörde den Inspektionsbericht, damit sie die Schule auf dieser Grundlage in ihrem weiteren Qualitätsentwicklungsprozess beraten und unterstützen können. Das Inspektionsteam bedankt sich bei dem Kollegium und der Schulleitung der Lise-MeitnerSchule für die freundliche Zusammenarbeit und Unterstützung während der Inspektionsdurchführung.

BERICHT ZUR INSPEKTION DER LISE-MEITNER-SCHULE

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1 2

Inspektionsverfahren

2.1

Inspektionsteam

Das Inspektionsteam für die Lise-Meitner-Schule bestand aus Herrn Fischer (koordinierender Inspektor), Herrn Erhardt, Herrn Grützmann, Frau Ramfeldt, Frau Rimpau, Frau Walk und Frau Pfaff von der Industrie- und Handelskammer. Frau Pfaff musste die Inspektion verletzungsbedingt am ersten Inspektionstag abbrechen. Zur Sicherung des internen Qualitätsmanagements wurde die Inspektion an der Lise-Meitner-Schule von zwei unabhängig voneinander evaluierenden Teams, die sich aus den oben genannten Personen zusammensetzten, durchgeführt.

2.2

Ablauf der Inspektion Inspektionsverfahren Vorgespräch

Datum 31.10.07

Schulrundgang 46 Unterrichtsbesuche Interview mit Schülerinnen und Schülern Interview mit Lehrkräften

21.01.08

Interview mit Vertretern der Ausbildungsbetriebe Elterninterview 39 Unterrichtsbesuche Interview mit dem Schulleiter 23.01.08 Interview mit der stellvertretenden Schulleiterin Interviews mit Abteilungsleitern Präsentation des Berichts vor den Mitgliedern der Schulkonferenz Gespräch mit der zuständigen Schulaufsicht (vorgesehen)

April 2008

Mai 2008

Gespräch mit dem Schulträger, Referatsleiterin II A (vorgesehen)

BERICHT ZUR INSPEKTION DER LISE-MEITNER-SCHULE

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1 2.3

Vorgespräch

Am 31.10.2007 fand das Vorgespräch in der Schule statt. An diesem Gespräch beteiligte sich das gesamte Inspektionsteam. Von Seiten der Schule nahmen der Schulleiter sowie sieben weitere Mitglieder des Kollegiums bzw. Gremienmitglieder teil. Im Rahmen des Vorgesprächs wurde festgelegt, welche Dokumente die Schule der Inspektion zur Verfügung stellt.

2.4

Analysierte Dokumente

Von der Schule zur Verfügung gestellte Dokumente Zusätzlich zu den in der Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung vorliegenden statistischen Daten stellte die Schule auf einer CD-ROM und z. T. in Papierform folgende Dokumente vorab zur Verfügung. Sie wurden gesichtet und bei der Bewertung der Qualitätsmerkmale entsprechend berücksichtigt. Schulprogramm •

Schulprogramm mit Ergebnissen der Bestandsaufnahme



Leitbild der Schule



Entwicklungs- und Arbeitsschwerpunkte



Zeit-Maßnahmen-Plan

Evaluationskonzept/Evaluationsprogramm •

Übersicht über bereits erfolgte Maßnahmen der internen Evaluation

weitere Dokumente der Schule •

IT-Konzept



Beratungskonzepte



Übersicht über bildungsgangbezogene Förderangebote



Fördervereinbarungen (Formulare)



Konzept zur Suchtprophylaxe



Konzept zur Gesundheits- und Bewegungsförderung



Personalentwicklungskonzept



Fortbildungskonzept



Grundsätze zur Vertretungsregelung



Information zum Verwaltungs- und Ressourcenmanagement



Kurzdarstellung zur Organisation, Organisationsentwicklung, Projekte und Projektentwicklungen



Begrüßungsmappe für Besucher und neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter



Homepage der Schule

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1 Dokumente, in die während der Inspektion Einblick genommen wurde

2.5



Pressespiegel der Schule



Dokumente über besondere Erfolge der Schule



Schul-, Hausordnung



Vertretungspläne



Dokumente über die erfolgreiche Teilnahme der Schülerinnen und Schüler an Auslandspraktika in europäischen Betrieben



Aktennotiz über schadhafte Teppichböden als Mängelmeldung an SenBWF II D



Info-Material über Laborkurse für externe Schulklassen



Projektinformationen



Informationen über Partnerschaften, Kooperationen und Ausbildungsnetzwerke



Auflistung und Beschreibungen der EU-Aktivitäten der Lise-Meitner-Schule



Informationsbroschüren über alle Bildungsgänge an der Lise-Meitner-Schule



Präsentation des Arbeitsstandes am „Lise-Meitner Wiki“



Protokolle (Gesamtkonferenz, Schulkonferenz, Fachkonferenzen, Steuergruppe, Qualitätssicherungsgruppe)

Fragebogen für Lehrkräfte

An der Befragung beteiligten sich 73 von 105 Lehrkräften, das entspricht einer Quote von 69,5 %. Die Befragung diente der Vorbereitung der Inspektion. Die Fragebogen wurden nicht berücksichtigt, da sich weniger als 80 % der Lehrkräfte beteiligt haben.

2.6

Fragebogen für Schülerinnen und Schüler/Fragebogen für Eltern

236 Schülerinnen und Schüler erhielten Fragebogen, alle wurden ausgefüllt. Die Auswertung der Fragebogen befindet sich im Anhang, sie wurde vom Institut für Schulqualität der Länder Berlin und Brandenburg (ISQ) vorgenommen und der Schule zugänglich gemacht. Von den an die Eltern ausgegebenen Fragebogen kamen nur fünf zurück, eine Auswertung wurde aufgrund des geringen Rücklaufs nicht vorgenommen.

2.7

Unterrichtsbeobachtungen

Während der Inspektionstage führten beide Inspektionsteams 85 Unterrichtsbesuche durch. Die Besuche waren über alle Bildungsgänge und Jahrgänge verteilt. Die Inspektionsteams sahen 88 von 105 zur Zeit der Inspektion an der Schule unterrichtenden Lehrkräften, das entspricht 83,8 %. Die Unterrichtsbesuche waren gleichmäßig auf beide Teams verteilt. Jede Unterrichtsbeobachtung dauerte 20 Minuten, beide Inspektionsteams sahen 23 Anfangs-, 44 Mittel- und 18 Endsituationen. Alle Unterrichtsbesuche wurden auf standardisierten Beobachtungsbogen protokolliert und bewertet.

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1 2.8

Interviews

Das Inspektionsteam führte während der Inspektionstage Interviews mit •

dem Schulleiter, Herrn Hollander,



der stellvertretenden Schulleiterin, Frau Christiansen, den Abteilungsleitern Herrn Ballier, Herrn Duchstein und Herrn Dr. Koch,



zwölf Schülerinnen und Schülern (davon sieben Klassensprecherinnen und Klassensprecher bzw. Gremienvertreterinnen und Gremienvertreter),



elf Lehrkräften,



drei Eltern sowie



sieben Vertreterinnen und Vertretern von Ausbildungsbetrieben und überbetrieblichen Ausbildungspartnern.

An allen Interviews waren beide Inspektionsteams mit je einem Teammitglied beteiligt. Die Schülerinnen, Schüler, Lehrkräfte, Eltern und die Vertreterinnen und Vertreter der dualen Ausbildungspartner, die an den Interviews teilnahmen, wählte das Inspektionsteam im Rahmen des Vorgesprächs aus.

2.9

Schulrundgang

Der Schulrundgang fand am 21.01.2008 statt. Es nahmen der Schulleiter, die stellvertretende Schulleiterin und das gesamte Inspektionsteam teil.

3

Ausgangslage der Schule

3.1

Schulart und Schulbehörde

Die Lise-Meitner-Schule ist das einzige naturwissenschaftliche Oberstufenzentrum ( OSZ Chemie, Physik und Biologie) in Berlin, es befindet sich im Bezirk Neukölln. Die Schule gliedert sich in drei Abteilungen. Die Abteilung I umfasst die Berufsschule, die einjährige Berufsfachschule und die Fachoberschule. In der Berufsschule wird der nichtakademische naturwissenschaftliche Nachwuchs in Berlin und z. T. von Brandenburg ausgebildet. Es sind dies die Laborantinnen und Laboranten der Chemie, Physik und Biologie, die Werkstoffprüferinnen und Werkstoffprüfer, sowie die Auszubildenden der Produktionsberufe Pharmakant und Chemiekant. Eine weitere Berufsgruppe der dualen Berufsausbildung an der Lise-Meitner-Schule sind Mikrotechnologinnen und Mikrotechnologen. In der Abteilung II sind die ein-, zwei- und dreijährigen Bildungsgänge der Berufsfachschule für Technische Assistenten zusammengefasst. In der Abteilung III ist die gymnasiale Oberstufe mit naturwissenschaftlichem Schwerpunkt organisiert, sie ist mit ca. 300 Schülerinnen und Schülern das größte berufliche Gymnasium an Oberstufenzentren. In der Einführungsphase ist es fünfzügig organisiert. Der zuständige Schulaufsichtsbeamte ist Herr Nietsche. Die Schulträgerschaft liegt bei der Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung im Referat II D, Referatsleiterin ist Frau Schmidt.

3.2

Besonderheiten der Organisation der Schule

Schülerinnen und Schüler, die in der gymnasialen Oberstufe besondere naturwissenschaftliche Leistungskurskombinationen gewählt haben, können nach Erwerb der Hochschulreife den einjährigen Aufbaukurs des Technischen Assistenten absolvieren. Die Schule beteiligt sich an dem Modellversuch TRIDEM zur praxisorientierten Berufsvorbereitung in der einjährigen Berufsfachschule. Sie hat am Modellvorhaben eigenverantwortliche Schule (MeS) teilgenommen. BERICHT ZUR INSPEKTION DER LISE-MEITNER-SCHULE

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1 3.3

Schülerinnen und Schüler

Die Lise-Meitner-Schule hatte im Schuljahr 2006/2007 1526 Schülerinnen und Schüler. Im Beruflichen Gymnasium, in der Fachoberschule und in der mehrjährigen Berufsfachschule haben sich die Schülerzahlen in den letzten drei Jahren kaum verändert, in der einjährigen Berufsfachschule sind sie zurückgegangen und in der Berufsschule leicht angestiegen. 107 Schülerinnen und Schüler waren nichtdeutscher Herkunftssprache. Mit 7 % ist dieser Prozentsatz gegenüber den Vorjahren leicht rückläufig. Aus Brandenburg besuchten 242 Schüler/innen die Lise-Meitner-Schule, 40 Schülerinnen und Schüler kamen aus anderen Bundesländern.

3.4

Personal und Ausstattung der Schule

In der Lehrerliste der Lise-Meitner-Schule (Stand 14.01.2008) sind 114 Lehrerinnen und Lehrer aufgeführt, von denen zur Zeit der Inspektion 105 verfügbar waren. Sechs Lehrerinnen und Lehrer unterrichten im Bereich der Fachpraxis. Sechs Studienreferendare absolvieren an der Schule die zweite Ausbildungsphase, davon zwei Studienreferendarinnen und vier Studienreferendare. Vier von den sechs Referendaren absolvieren als „Quereinsteiger/innen“ ein berufsbegleitendes Referendariat. Elf Labortechnikerinnen und Labortechniker (davon vier in Teilzeit) sowie ein Mitarbeiter der Haustechnik, ein Ver- und Entsorger und drei Schulsekretärinnen komplettieren die personelle Ausstattung der Schule. Zur Gewährleistung der Unterrichtsversorgung im Theoriebereich hat die Schule für das Schuljahr 2007/08 einen Grundbedarf von 2083,3 Stunden und zur Abdeckung des DaZ-Unterrichts einen Zusatzbedarf von 6,0 Stunden angemeldet. Zum Zeitpunkt der Inspektion lag die Ausstattung 8,3 Stunden über der zur Deckung des Bedarfes notwendigen Anzahl von insgesamt 2089,3 Stunden, in der Theorie entspricht dies einer Gesamtausstattung von 100,4 %. Im Bereich der Fachpraxis hat die Schule einen Gesamtausstattung von 169 Stunden. Zum Zeitpunkt der Inspektion lag die Ausstattung 49 Stunden über der zur Deckung des Bedarfes notwendigen Anzahl von insgesamt 120 Stunden, dies entspricht einer Gesamtausstattung von 140,8 %.

3.5

Standortbedingungen

Die Lise-Meitner-Schule wurde 1979 als Oberstufenzentrum für das Berufsfeld Chemie, Physik und Biologie gegründet. Das fünfgeschossige Gebäude wurde seitdem nicht grundlegend saniert. Abgesehen von kleineren baulichen Mängeln und von abnutzungsbedingten Verschleißerscheinungen (Teppichböden) präsentiert sich die Schule in einem gepflegten besucherfreundlichen Zustand. Farbschmierereien und mutwillige Zerstörungen können nicht festgestellt werden. Der Zustand der Schülertoiletten wird allgemein beklagt. Die sogenannte Exzellenttoilette, mit elektronischem Schloss, wird nur von wenigen Schülerrinnen genutzt. Die meisten Schülerinnen und Schüler lehnen die Nutzung ab, weil sie sich zu sehr überwacht fühlen. Im Eingangsbereich und zum Teil auf den Etagenfluren werden besondere Schülerleistungen präsentiert. Informationen für Schülerinnen, Schüler und Besucher werden aktuell und übersichtlich, nach Bildungsgang, Berufsgruppe oder Fachbereich geordnet durch Aushänge bekannt gegeben. Auf Monitoren kann man sich für alle Klassen über Stunden- und Vertretungspläne informieren. Ein WandMosaik, das in Zusammenarbeit des Fachbereiches „Bildende Kunst“ mit Auszubildenden des Fliesenlegerhandwerks entstanden ist und ein von Schülerinnen und Schülern gestalteter Buddybär, zieren den Eingangsbereich. Auf einer großen Weltkarte sind eindrucksvoll alle Orte markiert, an denen Schülerinnen und Schüler der Lise-Meitner-Schule weltweit ihre Praktika absolvieren. Der Unterricht findet in z. T. sehr beengten Unterrichtsräumen und Laboren statt. Die Schule wurde ursprünglich mit 810 Schülerplätzen ausgestattet, aktuell bietet sie ca. 1.150 Schülerinnen und Schülern täglich einen Unterrichtsplatz. Die Planungen für einen Erweiterungsbau auf dem benachbarten Gelände der Clay-Oberschule sind weit fortgeschritten.

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1 Die Schule verfügt über 26 Labore. Sicherheitstechnisch wird die Schule nach Auskunft des Schulleiters wie ein mittelständischer Betrieb geführt. Zum Teil haben die Labore Industriestandard, einige von ihnen genügen höchsten Sicherheitsanforderungen. Im Keller befinden sich Anlagen zur umweltgerechten Aufarbeitung der chemischen Abfälle. In der Schule sind nach Auskunft der Schulleitung 360 PC installiert und vernetzt, davon 220 im naturwissenschaftlichen Bereich. Die Vernetzung der PC wurde in voneinander getrennten Netzen, einem Schülernetz und einem Verwaltungsnetz, realisiert. Für den Unterricht in Informatik und Informationstechnik wurden vier Rechnerräumen eingerichtet. Im Erdgeschoss befinden sich eine Cafeteria und eine Mensa, die auch für Gesamtkonferenzen und andere Schulveranstaltungen genutzt wird. Eine Bühne bietet gute Voraussetzungen für Aufführungen aus dem Fachbereich Darstellendes Spiel und für sonstige Darbietungen. Die Schule liegt auf einem sogenannten Hammergrundstück mit einer längeren schwer einsehbaren und nicht beschilderten Zufahrt von der Rudower Straße aus. Dieser Teil des Schulgeländes wird weitgehend als Parkplatz genutzt. An den beiden Frontseiten des Schulgebäudes befinden sich zwei Tennisplätze, die jahreszeitlich bedingt einen ungepflegten Eindruck machen. Auf dem hinteren Teil des Schulgeländes ist der Schulhof mit einem kleinen Teich, Tischtennisplatten und einigen Sitzgelegenheiten. Die Rückseite des Schulgeländes wird von dem leerstehenden und stark durch Zerstörungen und Schmierereien verunreinigten Schulgebäude des ehemaligen Mittelstufenzentrums verschandelt. Für den Sportunterricht steht eine Sporthalle zur Verfügung, die durch einen Trennvorhang geteilt werden kann.

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1 4

Unterrichtsprofil

4.1

Tabellarische Übersicht der Profilmerkmale1

Profilkriterien

Profilmerkmal 1: Unterrichtsorganisation 1.1

Intensive Nutzung der Lehr- und Lernzeit

1.2

Schaffung von fördernden Lern- und Arbeitsbedingungen

1.3

Kooperation von Lehrkräften und Erzieherinnen/Erziehern

Bewertung A

B

C

D

nicht bewertet

Bewertung Profilmerkmal 2: Unterrichtsprozess

Profilkriterien

A

2.1

Förderung von Selbstvertrauen und Selbstständigkeit

2.2

Förderung fachlicher und überfachlicher Kompetenzen

2.3

Schüler- und themenorientierte Methodenwahl

2.4

Innere Differenzierung

2.5

Sprachentwicklung, Sprach- und Kommunikationsförderung

2.6

Selbstständiges Lernen

2.7

Kooperatives Verhalten

2.8

Möglichkeiten für Schüler/innen, eigene Lösungen zu entwickeln, darzulegen und zu reflektieren

2.9

Deutliche Strukturierung und transparente Zielausrichtung des Unterrichts

B

C

D

2.10 Leistungsorientierung Bewertung Profilmerkmal 3: Pädagogisches Verhalten/Unterrichtsklima

Profilkriterien

A

1

3.1

Verantwortungsbereitschaft, soziales Engagement, soziales Verhalten und Toleranz

3.2

Positives pädagogisches Klima im Unterricht

3.3

Faire und gerechte Behandlung der Schüler/innen

B

C

D

Die Nummerierung der Profilkriterien weicht von der Nummerierung im Handlungsrahmen Schulqualität ab.

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1 4.2

Erläuterungen zum Unterrichtsprofil

Das Unterrichtsprofil gibt das Gesamtergebnis der Bewertungen aller während der Inspektion beobachteten Unterrichtssequenzen wieder. Es handelt sich um das zusammengeführte Ergebnis beider Teams. Beide Teams sind unabhängig voneinander zur selben Bewertung aller Profilmerkmale gekommen. Der Bewertung innerhalb des Unterrichtsprofils liegen folgende Definitionen zugrunde:

A

stark ausgeprägt

Mindestens 80 % der Bewertungen müssen im positiven Bereich (Bewertung „trifft zu“ bzw. „trifft eher zu“) liegen. Mindestens 40 % der Bewertungen müssen mit „trifft zu“ erfolgen.

B

eher stark ausgeprägt

Mindestens 60 % der Bewertungen müssen im positiven Bereich liegen.

C

eher schwach prägt

D

schwach ausgeprägt

ausge- Mindestens 40 % der Bewertungen müssen im positiven Bereich liegen. Der Anteil der positiven Bewertungen liegt unter 40 %.

In der Anlage befindet sich ein Säulendiagramm, das die prozentuale Verteilung der Bewertungen darstellt. Die Größe der gesehenen Lerngruppen verteilte sich wie folgt: ≤ 5 Schüler

≤ 10 Schüler

≤ 15 Schüler

≤ 20 Schüler

≤ 25 Schüler

≤ 30 Schüler

> 30 Schüler

5

21

24

27

6

2

0

Die durchschnittliche Lerngruppenfrequenz lag bei 14 Schülerinnen und Schülern. Bei fünf Besuchen stellte das Inspektionsteam Verspätungen von insgesamt neun Schülerinnen bzw. Schülern fest. Verteilung der Sozialformen in den gesehenen Unterrichtssequenzen: Sozialform

Frontalunterricht

Einzelarbeit

Partnerarbeit

Gruppenarbeit

50

28

16

15

59 %

33 %

19 %

18 %

Anzahl der Sozialformen prozentuale Verteilung

2

Fachliche Mängel stellte das Inspektionsteam bei drei Besuchen fest, in zwei Fällen waren Lehr- und Lernmittel nicht in ausreichender Zahl vorhanden. Bei 15 Unterrichtsbesuchen waren PC vorhanden, die Nutzung dieser PC wurde bei zehn Besuchen beobachtet.

2

Die Summe kann über 100 % liegen, da in einer Unterrichtssequenz mehrere Sozialformen beobachtet werden können.

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1 Profilmerkmal 1: Unterrichtsorganisation Intensive Nutzung der Lehr- und Lernzeit (1.1) Bewertung: A (stark ausgeprägt) In 89 % der beobachteten Unterrichtssequenzen wurde die Lehr- und Lernzeit intensiv genutzt. Die Schülerinnen und Schüler erhielten von den Lehrkräften in ihrem Zeitmanagement bei der Erfüllung von Aufgaben Unterstützung. Die Lehrkräfte machten deutlich, dass die Unterrichtszeit wertvoll ist. Der Anteil sachfremd verwendeter Unterrichtszeit war gering. Schaffung von fördernden Lern- und Arbeitsbedingungen (1.2) Bewertung: A (stark ausgeprägt) Die Klassen- und Fachräume ermöglichten Lern- und Arbeitsbedingungen, die die Lernprozesse förderten. Dies war in 89 % der Fälle zu beobachten. Das Mobiliar und die bereitgestellten Materialien unterstützten ein konzentriertes Arbeiten. Nur in wenigen Fällen konnte das Inspektionsteam keine fördernden Arbeitsbedingungen beobachten, beispielsweise in den hörsaalähnlichen Fachräumen mit festinstallierten Tischreihen und Klappsitzen, in denen Gruppenarbeit stattfand. Kooperation von Lehrkräften (1.3) Lediglich in zwei Fällen konnte das Inspektionsteam die Kooperation von Lehrkräften beobachten. Daher wird dieses Profilkriterium nicht bewertet.

Profilmerkmal 2: Unterrichtsprozess Förderung von Selbstvertrauen und Selbstständigkeit (2.1) Bewertung: B (eher stark ausgeprägt) Die Lehrkräfte förderten in 73 % der Sequenzen die Fähigkeit und Bereitschaft der Schülerinnen und Schüler zur Einschätzung der eigenen Stärken und Schwächen. In 20 % der Fälle konnte dies eher nicht beobachtet werden. Die Lernenden erhielten im Unterrichtsverlauf selten Ermunterung sich aktiv am Unterricht zu beteiligen, Eigeninitiative, Leistungsbereitschaft und Kreativität wurden kaum gefördert. In 7 % der Fälle ließ sich lediglich eine schwache Ausprägung des Merkmals beobachten. Förderung fachlicher und überfachlicher Kompetenzen (2.2) Bewertung: B (eher stark ausgeprägt) In fast allen beobachteten Unterrichtssequenzen (98 %) wurden die Fachkompetenzen der Lernenden gefördert. In 28 % der Fälle förderten die Lehrkräfte auch die überfachlichen Kompetenzen. Beispielsweise konnte das Inspektionsteam Gruppenarbeitsphasen beobachten, in denen die Schülerinnen und Schüler unterstützt wurden, Team- und Kommunikationsfähigkeit zu entwickeln. Schüler- und themenorientierte Methodenwahl (2.3) Bewertung: B (eher stark ausgeprägt) Dieses Merkmal war in 29 % der Fälle stark ausgeprägt. In 46 % der Beobachtungen trat es eher stark ausgeprägt auf. In 4 % der Fälle war die Themen- und Schülerbezogenheit des Unterrichts schwach ausgeprägt sichtbar. Die Schülerinnen und Schüler erhielten in diesen Sequenzen keine abwechslungsreichen, praxisbezogenen Aufgaben, sodass ihre Motivation und ihr Interesse nicht gefördert wurde.

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1 Innere Differenzierung (2.4) Bewertung: D (schwach ausgeprägt) In 5 % der Unterrichtssequenzen konnten gezielte Differenzierungsangebote beobachtet werden, sodass leistungsschwache und leistungsstarke Schülerinnen bzw. Schüler eine individualisierte Förderung erhielten. In weiteren 5 % der Sequenzen konnte eine eher stark ausgeprägte Differenzierung festgestellt werden. In 71 % der Stunden ließ sich eine schwache Merkmalsausprägung erkennen. Differenziert aufbereitete Unterrichtsmaterialien fehlten nahezu vollständig. Unterschiedliche Möglichkeiten des Lernzugangs und der Bearbeitung des Lerngegenstandes boten die Lehrkräfte weitgehend nicht an. Sprachentwicklung/Sprach- und Kommunikationsförderung (2.5) Bewertung: C (eher schwach ausgeprägt) Die Lehrkräfte schufen in 45 % der Fälle Sprechanlässe für die Schülerinnen und Schüler. Sie waren vorbildlich in der Sprachanwendung, sie hielten zum richtigen Gebrauch der deutschen Sprache, der Fach- und Fremdsprache an. In diesen Stunden war eine Förderung der Sprache und der Kommunikation zu beobachten. In 55 % der Sequenzen konnte eher keine Förderung festgestellt werden. Ein lehrkräftezentrierte Unterricht mit hohen Sprechanteilen der Lehrkräfte dominierte diese Stunden. Aus den fragend-entwickelnden Unterrichtsgesprächen ergaben sich keine angemessenen Sprechanlässe für die Lernenden, sodass von einer Sprach- und Kommunikationsförderung nicht gesprochen werden kann. Selbstständiges Lernen (2.6) Bewertung: D (schwach ausgeprägt) Das Merkmal war in 20 % der Fälle stark oder eher stark ausgeprägt zu beobachten. Wenn selbstständiges Lernen registriert wurde, dann vorrangig im Laborunterricht. Die Schülerinnen und Schüler erhielten dort Gelegenheit ihre Arbeitschritte eigenständig zu planen, sich bei den Arbeitsabläufen abzusprechen und ihre Lösungen und Ergebnisse selbstständig und eigenverantwortlich zu besprechen. In 80 % der Sequenzen konnte das Merkmal eher schwach oder schwach ausgeprägt festgestellt werden. Ein hoher Anteil an frontal ausgerichteten Unterrichtsstunden bot den Schülerinnen und Schülern wenig Möglichkeiten ihre Arbeitsprozesse selbstständig zu organisieren, Informationen zu sammeln, eigenständig Lösungswege zu erarbeiten und Ergebnisse zu präsentieren. Kooperatives Verhalten (2.7) Bewertung: C (eher schwach ausgeprägt) Annähernd in gleicher Gewichtung waren Partner- und Gruppenarbeitsphasen zu sehen. Diese Sozialformen zeigten sich in 37 % der Fälle. Kooperatives Verhalten konnte in 20 % und 28 % der Sequenzen stark bzw. eher stark ausgeprägt beobachtet werden, wobei auch in Einzelarbeitsphasen das Merkmal auftrat. In der Mehrheit der Beobachtungen war kooperatives Verhalten eher schwach oder schwach ausgeprägt zu sehen. Den Schülerinnen und Schülern wurden dort keine Lernsituationen geboten, in denen sie kooperatives Verhalten üben und entwickeln könnten. Möglichkeiten für Schüler/innen, eigene Lösungen zu entwickeln, darzulegen und zu reflektieren (2.8) Bewertung: C (eher schwach ausgeprägt) Die Möglichkeit Problemlösungskompetenz zu entwickeln wurde den Lernenden in 49 % der beobachteten Sequenzen geboten. In 21 % dieser Fälle konnte das Merkmal stark ausgeprägt beobachtet werden. In 51 % der besuchten Stunden konnten die Schülerinnen und Schüler diese Kompetenz eher nicht entwickeln. Der Unterricht war nicht von ergebnisoffenen Fragestellungen geprägt. Eine Würdigung der Ergebnisse selbstständigen Lernens fand nicht statt. Fehleranalysen fanden keine BeBERICHT ZUR INSPEKTION DER LISE-MEITNER-SCHULE

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1 rücksichtigung im weiteren Unterrichtsprozess. Werden die Profilmerkmale differenziert nach Bildungsgängen betrachtet, zeigt sich eine besonderer Auffälligkeit. Im Unterricht der Fachoberschule und der gymnasialen Oberstufe war das Merkmal mit 68 % stark oder eher stark ausgeprägt zu sehen. Ein besonderer Gegensatz trat dabei gegenüber dem Unterricht in der Berufsschule auf, bei der das Merkmal lediglich mit 35 % stark oder eher stark ausgeprägt zu beobachten war. Deutliche Strukturierung und transparente Zielausrichtung des Unterrichts (2.9) Bewertung: A (stark ausgeprägt) In 91 % der besuchten Stunden war der Unterricht deutlich strukturiert. Die Lehrkräfte gaben Hinweise zum Verlauf und zu den Zielen des Unterrichts. Die Arbeitsanweisungen waren stimmig und eindeutig, sodass sich ein hoher Anteil an zielgerichteten Schüleraktivitäten beobachten ließ. Leistungsorientierung (2.10) Bewertung: B (eher stark ausgeprägt) Die Leistungsorientierung wurde in 51 % der besuchten Stunden mit Einschränkungen gefördert. In 27 % der Fälle erfuhren die Lernenden eine starke Förderung ihrer Anstrengungs- und Leistungsbereitschaft. Die Anforderungen waren erfüllbar, wenngleich auch nicht immer herausfordernd. Individuelle Leistungsanforderungen waren eher nicht zu beobachten.

Profilmerkmal 3: Pädagogisches Verhalten/ Unterrichtsklima Verantwortungsbereitschaft, soziales Engagement, soziales Verhalten und Toleranz (3.1) Bewertung: A (stark ausgeprägt) Der Unterricht war zu 99 % von Toleranz und einem positiven sozialen Miteinander geprägt. Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte verhielten sich freundlich und verantwortungsbewusst. Die Gleichberechtigung aller Schülerinnen und Schüler war Bestandteil des unterrichtlichen Handelns. Positives pädagogisches Klima im Unterricht (3.2) Bewertung: A (stark ausgeprägt) Die Lernbereitschaft der Lernenden wurde fast durchgängig gefördert und unterstützt. In 95 % der besuchten Stunden herrschte ein positives Lernklima, das zur Mitarbeit anregte. Die Lehrkräfte gaben wertschätzende Rückmeldungen. Der Unterricht lief störungsfrei ab. Faire und gerechte Behandlung der Schüler/innen (3.3) Bewertung: A (stark ausgeprägt) Die Lehrkräfte sorgten in allen besuchten Unterrichtssequenzen für eine faire und gerechte Behandlung der Schülerinnen und Schüler. Auf die seltenen Regelverstöße reagierten sie angemessen und sorgten für ein konfliktfreies Miteinander.

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1 5

Qualitätsprofil3

5.1

Tabellarische Übersicht der Qualitätsmerkmale

Qualitätsmerkmale

Qualitätsbereich 1: Ergebnisse der Schule 1.2/1.4

Fachkompetenzen/Schullaufbahn

1.3

Methodenkompetenzen

1.5

Schulzufriedenheit und Schulimage

Qualitätsmerkmale

Qualitätsbereich 2: Lehr- und Lernprozesse 2.1

Schulinternes Curriculum

2.2

Unterrichtsgestaltung/Lehrerhandeln im Unterricht

2.3

Leistungsanforderungen und Leistungsbewertungen

2.4

Schülerunterstützung und -förderung im Lernprozess

Qualitätsmerkmale

Qualitätsbereich 3: Schulkultur 3.1

Soziales Klima in der Schule und in den Klassen

3.2

Gestaltung der Schule als Lebensraum

3.3

Beteiligung der Schülerinnen und Schüler und der Eltern

3.4

Kooperation mit gesellschaftlichen Partnern

Qualitätsmerkmale

Qualitätsbereich 4: Schulmanagement 4.1

Schulleitungshandeln und Schulgemeinschaft

4.2

Schulleitungshandeln und Qualitätsmanagement

4.4

Unterrichtsorganisation

Qualitätsmerkmale

Qualitätsbereich 5: Lehrerprofessionalität und Personalentwicklung 5.1

Zielgerichtete Personalentwicklung

5.2

Arbeits- und Kommunikationskultur im Kollegium

Qualitätsmerkmale

Qualitätsbereich 6: Ziele und Strategien der Qualitätsentwicklung

3

6.1

Schulprogramm

6.2

Schulinterne Evaluation

6.4

Dokumentation und Umsetzungsplanung

Bewertung A

B

C

D

Bewertung A

B

C

D

Bewertung A

B

C

D

Bewertung A

B

C

D

Bewertung A

B

C

D

Bewertung A

B

C

D

Das Qualitätsprofil beinhaltet auch die Bewertung des Unterrichts.

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1 5.2

Erläuterungen zum Qualitätsprofil

In der laufenden ersten Phase der Schulinspektion (bis 2008) werden 17 von 25 Qualitätsmerkmalen aus dem „Handlungsrahmen Schulqualität in Berlin“ verbindlich evaluiert. Ab dem Schuljahr 2007/08 werden die Qualitätsmerkmale 1.2 „Fachkompetenzen“ und 1.4 „Schullaufbahn“ gemeinsam bewertet und das Qualitätsmerkmal 4.1 „Schulleitungshandeln und Schulgemeinschaft“ in die Evaluation aufgenommen. Zusätzlich ist es für die Schule möglich, zwei weitere Merkmale zu wählen. Bei Vorliegen einer besonderen Datenlage können vom Inspektionsteam weitere Qualitätsmerkmale ergänzt werden. Beide Inspektionsteams haben unabhängig voneinander aufgrund der positiven Datenlage zusätzlich dieselben drei Qualitätsmerkmale in die Bewertung aufgenommen. Das Qualitätsprofil der LiseMeitner-Schule bezieht sich damit auf 20 der 25 Merkmale, zusätzlich wurden die Qualitätsmerkmale 1.5 „Schulzufriedenheit und Schulimage“, 3.1 „Soziales Klima in der Schule und in den Klassen“ und 3.2 „Gestaltung der Schule als Lebensraum“ aufgenommen. Beide Teams kamen bei 18 Qualitätsmerkmalen zu identischen Bewertungen. Bei zwei Qualitätsmerkmalen gab es geringfügige Abweichungen, die Bewertungen differierten in diesen Fällen von A zu B bzw. von C zu D. Die Qualitätsmerkmale spiegeln die wesentlichen Erkenntnisse der aktuellen Schulforschung und den im Schulgesetz verankerten Qualitätsbegriff wider. Der Bewertung liegt eine Normierung zugrunde, die dem Bewertungsbogen im „Handbuch Schulinspektion“ zu entnehmen ist. Die Unterrichtsqualität ist zentrales Element der Schulqualität und steht im Mittelpunkt der Schulinspektion. Die an der Schule untersuchten Merkmale des Qualitätsprofils sind heterogen, das heißt, sie bilden unterschiedliche Qualitätsbereiche ab, deren Relevanz zudem unterschiedlich ausgeprägt ist. In der Zusammenfassung der Ergebnisse wird folgerichtig kein Gesamturteil über die Schule gefällt, vielmehr werden auf Grundlage des Qualitätsprofils die Stärken und der Entwicklungsbedarf der Schule herausgestellt. Der Bewertung der einzelnen Qualitätsmerkmale liegen folgende Definitionen zugrunde:

A

stark ausgeprägt

Die Schule erfüllt alle oder nahezu alle Teilkriterien eines Qualitätsmerkmals.

B

eher stark ausgeprägt

Die Schule erfüllt die wichtigsten Teilkriterien. Sie kann die Qualität der Arbeit bzgl. einiger Teilkriterien aber noch weiter verbessern.

C

eher schwach ausgeprägt

Die Schule weist hier Stärken und Entwicklungsbedarf auf; die wesentlichen Teilkriterien werden jedoch noch nicht erfüllt.

D

schwach ausgeprägt

Bei den meisten Kriterien eines Qualitätsmerkmals sind deutliche Verbesserungen erforderlich.

BERICHT ZUR INSPEKTION DER LISE-MEITNER-SCHULE

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1 Qualitätsbereich 1: Ergebnisse der Schule Fachkompetenzen/Schullaufbahn (1.2/1.4) (Bewertung A - stark ausgeprägt) Die Lise-Meitner-Schule beteiligt sich alljährlich mit einer bedeutenden Anzahl von Schülerinnen und Schülern und mit großem Erfolg am Wettbewerb „Jugend forscht“. Im Fachbereich Bildende Kunst engagierte sich die Schule mehrfach mit Klassen der E-Phase an einem europäischen Wettbewerb und errang häufig Landespreise. Die Durchschnittsnoten der letzten drei Jahre im Abitur lag zwischen 2,6 und 2,8 und entsprach weitgehend den regionalen Durchschnittswerten. Im Vergleich zu den Berliner Durchschnittsnoten schnitt die Lise-Meitner-Schule im Schuljahr 2005/06 schlechter ab. Die Schulinspektion konnte sich davon überzeugen, dass die Ergebnisse regelmäßig im beruflichen Gymnasium der Lise-Meitner-Schule analysiert und Maßnahmen ergriffen werden, um den Notendurchschnitt zu verbessern. Von den 32 Teilnehmerinnen und Teilnehmern, die an der Lise-Meitner-Schule an den Prüfungen zum mittleren Schulabschluss im Jahr 2007 verpflichtend teilnahmen, haben 63 % bestanden. Die Ergebnisse der Prüfungen zum mittleren Schulabschluss werden nicht berücksichtigt. Sowohl für die Regionen als auch für das Land Berlin ist die prozentuale Anzahl der zur Teilnahme verpflichteten Schülerinnen und Schüler sowie die der freiwilligen Teilnehmer an der Prüfung zum mittleren Schulabschluss nicht bekannt. Ein Vergleich der Schuldaten mit den Daten der Region und des Landes ist daher zurzeit nicht möglich. In den Interviews wurde deutlich, dass die Ergebnisse der Prüfungen der Industrie- und Handelskammer für alle Beteiligten zur höchsten Zufriedenheit ausfallen. Nicht wenige Auszubildende werden aufgrund guter schulischer Leistungen vorzeitig zur Prüfung zugelassen. Die Fehlzeiten der Schülerinnen und Schüler insgesamt lagen im Schuljahr 2005/06 mit 4,3 % deutlich unter dem Durchschnittswert der Schulart (10,5 %) und unter dem Berlinweiten Wert von 5 %. Ebenso eindeutig besser war mit 0,6 % die Quote der unentschuldigten Fehlzeiten, sie betrug für die Schulart 3,4 % und für alle Schulen in Berlin 0,7 %. In allen Abteilungen gibt es dokumentiert verabredete Verfahren im Umgang mit Schulversäumnissen. Abiturergebnisse der letzten drei Schuljahre Schuljahr

Durchschnittsnote

Durchfallquote

Lise-MeitnerSchule

Neukölln

Berlin

Lise-MeitnerSchule

Neukölln

Berlin

2006/2007

2,7

2,7

2,5

6,3 %

5,6 %

5,6 %

2005/2006

2,8

2,8

2,6

11,3 %

7,2 %

7,6 %

2004/2005

2.6

2,8

2,7

7,8 %

7,0 %

8,1 %

BERICHT ZUR INSPEKTION DER LISE-MEITNER-SCHULE

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1 Methodenkompetenzen (1.3) (Bewertung: C - eher schwach ausgeprägt) Die Fähigkeit der Schülerinnen und Schüler zum selbstständigen Lernen und Handeln wird an der Lise-Meitner-Schule in einzelnen Bereichen erkennbar gefördert. In der E-Phase der gymnasialen Oberstufe werden regelmäßig „Methodentage“ zum „Lernen lernen“ durchgeführt. Die Aussage des Schulleiters, dass ca. 50 % des Kollegiums schon seit Jahren in ihrem Unterricht Prinzipien des selbstorganisiertes Lernens berücksichtigen, konnte in dieser Ausprägung bei den Unterrichtsbesuchen nicht verifiziert werden. Die Entwicklung eines Konzeptes zur Erweiterung der Methodenkompetenz des unterrichtenden Personals und der Schülerinnen und Schüler steht auf der Agenda der Schule und ist in der Zielvereinbarung für den Zeitraum April 2007 bis Ende 2009 festgeschrieben. Die Unterrichtsräume und die Labore, die zu Unterrichtsbeobachtungen aufgesucht wurden, waren zu 18 % mit PC ausgestattet. Bei 11 % aller Unterrichtsbesuche kamen die PC zum Einsatz. Die Moderations- und Präsentationskompetenz wurde in einzelnen Unterrichtsphasen in der Weise gefördert, dass Schülerinnen und Schüler einzeln oder im Team mediengestützte Vorträge hielten. Schulzufriedenheit und Schulimage (1.5) (Bewertung: A - stark ausgeprägt) Die Schülerinnen und Schüler brachten in dem Interview ihre volle Zufriedenheit mit den Ausbildungs- und Unterstützungsangeboten der Schule zum Ausdruck. Bei der Befragung stimmten 76 % der befragten Schülerinnen und Schüler der Aussage zu: „Ich gehe gern in meine Schule“. Die Anzahl der Schülerinnen und Schüler, die sich aktiv an der Gestaltung des Schullebens beteiligen ist insgesamt gering. Die Lehrkräfte unterrichten nach eigenen Aussagen gern an der Schule. Aufgaben im Rahmen der Schulentwicklung werden von einem großen Teil des Kollegiums engagiert wahrgenommen. Mit den Ausbilderinnen und Ausbildern arbeiten die Lehrkräfte in vielfältiger Form eng zusammen. Die Lise-Meitner-Schule ist äußerst erfolgreich in der Einwerbung von Drittmitteln. Hierbei werden auch die erfolgreich beantragten und durchgeführten EU-Projekte einbezogen. Durch viele Beispiele von Pressemeldungen konnte sie ihre positive Resonanz in den Medien unter Beweis stellen. Viele Besuchergruppen unterstreichen die große Attraktivität der Lise-Meitner-Schule. Die krankheitsbedingte Fehlquote der Lehrerinnen und Lehrer liegt unter dem Berliner Durchschnitt. Die Schule vermittelt dem Inspektionsteam einen positiven Gesamteindruck. Sie bietet eine gute Lern-, Arbeits- und Aufenthaltsqualität.

Qualitätsbereich 2: Lehr- und Lernprozesse Schulinternes Curriculum (2.1) (Bewertung: C - eher schwach ausgeprägt) Die Lise-Meitner-Schule hat kein schulintern entwickeltes Curriculum, das die Anforderungen der verschiedenen Bildungsgänge und die Schülerzusammensetzung entsprechend berücksichtigt. Im Schulprogramm wird zum Entwicklungsvorhaben „Erprobung neuer Lehr- und Lernformen“ lediglich beschrieben, dass es eine Vielzahl von Unterrichtskonzeptionen gibt, die parallel laufen. Der Schwerpunkt neuer Konzepte soll auf der Verbreitung des „Selbstorganisierten Lernens“ (SOL) liegen. Die Fachbereiche arbeiten an der Entwicklung eigener Fachcurricula. Die Anforderungen des jeweiligen Bildungsganges werden berücksichtigt, ein Bezug zu unterrichtlichen Entwicklungsvorhaben des Schulprogramms fehlt. Die Lehrkräfte stimmen sich innerhalb der Bildungsgänge regelmäßig über den Einsatz von Lehr- und Lernmaterialien ab, sowohl untereinander als auch mit den Ausbildungsbetrieben. BERICHT ZUR INSPEKTION DER LISE-MEITNER-SCHULE

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1 Exkursionen und Praktika sind Bestandteile des schulischen Alltags. Auch fachübergreifende Projekte, wie das seit 2001 durchgeführte Lausitz-Projekt, gehören dazu. Unterrichtsgestaltung/Lehrerhandeln im Unterricht (2.2) (Bewertung: C - eher schwach ausgeprägt) In dieses Qualitätsmerkmal fließen die Unterrichtsbeobachtungen nahezu vollständig ein. Die darin enthaltenen schwach und eher schwach ausgeprägten Merkmale des Unterrichtsprofils (vgl. S. 10) führen im Qualitätsprofil zur Bewertung C. Über die im Unterrichtsprofil dargestellten Stärken und entwicklungsfähigen Merkmale hinaus hat die Schule begonnen, im konzeptionellen Bereich tragfähige Voraussetzungen für die Entwicklung eines qualitätsorientierten Unterrichtshandelns der Lehrkräfte zu schaffen. Im Schulprogramm wurden dazu mehrere Entwicklungsvorhaben formuliert, so zur Erprobung neuer Lehr- und Lernformen oder zur Weiterentwicklung der Methodenkompetenz der Lehrkräfte. Die Fachkonferenzen beschäftigen sich auf unterschiedlichem Niveau mit der Qualitätsentwicklung des Unterrichts. Das Spektrum, das die Protokolle belegen, reicht von der Auflistung von Kerninhalten bis zu in Teams erarbeiteten Themenfeldern und dazu ausgewiesenen Kompetenzen. Ein Konzept zur systematischen Sprachförderung für Schülerinnen und Schüler nichtdeutscher Herkunftssprache hat die Schule nicht entwickelt. Sie verweist hier auf ihr Konzept zur individuellen Förderung, das für die einjährige OBF allgemein Fördermaßnahmen im Rahmen des von der Schule sogenannten Projektes „Deutsch als Zusatzangebot“ formuliert. DaZ-Stunden sind im Stundenplan berücksichtigt. Detaillierte Angaben zu den Maßnahmen fehlen. Angebote für andere Ausbildungsgänge finden sich nicht. Die Nutzung von Computern ist nicht konzeptionell in den Fächern und Fachbereichen verankert. Das von der Schule vorgelegte IT-Konzept von Dezember 2007 beschreibt die zur Verfügung stehenden Netze und die technischen Voraussetzungen. Im Abschnitt „Grundsätze der Zusammenarbeit bei der Umsetzung der IT-Konzepte der Fachbereiche“ ist festgelegt, dass diese eigene Konzepte für den Einsatz der Computer entwickeln sollen, zwei Beispiele für eine Zusammenarbeit sind aufgeführt. Im beobachteten Unterricht wurden Computer für Recherche, Verarbeitung oder Präsentation selten genutzt. Leistungsanforderungen und Leistungsbewertungen (2.3) (Bewertung: A - stark ausgeprägt) Die Leistungsanforderungen, die im Unterricht der Lise-Meitner-Schule gestellt werden, sind für die Schülerinnen und Schüler in der Regel herausfordernd und erfüllbar. Sie sind ihnen auch bekannt. Individuell angemessene Anforderungen werden allerdings selten gestellt. Die Schule hat Grundsätze zur Leistungsbewertung vereinbart. Die Fachkonferenzen und Fachbereiche haben sich mit diesem Thema beschäftigt und Beschlüsse gefasst. Schülerinnen und Schüler, deren Eltern und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Ausbildungsbetriebe kennen die Bewertungsmaßstäbe. Die Ergebnisse von Abschlussprüfungen und schulinternen Vergleichsarbeiten werden kommuniziert und veröffentlicht. Sie bilden die Grundlage für Anpassungen der Bewertungsmaßstäbe. Schülerunterstützung und -förderung im Lernprozess (2.4) (Bewertung: C - eher schwach ausgeprägt) Die Gestaltung der Fachräume und deren Ausstattung fördern das konzentrierte Arbeiten der Schülerinnen und Schüler. Auf die anderen Unterrichtsräume trifft diese Aussage nicht immer zu.

BERICHT ZUR INSPEKTION DER LISE-MEITNER-SCHULE

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1 An der Schule gibt es eine Cafeteria, die der Schülerschaft in den Pausen zur Verfügung steht und auch eine Mittagsversorgung anbietet. Darüber hinaus ist nicht zu erkennen, dass gesundheitsförderliche Aspekte im Schulalltag berücksichtigt sind. Ein Konzept zur Förderung leistungsschwächerer und leistungsstärkerer Schülerinnen und Schüler hat die Schule nicht entwickelt. Es gibt eine Auflistung von zusätzlichen Unterrichtsangeboten der Abteilung III, so unter anderem Förderunterricht in Mathematik oder die Möglichkeit am Wettbewerb „Jugend forscht“ teilzunehmen. Die Förderpläne, die die Schule für Schülerinnen und Schüler mit Leistungsproblemen bereithält, fordern von den Betroffenen, ihr Verhalten und ihre Lernbereitschaft zu ändern oder sich besser vorzubereiten. Eine Unterstützung der Schülerinnen und Schüler durch die Lehrkräfte lässt sich hier nicht ersehen. Die Schule hat in ihr Schulprogramm das Entwicklungsvorhaben „Individuelle Förderung der Schülerinnen und Schüler“ aufgenommen. Für Schülerinnen und Schüler mit besonderen Begabungen bietet die Schule Theaterprojekte, die Mitarbeit in der langen Nacht der Wissenschaften oder Sportarbeitsgemeinschaften an.

Qualitätsbereich 3: Schulkultur Soziales Klima in der Schule und in den Klassen (3.1) (Bewertung:

A - stark ausgeprägt)

Dieses Qualitätsmerkmal gehört nicht zu den verpflichtend zu evaluierenden Merkmalen. Das Inspektionsteam konnte jedoch genügend Daten sammeln, um zu einer Bewertung zu gelangen. Alle Beteiligten bewerten das soziale Klima an der Schule sehr positiv. Schulregeln und Aussagen zum Umgang miteinander finden sich in der gemeinsam vereinbarten Hausordnung und im Schulprogramm. Festgelegte Regeln werden konsequent umgesetzt. Im Interview wird berichtet, dass Ordnungs- und Disziplinarprobleme an der Schule selten auftreten und somit wenig Notwendigkeit besteht, zu intervenieren. Auf Regelverstöße wird angemessen reagiert, bei Gesprächen werden alle Betroffenen einbezogen und bei Bedarf das Jugendamt hinzugezogen. Der mitmenschliche Umgang war an der Schule während der Inspektion untereinander und gegenüber dem Inspektionsteam durchgängig offen, höflich und wertschätzend. Der zuvorkommende Umgang mit Gästen gehört, wie den Informationstafeln im Foyer zu entnehmen ist, zur Normalität an der Lise-Meitner-Schule. In ihrer Mitverantwortung werden die Schülerinnen und Schüler ernst genommen. Die Beurteilung von Unterricht gehört dabei zu den zentralen Möglichkeiten, auf die schulische Ausbildung Einfluss zu nehmen. So gibt es regelmäßige Feedbackbogen für die Unterrichtsgestaltung der Lehrkräfte, die von den Lernenden gemeinsam mit der Steuergruppe ausgewertet werden.

Gestaltung der Schule als Lebensraum (3.2) (Bewertung:

A - stark ausgeprägt)

Dieses Qualitätsmerkmal gehört ebenfalls nicht zu den verpflichtend zu evaluierenden Merkmalen. Die vorliegende Datenlage ließ eine Bewertung zu. Insgesamt wird das Erscheinungsbild des Schulgebäudes, der Klassenräume und des Schulgeländes positiv wahrgenommen. Mutwillige Beschädigungen, Spuren von Vandalismus und Zerstörungen sind in der Schule kaum feststellbar und werden gezielt geahndet. Seitens der Schulleitung wurde eine Mängelliste über notwendige Sanierungs- und Renovierungsarbeiten erstellt und mit Fotos dokumentiert. In diesem Zusammenhang sind vorrangig kaputte Auslegware und Decken-Schäden durch Wassereintritt zu nennen. Ein Konzept zur Gesundheits- und Bewegungsförderung liegt nicht vor. Dennoch haben gesundheitsfördernde Programme, wie beispielsweise die Rückenschule, Eingang in den Sportunterricht gefunBERICHT ZUR INSPEKTION DER LISE-MEITNER-SCHULE

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1 den. Jährlich organisiert der Fachbereich Sport ein Sportfest, an dem sich die Schülerinnen und Schüler aller Bildungsgänge sowie das gesamte Kollegium beteiligen. In einigen Sportdisziplinen treten Mannschaften der Lehrkräfte (z. B. Volleyball) gegen Schülermannschaften an. Mehrere Lehrkräfte nehmen an der jährlichen Team-Staffel des SCC teil. Zur Senkung psychischer und struktureller Belastungen werden Supervisionen angeboten und finanziell unterstützt. Eine Lehrkraft beteiligt sich am Arbeitskreis Gesundheitsmanagement der zentral verwalteten Schulen. Ein Konzept zur Suchtprophylaxe belegen die thematische Integration in den Unterricht als auch über den Unterricht hinausgehende Angebote wie „Winterspecial“ (Vorträge zur Thematik) und Kurse zur Raucherentwöhnung. Den Schülerinnen und Schülern steht eine Kontaktlehrerin zur Verfügung. Ein Konzept zur Suchtprophylaxe und zum Umgang mit Suchtproblemen bei Beschäftigten gibt es nicht. Das vielfältige Schulleben wird durch regelmäßige Schulveranstaltungen mit hoher Beteiligung der Schülerinnen, Schüler, Eltern, Kooperationspartnern und der interessierten Öffentlichkeit dokumentiert. Es besteht ein Katalog über Arbeitsgemeinschaften, in dem Schülerwünsche berücksichtigt und auch eigenen Angebote aufgenommen worden sind. Auch externe Fachleute, wie z. B. Künstler und Computerfachkräften oder Assistenten in den Labors werden einbezogen. Insgesamt wünschten sich die Beteiligten in den Interviews eine Erweiterung des Angebots. Beteiligung der Schülerinnen und Schüler und der Eltern (3.3) (Bewertung: C - eher schwach ausgeprägt) Bisher arbeiten weder Vertreterinnen bzw. Vertreter der Schülerschaft noch der Ausbildungsbetriebe und freien Träger regelmäßig am Schulprogramm mit. Das Interesse und die Beteiligung der Schülerinnen und Schüler an der Arbeit der schulischen Gremien ist der Schulart entsprechend gering ausgeprägt, wobei das größte Interesse an der Gremienarbeit in der Abteilung III erkennbar ist. Die Schülervertretung wurde zu zwei Steuergruppensitzungen eingeladen, um über das bereits fertig gestellte Schulprogramm zu beraten und ihre wichtigen Punkte einzubringen. Die Ergebnisse der jährlichen Schülerbefragungen werden im Schulprogramm, das als Arbeitsprogramm verstanden wird, berücksichtigt. An der Organisation und Durchführung regelmäßiger Projekte sind Schülerinnen und Schüler beteiligt, an der Themenwahl eher nicht. Jährlich wiederkehrende Veranstaltungen sind beispielsweise die „Lange Nacht der Wissenschaften“ oder der Girls-Day, an dem Schülerinnen aus den Abschlussklassen der Sekundarstufe I und den Kursen der gymnasialen Oberstufe teilnehmen, Praktika zur Mikrotechnologie, Gentechnologie und Neurobiologie in den Schülerlaboren. Weiterhin gibt es eintägige Projektveranstaltungen am letzten Schultag im jeweiligen Kalenderjahr zu Themen wie beispielsweise „Werte, Gewalt, Vorbilder etc.“ zu denen Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens eingeladen werden. Der kleine Kreis der aktiven Schülervertretung wird in seiner Arbeit von den Mitschülerinnen und Mitschülern, den Lehrkräften und der Schulleitung ernst genommen und unterstützt. Eltern spielen im schulischen Alltag der Jugendlichen und erwachsenen Schülerinnen und Schüler keine bedeutende Rolle mehr. So sind sie, mit Ausnahme der Gremienvertreterinnen und -vertreter nicht aktiv an der Schulprogrammentwicklung und am Schulleben beteiligt. Kooperation mit gesellschaftlichen Partnern (3.4) (Bewertung: A - stark ausgeprägt) Die Schule hat schulartspezifische bzw. regionalspezifische und überregionale Vereinbarungen zur Öffnung der Schule und zur Kooperation mit gesellschaftlichen Partnern. Dem Inspektionsteam wurde eine Übersicht über aktuell 20 Kooperationspartnerschaften mit entsprechender Beschreibung der Kooperationen vorgelegt. Diese sind größtenteils durch schriftliche Vereinbarungen geregelt. Dem Profil der Schule entsprechend handelt es sich überwiegend um Partnerschaften mit Firmen der BERICHT ZUR INSPEKTION DER LISE-MEITNER-SCHULE

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1 Chemie (Pharmazeutik) und naturwissenschaftlicher Technologien, um Kooperationen mit Schulen, Instituten, Universitäten (vor allem der TU Berlin), Vereinen, Labore und Forschungsstätten im In- und Ausland. Im europäischem Rahmen beteiligt sich die Lise-Meitner-Schule an Projekten der EUFörderprogrammen „Sokrates“, „Comenius“ und „Leonardo da Vinci“. Die weltweiten Kooperationen sind anschaulich im Flur des Erdgeschosses plakatiert. Die Schülerinnen und Schüler haben die Chance, durch entsprechende Zertifikate, die sie an der Schule erwerben können, ihre beruflichen Aussichten zu verbessern. In Bereichen, in denen keine Abschlusszertifikate erteilt werden, wird zur Zeit ein System erarbeitet, bei dem sich die Lernenden für Teilqualifikationen „Credit points“ erarbeiten, die bei Bewerbungen vorgelegt werden können. Durch eine Theater AG und drei Kurse „Darstellendes Spiel“ ist ein Angebot im musischen Bereich für die Schülerinnen und Schüler vorhanden. Mit Theatern wird im Projekt „TuSch“ kooperiert. Bei Veranstaltungen mit Kooperationspartnern ist die Beteiligung des Kollegiums und der Schülerinnen und Schüler sowie Eltern hoch. Die Schule nimmt als eine der wenigen Schulen an der „Langen Nacht der Wissenschaften“ teil und öffnet ihr Haus der interessierten Öffentlichkeit, die davon regen Gebrauch macht. Mit abgebenden und aufnehmenden Einrichtungen sowie mit den Kooperationspartnern findet ein regelmäßiger Erfahrungsaustausch statt. Institutionen der Jugendhilfe werden anlassbezogen genutzt.

Qualitätsbereich 4: Schulmanagement Schulleitungshandeln und Schulgemeinschaft (4.1) (Bewertung: A - stark ausgeprägt) Der Schulleiter wird von allen am Schulleben Beteiligten in seinem Führungsverhalten anerkannt. Seine besonderen Stärken liegen im Schulmanagement und in der Akquirierung von Drittmitteln. Durch die enge Zusammenarbeit mit den Ausbildungsbetrieben und die kontinuierliche Beantragung von EU-Geldern für neu initiierte Projekte an der Schule sorgt er für hervorragende Arbeitsbedingungen. Nach eigenen Aussagen ist es sein wichtigstes Anliegen, den Schülerinnen und Schülern die besten Bedingungen für einen hohen Lernerfolg und gute Abschlüsse zu bieten. In den Gremien werden die neuesten Projekte und schulischen Entwicklungen vom Schulleiter vorgestellt. Klare Aufgabenverteilung für die Abteilungsleitungen, die Ansprechpartner vor allem für Eltern und Lernende sind, und Fachbereichsleitungen sowie die Einbindung der Mehrzahl der Lehrkräfte in die schulischen Prozesse tragen dazu bei, an der Schule eine konstruktive Arbeitsatmosphäre zu schaffen. Der Schulleiter repräsentiert die Lise-Meitner-Schule souverän nach außen. Dabei sind neben den oben bereits erwähnten intensiven Kontakten zu den Ausbildungsbetrieben, die Betreuung von inund ausländischen Gästen aus Politik und Wirtschaft sowie die Vertretung der Schule gegenüber dem Bezirksamt und dem Träger in der Senatsschulverwaltung hervorzuheben. In der Lise-Meitner-Schule werden über die Schulordnung hinaus soziale Werte vermittelt. Dabei nimmt der Schulleiter eine Vorbildrolle ein. Personelle Kompetenzen wie Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit, internationale Kompetenz, indem vielfältige Kontakte weltweit aufgebaut und gepflegt werden, und Teamarbeit gehören zu den Schlüsselkompetenzen, die an der Schule und besonders im Laborunterricht vermittelt werden. Von den weltweit durchgeführten Praktika liegen Zeugnisse von Schülerinnen und Schülern vor, die deren Leistungen und Kompetenzen als „hervorragend“ bescheinigen. Dies wird von den beteiligten Gruppen als Erfolg der Unterrichts- und Erziehungsarbeit an der Lise-Meitner-Schule gesehen. Dabei unterstützen Feste, Klassenreisen und Ehemaligentreffen ein starkes Gemeinschaftsgefühl. Bei den in der Vergangenheit aufgetretenen Einzelfällen von Gewalt wurde seitens der Schulleitung in Absprache mit allen Beteiligten nach klaren Regeln einheitlich vorgegangen.

BERICHT ZUR INSPEKTION DER LISE-MEITNER-SCHULE

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1 Schulleitungshandeln und Qualitätsmanagement (4.2) (Bewertung: A - stark ausgeprägt) Der Schulleiter fördert die kontinuierliche Weiterentwicklung des Schulprogramms. Für alle diesbezüglichen Prozesse sind die Verantwortlichkeiten eindeutig festgelegt. Durch die Einbindung der stellvertretenden Schulleiterin in die Steuergruppe und die Einrichtung einer Qualitätsgruppe werden Evaluationsergebnisse kontinuierlich in den Gremien erörtert und in das Schulprogramm eingearbeitet. Zwei ausgebildete Evaluationsberater arbeiten kontinuierlich mit der Qualitätsgruppe an schulischen Entwicklungsprozessen und werden dabei vom Schulleiter und dem Kollegium unterstützt. Die Lehrkräfte werden in die Umfragen eingebunden, und sind somit sie über aktuelle Evaluationsprozesse immer informiert. Die interne Evaluation beinhaltet kein Führungskräftefeedback. Durch die klare Organisationsstruktur innerhalb der Schule werden Aufgaben delegiert und Verantwortlichkeiten eindeutig festgelegt. So wissen z. B. Eltern, Schülerinnen und Schüler, dass für sie zunächst über die Klassenleitung hinaus die Abteilungsleitung zuständig ist. Die Leiter der Abteilungen sind auch vornehmlich für die Förderung pädagogischer Schwerpunkte zuständig. Da die Lehrkräfte in allen drei Abteilungen unterrichten und regelmäßig Gremiensitzungen stattfinden, werden nicht nur die Funktionsträger, sondern auch alle anderen Lehrkräfte über die Schulprogrammarbeit und die internen Evaluationsprozesse informiert. Der Vorschlag für einen detaillierten Geschäftsverteilungsplan liegt vor, muss jedoch noch verabschiedet werden. Der Schulleiter unterstützt die Eltern, Schülerinnen und Schüler bei ihrer Interessenwahrnehmung. So wird vor allem die Schülerschaft in die Gestaltung von Schule und Unterricht einbezogen. An Sitzungen der Steuergruppe haben sie zweimal teilgenommen, zur Vorbereitung und Durchführung von Festen und Veranstaltungen waren immer eine beträchtliche Anzahl beteiligt. Unterrichtsorganisation (4.4) (Bewertung: B - eher stark ausgeprägt) Die Unterrichtsorganisation entspricht den rechtlichen Vorgaben. Die für DaZ zur Verfügung gestellten Stunden sind in den Stundenplan der Kolleginnen und Kollegen ausgewiesen und werden erteilt. Es gibt Grundsätze zur Unterrichtsverteilung und Vertretungsregelung, die von vom Kollegium getragen werden. Hinsichtlich des Einsatzes von Kolleginnen und Kollegen für Projekte oder Klassenleitungen gibt es über die Wunschanmeldung in den Fachbereichen Gespräche mit den Abteilungsleitungen, um einen effizienten Einsatz im Konsens zu ermöglichen. Der Anteil der ausgefallenen Unterrichtsstunden liegt im Verhältnis zur Personalausstattung über dem Durchschnitt. Schülerinnen und Schüler erhalten in Vertretungsfällen Aufgaben für die Stillarbeit, da eine Fachvertretung nicht immer gewährleistet werden kann. Die Unterrichtsorganisation berücksichtigt keine Zeiträume für Konferenzen, andere Sitzungen und pädagogische Gespräche. Diese finden außerhalb des Regelunterrichts statt, wodurch sich für einige Gremien Schwierigkeiten bei der Terminfindung ergeben.

Qualitätsbereich 5: Lehrerprofessionalität und Personalentwicklung Zielgerichtete Personalentwicklung (5.1) (Bewertung: B - eher stark ausgeprägt) Ein schriftlich ausgearbeitetes Personalentwicklungskonzept, das sich an den Schwerpunkten des Schulprogramms orientiert, gibt es an der Lise-Meitner-Schule nicht. Der Schulleiter ist jedoch gut über die Arbeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Schule informiert und hat konkrete Vorstellungen von der Weiterentwicklung seines Kollegiums. Dabei ist er ständiger Ansprechpartner und auch Beurteilungsprozesse behandelt er als „Chefsache“. Er informiert sich über die fachliche und

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1 pädagogische Arbeit in der Schule, wenngleich regelmäßige Unterrichtsbesuche in diesem Zusammenhang nicht zum Repertoire des Leitungshandelns gehören. Die fachlichen Anforderungen an das Personal der Lise-Meitner-Schule wechseln und wachsen mit dem Prozess der wissenschaftlichen Entwicklung und den Anforderungen der Arbeitswelt. So verfügt die Schule, wie schon beschrieben, über hochmoderne technische, computergestützte Geräte, deren unterrichtlicher Einsatz den unbedingten Fortbildungswillen der Lehrkräfte erfordert, dem diese in ihrer Freizeit nachkommen. Über die sich so ergebenden Fortbildungserfordernisse hinaus spielen die Fachkonferenzen in der Fortbildungsplanung eine wichtige Rolle. Hier werden die entsprechenden Schwerpunkte abgestimmt und Inhalte aus Fortbildungsveranstaltungen kommuniziert und gewürdigt. Darüber hinaus werden pädagogische Tage zur schulinternen Fortbildung genutzt. Arbeits- und Kommunikationskultur im Kollegium (5.2) (Bewertung: C - eher schwach ausgeprägt) Bei diesem Qualitätsmerkmal wird insbesondere bewertet, inwieweit Teamstrukturen an der LiseMeitner-Schule konzeptionell etabliert sind und wie diese im Unterrichtsalltag integriert sind. Wie schon an anderer Stelle betont, wird das kollegiale Miteinander durch die hohen fachlichen Anforderungen geprägt. Das Inspektionsteam konnte sich von dem konstruktiven Arbeitsklima an der Schule überzeugen, das anforderungsspezifische, temporäre Teamarbeit beinhaltet. So existieren fach- und ausbildungsgangbezogene Teams, in denen anstehende Aufgaben kommuniziert und bewältigt werden. Der abteilungsübergreifende Einsatz der Lehrkräfte hingegen erschwert schulweit die Bildung fester Teams, deren Einrichtung diese nach eigenen Aussagen im Interview sehr befürworten würden. So sind feste Zeiten für Teambesprechungen, mit Ausnahme von Leitungsteamsitzungen, nicht in der Planung der Schule enthalten. Der Informationsfluss an der Lise-Meitner-Schule ist eindeutig geregelt. Neben einem Postfachsystem wird das Personal der Schule über Rundschreiben, Stellenausschreibungen etc. durch Auslage in entsprechenden Ordnern im Lehrerzimmer informiert. Ergänzt wird das Angebot durch eine schulinterne Internetplattform. Die Arbeiten an einem zusätzlichen Informationssystem, dem „Lise-Meitner-Wiki“, sind weit fortgeschritten. Die Lehrkräfte zeigten sich im Interview zufrieden mit den bestehenden Regelungen. Gegenseitige Hospitationen der Lehrkräfte finden in Einzelfällen statt.

Qualitätsbereich 6: Ziele und Strategien der Qualitätsentwicklung Schulprogramm (6.1) (Bewertung: B - eher stark ausgeprägt) Nach erstmaliger Fertigstellung des Schulprogramms im Jahr 2004 wurde und wird an der LiseMeitner-Schule kontinuierlich am Schulprogramm weitergearbeitet. Neben einer 11köpfigen Steuergruppe wurde eine Qualitätsgruppe gebildet, deren Ziel gemäß dem Schulprogramm von 2006 zunächst die statistische Aufbereitung des in der Schule ungeordnet vorhandenen Datenmaterials, aber auch die Analyse von Prozessen und die Entwicklung von Vorschlägen zur Optimierung von Abläufen ist. Daneben stehen die von der Steuergruppe im September 2006 formulierten Vorschläge zur Steigerung der Unterrichtsqualität (Binnendifferenzierung und Schüleraktivierung) und Fragen der Teambildung im Fokus der schulischen Entwicklungsvorhaben. Die in diesem Zusammenhang formulierten Ziele entsprechen nicht dem Prinzip SMART (Spezifisch-Messbar-Akzeptiert-Realistsch-Terminiert). Auch eine differenzierte Zeit-Maßnahmen-Planung mit festgelegten Verantwortlichkeiten muss noch entwickelt werden.

BERICHT ZUR INSPEKTION DER LISE-MEITNER-SCHULE

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1 Schulinterne Evaluation (6.2) (Bewertung: B - eher stark ausgeprägt) Die Lise-Meitner-Schule hat im Zusammenhang mit dem Prozess der Schulprogrammentwicklung eine Analyse des Ist-Stands durchgeführt und daraus Stärken und Schwächen abgeleitet. Die Ergebnisse der Bestandsanalyse und die daraus gezogenen Schlussfolgerungen wurden in den schulischen Gremien breit kommuniziert und sind daher in der Schulöffentlichkeit bekannt. Das Inspektionsteam konnte sich während der beiden Inspektionstage davon überzeugen, dass die Schule offensiv mit intern erhobenen Daten, z. B. aus einer Befragung der Schülerinnen und Schüler, umgeht und den Schülerinnen und Schülern auf einer gemeinsamen Sitzung von Steuergruppe und Qualitätsgruppe die Möglichkeit einräumt, den Lehrkräften ihre Sicht der Unterrichtsqualität zu erläutern. Es gibt an der Schule noch kein ausgefeiltes Evaluationskonzept, doch liegen erste Überlegungen zur Verzahnung von Schulentwicklung und Evaluation vor, die u. a. eine jährliche interne Befragung vorsieht. Indikatoren für weitere, noch näher zu bestimmende Evaluationsvorhaben müssen hingegen noch entwickelt werden. Dokumentation und Umsetzungsplanung (6.4) (Bewertung: C - eher schwach ausgeprägt) Das Schulprogramm der Lise-Meitner-Schule, das der schulischen Öffentlichkeit in ansprechender Form zur Verfügung steht, entspricht in Teilen den Vorgaben der AV Schulprogramm. Wie schon weiter oben ausgeführt, werden in den Fortschreibungen des Schulprogramms Ergebnisse aus internen Evaluationsmaßnahmen berücksichtigt. Das Schulprogramm wurde der zuständigen Schulaufsicht termingerecht vorgelegt. Hinsichtlich der Weiterentwicklung der schulinternen Evaluation fand ein Gespräch mit dem zuständigen Schulaufsichtsbeamten statt, in dem Eckpunkte einvernehmlich festgelegt wurden. Die Homepage der Schule ist informativ, aktuell und ansprechend gestaltet. Das Schulporträt wird von der Lise-Meitner-Schule nicht gepflegt. Hier erhält die interessierte Bürgerin und der interessierte Bürger neben den von der Senatsverwaltung eingestellten Daten keine weiteren Informationen zum Stand der Schulentwicklung bzw. internen Evaluation an der Schule.

BERICHT ZUR INSPEKTION DER LISE-MEITNER-SCHULE

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1 6

Zusammenfassung der Ergebnisse

6.1

Stärken der Schule •

Erfolgreiche Teilnahme an nationalen und europäischen Wettbewerben



Vielfältige und intensive Kooperationen zur Ergänzung und Bereicherung des Unterrichtsangebots



Engagierte und erfolgreiche Schulleitung in Bezug auf die Schulgemeinschaft und die Entwicklung eines schulweiten Qualitätsmanagements



Positives soziales und pädagogisches Schul- und Unterrichtsklima



Schaffung von fördernden Lern- und Arbeitsbedingungen bei intensiver Nutzung der Lehrund Lernzeit



Förderung fachlicher Kompetenzen auf hohem Niveau



Deutlich strukturierter Unterricht bei transparenter Zielausrichtung



Gestaltung der Schule als Lebensraum

6.2

Entwicklungsbedarf der Schule •

Erweiterung der Ansätze zur Entwicklung der Methodenkompetenz



Verknüpfung der fachbereichsinternen Curricula zu einem schulinternen Curriculum mit Bezug zum Schulprogramm



Unterricht unter stärkerer Berücksichtigung von Formen innerer Differenzierung, Möglichkeiten des selbständigen Lernens und kooperativer Arbeitsformen



Kontinuierliche Mitarbeit von Schülerinnen, Schülern, Ausbildungspartnern und Eltern an der Fortschreibung des Schulprogramms



Verstärkte Etablierung von Teamarbeit im Kollegium

____________________ Detlef Erhardt

____________________ Hans-Jürgen Fischer

____________________ Joachim Grützmann

____________________ Martina Ramfeldt

____________________ Elke Rimpau

____________________ Karin Walk

BERICHT ZUR INSPEKTION DER LISE-MEITNER-SCHULE

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1 7

Anhang

Auswertung des Fragebogens für Lehrkräfte Schulmanagement/Schulkultur 1 In meiner Schule werden besondere Schülerleistungen gewürdigt.

N

4

++

+

-

--

#

73 56% 32% 5% 1% 5%

In meiner Schule werden Schulleistungsdaten (z. B. Orientierungs- und Vergleichsarbeiten, Abschlüsse) und Schullaufbahndaten (z. B. Fehlzeiten, Wie2 73 30% 56% 7% 5% 1% derholerquote) analysiert und ggf. Maßnahmen zu ihrer Verbesserung entwickelt. In meiner Schule finden regelmäßige Treffen der Lehrkräfte und ggf. des 73 30% 41% 16% 11% 1% 3 sonstigen pädagogischen Personals zur Unterrichtsvorbereitung und nachbereitung statt. In meiner Schule stimmen sich die Lehrkräfte und ggf. das sonstige päda73 40% 41% 14% 5% 0% 4 gogische Personal regelmäßig über den Einsatz der Lehr- und Lernmaterialien ab. 5 In meiner Schule fühlen sich die Schülerinnen und Schüler wohl.

73 45% 41% 1% 0% 12%

In meiner Schule finden regelmäßig individuelle Gespräche mit allen Schüle73 23% 44% 21% 7% 5% rinnen und Schülern über den Lern- und Leistungsstand statt. In meiner Schule gibt es einen gemeinsamen Katalog von Regeln und Ritua7 73 42% 38% 16% 0% 3% len. In meiner Schule trägt das Erscheinungsbild des Schulgebäudes, der Klassen73 14% 45% 33% 8% 0% 8 räume und des Schulgeländes zum positiven Arbeitsklima bei. 6

9 In meiner Schule wird gezielt auf Gewaltvorfälle und Vandalismus reagiert. 10

73 59% 38% 1% 0% 1%

In meiner Schule wird kontinuierlich an der Weiterentwicklung des Schulpro73 70% 25% 4% 0% 1% gramms gearbeitet.

11 In meiner Schule sind Verantwortlichkeiten eindeutig festgelegt. In meiner Schule führt die Schulleitung regelmäßige MitarbeiterVorgesetzten-Gespräche (im Sinne zielgerichteter Personalentwicklung). In meiner Schule repräsentiert die Schulleiterin/der Schulleiter die Schule 13 souverän nach außen. In meiner Schule funktioniert der Informationsfluss zwischen Schulleitung 14 und Kollegium. 12

15 In meiner Schule wird regelmäßig und systematisch in Teams gearbeitet.

73 55% 33% 12% 0% 0% 73 16% 26% 29% 10% 19% 73 70% 23% 3% 1% 3% 73 26% 60% 8% 5% 0% 73 27% 47% 21% 4% 1%

In meiner Schule ist der Umgang miteinander auf allen Ebenen höflich und 73 58% 34% 5% 1% 1% wertschätzend In meiner Schule legen wir Wert darauf, dass die Schule sich gepflegt und 17 73 63% 33% 4% 0% 0% besucherfreundlich präsentiert. In meiner Schule werden Fortbildungen aufeinander abgestimmt und mitein18 73 18% 48% 22% 8% 4% ander kommuniziert. 16

19 In meiner Schule fühle ich mich wohl. In meiner Schule wissen die Schülerinnen, Schüler und die Eltern, an wen sie sich bei Problemen wenden können. In meiner Schule werden Beschwerden von Schülerinnen, Schülern und El21 tern ernst genommen. In meiner Schule werden die Ergebnisse von Orientierungs-, Vergleichsarbei22 ten und diagnostischen Tests mit den Schülerinnen, Schülern und Eltern besprochen. In meiner Schule gehen die Lehrerinnen und Lehrer respektvoll und fair mit 23 den Schülerinnen und Schülern um. 20

4

73 66% 27% 5% 1% 0% 73 44% 49% 4% 0% 3% 73 67% 29% 3% 0% 1% 73 14% 41% 22% 7% 16% 73 55% 44% 1% 0% 0%

In dieser Spalte wird angegeben, wie viele Personen die Frage beantwortet haben.

BERICHT ZUR INSPEKTION DER LISE-MEITNER-SCHULE

Seite 27/30

1 Unterrichts- und Erziehungsprozess 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36

In meinem Unterricht können Schülerinnen und Schüler Aufgaben mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden wählen. In meinem Unterricht sammeln Schülerinnen und Schüler selbstständig Informationen. In meinem Unterricht tauschen sich Schülerinnen und Schüler über ihre Lösungswege aus. In meinem Unterricht können Schülerinnen und Schüler zwischen verschiedenen Themen bzw. Aufgaben wählen. In meinem Unterricht reflektieren Schülerinnen und Schüler eigenständig ihre Lernprozesse. In meinem Unterricht erhalten leistungsstärkere bzw. Schülerinnen und Schüler mit besonderen Fähigkeiten oder Begabungen ein entsprechendes Lernund Übungsangebot. In meinem Unterricht erledigen Schülerinnen und Schüler häufig Arbeitsaufträge im Team. In meinem Unterricht arbeiten Schülerinnen und Schüler an ergebnisoffenen Aufgabenstellungen. In meinem Unterricht fördere ich leistungsschwächere Schülerinnen und Schüler durch besondere Maßnahmen. In meinem Unterricht entscheiden Schülerinnen und Schüler selbstständig über Hilfsmittel und Methoden. In meinem Unterricht unterstützen sich Schülerinnen und Schüler gegenseitig. In meinem Unterricht werden Fehleranalysen für den weiteren Unterrichtsverlauf genutzt. In meinem Unterricht wissen die Schülerinnen und Schüler, wie sie zu ihren Noten kommen.

37 In meinem Unterricht achte ich konsequent auf die Einhaltung von Regeln.

BERICHT ZUR INSPEKTION DER LISE-MEITNER-SCHULE

N

++

+

-

--

#

73 5% 40% 37% 15% 3% 73 21% 55% 21% 1% 3% 73 44% 45% 5% 0% 5% 73 11% 34% 27% 23% 4% 73 16% 41% 32% 7% 4% 73 14% 38% 40% 7% 1% 73 41% 41% 14% 3% 1% 73 18% 36% 36% 7% 4% 73 19% 58% 19% 3% 1% 73 12% 26% 44% 14% 4% 73 45% 53% 0% 0% 1% 73 37% 36% 21% 4% 3% 73 78% 21% 0% 0% 1% 73 40% 58% 1% 0% 1%

Seite 28/30

1 Auswertung des Fragebogens für Schülerinnen und Schüler Angaben in Prozent, es wurden 236 Fragebogen ausgegeben. N

++

+

-

--

#

Wenn die Schüler/innen besondere Leistungen zeigen, beispiels225 19% 28% 11% 5% 38% weise bei Schulwettbewerben, werden sie in unserer Schule gelobt. Ich finde die zusätzlichen Angebote, z. B. Arbeitsgemeinschaften, 2 225 9% 18% 24% 19% 30% an meiner Schule interessant. 1

3

Ich gehe gern in meine Schule.

227 33% 43% 15% 7%

4

Meine Schule ist sauber und ordentlich.

229 11% 42% 28% 17% 1%

5

Die Lehrerinnen und Lehrer merken, wenn der Unterricht für manche zu schwierig ist. Wenn die Aufgaben für manche zu leicht sind, bekommen sie von den Lehrerinnen und Lehrern andere Aufgaben. Meine Lehrerinnen und Lehrer geben mir häufig Rückmeldung, sodass ich meine Stärken und Schwächen kenne.

225 18% 45% 27% 5%

8

Der Unterricht ist meistens abwechslungsreich und interessant.

230 20% 53% 22% 3%

3%

9

Unsere Lehrerinnen und Lehrer gehen respektvoll und fair mit uns um.

230 41% 46% 8%

2%

10

Wenn Regeln nicht eingehalten werden, hat das Konsequenzen.

6 7

1%

5%

228 18% 26% 31% 21% 4% 225 13% 38% 37% 10% 2%

3%

230 30% 39% 11% 4% 16%

Wenn sich Schülerinnen und Schüler in meiner Schule beschweren, wird das ernst genommen. Die Lehrerinnen und Lehrer erklären uns, wie wir zu unseren Noten 12 kommen. An unserer Schule gibt es regelmäßige Gespräche zwischen Schü13 lerinnen/Schülern und Lehrerinnen/Lehrern, bei denen die Leistungen der Schülerinnen und Schüler besprochen werden. Ich weiß, an wen ich mich in der Schule bei Problemen wenden 14 kann.

228 26% 33% 14% 5% 21%

15

An unserer Schule gehen alle freundlich miteinander um.

228 24% 46% 13% 4% 13%

16

An unserer Schule werden die Schülerinnen und Schüler in ihrer Mitverantwortung ernst genommen.

226 21% 43% 14% 4% 18%

17

Mir gefällt es, wie die Schule aussieht.

227

18

An meiner Schule gibt es eine aktive Schülervertretung.

219 37% 26% 5%

11

19 20 21 22

An meiner Schule werden mit den Schülerinnen und Schülern Ergebnisse von Vergleichsarbeiten, Befragungen und Prüfungen besprochen. Ich weiß, was an meiner Schule getan wird, um die Ergebnisse von Vergleichsarbeiten und Prüfungen zu verbessern. Ich bin mit dem Fächerangebot (einschließlich Wahlpflichtkurse usw.) an meiner Schule zufrieden. Ich beteilige mich über den Unterricht hinaus am Schulleben.

BERICHT ZUR INSPEKTION DER LISE-MEITNER-SCHULE

231 37% 48% 11% 1%

2%

224 14% 23% 40% 13% 10% 225 40% 31% 12% 8% 10%

7% 23% 28% 36% 6% 3% 28%

230 17% 37% 18% 9% 18% 227

6% 24% 22% 15% 33%

230 25% 31% 12% 6% 27% 226 10% 16% 18% 47% 8%

Seite 29/30

Lern- und Arbeitsbedingungen Kooperation von Lehrkräften und Erzieherinnen/Erziehern Förderung von Selbstvertrauen und Selbstständigkeit Förderung fachlicher und überfachlicher Kompetenzen Schüler- und themenorientierte Methodenwahl Innere Differenzierung Sprachentwicklung, Sprach- und Kommunikationsförderu Selbstständiges Lernen

Kooperatives Verhalten Eigene Lösungen entwickeln, darlegen und reflektieren Deutliche Strukturierung und transparente Zielausrichtung Leistungsorientierung Verantwortungsbereitsc haft, soziales Engagement, … Positives pädagogisches Klima im Unterricht Faire und gerechte Behandlung der Schülerinnen und

0% Intensive Nutzung der Lehr-/Lernzeit

1

Ergebnis der Unterrichtsbeobachtungen

100%

A/B

80%

B

60%

C

40%

D

20%

D

1.1 1.2 1.3 2.1 2.2 2.3 2.4 2.5 2.6 2.7 2.8 2.9 2.10 3.1 3.2 3.3

++

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