Bequem, schnell und umweltschonend: Die neue Farge-Vegesacker Eisenbahn

Bequem, schnell und umweltschonend: Die neue Farge-Vegesacker Eisenbahn Farge Farge-Ost Turnerstraße Kreinsloger Löhstraße Mühlenstraße Bf Blument...
Author: Rosa Simen
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Bequem, schnell und umweltschonend: Die neue Farge-Vegesacker Eisenbahn

Farge

Farge-Ost

Turnerstraße Kreinsloger

Löhstraße Mühlenstraße Bf Blumenthal

Aumund

Vegesack

Der Senator für Bau, Umwelt und Verkehr

„Eine Entlastung für Bremen-Nord“ Jens Eckhoff, Senator für Bau, Umwelt und Verkehr, zur FVE Der Schienenverkehr hat Zukunft. Eine starke Region Bremen-Nord braucht die Farge-Vegesacker Eisenbahn. Bremen hat im öffentlichen Personennahverkehr erheblich Nachholbedarf, zum Beispiel auch in Bremen-Nord. Vor diesem Hintergrund hat die Baudeputation mit den Stimmen aller Fraktionen ein ehrgeiziges Ausbauprogramm für den öffentlichen Personennahverkehr ÖPNV) beschlossen. In der Region Bremen-Nord sollen für die Menschen schnellere und komfortablere Verkehrsverbindungen geschaffen werden. Längst hat man verstanden, dass Fläche in Ballungsgebieten ein äußerst kostbares Gut ist. Nur die Schiene kann den Flächenverbrauch durch Straßenbau verringern und die Verkehrsbelastung im vorhandenen Straßenraum mindern. Das Schwerpunkt-Projekt für Bremen-Nord ist die Wiederinbetriebnahme des Personennahverkehrs auf der Farge-Vegesacker Eisenbahn (FVE). Um die Strecke und die sieben Haltepunkte für den Betrieb fit zu machen, ist eine Investitionssumme von 15 Millionen Euro ermittelt worden. Die

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durch ein Gutachten ermittelte Nachfrage liegt bei etwa 4.500 Fahrgästen je Werktag. Diese gutachterlich erhobenen Daten sind so positiv, dass damit eine Förderung durch den Bund zu erwarten ist. Die Verhandlungen hierzu laufen bereits auf Hochtouren. Das positive Ergebnis konnte erreicht werden, weil sich die Planungen auf die wichtigsten Bahnhöfe beschränken, eine umsteigefreie Verbindung zum Bremer Hauptbahnhof entsteht, die Reisezeiten kurz sind und die Investitionskosten durch die

Nutzung der vorhandenen Infrastruktur relativ gering bleiben. Deshalb machen wir Tempo: Bereits 2006 soll der Beginn für die Bauarbeiten sein, die Inbetriebnahme ist für 2007 vorgesehen. Dann sollen zunächst moderne Dieseltriebwagen im 30-Minuten-Takt die 10,4 Kilometer lange Strecke nach Vegesack zurücklegen. In einem späteren Schritt sind die Elektrifizierung der Strecke und die Durchbindung der Züge bis nach Bremen Hauptbahnhof geplant. Dies wird etwa 2011 der Fall sein.

Daten und Fakten zum Ausbau der FVE Strecke: Bahnhof Vegesack – Farge Länge der Strecke: 10,4 km Fahrzeit Farge – Vegesack: künftig unter 20 Minuten, heute etwa 25 Minuten (Linie 71) Baubeginn: 2006 Inbetriebnahme: 2007 Geplante Elektrifizierung und Durchbindung der Züge bis zum Hauptbahnhof: 2011

Schon in Kürze könnten hochmoderne Züge, wie dieser Typ aus dem Hause Bombardier, die Menschen aus Farge, Vegesack und Bremen-Stadt miteinander verbinden.

Die wichtigsten Informationen über die Farge-Vegesacker Eisenbahn Wir antworten Ihnen auf häufig gestellte Fragen Den Senator für Bau, Umwelt und Verkehr erreichten während der vergangenen Wochen Lob und Kritik zur geplanten Wiedereröffnung der Farge-Vegesacker Eisenbahn (FVE). Auf die am häufigsten genannten Fragen möchten wir antworten: 1. In welchen Schritten soll die FVE wiedereröffnet werden? Die Baumaßnahmen sollen Mitte 2006 beginnen und im Jahr 2007 abgeschlossen sein. Dann beginnt der so genannte Vorlaufbetrieb mit modernen Diesel-Triebwagen. In einem späteren Schritt ist die Elektrifizierung der Strecke mit einer direkten Führung der Züge bis nach Bremen Hauptbahnhof geplant. Dies kann etwa im Jahr 2011 der Fall sein. 2. Wer soll das bezahlen? Wie bei den anderen entsprechenden Vorhaben, trägt auch hier der Bund fast 60 Prozent der Investitionskosten von etwa 15 Mio. D, 30 Prozent zahlt Bremen aus zweckgebundenen Mitteln für den Schienenverkehr, und die restlichen 10 Prozent müssen von dem Betreiber der Strecke beigesteuert werden. Die Betriebskosten werden, soweit sie nicht durch Fahrgeldeinnahmen gedeckt sind, aus Regionalisierungsmitteln, die der Bund dem Land für den SPNV zu Verfügung stellt, bezahlt. 3. Gibt es überhaupt genügend Fahrgäste für die FVE, und ist mit einer Entlastung der Straßen zu rechnen? Für die FVE rechnet der unabhängige Gutachter mit knapp 4.500 Fahrgästen je Werktag. Dabei handelt es sich zum guten Teil um zusätzliche Fahrgäste für den ÖPNV, die dann nicht mehr mit dem Auto fahren. 4. Ist denn die FVE wirklich besser als die bisherigen Busverbindungen? Gegenüber der Linie 71 verkürzt sich die Fahrzeit zwischen Farge und Vegesack von 25 auf voraussichtlich 15 Minuten. Richtig interessant wird es, wenn beispielsweise am Kreinsloger eingestiegen und ohne umzusteigen bis zum Hauptbahnhof durchgefahren werden kann (in voraus-

sichtlich 30 Minuten). Generell können „schienengebundene“ Verkehrsmittel einen höheren Reisekomfort bieten und werden auch von den Bürgern deutlich besser angenommen. 5. Was wird nach der Betriebsaufnahme der FVE vom Busnetz in BremenNord übrig bleiben? Auch nach dem Start der Schienenverbindung durch Bremen-Nord werden alle heute erschlossenen Wohnbereiche weiterhin durch den Bus bedient. Nach derzeitigem Planungsstand werden lediglich die beiden Schnellbuslinien eingestellt. Bei einzelnen Verbindungen (vor allem zu den „Schwachverkehrszeiten“) sind Umstiegs-Verknüpfungen an der neuen Umsteigeanlage (Bus-Schiene-Knoten) Blumenthal denkbar. Weiterhin wird die Vegesacker Innenstadt ohne Umstieg per Bus erreichbar bleiben. 6. Ist mit einer Zunahme der Abgas- und Rußbelastung durch die DieselTriebwagen zu rechnen? Was ist mit dem Elektrosmog, wenn die Strecke elektrifiziert wird? Oder profitiert die Umwelt, wenn weniger Autos fahren? Das Letztere ist das Wichtigste. Bei weit über tausend ersparten Autofahrten täglich (siehe auch Frage 3) tritt eine erhebliche Entlastung der Umwelt ein. Moderne Diesel-Triebwagen entsprechen den neuesten Abgas-Vorschriften. Zudem werden stark befahrene Straßen entlastet. Elektrosmog an elektrifizierten Eisenbahnstrecken ist nicht bekannt. Ansonsten wären auch die Siedlungen entlang der bestehenden Eisenbahnstrecken betroffen. 7. Wird es in Blumenthal und in Vegesack, zum Beispiel an den Bahnübergängen Uhthoffstraße, Borchshöhe und Hammersbecker Straße, durch häufig geschlossene Bahnschranken nicht zu Staus kommen?

Nein. Die SchrankenSchließzeiten werden auf das Beschleunigungs- und Bremsvermögen der modernen Triebwagen angepasst (30 bis 60 Sekunden) und treten bei einem 30-Minuten-Takt auch nur viermal stündlich auf. Im Umfeld eines Kreuzungs-Bahnhofes kann diese Zeit auch etwas länger sein, tritt dann aber auch nur zweimal je Stunde auf. 8. Was ist mit dem Lärm, wenn künftig alle 15 Minuten ein Zug an den Häusern entlang der FVETrasse vorbeifährt? Kann man nachts überhaupt noch schlafen? Der Zug besteht aus einem modernen Diesel-Triebwagen beziehungsweise später aus einem modernen Elektro-Triebwagen. Ein Vergleich mit den heutigen lokomotivbespannten Güterzügen liefert ein ungenü-

Mit der Wiederaufnahme des Personennahverkehrs auf der FargeVegesacker Eisenbahn wird die Lebensqualität deutlich steigen. Mehr Menschen in der Bahn bedeutet weniger Abgase im Ort.

Vegesack wird zukünftig für die Nutzer des öffentlichen Nahverkehrs noch besser zu erreichen sein. Mit der FVE kann man schnell zu einem Shopping-Bummel aus dem Umland anreisen.

gendes Bild. Die Personenfahrzeuge haben wesentlich geringere Achslasten als die Güterwagen und sind, schon aus Gründen des Fahrkomforts, erheblich besser gefedert, so dass die Ausbreitung von Schall und Erschütterungen deutlich geringer sein wird, als bei den bisherigen Zügen.

Durch den Einbau neuer und moderner Schienen wird der Schall direkt am Rad minimiert. 9. Sind Risse an den Häusern an der FVE-Strecke zu befürchten?

Dies ist nicht zu befürchten, denn die Personenfahrzeuge sind wesentlich leichter als der Güter-Schwerverkehr der vergangenen Jahre.

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Die Farge-Vegesacker Eisenbahn-Gesellschaft mbH Das Unternehmen stellt sich vor: Die Farge-Vegesacker Eisenbahn Gesellschaft mbH (FVE) ist eine Eisenbahngesellschaft, deren Anteile zu 98 Prozent der Connex Cargo Logistics GmbH und zu 2 Prozent Bremen gehören. Die FVE wurde als Aktiengesellschaft gegründet und konnte am 31. Dezember 1888 ihre 10,44 km lange Strecke eröffnen, von der damals nur 0,11 km bei dem Ausgangspunkt Grohn-

Die Dienstleistungen:

Dr. Christian Kuhn

Heinz Wolfgramm

Im Laufe ihres über 100jährigen Bestehens hat die Farge-Vegesacker Eisenbahn Gesellschaft mbH entscheidend zur wirtschaftlichen Entwicklung im heutigen Bremen-Nord beigetragen. So wurden einerseits beträchtliche Material- und Gütermengen von der FVE befördert, andererseits konnten aber auch durch den Personenverkehr die Betriebe von ihren Mitarbeitern zeitgünstig erreicht werden. Heute ist die FVE eine reine Güterbahn, die die Firmen an der Strecke bedient; das sind insbesondere der Bundeswehr-Standort in Schwanewede, das Tanklager der IVG in Bremen Rönnebeck, das Kraftwerk in Bremen-Farge sowie das Car Terminal der Firma Egerland GmbH auf dem ehemaligen Vulkangelände. Früher ist die FVE im Personenverkehr bereits nach Bremen Hbf durchgefahren, was mit der S-Bahn mittelfristig wieder möglich werden soll.

Die Zukunft:

Wer kann sich noch erinnern? Vor einigen Jahrzehnten schnauften Dampflokomotiven über die Hauptverkehrsachse zwischen Farge und Vegesack.

Vegesack im Gebiet der Hansestadt Bremen lagen. Der Hauptteil mit der Station Blumenthal, wo bis 1928 der Sitz des Unternehmens war, befand sich in der preußischen Provinz Hannover. Den Betrieb führte zunächst die Preußische Staatsbahn; erst am 1. Oktober 1927 – als die Aktienmehrheit auf die AG Verkehrswesen (AGV) übergegangen war – übernahm ihn deren Tochter, die Allgemeine Deutsche Eisenbahnbetriebs-GmbH (ADEG), der ab 1945 die Deutsche Eisenbahn-Gesellschaft folgte. Die Aktiengesellschaft wurde 1953 in eine GmbH umgewandelt und ging – wie alle Bahnen der AG für Verkehrswesen – im Jahr 2001 auf die Connex-Gruppe über. Der Personenverkehr auf der Schiene wurde am 1. November 1961 einge-

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Die FVE als Infrastrukturunternehmen begrüßt die Absicht, den Personenverkehr wiederaufzunehmen und unterstützt das Projekt.

Sie wird ihre Infrastruktur für die Wiederinbetriebnahme herrichten und anschließend – selbstverständlich – betreiberneutral zur Verfügung stellen, wird aber den Betrieb nicht selbst durchführen. Die Reaktivierung und Modernisierung von Bahnen wie die FVE in der Peripherie großer Städte kann, wie die Erfahrung gezeigt hat, sehr erfolgreich sein. Beispiel sind hier im Bereich der Connex-Gruppe die Schönbuchbahn, Wieslauftalbahn, Regiobahn Kaarst-Mettmann usw. Hierzu einige Zahlen: Fahrgäste pro Tag Schönbuchbahn Prognose: 2004: Wieslauftalbahn Prognose: 2004: Kaarst-Mettmann 1999: 2004:

2.500 6.600 2.500 5.200 4.800 18.500

Die FVE kann auf das Know-how der ConnexGruppe für den Ausbau der Infrastruktur zurückgreifen. Wir haben umfangreiche Referenzen in dem Bereich der o. g. Bahnen, die in den letzten zehn bis zwölf Jahren ausgebaut bzw. umgebaut wurden.

stellt. Der Güterverkehr war stets bedeutend, vor allem für zahlreiche Anschlussbahnen.

Ehemalige Stationen: Die Stationen der FVE änderten im Laufe der Zeit ihre Namen. 1914/1950 00,0 Farge / Bremen-Farge 00,8 Farge Kleinbf / Bremen-Farge Ost (Anschluss an die Kleinbahn Farge-Wulsdorf) 03,0 Rönnebeck / BremenRönnebeck 04,5 ------ / Bremen-Blumenthal Mühlenstraße 05,3 Blumenthal (Hann) / Bremen Blumenthal 07,8 Hammersbeck / Bremen-Aumund 10.3 Grohn-Vegesack / Bremen-Vegesack (Anschluss an die Staatsbahn)

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Moderne Bahnhöfe und Fahrzeuge bestimmen zukünftig das Bild zwischen Farge und Vegesack.

Auf Schiene und Straße zügig voran Bremen-Nord profitiert vom Ausbau der Verkehrswege Wer die Verkehrsverhältnisse in einer Großstadt zukunftsfähig gestalten will, muss sowohl den öffentlichen Personennahverkehr stärken als auch Schwachstellen im bestehenden Straßennetz beseitigen. Deshalb hat der Senator für Bau, Umwelt und Verkehr in den vergangenen Jahren nicht nur die Wiederinbetriebnahme der Farge-Vegesacker-Eisenbahn vorangetrieben, sondern auch ehrgeizige Straßenbauprojekte realisiert oder vorbereitet. Ziel ist dabei, die Verkehrsverhältnisse innerhalb von Bremen-Nord zu verbessern, vor allem aber auch, die Verbindung zwischen Bremen-Stadt und BremenNord so auszubauen, dass endlich eine staufreie und zügige Fahrt möglich wird. Dies nutzt insbesondere den zahlreichen Pendlern, darüber hinaus aber auch den wichtigen Wirtschaftsverkehren, die auf den Hauptrouten konzentriert werden sollen.

Derzeit wird die Richtungsfahrbahn BremenNord auf der A 27 ausgebaut bzw. fertig gestellt; damit geht der letzte Bauabschnitt des Fahrbahnausbaus zwischen den Anschlussstellen Überseestadt und Burglesum mit Riesenschritten der Fertigstellung entgegen. Mit Abschluss der Arbeiten wird die A 27 in diesem Bereich auf rund zwölf Kilometer Länge sechs-streifig neu gebaut sein. Der seit August 2002 in drei Bauabschnitten durchgeführte Ausbau war erforderlich, weil die Verkehrsverhältnisse auf der A 27 nicht mehr akzeptabel waren. Das Verkehrsaufkommen war von 35.500 Fahrzeugen je Richtungsfahrbahn pro Tag vor 25 Jahren auf zirka 75.000 Fahrzeuge gestiegen. Die Prognose für 2015 geht von rund 90.000 Fahrzeugen pro Tag aus. Die Gesamtkosten für die Bau-

einwärts sowie aus Richtung Häfen zur Autobahn (parallel zum Fly-Over) vorfahrtberechtigt geführt werden. „Die Situation am Utbremer Kreisel ist insbesondere in der Rushhour ein ständiges Ärgernis. Mit dem Umbau wird ein lästiger Staupunkt entschärft. Im Zusammenhang mit der Fertigstellung des sechs-streifigen Ausbaus der A 27 zwischen Bremen und Lesum wird dies dazu beitragen, dass sich die Verkehrsbeziehungen zwischen Bremen-Nord und der Innenstadt weiter verbessern.“

Utbremer Kreisel: Nadelöhr wird beseitigt Die Straßenbauarbeiten am Utbremer Kreisel sollen bis November 2005 abgeschlossen sein. Die weiteren Ausbauarbeiten sollen 2006 erfolgen. Die Kosten betragen insgesamt 1 Million E, die überwiegend vom Bund getragen werden.

nen Euro zu finanzieren. Der erforderliche Planfeststellungsbeschluss ist daraufhin kurzfristig ergangen, so dass nach weiteren erforderlichen Vorarbeiten möglicherweise noch in diesem Jahr mit dem Bau begonnen werden kann. Senator Eckhoff: „Die neue B 74 ist ein Glück für Bremen-Nord. Die Erreichbarkeit Vegesacks aus Farge, Rekum, aber auch aus dem Umland wird deutlich verbessert. Damit kann der Stadtteil seine Zentrumsfunktion für Bremen-Nord besser wahrnehmen. Das ist gut für die Stabilisierung des Handels in diesem Bereich. Gleichzeitig wird Blumenthal als Bremens nördlichster Stadtteil endlich angemessen an die Innenstadt angebunden. Wichtig ist die neue B 74 aber auch für die Wohnqualität, denn die Straße wird die Verkehre bündeln und zu einer Entlastung von Wohngebieten beitragen. Zudem können in

Bremen-Nord wird von Autobahn 281 profitieren

Bremen-Nord vorhandene Wohnungsbaureserven besser aktiviert werden. Die neue B 74 wird 2,63 Kilometer lang sein. Die Bauzeit wird voraussichtlich drei Jahre betragen.

lich voranzubringen. Deshalb werbe ich im Interesse des Stadtteils für die Unterstützung dieser Projekte.“

Auch von der Autobahn A 281 wird Bremen-Nord erheblich profitieren. Nach Fertigstellung des Wesertunnels, die derzeit für Ende 2011 angestrebt wird, werden Burglesum, Vegesack und Blumenthal erheblich näher an die Autobahn 1 heranrücken. Statt weite Wege über das Bremer Kreuz oder staugefährdete Strecken durch die Stadt nutzen zu müssen, wird insbesondere der Wirtschaftsverkehr eine direkte und schnelle Route vorfinden. Auch dies ist ein unmittelbarer Beitrag, um BremenNord zu stärken und für die Zukunft fit zu machen. Senator Eckhoff: „Der Bau der Farge-Vegesacker-Eisenbahn und die Straßenbauprojekte können einen wesentlichen Beitrag dazu leisten, Bremen-Nord insgesamt deut-

Autobahn 27 vor der Fertigstellung „Ein wesentliches Projekt ist dabei sicherlich der 6streifige Ausbau der Autobahn A 27 zwischen Burglesum und der Anschlussstelle Überseestadt“, so der Senator für Bau, Umwelt und Verkehr, Jens Eckhoff. „Hier gab es jahrelang Staus und zahlreiche Auffahrunfälle, weil die 4-streifige Autobahn für den Verkehr aus Bremen-Nord nicht ausreichend war. Nach den schwierigen Zeiten des Umbaus ist jetzt die Fertigstellung absehbar. Für BremenNord wird die Freigabe Anfang Dezember ein großer Tag.“

I MPRESSUM : Eisenbahn-Journal Nord Oktober 2005 Herausgeber: Senator für Bau, Umwelt und Verkehr Bremen Redaktion und V.i.S.d.P.: Holger Bruns Fotos: Archiv Satz und Druck: Bremer Tageszeitungen AG, 28189 Bremen Auflage: 30.000 Exemplare Stand: September 2005

Schlussspurt auf der A 27: Ab Dezember freie Fahrt für Bremen-Nord.

maßnahme belaufen sich auf rund 49 Mio. Euro. Ein weiteres Ärgernis für viele Pendler befindet sich in Utbremen. Dort führen Kapazitätsengpässe um den Verteilerkreis Utbremen zu erheblichen Problemen. Im Moment wird der Verteilerkreis umgebaut und signalisiert. Künftig werden jeweils zwei Fahrstreifen von der Autobahn kommend stadt-

Seit vielen Jahren immer wieder beim Bund angemahnt, doch bislang vergeblich: Das war bis vor kurzem die Situation zur Verlängerung der B 74/A 270 von Blumenthal bis Farge. Doch jetzt hatte das Bohren dicker Bretter endlich Erfolg. Der Bund hat inzwischen seine Zusage gegeben, die Verlängerung der Bundesstraße mit 20 Millio-

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Zukunft Schiene: Bremens Politik ist sich einig Setze auf Information und Dialog

Ein Gewinn für Bremen-Nord

Helmut Pflugradt, CDU

Karin Krusche, Grüne

Zwischen den Bahnhöfen Farge und Vegesack werden wieder Personenzüge rollen. So lautete der einstimmige Beschluss der Baudeputation der Bremischen Bürgerschaft. Wer heute von Blumenthal in die City fahren möchte, nutzt entweder den Pkw und muss zum Beispiel auf der stark genutzten Autobahn A27 Verzögerungen hinnehmen. Oder er fährt mit dem Bus, um am Bahnhof Vegesack in die Regionalbahn umzusteigen. Ein lang gehegter Wunsch geht schon ab 2007 mit der Wiedereröffnung der Farge-Vegesacker Eisenbahn mit Triebwagen in Erfüllung. Ziel des Ausbaus ist eine durchgehende S-Bahn-Linie zwischen dem Bremer

Hauptbahnhof und Farge. Die Planungen sehen eine Sanierung der Strecke, den Bau zusätzlicher Haltepunkte, den Halbstunden-Takt zwischen Vegesack und Farge und eine TaktzeitVerdichtung für den Teilabschnitt Vegesack - Hauptbahnhof vor. Die Kosten werden zu 60 Prozent vom Bund bezuschusst. Damit verbunden ist eine sorgfälti-

ge Prüfung des Vorhabens auf seinen Nutzen im Verhältnis zu den Kosten. Es wird sich zeigen, dass die Menschen das Projekt gut annehmen. 4.500 tägliche Nutzerinnen und Nutzer ergaben die Analysen eines unabhängigen Planungsbüros. Trotz überwiegender Zustimmung für dieses Projekt nehme ich auch die Bedenken einiger Bürgerinnen und Bürger und insbesondere der Anlieger der Bahnstrecke sehr ernst. Um auch die Skeptiker zu gewinnen, und die an sich schon gute Planung noch weiter zu verbessern, setze ich auf Information und Dialog. Denn die Lösung der Verkehrsprobleme ist für die Zukunft von Bremen-Nord von großer Bedeutung.

Endlich ist es soweit. Nach über vierzig Jahren können die Menschen in Bremen-Nord die FargeVegesacker Eisenbahn wieder nutzen. Die Grünen setzen sich seit langem dafür ein, die Strecke wieder ins ÖPNV-Netz aufzunehmen. Bequem, schnell und garantiert ohne Stau-Probleme, sind die Züge eine attraktive Alternative zum Auto und umweltfreundlicher als Busse. Und künftig können auch alle diejenigen, die kein Auto haben,

schnell nach Vegesack oder in die Bremer Innenstadt fahren. Die Sorge einiger Menschen vor Ort, dass sie einer großen Lärmbelästigung ausgesetzt sein werden, ist bei Einsatz von modernen Triebwagen unbegründet. Sie sind dank neuester Technik nahezu lautlos. Ich freue mich, dass im Falle der Farge-Vegesacker Eisenbahn sich nach langem Zögern alle in der Bürgerschaft vertretenen Fraktionen einig

sind und gemeinsam ein neues ÖPNV-Angebot auf die Schiene bringen. Die Strecke wird ein Erfolg, da bin ich mir sicher!

Bremen-Nord geht wieder ans Netz Raimund Kasper, SPD Die beschlossene Wiederaufnahme des Betriebs der FVE ist eine Chance für Bremen-Nord. Die SPDBürgerschaftsfraktion sieht ihre seit vielen Jahren bestehende Forderung endlich erfüllt. Nachdem vor über 40 Jahren der Personenverkehr auf der FVE eingestellt wurde, ist die Wiederbelebung dieser Strecke ein Gewinn. So wird es vielen Berufspendlern möglich, auf das eigene Kraftfahrzeug auf dem täglichen Weg zur Arbeitsstelle zu verzichten. Vor dem Hintergrund hoher Mineralölpreise, der Diskussion über Feinstäube und Rußpartikel sowie weiter zunehmender Wirtschaftsverkehre ist der SPNV eine sehr gute und Geld sparende Alternative. Nicht nur die Berufspendler aus Bremen-Nord profitieren. Auch der umgekehrte Weg in

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Richtung Bremen-Nord wird attraktiver. Dies gibt den Betrieben in den nördlichen Stadtteilen die Möglichkeit, Mitarbeiter zu gewinnen, die bisher aufgrund der ÖPNV-Verbindungen kein Interesse an einem Arbeitsplatz in dieser Region hatten. Eine weitere Verbesserung gibt es für die an kulturellen Veranstaltungen in der Stadtmitte interessierten Mitbürger. Der Besuch von Konzerten, Theatervor-

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stellungen oder Großveranstaltungen wurde durch den Rückweg oft belastet. In Zukunft wird ein schnelles und komfortables Verkehrsmittel zur Verfügung stehen und somit zu einem gelungenen Abend beitragen. Die FVE wird für Bremen-Nord die Aufgabe erfüllen, die für Bremen-Stadt die Straßenbahn leistet. Auch innerhalb BremenNords wird die FVE ihren Platz finden. Bremen-Burg und Blumenthal oder St. Magnus und Farge sind Ortsteile, die zukünftig zeitlich näher zusammenrücken. Die Farge-VegesackerEisenbahn schafft nicht nur Verbindungen zwischen Orten, sondern darüber hinaus auch Verbindungen zwischen Menschen. Die Weichen sind gestellt. Jetzt ist die Zeit reif, die Signale auf Grün zu stellen.

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BREMER FREIMARKT

Mit dem BOB-KONTO-TICKET besser durch den Herbst Bequem ohne Bargeld auf Rechnung fahren mit dem BOBKONTO-TICKET: So lautet das neue gemeinsame Angebot von VBN und BSAG. Und BOB kommt an: Fast 10.000 Kundinnen und Kunden nutzen das neue Angebot. Und so läuft es: BOB bedeutet: Bequem ohne Bargeld auf Rechnung fahren Einen Auftrag für das BOBKONTO-TICKET gibt es im Internet (www.bob-ticket.de) oder in den Kundencentern der BSAG

Eines der Kundencenter aufsuchen und den ausgefüllten Auftrag abgeben In den Kundencentern werden die neue BOB-Karte, oder eine vorhandene Bankkarte (ECKarte) oder eine andere GeldKarte mit Chip für das neue Verfahren frei geschaltet Bei Fahrtantritt einen der Terminals (Bildschirme) in den Bahnen und Bussen aufsuchen, Fahrtziel und Anzahl der Personen eingeben - die Fahrt wird auf dem Chip der GeldKarte ge-

speichert - fertig. Quittungen können nicht erstellt werden, da der Preis erst im Nachhinein errechnet wird. Die Rechnung ist die Quittung für den Fahrgast. Pro Fahrt können Tickets für bis zu je neun Erwachsene und Kinder gespeichert werden

drei Monate. Teilnehmerinnen und Teilnehmer können die Rechnung per Post oder per EMail erhalten. Infos: www.bob-ticket.de

Die Zahlung erfolgt nach Ausstellung der Rechnung per Lastschrift-Einzug. Fahrgäste mit dem BOB-KONTO-TICKET erhalten bei einem Umsatz von mindestens 7,50 E eine monatliche Rechnung, spätestens aber alle

Schon bald heißt es wieder: „Ischa Freimaak!“

k ts-In r a m f ei

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chen! Und ein weiterer Pluspunkt für Bahn und Bus: Wir machen den FreimarktsBummlern umfangreiche Zusatz-Angebote. Da gibt es zum Beispiel Extrafahrten auf vielen Linien, dichtere Fahrpläne bei den Nachtlinien sowie interessante Park+RideMöglichkeiten. Über unser komEs dauert gar nicht mehr plettes Freimarktslange: Am Freitag, dem 14. Oktober, beginnt Bremens Angebot informieren wir Sie recht„fünfte Jahreszeit“! Der Brezeitig in den Memer Freimarkt läuft bis zum dien und im Inter30. Oktober. Das Volksfest net. auf der Bürgerweide hinter dem Hauptbahnhof ist sehr gut mit der BSAG zu errei-

www.bsag.de sowie www.vbn-bei-nacht.de

Info-Telefon: 01805/826 826 (12 Cent pro Minute) Beachten Sie bitte auch die Berichterstattung in den Medien www.vbn.de

SICHERHEIT

Die WeserBahn – Wir über uns Die WeserBahn GmbH ist ein hunderprozentiges Tochterunternehmen der BSAG. Sie steht für zukunftsorientierte Verkehrskonzepte und Schienentransporte.

Aus den Sparten SchienenPersonennahverkehr (Nahverkehr mit der Eisenbahn; SPNV) und Cargo (Güterverkehr) bieten wir Systemlösungen für den Regional- und Fernverkehr auf der Schiene. Know-how im Eisenbahnbetrieb wie auch im Bau und in

„Nachtwanderer“ kommen an Erfolgsgschichte für ein ehrenamtliches Projekt Sonnabend, 23.00 Uhr: Auf dem Vegesacker Bahnhofsvorplatz ist an diesem Abend nicht viel los. Einige Leute warten auf die ankommenden Busse oder sind auf dem Weg zum Zug. In einem Fahrgast-Unterstand sitzen einige junge Männer und machen lautstark auf sich aufmerksam. Nachtwanderin Karin Sfar schlendert in ihrer auffälligen blauen Weste mit dem gelbem NachtwandererSchriftzug langsam in ihre Richtung und spricht die Jugendlichen an: „Kennt ihr schon unser Projekt? Falls ihr irgendwann Hilfe braucht, könnt ihr uns gerne ansprechen.“ Bald darauf kommt der Bus und die Jugendlichen steigen ein. Im Fahrzeug kommt es zu einem Wortgefecht mit anderen Jugendlichen. Dieses Mal geht Nachtwanderer Klaus Otten, der das Fahrzeug begleitet, zu ihnen. Sofort beruhigen sich die Unruhe-Stifter. „Wenn die Nachtwanderer hier im Bus oder an den Haltestellen anwesend sind, gibt es viel weniger Stress, und ich fühle mich sicherer,“ meint ein Fahr-

gast. „Macht Ihr das ganz umsonst?“ „Allein durch die Anwesenheit hat sich die Situation entspannt. Wir wollen keine Moral-Predigten halten, sondern Jugendlichen Unterstützung anbieten. Oft reicht dafür die reine Anwesenheit aus“, so Klaus Otten. Und Karin Sfar ergänzt: „Ich war anfangs selbst überrascht, wie positiv die Reaktionen der Jugendlichen überwiegend sind. Sie begrüßen uns sogar.“

sollen wieder das Gefühl bekommen, dass sie nicht allein gelassen werden, sondern dass man sich um sie kümmert. Eltern von Jugendlichen erhalten oft erstmals einen Einblick darüber, was sich abends und nachts im öffentlichen Raum abspielt. Nachtwanderer sind weder Hilfspolizisten noch ersetzen sie die Arbeit von Sozialarbeitern. Röwekamp: „Erwachsene werden gebraucht, um für Jugendliche da zu sein.“

Nachtwanderer, was ist das? Nachtwanderer ist ein noch recht neues Projekt, initiiert vom Jugendmigrations-Dienst der Arbeiterwohlfahrt Bremen und dem Präventionszentrum Bremen-Nord in Zusammenarbeit mit der BSAG. Mit Unterstützung durch die Jugendbildungsstätte LidiceHaus, die Polizei, Schulelternbeiräte, die Aktion Mensch und Privatpersonen in verschiedenen Altersgruppen. Zur Erinnerung: Nachtwanderer ist eine freiwillige und ehrenamtliche Initiative von

Wie wird man

?

Die Tätigkeit des Nachtwanderers ist ehrenamtlich und freiwillig. Ansprechpartner sind: Präventionszentrum Nord, Lasse Berger, Tel: 0421/692 72 23, E-Mail: [email protected] AWO Bremen, Beratungszentrum für Migranten, Karin Sfar, Tel: 0421/69 00 332, E-Mail: [email protected] BSAG, Klaus Otten, Geschäftsstelle Blumenthal Tel: 0421/55 96 7707, E-Mail: [email protected]

Eltern und anderen Erwachsenen, die nachts auf zentralen Plätzen und in Bussen zwischen 22 Uhr und 3 Uhr für Jugendliche präsent sein wollen. Hauptaufgabe der Nachtwanderer ist es, als Erwachsene, unterwegs eine Stütze und Ansprechpartner für die Jugendlichen zu sein und in Folge das soziale Klima auf öffentlichen Plätzen sowie in den Bussen abends und nachts zu verbessern. Erwachsene haben die Aufgabe, den Jugendlichen durch Vorbildfunktion Werte und Normen zu vermitteln. Ein erster wichtiger Schritt ist die Anwesenheit und das „Hingucken“ noch vor dem Einschreiten. Nachtwanderer wollen in einer Auseinandersetzung vermitteln und vor allem Jugendlichen, die Unterstützung brauchen, Hilfestellungen anbieten. Nachtwanderer greifen in einen Konflikt nicht direkt ein. Ziel ist die Vorbeugung. Junge Menschen

„Jugendliche brauchen Vorbilder – Erwachsene, die ihnen Sicherheit geben, an ihr Sozialverhalten appellieren und in manchen Fällen als Streitschlichter fungieren“, erklärte Innensenator Thomas Röwekamp. „Dafür habe ich gerne die Schirmherrschaft übernommen. Erwachsene werden gebraucht, um nachts für Jugendliche da zu sein. Wenn ich dazu beitragen kann, die Jugendkriminalität zu senken, gehe ich freitags und samstags am Abend gerne auf die Straße – diese Motivation brauchen wir auch in Bremen!“ Erfolgreicher Nachtwanderer Das seit Anfang 2004 bestehende Projekt Nachtwanderer ist mittlerweile ein großer Erfolg. Rund 60 Erwachsene sind regelmäßig als Nachtwanderer unterwegs, so dass der Einsatz ausgeweitet werden konnte, nämlich auf jeden Freitag und Sonnabend. Bremen-Nord könnte sogar zu einem Modell werden, denn es gibt Überlegungen, Nachtwanderer auch in anderen Bereichen der Stadt einzuführen.

der Unterhaltung von Eisenbahn-Infrastruktur macht die WeserBahn zu einem interessanten Partner für logistische Aufgaben im Güter- und Personenverkehr auf der Eisenbahn-Schiene.

Die WeserBahn ist Mit-Gesellschafterin der BTE - BremenThedinghauser Eisenbahn GmbH (10 %) und der Verkehrsbetriebe Grafschaft Hoya GmbH (25%). Mehr Infos finden Sie auf unserer Homepage: www.weserbahn.de

BLICK IN DIE ZUKUNFT

Bewährtes für Bremen-Nord neu beleben: Die Farge-Vegesacker Eisenbahn verbessert die Mobilität in Vegesack und Blumenthal Eine leistungsfähige ÖPNV-Achse durch Bremen-Nord – das war früher einmal die Farge-Vegesacker Eisenbahn. Anfang der sechziger Jahre für den Personenverkehr aufgegeben, wird sie unter aktuellen verkehrlichen Aspekten wieder zu einer echten Alternative zum Auto.

Bus, Straßenbahn und noch mehr Die BSAG ist auch ein Eisenbahnunternehmen – Interview mit Georg Drechsler, Vorstandsvorsitzender der BSAG Welche Bedeutung hat die Farge-Vegesacker Eisenbahn für Bremen-Nord? Georg Drechsler: Schnell von Farge bis Hauptbahnhof: Der besondere Charme der Farge-Vegesacker-Eisenbahn ist dabei, dass sie den innerörtlichen Verkehr in BremenNord erheblich verbessert und zugleich den Norden und die Stadt näher zusammenbringt. Was genau ist geplant? Die Planungen sehen vor, auf der Farge-Vegesacker-Eisenbahn zunächst einen Betrieb mit Diesel-Triebwagen im 30-Minuten Takt zwischen Farge und Vegesack durchzuführen. In einem weiteren Schritt ist die Elektrifizierung und Durchfahrt der Züge bis zum Bremer Hauptbahnhof geplant. Wie steht die BSAG zur Farge-Vegesacker Eisenbahn? Die BSAG ist nicht nur als Omnibus- und Straßenbahn-Betrieb, sondern auch als Eisenbahn-Unternehmen zugelassen und aktiv tätig. Wir stehen bereit, die Personenzüge auf

der Farge-Vegesacker Bahn zu fahren. Dann ist auch eine enge Verzahnung mit unserem Buslinien-Netz gewährleistet. Wenn aufgrund des attraktiven Angebots mehr BremenNorder öffentliche Verkehrsmittel nutzen, profitiert jeder davon. Die Straßen werden entlastet, die Umweltbelastungen reduziert und alle kommen besser voran. Der Verkehr mit Güterzügen der heutigen Farge-Vegesacker Eisenbahn würde wie bisher bestehen bleiben. Die BSAG fährt Eisenbahnzüge – ist das vorstellbar? Das ist bereits heute selbstverständlich: So ist die BSAG an der metronom Eisenbahngesellschaft beteiligt, die mit modernen Doppelstock-Zügen zwischen Bremen, Hamburg und Uelzen und ab Ende des Jahres auch weiter von Uelzen nach Hannover und Göttingen fährt. Unsere Tochtergesellschaft WeserBahn betreibt Güterverkehr auf vielen Strecken im DB-Netz. Die WeserBahn ist zudem Gesell-

schafterin bei der BTE - Bremen-Thedinghauser Eisenbahn sowie bei den Verkehrsbetrieben Grafschaft Hoya und kümmert sich dort um die Infrastruktur und den Eisenbahnbetrieb auf insgesamt 70 Kilometer Strecke. Mit unserer Tochtergesellschaft WeserBahn würden wir auch in Bremen-Nord ein zuverlässiger Partner auf der Eisenbahn-Schiene sein. Mehr Infos über unsere Eisenbahn-Aktivitäten auch im Güterverkehr gibt es auf unserer speziellen Homepage: www.weserbahn.de

Ziel ist deshalb, diese Eisenbahnstrecke mit modernen Fahrzeugen wieder zu beleben. Bereits ab 2007 sollen Nahverkehrs-Triebwagen zwischen Vegesack und Farge pendeln. Als ein weiterer Schritt ist mittelfristig die Elektrifizierung der Strecke geplant. Die Züge

sollen dann von Farge bis zum Bremer Hauptbahnhof fahren. Beschlossen ist ein 15-MinutenTakt zwischen Vegesack und Hauptbahnhof, zwischen Vegesack und Farge ein 30-MinutenBetrieb. Von diesen Maßnahmen haben nicht nur die Bremen-Norder Vorteile, die dann schneller in die Bremer City oder zum Hauptbahnhof beziehungsweise zurück nach Bremen-Nord kom-

men: Auch der „innerörtliche“ Verkehr von Bremen-Nord wird verbessert. Die Menschen aus Bremen-Stadt kommen künftig zu den Arbeitsplätzen in Bremen-Nord. Schlussendlich profitiert auch die Umwelt, wenn künftig mehr Menschen den Zug benutzen. Und die Straßen werden entlastet.

Die BSAG verfügt bereits über umfangreiche Erfahrung im Eisenbahnverkehr. Sie ist z. B. an der metronom-Eisenbahngesellschaft mit fünf Prozent beteiligt. Links Georg Drechsler, Vorstandsvorsitzender der BSAG, rechts Dr. Carsten Hein, technischer Geschäftsführer des metronom

GRUSSWORT

Auf der Schiene bis nach Farge Der Bremer Norden und seine Eisenbahn Liebe Leserin, lieber Leser,

Impressum: Eisenbahn-Journal Nord Herausgeber: Bremer Straßenbahn AG, Stabsstelle Presse und Kommunikation, Flughafendamm 12, 28199 Bremen Texte: Heiner Brünjes (Redaktion), Jens-Christian Meyer (V.i.S.d.P.) Fotos: Martin Rospek, Archiv Satz und Druck: Bremer Tageszeitungen AG, 28189 Bremen Auflage: rund 30.000 Exemplare Alle Informationen wurden mit größter Sorgfalt bearbeitet. Jedoch gilt auch hier: Irrtümer und Änderungen vorbehalten.

Die neue Umsteigeanlage am Bahnhof Burg

informie t u r Kundentelefon: 01805 / 826 826 (12 Cent pro Minute)

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Stand: September 2005

Georg Drechsler, Vorstandsvorsitzender der BSAG

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Moderne NiederflurBusse in Vegesack

für unseren Alltag ist die ständige Beweglichkeit - oder auf neudeutsch Mobilität - von großer Bedeutung. Überall spürt man die Folgen unserer mobilen Gesellschaft. Für viele Autofahrerinnen oder Autofahrer wird die Reise mit dem Pkw immer Zeit raubender. Gerade als Bewohnerin oder Bewohner der Stadteile Vegesack oder Blumenthal kennen Sie die Auswirkungen des starken Pendlerverkehrs nur zu gut. Wenn es gelingt, immer mehr Menschen zum Umsteigen auf Bahnen und Busse zu bewegen, sind wir auch in Zukunft beweglich und unsere Umgebung bleibt dabei lebenswert. In den vergangenen Jahren gab es positive Entwicklungen bei der BSAG in Bremen-Nord: So konnten wir unsere Fahrzeugflotte komplett auf Niederflur-Busse umstellen und das BuslinienAngebot in Bremen-Nord mit den Linien 75, 677, 82 oder dem VBN-Nachtschwärmer N61 erheblich verbessern. Am Bahnhof Bremen-Burg ist eine zentrale Umsteigestelle zwischen den Busverbindungen und der Regionalbahn der DB AG entstanden. Trotz aller Verbesserungen verfügen große Wohn- und Gewerbegebiete in Vegesack oder Blumenthal noch nicht über eine leistungsfähige, schnelle und komfortable Bahnverbindung. Wenn die Fahrgäste am Bahnhof Vegesack nicht mehr umsteigen müssten, würden sicher noch viel mehr Menschen den öffentlichen Nahverkehr nutzen! Von zentraler Bedeutung auch für die Entlastung der Wohngebiete ist die Wieder-Inbetriebnahme der Farge-Vegesacker Eisenbahn (FVE) für den Personenverkehr. Sie sorgt inzwischen für Gesprächsstoff. Entscheidungen, die den eigenen Stadtteil betreffen, werden oft gefühlsmäßig und mit viel Engagement diskutiert. Im Ergebnis aber eint alle dasselbe Ziel: Für Bremen-Nord nur das Beste. Mit der FVE bekommen Vegesack und Blumenthal als einer der letzten großen Stadtteile Bremens endlich eine durchgehende Verbindung in das Stadtzentrum. Ein Umsteigen am Bahnhof Vegesack wird mittelfristig nicht mehr nötig sein. Das Ergebnis: weniger Reisezeit – mehr Freizeit. Für Sie noch ungewohnt: Die BSAG ist nicht nur als Bus- und Straßenbahnbetrieb, sondern auch als Eisenbahnbetrieb zugelassen. Wir verfügen über umfangreiche Erfarungen im Schienen-Personennahverkehr. Bereits ab 2007 möchten wir – Ihre BSAG – zunächst mit DieselTriebwagen auf der FVE fahren (siehe folgende Seiten und unsere Weserbahn-Homepage: www.weserbahn.de). Zurück in die Gegenwart: Selbstverständlich liegt uns Ihre Sicherheit besonders am Herzen. „Nachtwanderer“ ist eine ehrenamtliche Initiative von Erwachsenen, die nachts auf zentralen Plätzen und in Bussen für Jugendliche präsent sein wollen. Mehr über die Erfolgsgeschichte dieses Projekts finden Sie in diesem Journal. Das BOB-KONTO-TICKET heißt unser neues Tarifangebot, mit dem Sie bequem auf Rechnung ohne Bargeld fahren können. Und nun wünschen wir Ihnen eine spannende Lektüre und gute Fahrt mit Ihrer BSAG durch den Herbst! Ihre Bremer Straßenbahn AG

Bei Fragen: [email protected]; Fax: 04 21 / 55 96-302 Die aktuellen Fahrpläne finden Sie auch auf unserer Homepage: www.bsag.de Anschrift: BSAG, Postfach 10 66 27, 28066 Bremen

10/2005

EISENBAHN-JOURNAL NORD

Alles o. k. “: ahn e n nb e i ch Eise S ft er n ku sack u „Z ege -V e g r a F

Bewährtes neu beleben

Mit der BSAG zum Freimarkt

Nachtwanderer – Engagement lohnt sich