BASICS Gut zu wissen

A.L.P.E.S. - ASSOCIATION LYONNAISE DE PROMOTION ET D’ÉDUCATION SOCIALE, BERUFSFÖRDERUNGSINSTITUT OBERÖSTERREICH C.D.I - CONSEIL DÉVELOPPEMENT INNOVATI...
Author: Gerrit Roth
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A.L.P.E.S. - ASSOCIATION LYONNAISE DE PROMOTION ET D’ÉDUCATION SOCIALE, BERUFSFÖRDERUNGSINSTITUT OBERÖSTERREICH C.D.I - CONSEIL DÉVELOPPEMENT INNOVATION ZUKUNFTSBAU GMBH

BASICS – Gut zu wissen TÄTIGKEITEN UND ANFORDERUNGEN AN BASISBILDUNG HILFSKRAFT LOGISTIK UND LAGER

INHALT ÜBERBLICK ÜBER AUFGABEN UND TÄTIGKEITSBEREICHE ÜBERBLICK ÜBER DIE ANFORDERUNGEN AN BASISBILDUNG

ÜBERBLICK AUFGABEN UND TÄTIGKEITSBEREICHE

Lagerarbeiter/innen arbeiten im Lager oder in der Warenannahme bzw. -ausgabe von Produktionsbetrieben, Handelsbetrieben oder in den Lagern von Speditionen. Sie stehen unter Anleitung und Aufsicht der Lagerleitung, Betriebsleitung sowie Vorarbeitern/innen und arbeiten mit Transportarbeitern/innen zusammen. Sie sind für die Annahme, Übernahme, Lagerung und Ausgabe von Waren zuständig. Lagerarbeiter/innen führen alle Tätigkeiten durch, die für die Lagerung von Waren und Gütern notwendig sind. Sie übernehmen diese Güter, schichten und lagern sie ordnungsgemäß in Regale, Container, auf Paletten usw. und sorgen dafür, dass die Waren für die Auslieferung bereitstehen. Des Weiteren führen sie die Verpackung und die Kommissionierung der Waren durch und übernehmen eingehende Lieferungen. Außerdem bringen sie Güter zu den Produktionsstellen ihrer Betriebe oder übernehmen sie von dort, um sie ins Lager zu bringen.

Die Tätigkeiten werden meistens im Team entweder von Hand oder mit Hilfe technischer Geräte wie z. B. Hubstaplern durchgeführt. Bei ihrer Arbeit stehen den Lagerarbeitern/innen in der Regel Förderbänder, Wägen, Palettenstapler, Gabel- und Hubstapler sowie Verpackungsmaschinen zur Verfügung. Sie bedienen diese Geräte und sorgen für die Instandhaltung. Die tatsächlichen Tätigkeiten und somit die Schwerpunkte der Basisbildungsanforderungen hängen stark von der jeweiligen Branche und dem Unternehmen ab.

Tätigkeitsbereiche: Im Folgenden werden zunächst vier Tätigkeitsfelder präzisiert: Wareneingang Lagerung Warenausgang Sicherheit im Lager

Im darauffolgenden Kapitel werden entlang dieser Tätigkeitsfelder dann Basisbildungsanforderungen nach den o.g. Kompetenzfeldern Lesen, Schreiben, Sprechen/Zuhören, Mathematik, Kritisches Denken sowie Informations/Kommunikationstechnologien zusammengefasst, und zwar unter den die Häufigkeit der Ver- bzw. Anwendung im Arbeitsalltag betreffenden Kategorien „sehr häufig - häufig - von Zeit zu Zeit“.

Wareneingang

Annahme von Waren im Eingangslager Kontrollieren von Zustand und Stückzahl; Abgleichen mit dem Lieferschein (Lieferadresse, Übereinstimmung mit der ursprünglichen Bestellung); qualitative und quantitative Kontrolle des Wareneingangs; Vermerken von sofort erkennbaren Mängeln auf Begleitpapieren unter Anwesenheit des Überbringers; Dokumentation des Wareneingangs (Art, Menge und Qualität); Verwenden von Bar-/Strichcode-Scannern; Bedienen von Computern mit fachspezifischer Lagerhaltungssoftware; verantwortungsbewusstes Handeln bei der Entgegennahme von Waren; Rücksprache mit Vorgesetzten bei Unklarheiten.

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Entladen der Ware Manuelles Entladen von LKW´s, Paletten und Containern; Benutzen der passenden Fördergeräte; vorsichtiges und fachgerechtes Entladen unter Berücksichtigung der eigenen Gesundheit (z.B. Rücken); Einhalten der Sicherheitsvorschriften.

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Vorbereitung der Einlagerung Ausführen von Aus- und Umpackarbeiten; Etiketten beschriften und anbringen; Suchen eines freien Lagerplatzes (mit und ohne EDV-System); Dokumentieren des zugewiesenen Lagerplatzes; verantwortungsbewusstes Aufteilen von Waren.

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Warenausgang

Selbstständiges Kommissionieren von Waren   

Lesen von Anforderungsscheinen; Holen der Waren aus dem Lager; Nutzen eines Computers mit fachspezifischer Lagerhaltungssoftware.

Waren zur Ausgabe vorbereiten   

Lesen von Anforderungsscheinen; Verpacken der Ware; Etikettieren der Waren; Vorbereitung der Ware für den Versand.

Waren ausgeben    

Dokumentieren des Warenausgangs; Lieferscheine ausstellen; Verwenden von Bar-/Strichcode-Geräten; Nutzen eines Computers mit fachspezifischer Lagerhaltungssoftware.

Beladen von Fahrzeugen      

Manuelles Beladen von LKW´s, Paletten und Containern; Bestückung und Sicherung der Ladungsträger nach Vorgabe; Belastbarkeit der Flurfördergeräte beachten (Lastendiagramm); beim Beladen die Reihenfolge der Auslieferung beachten; Einhalten der Sicherheitsvorschriften; sicheres und stabiles Abstellen.

Lagerung

Innerbetrieblicher Transport der Waren    

Transport der Waren innerhalb des Betriebsgeländes (Lager, Baustellen, Produktionshallen etc.); Ware bei Transport mit Flurfördergeräten fachgerecht sichern (mit Schrumpffolien, Metall-, Plastikriemen etc.); Belastbarkeit der Flurfördergeräte beachten (Lastendiagramm); sicherer Transport unter Einhaltung der innerbetrieblichen Vorschriften.

Fachgerechter Umgang mit Werkzeugen, Maschinen und Fahrzeugen     

Fachgerechte Verwendung von Werkzeugen (Stanleymesser etc.); fachgerechtes Bedienen von Kränen, Staplern, Verpackungsmaschinen etc.; Bedienen der Flurförderfahrzeuge und Transportgeräte nur mit geeignetem Fachkenntnisnachweis (Führerschein) und schriftlicher Fahrerlaubnis der Firma; vorschriftsmäßige Wartung (Kontrolle von Ölstand, Kühlwasser und Schmierung, Überprüfung von Verschleißerscheinungen); Einhalten der Sicherheitsvorschriften.

Lagern der Ware          

Manuelles Ein- und Auslagern von Regalen, Paletten und Containern; Aus- und Umpacken sowie Umschichten von Gütern; Führen von Lagerlisten (handschriftlich oder durch Eintragung im EDV-System); fachgerechtes Lagern von Waren; Beachten der Angaben der zulässigen Belastung an den Regalen; sicheres und stabiles Abstellen, um herabfallendes, abrutschendes, umfallendes oder wegrollendes Lagergut zu verhindern; Kennen und Beachten von Gefahrensymbolen; Einhalten der Grundsätze bei der Lagerung (z.B. selbstentzündbare Stoffe mit keinen anderen Gefahrenstoffen zusammen lagern); Einhaltung der Verordnungen, Gesetze und Richtlinien: Verordnung für brennbare Flüssigkeiten, Brandschutz, Chemikaliengesetz, Giftverordnung.

Bestandskontrolle / Inventur   

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Bestandsaufnahme durchführen; verschiedene Arten der Inventur durchführen (Stichtagsinventur, permanente Inventur, verlegte Inventur, Stichprobeninventur) Bestand mengenmäßig erfassen: Zählen von vorhandenen Gütern, Messen (z.B. Stoffbahnen, Teppiche), Wiegen (z.B. Schrauben, Kleinteile), Schätzen als grobe Bestandsaufnahme nach Augenmaß; Waren zählen und Ergebnisse dokumentieren (handschriftlich oder durch Eintragung im EDV-System); Mitarbeit bei der Lagerverwaltung mit Hilfe von Bar-/Strichcode-Scannern; Nutzen eines Computers mit fachspezifischer Lagerhaltungssoftware; Führen von Bestandbüchern, Listen und Journalen.

Sicherheit im Lager

Schutzausrüstungen   

Einhalten der Schutzvorschriften zur eigenen Sicherheit und jener anderer Personen; Tragen der vorgegebenen Schutzausrüstungen (Schutzhandschuhe, Helme, Arbeitsschuhe, Atemschutz etc.); Kenntnis darüber, dass Versicherungsschutz nur bei korrekter Einhaltung gegeben ist.

Geräte und Anlagen reinigen, warten und pflegen      

Durchführen einfacher Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten an Arbeitsgeräten, sofern vom Hersteller erlaubt; Einhaltung der Servicefristen; tägliche Kontrolle der Sicherheitseinrichtungen vor Inbetriebnahme (Bremsen, Licht, Hupe etc.); Sichtkontrolle der Schmierung (Ketten); Einhalten der Anweisungen und Sicherheitsvorschriften; ordnungsgemäßes Verwenden der Geräte (z.B. Anbaugeräte, Arbeitskörbe) und Anlagen.

Wichtige Grundlagen zur Einhaltung gesetzlicher Vorschriften 

Kennen der gesetzlichen Grundlagen: Betriebshygiene, Brandschutzverordnung, Gefahrstoffverordnung, Lebensmittelverordnung.

Einhaltung von Ordnung und Sauberkeit bei der Arbeit und im Arbeitsbereich     

Mülltrennung; tägliche Reinigung des Arbeitsbereichs; Vermitteln eines guten Erscheinungsbildes des Betriebs; Verlängerung der Lebenszeit für Güter und Lagereinrichtung; Minimierung der Verletzungs- und Unfallgefahr durch Sauberkeit.

Sicheres Verhalten im Umgang mit Fahrzeugen wie Staplern     

Einhalten der innerbetrieblichen Vorschriften bei Fahrten auf dem Betriebsgelände; Einhalten der Straßenverkehrsordnung (StVO); Überqueren der Straßen mit öffentlichem Verkehr nur bei Notwendigkeit; fachgerechtes Abstellen des Staplers mit abgesenkten Gabelspitzen Richtung Wand (keine Behinderung von Toren, Ausgängen, Verkehrswegen etc.); Wartung und Reparatur von Staplern nur durch Personen mit Fachkenntnissen.

ÜBERBLICK ÜBER DIE ANFORDERUNGEN AN BASISBILDUNG AM ARBEITSPLATZ

LESEN

SEHR HÄUFIG

HÄUFIG

VON ZEIT ZU ZEIT

Lieferdokumente

Kurzmitteilungen und Anweisungen

Unfallberichte

Detaillierte Informationen, z.B. Begleitpapiere Arbeitspläne

Bedienungsanleitungen Komplexere Texte mit detaillierten Anweisungen, z.B. 

Gesundheits- und Sicherheitshinweise sowie



detaillierte Aufgabenbeschreibungen.

Zeitpläne Dienstpläne

Betriebshandbücher Arbeitsformulare, z.B. Urlaubsscheine, Gehaltszettel, Krankmeldungen und Arbeitsverträge Lehrmaterial zur Aus-/Weiterbildung Trainingsunterlagen für Fortbildungen, z.B. im Bereich Erste Hilfe

SCHREIBEN

SEHR HÄUFIG

HÄUFIG

VON ZEIT ZU ZEIT

Abzeichnen von Lieferscheinen und Abholungen

Lieferscheine ausfüllen

Kurzmitteilungen als Informationen für Lieferanten und Kollegen verfassen

Vermerken von Mängeln auf Lieferscheinen

Zusatzvermerke auf Lieferscheinen etc. notieren

Inventurlisten ausfüllen

Arbeitsformulare, z.B. Urlaubsscheine, Gehaltszettel, Krankmeldungen und Arbeitsverträge ausfüllen bzw. unterzeichnen

Arbeitszeit notieren

Ausfüllen von Unfallformularen

Kurze Mitteilungen über Waren (z.B. Mängel) anfertigen

Verschiedene Dokumentationsbögen ausfüllen, z.B. Arbeitszeiterfassung, Name und Unterschrift Mitschriften bei Fortbildungen

SPRECHEN UND VERSTEHEN

SEHR HÄUFIG

HÄUFIG

VON ZEIT ZU ZEIT

Sich zur Arbeitskoordination mit anderen Kollegen/innen absprechen

An Teambesprechungen teilnehmen

Bestellungen aufnehmen

Sich mit Kollegen/innen über Arbeitsinhalte austauschen Mündliche Anweisungen von Vorgesetzten verstehen und darauf reagieren

Vorgesetzten Vorfälle und Schwierigkeiten melden

Schwierigkeiten und Probleme mit Vorgesetzten besprechen

Hilfe von anderen erbitten

Anrufe beantworten

Kollegen/innen informieren

Fragen in Fort/Weiterbildungen beantworten

Klärende Fragen stellen, um erhaltene Informationen auf Richtigkeit zu überprüfen

Erklärungen in Fort/Weiterbildungen folgen

Erledigte Arbeiten melden Angemessene Kommunikation mit Kunden und Lieferanten Rücksprache mit Lieferanten und Vorgesetzten halten

MATHEMATISCHE FÄHIGKEITEN

SEHR HÄUFIG

HÄUFIG

VON ZEIT ZU ZEIT

Arbeitspläne, Zeitpläne und Dienstpläne verstehen

Lager- und Inventurlisten führen

Zeit notieren, die für die Ausführung einer Tätigkeit nötig war

Waren und Produkte abzählen Stückzahlen notieren und mit Angaben auf Listen vergleichen Beachten der Maximalbelastung von Regalen und Arbeitsgeräten Gewichte für das Laden von Fahrzeugen und Regalen berechnen Lastendiagramm des Staplers anwenden Probleme identifizieren und Lösungen entwickeln Einschätzen, wie lange eine Arbeit dauern wird

KRITISCHES DENKEN

SEHR HÄUFIG

HÄUFIG

VON ZEIT ZU ZEIT

Den sichersten Weg zum Be- und Entladen der Waren von Wägen sowie Fahrzeugen erkennen

Erkennen, ob Änderungen mit Kollegen/innen und Vorgesetzten besprochen werden müssen

Änderungen von Arbeitsabläufen besprechen und koordinieren

Entscheiden, ob die Arbeit allein erledigt werden kann, oder ob Hilfe nötig ist Die korrekte Methode und den besten und effizientesten Weg zur Erfüllung einer Aufgabe erkennen Beachtung der eigenen Sicherheit (Schutzausrüstung, Sicherheitsvorschriften…) Verantwortungsbewusster Umgang mit Gefahrengütern und gefährlichen Stoffen

Probleme identifizieren und Lösungen entwickeln Gefahrensituationen ein/abschätzen Mit unerwarteten Situationen und Notfällen umgehen Erkennen, ob die eigene Arbeit den erwarteten Standards entspricht

Sich selbst und andere schützen Waren sicher verpacken Kundenorientiert handeln Im Interesse des Betriebs handeln

INFORMATIONS- UND KOMMUNIKATIONSTECHNOLOGIE

SEHR HÄUFIG

HÄUFIG

VON ZEIT ZU ZEIT

Verwenden von Scannern, Touchscreens etc.

Nutzen eines Computers mit fachspezifischer Lagerhaltungssoftware

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Benutzen von Bar/Strichcodegeräten Verwenden von Datenbanken Anwenden branchenspezifischer PC-Programme

Eingeben von Daten in eine Datenbank Etiketten ausdrucken Handys bedienen Rohr- und Hauspost verwenden

GESTALTUNG profund GmbH ABBILDUNGEN Seite 1

docb, berlin

Seite 3

eins2drei / photocase.de

Seite 4

Yunioshi / photocase.de

IMPRESSUM Zukunftsbau GmbH Charlottenburger Str. 33 A 13086 Berlin

www.literacyatwork.eu

Kontakt Dr. Klaus J. Bunke [email protected]

Projekt Partner A.L.P.E.S. - Association Lyonnaise de Promotion et d’Éducation Sociale, Frankreich BFI - Berufsförderungsinstitut Oberösterreich, Österreich C.D.I - Conseil Développement Innovation, Frankreich Zukunftsbau GmbH, Deutschland

Das Projekt Literacy@work wurde mit Unterstützung der Europäischen Kommission finanziert. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung trägt allein der Verfasser; die Kommission haftet nicht für die weitere Verwendung der darin enthaltenen Angaben.