Thun in Zahlen UND WUSSTEN SIE, DASS GUT ZU WISSEN

Thun – die Stadt ThunZAHLEN ThunZAHLEN Thun in Zahlen UND WUSSTEN SIE, DASS… GUT ZU WISSEN … Bevölkerung (31.12.2014) Total Einwohner davon Stim...
Author: Simon Kaiser
13 downloads 1 Views 2MB Size
Thun – die Stadt

ThunZAHLEN

ThunZAHLEN

Thun in Zahlen

UND WUSSTEN SIE, DASS…

GUT ZU WISSEN … Bevölkerung (31.12.2014) Total Einwohner davon Stimmberechtigte AusländerInnen Alter 0 –19 20 –39 40 – 59 60 –79 80 –…

44 048 31 652 5 726 7 582 11 581 12 399 9 655 2 831

(100%) (72%) (13%) (17,2%) (26,3%) (28,1%) (21,9%) (6,4%)

Zugehörigkeit zu Konfessionen (31.12.2014) Evangelisch-reformiert Römisch-katholisch Christkatholisch Andere / Keine

25 303 6 168 59 12 518

(57,4%) (14,0%) (0,1%) (28,5%)

Geografisches Höchster Punkt: Dürrenbergwald bei Goldiwil Tiefster Punkt: Aare im Lerchenfeld Mittlerer Wasserstand des Thunersees Höhe des Rathausplatzes Gesamte Gemeindefläche davon Siedlung, Verkehr Landwirtschaftsgebiet Wald, Wasser Militärische Nutzung Länge der Gemeindegrenze Länge der Uferlinie davon Aare davon See

das Thuner Abwassernetz rund 104 km, das Trinkwassernetz rund 340 km lang ist? in Thun täglich etwa 8 200 m3 Trinkwasser verbraucht werden und dass dieser Verbrauch seit Jahren rückläufig ist? jede Thunerin und jeder Thuner jährlich 242 kg Hauskehricht «produziert»? jede Thunerin und jeder Thuner zusätzlich 305 kg Abfälle für die Separatsammlungen – Grüngut, Papier und Karton – entsorgt? in den 21 303 Thuner Haushalten im Jahr 2014 insgesamt 1431 Hunde lebten, also etwa ein Hund pro 15 Haushalte? in Thun rund 19 000 Autos, 3 000 Motorräder und 250 Lastwagen registriert sind? werktags 76 Busse der Verkehrsbetriebe STI AG im Einsatz sind und auf rund 2 000 Fahrten 13 500 km zurücklegen?

1172 m 552 m 557,6 m 559 m 21,7 km2 (100%) 10,7 km2 (49%) 4,6 km2 (21%) 4,5 km2 (21%) 1,9 km2 (9%) 29,19 km 18,6 km 10,9 km 7,7 km

Vielfältige Stadt, vielfältige Region: Blick auf Thun von Steffisburg her.

2

3

ThunKALENDER

Kalender DAS KANN MAN IN THUN ERLEBEN Januar/Februar Thuner Fasnacht Pelz- und Fellmarkt, kantonal-bernische Trophäenausstellung März/April/Mai Altstadt Ostermarkt Schweizer Künstlerbörse Pre Ride Happening Wildpflanzenmarkt Schaustellerwoche Juni/Juli/August Schlosskonzerte Sommermarkt Thunerseespiele (Musical auf der Seebühne) Schlossspiele Internationales Drehorgelfestival (ungerade Jahre) Bluegrass-Festival Ferienpass für Kinder Altstadt-Konzerte Am Schluss – das Musik-Openairfestival mitten in der Stadt Thunfest Inferno Triathlon Thun – Schilthorn Fischerstechen – eine Art Ritterspiele auf Booten Thuner Stadtlauf

4

September/Oktober OHA, Oberländische Herbstausstellung Kleinkunsttag Ausschiesset mit Fulehung Zuchtstiermarkt Käsefest Kulturnacht (alle zwei Jahre) November/Dezember Altstadt Adventsmarkt Ausstellung Neuland Winterzauber – Theater im Zelt (gerade Jahre, Mühleplatz) Weihnachtsmarkt Im Winterhalbjahr: Theatergastspiele der Kunstgesellschaft und Konzerte des Stadtorchesters Regelmässige Märkte Handwerkermarkt, Mühlegasse: Je 4. Sa ohne Januar, Ausnahme Dezember 2. Sa Flohmarkt, Mühleplatz: Je 1. Sa ohne Januar, Februar und August Wochenmarkt, Bälliz: Je Mi und Sa Frischproduktemarkt, Rathausplatz: Je Sa Vormittag www.thun.ch/veranstaltungen

Jedes Jahr gut besucht: das Festival «am Schluss».

ThunOFFIZIELL

Thun offiziell www.thun.ch Stadtkanzlei Thun 033 225 88 11 Aufgaben und Organisation der Einwohnergemeinde Thun werden durch die Stadtverfassung und die Organisationsverordnung geregelt.

DIE STIMMBERECHTIGTEN wählen – die 40 Mitglieder des Stadtrates (Parlament), – die 5 Mitglieder des Gemeinderates (Exekutive) und – den Stadtpräsidenten oder die -präsidentin erlassen die Stadtverfassung Initiativrecht Mindestens 1 600 Stimmberechtigte können mit einer Initiative die Behandlung eines bestimmten Gegenstandes durch das zuständige Organ verlangen. Referendumsrecht Mindestens 800 Stimmberechtigte können durch Unterschrift verlangen, dass ein dem fakultativen Referendum unterstehender Beschluss des Stadtrates der Gemeindeabstimmung unterbreitet wird. 800 Stimmberechtigte können innert 30 Tagen seit Veröffentlichung eines Beschlusses, welcher der fakultativen Volksabstimmung unterliegt, einen Volksvorschlag als ausformulierten Entwurf unterbreiten.

Thuns Wahrzeichen, das Schloss.

Petitionsrecht Jedermann besitzt das Recht, bei der zuständigen Behörde Wünsche, Anregungen und Anliegen schriftlich als Petition einzureichen.

DER STADTRAT (DAS STADTPARLAMENT) Der Stadtrat besteht aus 40 Mitgliedern. Er gibt durch parlamentarische Vorstösse (Motionen, Postulate, Interpellationen, Fragen etc.) Impulse für die städtische Politik und übt die politische Aufsicht über die Tätigkeit des Gemeinderates und der Verwaltung aus. Die Sitzungen sind öffentlich und finden im Rathaus statt. Über die Mitglieder und Sitzungen gibt www.thun.ch/Stadtrat Auskunft. Die Traktanden und Beschlüsse werden im Thuner Amtsanzeiger veröffentlicht. Der Stadtrat führt die Oberaufsicht über die Verwaltung und behandelt unter anderem folgende Geschäfte: Wahl von Kommissionen mit Entscheidbefugnis Erlass von Reglementen Genehmigung des Voranschlags (endgültig, falls keine Änderung der Steueranlage vorgesehen ist), der Rechnung und des Jahresberichtes Finanzbeschlüsse: Endgültig: Neue Ausgaben von 200 001 bis 2 000 000 Franken. Unter Vorbehalt des fakultativen Referendums: Neue Ausgaben von 2 bis 4 Millionen Franken

9

ThunOFFIZIELL

Thun – die Stadt mit Zukunft LANGFRISTIGE ZIELE DER STADT Artikel 1 der Stadtverfassung: Die Stadt Thun versteht sich als weltoffene Stadt. Artikel 3 der Stadtverfassung: Die Stadt plant und schafft im Rahmen ihrer rechtlichen und finanziellen Möglichkeiten die Voraussetzungen a) für ein sicheres, menschenwürdiges und auf gegenseitigem Respekt und Solidarität beruhendes Zusammenleben ihrer Bewohner und Bewohnerinnen, b) für eine Teilhabe aller Bevölkerungskreise an der Aus- und Weiterbildung, der kulturellen Vielfalt und den Einrichtungen für Erholung und Freizeit, c) für einen möglichst nachhaltigen Umgang mit allen natürlichen und geschaffenen Ressourcen und Lebensgrundlagen, d) für eine gesunde, vielseitige und leistungsfähige Wirtschaft sowie die Erhaltung und Schaffung von Arbeitsplätzen, e) für eine als modernes Dienstleistungsunternehmen geführte Stadtverwaltung.

STRATEGIE STADTENTWICKLUNG Die Strategie Stadtentwicklung verfolgt längerfristige Ziele über 10 bis 15 Jahre: Verantwortungsvoll zusammenleben Attraktives Wohnen fördern Wirtschaftsstandort und Wertschöpfung stärken Touristisches Angebot verbessern Innenstadt lebendig erhalten Stadt nach innen entwickeln und erneuern Natur und Landschaft nachhaltig fördern

Städtische Mobilität effizient und umweltfreundlich bewältigen Städtischen Energiebedarf umweltfreundlich decken Bildungsangebot weiterentwickeln Kulturangebot festigen Räume für Bewegung und Sport anbieten Stadt in der Agglomeration stärken Finanziellen Spielraum nachhaltig verbessern

DIE LEGISLATURZIELE 2015 – 2018 Die Legislaturziele sind die Ziele des Gemeinderates für seine 4-jährige Regierungsperiode. Die Schwerpunkte sind Thun als Wohn- und Lebensstandort stärken 1. Die Bevölkerung findet in allen Lebensphasen zeitgemässe Wohnungsangebote. 2. Die Thuner Wohnbaugenossenschaften verfügen über eine Strategie, um langfristig mit einem zeitgemässen Angebot zu bestehen. 3. Die Voraussetzungen für eine Stärkung der Identität der Thuner Quartiere sind geschaffen. 4. Die Position als familienfreundliche Stadt mit hohem Freizeitwert ist gestärkt. Thun als Stadt am Wasser stärken 5. Der Wohn- und Lebensraum am Wasser ist attraktiver und erweitert. 6. Die zukünftige Nutzung der Schadaugärtnerei ist geklärt. Thun als Zentrum stärken 7. Die regionale Zusammenarbeit ist in nachvollziehbaren Strukturen organisiert und gestärkt, die Region anerkennt das Engagement von Thun.

40 Thunerinnen und Thuner diskutieren im Stadtrat politische Anliegen und fällen Entscheide.

15

ThunOFFIZIELL

ThunOFFIZIELL

8. Die regionalen Kulturinstitutionen der Stadt Thun sind durch den Kanton, die Stadt und die Regionsgemeinden getragen. 9. In Thun sind zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen. Verkehr optimieren 10. Der Gesamtverkehr ist verflüssigt. 11. Der Langsamverkehr und der öffentliche Verkehr (öV) als Teil des Gesamtverkehrssystems sind gestärkt. Thun zusammen mit einer engagierten Bevölkerung entwickeln 12. Alle Generationen wirken im öffentlichen Leben mit und beteiligen sich an der Zukunftsgestaltung. Mehr unter www.thun.ch/legislaturziele

16

17

ThunOFFIZIELL

ThunOFFIZIELL

Was ist zu tun bei … ZUZUG

WOHNUNGSWECHSEL

Innert 14 Tagen persönliche Anmeldung bei den Einwohnerdiensten unter Vorlage von Heimatschein oder einer anderen gleichbedeutenden Ausweisschrift und Familienbüchlein (Ausländer: Pass/Identitätskarte, Ausländerausweis, allenfalls Arbeitsvertrag). Zimmervermieter und Arbeitgeber, die ihren Arbeitskräften Unterkunft zur Verfügung stellen, sind für eine fristgerechte Anmeldung ebenfalls verantwortlich.

Innert 14 Tagen ist die Adressänderung unter Vorlage von Niederlassungs- und Aufenthaltsausweis (Ausländer mit Ausländerausweis) den Einwohnerdiensten zu melden. Ferner sind zu melden: 1. Sofort nach Abschluss des Mietvertrages: Verlegung oder Kündigung von Telefon, Radio und Fernsehen.

2. Eine Woche vor dem Umzug: Adressänderung dem zuständigen Werk für Elektrizität, Wasser, Gas sowie der Post, dem Strassenverkehrsamt und den Versicherungen.

Abmeldung spätestens am Tage des Wegzugs bei den Einwohnerdiensten (bei Trennung, Liegenschaftsbesitz oder Wegzug ins Ausland ebenfalls bei der Abteilung Steuern + Inkasso) unter Vorlegung von Niederlassungs- oder Aufenthaltsausweis (Ausländer mit Ausländerausweis).

scheinigung des Todesfalles durch den Arzt, das Familienbüchlein oder der Eheschein und der Niederlassungsausweis benötigt. Bei Todesfällen im Spital ist die Todesanzeige des Spitals vorzulegen. Das Bestattungsamt hilft den Hinterbliebenen bei der Organisation der Trauerfeier. Es legt die Abdankungszeit fest, wobei nach Möglichkeit auf die Wünsche der Angehörigen Rücksicht genommen wird. Es leitet auch die notwendigen Vorkehrungen für das Siegelungsverfahren ein. Die Beratung für Grabbepflanzungsverträge und deren Abschluss ist Sache des Tiefbauamtes. Das Bestattungsamt ist zudem Koordinationsstelle zwischen den Friedhöfen der Stadt Thun, dem Krematorium und den verschiedenen Bestattungsgeschäften.

PASS ODER IDENTITÄTSKARTE

GEBURTEN

Pass oder Identitätskarte können im Kanton Bern bei einem der sieben Ausweiszentren beantragt werden. Nötig ist eine vorgängige Terminreservation unter 031 635 40 00. Sie erfahren dort auch, welche Unterlagen mitzubringen sind.

Geburten sind spätestens innert drei Tagen dem Zivilstandsamt des Geburtsortes zu melden.

Alle Stellen sind Ihnen dankbar, wenn Sie durch rechtzeitige Meldung mithelfen, Umtriebe zu verhindern.

WEGZUG

ARBEITSLOSIGKEIT Seit 1. Januar 2013 erfolgt die Anmeldung zur Arbeitsvermittlung direkt beim RAV und nicht mehr bei der Wohngemeinde. Melden Sie sich möglichst früh, das heisst bereits während der Kündigungsfrist, spätestens jedoch am 1. Tag Ihrer Arbeitslosigkeit beim RAV an. Sie können sich bei jedem RAV (RAV-Standorte) im Kanton Bern anmelden, ausser bei den Stützpunkten. Die Beratungsgespräche finden beim zuständigen RAV Ihres Wohnortes statt.

EHESCHLIESSUNG Alle nötigen Angaben erhalten Sie beim Zivilstandsamt. www.thun.ch/einwohnerdienste

TODESFALL

Nicht zu vergessen: Beim Zügeln ist auch eine An- oder Abmeldung erforderlich.

18

Jeder Todesfall ist durch die nächsten Angehörigen innert zwei Tagen dem Zivilstandsamt des Todesortes zu melden. Hierzu werden die Be19

ThunWOHNEN

Thun – die Wohnstadt Wohnen und Arbeiten in Thun sind eng mit den Eigenheiten und der Struktur der einzelnen Quartiere verbunden. Wie sind diese überhaupt entstanden? Was prägte sie damals, was heute? Eine Übersicht, die sich nicht an den Grenzen der heutigen Quartierleiste, sondern an den geografisch-historischen Gegebenheiten des früheren und heutigen Thun orientiert. Anders als die alten, zentralen Stadtteile Thuns sind die Aussenquartiere nicht systematisch und als Ganzes geplant worden. Vielmehr wuchsen sie – mit wenigen Ausnahmen – organisch von einem Zentrum aus oder entlang einer Strasse. Feste Grenzen gab es nicht. Erst in neuerer Zeit wurde das Gemeindegebiet in genau abgegrenzte Quartiere eingeteilt. Dabei spielten so verschiedene Auslöser wie die Bevölkerungsstatistik, die Planung, die Leist-Organisation oder die Pfarrkreise eine Rolle. Entsprechend uneinheitlich sind Grösse und Struktur der heutigen Quartiergebiete. ZUSAMMENSCHLÜSSE FÜHRTEN ZU HEUTIGEN GRENZEN Die heutigen Aussengrenzen des Thuner Gemeindegebietes sind seit Beginn des 20. Jahrhunderts unverändert. Sie entstanden, als sich die Stadt mit den damals noch selbständigen Gemeinden Goldiwil – hoch im Osten der Stadt gelegen – und Strättligen im Süden vereinigte. Bis dahin hatte Thun nur aus der Altstadt und den Gebieten westlich davon bestanden – im Süden begrenzt durch die Talackerstrasse, im Nordwesten durch die Allmend und den alten Kanderlauf nördlich des Lerchenfeldquartiers, bis hin zur Aare.

Dieser eignete sich bestens für eine Befestigung zur Sicherung der Brücke – der Sinnebrücke – und zum Schutz der Siedlung. Unter den Herzögen von Zähringen war Thun seit dem 12. Jahrhundert eine Stadt, die sich durch den Schlossberg mit Burg und Kirche, die Obere Hauptgasse und den linksufrigen Brückenkopf beim Freienhof kennzeichnete. Mit dem Bau der Unterstadt, erwähnt um 1250, und des Bälliz kurze Zeit später erreichte die Stadt ungefähr 1300 eine Grösse, die sie bis ins 19. Jahrhundert behalten sollte. Ausserhalb der Stadtmauern gab es nur wenige Häuser, vor allem Bauernhäuser entlang der Ausfallstrassen. Die westlichen Gebiete, insbesondere die Allmend, wurden regelmässig überschwemmt und konnten bis zur Einleitung der Kander in den Thunersee im Jahre 1714 fast nur als Matt- und Weidland genutzt werden. TOURISMUS, EISENBAHN UND MILITÄR PRÄGTEN ENTWICKLUNG In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts brachten die Eröffnung der Eidgenössischen Militärschule und der Beginn des Fremdenverkehrs neue Impulse. Vor den Toren der Stadt, in Hofstetten am rechten Seeufer, entstand nach der Eröffnung des Hotels Bellevue ein «Fremdenquartier». Die weitere Entfaltung der Stadt bestimmten nach der Jahrhundertmitte der Bau der Eisenbahnlinie Bern – Thun (1859), die Eröffnung der Eidgenössischen Militärbetriebe (1861/63) und der Neubau der Kaserne (1864). In der Nähe des damaligen Bahnhofs an der heutigen Gewerbestrasse, bei der Kaserne, an der Mittleren Strasse und an der Pestalozzistrasse entstanden neue Quartiere.

Ausschlaggebend für die Entstehung Thuns war der Flussübergang am Fuss des Schlossbergs.

Anfang des 20. Jahrhunderts leitete die Verlegung des Bahnhofs an den heutigen Standort die Überbauung des Aarefelds ein. Gleichzeitig be-

Auf dem Selve-Areal ist ein neues Wohnquartier entstanden.

21

ThunWOHNEN

das schon 1847 erwähnt wird. 2010 wurden die historischen Holzbauten sorgfältig restauriert. Aarefeld: geprägt durch Bahnhof und Schiffskanal Das Aarefeld liegt unmittelbar südlich vor der Stadt und hiess früher Eselmatte. 1877 leitete die Stadt mit dem Bau des Aarefeldschulhauses die Entstehung eines neuen Quartiers ein, und 1890 eröffnete hier die Firma Hoffmann eine Kartonnagefabrik. Mit dem Bau des heutigen Bahnhofs und des Schiffskanals 1923 bis 1925 entstand ein neues Verkehrs- und Geschäftsviertel. An der Stelle der Fabrikgebäude und des Aarefeldschulhauses befinden sich heute die 1999 bis 2002 erstellten Wohn- und Geschäftsbauten. 2005 wurden Bahnhofplatz und Bahnhofstrasse neu gestaltet und der Bahnhof in ein Reise- und Geschäftszentrum umgebaut. Der Name Panoramastrasse erinnert an das 1993 abgebrannte Panoramagebäude, das von 1825 bis 1850 ein Rundbild von der Rigi aus zeigte. Oberhalb des Aarefelds liegen in der Aare zwei Inseln. Auf der unteren Insel steht die 1887 erbaute Villa Julia. Die obere Insel ist bekannt geworden durch die Aufenthalte von Heinrich von Kleist in den Jahren 1802 und 1803 und wird deshalb auch Kleist-Insel genannt. Seefeld: ursprünglich als touristisches Quartier geplant Das Seefeld erstreckt sich von der Frutigenstrasse und der Bahnlinie bis zur früheren Gemeindegrenze von Strättligen, der Schadaustrasse. Hier, auf der ehemaligen Spitalmatte, wurde 1872 ein neues Quartier mit einem fächerförmigen Strassensystem und Alleen angelegt. Es sollte ein touristisch geprägtes Quartier mit Luxus-Hotels, Pensionen und Wohnhäusern gehobenen Standards werden. Nach finanziellen Schwierigkeiten der federführenden Baugesellschaft Thun konnten Private die Parzellen erwerben, und so wurde das Seefeld zu einem VillenBahnhofstrasse und Bahnhofplatz (hinten).

quartier. Mit dem Bau des Seminars 1923, der Gewerbeschule 1949 und 1972 der kaufmännischen Berufsschule entstand ein wichtiges Schulzentrum. Es umfasst heute das Gymnasium Thun Seefeld, die gleichnamige Fachmittelschule, die Gewerblich Industrielle Berufsschule und die Wirtschaftsschule. In neuerer Zeit werden an Stelle alter Villen mit grossen Parks vermehrt Wohnblöcke und Bürobauten erstellt. Frutigenstrasse – Hohmad: Kontrast von Alt und Modern Die Frutigenstrasse war vor dem Bau der Autobahn 1972 die Hauptverkehrsader ins Oberland. Von ihr zweigt die Strasse ins Hohmad ab, dessen Name auf die hier während Jahrhunderten betriebene Graswirtschaft hinweist. Die Entwicklung zu einem Wohnquartier begann nach 1930. Ein- und Mehrfamilienhäuser in verschiedenen Stilen prägen das Quartierbild. An der Stelle des 1923 eröffneten Mütter- und Kinderheims befindet sich heute die private Klinik Hohmad. Als öffentliche Bauten entstanden das Hohmadschulhaus an der Tellstrasse und das Kirchgemeindehaus mit Kapelle an der Frutigenstrasse. Seit der Eröffnung der Autobahn und des Einkaufszentrums Thun Süd wandelte sich die Hohmadstrasse in eine Durchgangsstrasse, was den Charakter des Quartiers stark beeinflusst. 2008 wurde die Überbauung Hohmadpark auf der ehemaligen Gerbermatte fertig erstellt. Sie umfasst gegen 300 Wohnungen, Gewerbebauten mit Läden, Büros und Dienstleistungsbetrieben entlang der Frutigenstrasse. Erhalten blieb die alte Hofgruppe mit Wohn- und Bauernhaus. Länggasse: Pension Itten spielte wichtige Rolle Die Länggasse ist die direkte Verbindung von Thun über Allmendingen und Steghalten ins Stockental. Während langer Zeit gab es entlang dieser Strasse nur einige Bauernhäuser und Scheunen. 1858 eröffnete Frau Itten in ihrem Wohnhaus eine weltbekannte Pension, die nach 31

ThunWOHNEN

dem Ersten Weltkrieg den Betrieb einstellte. 1954 wurde an ihrer Stelle das Mädchensekundarschulhaus, die heutige Oberstufenschule Länggasse, erstellt. Von 1920 an begann die Familie Itten ihren umfangreichen Grundbesitz an der Länggasse zu veräussern, und es entstand ein neues Wohnquartier mit Gewerbebetrieben. Ab 1943 baute die Stadt im äusseren Teil bei der Mattenstrasse Gemeindewohnungen. 1971 errichtete die römisch-katholische Kirchgemeinde ihre zweite Kirche in Thun, die St. Martin-Kirche, an der Länggasse. Neben der Kirche entstand 1984 das Martinzentrum, ein Seniorenzentrum. Westquartier: erstes Quartier mit Hochhaus Das heutige Westquartier umfasst die Gebiete von der Länggasse bis zur Rütlistrasse und zur Allmend. Während Jahrhunderten war es vorwiegend Landwirtschaftsgebiet mit einigen wenigen

Geschichte und Moderne im Selve-Quartier

32

ThunWOHNEN

Bauernhäusern. Als einzige grössere Strasse führte die bereits 1399 erwähnte Mittlere Strasse zur Allmend, bis zum heutigen Allmendhof. Mit dem Wachsen des Waffenplatzes und der Militärbetriebe entstand Ende des 19. Jahrhunderts ein angrenzendes neues Wohnquartier. Um 1930 war bereits der ganze innere Teil bis zur Friedheimstrasse überbaut, in den vierziger und fünfziger Jahren folgten die Häuser zwischen Mittlerer Strasse und Schönau, später zahlreiche Mehrfamilienhäuser – vor allem von Wohnbaugenossenschaften – bis zur Burgerallee. Im Lanzgut wurde 1963 Thuns erstes Hochhaus mit neun Stockwerken gebaut. Das Gebiet nördlich der Mittleren Strasse ist seit 1950 eine Industriezone. 2001 verlegte die Stadt die Büros, Werkstätten und Lager der Baudirektion auf das ehemalige von Roll-Areal an der Industriestrasse. Gleichzeitig erstellte die Energie

Thun AG hier ihr neues Betriebsgebäude. Auf dem 1992 von der Stadt erworbenen Munimärit-Areal am Reitweg befindet sich heute das Messezentrum Thun-Expo. Hier finden nebst Messen und Grossveranstaltungen auch Viehmärkte und die Oberländische Herbstausstellung (OHA) statt. Mit der Eröffnung des Stadtfriedhofs im Jahre 1873 erhielt das Westquartier einen neuen Akzent. Der Zugang führte ursprünglich von der Länggasse her durch den heutigen Friedhofweg. Die Abdankungshalle und das Krematorium wurden 1938 erbaut und seither mehrmals erweitert. 1909 konnte das Pestalozzischulhaus eröffnet werden, das ab 2012 umfassend saniert wurde. Im Zusammenhang mit dem Schulhaus baute man auch neue Strassen, und das Quartier dehnte sich langsam von der Stadt her Richtung Schönau aus. Gegenüber dem Friedhof wurde 1923 Thuns erste Wohnbaugenossenschaft, die Freistatt, gegründet. Mit dem Bau des Progymnasiums 1930, der heutigen Oberstufenschule Progymatte, und der Eigerturnhalle 1948 entstand hier ein Schul- und Sportzentrum. Nach dem Zweiten Weltkrieg verlagerte sich der Schwerpunkt der Entwicklung der Stadt ins Schönauquartier, wo der genossenschaftliche Wohnungsbau im Vordergrund stand. 1952 erhielt das Quartier ein eigenes Schulhaus und 1958 eine Kirche. Allmendstrasse und Scheibenstrasse: von Industrie geprägt Das Quartier entstand nach der Inbetriebnahme der Eisenbahnlinie Bern – Thun mit dem Bahnhof an der Gewerbestrasse 1859 und der Kaserne 1864. Mit der Eröffnung der Eidgenössischen Munitionsfabrik, der Konstruktionswerkstätte und des Zeughauses 1861/63 begann eine Entwicklung, die für Thun von grosser wirtschaftlicher Bedeutung war. Aus bescheidenen Anfängen entwickelten sie sich zu bedeutenden Rüstungsunternehmen, die das ganze Areal zwischen Allmendstrasse und Aare belegten. Die

Entwicklung der Rüstungsindustrie brachte in jüngster Zeit grundlegende Veränderungen. Auf dem ehemaligen Militärareal, heute ein kantonaler Entwicklungsschwerpunkt (ESP) unter dem Namen Thun Nord, befinden sich heute viele private Unternehmen. 2004 nahm die KehrichtVerbrennungsanlage (KVA) auf der Kleinen Allmend ihren Betrieb auf. Bei der Verbrennung von Kehricht aus dem ganzen Berner Oberland werden Fernwärme und Strom produziert. Das Gebiet südlich der Allmendstrasse dient der Truppenausbildung. Hier entstand 1933 der Zivilflugplatz Thun, nachdem bereits 1911 Flugversuche durchgeführt worden waren. Die Armee errichtete 1938 die Dufourkaserne und seit den siebziger Jahren moderne Ausbildungsanlagen. Auf einer Länge von einem Kilometer begrenzt die Allmendstrasse das Siedlungsgebiet. Hier öffnet sich die Landschaft zur Grossen Allmend, mit freiem Blick bis zur Stockhornkette. In Harmonie mit dem Ausbildungsplatz befinden sich hier Naturlebensräume von nationaler Bedeutung. Bei der Allmendbrücke zweigt die Scheibenstrasse ab, deren Name an den schon im 16. Jahrhundert erwähnten und bis 1862 benutzten Schiessstand erinnert. Bis 1981 befand sich hier das städtische Gaswerk. 1883 liess die Stadt den Gewerbekanal und ein Grundwasserpumpwerk erbauen, 1896 entstand am gleichen Ort das erste Elektrizitätswerk. Das Aarekraftwerk mit Flusswehr wurde 1959 gebaut. 1994 ging der Neubau des Kraftwerkes am Gewerbekanal in Betrieb. Die 1895 eröffnete Firma Selve verlegte ab 1953 Teile ihrer Produktion nach Uetendorf. 1993 wurde der Betrieb kurz nach der Übernahme durch den Financier und Spekulanten Werner K. Rey vollständig eingestellt. Als Übergangslösung wurden das Areal und die alten Gebäude als Gewerbebetriebe und Spielsalons, Bars, Konzertlokale und Discos genutzt. Die «Selve-Vergnügungsmeile» wurde überregional bekannt und zog an Wochenenden Zehntausende an. Mittlerweile ist dort ein modernes 33

ThunWOHNEN

Stadtquartier mit Wohnungen, Büros, einem Park und der Konzepthalle 6 als modernem Veranstaltungslokal entstanden. An der Allmendstrasse eröffnete 1865 die Firma Gerber ihren Betrieb, wo 1911 der damals revolutionäre, für den Export besonders geeignete Schmelzkäse entwickelt wurde. Die spätere Besitzerin, die Emmi AG, verlegte den Betrieb Ende 2009 nach Langnau im Emmental. Auf dem frei gewordenen Emmi-Areal in Thun entstanden 2014 die Überbauungen RexMax für Einkaufen, Wohnen und Arbeiten. Auch die Unterhaltung kommt mit einem Multiplex-Kino mit fünf Sälen nicht zu kurz. Gastronomiebetriebe runden das Angebot ab. 1998 erstellte der Kanton neue Verwaltungsgebäude bei der Allmendstrasseunterführung, die durch ihre rote Farbe auffallen. Weiter stadtauswärts, gegenüber der Kaserne, erstellte der Kanton 2001 das Regionalgefängnis. Lerchenfeld: ursprünglich nur ein Zollhaus Im Gebiet des heutigen Lerchenfelds war während Jahrhunderten das im Kern von 1552 stammende Zollhaus das einzige Gebäude. Hier durfte die Stadt Thun für den Unterhalt der bis 1714 an dieser Stelle über die Kander führenden Brücke einen Zoll erheben. Die zwischen Zollhaus und Aare gelegene Rossweid war ursprünglich Burgerland und kam 1862 an die Einwohnergemeinde Thun. Die Überbauung begann zwischen 1880 und 1890, und die neue Siedlung erhielt den Namen Lerchenfeld. Dank seiner Lage in der Nähe der eidgenössischen Betriebe wuchs das Quartier nach der Jahrhundertwende rasch. 1926 erhielt es ein Schulhaus und im gleichen Jahr eine eigene Bahnhaltestelle, die aber 2006 aufgehoben wurde. Während des Zweiten Weltkrieges entstanden mehrere Doppelhäuser als Sozialwohnungen, die heute alle durch Wohnblöcke ersetzt sind. 1951 bekam das Lerchenfeld eine eigene Kirche. Nebst einigen Ge34

werbebetrieben befindet sich hier seit 1953 auch der von der Stadt erbaute Schlachthof. Durch die räumliche Trennung von der Stadt durch die Kleine Allmend und die Militärbetriebe hat das Lerchenfeld bis heute ein gewisses Eigenleben bewahren können. Dies kommt besonders auch durch die verschiedenen Vereine zum Ausdruck. 1998 wurde der Jugend- und Quartiertreff Lerchenfeld eröffnet. Goldiwil: das Dorf hoch über der Stadt Das Terrain der ehemaligen Gemeinde Goldiwil begann unmittelbar am Nordostrand der Stadt, an der Lauenen und in Hofstetten, und reichte weit hinauf bis zur Multenegg auf rund 1100 m ü. M. Der Grüsisbergwald bildete die Grenze zwischen Goldiwil Nid und Ob dem Wald. Urkundlich erscheint der Name Goldiwil erstmals 1308, als Konrad, Rudolf und Ulrich «von Goldenwile» in Kaufverträgen als Zeugen auftreten. 1364 erwarb das Spital den Zehnten vom Goldiwil. 1599 kaufte Thun den Grüsisbergwald. Früher gehörte Goldiwil zum so genannten äusseren Amt, das auch die Gemeinden Steffisburg, Schwarzenegg, Teuffenthal, Schwendibach, Heiligenschwendi und Sigriswil umfasste. 1384 kam das äussere Amt zusammen mit Thun an Bern und wurde vom Thuner Schultheissen verwaltet. Es hiess nun meistens «Freigericht an der Lauenen», da der Schultheiss die niedere Gerichtsbarkeit vor dem Lauitor ausübte. 1471 wurde das Amt in die Freigerichte Steffisburg und Sigriswil geteilt. Kirchlich gehörte Goldiwil immer zu Thun. Um 1900 wohnten zwei Drittel der Einwohner von Goldiwil im unteren Gemeindeteil. Diese fühlten sich wirtschaftlich und kulturell mit Thun verbunden. Sie waren es, die eine Vereinigung mit Thun wünschten. Am 4. August 1912 beschlossen die Goldiwiler, die Eingemeindung zu beantragen, und am 27. August stimmten auch die Thuner mit grossem Mehr zu. Wegen der besonderen Schulverhältnisse im Gebiet Ob dem Wald wurde eine eigene, selbständige SchulgeZu Thun gehört auch das Dorf Goldiwil hoch über der Stadt.

ThunWOHNEN

meinde gegründet. Mit der Schaffung einer einzigen Schulkommission für die ganze Stadt Thun änderten sich ihre Kompetenzen: Seit Mitte 2009 kann die Schulgemeinde Goldiwil einerseits dem Stadtrat beantragen, wer Goldiwil in der Schulkommission vertreten soll, andererseits übernimmt sie weiterhin die Rolle eines Quartierleistes. Goldiwil Ob dem Wald: ehemals touristisch geprägt Goldiwil war ein typisches Landwirtschaftsgebiet der Voralpenzone mit Einzelhofsiedlungen. Nach dem Bau der neuen Strasse im Jahre 1870 hielt auch der Fremdenverkehr Einzug, und es entstanden die Hotels Blümlisalp, Jungfrau und Waldpark. 1906 wurde Goldiwil offiziell Wintersportort. Der Erste Weltkrieg unterbrach die touristische Entwicklung. Goldiwil blieb aber während langer Zeit das Ski- und Schlittelgebiet der Thuner. In den vierziger und fünfziger Jahren lebte Goldiwil auf. In dieser Zeit wurden auch die meisten Goldiwiler Vereine gegründet. 1947 konnte ein neues Schulhaus mit Turnhalle und 1950 die Kirche eingeweiht werden. Beide geben dem langgezogenen Dorf ein Zentrum. Seit den siebziger Jahren entwickelte sich Goldiwil zu einem beliebten Wohngebiet mit vorübergehend sehr reger Bautätigkeit. Goldiwil Nid dem Wald: Hofstetten, Lauenen, Ried Das Gebiet Goldiwil Nid dem Wald umfasst im Wesentlichen die Gebiete Hofstetten, Lauenen und Ried. An der Lauenen und im Ried spielte in früheren Zeiten der Rebbau eine wichtige Rolle. Die letzten Reben verschwanden nach 1900. Erst seit Ende des 20. Jahrhunderts gibt es hier wieder einige kleinere und grössere Rebberge. Freiherren von Ried sollen im 13. Jahrhundert in der Nähe des Bächihölzli eine Burg gehabt haben. Leider ist darüber nichts Näheres bekannt. Der Name Wart erinnert an einen 1447 erwähnten Wachtfeuerposten. 36

Hofstetten wandelte sich mit dem Beginn des Fremdenverkehrs in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts vom Hafen- und Industriequartier mit drei Ziegeleien und dem Zehntkeller zum Fremdenquartier. 1833 eröffneten die Gebrüder Knechtenhofer das Hotel Bellevue. Der Hotelbetrieb entwickelte sich rasch und wurde bald um das Du Parc und das Ländtehaus erweitert. In vielen Häusern wurden Privatpensionen eingerichtet, und es entstanden weitere Hotels: der Thunerhof (1873), das Baumgarten-Victoria (1886) und das Beau-Rivage (1905). 1896 nahm der Kursaal, das heutige Casino, den Betrieb auf. 2001 entzog ihm der Bundesrat jedoch im Rahmen einer schweizweiten Planung die Konzession. Die Stadt plant die langfristige Entwicklung des Areals. Das ehemalige Hotel Bellevue, ergänzt durch zusätzliche Wohngebäude, beherbergt seit 2003 die Altersresidenz Tertianum Bellevue-Park. 1932 baute man die heutige Hofstettenstrasse, die Hauptstrasse Thun–Gunten–Interlaken, wobei die aareseitigen Häuser abgebrochen wurden. Zur Erinnerung an Johannes Brahms, der in den Sommermonaten 1886/88 in einem dieser Häuser gewohnt hatte, bekam die Promenade am Ufer den Namen Brahmsquai. Im Hofstettenquartier befinden sich auch zwei Kirchen: die römisch-katholische Marienkirche und die einst zum Hotel Bellevue gehörende englische Kapelle, die heute der christkatholischen Kirchgemeinde dient. Strättligen: sehr bevölkerungsreich Strättligen und Thun schlossen sich 1920 zusammen. In diesem Gebiet mit den Quartieren Dürrenast, Neufeld, Gwatt, Schoren und Buchholz wohnt heute etwa die Hälfte der Thuner Bevölkerung. Die Gemeinde Strättligen war aus der früheren gleichnamigen Herrschaft hervorgegangen. Die sagenumwobenen Freiherren von Strättligen treten urkundlich erstmals 1175 auf. Der bekannteste von ihnen war Heinrich III., der Minnesänger. Der Stammsitz der Freiherren war die Strättligburg. Sie wurde von den Bernern 1332 erobert und beschä-

Bei der Bevölkerung sehr beliebt – der Schadaupark mit dem Schloss Schadau.

ThunWOHNEN

ThunWOHNEN

digt. Erst 1699 wurde sie als Pulverturm wieder aufgebaut. Die Herrschaft Strättligen reichte ursprünglich von Leissigen bis Gurzelen und vor die Tore Thuns; dazu gehörten noch Güter im Simmental. Nach dem Niedergang der Freiherren kam das Gebiet über die Familien Bubenberg und May schliesslich 1594 an Bern. Der «Gemeinde auf dem Feld», wie sie sich damals nannte, stand ein einheimischer Vogt vor. 1533/34 kaufte sich die Gemeinde von den Zehnten frei. Bern teilte 1662 Strättligen der Landvogtei Oberhofen zu, um deren Einnahmen zu verbessern und ihr Matt- und Weideland zu verschaffen. Seit der Helvetik gehört Strättligen zum Amt Thun. Die Menschen in Strättligen trieben während Jahrhunderten vorwiegend Landwirtschaft. Dies änderte sich ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, als viele Strättliger Beschäftigung in den Thuner Militär- und Industriebetrieben fanden. Da nach dem damaligen Gesetz die Steuern am Arbeitsort und nicht am Wohnort bezahlt werden mussten, entstanden für Strättligen grosse Finanzprobleme. Einerseits stiegen die Ausgaben für die Schule, das Armenwesen und den Strassenbau ständig und andererseits fehlten die nötigen Steuereinnahmen. 1915 nahm daher die Gemeinde Strättligen mit Thun Verhandlungen für eine Eingemeindung auf. 1919 stimmten beide Gemeinden, trotz verschiedenster Bedenken auf beiden Seiten, einer Vereinigung auf den 1. Januar 1920 zu. Im umfangreichen Vertrag wurde unter anderem festgehalten, die alten Quartierbezeichnungen beizubehalten. Scherzligen: ehemals kleines Dörfchen rund um die Kirche Bei der heute weit herum bekannten und für Hochzeiten beliebten Kirche gab es früher ein kleines Dörfchen mit Pfarrhaus, Wirtschaft und dem heute noch bestehenden, über 250-jährigen Fischerhaus. Die Kirche wird schon im Jahr 762 erwähnt. Ausgrabungen belegen, dass der Platz seit spätrömischer Zeit benutzt wurde. Die 38

ältesten Teile der heutigen Kirche stammen aus dem 10. und 12. Jahrhundert. In der Kirche sind bedeutende Wandmalereien aus dem 13. bis 16. Jahrhundert zu sehen. Früher bildete die Aare die Grenze zwischen den Bistümern Lausanne und Konstanz. Scherzligen war die Pfarrkirche der ganzen Gemeinde Strättligen und aller links der Aare gelegenen Teile der Stadt Thun (inklusive Bälliz). Nach der Reformation 1528 wurde die Pfarrei Scherzligen aufgehoben und 1536 mit Thun vereinigt. Unweit südlich der Kirche, am See, liegt das Schloss Schadau. Es wurde zwischen 1848 und 1852 an Stelle eines alten Landsitzes, der einst den Strättligern und später den von Bubenberg und den von Erlach gehört hatte, durch Abraham Denis Alfred de Rougemont neu erbaut. Zum Schloss gehörte auch ein grosser Gutsbetrieb, mit Lehenhaus und Scheune, Remise- und Stallgebäuden, Gärtnerei mit Orangerie und Treibhäusern sowie ein Gutshof mit herrschaftlicher Scheune an der Karl-Koch-Strasse. Die Stadt erwarb 2014 das Areal der Schadaugärtnerei zugunsten einer Nutzung durch die breite Öffentlichkeit. Seit 1925 ist der Schadaupark im Besitz der Stadt Thun. Im Park befindet sich das sogenannte Thun-Panorama, das 1809 bis 1814 von Marquard Wocher gemalte Rundbild der Stadt Thun – das älteste vollständig erhaltene Panorama weltweit. Von 1861 bis 1923 hatte Scherzligen eine eigene Bahn- und Schiffstation und war ein wichtiger Umsteigeort. Auf dem ehemaligen Bahnhofareal, das über den 2011 eröffneten Uferweg erreichbar ist, befinden sich heute die Umladeanlagen der Balmholz AG. Ausserhalb der Schadau, an der Seestrasse, wurden 1979 das Gymnasium und 1987 der Schadausaal eröffnet. Dieser wurde um ein grosses Foyer, einen zweiten, vielseitig verwendbaren Saal und eine Tiefgarage zum Kultur- und Kongresszentrum Thun (KK-Thun) ausgebaut und im April 2011 eröffnet. Zusammen mit der Hotelfachschule Thun und

dem Hotel Seepark erhielt Thun hier einen Tourismus-, Kultur- und Ausbildungsschwerpunkt. Dürrenast: von der Allmend zum boomenden Wohnquartier Der Name Dürrenast taucht erstmals in einer Urkunde aus dem Jahre 1573 auf. Ursprünglich war das ganze Gebiet Allmend- und Weideland mit einer Ländte am Lachengraben. Die ersten Häuser lagen an der Frutigenstrasse; 1783 waren es vier und 1838 bereits acht, darunter der 1834 eröffnete Gasthof Schweizerbund, der spätere Bären, das heutige Morris. Nach 1870 begann das Dürrenastquartier zu wachsen. 1877 erhielt es ein Postbüro und 1893 das erste Schulhaus. In dieser Zeit entstanden auch die ersten Vereine: Feldmusik, Schützengesellschaft und Turnverein. Mit dem Bau eines zweiten Schulhauses 1905 und der Eröffnung der Sekundarschule bildete

sich zusammen mit dem 1910 erstellten Archiv an der Schulstrasse ein neuer Quartierschwerpunkt. Nach der Eingemeindung von Strättligen inklusive Dürrenastquartier liess die Kirchgemeinde hier ein Kirchgemeindehaus erstellen und schuf eine neue Pfarrstelle für Strättligen. 1922 wurde an der Lachen die «Seebadanstalt» eröffnet, die 1932 zum heutigen Strandbad mit Kabinentrakt und Restaurant erweitert wurde. Daneben befindet sich das Stadion Lachen mit Leichtathletik-, Fussball- und Tennisanlagen sowie den Sporthallen. Die grosse Entwicklung des Dürrenasts zum Bauund Wohngebiet setzte nach 1950 ein und erreichte in den sechziger Jahren den Höhepunkt. 1967 konnte die Johanneskirche eingeweiht werden. Mit dem Strättligenplatz beim Archivgebäude an der Schulstrasse und dem 2006 vollen-

Die Seele baumeln lassen auf idyllischen Uferwegen am See – hier im Bonstettenpark.

39

ThunWOHNEN

deten «Strättligenmarkt» ist ein neues Quartierzentrum entstanden. Neufeld: Bebauung setzte erst 1920 ein Bis um 1920 hiess dieses Gebiet noch Viehweide. Um 1870 verkaufte die Burgergemeinde Strättligen hier Land, um die Armenlasten bezahlen zu können. Die Überbauung setzte erst nach 1920 ein. Die Hauptachsen bildeten die Talackerund die Buchholzstrasse. Das neue Quartier wurde Neufeld genannt. Auf der Wäflermatte erstellte die Stadt 1944 eine Gemeindesiedlung, welche 1946 und 1949 erweitert wurde. Seit Mitte der fünfziger Jahre ist das Neufeld eines der Neubaugebiete der Stadt. Die Entwicklung spiegelt sich besonders im Schulhausbau wider: 1956 wurde ein Kindergarten eröffnet, 1959 das Neufeldschulhaus, das bereits 1965 erweitert werden musste, und 1970 das Talackerschulhaus mit der damaligen Quartierbibliothek. 1974 entstanden die drei Hochhäuser, die das Quartierbild weitgehend prägen. Der Autobahnanschluss und seit 1977 das Einkaufszentrum Oberland setzten weitere neue Akzente. Am Rande des Neufeldquartiers wurde 1974 die Sekundarschule Buchholz erstellt. Gegenüber, auf der Burgerallmend, sind seit 2011 das Panorama-Center als Shoppingcenter sowie das Fussballstadion des FC Thun mit seinen 10 000 Plätzen in Betrieb. Bostude: zurück zur ursprünglichen Bezeichnung Die Bostude ist eines der jüngsten Quartiere Thuns. 1978 wurde für die Bohnstaudenzelg ein Überbauungsplan vorgelegt und durch eine Volksabstimmung genehmigt. Vorgesehen waren Wohnbauten mit Erholungs- und Grünflächen, einem Quartierzentrum zur Versorgung der Bewohner für den täglichen Bedarf, ein Kindergarten und soziale Einrichtungen. 1982 wurde die ursprüngliche Bezeichnung «Bostude» an Stelle von Bohnstaudenzelg wieder eingeführt. Für die Quartierstrassen wählte man die Namen der ehemaligen Besitzer der Herr40

schaft Strättligen und von Burgerfamilien. Die Überbauung im Süden der Stadt, nahe der Autobahn, widerspiegelt Architekturgeschichte des Wohnungsbaus in den letzten 30 Jahren. Nach 2004 verkaufte die Stadt einen Teil des ehemaligen Quartierzentrum-Areals für Wohnbauten. Gwatt: Natur, Kultur und Gewerbe in Seenähe Das Dorf Gwatt liegt am alten Weg ins Oberland, am Fuss des Strättlighügels. Urkundlich wird es schon 1296 erwähnt. Seit alters her gab es zwei Mühlen, eine Stampfe und Reibe – der Name Ribigasse weist noch darauf hin. Ein Gasthaus, das heutige «Lamm», besteht seit dem 17. Jahrhundert. Um 1780 liess E.F. Fischer den Landsitz Bellerive erbauen. Der Park und der Gutsbetrieb werden heute nach den späteren Besitzern Bonstettengut genannt. 1961 erwarben die Stadt Thun und der Kanton Bern das Gut. Seit 1973 ist das Bellerive Sitz der Musikschule Region Thun. Nachdem sich seit 1920 verschiedene Betriebe niedergelassen hatten, nahm die Wohnbevölkerung zu. Im Jahre 1956 erhielt das Gwatt eine Kirche und im folgenden Jahr ein Schulhaus, beide in der Obermatt. Gleichzeitig begann eine rege Wohnbautätigkeit. Mehrfamilienhäuser an der Gwattstrasse und Einfamilienhäuser am Strättlighügel prägen das Quartierbild. Nebst sozialen Institutionen für Menschen mit Behinderungen sind im Gwatt auch wichtige Sportanlagen zu finden: der Yachthafen, ein Campingplatz und Tennisplätze. Das Gwattlischenmoos ist seit 1939 ein Naturschutzgebiet, das von einem mehrere hundert Meter langen Fussgängersteg mit Informationstafeln beobachtet werden kann. In neuerer Zeit verlegten verschiedene Thuner Firmen ihre Betriebe in die Industriegebiete an der Eisenbahnstrasse, im Gwattmoos und in der Rösslimatte. Mit dem Bau der Strättligenstrasse und der Bahnunterführung, die den früheren Übergang ersetzte, konnten 1997 die Verkehrsverhältnisse wesentlich verbessert werden.

Wahrzeichen des Dorfes Allmendingen, das zu Thun gehört: die moderne Kirche.

ThunBURGERGEMEINDEN

Die Burgergemeinden Bis ins 19. Jahrhundert wurden die Gemeinden ausschliesslich von den Burgern regiert und verwaltet. Die übrigen Einwohner, die sogenannten Hintersässen, hatten keine politischen Rechte. Die Helvetik schuf 1798 die aus der Gesamtheit der Bürger bestehenden Einwohnergemeinden, die mit der bernischen Kantonsverfassung 1831 definitiv eingeführt wurden. Die Aufteilung der Finanzen und Güter zwischen den alten Burgergemeinden und den neuen Einwohnergemeinden dauerte längere Zeit und wurde durch eine Verordnung von 1853 geregelt. Besitz und Verwaltung der Güter mit allgemein öffentlichem Zweck kamen an die Einwohnergemeinden und den Burgergemeinden verblieben die so genannten Nutzungsgüter. Seither sind die Burgergemeinden öffentlich-rechtliche Korporationen. Die Burgergüter bestehen zur Hauptsache aus Forst, Grundstücken und Liegenschaften. Beim Zusammenschluss der Einwohnergemeinden Thun, Goldiwil und Strättligen blieben die Burgergemeinden selbständig. Die Burgergemeinde Goldiwil wurde 1948 aufgehoben.

BURGERGEMEINDE THUN Die Burgergemeinde Thun zählt rund 3600 Burgerinnen und Burger, wovon ca. 800 in Thun leben. Ihr Grundeigentum liegt in 14 Gemeinden der Region. Sie erfüllt ohne Subventionen und Lastenausgleich die burgerlichen Sozialhilfeaufgaben. An der Bernstrasse in Steffisburg betreibt sie ein Alters- und Pflegeheim, das auch Nicht-Thunburger aufnimmt. Neben dem Burgerheim befinden sich 28 Seniorenwohnungen und das öffentliche Restaurant «Schüür» mit dem Burgersaal. Die burgerlichen Wälder in Stadtnähe sind wichtige Naherholungsräume und werden für verschiedenste Freizeitbeschäftigungen intensiv genutzt. Zahlreiche Wanderwege bis ins Goldiwil und besonders durch die Kohlerenschlucht sowie die

Aussichtspunkte Jakobshübeli, Vögelisegg, Fasnachtfluh und Rabenfluh befinden sich im Grüsisbergwald der Burgergemeinde Thun. Sie leistet auch Beiträge für kulturelle, wissenschaftliche und gemeinnützige Zwecke und unterhält das historische Archiv der Stadt Thun, das Burgerarchiv. Da die Burgergemeinde Thun über keine Steuerhoheit verfügt, ist sie auf die Einnahmen aus den Liegenschaften (Baurechtszinse, Mietzinse usw.) angewiesen. Damit sie ihre Aufgaben zum Wohle der Allgemeinheit wahrnehmen kann, richtet sie keinen Burgernutzen aus. www.bgthun.ch

BURGERGEMEINDE STRÄTTLIGEN Die Burgergemeinde Strättligen zählt rund 3100 Burger und Burgerinnen. Davon sind ca. 560 stimmberechtigt, das heisst alle diejenigen, welche im Gebiet der Einwohnergemeinde Thun wohnen. Burgergüter sind der Schoren- oder Strättligwald, Wiesland in der Guntelsey, im Buchholzrütteli, auf der Mehlbaumzelg und im Moosacker sowie ein Heimwesen auf der Gwattegg. Die Verwaltung des Burgergutes und die Pflege des Waldes sind die Hauptaufgaben der Burgergemeinde Strättligen. Der Schorenwald mit den Wander- und Reitwegen, dem Vita-Parcours und dem Lauftreff ist ein wichtiges und rege benutztes Naherholungsgebiet für die Stadt Thun. Um die im Interesse der gesamten Bevölkerung liegenden Aufgaben erfüllen zu können, verzichtet die Burgergemeinde Strättligen auf die Auszahlung eines Burgernutzens. www.burgergemeindestraettligen.ch

Es gehört im Sommer zum Stadtbild: das Riesenrad auf dem Mühleplatz.

45

ThunSOZIAL

Kita Purzeli Frutigenstrasse 77, 3604 Thun 033 336 24 66 [email protected]

BrockiShop, Blaues Kreuz Seestrasse 14, 3601 Thun, 033 222 41 60 [email protected] Mo–Fr 09.00 – 18.00 Uhr Sa 10.00 – 16.00 Uhr

www.kita-purzeli.ch www.brockishop.ch Kita Seestärn Grabenstrasse 8A, 3600 Thun 033 221 17 39 [email protected]

HIOB Brockenstube Grabenstrasse 2, 3600 Thun, 033 222 37 63 [email protected] Mo–Fr 09.00–18.30 Uhr, Sa 09.00–16.00 Uhr

www.kita-seestaern.ch www.hiob.ch Kita Selve Areal Scheibenstrasse 9, 3600 Thun 033 221 19 54 [email protected] www.leolea.ch Tageselternverein Thun und Umgebung Postfach, 3601 Thun www.kinderbetreuung-thun.ch Tagi Thun GmbH Länggasse 26, 3600 Thun 033 222 71 45 [email protected] www.tagithun.ch

BROCKENHÄUSER Brocki Berner Oberland, Heilsarmee Weekendweg 7, 3646 Einigen, 033 511 23 13 [email protected] Mo – Mi & Fr 10.00 – 18.00 Uhr Sa 10.00 – 16.00 Uhr

Interbroc SA Bernstrasse 6/7, 3600 Thun 033 222 21 33 Montag geschlossen Di – Fr 09.00 – 18.30 Uhr, Sa 09.00 –16.00 Uhr [email protected] www.interbroc.ch Brockenstube des Frauenvereins Thun Grabenstrasse 6, 3600 Thun, 079 911 16 95 Di – Do 09.00 – 11.00 Uhr, 14.00 – 17.00 Uhr Sa 10.00 – 12.00 Uhr www.frauenvereinthun.ch Brockenstube des Frauenvereins Strättligen Gwattstrasse 143, 3645 Gwatt, 033 336 99 39 Mo+Di 14.00 –17.00 Uhr, Winter bis 16.00 Uhr Sa 09.30 –12.00 Uhr www.frauenverein-straettligen.ch

www.brocki.ch

Genüssliches Draussensitzen beim Bistro an der Ecke Mühlebrücke – Mühleplatz.

65

ThunKULTUR

Thun – die Kulturstadt KULTUR – DAS BESONDERE IM ALLTAG Kulturinteressierten bietet Thun ein vielfältiges Kulturleben. Sie haben die Qual der Wahl. Die Schweizer Künstlerbörse, Konzertzyklen, Theatergastspiele, Literaturtage, Sommerfestivals und die Thunerseespiele haben ihren festen Platz im Kulturjahr. Das Museumsschloss spiegelt die lange kulturelle Tradition der Stadt. Das Kunstmuseum vermittelt in vielfältigen Ausstellungen zeitgenössisches Kunstschaffen. Die Stadt unterstützt mit ihrer Kulturförderung Kulturschaffende und veranstaltende Organisationen. Thun ist Arbeits- und Wohnort für professionelle Kunstschaffende verschiedenster Sparten. Dank grossen ehrenamtlichen Engagements in der Kulturarbeit werden zudem mit bescheidenen Mitteln beachtliche Ergebnisse erzielt. Eine facettenreiche Kultur ist prägend für die Attraktivität der Stadt und kommt Einheimischen, Neuzugezogenen und Gästen zugute. KULTURKALENDER Kulturelle Veranstaltungen werden monatlich im Kulturkalender publiziert, der abonniert werden kann und im Internet tagesaktuell abrufbar ist.

Kultur- und Kongresszentrum Thun Seestrasse 68, Postfach 2299, 3601 Thun 033 334 99 00 www.kkthun.ch Café Bar Mokka Seit den achtziger Jahren steht das Begegnungsund Kulturzentrum Café Bar Mokka für trendige Musik, als Ort, wo neue Entwicklungen zu entdecken sind, und als Treffpunkt eines sowohl jungen wie auch reiferen Publikums. Die Förderung regionaler und nationaler Musikkultur ist ein Schwerpunkt. Gleichzeitig treten internationale Künstlerinnen und Künstler auf – in der ganzen Bandbreite von World Music bis Techno. Mit verspielten Dekorationen und legendärem Blumenschmuck ist die Café Bar Mokka ein stimmungsvoller Musikclub, der über die Schweizer Landesgrenze hinaus einen exzellenten Ruf geniesst. Café Bar Mokka Allmendstrasse 14, 3600 Thun 033 222 73 91 www.mokka.ch

www.thun.ch/kulturkalender

KULTURZENTREN Kultur- und Kongresszentrum KKThun Das KKThun bietet modern eingerichtete Lokalitäten für Konzerte, Theateraufführungen, Kongresse, Konferenzen und Messen. Im Lachensaal mit Platz für bis zu 1100 Personen (Stehplätze) und im Schadausaal mit bis zu 730 Sitzplätzen präsentiert das KKThun ein breitgefächertes Programm aus allen Kulturbereichen mit nationalen und internationalen Künstlerinnen und Künstlern.

«Aida» auf der Bühne der Thunerseespiele.

konzepthalle6 In der ehemaligen Werkhalle der Metallwerke Selve + Co. befindet sich seit 2009 ein weiterer Kulturraum in der Stadt Thun. Die konzepthalle6 beinhaltet nebst den Büros und der Designmöbelausstellung von «das konzept» ebenfalls das Restaurant Halle6 und das Kulturforum. Das Forum kann für öffentliche oder private Veranstaltungen gemietet werden. Das kulturelle Angebot der konzepthalle6 beinhaltet unter anderem Veranstaltungen aus den Bereichen Architektur, Musik und Kleinkunst.

73

ThunKULTUR

lung «Burg, Stadt, Land – 900 Jahre Stadtentwicklung». Die Dauerausstellung im Donjon wird in den kommenden Jahren sukzessive erneuert. Daneben werden in den Räumen des Neuen Schlosses thematische Sonderausstellungen präsentiert. Von europäischer Bedeutung ist der Rittersaal, der zu den wenigen original erhaltenen Repräsentationsräumen des Hochmittelalters zählt. Darin finden heute nicht nur zahlreiche öffentliche, sondern auch viele private Anlässe statt. Der schlosseigene «Brätliplatz» auf dem Henkermätteli kann ebenfalls gemietet werden. Die museumseigene Abteilung für Bildung und Vermittlung unterrichtet Schulklassen und Kinder ab sechs Jahren. Thematisch abgestimmt nach Alter und Interessen, wird lebendiger Geschichtsunterricht angeboten. Im Kinderclub können die kleinen Gäste zudem regelmässig in die Welt des Mittelalters eintauchen und sich beim Rittertrail zu Rittern und Ritterinnen ausbilden lassen. Schlossmuseum Thun Schloss Thun, Schlossberg 1, 3600 Thun 033 223 20 01 Öffnungszeiten: April–Oktober täglich 10.00–17.00 Uhr November–Januar jeden Sonntag (WeihnachtsNeujahr-Woche täglich) 13.00–16.00 Uhr Februar und März täglich 13.00–16.00 Uhr www.schlossthun.ch Thun-Panorama In der Rotunde im Schadaupark befindet sich seit 1961 das älteste erhaltene Panorama der Welt, ein kulturelles Juwel von höchster Qualität und Bedeutung. Das vom Basler Kleinmeister Marquard Wocher in den Jahren 1809 bis 1814 geschaffene 360°-Gemälde gibt einen Einblick in das Alltagsleben der Stadt Thun vor 200 Jahren – und vermittelt zugleich die grossartige Kulisse

der Berner Alpen im Hintergrund. 2014 wurde die Rotunde mit einem Erweiterungsbau ergänzt, in dem sich ein Mehrzweckraum, der Museumsshop und das Café befinden. Im Erdgeschoss der Rotunde ist eine Dauerausstellung eingerichtet, welche die Geschichten um das Thun-Panorama thematisiert. Thun-Panorama Schadaupark, 3602 Thun 033 223 24 62, [email protected] Öffnungszeiten: März bis Dezember Dienstag bis Sonntag 11.00–17.00 Uhr Montag geschlossen Für Gruppen nach Absprache das ganze Jahr über geöffnet. www.dasthunpanorama.ch Schweizerisches Gastronomie-Museum Das kulturelle Gedächtnis der Gastronomie und Hotellerie sowie der Ess- und Trinkkultur – eine umfangreiche Bibliothek in stimmungsvollen Räumen im Schloss Schadau. Schloss Schadau, Seestrasse 45, 3600 Thun 033 223 14 32 Öffnungszeiten: Dienstag, Mittwoch und Donnerstag 14.00–17.00 Uhr oder gemäss telefonischer Vereinbarung. www.gastronomiemuseum-thun.ch Spielzeugmuseum Burgstrasse 15, 3600 Thun, 033 221 12 00 Öffnungszeiten: Mittwoch bis Sonntag

14.00–17.00 Uhr

www.spielzeugmuseum-thun.ch Das Thun-Panorama, das älteste erhaltene Panorama der Welt, zeigt Thun vor 200 Jahren.

81

ThunKULTUR

BIBLIOTHEKEN, LUDOTHEK, ARCHIVE Stadt- und Regionalbibliothek Thun Das Angebot umfasst über 65 000 Medien für Kinder, Jugendliche und Erwachsene: Romane, Sachbücher zu allen Wissensgebieten, Spiel- und Dokumentarfilme, Geschichten für das erste Lesealter, Comics, Konsolenspiele, Bücher in grosser Schrift, Mundart-Geschichten, Sprachkurse, englische Romane, Krimis, Thriller sowie Hörbücher. Der aktuelle Bestand wird ergänzt durch persönliche Lesetipps des Teams der Stadtbibliothek sowie das Angebot der «Digitalen Bibliothek Bern». Online-Katalog und Blog: siehe Web-Adressen unten Ausserdem: Spezialbestand Thunensia: Bücher und Druckschriften über Thun Gemütliche Sitzgelegenheiten, WLAN und Internet-PC, Kaffeeautomat und über 90 Zeitschriften und Zeitungen Führung durch die Bibliothek: jeden 1. Donnerstag im Monat Einführung in den Online-Katalog und die Digitale Bibliothek Bern Bücherflohmarkt Sommer-Filiale im Strandbad Interbibliothekarischer Leihverkehr: Bestellungen im In- und Ausland Für die Kleinen: «Chum cho lose!» und «Värsle u gschichtle mit de Chliinste» Stadt- und Regionalbibliothek Thun Bahnhofstrasse 6, 3600 Thun 033 225 84 24 Öffnungszeiten: Montag geschlossen Dienstag, Donnerstag: Mittwoch, Freitag: Samstag:

www.thun.ch/stadtbibliothek Online-Katalog: http://www.winmedio.net/thun Onleihe eMedien www.dibibe.ch Blog: http://sbt-thun.blogspot.com Biblios – Interkulturelle Bibliothek Die interkulturelle Bibliothek bietet Bücher für Kinder, Jugendliche und Erwachsene in 15 Sprachen an, daneben auch Videos, DVD-Filme, CDROM, Hörkassetten, CDs und Games. Biblios Schubertstrasse 10, 3600 Thun 077 424 49 35 Öffnungszeiten: Dienstag, Mittwoch: 15.00–17.00 Uhr Samstag: 10.00–12.00 Uhr Während der Schulferien geschlossen www.biblios-thun.ch Ludothek Die Ludothek ist eine Ausleihstelle für Spiele aller Art, zum Beispiel Gesellschaftsspiele von 2–99 Jahren, Playmobil, Fisherprice, Videos, CDROM, Trottinette, Skate Scooter, Kickboard usw. Ludothek Seestrasse 14, 3600 Thun, 033 222 10 55 Öffnungszeiten: Dienstag: 14.00–16.30 Uhr Mittwoch: 14.00–16.30 Uhr Donnerstag: 16.00–18.30 Uhr auch in den Thuner Schulferien Freitag: 14.00–16.30 Uhr 1. Samstag im Monat: 10.00–12.00 Uhr www.ludothek-thun.ch

10.00–20.00 Uhr 10.00–18.00 Uhr 10.00–15.00 Uhr

Insgesamt 65 000 Medien – von Büchern über Filme bis zu Spielen – umfasst das Angebot der Stadt- und Regionalbibliothek Thun.

83

ThunKULTUR

Stadtarchiv Zentrales Archiv der Stadtverwaltung ist das Stadtarchiv. Es enthält die Akten und Dokumente der Einwohnergemeinde seit ihrer Gründung im Jahr 1832 sowie Depositen von Vereinen und Nachlässe von Thuner Lokalhistorikern.

Galerie Rosengarten Krebser-Haus Bälliz 64, 3600 Thun 033 223 12 42

Stadtarchiv Industriestrasse 2, 3602 Thun, 033 225 84 23

Kinos City, Marktgasse 17, 033 223 15 33 Lauitor, Obere Hauptgasse 78, 033 222 99 66 Rex, Aarestrasse 2, 0900 33 66 00

Öffnungszeiten: Montag bis Mittwoch

8.00–12.00 Uhr 13.30–17.00 Uhr

www.galerie-rosengarten

www.kino-thun.ch

oder nach Vereinbarung Burgerarchiv Das Burgerarchiv ist das historische Archiv der Stadt Thun und umfasst Urkunden, Dokumente und Bücher vom 13. bis zum 19. Jahrhundert. Betreut wird es durch die Burgergemeinde Thun. Burgerarchiv Rathaus, 033 227 44 44 Öffnungszeiten nach Vereinbarung

Kulturelle Kommissionen der Stadt Thun Folgende Kommissionen stehen der Stadt in kulturellen Fragen beratend zur Seite: Kulturkommission, Kommission für bildende Kunst, Musikkommission, Kommission für Literatur, Film und darstellende Kunst sowie Kommission Schule und Kultur. Informationen zur Gesuchseingabe für kulturelle Projekte: www.thun.ch/gesuchseingabe

WEITERE KULTURADRESSEN

BRAUCHTUM

Galerien Folgende private Galerien führen regelmässig Ausstellungen durch:

Zum Jahreswechsel In Allmendingen ziehen Jugendliche in der Silvesternacht mit Glocken und Schellen durchs Dorf. Sie läuten das alte Jahr aus und das neue ein. Dabei sammeln sie Bargaben.

Art House Kunstforum Atelierhaus, Uttigenstrasse 27, 3600 Thun 079 489 42 55 www.art-house.ch Atelier & Kunstgalerie Hodler GmbH Frutigenstrasse 46 A 3600 Thun 033 223 15 41

Ausschiesset und Fulehung Das typische Thuner Fest ist der Ausschiesset. Die Tradition lässt sich bis ins 16. Jahrhundert zurückverfolgen. Die wesentlichen Elemente sind bis heute gleich geblieben. Ursprünglich bildete der Ausschiesset den Abschluss der Som-

www.hodler-thun.ch Hauptfigur des dreitägigen Ausschiessets im Herbst ist der Fulehung. Mit wilden Jagden durch die Innenstadt hält er die Kinder auf Trab.

85

ThunKULTUR

merschiessen der Schützengesellschaft. Von alters her beteiligen sich die Knabenarmbrustschützen am Fest, und seit der Gründung im Jahre 1839 gehört auch das Kadettenkorps dazu. So wurde im Laufe der Zeit aus einem Vereinsanlass der Schützen das Thuner Volksfest.

damals Bajass und trägt seither eine Teufelsmaske, deren Herkunft noch nicht geklärt ist. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts verdrängte der Spottname Fulehung den Bajass. Heute unterhält der Fulehung am Montag und Dienstag die Kinder mit wilden Jagden durch die Innenstadt.

Heute findet der Ausschiesset Ende September statt. Schwerpunkte bilden die Umzüge am Sonntag, Montag und Dienstag, die Fahnenübergabe und das Konzert der Kadettenmusik auf dem Rathausplatz, das Gesslerschiessen, die Schiessanlässe in der Guntelsey, das Armbrustschiessen beim Berntor sowie – als Abschluss – der Kadetten- und Ausschiessetball.

Seit langer Zeit nimmt an den Umzügen auch Tell mit seinem Knaben teil. Ursprünglich trug er das rot-weisse Kriegerkleid der alten Eidgenossen und war mit Armbrust und Degen bewaffnet. Nachdem sich das Tellenbild gewandelt hatte, führte auch Thun 1935 einen neuen Tell im Hirtengewand ein. Der alte Tell wurde aber beibehalten und marschiert nun – ohne Armbrust – als sogenannter Schwyzermaa im Umzug mit.

Am Ausschiesset treten die historischen Figuren Fulehung, Schwyzermaa und Tell auf. Der Fulehung ist nach der Legende der Hofnarr Karls des Kühnen. Er soll von den Thunern 1476 in der Schlacht bei Murten erbeutet worden sein. Historisch lässt sich der Narr am Ausschiesset bis ins 18. Jahrhundert zurückverfolgen. Dabei handelte es sich um den Zeiger der Schützengesellschaft, der am Ausschiesset ein Narrengewand trug und mit Spässen die Schützen und das Publikum unterhielt. An den Umzügen wirkte er als Zugsordner, und mit der Pritsche bestrafte er kleinere Vergehen gegen die Schützenordnung. Um 1860 wurde der Brauch nach einem kurzen Unterbruch von der Schützengesellschaft in der heutigen Form wieder eingeführt. Der Narr hiess

www.kadetten-thun.ch www.mit-thun-verbunden.ch Fasnacht Wie in anderen protestantischen Orten wurde die Fasnacht in Thun mit der Reformation 1528 aufgehoben. Es gibt aber Hinweise, dass sie noch später gefeiert wurde. Ganz verschwunden ist sie Ende des 18. Jahrhunderts. Vor einiger Zeit wurde sie in zeitgemässer Form wieder eingeführt und 1998 der Verein Fasnachtsfreunde Thun gegründet. In kürzester Zeit hat sich die Fasnacht zum Grossanlass und festen Bestandteil im Thuner Kulturkalender entwickelt. Die drei Fasnachtstage Ende Januar/Anfang Februar mit Ichüble, Schnitzelbänkle, Umzug und der Gassenfasnacht locken jeweils Tausende von Narren und Zuschauern aus der ganzen Region in die Thuner Innenstadt. www.thuner-fasnacht.ch

Die Thuner Fasnacht hat sich zu einem Grossanlass entwickelt und ist fester Bestandteil im Kulturkalender geworden.

87

ThunSPORT

Thun – die Sportstadt Die Fachstelle Sport im Amt für Bildung und Sport koordiniert die Förderung, Angebote und Infrastruktur im Bereich Sport und Bewegung. Sie pflegt den Kontakt zu den Sportvereinen und zu der Dachorganisation Sport Thun. Freiwillige Schulsportkurse in verschiedenen Sportarten finden grossen Anklang. Jährlich werden die erfolgreichsten Sportlerinnen und Sportler geehrt. Eine weitere wichtige Aufgabe ist die Bewirtschaftung der Sporthallen und der Aussenplätze sowie der Bootsplätze. Zudem führt die Fachstelle Sport die Badebetriebe mit Strandbad und Flussbad Schwäbis sowie die Schiessanlage Guntelsey, die Kunsteisbahn, die Curlinghalle und das Stadion Lachen. Sportvereine und Jugendsportförderung Als Element des Gemeindelebens leisten die rund 160 Sportvereine in der Stadt Thun einen wichtigen Beitrag zur Förderung der Gesundheit, Leistungsfähigkeit und Lebensqualität von Jung und Alt, Frau und Mann. Mit dem breit ausgebauten freiwilligen Schulsport wird den Jugendlichen zudem ermöglicht, die verschiedenen Sportarten kennenzulernen. Durch ihre Jugendsportförderung unterstützt die Stadt Thun die Nachwuchsabteilungen der Thuner Sportvereine mit einem jährlich festgelegten Betrag. Es werden Kopfbeiträge und Beiträge an Sportlager mit auswärtiger Übernachtung ausbezahlt. Zudem werden finanzielle Unterstützungen an Anlagemieten und regelmässig stattfindende Jugendsport-Veranstaltungen geleistet. Raum- und Infrastrukturangebot Gemäss dem Thuner Sportleitbild schafft die Stadt Thun geeignete Rahmenbedingungen für eine optimale Entfaltung des Sports und zur Förderung von Bewegungsaktivitäten, indem sie kostengünstig möglichst viele multifunktional nutzbare Sportanlagen zur Verfügung stellt. Zu

den öffentlichen Anlagen gehören auch das Flussbad Schwäbis und das Strandbad Thun sowie die gedeckte Kunsteisbahn im Stadtzentrum. Ausserdem bieten sich in nächster Nähe – etwa auf der Thuner Allmend, im Schorenwald und in Goldiwil (auf über 1000 m ü.M.) – viele weitere Möglichkeiten für Bewegungs- und Erholungsaktivitäten. Mit dieser Vielfalt bietet die Stadt Thun allen Thunerinnen und Thunern attraktive Gelegenheiten für Sport- und Freizeitaktivitäten. Sportanlässe Viele Sportvereine bestreiten ihre Meisterschaftsheimspiele in Thun. Namentlich zu erwähnen sind der FC Thun, Wacker Thun und UHC Thun, welche sich in der höchsten Nationalliga bewegen und viele Fans anziehen. In Thun finden auch immer wieder interessante Sportanlässe statt wie der jährliche Thuner Stadtlauf, der Start des Inferno Triathlons im Strandbad, der Swatch Rocket Air im Grabengut und der Survival Run auf der Thuner Allmend. Die Fachstelle Sport leistet auf Gesuch hin Unterstützungsbeiträge. Sportanlagen American Football (Stadion Lachen, Rasenspielfelder) Beachvolleyball, Beachhandball, Beachsoccer (Strandbad Thun) Boxen, Muay Thai (Clublokale der Vereine) Bocciaclubs auf dem Lachenareal Eiskunstlauf, Eishockey, Eisstockschiessen, Curling (Kunsteisbahn Grabengut, Curlinghalle Grabengut) Fussball (Stockhorn Arena, Stadion Lachen, Lachenareal, Allmendingen, Lerchenfeld, Burgerallee) Golf (9-Loch-Anlage, 18-Loch-Putting-Anlage Allmendingen) Handball, Volleyball (Armeesporthallen, Turnhallen, Sporthallen Lachen, Progymatte

Der Thuner Stadtlauf führt auch durch die stimmungsvolle Altstadt.

89

ThunTOURISMUS

Thun – Freizeit und Gäste Die Stadt Thun liegt am unteren Ende des Thunersees und bietet einen bezaubernden Eingang zum Berner Oberland. Die Altstadt, welche vom majestätischen Zähringer-Schloss aus dem 12. Jahrhundert überragt wird, fasziniert durch ihre besondere Architektur: Ihre Hochparterre- und Souterrain-Bauweise ist in ganz Europa einzigartig. Schmucke Boutiquen, Secondhand-Shops sowie multikulturelle Geschäfte laden in der Thuner Altstadt Jung und Alt zum Stöbern ein. Gemütliche Cafés und Restaurants, aber auch trendige Bars beleben die Thuner Altstadt. Die Aare fliesst mitten durch die Stadt Thun und bildet aus der Einkaufsstrasse Bälliz eine kleine Shopping-Insel, die über mehrere Brücken mit dem Festland verbunden ist. Für kleine Erholungspausen gibt es zahlreiche Restaurants mit wunderbaren Aussenplätzen an der Aare. Etwas ausserhalb der Stadt, direkt am See, liegen schöne Parkanlagen wie der Schadaupark und der Bonstettenpark. Das alpine Dreigestirn Eiger, Mönch und Jungfrau mit Niesen und Stockhorn bietet eine imposante Kulisse. Wassersportfans geniessen den Thunersee zum Segeln, Windsurfen, Rudern, Tauchen und vielem mehr. Die Voralpen gleich vor der Haustüre laden zum Wandern oder Mountainbiking und im Winter zum Ski- und Snowboardfahren ein. Auch kulturell hat Thun viel zu bieten: Anlässe mit überregionaler Ausstrahlung wie die Schweizer Künstlerbörse, die Schlosskonzerte, die Thunerseespiele, das internationale Drehorgelfestival, der traditionelle Fulehung oder das Thunfest sind nur ein Teil des vielseitigen Angebots. www.thun.ch/tourismus Hotels, Herbergen, Seminare Thun verfügt über 651 Hotelbetten in 12 Hotels sowie Betten in Ferienwohnungen und Bed & Breakfast-Häusern. Seminarräumlichkeiten sind

in diversen Hotels vorhanden. Die Hotel- und Appartementliste ist bei Thun-Thunersee Tourismus am Bahnhof erhältlich oder kann heruntergeladen werden unter www.thunersee.ch. Freie Zeit in Thun Thun erleben Stadtbummel durch die Einkaufsstrasse Bälliz und die Altstadt. Besonders schön: an einem Mittwoch oder einem Samstag, wenn der Wochenmarkt stattfindet Führung durch die Thuner Altstadt oder durch das Historische Museum im Schloss Thun Kinobesuch (www.kino-thun.ch) Bars und Ausgehmöglichkeiten in der Innenstadt Thun für Familien Eine Tour mit Foxtrail: Sie erleben Action, Spass und Spannung (www.foxtrail.ch) Baden im prächtig gelegenen Strandbad Thun oder im Schwäbisbad an der Aare Thun für Kinder Fahrt mit dem Trampelwurm, einem einzigartigen Velo für mehrere Personen (Reservationen bei Thun Tourismus, 033 225 90 00, www.trampelwurm.ch) Diverse Spielplätze in Thun Funland, Indoor Kinderspielplatz in Thun-Allmendingen (www.funland.ch) Ausflüge um den Thunersee Schifffahrt auf dem Thuner- und Brienzersee (www.bls.ch) Faszinierende Führung in den Beatushöhlen bei der Beatenbucht Besuch des Planetariums und der Sternwarte in Schwanden

Zahlreich sind die Orte, wo man in der Innenstadt am Wasser sitzen kann.

103

ThunBEGEGNUNG

Thun – die Stadt der Begegnungen LANDESKIRCHEN EVANGELISCH-REFORMIERTE KIRCHE In Thun bestehen fünf selbständige Kirchgemeinden: Thun-Stadt, Thun-Strättligen, Thun-Lerchenfeld, Goldiwil-Schwendibach und die Paroisse française. Die Kirchgemeinden sind für die gemeinsamen Aufgaben, besonders das Finanzund das Bauwesen, zur Gesamtkirchgemeinde Thun zusammengeschlossen. Publikationsorgan ist das monatlich erscheinende «reformiert.». Dieses und auch der Thuner Amtsanzeiger geben Auskunft über Predigten, Anlässe, Beratungs- und Sozialdienste und alle übrigen Tätigkeiten der Kirchgemeinden. Gesamtkirchgemeinde Thun Verwaltung, Bälliz 67, 033 225 70 00 www.ref-kirche-thun.ch Kirchgemeinde Thun-Stadt Sekretariat, Frutigenstr. 22, 3600 Thun, 033 223 17 66 Pfarramt Kreis 1, 033 222 19 48 Pfarramt Kreis 2, 033 222 10 08 Pfarramt Kreis 3, 033 222 40 14 Pfarramt Kreis Schönau, 033 222 78 82 Pfarramt Kreis Lukas, 033 222 76 55 Kirchgemeinde Thun-Strättligen Sekretariat, Schulstrasse 45 B, 033 334 67 70 Pfarramt Markus/Neufeld, 033 336 49 41 Pfarramt Johannes, 033 336 94 56 Pfarramt Gwatt, 033 336 12 78 Pfarramt Allmendingen, 033 336 48 39 Pfarramt Bostuden, 033 336 99 75 Pfarramt Scherzligen, 033 336 79 77

Kirchgemeinde Thun-Lerchenfeld Sekretariat, 033 222 61 14 Pfarramt, 033 222 17 84 Kirchgemeinde Goldiwil-Schwendibach Sekretariat, 033 442 17 69 Pfarramt, 079 522 01 35 Paroisse française de Thoune Pfarramt, 031 972 33 12 Kirchliche Lokale Stadtkirche, Schlossberg 12 Unterweisungshaus, Schlossberg 10 Kirchliches Zentrum Allmendingen, im Dorf 2A Kirche Scherzligen, Seestrasse 41 Kirchgemeindehaus Thun-Stadt, Frutigenstrasse 22 Kirche und Kirchgemeindehaus Schönau, Bürglenstrasse 15 Kirche und Kirchgemeindehaus Johannes, Waldheimstrasse 33 Kirche und Kirchgemeindehaus Markus, Schulstrasse 45 A/B Kirche und Pavillon Gwatt, Hofackerstrasse 6 Kirche und Kirchgemeindehaus Goldiwil, Dorfstrasse 63/63 B Kirche und Kirchgemeindehaus Lerchenfeld, Elsterweg 36 Gemeinschaftsräume Laubegge, Feldeckstrasse 33 Pavillon Bostuden, Bläuerstrasse 5 Chapelle romande, Frutigenstrasse 22

RÖMISCH-KATHOLISCHE KIRCHE Die römisch-katholische Kirchgemeinde Thun umfasst die Gemeinden des Amtsbezirks Thun und 16 politische Gemeinden des Amtsbezirks Seftigen. In Thun bestehen zwei Pfarreien: St. Marien und St. Martin. Das wöchentlich erscheinende «Pfarrblatt 115

ThunBEGEGNUNG

Schiessen Armbrustschützen-Gesellschaft Thun Bogenschützen Thun Feldschützen Allmendingen Feldschützen Gwatt Feldschützen Lauenen Grütlischützen Thun Luftgewehrschützen Thunersee Militärschützen Thun Schützengesellschaft Strättligen Sportlicher Combat-Club Stadtschützen Thun Vereinigte Schützengesellschaft Thun Ski, Snowboard Nordischer Skiklub Thun SAC Sektion Blümlisalp Snow Sports Thun Skiklub Goldiwil Skiklub Strättligen Sportclub Thun Lauenen Turnen, Gymnastik, Tanz Arbeiter-TV Thun Damen-TV Goldiwil Damen-TV Gwatt MuKi Damen-TV Lerchenfeld Damen-TV Thun Gymnastische Gesellschaft Thun Frauenturngruppe Goldiwil Frauenturngruppe Strättligen Freie Männerriege Gwatt Leichtathl. Vereinigung Thun Männerriege Lerchenfeld Männerturnverein Strättligen Männerriege Thun OL-Gruppe Thun Rhythmische Gymnastik TV Thun Rock’n’Roll-Club Thun Satus Thun Sportverein Thun-Strättligen Turnen für jedermann Turngruppe Femina Thun

TV Allmendingen TV Goldiwil TV Thun (Kunstturnen) TV Thun-Strättligen Wassersport Drachenbootclub Thun Kanuklub Thun Motorboot-Club Thunersee Pontoniere Thun Ruderclub Thun Schwimmklub Thun Seeclub Thun Segelclub Wendelsee SLRG – Schweiz. Lebensrettungs-Gesellschaft Thun-Oberland Synchronschwimmverein Thun Startgemeinschaft Berner Oberland Tauchclub Thunersee Thunersee Yacht Club Wasserballclub Thun Wasserball Senioren Windsurfclub Thun Luftsport Aero-Club Thun Delta-Club Stockhorn Motorfluggruppe Thun Segelfluggruppe Thun Boccia, Golf… Beach Soccer Club Boccia-Club Thun Bowls Club Thun Golfclub Thunersee Hornussergesellschaft Thun Minigolf-Sportclub Thun Pétanque Amicale Thun Platzgerklub Gwatt Platzgerklub Thun Kampfsport Aikido Dojo Thun Black Dragon IG 121

ThunBEGEGNUNG

ThunBEGEGNUNG

BoxTeam Thun-Oberland Budoclub Thun Fechtklub Thun Karate Budokan Karate Dojo Shotokai Karateschule Thun Kenseikan Karate Do Kendoschule Kenseikai Thun Wutan Schule für Kampfkunst Verschiedene Sportvereine All Blacks Thun

Armsportclub Lions Thun Eisenbahnersportverein Thun Fischereiverein Thun und Umgebung Fun and Run Kavallerie-Reitverein Thun Pferdesportverein Thun Radrennclub Thun Ringen Thun Schwingklub Thun und Umgebung Schachklub Thun Seefischerverein Dürrenast Sportfischerverein Thun

UMWELT, NATUR, LANDSCHAFT UMWELTSCHUTZ, MOBILITÄT Pro Velo Region Thun Stadtmobilität Thun TCS Landesteil Berner Oberland VCS Regionalgruppe Berner Oberland Naturschutz, Landschaftsschutz, Naturerlebnis Bergaffen Kletterverein Naturfreunde Schweiz, Sektion Gwatt Naturfreunde Schweiz, Sektion Thun Naturwissenschaftliche Gesellschaft Thun Pro Natura Region Thun Regionalzentrum Sportklettern BEO SAC Sektion Blümlisalp SAC Sektion Stockhorn WWF Regionalgruppe Thun/Oberland Pflanzen, Garten Bioterra Regionalgruppe Berner Oberland Gartenbauverein Thun und Umgebung Interessengemeinschaft für die Orchidee Berner Oberland Kakteenverein Thun und Umgebung Verein Pilzkunde Thun und Umgebung Tierschutz, Tierzucht, Tierhaltung Astrild Thun, Verein für Vogelpflege und Vogelzucht Aqua-Terra Thun Belgischer Schäferhunde Club Bienenfreunde Amt Thun Deutscher Schäferhunde Club Fischereiverein Thun und Umgebung Fischerei-Pachtvereinigung Thun Jagd- und Wildschutzverein Thun und Umgebung Kleintierfreunde Allmendingen Kleintierfreunde Strättligen Kynologischer Verein Thun und Umgebung Ornithologischer Verein Kyburg Thun Ornithologischer Verein Lerchenfeld

122

Ornithologischer Verein Thun und Umgebung Reiter-Interessengemeinschaft Seefischereiverein Dürrenast Sing- und Ziervogelverein Thun und Umgebung Sportfischerverein Thun Tierschutz Region Thun Vogelzucht Exotis Sektion Thun

WOHNEN Haus- und Grundeigentümer-Verband Mieterverband

WEITERE, VERSCHIEDENE VEREINE Briefmarken-Verein Berner Oberland, Thun CBC-Thun (Funk-Club Thun) Freunde der Dampfschifffahrt Thuner- und Brienzersee Funk-Gruppe Kyburg 77 Karting-Club Thun-Oberland (KCTO) Modell Car Club Thun MCCT Motorsportclub Thun Offene Lachgruppe Thun Thuner Eisenbahn-Amateure (TEA) Touristenclub Thun Thun-Thunersee Tourismus Union Schweizerischer Kurzwellen-Amateure (USKA Sektion Thun) Verein Fasnachtsfreunde Zelt-Klub Berner Oberland www.thun.ch/vereine

WEITERE INFORMATIONEN Stadtverwaltung Thun, 033 225 88 11 [email protected] www.thun.ch/kontakte

123