AWS Abfallwirtschaft Stuttgart

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Author: Hedwig Meyer
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AWS Abfallwirtschaft Stuttgart Eigenbetrieb der Landeshauptstadt Stuttgart Heinrich-Baumann-Straße 4 70190 Stuttgart

Sie erreichen uns im Info-Center unter: Telefon (07 11) 2 16 – 8 87 00 E-Mail „[email protected]“ Internet „www.stuttgart.de/abfall oder www.stuttgart.de/aws“

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AWS-Zentrale In der AWS-Zentrale sind neben der Betriebsleitung, den zwei Stabsstellen und den sieben Abteilungen im Verwaltungsgebäude auch Betriebseinrichtungen wie • • • • • • •

Werkstätten für den Fuhrpark Lager Garagen Tankstelle LKW-Waschanlage Bremsenprüfstand Annahmestelle für Elektro-/Elektronik-Altgeräte der Gerätegruppe 3 + 5 sowie anderes mehr untergebracht.

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Historie



1891 Städtisches Reinigungsamt



Städtisches Fuhramt (anfangs der dreißiger Jahre)



1968 Stadtreinigungsamt



1993 Amt für Abfallwirtschaft und Stadtreinigung



seit 2001 Eigenbetrieb Abfallwirtschaft Stuttgart (AWS)

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Organisation Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit

Abteilung Verwaltung

Abteilung Finanzen

AWS-Betriebsleitung

Abteilung KundenserviceCenter

Abteilung Entsorgung und Betriebsanlagen

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Abteilung Abfallwirtschaft

Stabsstelle Projekte/Beauftragtenwesen

Abteilung Straßenreinigung und Winterdienst

Abteilung Zentrale Dienste

Entsorgungsfachbetrieb Der städtische Eigenbetrieb AWS Abfallwirtschaft Stuttgart lässt seine Serviceleistungen im Kerngeschäft der Restmüll- und Wertstoffabfuhr sowie in den Bereichen Deponie, Sperrmüllabfuhr, Problemstoffsammlung, Containerabfuhr und den Wertstoffhöfen jährlich überprüfen. Prüfkriterien Gemäß den Anforderungen der Entsorgungsfachbetriebeverordnung (EfbV) werden geprüft: • die Organisation • die personelle Ausstattung • die Dokumentation • der Versicherungsschutz sowie • die Sachkunde der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Eigenbetriebs AWS. Ziel Mit der Efb-Zertifizierung soll erreicht werden: • mehr Transparenz durch festgelegte Standards • eine kontinuierliche Verbesserung der innerbetrieblichen Prozesse und • die stetige Optimierung der AWS-Dienstleistungen.

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Personalstruktur Ende 2010 Aktiv Beschäftigte: Beschäftigte nach Köpfen: Beamte: Davon Teilzeitbeschäftigte: Davon Frauen: Auszubildende:

753 743 11 74 81 11

Deutsche Italiener Portugiesen

41 Prozent der Beschäftigten besitzen eine ausländische Nationalität. Der Eigenbetrieb AWS leistet somit einen aktiven Beitrag zur Integration ausländischer Mitbürger/ innen.

Türken Bosnier, Kroaten, Serben Griechen sonstige

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Der Eigenbetrieb AWS als Ausbildungsbetrieb Nach zehnjähriger Unterbrechung sind beim Eigenbetrieb AWS seit 2006 wieder Ausbildungsplätze geschaffen werden.

Die Ausbildungsplätze im Überblick: •

Vier Ausbildungsplätze für Mechatroniker



zwei Ausbildungsplätze für Fachkräfte für Kreislauf- und Abfallwirtschaft.

Der Eigenbetrieb AWS sieht hierin eine gesellschaftliche Verpflichtung und Verantwortung.

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Dienstleistung im Überblick •

Beratung



Sammlung und Transport von Altpapier, Biomüll, Grüngut, Problemstoffen und Sperrmüll einschließlich Vermarktung der Wertstoffe



Entsorgung von Haus- und Gewerbeabfall



Betrieb inklusive Planung und Nachsorge städtischer Deponien



Planung, Errichtung und Betrieb von Wertstoffhöfen



Straßenreinigung und Winterdienst



Betrieb und Verwaltung der öffentlichen Toilettenanlagen



Betrieb und Verwaltung des städtischen Fuhrparks sowie Vergabe von Fahrleistungen (ohne Fuhrpark der Branddirektion)



Ausführung und Unterhaltung der Einrichtungen zur Verkehrsorientierung



Fahnenverleih.

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Kundenservice/Kundenbetreuung •





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Betreuung des Info-Centers Telefonische Auskünfte zu allen Abfall-/Wertstoff-Entsorgungssystemen, Terminen, Leerungsrhythmen, Gebühren, Abgabestellen/ Wertstoffhöfen, Öffnungszeiten und zur Behälterausstattung einschließlich Aufnahme der Bestellungen von Express-/Sperrmüll und Grüngut sowie Terminvergabe von Sperrmüll. Beratung Von Gewerbebetrieben, Behörden, Ämtern und öffentlichen Einrichtungen entsprechend der gesetzlichen Regelwerke sowie Vor-Ort-Beratungen von Gewerbebetrieben hinsichtlich der ordnungsgemäßen Erfassung von Restabfällen. Standplatzberatung Erstellung und Erteilung von Stellungnahmen zu Bebauungsplanverfahren hinsichtlich Straßenreinigung, Winterdienst auf Gehwegen und Fahrbahnen sowie der Abfall- und Wertstoffentsorgung für das gesamte Stadtgebiet. Behälterbestellwesen Auftragsannahme und – erteilung. Datenerfassung Koordination und Erstellung der Abfallbilanz, Bundesstatistik, Eigenbetriebsstatistik. Beschwerdemanagement Erfassung und Überwachung von Beschwerden. Controlling Qualitative und quantitative Auswertung der erhobenen Daten und Entwicklung von Konzepten/Vorschlägen mit dem Ziel einer Optimierung der Betriebsabläufe.

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Abfall- und Wertstoffabfuhr •

Restmüll wird in Stuttgart flächendeckend vierzehntäglich abgeholt (bis auf die 1,1 m³-Behälter, die wöchentlich geleert werden).



Die Entleerung der grünen Tonnen für Altpapier erfolgt alle drei Wochen.



Die Teilnahme an der Biomüllsammlung ist freiwillig. Biomüll wird von Mai bis Oktober wöchentlich, in den Monaten November bis April alle zwei Wochen abgeholt.

Die Leerung der grauen und grünen Tonnen erfolgt im Vollservice, das heißt die Behälter werden vom Standplatz auf dem Grundstück vom Personal der Müll- und Wertstoffabfuhr am Abfuhrtag geholt und wieder zurückgestellt. Die Leerung der braunen Tonnen findet im so genannten Teilservice statt, das heißt die Tonnen müssen am Abfuhrtag vom Benutzer am Straßen-/ Gehwegrand bereitgestellt und danach wieder zurückgebracht werden r.

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Abfall- und Wertstoffsammlung: angebotenes Sortiment an Restmüll- und Wertstoffbehältern

Restmüll-Behälter der Größe: 60-Liter (120-Liter mit Einsatz), 120-Liter, 240-Liter und 1,1 m3 für Restmüll.

Altpapier-Behälter der Größe: 120-Liter, 240-Liter und 1,1 m3 für Altpapier.

Biomüll-Behälter der Größe: 60-Liter (120-Liter mit Einsatz), 120-Liter und 240-Liter mit Vorsortiergefäß und Papiertüte für Biomüll.

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Abfall- und Wertstoffabfuhr •

Altglas wird in Stuttgart im Bringsystem einer Verwertung zugeführt. Zur Abgabe stehen den Stuttgarter Bürgerinnen und Bürgern derzeit zirka 337 über das gesamte Stadtgebiet verteilte Depotcontainer zur Verfügung.



Problemstoffe können an einem Schadstoffmobil, welches regelmäßig zirka 70 verschiedene Standplätze anfährt, abgegeben werden.



Altkleider können im Rahmen regelmäßig stattfindender Sammlungen karitativer Einrichtungen abgegeben werden oder in dafür über das gesamte Stadtgebiet oder auf den Wertstoffhöfen bereitgestellte Container gegeben werden.



Die Abfuhr des Sperrmülls und Grünguts erfolgt in Stuttgart im Rahmen der Sammlung auf Abruf. Dabei hat jeder Haushalt zweimal jährlich die Möglichkeit, auf seine Bestellung hin einen Abholtermin zu veranlassen. Die Grüngutsammlung findet in der Zeit von März bis Mai und von September bis November (Hauptanfallzeitraum) statt.

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Verbesserung der Serviceleistung Sperrmüll • Bis Ende 2003 erfolgte in Stuttgart die Sperrmüll-Sammlung turnusmäßig ausschließlich straßenweise. •

Im Jahr 2004 probeweise Einführung eines Mischsystems bestehend aus „turnusmäßiger Abfuhr und Abfuhr auf Bestellung“.



Ab 2005 Umstellung der Sperrmüll-Sammlung auf Bestellung.



Ab 2006 Einführung der Express-Sperrmüll-Abfuhr. Dieser Service kann seit 2006 innerhalb von 48 Stunden von Montag bis Freitag gegen eine Gebühr in Anspruch genommen werden.

Grüngut • Bis Ende 2005 erfolgte die Grüngut-Sammlung turnusmäßig in den Monaten November und April. •

Ab 2006 Umstellung der Grüngut-Sammlung auf Bestellung.

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Gründe der Umstellung der Sammlung auf Abruf •

Moderner und zeitgemäßer.



Neue Rechtsvorschriften können besser umgesetzt werden.



Kundenfreundlichere und kundenorientierte Abfuhrtermine.



Zeitnahe Erfassung da Abfuhr innerhalb von drei bis sechs Wochen.



Stadtbild wesentlich sauberer als bei straßenweiser Sammlung.



Bessere Arbeitsbedingungen für das Ladepersonal.



Geringere Unfallgefahr.



Anfallende Sperrmüllmenge bekannt.



Effizientere Tourenplanung und bessere Fahrzeugauslastung.



Verringerte Belästigungen durch professionelle Absammlung.



Verkehrsbehinderungen werden reduziert.



Verkehrssicherheit auf Gehwegen besser gewährleistet.



Kein Eintrag von Sperrmüll aus angrenzenden Landkreisen.

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Optimierung der Entsorgungslogistik •

Alle Abfallsammelfahrzeuge (ASF) wurden mit Kammschüttung ausgerüstet.



Abfallsammelbehälter (ASB) 120-/240-Liter und ASB 1.100-Liter werden in der gleichen Tour entleert.



Zirka 70 % der ASF werden nur noch mit zwei Ladern besetzt.



Beschaffung von ASF mit größerem Volumen (bis 22 m³).



Anzahl der Fahrten zum Entladen wurden soweit möglich reduziert.



Reduzierung Reservequote ASF auf ca. 15 %.



Die Sperrmüll- und Grüngut-Sammlung wurden auf das Bestellsystem umgestellt.



Wertstoffhöfe wurden eingerichtet.

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Online-Service im Überblick Im Internet unter www.stuttgart.de/abfall • Kann der individuelle Abfuhrterminplan als Monatskalender ausgedruckt werden. •

Kann jeder Stuttgarter Haushalt zweimal im Jahr Sperrmüll und Grüngut sowie Express-Sperrmüll direkt zur Abholung anmelden.



Können Grundstücksbesitzer/Hausverwaltungen Änderungen der Wertstoff-/Abfallbehälterausstattungen online übermitteln.



Können seit September 2012 auch Kleinmengen an wildem Müll und Scherben auf Radwegen online gemeldet werden.

Auf der Internetseite der Stadt besteht auch die Möglichkeit sich unter www.stuttgart.de/verschenkmarkt beschenken zu lassen oder anderen eine Freude zu machen.

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Gelber Sack •

Auftraggeber der Gelben-Sack-Sammlung ist die Duale System Deutschland GmbH (DSD). Über eine europaweite Ausschreibung wird entschieden, welches Entsorgungsunternehmen für drei Jahre in den einzelnen Stadt- und Landkreisen in Deutschland den Auftrag für die Verteilung, Sammlung und Entsorgung der Gelben Säcke erhält.



Wie auch die anderen öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträger steht die Landeshauptstadt Stuttgart - vertreten durch den Eigenbetrieb AWS - gegen Kostenerstattung vertraglich in der Pflicht den Haushalten beratend zur Seite zu stehen. Die Beratung umfasst zum Beispiel Auskünfte, wann und wo der Gelbe Sack abgeholt wird, was in den Gelben Sack gehört und was nicht, wo bei Bedarf zusätzlich Gelbe Säcke zu bekommen sind sowie die Weiterleitung von Reklamationen an das zuständige private Entsorgungsunternehmen mit der Bitte um Erledigung.



Die Festlegung der Touren obliegt einzig und allein dem privaten Entsorgungsunternehmen, welches von der DSD GmbH den Zuschlag erhalten hat. Auf die Logistik und Qualität der Gelben-Sack-Sammlung hat die Landeshauptstadt daher keinen Einfluss. Der Eigenbetrieb AWS versucht allerdings über einen ständig stattfindenden Austausch mit dem entsprechenden Entsorgungsunternehmen diesem die Belange der Stuttgarter Bevölkerung nahe zu bringen.

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Chronologie der Erfassung von Wertstoffen • 1976 Erfassung von Mischglas. • 1981 Altpapiererfassung (Pappe, Papier und Kartonage) im Bringsystem. • 1983 Versuchsweise stationäre Sammlung von Problemstoffen wie Batterien, Chemikalien aller Art, flüssige Farben und Lacke. • 1984 Getrennte Erfassung von Problemstoffen. • 1985 Farbgetrennte (Weiß-, Braun- und Grünglas) Erfassung von Altglas über Depotcontainer. • 1985 Versuchsweise Erfassung von Altpapier über die grüne Tonne bei Haushalten in Stuttgart-Riedenberg. • 1985 Beginn der flächendeckenden Einführung der grünen Tonne (Ausstattung aller Grundstücke mit einer Pflicht-Tonne). • 1990 Getrennte Erfassung von Altpapier in ganz Stuttgart (Teilnahme ist Pflicht). • 1992 Versuchsweise getrennte Erfassung von Bioabfall in Teilen Stuttgarts. • 1996 Beginn der flächendeckenden Einführung der braunen Tonne (Teilnahme ist freiwillig). • 1999 Getrennte Erfassung von Bioabfall in ganz Stuttgart (Teilnahme ist freiwillig). • 2005 Sortierung des erfassten Sperrmülls in die Fraktionen Altholz, Metalle und Abfall. • 2005 Inbetriebnahme von drei Wertstoffhöfen. • 2008 Inbetriebnahme eines weiteren Wertstoffhofs.

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Kreislaufwirtschaftsgesetz-Neuerungen in der Abfallwirtschaft In den letzten 40 Jahren hat das Abfallrecht einen starken Wandel vollzogen. Stand am Anfang die gefahrlose Beseitigung von vor allem gesundheitsgefährdenden Abfällen im Vordergrund, gewinnen mit der neuen fünfstufigen Abfallhierarchie von Vermeidung, Vorbereitung zur Wiederverwendung, stofflicher Verwertung (Recycling), energetischer Verwertung und Beseitigung aktuell immer mehr der Klimaschutz und die Ressourcenschonung für die Abfallwirtschaft an Bedeutung. •

Das neue Kreislaufwirtschaftsgesetz sieht u.a. vor, die Bioabfall- und Wertstofftonne als Pflichttonne einzuführen. Auslöser der Novellierung des Kreislaufwirtschaftgesetzes ist die Abfallnachweis-Verordnung der EU, gemäß der europaweit ab 2015 eine getrennte Sammlung von Altglas, Altpapier, Bioabfall, Kunststoffen und Metallen vorgeschrieben ist.



In Stuttgart gibt es dann zu den derzeitigen grauen (Restmüll) und grünen (Altpapier) Pflichttonnen zwei weitere Pflichttonnen. Laut der Experten des Umweltbundesamtes könnten über die Wertstofftonne zusätzlich bis zu sieben Kilogramm Abfälle pro Einwohner/-in und Jahr erfasst und verwertet werden.



Vor Einführung einer Wertstofftonne müssen allerdings im Vorfeld vom Gesetzgeber die Rahmenbedingungen geändert werden. Nachdem in Deutschland aufgrund der Verpackungs-Verodnung bereits seit Mitte der 1990er Jahre Verpackungsmaterialien aus Kunststoff, Verbund und Metall als Rohstoff in den Stoffkreislauf rückgeführt werden, wurden und werden seitens der einzelnen Bundesländer derzeit verschiedenste Variationsmöglichkeiten bei der Einführung einer Wertstofftonne erörtert: Angefangen von der Miterfassung von stoffgleichen Nichtverpackungen (Kunststoff-/ Metallspiel-zeug, Waschschüssel usw.) in einer Gelben Tonne der Privatwirtschaft beziehungsweise in einer von den Kommunen gestellten Wertstofftonne bis hin zur getrennten Erfassung von Verkaufsverpackungen über die Privatwirtschaft und stoffgleichen Nichtverpackungen einschließlich weiterer Wertstoffe über Kommunen. 20

Kreislaufwirtschaftsgesetz-Neuerungen in der Abfallwirtschaft •

Auch über die Inhalte - sollen nur stoffgleiche Nichtverpackungen oder aber auch Holz und kleine Elektro-/ElektronikAltgeräte mit erfasst werden - wurde und wird derzeit diskutiert.



Die Abfallwirtschaft ist ein zentraler Bereich der Daseinsvorsorge, was bedeutet, dass ein Unternehmen dauerhaft und jederzeit die Verantwortung für eine für die Bürger verlässliche und zudem umweltgerechte Entsorgung trägt. Stuttgart plädiert daher – wie alle anderen deutschen Großstädte, die eine eigene Müllabfuhr haben – dafür, dass die geplante Wertstofftonne von den Kommunen geleert und entsorgt werden wird und damit die Organisationshoheit bei der Entsorgung von Abfällen und Wertstoffen der privaten Haushalte weiterhin bei den Kommunen liegt.

Fazit : Unabhängig davon, von wem die Wertstofftonne letztendlich geleert und deren Inhalt entsorgt wird, sollte ab 2015 der Gelbe Sack Geschichte sein.

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Abfall- und Wertstoffsammlung: Abfallmengen [Mg]

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Abfall- und Wertstoffsammlung: Wertstoffmengen [Mg]

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Abfall-/Wertstoff-Entsorgung - Straßenreinigung/Winterdienst erfolgt über die Betriebsstellen Bereich Neckar, Mitte und Filder.

Burgholzstraße

Heßbrühlstraße

Burgholzstraße

Leobener Straße

Türlenstraße HeinrichBaumann-Straße Stützpunkt Gingener Straße

Türlenstraße

Heinrich-Baumann-Straße

Heßbrühlstraße Liebknechtstraße

Liebknechtstraße

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Straßen- und Gehwegreinigung •

Nicht verparkte Fahrbahnen werden grundsätzlich mit Straßen-Kehrmaschinen (rotierende Tellerbesen mit pneumatischer Absaugung des Kehrichts) gereinigt.



Verparkte Fahrbahnen werden vorzugsweise mit dem vom Eigenbetrieb AWS entwickelten Saugauslegersystem beziehungsweise manuell gereinigt.



Die städtische Anliegerverpflichtung wird vorzugsweise manuell beziehungsweise mit Klein-Kehrmaschinen maschinell gereinigt.

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Reinigungsaufkommen • zirka 1.412 Kilometer Streckennetz, • zirka 350 Kilometer öffentliche Gehwege, • zirka 430 Hektar Grün- und Parkanlagen einschließlich Wegeflächen, • zirka 280 Hektar Grün an Straßen (wovon 160 Hektar während der Vegetationsperiode - im Zuge von Pflegearbeiten - an private Firmen vergeben sind).

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Papierkorbleerung In Stuttgart werden wöchentlich zirka 5.000 Papierkörbe mehrfach geleert. Im Zuge der Sanierung und Neugestaltung der Königstraße hat der Eigenbetrieb AWS Mitte 2005 damit begonnen ein neues Abfallerfassungssystem, bestehend aus sogenannten Unterflurabfallsammelbehältern, zu installieren.



Unterflurabfallsammelbehälter sind Abfallbehältnisse, die in den Boden eingelassen werden.



Die überirdischen, zylindrischen Einwurfbehälter (Edelstahltuben mit Ascher) sind schlicht und als Abfallbehälter eindeutig erkennbar.



Fassungsvermögen beträgt rund 650 Liter.



Aufgrund des weitaus größeren Fassungsvermögens (im Vergleich bisher Abfallkörbe mit 50 und 90 Liter Fassungsvermögen) reduziert sich der Leerungsrhythmus als auch die Anzahl der Behälter auf der Königstraße.



Die Leerung der Behälter erfolgt maschinell mittels einer mit einem Absaugschlauch ausgestatteten Kehrmaschine.



Der anfallende Abfall wird bei einem Zeitaufwand der im Minutenbereich liegt einfach abgesaugt.

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Winterdienst •

In der Zeit von Anfang November bis Ende März kommt der Eigenbetrieb AWS mit großem Einsatz seinen Winterdienstverpflichtungen nach.



Von den insgesamt 1.412 Kilometer Straßenlänge sind 940 km in den Fahrbahnstreuplänen des Eigenbetriebs AWS beziehungsweise zirka 90 Kilometer in den Fahrbahnstreuplänen der umliegenden Landkreise enthalten.



Die restlichen 380 km (ebene Wohnstraßen) werden im Rahmen des Winterdienstes nur betreut, wenn ein polizeiliches Bedürfnis vorliegt (zum Beispiel hoher Schneefall oder Eisregen).



Nach Abschluss der Winterdiensttätigkeiten in den Dringlichkeitsstufen I, II und III kontrolliert der Eigenbetrieb AWS die ebenen Wohnstraßen auf gefährliche Stellen (zum Beispiel Kurven, Einmündungsbereiche usw.) und führt dort, sofern erforderlich, Maßnahmen des Winterdienstes durch.



Bei der Salzanwendung gilt die Maxime: „So viel wie nötig, aber so wenig wie möglich.“

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Öffentliche Toilettenanlagen

Wer in Stuttgart ein dringendes Bedürfnis verspürt, kann sich einer Vielzahl an öffentlichen Toiletten bedienen. Aus sozialen Gründen ist die Benutzung von öffentlichen WCs kostenlos. Ausnahme: Automatik-WCs und personell betreute Anlagen. 71 öffentliche Toilettenanlagen gibt es im Stadtgebiet, davon 34 behindertengerecht. In der Stadt gibt es 27 sogenannter Automatiktoiletten, die nach jeder Benutzung automatisch gereinigt werden.

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Mobiles Einsatzteam •

Seit Oktober 2001 wurde versuchsweise ein Bürgertelefon 0711 216-8383 eingerichtet, bei dem alle Meldungen über besondere Verschmutzungen wie zum Beispiel „wilde Müllablagerungen“ unabhängig der Reinigungszuständigkeit gebündelt erfasst werden.



Die Meldungen werden bei städtischen Verpflichtungen an drei operativ tätig werdende Stellen weitergeleitet.



Für die städtische Reklamationsbearbeitung stehen drei mobile Einsatzteams zur Verfügung, welche die eingehenden Meldungen jeweils innerhalb von 1 - 2 Tagen abarbeiten.



Verschmutzungen in der Reinigungszuständigkeit Dritter (zum Beispiel SSB, Deutsche Bahn AG) werden an die dort zuständigen Stellen weitergeleitet.

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Wertstoffhöfe In Stuttgart gibt es derzeit vier Wertstoffhöfe. Ein Weiterer wird derzeit geplant. Wertstoffhof In den Entenäckern 1

Wertstoffhof Einödstraße 50 0

Kostenlose Annahme von: • reinen Metallgegenständen •

allen Elektro-/ Elektronik-Altgeräten



Verpackungen aus Folien und Schaumstoffen wie Styropor



Altpapier und Kartonagen



Altglas (Flach- und Hohlglas)



CD und DVD ohne Hülle (persönliche Daten können durch breite Kratzer auf der beschriebenen Seite unleserlich gemacht werden)



brennbarem Sperrmüll (gegen Vorlage der Anmeldekarte für Sperrmüll, enthalten im Abfallkalender)



brennbaren Bauabfällen aus Renovierungsarbeiten wie Kunststoff-Badewannen, Parkettböden, Teppichböden, Türen (gegen Vorlage der Anmeldekarte für Sperrmüll, enthalten im Abfallkalender)



Altkleider/ Altschuhe.

Wertstoffhof Burgholzstraße 31/1

Wertstoffhof Hemminger Straße 125

Nicht angenommen werden: Hausmüll und Kleinabfälle (zum Beispiel Kleiderbügel, Schuhe, Tapeten); Problemstoffe (zum Beispiel Altöl, flüssige Farbreste); Autoteile und Reifen; Gasdruckbehälter (zum Beispiel Feuerlöscher); Abfälle wie Altfenster, Fensterläden, imprägnierte Hölzer, Öltanks; Bauschutt (zum Beispiel Fliesen, Steine, Waschbecken), Aushub und Asbestabfälle (zum Beispiel Blumenkästen, Dach-/Fassadenplatten, Rohre). 31

Abfallverbrennungsanlage (AVA) Stuttgart-Münster •

Inbetriebnahme: 1965



Durchsatz: 250.000-270.000t/a



Neubau Rauchgaswaschanlage: 1993



Neubau Kessel 26 (20 t/h): 1994



Neubau Gesamtmüllbunker: 1997



Neubau zweier Kessel (2x20 t/h): 2006



Künftiger Durchsatz: 420.000 t/a.

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Abfallverbrennungsanlage (AVA) Stuttgart-Münster: Vertragsverhältnisse •

Inbetriebnahme 1965: Betrieb der Abfallverbrennungsanlage durch Technische Werke der Stadt Stuttgart im Auftrag und auf Rechnung der Landeshauptstadt Stuttgart (LHS).



Ab 1992: Abschluss von Anlieferverträgen der LHS mit Partnerlandkreisen zur Optimierung der Auslastung/ Kostensituation.



Ab 2005: Neue Vertragsverhältnisse der LHS mit Anlagenbetreiber Energie Baden-Württemberg (EnBW) und Partnerlandkreisen im Rahmen eines Kunden- und Betreibermodelles: LHS beziehungsweise Partnerlandkreise liefern jährlich garantierte Mengen zu festen Preisen.

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Deponieplanung und Betrieb: Deponie Erbachtal (Historie) •

1903 - 1965: Deponierung von Abfällen aus der Landeshauptstadt Stuttgart auf der Deponie Erbachtal in Waiblingen / Neustadt.



1965 - 1992: Mit Aufnahme des Regelbetriebs der Abfallverbrennungsanlage (AVA) Stuttgart-Münster nur noch gelegentliche Anlieferungen (zum Beispiel bei Ausfall der AVA) von Gewerbemüll beziehungsweise Verbrennungsrückständen (zum Beispiel Schlacke) der AVA.



1995: Oberflächenabdichtung und Rekultivierung des Deponie-Neuteiles (Bereich „II/III“).



2003: Verfüllung der alten Erbachdole.



2005 - 2008: Oberflächenabdichtung des Deponie-Altteiles (Bereiche „Wäldchen“ und „I/IV“).



2009: Fertigstellung der gesamten Rekultivierung; anschließend Übergabe an Stadt Waiblingen vorgesehen.

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Deponieplanung und Betrieb: Deponie Erbachtal

Müll-Anlieferung und Vorsortierung von Wertstoffen (Metallen) 1937

Ansicht Deponie (alte Erbachdole) 1911 und 2002 (teils rekultiviert)

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Deponieplanung und Betrieb: Deponie Einöd (Historie) •

1938 - 1965: Deponierung von Abfällen aus der Landeshauptstadt Stuttgart auf der Deponie Einöd in StuttgartHedelfingen.



1965 - 1994: Mit Aufnahme des Regelbetriebs der Abfallverbrennungsanlage (AVA) Stuttgart-Münster nur noch gelegentliche Anlieferungen (zum Beispiel bei Ausfall der AVA) von nicht brennbarem Gewerbemüll und Errichtung einer Basisabdichtung mit Sickerwasserfassung.



Seit 1996: Überführung in eine Mineralstoff-Deponie (damaliges Restauffüllvolumen 1,6 Mio m³), Nutzung der Deponie für Zwischenlagerung/ Umschlag von Abfällen bei Ausfall der AVA.



Seit 2005: Nutzung einer Teilfläche zum Betrieb eines Wertstoffhofes für die Stuttgarter Bürger/-innen (unter anderem als Ersatz für die seit 2005 entfallene Sperrmüll-Annahme in der AVA).

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Deponieplanung und Betrieb: Deponie Einöd

Deponie

Wertstoffhof

Mülldeponie Einöd um 1960: Ablagerung von Siedlungsabfällen ohne Abdichtung und Sickerwasserentsorgung.

Deponie Einöd 2005: mineralische Deponie über der alten Mülldeponie neu erstellt. Unten links Wertstoffhof Einödstraße.

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Kostenzuordnung gemäß Ansatz Wirtschaftsplan 2011 [Mio. Euro] Abfallentsorgung

14,4

Straßenreinigung und Winterdienst

5,2 1,8 1,1

Fahrbetrieb

19,4

Werkstatt und Verkehrsorientierung

74,9

Öffentliche Toilettenanlagen Mineralische Deponie

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Abfallgebühren In der Restmüllgebühr enthaltene Serviceleistungen:

P r obl emst of f Hausmül l samml ung

samml ung und - ent sor gung

und - t r anspor t

Sper r mül l samml ung und

Hausmül l ent sor gung

- ver wer t ung Kühl schr ank-

Al t papi er samml ung

samml ung und - ver wer t ung

Ber at ung und Öf f ent l i chkei t s-

Gr üngut samml ung und - ver wer t ung

ar bei t

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und - ver wer t ung

Abfallgebührensystem Rechtsgrundlagen • Kommunale Abgabengesetze. • Satzungen der einzelnen Bundesländer beziehungsweise Kommunen.

Kommunalabgabengesetz Baden-Württemberg • Definiert Steuern, Gebühren und Beiträge, die von den Gemeinden und Landkreisen zur Kostendeckung erhoben werden können. • Kostendeckungsprinzip: Abgaben dürfen ausschließlich zur Kostendeckung erhoben werden (inklusive Abschreibung und Verzinsung). Eventuelle Überdeckungen können/müssen innerhalb von fünf Jahren ausgeglichen werden. Abgabensatzungen bestimmen • den Abgabenschuldner • den Gegenstand • den Maßstab • die Höhe, die Entstehung und die Fälligkeit der Abgabenschuld.

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Abfallgebührensystem Allgemeine Grundsätze für die Gebührenkalkulation:

Gleichheitsgrundsatz Äquivalenzprinzip Kostendeckungsprinzip.

Gebührenmaßstäbe:

Personenmaßstab Entleerungsmaßstab Volumenmaßstab Gewichtsmaßstab.

Kostenverteilungsmaßstäbe:

Grundgebühr Mindestgebühr Gesamtgebühr.

Produkte/Kostenträger:

Restmüll Biomüll Grüne Tonne Großanfallstellen Direktanlieferung zur Abfallverbrennungsanlage.

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Abfallgebühren 300

[EUR]

250

200

150

100 2003

2004

2005

2006

2007

2008

2009

2010

2011

2012

2013

Entwicklung der Abfallgebühren am Beispiel eines 120-Liter Restmüllbehälters mit 14-täglicher Entleerung.

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