Aktueller Stand zur Emissionsminderung VDI-Richtlinie 3475-4 ein Überblick von
Ralf Block
Firmenprofil
BIGATEC Ingenieurbüro für Bioenergie 1
F&E
2 - Beratung - Planung - Genehmigung -Ausführung -Schüsselfertige Projekte
3 - Anlagenbetreuung - Laborbetrieb
Netzwerk Netzwerk mit anderen Planungsbüros und Universitäten, RA, Messstellen Aktiv im Fachverband Biogas Berufenes Mitglied im DLGPrüfungsausschuss Biogasanlagen VDI-Richtlinie 3475-4 Biogas-Fachtagung Thüringen 7 .10.2010
Emissionsminderung an Vergärungsanlagen in VDI-Richtlinien
Name
Titel
VDI 3475 Blatt 1
Emissionsminderung - Biologische Abfallbehandlungsanlagen - Kompostierung und Vergärung; Anlagenkapazität mehr als ca. 6000 Mg/a VDI 3475 Emissionsminderung - Biologische Blatt 2 Abfallbehandlungsanlagen - Kompostierung und (Co)Vergärung - Anlagenkapazität bis ca. 6000 Mg/a VDI 3475 Emisssionsminderung - Anlagen zur mechanischBlatt 3 biologischen Behandlung von Siedlungsabfällen VDI 3475 Emisssionsminderung - Anlagen zur mechanischBlatt 3 biologischen Behandlung von Siedlungsabfällen Berichtigung Berichtigung zur Richtlinie VDI 3475 Blatt 3:2006-12 VDI 3475 Emissionsminderung - Biogasanlagen in der Landwirtschaft Blatt 4 Vergärung von Energiepflanzen und Wirtschaftsdünger
VDI-Richtlinie 3475-4 Biogas-Fachtagung Thüringen 7.10.2010
Ausgabedatum
2003-01
2005-12
2006-12 2007-02
2010-08
Weitere VDI-Richtlinien zu Biogas
Name
Titel
VDI 4630
Vergärung organischer Stoffe - Substratcharakterisierung, Probenahme, Stoffdatenerhebung, Gärversuche Gütekriterien für Biogasanlagen
VDI 4631
VDI-Richtlinie 3475-4 Biogas-Fachtagung Thüringen 7.10.2010
Ausgabedatum 2006-04
2008-12
Die Gliederung der Richtlinie 1 Anwendungsbereich 2 Begriffe 3 Technologie der Anaerobverfahren (Vergärung) 4 Vermeidung, Entstehung und Verminderung von Emissionen (Luftverunreinigungen) 5 Unvermeidbare Emissionen (Luftverunreinigungen) 6 Anleitung zur Emissionskontrolle 7 Sonstige Emissionen Anhang
VDI-Richtlinie 3475-4 Biogas-Fachtagung Thüringen 7 .10.2010
1 Anwendungsbereich (1) Die vorliegende Richtlinie beschreibt landwirtschaftliche Biogasanlagen unabhängig von der Größenordnung sowohl der Durchsatzleistung der Fermenter als auch der angeschlossenen Nutzung, z. B. der Leistung des angeschlossenen Blockheizkraftwerks (BHKW).
Dabei ergibt sich kein verfahrenstechnischer Unterschied in Bezug auf die Rechtsform des Betreibers (z.B. ein Landwirt als Einzelperson, eine Agrargenossenschaft, ein Gewerbebetrieb). VDI-Richtlinie 3475-4 Biogas-Fachtagung Thüringen 7.10.2010
1 Anwendungsbereich (2)
a)
b) c)
d) e)
In einer landwirtschaftlichen Biogasanlage im Sinn dieser Richtlinie werden Substrate landwirtschaftlicher., gartenbaulicher oder forstwirtschaftlicher Herkunft eingesetzt. Dazu gehören: alle Arten von in landwirtschaftlichen Betrieben anfallendem Wirtschaftsdünger (Gülle, Jauche, Festmist) alle Ernteprodukte landwirtschaftlicher Nutzflächen, frisch oder konserviert, in Teilen oder als ganze Pflanzen am Markt nicht realisierte landwirtschaftliche Produkte (z.B. Alkohol (Branntwein-Monopol), Säfte, Milch) aus landwirtschaftlichen Betrieben und Genossenschaften Koppelprodukte dieser Herstellungen (z.B. Schlempen, Trester, Rapskuchen) Substrate, die laut Erneuerbare-Energie-Gesetz (EEG) dem NaWaRoBonus unterliegen und noch nicht unter a) bis d) genannt sind VDI-Richtlinie 3475-4 Biogas-Fachtagung Thüringen 7.10.2010
2 Begriffe
Erläuterung vieler Begriffe aus dem Biogasumfeld. Z.B. Zitat: Gärtest Diskontinuierlicher Test, bei dem organische ->Substrate unter definierten >anaeroben Bedingungen einer -'Vergärung unterzogen werden und bei dem Aussagen zur Vergärbarkeit, Hemmung und ->Gasausbeute gewonnen werden können. Anmerkung: Test nach den Empfehlungen der Norm DIN 38414-8 oder, wenn davon abweichend, in genau dokumentierter Form.
Kommentar: Ausgabedatum der Norm 1985-06
VDI-Richtlinie 3475-4 Biogas-Fachtagung Thüringen 7.10.2010
3 Technologie der Anaerobverfahren Sehr allgemein gehaltener Text zu allen Komponenten einer BGA und den verwendeten Stoffen. Umfassende Darstellung Informativ Nicht komplett geeignet als Nachschlagewerk – 3.5.8 …Feste Gärreste werden kurzzeitig emissionsarm auf einer befestigten Platte zwischengelagert und einer weiteren Verwertung (z.B. Kompostierung und Pelletierung zur Festbrennstoffherstellung) zugeführt. – 3.6.1 Einphasige oder zweiphasige Prozessführung Zweiphasige Systeme eher für die Getreidevergärung, nicht notwendig bei der Vergärung von Gras- oder Maissilage.
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4 Vermeidung, Entstehung und Verminderung von Emissionen (Luftverunreinigungen) (1) Luftverunreinigungen durch: – Gerüche (in allen Bereichen)
– NH3, CH4, N2O, H2S (Fermentation, Gaslagerung, Gärrestlagerung, -ausbringung, Gasreinigung)
– CO, NOx, SOx, HCHO (motorische Verbrennung)
– Staub (keine Vorgaben vorhanden, außer bei der motorischen Verbrennung)
– Bioaerosole (keine medizinisch begründeten Grenzwerte)
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4 Vermeidung, Entstehung und Verminderung von Emissionen (Luftverunreinigungen) (2)
Verwertung von Gülle ist generell positiv. Sachgerechte Planung – Einhaltung von Abstandsflächen – Möglichst geschlossene Systeme – Abgestimmte Systeme
Sachgerechter Betrieb – – – –
Sauberkeit Angepasste Fütterung Fachgerechte Wartung Fachgerechte Gärrestausbringung
2-stufige Anlagen besser als einstufige Lange Verweilzeiten besser als kurze VDI-Richtlinie 3475-4 Biogas-Fachtagung Thüringen 7.10.2010
4 Vermeidung, Entstehung und Verminderung von Emissionen (Luftverunreinigungen) (3) Ausreichendes Gasspeichervolumen mit Gasfüllstandserfassung Ersatzmotor oder Gasfackel (stationär) Restmethanpotenzial im Gärrest 1% bis 9% –
Bei Verweilzeiten (HRT) >150 Tagen in der Regel 110 Tage – keine gasdichte Abdeckung des Gärrestlagers HRT < 110 Tage – mind. 150 Tage gasdichtes System oder Restmethanbildung < 1,5%
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4 Vermeidung, Entstehung und Verminderung von Emissionen (Luftverunreinigungen) (4) Offene Einspülverfahren sind nicht mehr Stand der Technik Biogasanalyse wird dringend empfolen – –
Kontrolle / Regelung der Entschwefelungsmaßnahmen Schutz eines Katalysators
Nur Einsatz von sicheren, gasdichten Komponenten im Gasbreich – – –
Prinzipiell geeignet: DVGW zugelassen oder 5-facher Nenndruck Medien-, korrosions- und druckbeständig Frostsicherer Einbau
Sicherheitstechnische Abnahme, wiederkehrende Prüfungen für überwachungsbedürftige Anlagen vorgeschrieben –
Befähigte Person oder zugelassene Überwachungsstelle
… für sonstige Anlagen empfohlen –
Sachkundige Person
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5 Unvermeidbare Emissionen (Luftverunreinigungen)
In der Regel diskontinuierlich, von kurzer Dauer und auf das Anlagengelände beschränkt Beurteilung nach TA-Luft (GIRL) Staub Bioaerosole
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6 Anleitung zur Emissionskontrolle In der Regel keine aufwendigen Messungen Kommunikation (Behörden, Umfeld) Ursachenermittlung und –beseitigung für besondere Emissionsereignisse Wiederkehrende Abgasmessungen BHKW für BImSch-Anlagen
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7 Sonstige Emissionen Flüssige Stoffe – Silagesickersäfte (s.a.4.3.1) Mit geeigneten Systemen erfassen, lagern und in das Fermentationssystem einbringen
Oberflächenwässer Umgang ist verschmutzungsabhängig
Lärmemissionen – – –
Transport- und Fördervorgänge Pumpen, Schneid- und Rührwerke BHKW
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