PFINGST NOVENE 2017

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1x Öffne mich, Heiliger Geist (id 619) 2x Sweet holy Spirit (id 6095) (als Hintergrundmusik bei Leitgedanke für den heutigen Tag und die Litanei)

Ablauf:

Musik: Öffne mich Heiliger Geist (id 619) Begrüßung Kreuzzeichen Komm Schöpfer Geist Betrachtung vom jeweiligen Tag Leitgedanke für den Tag

(mit Hintergrundmusik)

Heilig Geist Litanei

(mit Hintergrundmusik)

Schlussgebet von Litanei

(ohne Musik)

Kreuzzeichen Musik: Heiliger Geist (Jugend 2000 –id 6874)

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Komm Schöpfer Geist (Veni creator spiritus) (GL 351 / Der Himmel in Dir 62) Komm, Schöpfer Geist, kehr bei uns ein, besuch das Herz der Kinder dein: Die deine Macht erschaffen hat, erfülle nun mit deiner Gnad. Der du der Tröster wirst genannt, vom höchsten Gott ein Gnadenpfand, du Lebensbrunn, Licht, Lieb und Glut, der Seele Salbung, höchstes Gut. O Schatz, der siebenfältig ziert, o Finger Gottes, der uns führt, Geschenk, vom Vater zugesagt, du, der die Zungen reden macht. Zünd an in uns des Lichtes Schein, gieß Liebe in die Herzen ein, stärk unsres Leibs Gebrechlichkeit mit deiner Kraft zu jeder Zeit. Treib weit von uns des Feinds Gewalt, in deinem Frieden uns erhalt, dass wir, geführt von deinem Licht, in Sünd und Elend fallen nicht. Den Vater auf dem ewgen Thron lehr uns erkennen und den Sohn; dich, beider Geist, sei’n wir bereit zu preisen gläubig alle Zeit

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Heilig Geist Litanei Herr, erbarme dich - Herr, erbarme dich Christus, erbarme dich - Christus, erbarme dich Herr, erbarme dich - Herr, erbarme dich Christus, Höre uns – Christus erhöre uns Gott Vater im Himmel, erbarme dich unser Gott Sohn, Erlöser der Welt,… Gott Heiliger Geist, … Heiliger dreifaltiger Gott,… Geist vom Vater und vom Sohn, erbarme dich unser! Geist mit Vater und Sohn angebetet und verherrlicht,… Geist, der gesprochen hat durch die Propheten,… Geist, der auf Christus ruht,… Geist, der in der Kirche lebt,… Geist, der uns mit Christus eint,… Du Gabe Gottes,… Du Hauch des Lebens,… Du Feuer vom Himmel,… Du Beistand der Christen,… Du Helfer im Gebet,… Du Unterpfand der Erlösung,… Geist der Wahrheit und der Einsicht,… Geist des Rates und der Stärke,… Geist der Erkenntnis und der Frömmigkeit,… Geist der Gottesfurcht,… Geist des Glaubens und der Hoffnung,… Geist der Liebe,… Du Trost der Verlassenen,… Du lebendiger Quell in der Wüste,… Du verborgene Kraft in den Schwachen,… Du stille Macht in den Geduldigen,… Du Freude der Kinder Gottes,… Du Gast der Freunde Jesu,… 4

Geist, der die Herzen wandelt,… Geist, der uns sehend macht,… Geist, der die Ohren öffnet,… Geist, der die Zungen löst,… Geist, in dem wir gesalbt sind,… Geist, in dem wir gesandt sind,… Du Läuterung der Sünder,… Du Hilfe der Bekenner,… Du Lehrer der Boten Christi,… Du Kraft der Nächstenliebe,… Du Stärke der Märtyrer,… Du Wonne aller Heiligen,… Du Geist der Wahrheit,… Du Geist der Stärke,… Du Geist der Barmherzigkeit,… Du Geist der Freiheit,… Du Geist der Einheit,… Du Geist der Heiligkeit,… Von allem Bösen, befreie uns Heiliger Geist! Von aller Sünde,… Von Unglauben und Aberglauben,… Von Verzweiflung und Vermessenheit,… Von Hass und Lieblosigkeit,… Von Neid und Stolz,… Von Selbsttäuschung und Irrtum,… Von Angst und Kleinglauben,… Von Streit und Spaltung,… Von der Enge des Geistes,… Von der Trägheit des Herzens,… Schaffe neu das Antlitz der Erde, komm, Heiliger Geist! Wohne in unseren Herzen,… Entzünde in uns das Feuer deiner Liebe,… Lehre uns beten,… Hilf unserer Schwachheit auf,… Tröste uns mit deiner Gegenwart,… 5

Gib uns ein reines und lauteres Herz,… Steh uns bei in aller Bedrängnis,… Leite uns auf Gottes Wegen,… Zeige uns, wozu wir gesandt sind,… Stärke den Eifer für Gottes Reich,… Führe uns zur Freiheit der Kinder Gottes,… Einige die Christenheit,… Heilige die Kirche,… Vollende, was du in uns gewirkt hast,… Dass wir die Kirche Gottes sind, hilf uns, wir bitten dich! Dass wir die Wahrheit erkennen,… Dass wir auf Christus hoffen,… Dass wir den Nächsten lieben,… Dass wir Jünger Jesu sind,… Dass wir unsere Schuld erkennen,… Dass die Irrenden zur Wahrheit finden,… Dass die Bösen von ihrer Bosheit lassen,… Dass die Feinde Gottes sich bekehren,… Dass wir aus der Gnade der Taufe leben,… Dass wir in der Kraft der Firmung handeln,… Dass das Brot vom Himmel uns stärkt,… Dass wir die Vergebung des Vaters finden,… Dass die Kranken aufgerichtet werden,… Dass die Bischöfe, Priester und Diakone Diener des Heiles sind,… Dass die Eheleute einander lieben,… Dass unsere Verstorbenen in den Himmel kommen,… Dass die Sterbenden im Herrn sterben,… Dass wir Christus, den Herrn erwarten,… Dass Gottes Reich komme,… Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünde der Welt – Herr, verschone uns Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünde der Welt – Herr, erhöre uns Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünde der Welt – Herr, erbarme dich Lasset uns beten: Allmächtiger Gott, festige, was du in uns gewirkt hast. Erhalte und schütze die Gaben des Heiligen Geistes in den Herzen der Getauften und Gefirmten, damit sie Christus, den Gekreuzigten, furchtlos in der Welt bekennen und seine Gebote in Liebe erfüllen. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. Amen. 6

Erster Tag: Komm, O Geist der Weisheit! Aus dem Jakobusbrief: Wenn jemand von euch der Weisheit bedarf, so erbitte er sie von Gott, der sie allen in Fülle gibt. (Jak 1, 5) Die kostbarste Gnadengabe des Heiligen Geistes ist die Weisheit. Sie ist nach dem heiligen Bonaventura die übernatürlich bleibende, vom Heiligen Geist eingegossene Fähigkeit, Gott zu erkennen und ihn mit innerer Freude zu lieben. Erkenntnis der Wahrheit in Gott und Liebe Gottes bis zur höchsten Stufe, die der Mensch erreichen kann, das ist die Weisheit. Die Gabe der Weisheit ist die höchste der Gnadengaben des Heiligen Geistes. Sie umfasst alle anderen Gaben. Sie lenkt unsern Sinn auf das eine Notwendige: Gott suchen. Gott finden ist der Anfang und Gipfelpunkt aller Weisheit. Wer wirklich weise ist, sieht und liebt nur mehr Gott, beurteilt alles im Lichte Gottes und erhält dadurch einen unverrückbaren Standpunkt, der innere Ruhe und Sicherheit in allen Lebenslagen gibt. Wir können darum nicht innig genug um diese Gabe des Heiligen Geistes flehen; denn sie ist «besser als alle Kostbarkeiten, und alles, was man ersehnt, kann ihr nicht gleichgestellt werden», sagt das Buch der Sprüche. Und der heilige Jakobus schildert uns die erstrebenswerte Wirkung dieser köstlichen Gottesgabe: «Die Weisheit, die von oben kommt, ist rein, friedsam, bescheiden, nachgiebig, dem Guten hold, voll Barmherzigkeit und guter Früchte. Sie richtet und heuchelt nicht.» (Jak 3,17) Gebet: Wir bitten dich, Herr, schenke uns den Heiligen Geist, ihn, dessen Weisheit uns schuf und dessen Voraussicht uns leitet. Durch Christus, unsern Herrn. Amen. Leitgedanke für den heutigen Tag: Ich will alles, was mir heute begegnet, im Lichte der ewigen Weisheit sehen.

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Zweiter Tag: Komm, O Geist des Verstandes! Aus dem Johannesevangelium: Der Beistand aber, der Heilige Geist, den der Vater in meinem Namen senden wird, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich gesagt habe. (Joh 14, 26) Wie weh tat es oft dem Erlöser, dass seine Zuhörer, ja nicht einmal seine eigenen Jünger seine Worte und Absichten recht verstanden. Manches wollte er ihnen auch noch nicht offenbaren, sondern erst durch den Heiligen Geist mitteilen. Der Geist des Verstandes lässt uns die göttlichen Wahrheiten besser verstehen, sie tiefer erfassen. Seinem Licht verdanken wir es, wenn uns die verborgenen Tiefen der übernatürlichen und selbst der natürlichen Erkenntniswelt in hellem Licht aufstrahlen. Um dieses Gnadenlicht müssen wir aber innig bitten, denn nur den demütigen, den gelehrigen, aufgeschlossenen Seelen offenbart sich Gott. Wie wichtig dieses Wachsen an Erkenntnis, dieses tiefere Eindringen in die unerschöpflichen Reichtümer unseres Glaubens ist, sagte der Dominikanerpater Momme Nissen: «Das Seelenleben der meisten Menschen, auch vieler gläubiger Christen, bleibt vor allem darum so matt und träge und unfruchtbar, weil sie sich nicht genug bemühen um Erkenntnis und Durchdringung der Glaubenswahrheiten, weil sie darin keine Fortschritte machen. Wir kommen nicht voran in der Liebe zu Gott ohne ein Fortschreiten in der Erkenntnis Gottes.» Wodurch gelangen wir aber zu einer größeren Gotteserkenntnis? Zu dem Gebet um die Gabe des Verstandes muss das eigene Bemühen kommen. Wir müssen Gottes Wort hören, die Heilige Schrift besser kennenlernen, eine Gesamtdarstellung der Glaubenslehre lesen, um ihre inneren Zusammenhänge zu sehen; müssen die Geschichte der Kirche lesen, in der uns das Walten des Heiligen Geistes offenbar wird. Sollte es wirklich nicht möglich sein, täglich wenigstens fünf Minuten der religiösen Weiterbildung zu widmen? Gebet: Allmächtiger Gott, wir bitten dass der Glanz deiner Klarheit über uns erstrahle, und dass das Licht deines Lichtes unsere Herzen festigt, durch die Erleuchtung des Heiligen Geistes - durch Christus, unsern Herrn. Amen. Leitgedanke für den heutigen Tag: Ich will heute darüber nachdenken, welche Lücken in meinem religiösen Wissen ich ausfüllen muss, und wie ich das tun kann.

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Dritter Tag: Komm, O Geist des Rates! Aus der Pfingstsequenz: Seliges Licht erfüllt das Innere derer, die dir gläubig vertrauen. Wir denken kaum so oft daran, den Gnadenbeistand des Heiligen Geistes anzurufen, als in den Stunden der Ratlosigkeit. Vom Geist des Lichtes erwarten wir die Aufhellung einer dunklen Frage. Gut ist es, wenn wir bei ihm Rat holen, denn dadurch stellen wir schon von selbst die Frage in das Licht der Ewigkeit und wollen bei unserer Entscheidung uns von dem Gedanken leiten lassen: «Was kann unter diesen Umständen der Wille Gottes sein?» - «Wie werde ich am Ende meines Lebens, wenn alle menschlichen Rücksichten, alle erdhaften Interessen schwinden, darüber denken?» Auch in den kleinen Alltagsfragen müssen wir zum Quell des Lichtes gehen, damit wir dort die richtige Antwort bekommen. Große Entscheidungen haben wir selten zu treffen, aber aus den kleinen Angelegenheiten setzt sich unser Leben zusammen. Und überdies im Reich der Gnade wie der Natur erleben wir es so oft: Kleine Ursache, große Wirkung. Dieses Bitten um das Licht des Heiligen Geistes, dieses Horchen auf seinen Rat, seine Anregungen und Einsprechungen setzt voraus, dass wir in lebendiger Beziehung zu IHM stehen, dass wir innerlich feinhörig sind, nicht betäubt von den äußeren Eindrücken. Zu den tröstlichen Abschiedsworten unseres Herrn gehört das Wort vom immerwährenden Wohnen des Heiligen Geistes in uns. Warum besprechen und beraten wir so vieles mit Menschen, die uns oft nicht helfen können, anstatt mit dem göttlichen Beistand in uns, der uns mit seinem Licht den rechten Weg zeigt? Gebet: Wir bitten dich, Herr, unser Gott, gib uns in deiner Güte allzeit den Geist, das Rechte zu denken und zu vollbringen; ohne dich können wir nicht bestehen. Gib uns die Kraft, zu leben, wie es deinem Willen entspricht. Durch Christus, unsern Herrn. Amen. Leitgedanke für den heutigen Tag: Ich will heute in allen Fragen den Heiligen Geist um sein Licht bitten. 9

Vierter Tag: Komm, O Geist der Stärke Aus der Apostelgeschichte: Ihr werdet die Kraft des Heiligen Geistes empfangen, der über euch kommen wird (Apg 1, 8) Diese Verheißung des Erlösers erfüllt uns mit Vertrauen und Zuversicht. Denn die Gabe des Rates, um die wir gestern gebetet haben, nützt allein noch nicht viel. Zu ihr muss die Gabe der Stärke kommen. Denn oft genug wüssten wir schon, was der Wille Gottes von uns fordert, aber wir haben nicht die Kraft, ihn zu erfüllen. Täglich spüren wir es, dass wir schwach, matt, unfähig zum Guten sind und wie sehr wir die stärkende, umwandelnde Kraft des Heiligen Geistes brauchen im Kampf gegen das Böse, im Ringen um das Gute. Die Gabe der Stärke will uns besonders dazu befähigen, Opfer zu bringen, dem Rufe Gottes zu folgen, wenn er Schweres von uns verlangt. Am Reden und Handeln der Apostel vor und nach der Geistessendung sehen wir ganz deutlich, welche Sinnesänderung der Heilige Geist bewirkt, mit welchem Mut, mit welcher Entschlusskraft, mit welch ausdauernder, alle Hindernisse überwindender Festigkeit er die Seele erfüllt, die ihn darum bittet. Die Tage des Gebetes um die Gnaden des Heiligen Geistes sollen uns auch einen Schritt weiter bringen in der Selbstverleugnung, in der Entsagung, im Verzicht auf irgendeine Anhänglichkeit, die die vollständige Hingabe an die Leitung des Heiligen Geistes noch hemmt. Großmut und Opferbereitschaft muss eine Frucht dieser neuntägigen Andacht sein. Gebet: 0 Gott, du Stärke aller, die auf dich hoffen, sei uns nahe, wir rufen zu dir; wir vermögen in unserer Schwachheit nichts ohne dich, komm du uns mit deiner Gnade zu Hilfe; gib, dass wir treu deine Gebote befolgen und dir gefallen in unserem Streben und in der Tat. Durch Christus, unsern Herrn. Amen. Leitgedanke für den heutigen Tag: Der Heilige Geist weiß nichts von einem weichlichen Zögern. (Hl. Ambrosius)

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Fünfter Tag: Komm, O Geist der Wissenschaft! Aus dem Buch Jesus Sirach: Der Allmächtige gibt den Menschen Einsicht ( Jesus Sirach 38,6) Die Gabe der Wissenschaft befähigt uns, Gutes vom Bösen, Wahres vom Falschen zu unterscheiden und Gott zum Mittelpunkt alles Wissens zu machen. Mit dem Licht der wahren Wissenschaft durchdringen wir auch die Gebiete des weltlichen Wissens; doch wir bleiben nicht dabei stehen, sondern dringen zum Mittelpunkt alles Seins, zu Gott vor. Die wahre Wissenschaft ist die Erkenntnis aller Dinge in Gott. Das Licht des Heiligen Geistes lässt Anfang und Ende alles Geschaffenen erkennen, gibt Antwort auf die Fragen: Woher, wohin, wozu, warum? Die Gabe der Wissenschaft ist eng verwandt mit der Gabe des Verstandes, namentlich durch ihre Zwecke. Beide wollen uns eine Kenntnis und Erkenntnis göttlicher Wahrheiten vermitteln, die ihren Beweggrund nicht in rein natürlicher Wissbegier, sondern in der Liebe haben, diese besser zu erkennen suchen, um mehr lieben zu können: «Das ist die Wissenschaft, die sich in Liebe wandelt, die Wissenschaft der Tat. Ein Studium, das solche Wissenschaft anstrebt, ist die Entfaltung unseres Glaubens; es wird zum Gebet, zur Beschauung. Das ist die Wissenschaft, die wir brauchen und die gefördert werden muss, denn sie ist die Quelle neuer Liebe», sagt Abt Marmion in seinem Buch «Christus unser Ideal». Auch hier zeigt es sich wieder, wie bei der Gabe des Verstandes, dass das göttliche Gnadenlicht des Heiligen Geistes sich mit dem Versenken in die Geheimnisse Gottes einen muss. Dann erfahren wir auch in uns, was die Pfingstsequenz verspricht: «Seliges Licht erfüllet das Innere derer, die dir gläubig vertrauen.» Gebet: Verleihe uns, allmächtiger Gott, dass wir allzeit bedacht sind auf das, was vom Heiligen Geist ist und damit wir so in Wort und Tat vollbringen, was dir gefällt. Durch Christus, unsern Herrn. Amen. Leitgedanke für den heutigen Tag: Ich will durch tägliche geistliche Lesung meine religiösen Kenntnisse erweitern und vertiefen. 11

Sechster Tag: Komm, O Geist der Frömmigkeit! Aus dem Römerbrief: Die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsere Herzen durch den Heiligen Geist, der uns gegeben ist (Röm 5, 5) Am heutigen Tag wollen wir unser Gebet zum Heiligen Geist verdoppeln und unser Verlangen nach seiner Gnade steigern; denn wir bitten heute um die Gabe der Frömmigkeit, um eine innige, tiefe, rückhaltlose Liebe zu Gott. Wir gehen zum göttlichen Feuergeist, damit er uns durchglühe. Wir gehen zum Quell der Liebe, um aus ihr all die Gesinnungen zu schöpfen, die wir als Kinder Gottes unserem gütigen Vater und unserem Heiland und Erlöser entgegenbringen sollten und die gerade der Geist der Frömmigkeit uns geben will: Hingabe, Dankbarkeit, Vertrauen, Freude an allem, was sich auf Gott bezieht. Der Heilige Geist ist es, der uns die Gnade gibt, Gott zu lieben aus unserem ganzen Herzen, aus unserer ganzen Seele, aus unserem ganzen Gemüte und aus allen unsern Kräften. Er verleiht auch die starke Liebe zu Gott, die in jeder inneren und äußeren Prüfung standhält, auch dann, wenn das Gefühl der Liebe nicht mehr spürbar ist, sondern wir die Liebe nur mehr durch die Tat zeigen können. Die Feuerzungen, durch die der Heilige Geist uns mit der Gottesliebe erfüllt, entzünden auch die Nächstenliebe in uns, drängen uns zur Sorge dafür, dass Gott auch von andern geliebt wird. Gottesliebe und Nächstenliebe gehören ganz eng zusammen. Der heilige Petrus, den der Pfingstgeist so mächtig durchglühte und umwandelte, sagt: «Zeigt in der Frömmigkeit die Bruderliebe und in der Bruderliebe die Gottesliebe.» (2. Petr 1, 7) Gebet: Herr unser Gott, unsichtbare Güter hast du denen bereitet, die dich lieben; senke in unser Herz die Glut deiner göttlichen Liebe, damit wir in allem und über alles dich lieben und so deine Verheißungen erlangen, die größer sind als all unser Sehnen. Durch Christus, unsern Herrn. Amen. Leitgedanke für den heutigen Tag: Ich will heute oft einen Akt der Liebe zu Gott erwecken.

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Siebenter Tag: Komm, O Geist der Gottesfurcht! Aus dem Psalm 110: Die Furcht des Herrn ist der Anfang der Weisheit. Heilvolle Einsicht gibt sie allen, die sie üben. (Psalm 110,10) Zu Gotteskindern hat uns der Heilige Geist in der Taufe gemacht. Zur Behütung und Entfaltung dieser Gnade erfüllt er uns mit dem Geiste der heiligen Furcht. Nicht knechtische Furcht, die die Sünde nur wegen der Strafe meidet, will er uns geben, sondern die Furcht der Kinder, einen gütigen Vater zu beleidigen oder ihn zu verlieren. Diese Furcht quillt aus der Liebe zu Gott und aus der Kenntnis der eigenen Gebrechlichkeit. Je vertrauensvoller und kindlicher unsere Hingabe an Gott ist, umso wachsamer und vorsichtiger sind wir, Gott zu missfallen. Ja, wir bemühen uns viel mehr, seinen Willen auch im Kleinsten zu erfüllen, seinen Gnaden zu entsprechen. In den Psalmen kehrt oft der Gedanke wieder: «Selig, wer den Herrn fürchtet.» Wie sollte die Gottesfurcht nicht froh machen, da sie alles fernhält, was sich zwischen Gott und unsere Seele stellen und die beseligende Verbindung mit Gott stören könnte! Sie gibt schon hier die Freude eines guten Gewissens, den Frieden mit den Menschen und die Hoffnung auf die ewige Vereinigung mit Gott. Diese Tage des besonderen Bittens um das Kommen des Heiligen Geistes sollen unsern Blick schärfen für alles, was seiner gnadenvollen Einkehr in uns sich hemmend in den Weg stellen könnte. Sie sollen uns nachdenklich machen und die Frage vorlegen: «Was missfällt dem Heiligen Geist in meinem Innern, das sein würdiger Tempel sein soll? Wie weit leitet der Geist der Gottesfurcht meine Gesinnung, mein Reden und Handeln, meinen Umgang mit den andern?» Gebet: Gib uns die Gnade, o Herr, dass wir allezeit deinen heiligen Namen ebenso fürchten wie lieben; niemals willst du ja deine Führung denen versagen, die du begründest in treuer Liebe zu dir. Durch Christus, unsern Herrn. Amen Leitgedanke für den heutigen Tag: Ich will mich heute mit besonderer Sorgfalt hüten, Gott auch nur im geringsten zu beleidigen.

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Achter Tag: Maria, Gnadenvolle, bitte für uns! Aus der Apostelgeschichte: Sie verharrten einmütig im Gebet... mit Maria, der Mutter Jesu (Apg. 1,14) Wir finden keine Darstellung des Pfingstfestes, in der nicht die Gottesmutter im Mittelpunkt der betenden Gemeinde wäre. Mit welcher Inbrunst mag sie den Heiligen Geist erfleht haben! Besser als die Apostel hat sie den Heiland, die Absichten seines Herzens, seine Verheißungen verstanden. «Sie bewahrte alle Worte in ihrem Herzen.» Deshalb wusste sie auch, wieviel von der gnadenreichen Ankunft des Heiligen Geistes für die Apostel, für die ganze Kirche abhängt. Voll Vertrauen legen wir daher unser Bitten um die Gnadenhilfe des Heiligen Geistes in ihr gütiges, verstehendes Herz. Wir wissen: die Braut des Heiligen Geistes, die Mutter der göttlichen Gnade wird uns ihre mächtige Fürsprache nicht versagen, wenn sie unsere Sehnsucht und unser Bemühen um eine gute Vorbereitung auf die Ankunft des Heiligen Geistes sieht. Siebenfach ist der Gnadenstrom des Heiligen Geistes, den wir in diesen Tagen betrachtet und erfleht haben. Die Mutter «voll der Gnade» ist ganz erfüllt von ihm, und in mütterlicher Liebe wird sie den Heiligen Geist bitten, dass er auch unsere Seele überflute. Durch die Gnade des Heiligen Geistes wird unsere Seele dann auch etwas von seinen Früchten hervorbringen: Liebe, Freude, Friede, Geduld, Milde, Güte, Langmut, Sanftmut, Treue, Mäßigkeit, Enthaltsamkeit, Keuschheit. Gebet: Herr, wir bitten dich, höre auf die Fürsprache der seligen Jungfrau Maria, die du aufgenommen hast in den Himmel, und entzünde unser Herz mit dem Feuer der Liebe, damit wir uns immer nach dir sehnen. Durch Christus, unsern Herrn. Amen. Leitgedanke für den heutigen Tag: Ich will heute oft die Mutter der göttlichen Gnade bitten, mir die Gnadengaben des Heiligen Geistes zu vermitteln.

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Neunter Tag: Komm Heiliger Geist komm! Aus dem Lukasevangelium: Gott gibt den guten Geist denen, die ihn darum bitten. (Lk 11, 13) Heute finden wir uns zum letzten Mal bei dieser Novene im harrenden Jüngerkreis ein und vereinigen unser sehnsuchtsvolles Bitten mit dem Flehruf der Apostel. Immer inniger wird unser Ruf: Komm, Heiliger Geist, komm! Gott selbst will, dass wir ein großes Verlangen nach ihm und nach seinen geistigen Gütern haben. Selig preist der Heiland alle, die Hunger und Durst nach Gerechtigkeit haben und er verheißt auch die Sättigung. Wir fassen heute nochmals die Vorsätze und Entschlüsse zusammen, welche die Betrachtung der Gnadengaben des Heiligen Geistes in uns geweckt hat, damit wir alles entfernen, was der Einkehr des Heiligen Geistes im Wege stehen könnte. Mit dem Psalmisten sprechen wir: «Ein reines Herz erschaff in mir, o Gott, und den rechten Geist erneuere in meinem Inneren!» So kann es nicht ausbleiben, dass etwas von der erleuchtenden, umwandelnden, belebenden Wirksamkeit des Heiligen Geistes auch unserer Seele zukommt. Wenn wir die Novene in einem bestimmten Anliegen gehalten haben, dann überlassen wir es doch Gott, wie er uns erhören will; denn wir wollen nicht die Erfüllung unserer Wünsche, sondern seine Ehre. Wir vertrauen fest, dass Gott uns die Gnade gibt, die uns am meisten befähigt, seinen Absichten zu entsprechen, ob wir diese nun sehen oder nicht sehen dürfen. Das Wort des Völkerapostels an die Römer mahne und tröste uns: «Wenn wir aber hoffen auf das, was wir nicht sehen, so erwarten wir es mit Geduld. Ebenso kommt auch der Geist unserer Schwachheit zu Hilfe; denn um was wir bitten sollen, wie es sich gebührt, wissen wir nicht, sondern der Geist selbst fleht für uns mit unaussprechlichen Seufzern.» (Röm 8, 25-26) Gebet: Allmächtiger, ewiger Gott, in deiner überströmenden Güte schenkst du den Flehenden mehr, als sie verdienen und mehr als sie erbitten; gieße aus über uns dein Erbarmen und den Heiligen Geist. Wir vertrauen Dir unsere Bitten und Anliegen Deiner väterlichen Fürsorge und Weisheit, durch Christus, unsern Herrn. Amen. Leitgedanke für den heutigen Tag: Ich will heute oft um die Gaben und Früchte des Heiligen Geistes bitten.

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