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Author: Gerrit Hochberg
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uni.kurier/aktuell

43/Oktober2002/9.Jg. www.uni-erlangen.de>presse

Begrüßung der Erstsemester im Audimax

Fröhlicher Semesterstart mit Bier und Brezen Jetzt wird’s ernst: Am 14. Oktober 2002 begann an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg das Wintersemester 2002/03. Unter den fast 22.000 Studenten an Bayerns zweitgrößter Universität waren auch mehr als 5.000 Studienanfänger, die mit ihrer akademischen Ausbildung begannen. Rektor Prof. Dr. Karl-Dieter Grüske und Oberbürgermeister Dr. Siegfried Balleis sowie Ulf Otten als Studierendenvertreter ließen es sich nicht nehmen, die Studienanfänger persönlich zu begrüßen. Unter dem Motto "Jetzt wird`s ernst!" stand die Einführungsveranstaltung in den Unialltag im Audimax in der Bismarckstraße in Erlangen, die den Studienanfängern eine erste Orientierung im "Dschungel" der Universität bieten wollte. Bei Brezen und Bier hatten sie die Gelegenheit, sich umfassend zu informieren und mit Professoren, Hochschulangehörigen und Kommilitonen ins Gespräch zu kommen. Musikbeiträge des Instituts für Kirchenmusik und Tanzeinlagen des Instituts für Sportwissenschaft und Sport sorgten am ersten "Unitag" für Unterhaltung. Im Foyer des Audimax stellten zahlreiche Einrichtungen der Universität ihre Angebote vor. Mit von der Partie waren die Universitätsbibliothek, das Rechenzentrum, das Informati-

ons- und Beratungszentrum, das Sprachenzentrum, das Institut für Kirchenmusik, die Frauenbeauftragte und das Akademische Auslandsamt. Auch die Hochschulgemeinden, die Stadt Erlangen, das Theater und zahlreiche Organisationen der Vor dem Audimax herrschte vor und nach der Studierenden Veranstaltung dichtes Gedränge. waren mit InfoFoto: SG Öff ständen vor Ort. Zudem wurden der offizielle Film gen anbietet, wurde auch in dieder Stadt Erlangen sowie ein Vi- sem Jahr von zahlreichen deo über die Arbeit des Stu- Sponsoren unterstützt. So sorgten 1.000 vom Studentendentenwerks gezeigt. werk gespendete Brezen und Die zentrale Begrüßung der Freibier von Kitzmann-Bräu für Erstsemester, die die Universität das leibliche Wohl der StudenErlangen-Nürnberg seit Jahren ten. Alkoholfreie Getränke stellzu Beginn des Wintersemesters ten die Sparkasse Erlangen und zusätzlich zu den fachbezoge- die Erlanger Stadtwerke AG zur nen Einführungsveranstaltun- Verfügung. "Studentenfutter" der etwas anderen Art boten der Verlag Nürnberger Presse und die Süddeutsche Zeitung. Sie verteilen Gratisexemplare oder Abogutscheine ihrer Zeitung.

Inhalt: 2 Neue Räume für die Kristallographie 2 WiSo bei Elite vorn 3 Max-Planck-Forschergruppe erhält 3 Mio Euro 3 Ringvorlesung Kultbuch 4 Gastdozenten an der Universität 4 Neuer Raum für Grundlagenpraktikum 5 Mammographiereihenuntersuchungen 5 Neue Intensivstation 6 Hunde helfen heilen 6 Sokrates Minerva 7 Gentechnik für alle 7 Forschungsbericht des Klinikums 8 Flügge-Förderung 8 Mit der Poseidon auf Forschungsreise 9 Neuer Medienraum in der Kinderklinik 9 Vernetzung der Seniorennetze 10 Xenophilia ausgezeichnet 10 Nervus Vagus Simulator

In lockerer Gesprächsrunde lernten sich die Erstsemester kennen. Foto: SG Öff

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Die Firma Staedtler spendierte Textmarker, damit die Studies gleich von Anfang an Wesentliches von Unwesentlichem unterscheiden können. Na, dann kann ja bis zum Semesterschluss am 7. Februar 2003 fast nichts mehr schiefgehen.

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11 Gedenktafel für Kollegen 11 Appetitliches Outfit 12 Kurz und bündig 15 Prof. Fiebiger zum 80. 16 Personalia

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Richtfest für Institut für Kristallographie und Strukturphysik

WiSo bei Elite ganz vorn

Neue Räume für die Aufklärung von Kristallstrukturen Mehr als 90 Prozent der festen Materie liegen auf der Erde in kristalliner Form vor. Nur in den wenigsten Fällen ist die Faszination des geometrischen Formen- und Farbspiels mit bloßem Auge zu erkennen. Die kristallinen Strukturen aufzuklären ist die Aufgabe des Lehrstuhls für Kristallograpie. Anfang September fand nun auf dem Neubaugelände des Instituts für Kristallographie und Strukturphysik das Richtfest statt. Mit dem Neubau kann der letzte Erlanger Innenstadtstandort der Physik in der Bismarckstraße aufgegeben werden. Das Institut für Kristallographie und Strukturphysik wird jetzt in enger Nachbarschaft zu den übrigen physikalischen Instituten, den Werkstoffwissenschaften und der Chemie auf dem Südgelände der Universität angesiedelt. Für die Wissenschaftler um den Lehrstuhlinhaber Prof. Dr. Andreas Magerl und die Studierenden wird so ein optimales Arbeitsumfeld geschaffen. Der rund 5,8 Millionen Euro teure Neubau wurde durch die Aufnahme in das Programm der High-Tech-Offensive Bayern finanziert. Mit der Fertigstellung des Neubaus im Mai 2003 nach nur 14 Monaten Bauzeit stehen in der Staudtstraße rund 900 Quadratmeter Hauptnutzfläche zur Verfügung. Ab dem Wintersemester 2003/2004 ist das Institut in den neuen Räumlichkeiten voll funktionsfähig. Das winkelförmig angeordnete Gebäude mit zwei rund 50 Meter langen Schenkeln hat zwei Stockwerke. Im Erdgeschoss sind die Laborräume, Werkstatträume und Räume für die Lehre untergebracht. Im Obergeschoss befinden sich die

Spitzenergebnis Durchschnitt sein ist für WiSo-Studierende zu wenig: Seit kurzem stellt die WiSoFakultät zehn Prozent des neuesten Jahrgangs der Bayerischen Elite-Akademie. Insgesamt kommen über alle Jahrgänge hinweg fünf Studierende der Bayerischen Elite-Akademie aus der FAU.

Mit dem Neubau erhält das Institut für Kristallographie und Strukturphysik moderne Arbeitsräume auf dem Südgelände in unmittelbarer Nähe der Nachbardisziplinen. Foto: UBA

Büroräume. Das statische Konzept besteht aus einer Stahlbetonskelettkonstruktion mit Flachdecken und einem Achsraster von 7,5 Metern. Besondere bauliche Vorkehrungen waren nötig, um Störungen bei den Messungen mit den empfindlichen Detektoren zu vermeiden. Die natürlich vorhandene Untergrundstrahlung von 0,046 Mikrosievert je Stunde soll um nicht mehr als 30 Prozent überschritten werden. Mit der Auswahl entsprechender Baumaterialien durch das Universitätsbauamt unter Leitung von Baudirektor Rudolf Heinle wurden die Vorgaben der Wissenschaftler erfüllt. “Die zu messenden Effekte sind mittlerweile so klein, dass schon geringste Umwelteinflüsse das Messergebnis beeinflussen würden”, erläutert hierzu Prof. Magerl. Auch an die Temperaturkonstanz von Kühlwasser, hohe elektrische Leitungswerte mit unterbrechungsfreier Stromversorgung und Redundanz von Kühlleistung sowie an den Erschütterungsschutz wurden hohe technische Anforderungen gestellt.

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Das Institut für Kristallographie und Strukturphysik beschäftigt sich mit der Aufklärung von kristallinen Strukturen. Traditionell wird darunter eine Strukturbestimmung auf atomarer Basis verstanden. Die Struktur von Kristallen durch einen regelmäßigen Aufbau mit vielen identischen atomaren Gruppen bestimmt. In jüngster Zeit wurden erweiterte Strukturprinzipien erforscht. Bei so genannten Quasikristallen ist die Struktur gekennzeichnet durch eine deterministische, aber nicht periodische Anordnung von komplementären geometrischen Elementen. Aktuelle Forschungsfragen rücken Defektstrukturen in den Mittelpunkt des Interesses. Gerade die Defekte in der idealen, deterministischen Anordnung erlauben es den Wissenschaftlern, die Eigenschaften der Materie nach bestimmten Vorgaben zu verändern und einzustellen, stehen doch die strukturellen Befunde in engem Zusammenhang mit physikalischen, chemischen, mechanischen oder elektrischen Eigenschaften. Auch dieser relativ junge Zweig des “defect engineering” gehört zu den Arbeitsgebieten des Lehrstuhls.

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Die jetzigen Erfolge der WiSo bei der handverlesenen Auswahl für die Elite-Akademie sind erstaunlich und erfreulich zugleich: Bestand zur Gründung der Akademie kein WiSo-Studierender die Aufnahmeprüfungen, so kletterte mittlerweile der WiSo-Anteil stetig: Von über 200 Bewerbern im Jahre 2002 wurden jeweils vierzehn Studierende der Fachrichtung Wirtschaftswissenschaften, zwei Studierende der Geisteswissenschaften und vierzehn Studierende der Naturwissenschaften in die Akademie aufgenommen. Von den derzeit dreißig Studierenden aus ganz Bayern kommen drei aus der FAU: Sarah Gehrlein, Studentin der BWL, Ender Erat, Student der Internationalen BWL und Dominik Wever, Student der Studienrichtung Computational Engineering. “Dass ein hoher Anteil der Elite-Studierenden der bayerischen HochbegabtenAkademie aus der WiSo stammt, mag mit dem Aufbau, und der Vielfalt der Fächer und Lehrgebiete an der Fakultät zusammenhängen”, überlegt Ender Erat. Viele Erfahrungen aus dem Studium kommen direkt der Arbeit an der Elite-Akadmie zu gute. Zwei Jahre lang werden die bayerischen Elite-Studierenden intensiv von hochkarätigen Trainern und Professoren geschult und von Mentoren aus der Praxis betreut.

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Max-Planck-Forschungsgruppe für Information, Optik und Photonik

Wichtige Weichenstellung: Drei Millionen Euro helfen den Start zu sichern Die Einrichtung der MaxPlanck-Forschungsgruppe für Information, Optik und Photonik an der Universität Erlangen-Nürnberg schreitet voran. Als "großen Erfolg der Haushaltsverhandlungen” bezeichnete Mitte Oktober Wissenschaftsminister Hans Zehetmair, dass im Haushaltsentwurf 2003/04 trotz der äußerst schwierigen finanziellen Rahmenbedingungen eine neue Titelgruppe für die Max-PlanckForschungsgruppe vorgesehen ist, die mit jährlich 3 Mio. Euro dotiert ist. Zehetmair: “Vorbehaltlich der Billigung durch den Haushaltsgesetzgeber setzt Bayern damit einen wichtigen Meilenstein zur Finanzierung der ersten MaxPlanck-Forschungsgruppe.” Die Staatsregierung verdeutliche damit ihre Entschlossenheit, den Wissenschaftsstandort Bayern auch unter schwierigen finanziellen Rahmenbedingungen planmäßig weiter auszubauen. Mit diesen neuen Mitteln und einem finanziellen Beitrag der Max-Planck-Gesellschaft in etwa gleicher Höhe kann der laufende Betrieb der Forschungsgruppe gesichert werden. Die erste der zunächst drei, später vier wissenschaftlichen Abteilungen der Max-PlanckForschungsgruppe wird aus dem Lehrstuhl für Experimentalphysik (Optik) an der Naturwissenschaftlichen Fakultät I gebildet. Mit dem Aufbau der zweiten Abteilung wurde bereits begonnen: Das Wissenschaftsministerium hat eine Stelle für den Lehrstuhlinhaber bereitgestellt; die Universität hat das Berufungsverfahren

gemeinsam mit der MaxPlanck-Gesellschaft zügig durchgeführt, so dass bereits die Berufungsverhandlungen laufen. Die Forschungsgruppe für Information, Optik und Photonik

ist zunächst auf fünf Jahren angelegt. Damit bezieht die Max-Planck-Gesellschaft erstmals auch Nordbayern in sein Netzwerk wissenschaftlicher Einrichtungen ein. Bei erfolgreicher Entwicklung der Arbeit der Forschungsgruppe wird

sich die Staatsregierung bemühen, in Verhandlungen mit der Max-Planck-Gesellschaft die dauerhafte Ansiedlung der Max-Planck-Forschungseinrichtung in räumlicher Nähe zur Universität zu erreichen.

Ringvorlesung der Philosophischen Fakultät II

Mehr als ein verkaufsförderndes Etikett: Das Kultbuch Im schnelllebigen Kulturbetrieb wird einem Buch in Klappentexten und Feuilletonartikeln gern Kultstatus verliehen. Dies geschieht nicht zuletzt aus absatzfördernden Erwägungen. Was aber macht ein Kultbuch eigentlich aus? Dieser Frage geht die Ringvorlesung “Kultbuch” jeweils dienstags ab 20.15 im Kollegienhaus (Raum 1.011) nach. Zum Auftakt sprach am 15. Oktober 2002, Prof. Dr. Rudolf Freiburg über “‘I chose not to choose life’: Verweigerungshaltung als Kult in Irvine Welshs Roman Trainspotting”. Eine erste Positionsbestimmung versuchte die an-schließende Podiumsdiskussion mit Rainer Moritz, Verlagsleiter und Programmchef beim Verlag Hoffmann und Campe. In der Ringvorlesung behandeln die Erlanger Referenten aus Anglistik, Amerikanistik, Buchwissenschaft, Germanistik, Orientalistik, Romanistik, Slavistik und Theologie ältere und neuere Texte aus verschiedenen Nationalliteraturen. Das ausführliche Programm findet sich unter www.kultbuch.phil.uni-erlangen.de.

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Die nächsten Vorträge im Überblick 22.10.02: Dr. Holger Helbig (Institut für Germanistik) Echte Jeans, edle Kerle, realer Sozialismus. Über Plenzdorfs Die neuen Leiden des jungen W. und den feinen Unterschied zwischen Erfolg und Kult 29.10.02: Prof. Dr. Theo Elm (Institut für Germanistik) "Kult der Langsamkeit" (Peter Handke, Hermann Lenz, W.G. Sebald, Sten Nadolny) 05.11.02: Dr. Claudia Ott (Institut für Außereuropäische Sprachen und Kulturen) Tausendundeine Nacht als Kultbuch der arabischen Literatur 12.11.02: Prof. Dr. Doris Feldmann (Institut für Anglistik und Amerikanistik) Der Jane Austen-Kult der 1990er Jahre 19.11.02: Prof. Dr. Gunnar Och (Institut für Germanistik) "Der Cornet im Tornister" - zur Rezeption literarischer Kultbücher 26.11.02: Dr. Christine Ivanovic (Institut für Germanistik) Abschied vom Buch? (Der Kult um) Lulu in anderen Medien 03.12.02: Dr. Markus May (Institut für Germanistik) Die Aktualität des Mythischen und der "Absolutismus der Wirklichkeit": Hans Blumenbergs Arbeit am Mythos 10.12.02: Prof. Dr. Titus Heydenreich (Institut für Romanistik) Gabriel García Márquez: Cien años de soledad (1967) 17.12.02: Prof. Dr. Dieter Petzold (Institut für Anglistik und Amerikanistik) Kult oder Kommerz? Die Harry-Potter-Bücher an der Scheidelinie zwischen Bestseller und Kultbuch.

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Förderprogramm INNOVATEC an der FAU

International renommierte Gastdozenten erhöhen die Anziehungskraft der Lehre Zwei renommierte Gastdozenten aus dem Ausland verstärken in den nächsten Semestern das Lehrangebot der Universität ErlangenNürnberg. Mit dem Programm INNOVATEC fördert der Deutsche Akademische Auslandsdienst jetzt den Aufenthalt von Professor Constantin Popa aus Rumänien und Dr. Mikhail Fistul aus Russland, die ab dem Wintersemester 2002/03 ihre Kenntnisse an Studierende der Technischen und der Naturwissenschaftlichen Fakultät I weitergeben werden. Prof. Constantin Popa von der Ovidius University in Constanta wird bis einschließlich August

2003 im Studiengang Computational Engineering lehren. Gastgeber ist der Lehrstuhl Informatik 10 von Prof. Dr. Ulrich Rüde, der sich neben der FAU und dem Kompetenznetzwerk für Technisch-Wissenschaftliches Hochleistungsrechnen KONWIHR an der Finanzierung der Restkosten beteiligt. Prof. Popa ist Spezialist für numerische Simulation und arbeitet seit zehn Jahren mit dem Erlanger Lehrstuhl zusammen. Zur Zeit nehmen beide Seiten an einem NATO-Kooperationsprogramm zu Verfahren der medizinischen Diagnose in der Neurologie und Neurochirurgie teil, an dem außerdem ein Wissenschaftler aus den Salt Lake City beteiligt ist.

Dr. Mikhail Fistul vom Lomonosov Institut für Feinchemische Technologie in Moskau ist bis Februar 2004 zu Gast am Physikalischen Institut III und hält Lehrveranstaltungen im Hauptstudium Physik. Dr. Fistul hatte sich bereits als HumboldtStipendiat am Lehrstuhl für Supraleitung von Prof. Dr. Paul Müller aufgehalten. Sein Spezialgebiet liegt in der theoretischen Physik, so dass den Studierenden eine Ergänzung zur experimentellen Ausrichtung des Lehrstuhls geboten wird. Das Programm INNOVATEC fördert Gastdozenturen hochqualifizierter ausländischer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in zukunftsträchti-

gen Studien- und Forschungsbereichen deutscher Hochschulen. Es soll deutsche Studienangebote attraktiver machen und ihnen einen guten Platz auf dem internationalen Bildungsmarkt sichern. Die Dozenten aus dem Ausland verpflichten sich, in der Lehre pro Semester sechs Wochenstunden anzubieten. Die Lehrveranstaltungen finden in englischer Sprache statt. 50 bis 80 Prozent der erforderlichen Mittel stellt das Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen der “Zukunftsinitiative Hochschulen” zur Verfügung; der Restbetrag muss von der gastgebenden Universität aufgebracht werden.

Institut für Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik

Neuer Raum für das Grundlagenpraktikum sitätsbibliothek verlagert werden konnte, damit der Raum dem Institut für Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik zur Verfügung steht. Hier warten nun 60 neu ausgestattete Arbeitsplätze darauf, dass Studentinnen und Studenten die aufwendig und lehrreich gestalteten Praktikumsversuche durchführen. 45 Laborarbeitsplätze bieten dabei die Möglichkeit, die Grundlagen der Elektrotechnik mit modernstem Gerät praktisch zu erkunden. Weiterhin ermöglichen 15 Bildschirmarbeitsplätze, erste Erfahrungen mit den in der Elektrotechnik so wichtig gewordenen ComputerwerkzeuBisher war im Flachbau zwi- gen zum Entwurf und zur Sischen den beiden Gebäuden mulation elektrischer SchaltCauerstraße 7 und 9 die Dis- kreise zu sammeln. sertationssammlung untergebracht, die durch gemeinsame Im Grundlagenpraktikum könAnstrengungen von Baureferat, nen die Studentinnen und StuStudentenwerk und Univer- denten in drei Abschnitten vom Rechtzeitig zu Beginn des Wintersemesters 2002/2003 feierte das Institut für Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik den Abschluss der Umbauarbeiten des neuen Praktikumsraumes. Das Grundlagenpraktikum kann damit erstmals in komplett neugestalteten Räumen durchgeführt werden. Die gründliche inhaltliche Renovierung und Modernisierung des bisherigen Praktikums wurde bereits zu Beginn des Sommersemesters 2001 abgeschlossen. Nun stimmt auch der äußere Rahmen.

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Frisch verkabelt ist der neue Raum für das Grundlagenpraktikum der künftigen Elektroingenieure. Foto: IEEI

zweiten bis zum vierten Semester praktische Erfahrungen zu einer Vielzahl von Themenbereichen des Grundstudiums gewinnen. Entsprechend der Grundlagenvorlesung Elektrotechnik wird auch das Grundlagenpraktikum vom Lehrstuhl für elektromagnetische Felder von Prof. Dr.-Ing. Manfred Albach, vom Lehrstuhl für Hoch-

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frequenztechnik von Prof. Dr.Ing. Lorenz-Peter Schmidt und vom Lehrstuhl für Sensorik von Prof. Dr.-Ing. Reinhard Lerch ausgerichtet. Die Neuausstattung mit Geräten wurde mit erheblicher finanzieller Unterstützung durch die Hochschulleitung ermöglicht.

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Modellprojekt auf Initiative des Universitätsklinikums

Grünes Licht für Mammographie-Reihenuntersuchungen in Mittelfranken Der Weg ist frei für Röntgenreihenuntersuchungen zur Früherkennung von Brustkrebs in Mittelfranken. Auf Initiative der Universität Erlangen-Nürnberg und des Tumorzentrums der Universität wurde Mittelfranken nach Bremen, Wiesbaden und dem Weser-Ems-Kreis nun als vierter Projektort ausgewählt. Mit der Entscheidung für Mittelfranken wird angesichts der politischen Entscheidung für ein bundesweites Mammographiescreening zugleich der Aufbruch in eine flächendeckende Früherkennung von Brustkrebs auf europäischem Qualitätsniveau markiert. Nach Abschluss der notwenigen Verhandlungen zwischen den Kostenträgern könnten noch in diesem Jahr die mammographischen Reihenuntersuchungen beginnen. Zu dieser Früherkennungsuntersuchung auf Brustkrebs werden künftig alle Frauen im Alter zwischen 50 und 69 Jahren im Laufe von zwei Jahren eingeladen, die in der Stadt Erlangen oder in den Landkreisen Roth und Weißenburg-Gunzenhausen wohnen. Die Mammographie-Reihenuntersuchungen zur Früherkennung von Brustkrebs haben sich in anderen europäischen Ländern bestens bewährt. So werden in Großbritannien seit vielen Jahren dank Früherkennung und rechtzeitiger Operation im Durchschnitt jährlich 1.250 Frauen vor dem Brustkrebstod bewahrt. In Deutschland könnten bundesweit 3.000 Frauen pro Jahr gerettet werden. Der Leiter des Projektes am Universitätsklinikum Erlangen, Prof. Dr. Rüdiger Schulz-Wendtland, zeigt

sich überzeugt: "Dank der hohen Qualität unserer Mammographien können wir 97 von 100 Frauen sagen, dass sie keinen Brustkrebs haben." In Erlangen wird der niedergelassene Radiologe Dr. Thomas Frank eine spezielle ScreeningEinheit einrichten. Sein Kollege Gerhard Dilbat ist für die mobile Screening-Einheit (Röntgenbus mammobil) verantwortlich, um die Entfernungen für die teilnehmenden Frauen auch in den beiden Landkreisen Roth und Weißenburg-Gunzenhausen komfortabel zu gestalten. Die Röntgenuntersuchung der Brust wird nach den derzeit höchsten Qualitätsstandards erfolgen, wie sie verbindlich in den Leitlinien der Europäischen Kommission verankert sind. In einem Pressegespräch Mitte September informierten Prof. Dr. Rüdiger SchulzWendtland als Projektleiter, Prof. Dr. Thomas Kirchner, Vorstand des Tumorzentrums der Universität Erlangen-Nürnberg, Dr. Lawrence von Karsa, Leiter der Planungsstelle Mammographie-Screening in Köln, Innenminister Dr. Günter Beckstein sowie Christa Matschl, MdL, über die MammographieReihenuntersuchungen in Mittelfranken aus medizinischer und gesundheitspolitischer Sicht die Öffentlichkeit. Christa Matschl und die Frauenunion-Bezirksvorsitzende Christina Diener überreichten anschließend an Innenminister Beckstein in seiner Eigenschaft als stellvertretender bayerischer Ministerpräsident über 8.000 Unterschriften von Frauen, die eine flächendeckende Einführung des Mammographie-Screenings in ganz Deutschland fordern.

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Die Landtagsabgeordnete Christa Matschl (re.) und FrauenunionBezirksvorsitzende Christina Diener (Mi.) überreichten Innenminister Günter Beckstein über 8.000 Unterschriften, mit denen Frauen aus Mittelfranken die flächendeckende Einführung des MammographieScreenings in Deutschland fordern. Foto: SG Öff Medizinische Klinik IV (Nephrologie)

Neue Intensivstation für Nierenkranke Die neue Medizinisch - Nephrologische Intensivstation der Medizinischen Klinik IV des Universitätsklinikums ist seit Anfang September für die Patientenversorgung einsatzbereit. Damit wird im Altbau der Medizinischen Kliniken weiterhin eine optimale Versorgung von Nierenkranken gewährleistet. Die Einrichtung einer eigenen nephrologischen Intensivstation wurde notwendig, nachdem mit dem Umzug der Medizinischen Klinik I (Direktor: Prof. Dr. Eckart G. Hahn) im April diesen Jahres auch deren Intensivstation in den Neubau des Nichtoperativen Zentrums am Ulmenweg verlegt worden war. Die Station gehört zu den Einrichtungen der Medizinischen Klinik IV (Schwerpunkt Nieren und Hochdruckleiden, Kommissarischer Direktor: Prof. Dr. Roland E. Schmieder) , geleitet wird die Station von Oberarzt

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PD Dr. Stefan John und Jens Schriewer als Pflegeleitung. Zu erreichen ist die Intensivstation M4I unter der Telefonnummer 85-39242. “Mit der Einrichtung einer eigenen Intensivstation für Nierenerkrankte werden eine Verbesserung der Versorgung von Patienten mit Nieren- und Bluthochdruckerkrankungen in Erlangen erreicht und vorhandene Kapazitätsengpässe behoben”, so Prof. Schmieder. Vorerst wurden vier Betten in Betrieb genommen, ein weiterer Ausbau auf acht Betten ist für Ende diesen Jahres geplant. Behandelt werden auf der neuen Intensivstation schwerpunktmäßig Patienten mit Nierenerkrankungen wie akutem Nierenversagen oder Patienten nach Nieren- oder Nieren/ Pankreastransplantation sowie Dialysepatienten mit anderen intensivpflichtigen Erkrankungen.

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Auszeichnung für Absolventin

Eine Dissertation beweist: Hunde helfen heilen Ein Unfallpatient spielt mit dem Hund - und verbessert auf diese Weise ganz nebenbei seine Beweglichkeit. In Amerika wird diese Kenntnis bereits seit längerem in der “Animal Assisted Therapy”, der Tiergestützten Therapie in Altenheimen, Krankenhäusern, Behinderten- oder Kinderheimen mit Erfolg angewendet. Dr. Andrea Beetz, Absolventin der Universität Erlangen-Nürnberg, will diese Therapieform in Deutschland etablieren und wurde dafür jetzt von der Hamburger Körber-Stiftung ausgezeichnet. Die Stiftung hatte zum dritten Mal dazu aufgerufen, interes-

reits anerkannt, in Deutschland jedoch noch wenig verbreitet.

sante Projekte in den USA aufzuspüren, die auch in Deutschland das gesellschaftliche Miteinander verbessern können. Thema der Ausschreibung war "Bürgerschaftliches Engagement". Zu den 54 Preisträgern dieses dritten Transatlantischen Ideenwettbewerb USable zählt auch Dr. Andrea Beetz, die an der Universität Erlangen-Nürnberg ihr Psychologiestudium absolviert hat. Die 26-jährige hatte einige Zeit als Stipendiatin an der University of California studiert und dort die Tiergestützte Therapien kennengelernt, die zum Schwerpunkt ihrer Dissertation wurde. Studien haben ergeben, dass sich Vierbeiner hervorra-

Dr. Angela Beetz.

Foto: privat

gend zu pflegerischen und pädagogischen Zwecken einsetzen lassen. Auch soziale Bindungen können zwischen Hundebesitzer und Patient geknüpft werden. In den USA ist diese innovative Therapie be-

Eine Variante dieser Therapie sind Hundebesuchsdienste. Hundebesitzer kommen mit ihren Tieren in Alten- oder Kinderheime, in Krankenhäuser und Behinderteneinrichtungen und geben den Patienten so die Gelegenheit, Kontakt zu den Tieren aufzubauen. Das Angebot ist in den USA sehr bekannt und erfolgreich. Die Erlanger Diplompsychologin Dr. Andrea Beetz setzt sich nun zusammen mit dem Verein “Tiere helfen Menschen e.V. “ dafür ein, dass auch in Deutschland erfolgversprechende, zukunftsweisende Projekte wie der Hundebesuchsdienst etabliert werden.

Sokrates Minerva

Universität Erlangen-Nürnberg führende Hochschule im neuen EU-Programm Die Europäische Kommission hat Ende Juli 36 MultimediaLernprojekte aus 20 Ländern im Rahmen des Programmes SOCRATES MINERVA genehmigt. Aus über 400 Bewerbungen wurden die innovativsten Vorschläge für neue Formen der Qualifizierung zur Förderung ausgewählt. Je vier dieser Projekte werden koordiniert von Forschungseinrichtungen in Frankreich, Großbritannien und Griechenland, je zwei in Dänemark, Deutschland, Finnland, Irland, Norwegen, Rumänien und Spanien. Für die Koordination der beiden einzigen deutschen Projekte ist die Universität Erlangen-Nürnberg verantwortlich. METROeLEARN: Für das Programm European eLearning in Manifacturing Metrology haben der Lehrstuhl für Qualitätsmanagement und Fertigungsmess-

technik (Prof. Dr.-Ing. Albert Weckenmann) in Kooperation mit FIM Neues Lernen (Dr. Walter F. Kugemann) eine Qualifizierungskette für Spezialisten der Hochpräzisions-Messtechnik entwickelt, die von der Grundausbildung der Ingenieure bis zu eingebetteter Lernsoftware an den Messplätzen und internationalen Expertennetzwerken reicht. Damit wird ein weiterer Schritt der Integration von “Anwenden” und “Lernen/Weiterqualifizieren” am Arbeitsplatz geleistet. Die berufliche Weiterentwicklung des einzelnen Mitarbeiters verbindet sich mit dem systematischen Wissens-Management des Unternehmens mit dem Ziel, die Summe der Kompetenz der Mitarbeiter unmittelbar in Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens umzusetzen. Partner aus fünf Ländern schließen Hochschulen wie führende Gerätehersteller ein.

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PePCAA: A Pedagogical Psychology Computer Assisted Assessment System to support Initial and Lifelong Teacher Training (Koordination FIM NeuesLernen) erhält durch die PISADiskussion besondere Aktualität. Länderübergreifend (mit Partnern aus Belgien, Großbritannien, Schweden und Spanien und allen bayerischen Universitäten) wird ein europaweites Computer gestütztes Assessment-System entwickelt, mit dem Lehramtsstudenten wie berufstätige Lehrerinnen und Lehrer feststellen können, wie angemessen sie pädagogisch-psychologische Kenntnisse für die effektive Lösung konkreter Probleme in Schule und Unterricht anwenden können. Damit kann die Lehrerausund -weiterbildung von morgen zielgerichteter, vom einzelnen Lehrer besser auf seine individuellen Bedürfnisse abgestimmt und schülerorientierter

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erfolgen. Gleichzeitig wird die Qualifizierung der Lehrerinnen und Lehrer im Bereich Pädagogische Psychologie europaweit vergleichbar und anerkannt. Mit der weiteren Beteiligung von FIM NeuesLernen an einem rumänischen Projekt der Qualifizierung von Hochschullehrern ist die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg die erfolgreichste Hochschule insgesamt im Programm MINERVA. Weitere Informationen finden sich unter den folgenden Internetadressen: www.qfm.uni-erlangen.de www.fim.uni-erlangen.de www.europa.eu.int/comm/ education/socrates/minerva/ publications.html

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Veranstaltungsreihe für Experimentierfreudige im Biologikum

Gentechnik für jedermann: Keine Spur von Hexerei Gentechnik ist keine Hexerei. Unter dem Motto “Gentechnik zum Begreifen” lädt der Lehrstuhl für Mikrobiologie von Prof. Dr. Wolfgang Hillen am Institut für Mikrobiologie, Biochemie und Genetik dazu ein, selbst im Labor zu experimentieren. Eine Reihe von Terminen wird dazu angeboten; für Gruppen sind individuelle Vereinbarungen möglich. Theorie und Praxis der Gentechnik können Interessenten am 12. Dezember kennenlernen. Dabei geht es um grundlegende Methoden sowie um Prinzip und Anwendung der Polymerase-Kettenreaktion, mit der Abschnitte des Erbguts im Zellkern schnell und in großer Zahl vervielfältigt werden können, und um verschiedene Verfahren zum Nachweis der DNA, der Trägerin der

Erbinformation. Die Einführung findet ab 19 Uhr im Labor 01.188 des Biologikums statt. Der Unkostenbeitrag beträgt fünf Euro. Am 11. Februar 2003 ist von 9.00 bis 16.30 Uhr Gelegenheit, sich intensiv mit Grundlagen, Chancen und Risiken der Gentechnik zu befassen. Auf dem Programm stehen unter anderem Probleme der Gentherapie, die “grüne Gentechnik” zum Einschleusen fremder Selbst experimentieren im Genlabor können Gene in Pflanzen, der Interessierte im Wintersemester. Foto: SG Öff Beitrag gentechnischer Verfahren zur Gerichtsmedizin und praktische Vorführungen und die Behandlung des The- runden diese kostenlose Veranmenkreises im Schulunterricht. staltung ab. Treffpunkt ist Raum Ein Rundgang durch das Institut 01.178 im Biologikum der Uni-

versität. Der Erlanger Experimentierkoffer zur Molekularbiologie wird am 19. Februar 2003 ausgepackt. Zwischen 9.00 und 17.00 Uhr ist für Experimentierfreudige im Labor 01.188 Arbeitsstimmung angesagt. Das ganztägige Praktikum kostet 12 Euro. Schulen können diesen mit vier Experimentiersets ausgestatteten Koffer auch kostenlos ausleihen. Wer teilnehmen oder einen Sondertermin für eine Gruppe vereinbaren möchte, kann sich am Lehrstuhl für Mikrobiologie unter der Telefonnummer 09131/85 -28083 oder der E-Mail-Adresse aroesch@ biologie.uni-erlangen.de bei Dr. Alfons Rösch anmelden. Experimentelle Kurse sind auf 15 Teilnehmer begrenzt.

Der Forschungsbericht als Erfolgsgeschichte

In Erlangen ruht die medizinische Forschung auf fünf zentralen Bereichen Fünf zentralen Bereichen der biomedizinischen Forschung wird jetzt und künftig an der Medizinischen Fakultät besonderes Gewicht zugemessen. Der Forschungsbericht der Fakultät für die Jahre 1999 bis 2001, der jetzt vorliegt, nennt Immunbiologie, Tumorforschung, Neurowissenschaften, Medizintechnik und funktionelle Genomik als Schwerpunkte der wissenschaftlichen Arbeit. Darüber hinaus ist im Detail aufgelistet, was an Kliniken, Instituten und zentralen Einrichtungen, in Sonderforschungsbereichen und Graduiertenkollegs in diesem Zeitraum geleistet wurde. Neben dem Überblick über die vergangenen drei Jahre, den der

Bericht auf fast fünfhundert Seiten bietet, finden sich Belege einer Erfolgsgeschichte, die bis 1990 zurückreicht. Die Fakultät, die damals vom Wissenschaftsrat das Urteil “nicht herausragend” hinnehmen musste, hat seit dieser Zeit einen steilen Weg nach oben zurückgelegt. Ein Beispiel dafür: vor zwölf Jahren gab es an der FAU keinen einzigen Sonderforschungsbereich der Deutschen Forschungsgemeinschaft mit medizinischer Thematik. Inzwischen kann von einer Beteiligung an sieben solcher hochdotierten Einrichtungen berichtet werden, fünf davon überwiegend von Medizinwissenschaftlern getragen.

einer wichtigen Stütze des Forschungsschwerpunkts Immunbiologie, in welchem Immunologie, Entzündungs- und Infektionsforschung sowie Transplantationsmedizin zusammengefasst sind. Forschungen zu diesem Themenbereich gelten an der Medizinischen Fakultät heute als gut etabliert und werden kontinuierlich weiterentwickelt, ebenso wie die Erforschung eines breiten Spektrums von Krebserkrankungen und die Neurowissenschaften, die Gehirn und Nervensystem, Sinnesorgane, Sinneswahrnehmung und den Schmerz untersuchen.

Ein Glanzlicht setzte die Gründung des Interdisziplinären Zentrums für Klinische Forschung,

Die Medizintechnik, die einen deutlichen Aufschwung genommen hat, befindet sich in der Sicht der Fakultätsmitglieder

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nach wie vor in der Ausbauphase. Die vielfältigen Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit der Technischen Fakultät und das industrielle Umfeld bieten hierfür besonders günstige Bedingungen. Um die funktionelle Genomik als “tragende Säule” der biomedizinischen Forschung an der FAU einsetzen zu können, sind noch einige Vorbedingungen zu erfüllen. Zu diesem Zweck soll in Kürze ein Interdisziplinäres Zentrum geschaffen werden. Der Forschungsbericht 1999 2001 der Medizinischen Fakultät ist in deutscher und englischer Sprache abgefasst. Er ist beim Forschungsreferat der Fakultät und in der Universitätspressestelle kostenlos erhältlich.

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FORSCHUNG UND LEHRE

Flügge-Förderung für drei Start-ups

Universität als Inkubator attraktiv Bei gesicherter Existenz eine Firma aus der Uni heraus aufbauen: In Zeiten schwieriger Finanzmärkte ist das doppelt wertvoll. Fünf Gründer der Universität Erlangen-Nürnberg haben ihre Chance genutzt und für ihre drei Unternehmungen den Zuschlag auf Förderung im Rahmen des Flügge-Programms ab 1. Oktober durch das Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst erhalten. Zusammen mit den neuen Projekten wurden somit an der mittelfränkischen Universität 13 Gründungsvorhaben und 25 Personen mit der Flügge-Förderung unterstützt Das ist nach der LMU München - die zweithöchste Anzahl an Flügge-Geförderten an einer Hochschule in Bayern. Vom Institut für Informatik kommen Matthias Dörfel, Joachim Meyer-Kayser und Ralf Münzenberger. Unter dem Namen Co-Design Solutions wollen sie Software zur Entwicklung sogenannter eingebetteter Echtzeitsysteme vertreiben. Potentielle Kunden sind zum Beispiel Hersteller von Mobiltelefonen oder von Antiblockiersystemen für Kraftfahrzeuge. Die Software-Werkzeuge des Gründerteams ermöglichen es den Unternehmen, die Entwicklungskosten deutlich zu reduzieren, da Fehler im Produktentwurf frühzeitig erkannt und behoben werden können und während der Produktumsetzung Hard- und Software automatisch aufeinander abgestimmt werden. Alle drei Gründer promovieren derzeit am Lehrstuhl für Rechnernetze und Kommunikationssysteme von Prof. Dr. Ulrich Herzog, der auch bei der bevorstehenden Gründung wissenschaftliche Unterstützung leistet.

Flügge

Das bayerische FörderproEine Ausgrüngramm zum leichteren Überdung aus dem gang in eine Gründerexistenz Sprachenzen(Flügge) richtet sich an Abtrum der Universolventen und wissenschaftsität beabsichliche Mitarbeiter bayerischer tigt Dirk BauHochschulen, die mit einer inmeister zusamnovativen Idee ein Unternehmen mit drei men gründen wollen. Diese weiteren Mitkönnen durch Flügge die Unigründern. Mit versität als eine Art "Inkubader Produkttor" nutzen: Die Gründer hamarke dictus® ben ein gesichertes Einkomentwickeln sie men durch eine Halbtagsstelein Softwaresyle an der Hochschule. Zustem zur rechgleich können sie die Einrichnerbasierten Ertungen des sie betreuenden stellung sowie Lehrstuhls nutzen und werzur automati- Dr. Ayman Ibrahim, einer der drei Jungunternehmer, den in betriebswirtschaftliFoto: privat sierten Durch- die durch Flügge unterstützt werden. chen Fragen durch einen führung und Coach und die Gründerbüros Auswertung von Tests, insbe- Cleveland, tätig. Anfang 2001 an den Hochschulen beraten. sondere von Sprachtests. Kun- kam er an die Universität ErlanDie Erfolgsbilanz kann sich den sind neben Sprachschulen, gen-Nürnberg. Wissenschaftlisehen lassen: Von bisher 34 Sprachzentren und allgemein- cher Pate seiner Unternehehemals geförderten Unterbildenden Schulen auch die Per- mensgründung ist Prof. Dr. Genehmen in Bayern sind 24 sonalabteilungen größerer Un- offrey Lee vom Lehrstuhl für weiter am Markt tätig, drei Unternehmen. Sein Studium der Pharmazeutische Technologie. ternehmen wurden verkauft. Wirtschaftinformatik absolvierte Baumeister an der Uni Bamberg. Seit Ende 1999 ist er frei- Paläontologie auf Exkursion beruflich für das SprachenzenPoseidon untersuchte Korallenriffe trum in Erlangen tätig, dessen Leiter, Prof. Dr. Gerhard Koller das Gründungsvorhaben im Die 292. Reise des Kieler For- fen Korallenriffe lässt sich mit eiRahmen von Flügge auch fach- schungsschiffes Poseidon niger Sicherheit bis in die letzten lich betreut. führte von Mitte Juli bis An- zwei Millionen Jahre zurückverfang August von Reykjavik folgen. Heute bieten die KoralMit der Entwicklung und Ver- (Island) in die westirische Ha- len ein Habitat für ein artenreimarktung innovativer Verfahren fenstadt Galway. Mit an Bord ches Ökosystem, das noch zahlund Substanzen auf dem Life ist der Erlanger Paläontologe reiche unbekannte Organismen Science Sektor wird sich Dr. Ay- Prof. Dr. André Freiwald, seit birgt. Während der Ausfahrt wurman Ibrahim im Rahmen der April 2002 Inhaber der Lehr- den ozeanographische Vermeszukünftigen AC&BT GmbH stuhls für Paläontologie und sungen und geobiologische Beselbständig machen. Zu den er- ausgewiesener Experte für probungen durchgeführt. Zusten Produkten, die er dabei an- Tiefwasser-Riffe und Kalt- sätzlich wurde das Bremer bieten will, gehören Sensoren, wasserkarbonate. Der Ver- CHEROKEE-ROV (remoted die viele Metalle und Schwer- lauf der Expedition wurde im operated vehicle) zur Kartierung metalle gleichzeitig nachweisen Internet protokolliert. des unbekannten Ökosystems können. Potenzielle Kunden eingesetzt. sind Unternehmen der Pharma- Das Ziel der Ausfahrt waren deindustrie oder Umweltbehörden. taillierte Beprobungen spekta- Insgesamt nehmen zwölf WisNach seinem Studium in El- kulärer Korallen-Mounds entlang senschaftler aus deutschen InMansoura (Ägypten), Regens- der tiefen Flanken der Hatton stitutionen sowie Wissenburg und der anschließenden Bank, Rockall Bank sowie der schaftler aus Liverpool und GalPromotion war Dr. Ibrahim für ein Porcupine Bank in etwa 600 bis way an den von der EU finanJahr in den USA an der Case 1000 Meter Wassertiefe. Die ge- zierten Großprojekten ACES Western Reserve University, ologische Geschichte dieser tie- und ECOMOUND teil.

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Fim koordiniert Kooperation der Seniorennetze

Universitätskinderklinik

Vernetzung der Netze Bei aller wirtschaftlichen Flaute, es gibt einen Bereich, der in Bayern unstreitig boomt: Initiativen, die sich um das Thema Computer- und Internetnutzung durch Seniorinnen und Senioren drehen. FIM-NeuesLernen der Universität Erlangen-Nürnberg hat jetzt die Koordination der in Bayern agierenden Gruppierungen übernommen, die sich bei ihrem Treffen in Würzburg zu einer Interessengemeinschaft unter dem Dach des Bayerischen SeniorenNetzForum zusammengeschlossen haben. Die Anfänge von Seniorennetzen sind aus dem Jahr 1997 (SeniorenNetz Erlangen) dokumentiert, mittlerweile mögen es bayernweit an die 50 Gruppierungen sein und laufend kommen neue hinzu. Sie haben unterschiedliche Angebote (von Internetcafés über Beratung, Betreuung, selbstorganisierte Kursabteilungen bis hin zu vielfältigsten Neigungsgruppen und Freizeitangeboten), unterschiedliche Organisationsformen (Verein, Projekt, Interessensgemeinschaft) und unterschiedliche Träger (Kirchen, Kommunen, Wohlfahrtsverbände), aber gemeinsame Visionen: die gleichberechtigte Teilhabe älterer Mitbürger an der Informationsgesellschaft zum Nutzen aller und eine neue Form der Seniorenarbeit, die mit Aktivität, Übernahme von Verantwortung und Selbstorganisation beschrieben werden kann. Seit zwei Jahren gibt es eine Plattform für Informationsangebot und -austausch zum Thema Senioren und neue Technologien: das Bayerische SeniorenNetzForum, das bisher zweimal in Erlangen stattfand, mit jeweils über 100 Teilnehmern. Bei der letzten Ta-

Medienraum wartet auf Nutzer gung im April diesen Jahres wurde der Beschluss gefasst, die bayerische Vernetzung der Initiativen voranzutreiben und zu formalisieren. Der Seniorentreff Würzburg lud die Arbeitsgruppe Vernetzung zu einer Initialveranstaltung nach Würzburg ein, wo sich kürzlich 13 Vertreter aus Starnberg, München, Regensburg, Nürnberg, Erlangen und Forchheim beim Caritas Seniorenzentrum St. Thekla zur intensiven Diskussion trafen. Es wurde schnell Einigung erzielt, dass eine enge Kooperation für alle Anwesenden wünschenswert ist und als Dach das Bayerische SeniorenNetzForum geeignet sei, das bereits eine eigene Identität und bayernweite Bekanntheit entwickelt hat. Die Zusammenarbeit wird zunächst in Form einer Interessensgemeinschaft erfolgen, entsprechende Statuten werden bis zum nächsten Treffen der Gruppe im Herbst 2002 entwickelt. Ziele der Kooperation sind der Aufbau eines Informationspools (www.bsnf.de), die wechselseitige Unterstützung bei der Weiterentwicklung und der Neugründung von Initiativen, gemeinsamen Projekten, Schulungsaktivitäten, Organisation von Veranstaltungen, Interessensvertretung gegenüber Kommunen und dem Land Bayern, Kooperation mit dem Sozialministerium, Kooperation im nationalen und europäischen Rahmen. Die Koordination erfolgt derzeit durch FIM-NeuesLernen der Universität Erlangen-Nürnberg. Das Bayerische SeniorenNetzForum ist offen für alle Gruppierungen mit ähnlicher Zielrichtung, Anfragen bitte an: [email protected].

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Ein Fenster zur Außenwelt: Der neue Medienraum erleichtert den Patienten der Kinderklinik ihren oft langen Aufenthalt. Foto: SG Öff

Eine neue Einrichtung in der Kinderklinik macht vielen Kindern und Jugendlichen ihren oft ausgedehnten Krankenhausaufenthalt angenehmer: Sie können einen neuen Medienraum nutzen. Der neu entstandene Kommunikationsraum auf der Station 2c soll den jungen Patienten einen Anreiz bieten, vorhandene Computerkenntnisse während der Behandlungsdauer weiter auszubauen. Zwei Computer und zwei Laptops nebst Druckern dienen als "Fenster zur Außenwelt", wie Helga Steeger vom Psychosozialen Dienst der Kinderklinik erläutert. Der Email-Kontakt mit Freunden und Verwandten kann den Patienten in ihrer meist schmerzlich empfundenden Situation auf der Krebsstation einigen Auftrieb geben, so die Hoffnung der Initiatoren. Dies gilt besonders dann, wenn aus medizinischen Gründen eine Isolierung notwendig ist. Hierfür sind die Laptops vorgesehen. Für Prof. Dr. Jörn-Dirk Beck, dem Leiter der Abteilung für Immunologie und Onkologie ist

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der neue Medienraum von großer Bedeutung: "In der ganzheitlichen Betreuung der uns anvertrauten Kinder und Jugendlichen wurde damit eine Lücke geschlossen." Die zehn Zimmer der Onkologischen Abteilung sind durchschnittlich mit zwölf bis 15 Patienten belegt. Eine Intensivtherapie zieht sich über mehre Monate hin. Der Umbau des früheren Abstellraumes wurde von Rudolf Frank, Vorstandsmitglied des Fördervereins des Tumorzentrums der Universität ErlangenNürnberg initiiert und durch Spendenbeiträge an den Verein finanziert. Darunter sind 20.000 Euro vom Nürnberger Ex-Nationatorhüter Andreas Köpke und aus dem Erlös einer Benefizveranstaltung mit der Bu-ckenhofer Bärenkünstlerin Gudrun Amer. Bei der Anschaffung der Computer hat Siemens Medical Solutions geholfen, den Stadtwerken Erlangen ist die Umgestaltung des Abstellraums zu verdanken. Mit der Bereitstellung von Verbrauchsmaterialien helfen die Arbeiterwohlfahrt und die Elterninitiative krebskranker Kinder.

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Neue Auszeichnung für das Spiel Xenophilia

Erste Implantation eines Nervus Vagus Simulators in Süddeutschland

GIGA-Maus für Verständnisbrücken

Neue Therapie bei Depressionen

Die neue Spielvariante Xenophilia game begeistert nicht nur die Giga-Maus-Jury. Foto: Forarea

Das Team von PD Dr. Wolfgang Sperling (li.) demonstriert die Einstellung des Stimulators auf die Bedürfnisse des Patienten. Dr. Barbara Beyer (Mi.) hält die so genannte Programmierwand auf den Einsetzpunkt des Stimulators. Dr. Thomas Hillenmacher (re.) nimmt über eine spezielle Software die Einstellungen vor. Foto: SG Öff

Xenophilia game, eine neue Version des Spiels zur interkulturellen Verständigung, ist auf der Frankfurter Buchmesse von der Zeitschrift “Eltern for family” ausgezeichnet worden. Dem interaktiven PC-Quiz wurde als bestem Lernspiel in der Kategorie Familie die GIGA-Maus zugesprochen. Die Projektgruppe des forareaVerbunds am Ins- titut für Geographie der Universität ErlangenNürnberg, die junge Leute auf spielerische Weise damit vertraut machen will, was Fremdsein bedeutet, hat damit ein weiteres Mal öffentliche Anerkennung erfahren. Im Juli 2002 hatte Xenophilia das ComeniusSiegel für besonders wertvolle didaktische Multimedia-Produkte erhalten. Sonja Hock, die Geschäftsführerin des Bayerischen Forschungsverbunds forarea, nahm den Preis in Frankfurt entgegen. “Eltern for family” prämiert seit 1998 empfehlenswerte Softwareangebote für Kinder und Jugendliche sowie für die ganze Familie. Eine Jury aus Wissenschaftlern, Fachjournalisten und

Vertretern der Hardwareindustrie trifft die Wahl aus eingereichten Programmen und Onlineangeboten. Xenophilia game richtet sich in erster Linie an junge Leute ab elf Jahren. Zwischen Deutschland und anderen Ländern in aller Welt sollen “Verständnisbrücken” gespannt werden. Fundamente im Ausland können in der ersten Spielphase entstehen, wenn die Spieler für die Reise durch verschiedene Erdteile etwas Geschick, genügend Wissen über fremde Kulturen und Gespür für den Umgang mit Menschen in einer fremden Umgebung mitbringen. In Spielphase II sind nach der Rückkehr weitere Fundamente in Deutschland zu legen. Dazu müssen Fragen über Alltag und Sprache, Vorurteile und Minderheiten, Staatsangehörigkeit und Migration beantwortet werden. Der Reisebegleiter “Globi”, eine kleine Weltkugel mit BaseballKappe, hilft am Spielende beim Brückenbau. Wer es schafft, alle Verständnisbrücken zu errichten, kann sich auf der Homepage www.xenophilia.de als MultikultiChampion eintragen.

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Erstmals in Süddeutschland wurde an der Erlanger Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie (Direktor: Prof. Dr. Johannes Kornhuber) in Zusammenarbeit mit der Neurochirurgischen Universitätsklinik (Direktor: Prof. Dr. Rudolf Fahlbusch) ein Nervus Vagus Simulator eingesetzt. Der Nervus Vagus Stimulator bringt neue Hoffnung für die Behandlung von Depressionen, wenn alle anderen Therapien fehlschlagen. Mit ihm wird der Nervus Vagus, der größte vegetative Nervenast des Menschen, stimuliert. Im Gehirn wird genau der Teil angeregt, der die Stoffe ausschüttet, deren Mangel die Depression ausgelöst hat und die sonst über Psychopharmaka reguliert werden müssten. Das Verfahren der Nervus Vagus Stimulation wurde in Deutschland bislang nur in wenigen Zentren angewandt. In Erlangen kann diese neue Behandlungsmethode nun als wirkungsvolle

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Alternative zu herkömmlichen Methoden in der Depressionsbehandlung angeboten werden. “Vor dem Hintergrund der Lebensgefährdung und des tiefen Leidens, das eine schwere therapieresistente Depression verursacht, stellt die Nervus Vagus Stimulation eine neue Hoffnung für Betroffene dar,” zeigt sich PD Dr. Wolfgang Sperling überzeugt, der mit seinem Team das Verfahren bei depressiven Patienten in Erlangen eingeführt hat. Die Operation ist relativ unkompliziert, der Krankenhaus-aufenthalt beträgt in der Regel zwei Tage. Üblich ist allerdings ein Aufenthalt in der Psychiatrie, um die antidepressive Wirksamkeit genau beobachten zu können. Die elektrische Reizung des Nervus Vagus ist aus der Epilepsiebehandlung bekannt. Weltweit wurden mehr als 16.000 Patienten behandelt. Im Rahmen von Depressionsbehandlungen wurde sie an rund 400 Patienten mit Erfolg erprobt.

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INTERN

Universität und Klinikum gedachten der Bergopfer

Eine Gedenktafel hält die Erinnerung an drei verunglückte Kollegen wach Sie waren unterwegs, um Natur und Kameradschaft unter Kollegen zu erleben und fanden den Tod.

sität nun eine Gedenktafel zur Erinnerung an die drei Verunglückten in der Kapelle der Berndlalm anbringen lassen.

Am 3. August 2001 hatten Friedrich Brüsseler, Birgit Goosmann und Reinhard Wagner zusammen mit Kolleginnen und Kollegen einer langjährigen Tradition folgend in den Österreichischen Bergen eine Bergwanderung unternommen und wurden von einer Steinlawine am Großvenediger begraben. Im Rahmen einer kleinen Feierstunde im Obersulzbachtal gedachten am Jahrestag Kanzler Thomas A.H. Schöck sowie Angehörige, Freunde und Kollegen der Verunglückten des tragischen Ereignisses. Eine Gedenktafel, angebracht in einer kleinen Kapelle in Höhe der Berndlalm bei Neukirchen am Großvenediger, wird die Erinnerung an die Opfer wacht halten.

Beim ökumenischen Trauergottesdienst in der Neustädter (Universitäts-) Kirche vor einem Jahr hatte Kanzler Schöck versprochen, an der Unfallstelle ein Holzkreuz aufstellen zu lassen. Da der Hang jedoch noch immer gefährlich und unberechenbar ist, ja praktisch so nicht mehr existiert, war dies nicht möglich.

Kanzler Thomas A.H.Schöck, erinnerte in seiner Ansprache an das schreckliche Geschehen vor einem Jahr: “Eine Kollegin, Birgit Goosmann, und zwei Kollegen, Friedrich Brüsseler und Reinhard Wagner, alle drei gleichermaßen geschätzt und beliebt, hatte ein Geröllhang, der plötzlich und unvorhersehbar in Bewegung geraten war, unter sich begraben. Das Entsetzen in der ganzen Universität, ja in der ganzen Stadt war groß und für jeden spürbar.” Er dankte bei dieser Gelegenheit erneut der Bergrettung Neukirchen/Wald-Königsleiten mit Ortsstellenleiter Hanspeter Stotter an ihrer Spitze, die unter persönlicher Lebensgefahr die Opfer geborgen hatte. Auch Bürgermeister Niendl von der Gemeinde Neukirchen am Großvenediger nahm an der Gedenkfeier teil. Mit beider Unterstützung konnte die Univer-

Ansprache von Kanzler Schöck bei der Gedenkfeier zu Ehren der verunglückten Kollegen vor der Kapelle in Höhe der Berndlalm bei Neukirchen am Großvenediger. Foto: SG Öff

Studentenwerk Erlangen-Nürnberg

Alles neu macht der Oktober: Mensaessen in appetitlichem Outfit “Warum wird das Essen in der Mensa am Langemarckplatz eigentlich nicht auf Tellern, sondern direkt auf Tabletts serviert?” Die Antwort auf diese seit Jahren immer wiederkehrende Frage kann Matthias Meyer, Chef über Mensen und Cafeterien des Studentenwerks, mittlerweile fast schon im Schlaf aufsagen: Die vollautomatische Spülanlage der Mensa wurde für Tabletts konzipiert, Teller kann sie nicht reinigen. Doch seit Oktober ist alles anders! Jetzt ist die niegelnagelneue Spültechnik in der Mensa am Langemarckplatz einsatzbereit und damit geht dort die “tellerlose” Ära zu Ende. Überhaupt ändert sich mit Beginn des neuen Semsters einiges an der Mensa am Langemarckplatz. Die guten alten “Linien” 1 und 2 gehören der Vergangenheit an. Sie werden von einer so-

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Dieses Bild gehört seit Anfang Oktober der Vergangenheit an. Dank der neuen Spülmaschine werden die Speisen in der Mensa am Langemarckplatz nun auch optisch ansprechend auf Tellern serviert. Foto: SG Öff

genannten “freifließenden” Anlage abgelöst. Statt sich brav hinten in eine große Warteschlange einzureihen, können sich die Studenten nun gezielt für ihr Wunschgericht anstellen. Gesundheitsbewusste Studis können sich auf ein Salatbüffet mit zehn bis zwölf Salatsorten und unterschiedlichen Dressings freuen. Genießer werden an der Gemüse-Pasta-Bar voll

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auf ihre Kosten kommen. Zudem sollen wechselnde Aktionsstände und eine Kaffeebar das vielfältige Angebot abrunden und die Attraktivität der Mensa am Langemarckplatz weiter steigern. Ähnliche Umgestaltungen sind für die Mensa Süd geplant. Na dann, guten Appetit!

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KURZ UND BÜNDIG

“Jugend forscht” - Preisträger zu Gast am LSTM Einblick ins Forschungslabor Vier Bundessieger des diesjährigen “Jugend forscht”Wettbewerbs mit hervorragenden Arbeiten auf dem Gebiet der Strömungsmechanik waren für jeweils eine Woche zum “Fachgespräch” an den Lehrstuhl für Strömungsmechanik von Prof. Dr. Franz Durst gekommen. Den Auftakt macht im September der Gewinner in der Kategorie Physik, Pawel Piotrowski aus Berlin. Der 18jährige Schüler überzeugte die Jury des seit 37 Jahren ausgeschriebenen Wettbewerbs mit seiner Arbeit “‘Vom Schwan zum Ekranoplan’, Auftrieb von Spezialflügeln im Bodeneffekt”.

Drei weitere Jungforscher waren Anfang Oktober am Lehrstuhl zu Gast, wo sie von Dipl.Phys. Rafaela Hillebrand (2.v.li.) betreut wurden: die Zweitplatzierten im Fachgebiet Physik, Kai Wissner (re.) und Christian Klauer (li.) aus Göttingen sowie der Gewinner des Sonderpreises der Deutschen Physikalischen Gesellschaft Christian Schneider (2.v.re.) aus Kaiserslautern. Wissner und Klauer, beide 18, forschten unter dem Titel “‘Mit Maschendraht zur Strömungsart’ - Entwicklung und Aufbau eines Wasserströmungskanals zur Strömungsanalyse, Schneider (18) dokumentierte Strömungsversuche an einem selbstgebauten vertikalen Seifenfilmkanal.

Ausgezeichnete Bauten

Neuer “ernst” erschienen

Fördergelder vom DAAD

Der Neubau des Messraumes in der Technischen Fakultät sowie der 1. Bauabschnitt des Nichtoperativen Zentrums (NOZ) wurden von den Kreisverbänden Franken im Bund Deutscher Architekten als beispielhafte Bauten 2002 ausgezeichnet. Die Architektenjury lobte am vom Universitätsbauamt selbst entworfenen Messraum vor allem “die unaufgeregte Architektur”, die zeigt, “wie technische Aufgaben auf gutem Niveau gelöst werden können.” Dem vom Architekturbüro Bachmann, Marx, Brechensbauer (München) entworfene NOZ attestierte die Jury “eine städtebaulich geordnete Situation mit guten Freiraumbezügen und maßstäblicher Einordnung”.

Druckfrisch auf dem Tisch liegt die zweite Ausgabe von “ernst”, dem Informationsmagazin für alle, die Interesse an einem Studium in Erlangen oder Nürnberg haben.

Über zwei Millionen Euro jährlich hat die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg in den beiden vergangenen Jahren an Fördergeldern vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) erhalten.

Aus 27 Ländern 224 ausländische Programmstudenten des Wintersemesters hat Rektor Prof. Dr. KarlDieter Grüske auf einer Informationsveranstaltung Anfang Oktober begrüßen können. Sie kommen aus 27 verschiedenen Ländern rund um den Globus zu ihrem ein- bis zweisemestrigen Studienaufenthalt in Erlangen oder Nürnberg. Studierende aus Frankreich, Italien und Spanien stellen die größten Fraktionen. Ein Großteil der Gäste wird an der Philosophischen Fakultät Ii, der Technischen Fakultät sowie der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät in Nürnberg studieren.

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Im Jahr 2000 sind Förderbeträge des DAAD in Höhe von insgesamt 4.044.062 Mark (rund 2,07 Millionen ) an die Universität Erlangen-Nürnberg gegangen. 2001 erhöhte sich die Gesamtförderung auf 2.244.818 . Auf jeden Studierenden der FAU im fünften und sechsten Semester kam im letzten Jahr ein Anteil von 899 Euro, im Jahr zuvor waren es 1.619 Mark (828 ).

Wie gewohnt bunt, frech und erfrischend anders als sonst übliche Imagebroschüren präsentiert sich “ernst” und macht Lust auf ein Studium an der zweitgrößten bayerischen Universität mit einem der breitesten Fächerangebote in ganz Deutschland. Die Leserin oder der Leser erfahren unter anderem, welche Verbindung zwischen der Kinoleinwand im Nürnberger Imax-Kino und der Universität Erlangen-Nürnberg besteht oder was sich hinter “Molecular Science” verbirgt. Erfahrene Studierende geben Tipps zum Studieneinstieg, ein Glossar erklärt einige der wichtigsten Begriffe aus dem Studienalltag. Daneben gibt’s alles Wissenswerte rund um Studienberatung, Einschreibung, Bibliothek, Auslandsstudium oder Sprachenzentrum. Und auch die angenehmen Seiten des Studentenlebens kommen nicht zu kurz. Im Infoteil sind alle wichtigen Adressen übersichtlich aufgelistet. Den zweiten “ernst” gibt es selbstverständlich kostenlos im IBZ (Halbmondstr. 6-8, Erlangen). Für Frühleser steht “ernst” im Internet unter: www.uni-erlangen.de/docs/ FAUWWW/Aktuelles/ernsthome.html.

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Diese Zahlen hat der DAAD in hochschulbezogenen Auswertungen, so genannten Förderbilanzen, ermittelt und veröffentlicht. Sie stehen im Internet unter www.daad.de.

Alltagswissen zur WiSo Als brandneues Forum an der WiSo-Fakultät bietet die Internetplattform WISOFORUM unter www.wisoforum.de eine Anlaufstelle Studierende. Lehrstuhl- und studiengangübergreifende Informationen zum Studium stehen damit online zur Verfügung, die besonders den Einstieg an der WiSo erleichtern sollen. Das Forum ist eine unabhängige Initiative von WiSo-Studierenden, der Inhalt wird ebenfalls von Studenten erstellt. Die Nutzer erhalten somit kompetente Hilfe aus erster Hand. Die wichtigsten Features des WISOFORUMS: Möglichkeit zum Erfahrungsaustausch, Abruf studienrelevanter Dokumente, gemeinsame Diskussion von Problemstellungen.

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KURZ UND BÜNDIG

Ausstellung zur Schlossgeschichte

Mehr internationale Aktivitäten

Nach dem Tod der letzten Markgräfinwitwe Sophie Caroline erhielt die Friedrich-AlexanderUniversität am 11. Januar 1819 durch Entscheidung des bayerischen Königs Maximilian I. Joseph die Gebäude der ehemaligen Erlanger Residenz zum Eigentum überwiesen. Dazu zählten neben Schloss und Schlossgarten zahlreiche Nebengebäude wie beispielsweise die Orangerie, das Gesandtenhaus und die Schlossküche. Eine kleine Ausstellung im Foyer des Erlanger Schlosses thematisiert die wechselvolle Geschichte dieser Gebäude und deren Nutzung seit dem Übergang an die Universität.

Gefördert und gefordert: An der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität Erlangen-Nürnberg spornen seit einem Jahr Fördergelder der Weißenburger Hermann Gutmann-Stiftung den wissenschaftlichen Nachwuchs erfolgreich an, sich in der Wissenschaft verstärkt international zu orientieren. Das im Sommersemester 2001 gestartete Förderprogramm kann bereits nach einem Jahr stattliche Erfolge vorweisen.

Im Schloss waren seit dem Wiederaufbau nach dem Schlossbrand 1814 seit 1825 unter anderem die Universitätsbibliothek, ein Lazarett im ersten Weltkrieg sowie verschiedene Seminare und bis heute die Universitätsverwaltung untergebracht. Die Ausstellung ist noch bis Anfang Januar zu sehen (Öffnungszeiten:Montag bis Donnerstag, 7.30 bis 16.30 Uhr, Freitag von 7.30 bis 12.30 Uhr).

Gefördert wurden fremdsprachige Präsentationen bei internationalen Fachtagungen, fremdsprachige Präsentationen bei Partneruniversitäten und fremdsprachige Publikationen - Zeitschriftenaufsätze, Beiträge in Sammelwerken und Monographien des wissenschaftlichen Nachwuchses. Von den insgesamt 29 Anträgen konnten 23 herausragende Anträge genehmigt werden. Die Aktivitäten sind etwa Konferenzteilnahmen und Präsentationen an sehr renommierten Veranstaltungen unter anderem in Finnland und Großbritannien, in Maui auf Hawai, in Lausanne, Vancouver und Sao Paulo.

Eine hochrangige Delegation der Staatlichen Universität Wladimir war im Juli zu Besuch am Fraunhofer-Institut und der Universität Erlangen-Nürnberg. Unter anderem wurde sie im Lehrstuhl für Umweltverfahrenstechnik und Recycling von Dr. Johann Dück (li.) und dem russischen Gastwissenschaftler Prof. Leonid Minkow aus Tomsk (re.) empfangen, wo Pläne für ein konkretes Umweltprojekt besprochen wurden. Von links: die Partnerschaftskoordinatorin Renate Winzen, Prorektor Prof. Wladimir Ketschin, Rektor Prof. Aleksej Sergeew, Prof. Ludmila Suschkowa, Dekanin der Fakultät für Hochfrequenzphysik, Elektronik und biomedizinische Technik. Foto: Fraunhofer

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Zu einem Informationsbesuch kam eine hochrangige Delegation der Shenzhen University aus der mittelfränkischen Partnerregion Ende Juli an die Universität Erlangen-Nürnberg. Der Dekan der Fakultät für Informationstechnologie, Prof. Zhang Jihong, der Dekan der Philosophischen Fakultät, Prof. Wu Yumin, sowie der Leiter des Auslandsamtes, Prof. Gao Littian, trugen sich im Beisein von Rektor Prof. Karl-Dieter Grüske und Prorektor Prof. Hartmut Bobzin in das Gästebuch der Universität ein. In den Gesprächen ging es um eine engere Zusammenarbeit zwischen den Universitäten. Foto: SG Öff

Erlanger Ausstellung zu NS-Versuchen

Die Hochschulleitung informiert

Was kann Ärzte dazu veranlasst haben, Häftlinge in Konzentrationslagern ohne Skrupel wie Versuchstiere zu benutzen? Diese Frage steht im Zentrum der Ausstellung “Gewissenlos Gewissenhaft”, die am Institut für Geschichte und Ethik der Medizin der Universität Erlangen-Nürnberg konzipiert und erstellt wurde.

Die Hochschulleitung weist darauf hin, dass seit dem 1. April 2002 für den jeweiligen Vorsitz in den Ständigen Kommissionen innerhalb der Hochschulleitung folgende Zuständigkeiten gelten:

Die Nachfrage ist überaus groß. Die nächste Station ist ab Januar 2003 das Stadthaus Bonn. Für das kommende Jahr sind außerdem das Medizinhistorische Museum der Charité Berlin, der Sonderausstellungsbereich der KZ-Gedenkstätte Dachau und das Evangelische Bildungswerk Regensburg im Terminkalender eingetragen. Im Jahr 2004 wird die Ausstellung voraussichtlich in Halle/Saale und in der KZ-Gedenkstätte Buchenwald gezeigt. Online wird “Gewissenlos - Gewissenhaft” unter www.gesch.med.uni-erlangen.de/ vorgestellt.

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Rektor Prof. Dr. Karl-Dieter Grüske ist Vorsitzender der Ständigen Kommission für Hochschulplanung. Prorektorin Prof. Dr. Renate Wittern-Sterzel ist Vorsitzende der Ständigen Kommission für Lehre und Studierende. Prorektor Prof. Dr. Max Schulz ist Vorsitzender der Ständigen Kommission für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs. Prorektor Prof. Dr. Hartmut Bobzin ist Vorsitzender des Ausschusses für das Akademische Auslandsamt.

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PERSONALIA

Physikalisches Institut

Prof. Dr. Nikolaus Fiebiger zum 80. Geburtstag schen Forschungsstiftung (1993 - 1998). Prof. Fiebiger ist der Initiator des Planes zur Sicherung und Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses, der als “FiebigerPlan“ bezeichnet wird.

Prof. Dr. Nikolaus Fiebiger, emeritierter Inhaber des Lehrstuhls für Experimentalphysik und langjähriger Präsident der FriedrichAlexander-Universität Erlangen-Nürnberg, feierte am 7. August 2002 seinen 80. Geburtstag. Zu seinen Ehren veranstaltete die Universität zusammen mit der Stadt Erlagen einen Empfang im Senatssaal des Schlosses. Geboren in Langselfersdorf (Eulengebirge, Schlesien) legte er 1940 seine Reifeprüfung ab. Nach Arbeitsdienst, Wehrdienst und Kriegsgefangenschaft studierte er ab 1947 Physik an der TH Stuttgart mit Unterbrechung durch eine Berufstätigkeit bei der Firma Bosch. Ab 1951 war er am Hochspannungslabor Hechingen in der Abteilung des MaxPlanck-Instituts für Physik der Stratosphäre beschäftigt. 1954 legte er seine Diplomprüfung ab, 1957 wurde er an der TH Stuttgart promoviert. Ab 1957 war er Assistent am Institut für Kernphysik in Frankfurt/Main. Im Sommer 1957 war er zu einem US-Aufenthalt in Los Angeles, von 1960 bis 1962 war er im Brookhaven National Laboratory. 1963 wurde er in Frankfurt/Main habilitiert. 1966 wurde er zum Inhaber des Lehrstuhls für Experimentalphysik (Kernphysik) an der Universität Erlangen-Nürnberg berufen. Als Rektor stand er von 1969 bis 1972 der Universität voran. 1972/73 wurde er zum Prorektor gewählt, von 1975 bis zu seiner Emeritierung 1990 war er Präsident dieser Universität. Daneben nahm Prof. Fiebiger zahlreiche ehrenamtliche Po-

Der Jubilar Prof. Nikolaus Fiebiger (Mi.) im Gespräch mit seinen beiden Nachfolgern im Rektorenamt der Universität, Prof. Gotthard Jasper (li.) und Prof. Karl-Dieter Grüske (re.). Foto: SG Öff

sitionen war. So war er unter anderem Vizepräsident der Westdeutschen Rektorenkonferenz (1973 - 1975 und 1977 - 1979), Mitglied des HIS-Aufsichtsrats (Hochschul-Informationssystem) Hannover (seit 1978), Federführender der

Bayerischen Rektorenkonferenz (1982 - 1990), Gründungsvorsitzender und später Vorsitzender des Wissenschaftlich-Technischen Beirats der Bayerischen Staatsregierung (1988 - 1993) und Geschäftsführer der Bayeri-

Für sein Engagement wurde Prof. Fiebiger mehrfach ausgezeichnet. So wurden ihm u.a. 1972 der Bayerische Verdienstorden und 1990 das Große Bundesverdienstkreuz verliehen. 1990 ernannte ihn die Stadt Erlangen zu ihrem Ehrenbürger. 1991 erhielt er die Staatsmedaille für besondere Verdienste um die Bayerische Wirtschaft und 1993 die Helmut-Volz-Medaille, die von der Technsichen Fakultät der Universität Erlangen-Nürnberg vergeben wird. Das wissenschaftliche Arbeitsgebiet von Prof. Fiebiger ist die experimentelle Kernphysik, insbesondere mit Neutronenstrahlen.

Dr. Fritz Erler-Preis 2002

Renommierter Wissenschaftspreis für Prof. Dr. Peter Jannetta Mit dem Dr. Fritz Erler-Preis 2002 wird der Neurochirurg Prof. Dr. Peter Jannetta, Alle-gheny General Hospital, Pittsburgh, USA ausgezeichnet. Prof. Jannetta hat als einer der Ersten neurovaskuläre Kompressionssyndrome am Hirnstamm mitdefiniert und beschrieben und er hat die Grundlagen für die neurovaskuläre Dekompression geschaffen, eine Methode von der heute tausende Patienten in aller Welt profitieren. Wichtige Krankheitsbilder, bei denen diese Methode Einsatz fin-

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det, sind u.a. die Trigeminusneuralgie, der Spasmus hemifaciei wie auch der essentielle Hypertonus. Der mit 25.000 dotierte Preis wird Ende des Jahres im Rahmen einer akademischen Feierstunde stattfinden. Das Preisgeld stammt aus dem Dr. Fritz Erler-Fond. Dr. Fritz Erler, Gründer einer gemeinnützigen Krankenhausgesellschaft, der Klinken Dr. Erler GmbH in Nürnberg, hat die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg zu seinem alleinigen Erben bestimmt. Der nach ihm be-

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nannte Fonds fördert die wissenschaftliche medizinische Forschung an der Universität Erlangen-Nürnberg, insbesondere auf den Gebieten der operativen Fächer durch die Vergabe des internationalen Wissenschaftspreises, die Finanzierung von Forschungsprojekten, Gastvorträgen, Gastprofessuren und Symposien. Erster Preisträger war 1999 Prof. Dr. Hiroshi Akiyama, Präsident des Toranomon-Hospitals in Tokyo/Japan.

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PERSONALIA

Ehemaliger Geschäftsführer des Physikalischen Instituts ausgezeichnet

Bundesverdienstkreuz für Dr. Seyboth

Hoch dotierte Auszeichnung für Wirtschaftswissenschaftler

Recktenwald-Preis für Mitbegründer der Neuen Wachstumstheorie Preisträger des hoch dotierten H. C. Recktenwald-Preises für Nationalökonomie des Jahres 2002 ist Professor Paul M. Romer. Die Entscheidung für die Vergabe fiel durch ein international besetztes Gutachtergremium unter Vorsitz von Rektor Prof. Dr. Karl-Dieter Grüske. Der in der Reihe vierte Preisträger Paul M. Romer wird

Dr. Dietrich Seyboth, von 1976 bis 2001 Geschäftsführer und Technischer Direktor des Physikalischen Instituts, wurde im September 2002 vom Bundespräsidenten das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen. Die Auszeichnung wurde von Staatsminister Zehetmaier in München überreicht. Dr. Seyboth, geboren 1936 in Schwabach, studierte Physik in Erlangen, wo er 1967 auch promoviert wurde. Neben seiner Tätigkeit als Geschäftsführer des Instituts führte er Forschungsarbeiten am Tandembeschleuniger durch. Foto: privat

für seine bedeutenden Beiträge zur Entwicklung der sogenannten Neuen Wachstumstheorie geehrt. Der Preis beträgt 25.000 Euro und zählt damit weltweit zu den höchst dotierten Ehrungen für Wirtschaftswissenschaftler. Er wird am 31. Oktober 2002, im Rahmen einer akademischen Feier im Großen Saal auf der Kaiserburg in Nürnberg verliehen. Am gleichen Tag hält Prof. Romer die öffentliche H.C. Recktenwald-Lecture zum Thema "Growth and Stock Prices" in der Wiso-Fakultät in Nürnberg.

Zentrale Universitätsverwaltung

40- und 25-jähriges Dienstjubiläum

Nachfolger von Ministerialrat Preibisch

Neuer Betreuungsreferent im Ministerium Dr. Wolfgang Strietzel ist seit 1. September 2002 als Nachfolger von Ministerialrat Preibisch Leiter des Betreuungsreferats für die Universitäten ErlangenNürnberg und Bamberg sowie für die Hochschule für Politik München. Aufgewachsen in Hannover studierte Wolfgang Strietzel Rechtswissenschaft in Göttingen und Genf. Seine Promotion erfolgte in Göttingen mit einem Thema aus dem evangelischen Kirchenrecht. Es folgte seine Referendariatszeit in Oldenburg und München.

Seit 1. September 1990 ist Wolfgang Strietzel im Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst bzw. für Unterricht, Kultus, Wissenschaft und Kunst mit verschiedenen Tätigkeiten in den Bereichen Hochschule, Schule und Kunst betraut. Von Mai 1996 bis Januar 2000 war er Justiziar und Zuschussreferent des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege. Seit Februar 2000 war der Vater von drei Kindern im Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst tätig, und zwar als stellvertretender Leiter des Betreuungsreferats für die Technische Universität München und des Referats für Denkmalschutz und Denkmalpflege.

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Mit einer Feierstunde dankten Rektor Prof. Dr. Karl-Dieter Grüske und Kanzler Thomas A.H. Schöck im September Christa Häuslinger, die ihr 40jähriges Dienstjubiläum feiern konnte (u.). Für 25 Dienstjahre wurden geehrt: Sigrid Mayer, Michael Lorz, Ingrid Zander, Gertraud Frank, Götke Gabriele, Judith Körner, Helmut Rudel, Manfred Burger, Ursula Heinrich-Dafner, Anneluise Münkemer, Reinhilde Eger, Helmut Schnetzer, Heinrich Groh, Waltraud Buchholz, Renate Teston, Heidemarie Keller, Helmut Finster, Regine Fritze und Kerstin Kosmala. Foto: SG Öff

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Auszeichnungen Prof. Dr. Hubert Seelow, Extraordinarius für Nordische Philologie am Institut für Germanistik der FAU, wurde im Sommersemester vom isländischen Staatspräsidenten das Ritterkreuz des isländischen Falkenordens verliehen. Überreicht wurde die Auszeichnung, die Prof. Seelow für seine Verdienste um die deutsch-isländischen Kulturbeziehungen erhielt, vom isländischen Premierminister anlässlich eines Deutschlandbesuchs in der Residenz des isländischen Botschafters in Berlin. Dipl.-Ing. Roland Sommer, Lehrstuhl für Technische Thermodynamik, wurde für seine Diplomarbeit “Konzeption, Aufbau und Anwendung eines Messsystems zur Rußcharakterisierung mit der Laserinduzierten Glühtechnik bei Parabelflügen” mit dem Förderpreis des Zentrums für Angewandte Raumfahrt und Mikrogravitation (ZARM) an der Universität Bremen ausgezeichnet. Der Preis ist mit 1.000 dotiert. Prof. Dr. Klaus Steinke, Inhaber des Lehrstuhls für Slavische Philologie, wurde vom Institut für bulgarische Sprache an der Bulgarischen Akademie der Wissenschaft in Sofia mit dem Titel “Ehrenmitglied des Instituts für bulgarische Sprache” ausgezeichnet und das Ehrenabzeichen des Instituts in Gold für seine Verdienste um das Institut für bulgarische Sprache und für die Entwicklung der bulgarischen Sprachwissenschaft verliehen. Prof. Dr. Joachim R. Kalden, Direktor der Medizinischen Klinik III und des Instituts für Klinische Immunologie, wurde auf der diesjährigen Tagung der Deutschen Gesellschaft für Immunologie in Marburg zum Ehrenmitglied der Gesellschaft ernannt.

Dr. Silke Philipowski (Jahrgang 1970) vom Institut für Germanistik der Universität Erlangen-Nürnberg gehört zu den vier jungen Wissenschaftlerinnen und sieben jungen Wissenschaftlern, die in diesem Jahr den Bayerischen Habilitationsförderpreis erhalten. Der Förderpreis mit einer Förderungshöchstdauer von drei Jahren besteht aus einem monatlichen Stipendium von 2.815 und einem jährlichen Sachkostenzuschuss von bis zu 7.700 . Zusätzlich kann der Universität für eine ergänzende Ausstattung, die dem Habilitationsprojekt zugute kommt, einen einmaligen Betrag von bis zu 25.600 gewährt werden. Die Preisverleihung fand im Oktober in München statt. Dr. Wolfgang Simon wurde für seine bei Prof. Dr. Berndt Hamm am Lehrstuhl für Neuere Kirchengeschichte angefertigte Dissertation “Die Messopfertheologie Martin Luthers“ Anfang Oktober mit dem Martin-Luther-Preis 2002 ausgezeichnet. Er erhielt den mit 5.000 dotierten Preis zu gleichen Teilen gemeinsam mit Dr. Jens-Martin Kruse (Hamburg). Dipl.-lng. Alexander Putz, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Fertigungstechnologie (Prof. Dr. Manfred Geiger), wird mit dem 2. Platz des FAG Innovation Award 2002 im Bereich “Enhanced Manufacturing” ausgezeichnet. Er erhält die Auszeichnung für seine Diplomarbeit “Entwicklung eines Versuchsaufbaus zur Erfassung der Kontaktspannungen von Werkzeugarmierungen mittels Ultraschall”. Der “FAG Innovation Award” wird jährlich einmal von der FAG Kugelfischer Stiftung an junge Nachwuchswissenschaftler für herausragende Arbeiten vergeben. Der 2. Platz ist mit einem Preisgeld von 7.500 verbunden.

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PD Dr. Elmar Gräßel von der Klinik mit Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universität Erlangen-Nürnberg (Direktor: Prof. Dr. Johannes Kornhuber) erhält den Forschungsförderpreis 2002 der Deutschen Alzheimer Gesellschaft e.V. für sein Projekt, mit dem Anforderungen an Hilfsangebote für Demenzkranke und ihre Angehörigen erfasst werden. Sie werden in drei Regionen Deutschlands (Mittelfranken im Süden, Westfalen im Westen und Brandenburg im Osten) zu ihren Vorstellungen und Erwartungen zur Qualität verschiedener Angebote, wie z.B. ambulanter Pflegedienst, Tagespflege oder Angehörigengruppen, befragt. Dr.-lng. Dipl.-Phys. Gerd Eßer, Geschäftsführer des Bayerischen Laserzentrums, wurde im Rahmen des 5. Internationalen Kongresses “Molded Interconnect Devices (MID) 2002” in Erlangen von der Forschungsvereinigung “Räumliche Elektronische Baugruppen 3-D MID e.V.” für seine Dissertation “Laserstrahlunterstützte Erzeugung metallischer Leiterstrukturen auf Thermoplastsubstraten für die MID- Technik” mit dem MID-Förderpreis 2002 ausgezeichnet. Der Preis, der jährlich seit 1996 vergeben wird, ist mit einem Preisgeld von 1.000 verbunden. Für ihre bei Prof. Dr. Hael Mughrabi (Lehrstuhl für Werkstoffwissenschaften) erstellte Diplomarbeit “Modellierung und experimentelle Untersuchungen des Korngrößeneinflusses auf das Mikrodehnungsverhalten ultrafeinkörniger Metalle” erhielt Dipl.-Ing. Nicole BartaSchreiber den Preis des bayerischen Wissenschaftsministeriums, der herausragende Diplomarbeiten oder Dissertationen von Studentinnen der Ingenieurwissenschaften auszeichnet. Das Preisgeld beträgt 2.000 .

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Dr. Alla Skapenko, Medizinische Klinik III (Arbeitsgruppe Prof. Dr. Schulze-Koops), erhielt den diesjährigen Doktorandenpreis der Deutschen Gesellschaft für Immunologie. Marie-Luise Arnold, MTA an der Medizinischen Klinik III, wurde der diesjährige Preis für eine medizinisch-technische Assistentin der Deutschen Gesellschaft für Immungenetik verliehen.

Funktionen Auf der 9. Jahrestagung der Gesellschaft für Kinderzahnheilkunde und Primärprophylaxe in der DGZMK in Stuttgart wurden als Präsident PD Dr. Norbert Krämer und als Generalsekretär PD Dr. Roland Frankenberger, beide Oberärzte an der Poliklinik für Zahnerhaltung und Parodontologie (Direktor: Prof. Dr. A. Petschelt), gewählt PD Dr. Norbert Krämer, Lehrstuhl für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde, insbesondere Zahnerhaltung, Parodontologie und Kinderzahnheilkunde, wurde in den Vorstand der DGZMK (Deutsche Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde) als Repräsentat der “Kinderzahnheilkunde” berufen. Diese Ehre wird ausschließlich Gruppierungen mit mehr als 1.000 Mitglieder zu Teil. PD Dr. Stefan Schultze-Mosgau, Oberarzt der Klinik für Mund-, Kiefer-, Gesichtschirurgie, hat den Millerpreis 2002 erhalten. Die höchste Auszeichnung der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde ist mit 7.500 dotiert. Die prämierte Arbeit mit dem Titel “Vaskularisation und endogene Zytokin-Expression bei der Weichgewebeheilung freier vaskulärer Transplantate” befasst sich mit der Bedeutung von Signalproteinen für die Wundheilung von Gefäßen.

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Prof. Dr. Max-Josef Hilz und Prof. Dr. Bernhard Neundörfer, Neurologische Universitätsklinik, wurden in das Leitungsgremium (Board) der European Federation of Autonomic Societies (EFAS) gewählt. Beide wurden darüber hinaus in das Editorial Board der Zeitschrift Clinical Autonomic Research (CAR) aufgenommen. Es handelt sich dabei um die bedeutendste wissenschaftliche Zeitschrift für klinische Forschung auf dem Gebiet des autonomen Nervensystems. Prof. Dr. Bernhard Neundörfer und Dr. Peter KolominskyRabas, Neurologische Universitätsklinik, sowie Prof. Dr. Wolf D. Oswald, Institut für Psychogerontologie, wurden in den Vorstand des Bayerischen Forschungs- und Aktionsverbundes Public Health gewählt. Prof. Dr. Neundörfer ist 2. Vorsitzender. Prof. Dr. Hael Mughrabi, em. Inhaber des Lehrstuhls für Allg. Werkstoffeigenschaften, wurde vom Herausgeberkommittee der Internationalen Zeitschrift Acta Metallurgica et Materialia Sinica (Shengyang, V.R. China) in das International Advisory Committee der Zeitschrift berufen. Prof. Dr. Elke Lütjen-Drecoll, Lehrstuhl für Anatomie II, wurde als einzige europäische Wissenschaftlerin in das Advocacy Committee der Association for Research in Vision and Ophthalmology und in das Editorial Board der Zeitschrift Investigative Ophthalmology berufen. Prof. Dr. Hartmut Bobzin, Professor für Islamwissenschaft, wurde auf Vorschlag der Kommission für Semitische Philologie von der Philosophisch-historischen Klasse der Bayerischen Akademie der Wissenschaften zum Mitglied der Kommission für Semitische Philologie gewählt.

Prof. Bernhard Manger, C 3Professor an der Medizinischen Klinik III, wurde für eine weitere Amtszeit zum Mitglied der Sachverständigenkommissionen beim Institut für medizinische und pharmazeutische Prüfungsfragen in Mainz bestellt. Außerdem wurde er auf der Tagung der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie für weitere vier Jahre als Mitglied des Beirats dieser Gesellschaft bestädigt. Prof. Dr.-Ing. Alfred Leipertz, Inhaber des Lehrstuhls für Technische Thermodynamik, wurde für weitere drei Jahre in den Fachausschuss für Partikelmesstechnik der Gesellschaft für Verfahrenstechnik und Chemieingenieurwesen GVC des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI) berufen. Weiterhin wurde er in Würdigung seiner Aktivitäten im Subcommittee “Transport Properties” zum Fellow der Internationl Union of Pure and Applied Chemistry (IUPAC) ernannt. PD Dr. Hendrik Schulze-Koops, Leiter der Klinischen Forschergruppe III am Nikolaus-FiebigerZentrum für Molekulare Medizin, wurde bis 2005 als Advisory Editor in das Editorial board von Arthritis and Rheumatism berufen. Arthritis and Rheumatism wird vom American College of Rheumatology herausgegeben und ist die führende Fachzeitschrift auf dem Gebiet rheumatischer Erkrankungen. PD Dr. Thomas Aigner, Lehrstuhl für Allgemeine Pathologie und Pathologische Anatomie, wurde vor kurzem vom Editorin-Chief zum Mitglied in das Editorial Board der internationalen Fachzeitschrift “Osteoarthritis and Cartilage” berufen. ”Osteoarthritis and Cartilage” ist eines der international führenden Journale im Bereich der Knorpel- und Osteoarthroseforschung sowie seit kurzem das offizielle Organ der International Society of Cartilage Repair.

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In memoriam MedFak Dr. Gerhard Weber, Apl. Prof. für Haut- und Geschlechtskrankheiten, ist am 1.10.2002 im Alter von 79 Jahren verstorben. TechFak Prof. Dr. Horst Schreiner, Lehrbeauftragter am Institut für Werkstoffwissenschaften, ist am 12.8.2002 im Alter von 81 Jahren verstorben.

Emeritierung/ Ruhestand Mit Ablauf des Monats September 2002 wurden emeritiert bzw in den Ruhestand versetzt:

MedFak Dr. Rolf Castell, C 3-Professorfür Kinder- und Jugendpsychiatrie. PhilFak I Prof. Dr. Gotthard Jasper, Inhaber des Lehrstuhls für Politische Wissenschaft I. Prof. Dr. Jürgen Gebhardt, Inhaber des Lehrstuhls für Politische Wissenschaft II. NatFak I Dr. Peter Plaumann, C 3-Professor für Mathematik. TechFak Prof. Dr.-Ing. Otto Molerus, Inhaber des Lehrstuhls für Mechanische Verfahrenstechnik. Prof. Dr. Hans Jürgen Schneider, Inhaber des Lehrstuhls für Informatik (Programmiersprachen und Programmiermethodik). Prof. Dr. Hael Mughrabi, Inhaber des Lehrstuhls für Werkstoffwissenschaften (Allg. Werkstoffeigenschaften) Dr. Bernd Reppich, C 3-Professor für Werkstoffwissenschaften.

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Rufe Einen Ruf von auswärts haben erhalten:

JuristFak Prof. Dr. Harald Siems, Lehrstuhl für Deutsche und Bayerische Rechtsgeschichte und Bürgerliches Recht, auf den Lehrstuhl für Gelehrtes Recht, Europäische Rechtsgeschichte und Bürgerliches Recht an die LMU München. MedFak II Prof. Dr. Michael Hensel, Institut für Klinische Mikrobiologie, Immunologie und Hygiene, auf den Lehrstuhl für Molecular Microbiology der Universität Leiden. Prof. Dr. Ludwig Wildt, C 3Professor für Gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin, auf die Stelle eines Professors und Leiters der selbständigen Klinischen Abteilung für Gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin an der Universität Innsbruck. Prof. Dr. Thomas Harrer, C 3Professor für Innere Medizin mit dem Schwerpunkt Immundefizienz, auf eine C 3-Professur für Innerer Medizin mit dem Schwerpunkt Infektologie der Universität Frankfurt am Main. NatFak II PD Dr. Andreas Grohmann, Institut für Anorganische Chemie, auf eine C 3-Professur für Anorganische Chemie an der Technischen Universität Berlin. TechFak Prof. Dr. Patrik Schmuki, Lehrstuhl für Werkstoffwissenschaften (Korrosion und Oberflächentechnik) an die Eidgenössische Technische Hochschule Zürich. Einen Ruf von auswärts haben erhalten und abgelehnt:

NatFak II Prof. Dr. Monika Pischetsrieder, Professur für Lebensmittelchemie, an die Universität Wien.

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Einen Ruf von auswärts haben erhalten und angenommen:

MedFak Prof. Dr. Joachim Hauber, C 3-Professor für Virologie an das Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf. PhilFak I Prof. Dr. Markus Pohlmann, Insitut für Soziologie an das Institut für Sozialwirtschaft und Sozialforschung in Saarbrücken. NatFak III Dr. Hilmar Schröder, C 3-Professor für Geographie an die Humboldt-Universität Berlin. TechFak PD Dr.-Ing. Günther Brenn, Oberassistent am Lehrstuhl für Strömungsmechanik, zum Professor an die Universität Graz.

Neu an der FAU TheolFak Dr. Peter Bubmann, Professor an der Evangelischen Fachhochschule Nürnberg, wurde zum C 3-Professor für Praktische Theologie ernannt. Gleichzeitig wurde er zum Mitglied der kollegialen Leitung des Instituts für Praktische Theologie bestellt. MedFak PD Dr. Heinrich Max Sticht, Akad. Rat an der Universität Bayreuth, wurde zum C 3-Professor für Bioinformatik ernannt. PD Dr. Berthold Seitz, Oberassistent an der Univcersität Erlangen-Nürnberg, wurde zum C 3-Professor für Ophthalmologie (Nachfolge Prof. Dr. Jonas) ernannt. PD Dr. Sven Albrecht, wiss. Angestellter an der Universität Erlangen-Nürnberg, wurde zum C 3-Professor für Anästhesiologie ernannt.

PD Dr. Ernst Beinder, Oberassistent an der Universität Erlangen-Nürnberg, wurde zum C 3-Professor für Pränataldiagnostik und Perinatalmedizin ernannt. PD Dr. Gunther Moll, wurde zum C 3-Professor für Kinderund Jugendpsychiatrie ernannt. PhilFak I PD Dr. Hans Dickel, wiss. Angestellter an der Universität Paderborn, wurde zum C 3-Professor für Kunstgeschichte ernannt. PD Dr. Michael Göhlich, Professorenvertreter an der Universität Siegen, wurde zum Inhaber des Lehrstuhls für Pädagogik (Nachfolge Prof. Dr. Wolfgang Sünkel) ernannt. Gleichzeitig wurde er zum Mitglied der kollegialen Leitung des Instituts für Pädagogik bestellt. PhilFak II Dr. Michele Camillo Ferrari, Assistenzprofessor an der Universität Zürich, wurde zum C 3Professor für Lateinische Philologie des Mittelalters und der Neuzeit ernannt. Gleichzeitig wurde er zum Mitlgied der Kollegialen Leitung des Instituts für Alte Sprachen ernannt. WiSoFak PD Dr. Achim Wambach, Oberassistent an der Universität München und Professor im privatrechtlichen Dienstverhältnis an der FAU, wurde zum Inhab er des Lehrstuhls für Volkswirtschaftslehre, insbes. Wirtschaftstheorie ernannt. Gleichzeitig wurde er zum Mitglied der Leitung des Volkswirtschaftlichen Instituts bestellt. TechFak Prof. Dr. Rainer Buchholz, Universität Berlin, wurde zum Inhaber des Lehrstuhls für Bioverfahrenstechnik ernannt. Gleichzeitig wurde er zum Mitglied der kollegialen Leitung des Instituts für Chemie - und Bioingenieurwesen bestellt.

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Dr. Andreas Göken, Oberassis-tent an der Universität des Saarlandes, wurde zum C 4Professor für Werkstoffwissenschaften (Allgemeine Werkstoffeigenschaften) ernannt. Gleichzeitig wurde er zum Mitlgied der Kollegialen Leitung des Instituts für Werkstoffwissenschaften ernannt.

Weiteres aus den Fakultäten Die Bezeichnung “apl. Professor” wurde verliehen an:

PhilFak I PD Dr. Gerhard Splitt, freier Musikredakteur, Lehrstuhl für Musikwissenschaft. Die Lehrbefugnis verbunden mit dem Recht zur Führung der Bezeichnung „Privatdozent“ wurde erteilt:

TheolFak Dr. Ronald Uden, Pastor der Landeskirche Hannover, für das Fachgebiet “Praktische Theologie mit dem Schwerpunkt Christliche Publizistik”. JurFak Dr. Karl Riesenhuber für das Fachgebiet “Bürgerliches Recht, Arbeitsrecht, Deutsches und Europäisches Wirtschaftsrecht und Urheberrecht sowie Rechtsvergleichung”. MedFak Dr. Axel Wein, wiss. Assistent an der Medizinischen Klinik I mit Poliklinik, für das Fachgebiet “Innnere Medizin”. Dr. Jürgen Wörl, Oberassistent am Anatomischen Institut I, für das Fachgebiet “Anatomie”. Dr. Christian Albrecht May, wiss. Assistent am Anatomischen Institut II, für das Fachgebiet “Anatomie und Embyologie”. Dr. Jannis Constantinidis, Akad. Rat an der Klinik mit Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenkranke, für das Fachgebiet “Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde”.

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Dr. Oliver Pullig, Orthopädische Klinik mit Poliklinik, für das Fachgebiet “Experimentelle Orthopädie”. Dr. Gunther Harald Wiest, wiss. Assistent an der Medizinischen Klinik I mit Poliklinik, für das Fachgebiet „Innere Medizin“. Dr. Christoph Garlichs, wiss. Assistent an der Medizinischen Klinik II mit Poliklinik, für das Fachgebiet „Innere Medizin“. Akad. Rat. Dr. Thomas Morneburg, Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik, für das Fachgebiet “Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde”. Dr. Karl-Günter Gaßmann, Chefartz der Abteilung “Geriatrische Rehabilitation” am Waldkrankenhaus, für das Fachgebiet “Psychogerontologie”. PhilFak I Dr. Guido Gendolla, wiss Assistent am Institut für Psychologie I, für das Fachgebiet “Psychologie”. PhilFak II Dr. Thomas Stauder, Institut für Romanistik, für das Fachgebiet “Romanische Philologie (Literaturwissenschaft)”. NatFak I Dr. Norbert Lindlein, wiss. Assistent am Physikalischen Institut, für das Fachgebiet “Physik”. Dr. Michael Pleimling, wiss. Assistent am Institut für Theoretische Physik I, für das Fachgebiet “Physik”. NatFak II Dr. Ralf Alsfasser, wiss. Mitarbeiter am Institut für Anorganische Chemie, für das Fachgebiet “Anorganische Chemie”. WiSo Dr. Susanne Hilgers, Oberassistentin am Sozialwissenschaftlichen Institut, für das Fachgebiet “Geschichte, insbes. Wirtschafts-, Sozial- und Unternehmensgeschichte”.

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Dr. Andreas Otto, Angestellter der SAP AG (Walldorf), für das Fachgebiet “Betriebswirtschaftslehre”. TechFak Dr. Franz Hauck, Lehrstuhl für Informatik 4, für das Fachgebiet “Praktische Informatik”. Dr.-Ing. Markus Siegle, Lehrstuhl für Rechnernetze und Kommunikationssysteme, für das Fachgebiet “Praktische Informatik”. Dr.-Ing. Michael Breuer, Lehrstuhl für Strömungsmechanik, für das Fachgebiet “Strömungsmechanik”. EWF Dr. Ludwig Haag, Akad. Oberrat am Institut für Psychologie II, für das Fachgebiet “Schulpädagogik”.

Umbenennungen:

JurFak: Institut für Zivilrecht und Zivilprozessrecht in Institut für Deutsches und Internationales Privatrecht und Zivilverfahrensrecht; Lehrstuhl für Bürgerliches Recht, Rechtsinformatik und Datenschutz in Lehrstuhl für Bürgerliches Recht, Rechtsinformatik, Technik- und Wirtschaftsrecht; Stiftungslehrstuhl für deutsches, europäisches und internationales Privatrecht in Stiftungslehrstuhl für Deutsches, Europäisches und Internationales Privat- und Wirtschaftsrecht. MedFak Institut für Physiologie und Kardiologie in Institut für Zelluläre und Molekulare Physiologie.

Impressum Herausgeberin: Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg Schlossplatz 4, 91054 Erlangen; Internet: www.uni.erlangen.de Verantwortlich: SG für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Ute Missel M.A. Tel.: 09131/85-24036, Fax: 09131/85-24806, Mail: [email protected] Redaktion: Ute Missel M.A., Mail: [email protected] Thomas Wenzel M.A., Mail: [email protected] Gertraud Pickel M.A., Mail: [email protected] Dr. Angela Bittner, Mail: [email protected] Friederike Debatin, Mail: [email protected] Heidi Kurth, Mail: [email protected] Druckerei: Druckhaus Mayer, Erlangen Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem, umweltfreundlichem Papier. Auflage: 6000 ISSN 1436-3232 Die nächste Ausgabe erscheint im Dezember 2002. Alle Beiträge sind bei Quellenangabe frei zur Veröffentlichung.

KARRIERE MACHEN? AM BESTEN BEI DER N-ERGIE. Die N-ERGIE Aktiengesellschaft ist ein eigenständiges EnergieDienstleistungsunternehmen mit Firmensitz in Nürnberg. Zu unserem Leistungsportfolio gehören individuelle Komplettlösungen in den Bereichen Licht, Kraft, Wärme, Wasser und Telekommunikation. Wir bieten unseren 2.900 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern kreative Freiräume in einer flexiblen Organisation. Gleichzeitig fordern wir Leistungsbereitschaft und honorieren Erfolg sowie Qualität der Arbeit. Verschiedene Wege führen Sie zu uns: – Lernen Sie uns bereits während des Studiums kennen als Praktikant oder Diplomand. – Starten Sie nach Abschluss Ihres Studiums bei uns als Trainee oder Direkteinsteiger. Wichtiger als Ihre Fachrichtung sind uns Ihr interdisziplinäres Interesse, Ihr Engagement und Ihre Teamfähigkeit. Reizt Sie die Mitarbeit in einem dynamischen und herausfordernden Umfeld? Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung.

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