Ausgabe 2010

90 Jahre Schweizer – 90 Jahre Baukultur in der Schweiz Energie aus der Fassade: wegweisender Neubau in EsslingenHans Ruedi Schweizer im Gespräch Neues Bauen nach dem EffizienzpfadMit Weitsicht geplant: Panoramica Bottmingen

2Editorial

Inhalt

Liebe Leserin, lieber Leser Die Gesellschaft hat sich in den vergangenen 90 Jahren gewandelt und auch unser Unternehmen blickt auf eine interessante Firmengeschichte zurück. Gemeinsam mit Ihnen, liebe KundInnen und Partner, haben wir vieles erreicht, das uns heute als hervorragende Ausgangsbasis für die Zukunft dient. Das Motto «Bauen für Mensch und Umwelt» hat uns nicht nur durch unser Jubiläumsjahr begleitet, sondern diente uns auch in der Vergangenheit als Wegweiser. Was wir damit meinen, lässt sich am besten mit dem Begriff Nachhaltigkeit beschreiben. Nachhaltigkeit, die auf sozialer, ökologischer und wirtschaftlicher Ebene gelebt wird. Auch bei der Planung unserer Aktivitäten für die Zukunft werden wir uns daran orientieren. Und die Zukunft – das kann ich Ihnen schon heute verraten – wird spannend: Wir haben uns nämlich zum Ziel gesetzt, Ihre Wünsche und Bedürfnisse noch schneller in Innovationen umzusetzen, die Ihnen im Alltag hilfreich sind und die Ihre Bauwerke ästhetisch und energetisch bereichern. Dabei wollen wir noch mehr Rücksicht nehmen auf die Umwelt – durch ressourcenschonende und emissionsarme Herstellungsmethoden und langlebige Produkte.

90 Jahre Schweizer 3

90 Jahre Bauen für Mensch und Umwelt

4

Baukultur von Schweizer: Architektur-Ikonen von den Fünfzigern bis zur Gegenwart

9

Nachhaltigkeit als Erfolgsrezept: Hans Ruedi Schweizer im Gespräch

Objektberichte 11/14 Fassade 15

Holz/Metall-Systeme

18

Fenster und Türen

23

Briefkästen

24

Sonnenenergie-Systeme

Fokus Fassade 12

Fokus Holz/Metall-Systeme 16

Gewollter «Aquariumblick»: Mehrfamilienhaus Panoramica Bottmingen

Umwelt und Energie 20

Dass wir heute zu den führenden Metallbauunternehmen der Schweiz gehören, hat zu einem grossen Teil mit Ihnen zu tun. Denn unser Weiterkommen basiert nicht zuletzt auf dem intensiven Dialog, den wir mit unseren Geschäftspartnern führen. Auf den wertvollen Anregungen, die Sie einbringen, und auf dem gegenseitigen Vertrauen. Und selbstverständlich braucht es dazu auch qualifizierte und zuverlässige MitarbeiterInnen, die mit Engagement ihren Beruf ausüben. Ihnen allen gebührt mein aufrichtiger Dank!

Strom und Wärme von der Sonne: Neubau Basler & Hofmann, Esslingen

Auf dem Effizienzpfad Neuland betreten

Fokus Sonnenenergie-Systeme 22

Schweizer baut landesweit das grösste verglaste Sonnenkollektorfeld

Ein Tag mit ... 25

Josef Bütler, Monteur Briefkästen und Fertigteile

Innovation und Technologie 26

Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen der Jubiläums-Ausgabe von «bauen mit Schweizer»!

Innovationen in Kürze

Forum 29

Neuigkeiten aus dem Unternehmen

30

Unsere neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

32

Nachruf Frau Kathrin Schweizer

Hans Ruedi Schweizer Impressum

Titelbild Geschäftshaus C, Esslingen Foto: Reinhard Zimmermann, Adliswil

bauen mit Schweizer – Das Kundenmagazin der Ernst Schweizer AG, Metallbau, Hedingen. Erscheint in Deutsch und Französisch. Abdruck nur mit Erlaubnis des Herausgebers. Verantwortlich: Guido Müller, Ernst Schweizer AG, Hedingen. Konzept, Text und Design: TBS Identity, Zürich. Fotografie: Reinhard Zimmermann, Adliswil; TBS Identity, Zürich; Archiv. Druck: UD Print, Luzern; klimaneutral gedruckt auf Refutura, 100 % Recyclingpapier.

90 Jahre Schweizer3

Seit 90 Jahren baut Schweizer für Mensch und Umwelt 1920 Jean Sessler gründet eine Bauschlosserei an der Hegibachstrasse in Zürich. 1930 Ernst Schweizer beginnt seine Lehre als Schlosser. 1940 Als Schlossermeister tritt Ernst Schweizer (*1915) in die Firma seines Onkels ein. 1945 Ernst Schweizer übernimmt die Geschäftsführung. Mit 20 Mitarbeitenden fertigt das Unternehmen Kellerfenster, Briefkästen, Kellertüren und Zivilschutz-Bauteile und erreicht einen Umsatz von 300 000 Franken. 1955/57 Die Platzverhältnisse in Zürich sind prekär. Jean Sessler kauft die Seidenweberei Näf in Hedingen, erweitert das Firmengelände mit einer Fabrikhalle und verlegt den Betrieb ins Säuliamt. Ernst Schweizer wird Compagnon.

Vor 90 Jahren legte Jean Sessler in Zürich den Grundstein für die heutige Ernst Schweizer AG. Aus dem Metallbaubetrieb von einst ist ein Unternehmen gewachsen, das sich als Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit über die Metallbaubranche hinaus einen Namen gemacht hat. Heute beschäftigt Schweizer rund 590 MitarbeiterInnen und ist einer der führenden Metallbauer der Schweiz. Ein Rückblick im Zeitraffer auf die wichtigsten Meilensteine in der Firmengeschichte.

1965 Ernst Schweizer kauft nach dem Tod von Jean Sessler die J. Sessler & Co. und benennt sie in Ernst Schweizer Metallbau um. Die Firma beschäftigt 185 Mitarbeitende und erzielt 16 Millionen Franken Umsatz. 1977 Hans Ruedi Schweizer tritt in die Firma seines Vaters ein und baut den Bereich Sonnenenergie auf. Der erste Sonnenkollektor wird hergestellt. 1965 –1985 In 20 Jahren entwickelt die Ernst Schweizer AG rund 53 neue Produkte – lediglich 7 davon werden in diesem Zeitraum wieder aus dem Sortiment genommen. 1985 Ernst Schweizer wird 70 und übergibt die Unternehmensleitung an seinen Sohn Hans Ruedi Schweizer. Die Firma beschäftigt 337 MitarbeiterInnen und macht einen Umsatz von 57 Millionen Franken. 1988 –1992 Die Produktionsfläche wird um ein Zentrallager und eine umweltschonende Lackieranlage erweitert. 2006 Im Mai 2006 wird das neue Büro- und Produktionsgebäude für den Geschäftsbereich Holz/Metall-Systeme in Möhlin in Betrieb genommen. Der Bau entspricht dem Minergie®-Standard. 2010 Unter dem Motto «Bauen für Mensch und Umwelt» feiert die Ernst Schweizer AG ihr 90-jähriges Bestehen. Mit Veranstaltungen zu spezifischen Themen rund um die Nachhaltigkeit und einem grossen MitarbeiterInnen-Fest wird das Firmenjubiläum gebührend gefeiert. Mit 589 Vollzeitstellen erzielt das Unternehmen einen Umsatz von rund 157 Millionen Franken.

490 Jahre Schweizer

Baukultur von Schweizer: Architektur-Ikonen von den Fünfzigern bis zur Gegenwart von Hubertus Adam*

Das Thema Baukultur ist in den vergangenen Jahren verstärkt in den öffentlichen Fokus geraten. Über das «baukulturelle Erbe», also denkmalgeschützte Bauten, wird schon seit längerem gesprochen; doch der Begriff Baukultur umfasst auch das zeitgenössische Baugeschehen. Baukultur zielt nicht nur auf die verschiedenen planerischen Tätigkeiten, sondern richtet sich auch an die Vertreter unterschiedlicher Disziplinen: Architekten und Denkmalpfleger, Planer, Politiker und Investoren, aber natürlich auch an die Bauwirtschaft. Denn was wäre eine zeitgenössische Baukultur in der Schweiz ohne Werkstoffe und Produkte, welche die qualitätvolle Umsetzung eines Entwurfs garantieren?

* Hubertus Adam ist Redaktor der Fachzeitschrift «archithese» und künstlerischer Direktor des Schweizerischen Architekturmuseums in Basel. Als Architekturkritiker schreibt er für diverse Magazine, Zeitschriften und Tageszeitungen.

Präzisionsarbeit: So sah das Büro der Techniker und Zeichner um 1960 aus.

90 Jahre Schweizer5

Unter dem Motto «90 Jahre Bauen für Mensch und Umwelt» feierte die

Schweizer in unmittelbarer Nachbarschaft erneut in die Architekturge-

Ernst Schweizer AG 2010 ihr Jubiläum. Die kleine Bauschlosserei von

schichte der Stadt Zürich ein: Das 1973 bis 1975 errichtete

1920, die sich anfangs auf Gitterroste, Geländer und Teppichklopfstan-

Geschäftshaus Modissa von Werner Gantenbein an der Zürcher Bahn-

gen konzentriert hatte, wuchs mit ihren Aufgaben. Unmittelbar nach den

hofstrasse stellt eine der ungewöhnlichsten Lösungen für einen Kauf-

Krisenjahren des Zweiten Weltkriegs erfolgte mit dem Neubau des Kauf-

hausbau aus dieser Zeit dar. Mit einem verglasten Erker, der die Eck-

hauses Feldpausch an der Zürcher Bahnhofstrasse der eigentliche

situation akzentuiert, stösst die geschwungene Fassade in die Achse der

Aufbruch zu neuen Ufern. Die Aluminiumfassade mit doppelter Vergla-

Bahnhofstrasse vor; nachts erleuchtet, wird der Erker zur vier Geschosse

sung bedeutete eine absolute Neuerung, die Metallbaufirma realisierte

übergreifenden Vitrine, während die Fassade sich sonst weitgehend

aber auch die Schaufenster und Senktore aus Bronze sowie die Treppen-

fensterlos zeigt.

geländer im Inneren. Ein Vierteljahrhundert später schrieb sich Ernst

Alles reine Handarbeit: die Produktion von Fensterelementen

Kaufhaus Feldpausch: Eine Aluminiumfassade mit doppelter Verglasung, ein Novum in den Fünfzigerjahren

Wahrzeichen mit Schweizer Fassade an der Zürcher Bahnhofstrasse: das Modissa-Gebäude

690 Jahre Schweizer

Fassadenlösungen für PowerTower und Hotel Park Hyatt

Arbeiten für Hotz, Baumschlager/Eberle und Clavuot

Nicht zuletzt aufgrund klimatechnischer Anforderungen sind Fassaden

Bei seinem geschwungenen Gebäude am Luzerner Pilatusplatz nutzte

heute nicht nur einfache thermische Trennungen zwischen innen und

Theo Hotz eine zweischichtige Fassade mit integriertem Sonnenschutz,

aussen, sondern komplexe mehrschichtige Strukturen, in denen sich di-

die zwischen innen und aussen vermittelt. Bei seinem Gebäude «Epsi-

verse Funktionen vereinen. Seit dem Jahr 2000 konnte die Ernst Schwei-

lon» für die SihlCity in Zürich wählte Hotz eine Pfosten-Riegel-Konstruk-

zer AG in Zusammenarbeit mit prominenten Schweizer Architekten eine

tion, die wegen der extremen Breite der Verglasungselemente an einer

Reihe Massstäbe setzender Fassadenlösungen mit grossflächigen Ver-

Stahlkonstruktion befestigt wurde, während die äussere Glashaut von

glasungen entwickeln. Zwischen 1999 und 2002 realisierten Diener &

Zugseilen gehalten wird. Auf starke Plastizität setzte das österreichische

Diener ein «PowerTower» genanntes Engineeringgebäude auf dem ABB-

Team Baumschlager + Eberle beim Information Science Lab der ETH Zü-

Areal in Baden, das durch eine Fassadengestalt überzeugt, die zeitgemäss

rich: Blendschotten aus Travertin lassen eine raumhaltige, strukturierte

und bildkräftig zugleich wirkt. Die Fassaden der Quertrakte bestehen

Fassade entstehen, die einem Gebäude angemessen ist, das innerhalb

aus stockwerkshohen hochrechteckigen Platten aus grünlichem Licht-

des Campus an exponierter Stelle steht und damit als Solitär wahrge-

lenkornamentglas, die vor Gitter aus messingfarbenem eloxiertem

nommen wird.

Streckmetall treten; dahinter befindet sich die eigentliche Wandkon-

Bei den beiden Bauten von Conradin Clavuot am Bahnhofsplatz Chur

struktion. An den Stirnseiten überspielt die Glashaut den Wandaufbau:

ging es hingegen um die Schliessung einer urbanistischen Lücke. Ihren

Mal finden sich vor den Fenstern Klarglasscheiben, mal scheint die Haut

speziellen städtischen Charakter verleiht den Gebäuden die klassisch

das dahinter befindliche Gerüst zu ignorieren. Je nach Witterung oder

anmutende und subtil detaillierte Fassade. Was beim flüchtigen Vorbei-

Sonnenstand wirkt die Fassade gleissend hell oder beinahe stumpf,

fahren vom Zug aus zunächst nach Kunststein aussieht und einen mura-

changiert vom Gelblichen über Grün ins Violette und beginnt zu irisie-

len Charakter besitzt, ist in Wahrheit eine Fassade aus abgekantetem

ren. Die Hülle des Hotels Park Hyatt in Zürich von Meili Peter Architekten

grauem Aluminiumblech. Auch wenn das All-Over der Fassadenverklei-

wird von 400 erkerartig vortretenden Fassadenelementen von 4,20 Me-

dung die Volumina vereinheitlicht, sind die unterschiedlichen Nutzun-

tern Breite und 2,80 Metern Höhe bestimmt. Die Vorfabrikation der Ele-

gen klar voneinander differenziert. Die Geschäftszonen in den unteren

mente erlaubte eine schnelle Montage. Eine besondere Herausforde-

Geschossen wurden als Pfosten/Riegel-Konstruktion mit flächenbündi-

rung stellten die Rahmen der Aussenverglasung dar, welche die Fenster

ger Verglasung ausgebildet, während die darüber befindlichen Büro-

umgeben und im Siebdruckverfahren bedruckt wurden.

und Dienstleistungsgeschosse zurückgesetzte Fenster mit Kippflügeln im oberen Bereich aufweisen. Als Zwischenzone vermittelt dieser Bereich zu den Wohnungen mit ihren raumhohen dreiteiligen Fenstern. So zeigt sich das, was zunächst als Rasterfassade erscheint, bei näherem Hinsehen als lebendig und differenziert. Clavuot ist mit seinen beiden Häusern am Bahnhofsplatz von Chur ein klassisch anmutendes Ensemble gelungen, das sich bewusst nicht in den Vordergrund spielen mag und gerade damit städtebauliche Reparatur leistet.

Eine Shopping-Mall im postmodernen Baustil mitten im Stadtzentrum. Metalli in Zug. Architekt: Hafner + Wiederkehr + Partner, Zug/ H.P. Ammann + P. Baumann, Zug/Luzern

Geschwungene Fassade mit integriertem Sonnenschutz: Gebäude am Pilatusplatz Luzern von Theo Hotz.

PowerTower auf dem ABB-Areal in Baden: je nach Lichteinfall zeigt sich die Fassade in einer anderen Farbe. Architekt: Diener & Diener, Basel

Information Science Lab der ETH Zürich: Baumschlager + Eberle setzten einen markanten Blickpunkt auf den Campus.

90 Jahre Schweizer7

Die Entdeckung energetischer Neuerungen Einen immer wichtigeren Stellenwert im Bereich des Fassadenbaus nimmt die Sanierung von Fassaden ein. In die Jahre gekommene Gebäude genügen den heutigen energietechnischen Anforderungen nicht mehr. Bei der Erneuerung geht es nicht allein um das Erfüllen der heute gültigen Normen, sondern auch um eine dem Ursprungsbau adäquate ästhetische Erscheinung. Die neuen Fassaden für das Wohnhochhaus beim Shoppi-Center in Spreitenbach und für den Hauptsitz der «Genfer Versicherung» in Genf sind dafür beispielhaft. Pionierarbeit leistete Schweizer aber auch in anderen Bereichen. 1977 – zu einer Zeit also, da sich infolge der Ölkrise ökologisches Bewusstsein durchzusetzen begonnen hatte – brachte das Unternehmen die ersten thermischen Sonnenkollektoren auf den Markt. Und mit Glasfaltwänden erlebte in den Achtzigerjahren die Idee des Wintergartens einen regelrechten Boom.

30 Jahre Know-how: Die Sonnenenergie ist heute der grösste Geschäftsbereich der Ernst Schweizer AG.

Sanierung Shoppi Spreitenbach: belebte Fassade durch ein Farbkonzept von Matteo Thun.

Mit dem Projekt ELEMENTAR entwickelten die Architekten Campi-Pessina an der ETH Hönggerberg ein kammerartiges Lehr- und Forschungsgebäude mit fünf Labortrakten.

Hotel Park Hyatt in Zürich: Die Kunst am Bau ist mittels Siebdruck in die Fassadenelemente integriert. Architekt: Meili + Peter Architekten AG, Zürich

Verglaste Wohnraumerweiterungen: Schweizer erkennt den Trend frühzeitig und antwortet mit innovativen Produkten.

Technisch anmutende und multifunktionale Fassade: das Geschäftshaus an der Thurgauerstrasse in Zürich Oerlikon steht für die Architektur der Achtzigerjahre. Architekt: Theo Hotz

890 Jahre Schweizer

Das Briefkasten-Paradoxon: anonymes Design von Andreas

nösen Rahmen, welcher der Ästhetik der Postmoderne verpflichtet war.

Christen

Doch letztlich hat sich am Grundprinzip nichts geändert. Zeitlebens hat

Das wohl berühmteste Produkt von Schweizer aber schuf der Designer

Andreas Christen den exaltierten Individualismus des zeitgenössischen

Andreas Christen 1974: den Brief- und Depotkasten von 1974, der ohne

Designs abgelehnt. «Im Design ist das Entscheidende die Serie. Die Form

Unterbrechungen, wenn auch mit zwischenzeitlichen Modifikationen,

wird hauptsächlich durch das Material und die Technologie bestimmt»,

mit Erfolg bis heute produziert wird. Die rechteckige Box mit Briefein-

behauptete der Entwerfer. Sein Postulat eines anonymen Designs verkör-

wurfklappe und darunter angeordneter Tür, die das Paketfach und das

pert kein Produkt so sehr wie der Briefkasten für die Ernst Schweizer AG.

Schloss des Brieffachs verbirgt, hat sich als Standardprodukt in der Schweiz durchgesetzt. Die Möglichkeit, mehrere Kästen zu Ensembles oder ganzen Briefkastenwänden zusammenzufügen, aber auch der Wartungsservice der Firma Schweizer haben zu diesem Erfolg beigetragen. Der modular aufgebaute Briefkasten besteht aus einer Innenkonstruktion aus schlagresistentem Kunststoff und einer Verkleidung aus Aluminium. Die Tür der Ursprungsausführung bestand aus (orangefarbenem) Kunststoff. Im Laufe der Zeit hat der Postkasten einige Veränderungen erfahren. Mal kam er im modischen Pink daher, mal mit einem volumi-

Briefkastenproduktion im heutigen Foyer der Ernst Schweizer AG.

Setzt noch immer Massstäbe: der Briefkasten von Andreas Christen.

Schweizer engagiert sich für die Kunst Seit Jahren orientiert sich die Ernst Schweizer AG bei ihren Tätigkeiten am Leitspruch «Bauen für Mensch und Umwelt». Vor diesem Hintergrund ist es kein Zufall, dass sich das Unternehmen auch kulturell engagiert: Seit 2009 hat die Ernst Schweizer AG als Projektdonator im Haus Konstruktiv in Zürich diverse Ausstellungen unterstützt. Die erste Begegnung mit dem Haus Konstruktiv fand im Jahr 2008 im Rahmen der Retrospektive über Andreas Christen statt, der 1974 den Briefkasten von Schweizer entwickelte. Hans Ruedi Schweizer zu seinem kulturellen Engagement: «Wir sehen uns als Teil der Gesellschaft und wollen soziale, ökologische und wirtschaftliche Verantwortung wahrnehmen. Das geht nur, wenn wir die Gesellschaft und uns selber verstehen. Deshalb sind wir an Kunst, insbesondere an konstruktiver

B50 – der erste modulare Briefkasten aus Stahl- und Aluminiumblech.

Kunst, sehr interessiert.»

90 Jahre Schweizer9

Nachhaltigkeit als Erfolgsrezept: Interview mit Hans Ruedi Schweizer, Unternehmensleiter Herr Schweizer, Branchenkenner denken

Nachhaltigkeit gesetzt haben. Was war da-

gangenen 30 Jahren gab es aber auch immer

beim Namen Ernst Schweizer AG sofort an

mals Ihre Triebfeder ?

wieder Rückschläge. Zum Beispiel, wenn die

Nachhaltigkeit. Was bedeutet der Begriff für

Die vertiefte Auseinandersetzung mit dem Thema

Ölpreise im Keller waren. Dann ist es natürlich

Sie ?

Umwelt begann in unserem Unternehmen in

schwierig, Sonnenkollektoren zu verkaufen.

Hans Ruedi Schweizer: Unser Unternehmen hat

den 1970er-Jahren. Der Bericht des Club of

Doch der Erfolg unseres Unternehmens in den

von Anfang an auf einen ganzheitlichen An-

Rome «Grenzen des Wachstums» und das Buch

vergangenen Jahren hat mich darin bestärkt,

satz fokussiert, denn wir sehen uns als Teil

«Small is beautiful» von Ernst Schumacher haben

dass der eingeschlagene Weg richtig ist.

der Gesellschaft. Wir wollen ökologische, wirt-

uns geprägt. Es war die Zeit der ersten Ölkrise

schaftliche und soziale Verantwortung wahr-

und die Bauwirtschaft erlebte einen Einbruch.

Nachhaltigkeit lässt sich gut mit Worten

nehmen. Aber auch die Kundenorientierung,

Die Themen Energiesparen und Nutzung der

umschreiben. Wie setzen Sie Ihre Grund-

die Zuverlässigkeit und Innovation voraussetzt.

Sonnenenergie wurden von Bedeutung. 1977

sätze im Arbeitsalltag konkret um ?

Besonders wichtig ist mir der verantwortungs-

beschlossen wir, in die Produktion von Sonnen-

In unserem Leitbild haben wir die vier soge-

volle Umgang mit den Menschen, die uns täg-

kollektoren einzusteigen und bereits ein Jahr

nannten Schweizer-Erfolgs-Punkte (SEP) de-

lich begegnen, seien dies Kunden, Partner,

darauf lancierten wir unser erstes betriebsinter-

finiert. Diese sind: Kundenorientierte Leis-

Lieferanten oder Mitarbeiterinnen und Mitar-

nes Energiesparprogramm.

tungen, MitarbeiterInnen und Gesellschaft, Umwelt und Wirtschaftlichkeit. Sie sind un-

beiter. Max Frisch hat in «Überfremdung I» vor 45 Jahren geschrieben: «…man hat Arbeits-

Worauf gründet Ihre Haltung und was gab

sere massgebenden Orientierungspunkte –

kräfte gerufen, es kamen Menschen.» Dies ist

Ihnen die Zuversicht, dass dies der richtige

bei der Mittelfristplanung, bei der Erstellung

ein Satz, der mich sehr beeindruckt hat. Des-

Weg ist ?

der Jahresplanung, in der Sustainability Ba-

halb steht in unserem Leitbild unter dem Titel

Um Frieden zu wahren, müssen wir die sozialen

lanced Scorecard sowie in unserem Manage-

MitarbeiterInnen und Gesellschaft: «Wir arbei-

Fragen lösen. Und um unsere Lebensgrundlage

mentsystem. Dieses Fundament ist bei allen

ten fair und verantwortungsvoll zusammen –

zu erhalten, müssen wir die anstehenden Klima-

unseren Entscheidungen und Tätigkeiten aus-

im Unternehmen und mit unseren Partnern.»

probleme verringern. Meine Zuversicht gründet

schlaggebend. Wenn wir zum Beispiel Investi-

auf der Überzeugung, dass es Lösungen für diese

tionsanträge formulieren, fragen wir uns, wie

Sie sind einer der Pioniere, die schon vor

Probleme gibt. Genau darauf baut die Philo-

können Kunden, Mitarbeitende, Gesellschaft

30 Jahren konsequent auf ökologische

sophie unseres Unternehmens. In den ver-

und die Umwelt davon profitieren . Dies gilt

1090 Jahre Schweizer

nicht nur bei grossen Entscheidungen, son-

(KVP) sind uns wichtig. Zudem sind unsere

Ernsthaftigkeit das Ziel der Nachhaltigkeit ver-

dern wird auch heruntergebrochen bis ins

MitarbeiterInnen am Erfolg beteiligt und erhal-

folgen. Wir werden weiter konsequent diesen

kleinste Detail.

ten bei gutem Geschäftsgang einen Bonus.

Weg gehen. Mit dem Beitritt unseres Bereiches

Um nochmals auf Max Frisch zurückzukom-

Sonnenenergie zur WWF Climate Group und un-

Inwiefern profitieren Ihre Kunden von der

men: Wir sehen unsere MitarbeiterInnen nicht

serem Engagement in zahlreichen Verbänden

nachhaltigen Unternehmensführung ?

einfach als Arbeitskräfte, sondern als Men-

und Interessenorganisationen haben wir uns

Wir bringen jedes Jahr zwischen acht bis zwölf

schen.

auch gegen aussen verpflichtet, unseren Beitrag zum Klimaschutz weiter zu intensivieren.

neue Produkte auf den Markt. Das zeigt, dass wir nahe bei den Kunden sind, ihre Wünsche

Gibt es ein Produkt, das Sie im Verlauf Ih-

ernst nehmen und mit Innovationen schnell auf

rer Tätigkeit entwickelt haben und auf das

Können Sie uns verraten, mit welchen

neue Bedürfnisse reagieren können. Für alle

Sie noch heute stolz sind ?

nachhaltigen Produktinnovationen Sie in

Anspruchsgruppen möchten wir ein zuverlässi-

Sämtliche Produkte, die wir in den vergange-

naher Zukunft auf den Markt gelangen

ger Geschäftspartner sein, auf den man sich

nen Jahrzehnten hier im Team entwickelt ha-

werden ?

bezüglich Termintreue, Qualität, umweltge-

ben, sind für mich ein Grund zur Freude. Be-

Wir werden uns sicher weiter intensiv mit der

rechtes und soziales Verhalten verlassen kann.

sonders stolz bin ich allerdings schon auf

Sonnenenergienutzung im Fassadenbau aus-

Zudem sind unsere Produkte so wirtschaftlich,

unseren ersten Sonnenkollektor, bei dem ich

einandersetzen. In den kommenden Monaten

dass unsere Partner, die täglich damit arbeiten,

als Entwicklungsingenieur mitgearbeitet habe

führen wir zudem eine neue automatische

damit wettbewerbsfähig sind.

und der auch heute noch funktioniert.

Schiebetür ein, die mit Photovoltaik-Modulen

Und was merken Ihre 589 Mitarbeitenden

Viele Firmen preisen heute ihre Produkte

Fenster und Türen sind wir an der Entwicklung

davon?

mit dem Schlagwort «nachhaltig» an. Wie

einer sehr gut isolierten Ganzmetall-Schiebe-

In den vergangenen Jahren sind wir konti-

wollen Sie die Vorbildfunktion, die Schwei-

tür.

nuierlich gewachsen und konnten jedes Jahr

zer über die Metallbaubranche hinaus ge-

mehr Arbeitsplätze anbieten. Wir setzen alles

niesst, auch in Zukunft aufrechterhalten ?

daran, Arbeitsplätze mit Zukunft zu schaffen.

Meine Erfahrung zeigt, dass die Umsetzung

Sicherheit am Arbeitsplatz, Weiterbildung,

einer nachhaltigen Strategie ein langfristiges

Chancengleichheit und ein Einbezug unserer

Unternehmen ist, das Jahrzehnte in Anspruch

MitarbeiterInnen

Sinne

nimmt. Wir begrüssen es sehr, wenn andere

des kontinuierlichen Verbesserungsprozesses

Firmen auf denselben Zug aufspringen und mit

ausgerüstet werden kann. Und im Bereich

beispielsweise

im

Objekte Fassade11

Markante Fassade für den Bahnhof Aarau Der über 180 Meter lange Neubau wird täglich von bis zu 50 000 Personen frequentiert und bietet nach dem Konzept «Mehr Bahnhof in Aarau» auf fünf Stockwerken zahlreiche Büro-, Geschäfts- und Dienstleistungsflächen. Die Frontfassade mit der grössten Bahnhofsuhr der Schweiz ist ein optischer Blickfang und macht den Bahnhof zum markanten Wahrzeichen von Aarau. Die Konstruktion auf rund 14 500 m2 Gesamtfläche umfasst Elementfassaden, Pfosten/Riegel-Fassaden und auf der Bahnlinienseite

Funktionalität und Transparenz

eine Doppelhautfassade, welche die ausserordentlich hohen Schallschutzanforderungen erfüllt. Die anspruchsvolle Montage erfolgte bei laufendem Bahnbetrieb.

Das

Kraftwerk Sils wurde in den Jahren 1906

bis1909 als erstes Kraftwerk der Elektrizitätswerke der Stadt Zürich ewz in Graubünden erbaut. Als es 1910 den Betrieb aufnahm, stellte es eine Pionierleistung im Bau von Hochdruckkraftwerken dar. Nach mehreren Erweiterungen und Sanierungen wurde es nun wieder auf den neuesten Stand der Technik gebracht. Schweizer wurde mit der Ausführung der Brandschutz-Elemente beauftragt. Auf sechs Etagen kamen Türen des Typs Forster Fuego light EI-30 zum Einsatz. Die Treppenhausabschlüsse mit EI-30-Türen erfüllen ebenfalls die Anforderungen an einen effektiven Brandschutz. Die Türen gewährleisten

höchste

Funktionalität

bei

Transparenz.

Objekt: Kraftwerk ewz Mittelbünden, Sils i. D. Objekt: Bahnhof Aarau

Konstruktion: Verglaste Brandschutz-Türen EI-30

Konstruktion: Pfosten/Riegel-Konstruktion, Element- und Doppelhautfassaden

Bauherr: ewz Mittelbünden, Sils i. D.

Bauherr: SBB AG Immobilien Development Nordwest, Zürich GU und Bauleitung: Anliker AG Generalunternehmung, Emmenbrücke Architekt: Theo Hotz AG Architekten und Planer, Zürich Fassadenplaner: Mebatech AG, Baden Besonderheiten: Montage bei laufendem Bahnbetrieb

Architekt: GAMA Architektur AG, Rhäzüns

maximaler

12Fokus Fassaden

Strom und Wärme liefert die Sonne: Neubau Basler & Hofmann, Esslingen Das Ingenieur-, Planungs- und Beratungsunternehmen Basler & Hofmann hat in Esslingen einen Neubau realisiert, der mit seinem Energiekonzept einmalig ist in der Schweiz. Im Sommer wird die gewonnene Sonnenenergie ins Erdreich geführt und dort für den Heizbedarf während der Wintermonate gespeichert. Gekühlt wird mit Wasser und den Strom liefert die Fassade mit Photovoltaik-Elementen von Schweizer. Esslingen ist zwar die Endstation der Forchbahn. Doch in

mentfassade ist eine zweite Schicht vorgelagert. Diese

Sachen energieeffizientes Bauen ist der Ort im Zürcher

Energie produzierende Einheit ist mit Photovoltaik-Mo-

Oberland Ausgangspunkt für ein neues Zeitalter. Im Auf-

dulen ausgestattet und macht das Gebäude zu einem

trag der zur Basler & Hofmann AG gehörenden Rehalp-

Kraftwerk. Die insgesamt 39 Elemente mit je zwei PV-

Verwaltungs AG hat das renommierte Zürcher Architek-

Modulen und einer Gesamtfläche von 120 m2 erbringen

turbüro Stücheli einen wegweisenden Bürobau reali-

eine Leistung von 14 kWp. Dies reicht aus, um den Strom-

siert: Es ist das zweite Verwaltungsgebäude im Kanton

bedarf für Gebäudetechnik und Beleuchtung abzudecken

Zürich, das nach dem Standard Minergie-P ®-eco zerti-

und war mitunter ausschlaggebend für die Erreichung

fiziert ist und das erste Bürogebäude der Schweiz mit

des Minergie-P ®-Standards.

einem Erdspeicher. Kollektoren auf dem Dach ernten im

Objekt: Geschäftshaus C, Esslingen Konstruktion: Vorgehängte Stahlfassade mit integrierter Photovoltaik-Anlage Bauherr: Rehalp-Verwaltungs AG Architekt: Stücheli Architekten, Zürich Bauleitung: Eckert Architekten GmbH, Zürich Energiekonzept: Basler & Hofmann, Zürich; Dr. Beat Kegel, Zürich Bauphysik/Fassadenplanung/ HLKSE: Basler & Hofmann, Zürich Besonderheiten: Sonnenwärme wird im Erdreich gespeichert. Das Gebäude kann beinahe energieautark betrieben werden.

Sommer die Sonnenenergie und leiten sie über 33 Son-

Ästhetik und starke Leistung

den ins Erdreich, wo sie für den Heizbedarf während des

Igor Kruglov, Projektleiter Fassaden bei Schweizer, zur

Winters gespeichert wird. Gekühlt wird mit Wasser.

Ausgangslage: «Schweizer musste den Ansprüchen von

Stücheli Architekten haben ein Konzept entwickelt,

zwei Seiten gerecht werden: Die Bauherrschaft wünschte

bei dem sich das komplexe Zusammenspiel von Haus-

ein möglichst leistungsstarkes Photovoltaik-Modul, wäh-

technik, Energie, Ökologie und Architektur mittels einer

rend bei den Architekten die Ästhetik im Vordergrund

Hülle, die sich über das Gebäude faltet, architektonisch

stand. Mit der realisierten Lösung, die bis zur Anordnung

ausformuliert. Teil dieser Hülle ist auch eine Photovol-

der insgesamt 3820 Monokristallinzellen auf dem Glas

taik-Anlage von Schweizer, die wie folgt konzipiert ist:

mit den Architekten abgesprochen wurde, sind nun alle

Der nach Süden orientierten, hoch gedämmten Holzele-

Beteiligten glücklich.»

Fokus Fassaden13

Sämtliche Photovoltaik-Elemente sind Sondergrössen. Denn jede der drei Ebenen, auf denen sie angebracht sind, hat einen anderen Neigungswinkel – optimal auf die Sonneneinstrahlung ausgerichtet. Gleichzeitig übernehmen die Elemente auch die Funktion der Verschattung. Der «Knick» in der Mitte des Gebäudes stellte eine besondere Herausforderung dar. Die Abstimmung der rechteckigen bis trapezförmigen Photovoltaik-Elemente erforderte im Vorfeld eine millimetergenaue Vermessung und Herstellung. 15 unterschiedliche Formate von Stahlrahmen und Laminaten wurden von Schweizer respektive vom Modullieferanten nach einem exakten Plan gefertigt. Um die Ausdehnung der Laminate bei starker Sonneneinstrahlung aufzufangen, sind die Rahmen so gefertigt, dass zwischen Glas und Stahl ein genügend grosser, nicht abgedichteter Abstand besteht. Ein Winkelprofil dient zur Befestigung des Laminates. Auch bei der Montage der Photovoltaik-Module sowie der vorgelagerten Absturzsicherung war eine Sonderlösung gefragt. Igor Kruglov: «Normalerweise wird von unten nach oben gearbeitet. Um die aufwendig hergestellten und aufgrund der Massarbeit und der hohen Leistungsfähigkeit auch kostenintensiven Module nicht durch herunterfallende Schrauben zu gefährden, entschieden wir uns für das umgekehrte Vorgehen.» Vier Monteure – zwei auf einem speziellen Montagegerät namens «Skyworker» und zwei auf dem schmalen Servicezugang an der Fassade – und ein Kranführer waren nötig, um die Module mittels eines Vakuumsaugers genau auf die vormontierten Stahlschwerter einzupassen und sie mit Schrauben zu befestigen. Ähnlich gingen die Monteure bei der Befestigung der grossflächigen vorgehängten VSG-Gläser vor, die als Absturzsicherung für den Servicesteg dienen. Hightech und Lowtech clever kombiniert Nach dem Prinzip einfache, aber intelligente Lösungen zu entwickeln, ist ein Gebäude entstanden, das fast autark funktioniert. Und das den rund hundert Menschen, die darin arbeiten, nicht nur ein behagliches Klima beschert, sondern auch gesundheitlichen Aspekten, wie beispielsweise optimiertes Tageslicht oder geringe Lärm- und Schadstoffbelastung, Rechnung trägt. Der Neubau von Basler & Hofmann setzt neue Massstäbe in Bezug auf die Energienutzung. Die beteiligten Energieplaner orientierten sich dabei an den Vorgaben der 2000-Watt-Gesellschaft, so wie sie der Effizienzpfad Energie des Schweizerischen Ingenieur- und Architektenvereins SIA anstrebt (lesen Sie dazu auch unseren Artikel auf den Seiten 20 und 21).

14Objekte Fassaden

Ganzheitliches, futuristisches Uptown Der Zuger 18-Geschösser wird mit seinen 60 Metern das höchste Gebäude des Kantons – und als erstes Hochhaus der Schweiz mit einem Holz/Metall-Fenstersystem ausgestattet sein. Die Holz/Metall-Fensterbänder des Systems Meko 32 von Schweizer vermitteln dem Gebäude eine starke horizontale Prägung, die durch die Brüstungsver-

Oblichter für Grafenau

kleidung zusätzlich unterstrichen wird. Eine optische und technische Sensation: die Verschraubungen der Festverglasungen sind dank eines neuen, von innen montierten

Die

spektakulären Atrien des Verwaltungs- und

Glashaltesystems nicht sichtbar. Meko 32 erreichte Bestresultate in Bezug auf hohe

Bürogebäudes Grafenau in Zug haben nun Oblichter,

Windlasten und Schlagregen, Fassade und Fenster erfüllen die Vorgaben für den

die wieder über Jahrzehnte hinaus sicher, wasserdicht

®

Minergie -Standard, und die Absturzsicherung ist TRAV-geprüft. Die Loggien der insge-

und technisch herausragend ausgerüstet sind. Knapp

samt 70 Wohnungen sind mit IS-4000-Glasfaltwänden ausgestattet, im Erdgeschoss

20 Jahre nach der Erstellung der Atriumverglasungen

kommt eine Pfosten/Riegel-Konstruktion von Schweizer zum Einsatz. Uptown Zug erfüllt

erhielt Schweizer den Auftrag, die Oblichter mit einem

die Anforderungen des «greenproperty»-Gütesiegels, das eine Liegenschaft für seine

Pfosten/Riegel-System instandzustellen und zu warten.

ganzheitliche ökologische und ökonomische Nachhaltigkeit auszeichnet.

Die erfolgten Arbeiten wurden alle sorgfältig dokumentiert und für den zukünftigen Unterhalt dem Auftraggeber übergeben. Für die Arbeiten am Seil sind die Mitarbeiter am Objekt geschult und professionell ausgerüstet worden. Das spezielle Sicherheitskonzept wurde vor Ort mit der SUVA vereinbart und entsprechend umgesetzt.

Objekt: Wohn- und Geschäftshaus Uptown Zug Konstruktion: 7500 m2 Metallfassade, Holz/Metall-Fenster Bauherr: Credit Suisse Real Estate Asset Management GU: Anliker AG, Emmenbrücke Architekt: Scheitlin-Syfrig + Partner, Luzern Fassadenplaner: Pro Optima, Elgg

Objekt: Verwaltungs-/Bürogebäude Grafenau, Zug Konstruktion: 1 Oblicht 18 x 42 m, 2 Oblichter 18 x 26 m; Pfosten/Riegel-System

Innovation mit Bestnoten: Festverglasung in Holz/Metall bis 100 Meter Die

neue Festverglasung von Schweizer ist das bisher einzige Festvergla-

sungssystem in Holz/Metall für Hochhäuser bis 100 Meter. Die Verglasung erfolgt innen mit verdeckt geschraubten Glasleisten. Die Trockenverglasung aussen ist mit einer EPDM-/Silikondichtung versehen, bei der Trockenverglasung innen besteht das Grundprofil aus koextrudiertem Kunststoff. Das Grundprofil gewährt mit der Holzglasleiste auf der Innenseite eine maximale Windwiderstandsfähigkeit (Kategorie C5, 2000 Pa, bei Sicherheitsversuch 3 kN nach EN 12211 bzw. E 2700 bei Sicherheitsversuch 4.05 kN). Die selbstklebende, rundumlaufende Grundfalzverdichtung ist in den Ecken abgedichtet und auf das Glas geklebt; sie ist luftdurchlässig (Klasse 4 nach EN 1026) und absolut schlagregendicht (E 900 nach EN 1027). Durch eine Vorrichtung mit zusätzlich eingebauten Edelstahlklammern ist das System gemäss geltenden technischen Regeln absturzsicher (TRAV, Kategorie A).

Bauherr: MIBAG, Zug Architekt: Architekten B+S, Zug Besonderheiten: Hohe Sicherheitsanforderungen für die Arbeiten auf dem Glasdach.

Fokus Holz/Metall-Systeme15

Schallschutz und Absturzsicherung Der

Spiel mit dem Licht Für die

Häuser Zelgli und Bachtel des

7-geschossige Neubau Schänzli-

neuen Alterszentrums der Stiftung Sophie

park in Solothurn im Minergie®-Standard mit

Guyer in Pfäffikon ZH wurde ein technisch

Holzpelletheizung weist 49 Wohneinheiten

anspruchsvolles Fassadenbild in Holz/Metall

und 6 Geschäftslokalitäten auf. 1072 m2 Holz-

ohne sichtbare Befestigungen gewünscht. Da-

fenster des Typs Homena 100 und 2180 m2

für wurde eine spezielle Stosskonstruktion mit

Holz/Metall-Fenster des Typs Homena 666

vorgehängten Kassettenblechen und Bettla-

neue Schulhaus Inwil 2010 fertiggestellt. Es

wurden montiert. An der Stirnfassade des Ge-

denverschlüssen aus Aluminium konzipiert,

beherbergt 13 Primarklassen, 3 Kindergarten-

bäudes, die auf die stark befahrene Luzerner-

die eine verdeckt liegende Aufhängung er-

klassen und 38 Leitende, Lehrpersonen und

strasse ausgerichtet ist, sind die Fenster zu-

möglicht. Das Holz/Metall-System wurde auf

Mitarbeitende. Das Gebäude wurde in einem

dem mit erhöhtem Schallschutz und integrier-

der Raumseite in einem warmen Hasler-Ton

architektonisch schlichten Sichtbeton aus-

ter Absturzsicherung ausgeführt worden.

transparent lasiert und weist eine Gesamtflä-

geführt. Die Holz/Metall-Fenster HME-3 von

che von 1180 m2 auf. Die Metallseite ist im Co-

Schweizer fallen besonders durch die exklu-

linal-Ton anodisiert. Dadurch ergibt sich an

sive Metalloberfläche in Sandalor C60-1 und

der Fassade je nach Lichteinfall ein faszinie-

die in Blau abgesetzten Festverglasungsfelder

rendes, laufend wechselndes Farbenspiel. Die

auf. Die eher selten ausgeführten Schwing-

Bauherr: InVor Vorsorgeeinrichtung, Solothurn

zahlreichen Einzelzimmer sowie die 2 ½- und

öffnungen erweisen sich für die grossforma-

Architekt: Flury und Rudolf Architekten AG, Solothurn

3 ½-Zimmer-Wohnungen für grösseren Raum-

tigen Lüftungsflügel als optimal. Zudem sind

Fensterbauer: Holzbau Leuthardt AG, Rümlingen

bedarf oder Paare sind seit Juli bzw. Oktober

die Flügel zur einfacheren Bedienung und aus

2010 bezugsfertig.

Sicherheitsgründen motorisiert worden.

Objekt: Alterszentrum Stiftung Sophie Guyer, Pfäffikon ZH

Objekt: Schulhaus Inwil, Baar

Objekt: Wohn- und Geschäftshaus Schänzlipark, Solothurn Konstruktion: Homena 100, Homena 666 mit Schallschutz und Absturzsicherung

Konstruktion: Tobtherm® norm in Fichte natur, Hasler-Ton-Lasierung und Aluminium chemisch mattiert/ Colinal 3175 anodisiert, Stosskonstruktion aus Kassettenblechen mit verdeckt liegender Aufhängung Bauherr: Alterszentrum Stiftung Sophie Guyer, Pfäffikon ZH Architekt: MMJS Jauch-Stolz Architekten AG, Luzern Fensterbauer: Scherer AG, Pfäffikon ZH

Sicherheit in der Schule Im

Schulkreis Baar-Süd wurde das

Konstruktion: Schweizer HME-3 in Holz/Metall mit motorisierten Schwingflügeln Bauherr: Gemeinde Baar Architekt: Waeber/Dickmann GmbH, Architekten BSA/SIA, Lachen Fensterbauer: Franz Schmidiger, Baar

16Fokus Holz/Metall-Systeme

«Wir wollten den Aquariumblick»: Grossflächenschieber im Mehrfamilienhaus Panoramica Keine 15 Fahrminuten vom Zentrum Basel ist in der altherrschaftlichen Wohngemeinde Bottmingen ein neues Mehrfamilienhaus entstanden. Das naturnahe Bottmingen mit seiner Südostlage gehört wie die Nachbargemeinde Binningen zu den bevorzugten Wohngebieten im Umland der Stadt. Aber nicht nur seine Lage macht Panoramica zu einem Erfolgsprojekt. Mit seinem Bezug nach aussen ist das Objekt der Basler Ar-

genau aufeinander passen, damit das letzte Element kor-

chitekten André Kaufmann und Stephan Meyer eine Reve-

rekt an das erste montiert werden konnte. Das gelang

renz an die Schönheit des Kulturlandes, von dem es um-

Fensterbauer Hasler mit seiner optimalen Werkplanung

geben ist. Durch die stark horizontal geprägte Struktur und

ausgeprochen gut. Die Bestellung erfolgte ab Blatt; wie

seinen Rückzug mit steigender Höhe ist Panoramica ein

allen anderen Beteiligten auf dem Bau kamen auch

Abbild des Hügels, auf dem es steht. Die Ausrichtung an

Schweizer die umfangreichen Pläne des Geometers zu-

das Gelände ist nicht nur optisch erkennbar, sondern war

gute, die der Bauherr Felix Spitteler auf Empfehlung der

eine der prägendsten Forderungen an den Bau und zieht

Architekten erstellen liess. «Diese Investition hat sich

sich durch die gesamte Konstruktion. Lange Fensterfron-

schon mehrfach ausbezahlt», freut sich der Bauherr, der

ten bilden die Fassade, das Licht fällt beinahe in jeden

die Dachwohnung übernahm. «Kein Fenster mussten wir

Winkel; von innen ist praktisch überall ein Stück Himmel,

zweimal machen. So sparten wir uns zusätzliche kom-

Baum oder Gelände zu sehen. Sogar in der Autoeinstell-

plexe Vorkehrungen für die Montage.» Überhaupt ist er

halle erhascht man einen Blick auf das Aussenlicht.

mit dem Resultat überaus zufrieden: «Ein Tag in diesem Haus ist wie ein Ferientag.»

Umlaufende Konstruktion, maximaler Glasanteil Bei den Überlegungen zum passenden Produkt für die Schiebeelemente der Fassade fiel die Wahl auf Meko. «Wir suchten den Aquariumblick», erzählen die Architekten. «Als wir dem führenden Fensterbauer der Region zeigten, was wir wollten, schüttelte er den Kopf. Der Architektenberater von Schweizer aber sagte: Genau das haben wir im Programm.» Sie wünschten raumhohe, bodenebene Fensterflächen, einen Rahmen, der allseitig auf seine Funktion reduziert ist, also möglichst unsichtbar, und Fenster, die sich in weiten, unterschiedlichen Winkeln scheinbar nahtlos aneinanderreihen. Meko 32 ST passte: Das System bietet maximale Glasfläche, schmalste Rahmen, minimal dimensionierte Gummiprofile und eine nahezu fugenfreie Ganzeckverglasung. Bestellung ab Blatt Das A und O bei der Konstruktion und Montage war allerhöchste Präzision – akkurate Massarbeit war noch entscheidender als sonst. Denn die rund um das ganze Gebäude führenden Fensterelemente mit den variierenden Winkelstössen mussten pro Etage auf den Millimeter

Fokus Holz/Metall-Systeme17

Objekt: Mehrfamilienhaus Bottmingen BL Konstruktion: Meko 32 ST Schiebetür, Festverglasung, umlaufend, wand-, decken-, bodenbündig; 683 m2 (EG, 2 Vollgeschosse, 1 Attikageschoss), TRAV-zertifizierte Absturzsicherung Bauherr: Felix Spitteler, Baugesellschaft Stallenstrasse, Bottmingen Architekt: Architekt André Kaufmann SIA; Projektleiter: Stephan Meyer, Dipl. Arch. ETH SIA, Basel Fensterbauer: Hasler Fenster AG, Therwil Besonderes: Die enge Zusammenarbeit mit dem Architekten erlaubte die Ausarbeitung der Montagedetails für die saubere Lösung der Kontaktstösse von Element und Bauköperanschlüssen bei Gewährleistung von Winddichtigkeit und Schlagregensicherheit.

Panoramica Bottmingen Die sieben 3- bis 5-Zimmer-Wohnungen des Mehrfamilienhauses Panoramica sind zwischen 110 und 225 m2 gross, in Grundriss, Ausrichtung und Aussenbezug individuell und weisen einen gehobenen Ausbaustandard auf. Grosse, private Aussenbereiche mit gedeckten und ungedeckten Sitzplätzen im Erdgeschoss und grosszügigen Terrassen in den Obergeschossen tragen der attraktiven Umgebung Rechnung und erweitern den Wohnraum zusätzlich. Aufgrund modernster Isolierverglasung, Erdsondenheizung und kontrollierter Wohnungslüftung erfüllt der Bau die Kriterien des Minergie ®-Standards. Baubeginn war im April 2009. Dank guter Zusammenarbeit mit Baubehörden und Gemeinde verlief der Bau reibungslos, sodass im Juni 2010 bereits die erste Wohnung bezugsbereit war. Nur noch eine Wohnung steht zum Verkauf. www.panoramica-wohnen.ch.

18Objekte Fenster und Türen

Freie Sicht auf See und Berge An einzigartiger Lage im urbanen Zentrum Luzerns entstehen drei Gebäudekom-

Verglast und dennoch luftig

plexe mit lichtdurchfluteten Miet- und Eigentumswohnungen sowie grosszügigen Büround Gewerbeflächen. Die Mieter und Bewohner von Citybay erreichen in Gehdistanz

Die 18 Eigentumswohnungen der Mehrfamilien-

Bahnhof, KKL und See und geniessen eine spektakuläre Aussicht auf See und Alpen. Die

häuser Oetlistal im beliebten Wohngebiet Affoltern am

Glasfaltwände IS-4000 von Schweizer wurden als Wohnraumabschlüsse mit maxima-

Albis sind mit zahlreichen Vorzügen bedacht. Neben hel-

lem Lichteinfall eingesetzt, die sich ganzflächig öffnen lassen und den Wohnraum nach

len Räumen, hohem Komfort und ruhiger Lage im Dorf-

aussen erweitern. In einzelnen Wohnungen kommen auf Käuferwunsch unisolierte

kern gehören auch die 16 verglasten Balkone in den drei

Faltwände US-2000 als flexible Raumtrenner zum Einsatz. Die verkehrsfreien Zwischen-

Obergeschossen zu den Highlights der Liegenschaft. Auf-

räume zwischen den Gebäuden bilden städtische Oasen sowohl für Bewohner als auch

grund der Ausrichtung nach Südwesten können die Be-

für Passanten.

wohner auf ihren Balkonen Tages- und Abendsonne geniessen. Mit der Balkonverglasung wurde Schweizer beauftragt. Die Balkone mussten gelüftet und vollständig geöffnet werden können. Dazu baute Schweizer in jede

Objekt: Überbauung Citybay, Luzern Konstruktion: Glasfaltwand IS-4000 als Wohnraumabschluss, Glasfaltwand US-2000

Verglasung einen Drehkippflügel, und den Glasfaltwän-

Bauherr: Anliker AG, Emmenbrücke; Credit Suisse Real Estate Fund Property Plus, Zürich; SIAT «LU» Immobilien AG, Luzern

den US-2000 wurden Radiusanlagen installiert. Dank

Architekt: Lussi+Halter AG, Luzern

Lage und Verglasungen können die unbeheizten Balkone ausserordentliche neun Monate im Jahr komfortabel genutzt werden. Objekt: Mehrfamilienhaus Oetlistal, Affoltern am Albis Konstruktion: 16 Balkonverglasungen, Drehkippflügel, Radiusanlage in Glasfaltwand US-2000 Bauherr: Wohnbau Zürich AG, Zürich

Objekte Fenster und Türen19

Mehr Raum und Wohnqualität in Greifensee Edle Loggia oder Party im Freien

Auch bei den sechs dreigeschossigen Mehrfamilienhäusern «Im Langacher» in Greifensee wurde die Gelegenheit ergriffen, bei der Sanierung bereits bestehende Aus-

Das Einfamilienhaus im idyllischen Aeugst am Al-

senflächen zu erweitern. Die herkömmlichen Balkone wurden zu Jahreszeitenzimmern

bis wurde um einen originellen zweistöckigen Wohn-

ausgebaut, die eine der Witterung entsprechende Nutzung erlauben. Die U-förmigen

raum erweitert: ein beheizter Wintergarten, der vollflä-

Aussenräume sind deutlich vergrössert und vollständig isoliert worden. Die Front ist mit

chig geöffnet werden kann, ist die neuste Zierde des

einer hochisolierten Glasfaltwand IS-4400 ausgestattet, während an den Seiten jeweils

Hauses. Im geschlossenen Zustand wird er als Loggia,

Fensterelemente IS-3 mit Drehflügeln von Schweizer eingesetzt wurden. Dank der Brüs-

Partyraum und für gediegene Empfänge genutzt, die je

tung, die als Absturzsicherung dient, können die geschosshohen Glasfaltwände auf der

nach Wetter im Handumdrehen zu Freiluftveranstaltun-

gesamten Breite geöffnet werden.

gen umgewandelt werden können – oder umgekehrt. Es kamen eine Aluminiumkonstruktion mit Sonnenschutzglas und Dachflügel sowie Glasfaltwände IS-4000 von Schweizer zur Anwendung.

Objekt: Im Langacher, Greifensee Konstruktion: Glasfaltwände IS-4400, Fenster IS-3 Bauherr: Seewarte AG, Zürich GU: Wohnbau Zürich AG, Zürich

Objekt: Einfamilienhaus, Aeugst am Albis Konstruktion: Glasfaltwand IS-4000 als Wintergarten mit Sonnenschutzglas und Dachflügel Planer/Partner: G & M Wintergarten AG, Affoltern am Albis

20Umwelt und Energie

Auf dem Effizienzpfad Neuland betreten Im Auftrag der SIA haben die Zürcher Architekten Katrin Pfäffli und Hansruedi Preisig im Hinblick auf die 2000-Watt-Gesellschaft den «SIA-Effizienzpfad Energie» erstellt. Der Wegweiser für energieeffizientes Bauen richtet sich an Bauherren und Investoren, Architekten und Planer sowie die öffentliche Hand und berücksichtigt auch die bauinduzierte Mobilität und die graue Energie, die ein Neu- oder Umbau von der Planung bis zu Rückbau und Entsorgung benötigt.

Umwelt und Energie21

«Die Hälfte des gesamten Energieverbrauchs in der

«Je grösser der Bau und je kompakter die Bauweise,

Schweiz wird beim Bauen, Instandhalten und Betrei-

desto energieeffizienter sind Erstellung und Betrieb.

ben von Gebäuden verursacht», so die Projektleiterin

Wenn man das Unterterrain gering hält, verringert sich

Katrin Pfäffli zur Bedeutung des Effizienzpfads, «der

auch die graue Energie. Dasselbe gilt für ressourcen-

Beitrag der Bauwirtschaft zur 2000-Watt-Gesellschaft

schonendes Bauen: ein einfaches Tragwerk mit ange-

ist deshalb zentral.» Mit dem Effizienzpfad legt die SIA

messenen Spannweiten, eine hohe Nutzungsflexibilität,

Strategien, Berechnungsgrundlagen und Lösungen vor,

getrennte Systeme und ein massvoller Einsatz von Glas-

mit denen der Energieverbrauch in der Bauwirtschaft

und Metallfassaden schaffen gute Voraussetzungen. Be-

die Vorgaben der 2000-Watt-Gesellschaft erfüllen

ständige und unterhaltsarme Baustoffe und -teile helfen

kann. «Die Bauwirtschaft ist bislang die einzige, der ein

ebenfalls dabei, die graue Energie tief zu halten», erklärt

so umfassendes Instrumentarium zur Verfügung steht.

Hansruedi Preisig den Einflussbereich bei der Erstellung

Industrie, Landwirtschaft und der Individualverbrauch

eines Baus. Um den Energiebedarf beim Betreiben des

sind noch eine grosse Blackbox. Der Effizienzpfad zeigt

Gebäudes zu reduzieren, ist auf eine niedrige Gebäude-

Möglichkeiten auf, wie der Nutzer bauseitig zu einem

hüllenzahl mit wärmedämmender Hülle zu achten. Das

Verhalten angeregt werden kann, das einen reduzier-

Tageslicht muss optimal genutzt werden können, damit

ten CO2-Ausstoss zur Folge hat.» Im Gegensatz zu Stan-

hohe solare Gewinne erzielt werden. Die Grundrisse

dards wie Minergie, die sich auf die Betriebsenergie ei-

sind sinnvoll zu strukturieren, die Nasszonen zu konzen-

nes Baus konzentrieren, erschliesst der ganzheitliche

trieren. Für die Deckung des Energiebedarfs beim Be-

Ansatz viel Spielraum: «Wenn ein Gebäude auf abgele-

treiben eines Gebäudes empfiehlt der Effizienzpfad, am

genes Gelände zu stehen kommt, so kann man auf den

Standort erneuerbare Energien zu nutzen, einfache, effi-

Gebieten Erstellung oder Betrieb punkten und trotzdem

ziente Betriebssysteme einzurichten und für energieeffi-

2000-Watt-kompatibel sein.» Auch die Politik kann

ziente Beleuchtung und Betriebseinrichtungen im Bau zu

über städtebauliche Massnahmen oder Investitionen in

sorgen.

die Infrastruktur des öffentlichen Verkehrs die Zielerreichung unterstützen. «Wir formulieren die Ziele, nicht den Weg. Der Wege sind viele. Wir bieten Hilfestellungen für die ganze Vielfalt.» Von Grundstück bis Glühbirne, von Vorprojekt bis Deponie Die Möglichkeiten, positiv auf die Energiebilanz Einfluss zu nehmen, sind zahlreich – bei der Erstellung, beim Betrieb eines Baus, bei der Mobilität, die ein Bau induziert.

Das Büro H. R. Preisig Die Architekten SIA Hansruedi Preisig und Katrin Pfäffli des Büros H. R. Preisig sind auf Grundlagenarbeit für energieeffizientes Bauen spezialisiert und in Forschung und Lehre mit Schwerpunkt Nachhaltigkeit sowie als Gutachter, Juroren und Vorprüfer tätig. Der «SIA-Effizienzpfad Energie» ist 2006 als Dokumentation D 0216 erschienen und wird im Frühjahr 2011 als Merkblatt SIA 2040 neu aufgelegt. Das Bundesamt für Energie und zahlreiche Fachexperten haben das Projekt fachlich begleitet und finanziell unterstützt, darunter auch Andreas Haller, Leiter Sonnenenergie-Systeme von Schweizer. Mit diesem Merkblatt erbringen der Schweizerische Ingenieur- und Architektenverein SIA und die Kommission für Haustechnik und Energie KHE eine Pionierleistung mit europaweiter Ausstrahlung. Die Resonanz in Fachkreisen und bei den Investoren ist sehr positiv; innert kürzester Zeit wurden Projektwettbewerbe nach dem Effizienzpfad ausgeschrieben, einige Objekte sind bereits im Bau.

22Objekte Briefkästen

Aus einem Guss In

Nachhaltige Architektur, nachhaltiger Briefkasten

der 2010 fertiggestellten Überbau-

ung «Cosmos Schlieren» sind 177 gut ausgebaute Mietwohnungen mit grosszügigen Loggien und 3100 m2 Bürofläche von hohem

Mitten

Es perlglimmert in Luzern An

im Dorfkern von Schöftland

Komfort entstanden. Die drei Wohnkomplexe

wurde im Frühjahr 2010 das neue Verwal-

und der Businesstrakt erhielten je eine Brief-

tungs- und Verkaufsgebäude Clientis Park er-

kastenanlage M30 von Schweizer, die sich

öffnet. Auf einer Fläche von 2400 m2 beher-

scheinbar nahtlos in die Eingangsmauern ein-

der Würzenbachstrasse am süd-

bergt der dreistöckige Kubus mit der markan-

fügen. Die Briefkästen heben sich von der

lichen Fusse des Dietschibergs wurde bei

ten Fassade die Räumlichkeiten der Clientis

Mauer nur durch ihre Farbe ab, dank der sie

zwei Mehrfamilienhäusern die Gebäudehülle

Bank Leerau, eine Apotheke, ein Treuhand-

optisch eine harmonische Verbindung mit der

saniert. Dazu gehörte auch die Erneuerung

büro und die Niederlassung einer Versiche-

Eingangstüre schaffen.

der beiden Briefkastenanlagen. Der Eigentü-

rung. Die Architektengemeinschaft 4 GmbH

mer wählte für seine Liegenschaft das Modell

hat das Gebäude entsprechend dem Minergie®

Objekt: Wohn- und Geschäftsüberbauung, Schlieren Konstruktion: 4 Briefkastenanlagen M30, flächenbündiger Einbau

M40 mit seitlichen Stützen und einer seit-

P -Standard gebaut. Der Clientis Park ist somit

lichen Sonnerieplatte SF-150. Das klassische

das erste zertifizierte Verwaltungsgebäude im

Design passt ideal zum soliden Bau aus den

Kanton Aargau, das diese Kriterien erfüllt. Der

GU: Implenia Generalunternehmung AG, Dietlikon

Sechzigerjahren: Die Profilverkleidung der

Energieverbrauch der Gebäudehülle beträgt

Architekt: Atelier ww, Zürich

Brief kastenanlage ist eckig, die Türen sind mit

lediglich 40 % der gesetzlich tolerierten Ener-

Graualuminium Perlglimmer beschichtet. Die

giemenge und erfüllt diesbezüglich die Vor-

Einwurfklappe aus Aluminium ist farblos ano-

gabe der 2000-Watt-Gesellschaft.

disiert und mit dem Drehschild «Bitte keine Werbung» versehen.

Die Briefkastenanlage M40 von Schweizer passt ideal zu dieser Fokussierung, denn die Produktion bei Schweizer erfolgt ebenfalls

Objekt: Mehrfamilienhäuser, Luzern

nach konsequent nachhaltigen Vorgaben.

Konstruktion: 2 Briefkastenanlagen M40 mit seitlichen Stützen für die freie Aufstellung, 2 Sonnerieplatten seitlich mit Sonnerie und Lichttaster

bündig und farblos anodisiert. Die Stützen-

Bauherr: Privat

konstruktion in Form eines filigranen U wurde

GU: Anliker AG, Luzern

pulverbeschichtet im NCS-Farbton Lichtgrau

Bauleitung: Agima-Zitag, Luzern

und fügt sich perfekt ins Fassadenbild ein.

Fronttüren und Einwurfklappen sind flächen-

Objekt: Clientis Park Schöftland Konstruktion: Briefkastenanlage M40 mit U-Stütze Bauherr: Clientis Bank Leerau Genossenschaft, Kirchleerau Architekt: Architektengemeinschaft 4 GmbH, Aarau

Bauherr: AXA Leben AG, Winterthur

Ein Tag mit…23

Josef Bütler, Monteur Briefkästen und Fertigteile

Monteur, Schreiner und auch ein bisschen Gärtner «Offizieller

Arbeitsbeginn ist um sieben. Normalerweise

bin ich aber schon um halb sieben hier.» Der Arbeitstag von Josef Bütler, genannt Sepp, beginnt meist mit einer Tasse Kaffee im Büro des Montageleiters. Dort besprechen die beiden die anstehenden Aufträge. Es gibt Tage, da fährt der gelernte Schreiner auf drei oder vier verschiedene Baustellen. Mehrheitlich ist er in der Deutschschweiz tätig, zwei- bis dreimal pro Monat führt ihn die Arbeit auch in die Westschweiz. Auf dem Tagesprogramm steht jeweils die Montage von Briefkästen, Fensterbänken oder Kleinbelüftungsanlagen. Vor einigen Monaten ist eine weitere Aufgabe dazugekommen: Das Einbetonieren von Briefkastenanlagen mit Stützen. Diese Arbeit wurde bisher bauseitig durch einen Maurer oder Gärtner ausgeführt, jetzt bietet Schweizer das gesamte Dienstleistungspaket an. Bis etwa vier Fach grosse Anlagen kann Sepp Bütler alleine einbetonieren, bei grösseren Anlagen hilft ihm ein Kollege aus dem Team oder ein Lehrling. Vor Ort bespricht Bütler die genaue Lage des neuen Briefkastens mit dem Eigentümer oder dem Architekten. Oft muss zuerst der Betonsockel einer bestehenden Anlage mit dem Spitzhammer weggespitzt werden. Ist die alte Verankerung entfernt, wird ein etwa 30 Zentimeter tiefes Loch gegraben. Mit Holzkeilen befestigt Sepp Bütler den Briefkasten – die Wasserwaage hilft für die exakte Ausrichtung. Ist diese Vorarbeit geleistet, geht alles zügig: Nun wird die schnell trocknende Fertigbetonmischung mit Wasser angerührt und die Löcher damit aufgefüllt. «Im Sommer beginnt die Masse schon nach einer guten halben Stunde zu ziehen. Ist es kalt, braucht es etwa eine Stunde dafür – eine gute Gelegenheit für einen wärmenden Kaffee.» Danach steht das Aufräumen an: «Betonreste werden entfernt und die Stelle wird wieder mit Erde zugedeckt. Mussten Pflanzen ausgegraben werden, um Platz zu schaffen, setzen wir diese an einer neuen Stelle wieder ein.» Die Briefkastenmonteure von Schweizer ersetzen also nicht nur den Maurer, sondern auch den Gärtner. Seit 23 Jahren arbeitet der Familienvater schon bei Schweizer. Angefragt hat ihn damals der Schwager, der bereits im Familienunternehmen in Hedingen angestellt war. Die erste Zeit war Sepp Bütler vor allem für die Montage von Zivilschutzlüftungen zuständig. Doch mit der Lockerung der Vorschriften für den Bau von Zivilschutzanlagen änderte auch die Arbeit – zum Guten, wie Sepp Bütler sagt. «Meine Arbeit ist immer anders. Und ich kann selbständig entscheiden, wie ich den Tag gestalte. Das gefällt mir.»

24Fokus Sonnenenergie

Landesweit grösster Auftrag für Sonnenkollektor-System mit verglasten Kollektoren ging an Schweizer Der öffentlich ausgeschriebene Auftrag für den Bau des grössten verglasten Sonnenkollektorfeldes der Schweiz ging an die Ernst Schweizer AG. Die technisch innovative Lösung überzeugt unter anderem durch ausserordentliche Servicefreundlichkeit. Auf dem Kasernenareal in Dailly Lavey VD auf rund 1400

Servicefreundliche Lösung

m ü. M. wird im Januar die grösste verglaste Sonnen-

Das Feldkonzept von Schweizer ist eine technisch inno-

kollektor-Anlage der Schweiz in Betrieb genommen.

vative Lösung und gewährleistet eine optimale Service-

Schweizer verbaute ab August 2010 auf der 40 x 20 Me-

freundlichkeit: Hydraulisch sind 6 Gruppen mit 5 x 6,

ter grossen Anlage 323 Sonnenkollektoren des Typs FK

3 Gruppen mit 5 x 5, 2 Gruppen mit 4 x 6, 1 Gruppe mit

1, angeordnet als 17 übereinanderliegende Reihen à 19

4 x 5 Kollektoren zusammengeschlossen. Jedes der 12

Kollektoren. Das als homogene Gesamtfläche erschei-

hydraulischen Teilfelder kann einzeln gewartet werden.

nende Kollektorfeld von 743 m2 dient der Warmwasser-

Im Servicefall an einem Teilfeld bleiben die restlichen 11

aufbereitung und Heizungsunterstützung und liefert

im Einsatz, erbringen die erforderliche Leistung von bis

dank neuster Technologien einen maximalen Ertrag von

zu 600 kW und erhalten Betrieb und Ertrag des Systems

jährlich bis zu 540 000 kWh. Als Boiler fungiert eine

aufrecht. Diese Feldkonstruktion gab mit den Ausschlag

Steinkaverne im Fels mit 950 000 Litern Fassungsvermö-

für die Vergabe des Auftrags an Schweizer, der ebenfalls

gen. Damit werden die Kasernen beheizt. Mit dem Son-

die Ausführung und Montage der neuen sowie die De-

nenenergie-System werden jährlich 54 000 Liter Heizöl

montage und Entsorgung der bestehenden Anlage um-

gespart. Da die Zufahrtsstrasse nicht für LKW zugelassen

fasste. Beides erfolgte auf Basis eines nach strengen

ist, ist die lokale Energiegewinnung doppelt sinnvoll.

ökologischen Richtlinien erarbeiteten Konzeptes von Schweizer.

Objekt: Place d’armes Dailly Lavey/VD Konstruktion: 12 hydraulische Teilfelder aus 17 x 19 Sonnenkollektoren FK1 H2H18 Bauherr: armasuisse immobilier St-Maurice Fachplaner: Planungsgemeinschaft VRT Studio D’Ingegneria, Lugano/ AZ Ingénieurs Lausanne Besonderheiten: Feldkonzept ermöglicht Einzelwartung der Felder mit wenig Ertragseinbussen der Anlage

Objekte Sonnenenergie25

Die Sonnenenergie zweifach genutzt

Auf einen Streich: mehr Wohnraum, weniger Energiebedarf Im

Zuge der Sanierung wurde die

Wohnfläche eines Einfamilienhauses in Lenz-

Beim Neubau eines Holzhauses mit ei-

burg vergrössert und seine Energieeffizienz

ner Einliegerwohnung in Zweisimmen wird

gesteigert. Gleichzeitig wollte die Bauherr-

die Sonnenenergie gleich zweifach genutzt.

schaft künftig möglichst unabhängig von den

Die Kirche Halden in St.Gallen hat eine

20 Indach-Sonnenkollektoren von Schweizer

Energiepreisen sein. So erhielt das neue Gie-

Photovoltaikanlage mit Sunpower-Solrif-Mo-

sind auf dem komplett gegen Süden ausge-

beldach bei der Aufstockung eine kombinierte,

dulen von Schweizer erhalten. Die bei der

richteten Satteldach mit optimalem Neigungs-

vollintegrierte Anlage zur Nutzung der Son-

Dachsanierung integrierte Ganzdachanlage

winkel angebracht. Rund herum wurden Sun-

nenenergie.

von

liefert seit September rund 44 200 kWh Son-

power-Photovoltaik-Module ins Dach inte-

Schweizer erbringt ca. 7000 kWh pro Jahr,

nenenergie pro Jahr ins städtische Stromnetz.

griert, sodass eine homogene Kollektorfläche

womit der Bedarf doppelt sichergestellt ist.

Dies entspricht dem Strombedarf von etwa 14

entstand. Im Sommer reicht die Energie der

Das Sonnenkollektor-System mit ca. 20 m2

Familienhaushalten und einer CO2-Einsparung

Sonne aus, um den Warmwasserbedarf der

dient der Warmwasserbereitung und Hei-

von 24 Tonnen. Die 212 ganz in schwarz ge-

sechsköpfigen Bauernfamilie sowie jener des

zungsunterstützung. Im Winter erzeugt ein

haltenen Solarpanels verleihen dem Kirchen-

daneben stehenden Elternhauses zu decken.

Stückholzofen mit Wasserwärmetauscher die

dach ein sowohl ästhetisches als auch archi-

Sollte im Winter die Sonne zu wenig Ertrag für

erforderliche Restwärme. Auch Waschma-

tektonisch überzeugendes Erscheinungsbild.

die Beheizung des Neubaus liefern, erbringt

schine und Geschirrspüler werden vom Warm-

die Holzheizung im Elternhaus die restliche

wassernetz versorgt, um den Strombedarf ge-

Leistung. Das Haus erfüllt die Vorgaben des

ring zu halten und die Kollektoren auch im

Minergie-P ®-Standards.

Sommer besser auszulasten. Die energetische

Konstruktion: 212 Photovoltaik-Module (Indach) Sunpower Solrif TM

Sanierung halbierte den Energiebedarf für die

Bauherr: Sankt Galler Stadtwerke, St.Gallen

Heizung, obwohl der Wohnraum um 35 % er-

Architekt: Forrer Krebs Ley, St.Gallen

weitert wurde.

Elektroplaner/Installateur: Solarstatt, Chur

Objekt: Einfamilienhaus Schletti, Zweisimmen Konstruktion: Photovoltaik-Module Sunpower mit Solrif TM und Indach-Sonnenkollektoren Bauherr: Familie Schletti Architekt: Atelier Werkidee, Matthias Trachsel, Zweisimmen Planer/Installateur: G. Trachsel, Haustechnik, Zweisimmen Besonderheiten: Minergie-P ®-Standard

Die

Photovoltaik-Anlage

Strom aus der Kirche

Objekt: Ökumenisches Gemeindezentrum Halden, St. Gallen

Objekt: Einfamilienhaus, Lenzburg Konstruktion: 20 m2 Kollektorfläche, Photovoltaik-Anlage mit Solrif ™ 7,7 kWp, 3300-Liter-Heizungsspeicher Bauherr: Familie Twerenbold-Thierstein, Lenzburg Architekt: Heinz Imholz, Ennetbaden Fachplaner: Daniel Twerenbold, HLK Ingenieur FH, Lenzburg Installateur Sonnenenergie-System: Linus Bondt Sanitär & Heizungen, Däniken Montage Photovoltaik und Dachdeckerarbeiten: Kilian Friedrich GmbH, Egliswil Elektroinstallation inkl. Verdrahtung Photovoltaik: Jost Wohlen AG

Der Geschäftsbereich Sonnenenergie-Systeme ist Mitglied der WWF Climate Group.

26Innovation und Technologie

Patent und Schutzrecht von Solrif TM nun bei Schweizer Die

Ernst Schweizer AG hat rückwir-

kend per 1. Januar 2010 das Patent und die Schutzrechte der Enecolo AG an Solrif TM, dem

Erfolgreiches Montagesystem Solrif TM

Indach-Montagesystem für Photovoltaik-Module, übernommen – ein bedeutender Kauf vor allem deshalb, weil weltweit nur wenige Pho-

Das

Indach-Montagesystem für PhotoTM

tovoltaik-Indachsysteme mit dem Modul als

J-Stütze: neu mit scharfkantigem Profil

hat eine sehr erfreuli-

wasserführende Schicht erhältlich sind und

che Nachfragesteigerung erfahren. Module mit

der Markt dank höheren Einspeisevergütun-

einer Leistung von insgesamt deutlich über

gen für Indachanlagen in zahlreichen Ländern

100 MW wurden in den letzten zwölf Monaten

stark wächst. Schweizer ist in der Lage, die

damit ausgerüstet. Kunden sind heute vor allem

Weiterentwicklung von Solrif TM auch in Zu-

«bauen mit Schweizer» haben wir die neue

europäische Modulhersteller. Das grösste Markt-

kunft gezielt voranzutreiben, um noch schnel-

J-Stütze vorgestellt. Nun hat Schweizer diese

gebiet ist Frankreich. Aber auch in der Schweiz

ler auf die Kundenbedürfnisse reagieren zu

optimiert und eine schlanke eckkantige Stütze

erfreuen sich solche Lösungen dank höherer

können. Ebenfalls eröffnet sich die Option, die

entwickelt. Damit wird dem Wunsch vieler

Einspeisevergütung steigender Nachfrage. Grö-

im Markt zunehmend geforderten Zertifizie-

Bauherren und Architekten nach klaren Linien

ssere Module, erweiterte Einsatzgebiete wie

rungen direkt vorzunehmen. Das Montagesys-

Rechnung getragen. Ein weiterer Grund zur

beispielsweise Meeresküsten sowie die Nach-

tem Solrif TM erlaubt die direkte Integration von

Freude: Dank Prozess- und Materialoptimie-

frage nach Kombinationen von Sonnenkollek-

Photovoltaik-Modulen in die Dachhaut und ist

rungen konnten Bearbeitung und Durchlauf-

toren und Photovoltaik-Modulen in einer In-

das Resultat einer überaus gelungenen Zu-

zeiten gesenkt werden. Damit erhalten die

dachlösung sind die Treiber für Innovationen

sammenarbeit zwischen der Enecolo AG und

Kunden ein optisch und technisch perfektio-

und Weiterentwicklungen in den nächsten Mo-

Schweizer: Innert gut zehn Jahren gelang es,

niertes Produkt schneller und erst noch zu ei-

naten bei der Ernst Schweizer AG.

Solrif TM gemeinsam aufzubauen und erfolg-

nem tieferen Preis.

voltaik-Module Solrif

reich am Markt zu etablieren. Das universell einsetzbare und langlebige System wurde 1999 erstmals angewendet und bewährt sich seither in Tausenden von Dächern.

In

der letztjährigen Ausgabe von

Innovation und Technologie27

Die Produkte von Schweizer für Minergie ®- und Minergie-P ®-Bauten sowie Sanierungen

www.minergie.ch

Schweizer bietet ein breites Programm an Produkten, die sich hervorragend für Neubauten und energetische Sanierungen eignen und auch die Anforderungen zum Erreichen des Minergie ®- oder Minergie-P ®-Standards erfüllen. Einige der Produkte wurden auch bereits in Plusenergie-Häusern eingesetzt. Fassaden: Metall/Glas- und Holz/Metall-Fassaden von Schweizer vereinen den Anspruch an gute Dämmwerte und an architektonische Gestaltungsfreiheit. Für Gebäude, die im Minergie®-Standard realisiert werden, hat Schweizer das Fenstersystem Wicline 77 HI als Minergie®-Modul zertifizieren lassen.

Holz/Metall-Systeme: Holz/Metall-Fenster überzeugen sowohl in Neubauten als auch

Premiere für die neue isolierte Schiebetür STI An

bei Sanierungen durch hervorragende Dämmwerte.

der Bau München im Januar 2011

feiert Schweizer Premiere: Die neue isolierte Schiebetür STI wird erstmals dem Publikum vorgestellt. Sie kommt mit einem kleinen Rahmenanteil aus und bietet dafür viel Licht und

Glasfaltwände: Als Spezialist für Glasfalt- und

freie Sicht. Das schöne Design, das aus-

Glasschiebewände wartet Schweizer mit einer

schliesslich gerade Schnitte statt wie bis an-

breiten Palette an hervorragenden energeti-

hin Gehrungsschnitte aufweist, kommt dem

schen Lösungen auf. Insbesondere die Glas-

Wunsch von Architekten nach einer klaren Li-

faltwand IS-4400 besticht durch eine ca. 40 %

nie entgegen. Die hindernisfreie grossflächige

höhere Wärmedämmung als andere Systeme

Schiebetür ist leichtgängig und ohne Kraftauf-

bei gleichzeitig schlanken Profilen.

wand zu bedienen. Sie lässt sich daher auch gut in Spitälern oder Altersheimen einsetzen. Last but not least: Die Dämmwerte sind trotz

Isolierte Schiebetür STI: Die neue isolierte

schlankerer Profile hervorragend.

Schiebetür STI bietet herausragendes Design mit geraden statt Gehrungsschnitten und weist trotz schmaler Profile hervorragende Dämmwerte aus.

Sonnenenergie-Systeme: Unsere Sonnenkollektoren, das Photovoltaik-Montagesystem Solrif TM sowie die Sunpower-PhotovoltaikModule liegen in zahlreichen Varianten vor und lassen sich in geneigten Dachflächen, auf Flachdächern oder Fassaden platzieren.

28Innovation und Technologie

Optimierte Produktion bei den Glasfaltwänden

Neuer Sonnenkollektor FK 2 und verdoppelte Produktionskapazität

An

der Produktionslinie der Glasfalt-

wände IS-4000 und IS-4400 wurde in Zusammenarbeit mit der Firma Profact eine neue

Schweizer hat die Produktion für Son-

Takteinstellung vorgenommen. Die Produktion

nenkollektoren markant ausgebaut. Mit der

sämtlicher Flügel eines Systems ist nun opti-

zweiten, seit April 2010 bestehenden Produk-

mal abgestimmt, so dass sie in der Herstellung

tionsstrasse für den neuen Flachdachkollektor

exakt dieselbe Zeit benötigen und die Produk-

FK 2 sind die Kapazitäten mehr als verdoppelt und mit dem Zweischicht-Betrieb 10 neue Arbeitsplätze geschaffen worden. Insgesamt kann Schweizer heute jährlich 130 000 m2

Neue energieeffiziente Druckluftanlage in Hedingen

tionsabläufe ohne Zeitverluste erfolgen können. Für dieses Finetuning musste die Zulieferung neu organisiert, die einzelnen Arbeitsplätze aufeinander eingestellt und der

Sonnenkollektoren produzieren. Der neue Kol-

Das

lektor FK 2 ist für Flachdach-Anwendungen

neue Kompressoranlage. Die alte Druckluftan-

Die IS-4000 und IS-4400 sind flexible,

konzipiert. Gegenüber seinem Vorgänger ist er

lage, die während über 20 Jahren mehrere

vollisolierte Glasfaltwände mit hohem Komfort

um über 20 % leichter – dies trotz verbesserter

zehntausend Betriebsstunden leistete, musste

und zahlreichen Anwendungsmöglichkeiten

Statik. Dadurch vereinfacht sich die Montage

ersetzt werden. Die neue Anlage ist optimal

als Wohnraumabschlüsse und Wintergärten.

bei gleichzeitiger Verkürzung der energeti-

auf das Versorgungsprofil ausgerichtet und

Sie lassen sich nach innen oder nach aussen

schen Rückzahldauer. Optisch besticht der

folgt dem Verbrauch so genau wie möglich.

falten und von innen und aussen öffnen, kön-

FK 2 durch sein schlichtes Design und den

Gemäss den Auflagen von Schweizer müssen

nen in Pfosten/Riegel-Systeme eingebaut und

schmalen Randanteil. Für einwandfreie Quali-

die einzelnen Kompressoren in einem engen

mit einem integrierten Dreh-/Kippflügel aus-

tät bürgt auch das kürzlich von DIN CERTO ver-

Druckband laufen, damit die eingesetzte Ener-

gerüstet werden.

liehene Solar-Keymark-Zertifikat. Dank eines

gie effizient genutzt werden kann. Am meisten

optimierten Logistikkonzepts kann das er-

Druckluft beziehen die Lackieranlage und

höhte Produktionsvolumen schneller und effi-

verschiedene Metallbearbeitungsmaschinen,

zienter verarbeitet werden. Denn gleichzeitig

aber auch die Versorgung der Fertigungslinie

mit dem Ausbau der Produktion hat Schweizer

für den neuen Kollektortyp FK 2 sowie die

auch zwei neue LKW-Andockstellen erstellt,

neuen Solrif-Bearbeitungszentren ist sicher-

mittels

gestellt, die diesen Dezember installiert wer-

wurde.

derer

der

Warenfluss

verbessert

Schweizer Werk Hedingen hat eine

den. Über eine Wärmerückgewinnung wird die Abwärme dem Heizsystem zugeführt, das für das Brauchwarmwasser in Personalrestaurant und Bürogebäude genutzt wird. Der Rest wird in den Heizkreis eingespiesen oder der Produktionshalle Werk 2 zugeführt.

Abtransport sauber geregelt werden.

Forum29

Solarpreise 2010 für Kunden von Schweizer Bei vier Auszeichnungen, die anlässlich der Fachmesse «Bauen & Modernisieren» von der Solaragentur Schweiz vergeben wurden, ist Schweizer involviert. Einer der fünf Solarpreise 2010 in der Kategorie «Energieanlagen» ging an die von Schweizer erstellte thermische Anlage eines sanierten Gebäudes mit gemischter Nutzung in Sumiswald – nicht zuletzt wegen seines beispielhaften Energiesystems: Im Sommer wird die Sonnenenergie hauptsächlich für die Entfeuchtung von Ricola-Heilkräutern genutzt, im Winter für den Mehrbedarf

Gute Noten für die Partnertagungen

an Heizung und Warmwasser. Den Norman Foster Solar Award 2010 erhielt das Plusenergie-Einfamilienhaus

Im Juni

und Juli fanden die zweijährlichen Partnertagungen für Projektleiter,

Cadruvi/Joos im bündnerischen Ruschein. Dessen Pho-

AVOR und Verkäufer der Marken Schweizer, Homena, Meko und Tobler in der Zentral-,

tovoltaik-Anlage wurde mit dem Solrif TM-Indachmonta-

Nord-, West- und Ostschweiz mit insgesamt über 200 Teilnehmern statt. Im Mittelpunkt

gesystem von Schweizer errichtet. Auch das Objekt Dar-

standen die Neuigkeiten und technischen Innovationen im Geschäftsbereich Holz/Me-

bellay in Saxonne erhielt ein Plusenergie-Diplom. Dieses

tall: die Sortimentserweiterungen im klassischen System, das scharfkantige Flügelsor-

Gebäude ist ebenfalls mit einer Solrif TM-Ganzdachanlage

timent im Wohnbaufenster, die verdeckt geschraubte Festverglasung von innen, die

ausgerüstet. Die Sunwatt Bio Energie SA in Chêne-Bourg

Festverglasung von aussen sowie die Studie über Klebeabdichtungen. Ebenso wurden

bei Genf wurde in der Kategorie «Institutionen» für ihre

den Gästen sämtliche Sortimentserweiterungen der Schiebetür vorgestellt.

Leistungen im Bereich Nutzung der Sonnenenergie ge-

Die Prüfanforderungen, Zertifikate und Signetinhaber der Brandschutzfenster wa-

ehrt. Sie hat für sämtliche der 2009 installierten Anlagen

ren das Thema eines weiteren Referates. Es wurde ferner über die Anforderungen be-

mit einer Gesamtleistung von 42 000 kWh das Solrif TM -

®

richtet, die Holz/Metall-Systeme zu erfüllen haben, um den Minergie - und MinergieP®-Standard zu erreichen, und welche Förderprogramme Bund und Kantone dabei anbieten. In seinem Gastreferat zu «Lean Production» war Andres Asper von Zühlke Engineering «der Verschwendung auf der Spur», während der Geschäftsführer der SZFF, Rudolf Locher, die Rechte und Pflichten von Systemgeber und Systemnehmer im Fensterbau rund um die Konformitätserklärung der CE-Norm erklärte. Die geladenen Gäste schätzten die Tagung auch als Plattform für Branchennews und freuten sich über das Give-away, einen Regenschirm: in St. Gallen goss es bei Tagungsende nämlich aus allen Kübeln.

System eingesetzt.

30Forum

Unsere neue Mitarbeiterin und unsere neuen Mitarbeiter In den vergangenen Monaten hat Schweizer seine Fachkompetenzen weiter ausgebaut und in verschiedenen Bereichen neue Stellen geschaffen sowie einige neu besetzt. Wir freuen uns, Ihnen unsere neuen Mitarbeitenden vorzustellen.

Ab 1. Januar 2011 ist der ausgebildete Hochbauzeichner und Designer Markus Dobrew, 41, Leiter Kommunikation. Seine berufliche Laufbahn setzte Markus Dobrew als Hochbauzeichner, Architekt, Innenarchitekt und Leiter Marketing/Kommunikation in der Baubranche fort. Er kennt die Bedürfnisse unserer Anspruchsgruppen und ist in der Lage, unsere Produkte optimal zu positionieren.

Léa Hug, 32, ist seit 1. Dezember Projektleiterin Nachhaltigkeit. Als Bachelor of Science in Communication und Master of Arts and Science in Sustainable Development kennt sie die wirtschaftswissenschaftlichen Grundlagen der Nachhaltigkeit und die Kommunikationslehre. Léa Hug verfügt über vertiefte Berufserfahrungen in Nachhaltigkeitsmanagement, Marketing und Kommunikation.

Felix Muheim, 44, ist seit 1. Juni Prozess- und Qualitätsingenieur Fassaden. Der gelernte Mechaniker und Betriebswirt war als Konstrukteur, Verfahrenstechniker und Projektleiter tätig und übernahm dann diverse Positionen mit Leitungsfunktionen. Er ist vertraut mit der Umsetzung von ISO 9001 und 14001, ist Sicherheitsbeauftragter und erfahrener Qualitätsmanager.

Seit 1. November ist Stefan Itin, 40, als stv. Leiter Architektenberatung im Geschäftsbereich Holz/Metall-Systeme tätig. Der gelernte Metallbauzeichner hat sich am Technikum Horw zum Metallbauingenieur weitergebildet und arbeitete als Konstrukteur, Ingenieur, Projektleiter und Entwicklungsingenieur in KMUs der Metallbaubranche.

Markus Konrad, 35, ist Produktmanager im Geschäftsbereich Holz/Metall-Systeme seit 1. April. Er ist ausgebildeter Bau- und Möbelschreiner mit BWL-, QS-Management- und Marketing-Zertifikat. Der diplomierte Holzbau-Ingenieur verfügt über Erfahrung im Verkauf und in der Kalkulation von Fenster- und Fassadenprojekten sowie in der Projektleitung, AVOR, Bauüberwachung und im Controlling.

Andreas Steiner, 43, ist seit 1. Mai bei Meko als Verkaufsberater Schweiz im Amt. Der gelernte Schreiner mit Fachrichtung Bau war Kalkulator Fensterbau, als Projektleiter im Hoch- und Tiefbau, dann als stv. Geschäftsführer und Mitaktionär in der FensterbauBranche tätig.

Seit 1. Juni ist Beat Kaufmann, 48, Bereichsleiter Fenster und Türen. Er war Account Director und Geschäftsführer einer Werbeagentur, bis der diplomierte Marketingleiter in einem Metallbau-Unternehmen die Verantwortung für Marketing und Vertrieb in Deutschland und im weltweiten Markt übernahm. Als Leiter Vertrieb und Marketing baute er danach das Objektgeschäft für Schliesssysteme in der Schweiz aus.

Der gebürtige Italiener Pio Maggisano, 35, ist seit 1. September 2010 Verkaufsberater Partner im Bereich Fenster und Türen. Der gelernte Zimmermann und Schreiner bildete sich nach einem Abstecher in die Selbstständigkeit zum Verkaufsberater Aussendienst weiter. Zuletzt war er in der Fensterbau-Branche tätig und ist mit Fachkenntnissen bestens ausgerüstet.

Seit 1. Juli ist Fredy Wälchli, 49, Verkaufsberater Partner im Geschäftsbereich Fenster und Türen. Er war als Metallbauschlosser, Metallbauzeichner, Werkmeister, Werkstattleiter und Lehrlingsausbildner tätig, bevor er sich im Verkauf weiterbildete. Nach Aussendiensterfahrungen in der Finanz-, Versicherungs- und Gesundheitsbranche kehrte er in den Metallbau zurück.

Am 1. Januar 2010 übernahm José Martin, 33, die Stelle Verkaufsberater Westschweiz im Bereich SonnenenergieSysteme. Der ehemalige Elektroinstallateur studierte an der Ecole d’Ingénieurs de Fribourg und bildete sich zum Kaufmann und Verkaufskoordinator weiter. Als Verkaufsingenieur und Solution Manager entwickelte er kundenspezifische Sicherheits-Systeme.

Forum31

Erich Nussbaumer, 52, ist seit 1. Juli Verkaufsleiter Photovoltaik-Montagesysteme im Bereich Sonnenenergie-Systeme. Der gelernte SwissairMechaniker bildete sich am Abendtechnikum zum diplomierten Flugzeugingenieur STS aus und absolvierte weitere Ausbildungen in Verkauf und Produktmanagement. Er verfügt über profunde Berufserfahrungen als Verkaufsingenieur in unterschiedlichen Branchen.

Seit 1. Juni 2010 ist Thomas Tschan, 48, Leiter Entwicklung im Bereich SonnenenergieSysteme. Er verfügt über einen ETH-Abschluss in Experimentalphysik und ist promovierter Naturwissenschafter. Als Absolvent des ESEC-LeadershipProgramms entwickelte er sich vom Projektleiter und Marketingleiter zum Leiter des Product Managements und Leiter von Produktelinien.

Benoît Volery, 33, trat per 1. März seine Stelle als Verkaufsberater im Bereich Sonnenenergie-Systeme an. Der gelernte Heizungszeichner schloss eine kaufmännische Ausbildung mit Berufsmatura ab und bildete sich zum Verkaufskoordinator weiter. Er war als Kundenberater im internen Verkauf bei einem Schweizer Dienstleister im Bereich Wärmeerzeugung tätig, bis er sich den Herausforderungen des Aussendienstes stellen wollte.

Per 1. Januar 2011 übernimmt Urs Gschwind, 54, seine Funktion als Bereichsleiter Personal und Organisation. An der Universität Basel studierte er Geschichte, Wirtschaftswissenschaft und Soziologie. Danach bildete er sich zum Personalleiter und Managementcoach weiter und schloss Nachdiplomstudien in den Bereichen Management und Personal erfolgreich ab. Er verfügt über profunde Erfahrungen als Leiter Personal und GLMitglied in Industrie und KMUs.

Tobler Metallbau AG Wir begrüssen an dieser Stelle auch ganz herzlich die Mitarbeitenden der Tobler Metallbau AG St. Gallen und stellen ihr Kader vor. Per 1. Januar 2010 ist die auf Holz/Metall-Systeme spezialisierte Firma zur Ernst Schweizer AG gestossen.

1976 trat Andreas Tobler ins Unternehmen ein. Ab 1980 war er Geschäftsleiter und von 1982 bis 2009 Inhaber der Tobler Metallbau AG. Der 57-Jährige absolvierte diverse HSGManagementseminare und erlangte das Diplom für Unternehmensführung SIU. Seit der Integration in die Ernst Schweizer AG per 2010 ist Andreas Tobler als Geschäftsführer und Verwaltungsrat der Tobler Metallbau AG tätig.

Stephan Schär, 46, ist seit 1991 als Leiter Dienste bei der Tobler Metallbau AG tätig. Der gelernte Maschinenmechaniker bildete sich zum technischen Kaufmann aus und war im Verkaufsinnendienst Holz-Metall tätig. Nach der Weiterbildung zum Fachmann Finanz- und Rechnungswesen wurde er als Leiter Dienste verantwortlich für die Bereiche Finanzen, Rechnungs-, Personal- und Versicherungswesen.

2002 trat Peter Klingler, 53, als Verkaufsleiter in die Tobler Metallbau AG ein. Der gelernte Möbelschreiner und Marketingplaner war zunächst in der Möbelindustrie tätig. Es folgten vier Jahre in der AVOR Fensterbau und zehn Jahre als Verkaufsberater im Küchenbau. Seit seinem Eintritt ist er verantwortlich für Verkauf und Auftragsterminierung, seit 2007 ist er zudem Stellvertreter des Geschäftsleiters.

Der Leiter Technik und AVOR Erich Dennler, 49, begann seine berufliche Laufbahn als Konstruktionsschlosser. Nach seiner Weiterbildung war er als technischer Sachbearbeiter im Fenster- und Fassadenbau, in Kalkulation und Verkauf, dann als Leiter des Bereiches HolzMetall tätig. Seit 2005 betreut er die Kunden des Systems Tuchschmid der Tobler Metallbau AG.

Daniel Saner, 40, ist seit 2007 Produktionsleiter der Tobler Metallbau AG. Nach der Berufslehre war er während elf Jahren zunächst als Mechaniker, dann in der Qualitätssicherung und später als Lehrlingsausbildner tätig. Nach seiner weiteren Ausbildung zum Experten für Polymechaniker und Mechapraktiker war er während fünf Jahren Kursinstruktor für die Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie.

32Forum

Kathrin Schweizer: Ein lebenslanges Engagement für die Mitmenschen

Im Alter von 85 Jahren ist Kathrin Schweizer am 12. November 2010 gestorben. Die Frau von Ernst Schweizer und ehemalige Verwaltungsrätin unseres Unternehmens war eine vielseitige Persönlichkeit. Ihr Leben lang zeigte sie eine grosse Offenheit gegenüber Neuem. Ihr Umfeld erlebte sie als Person mit einem breiten Wissen in Literatur und über andere Kulturen sowie mit einem grossen Interesse an den Mitmenschen. Dieses Engagement brachte sie auch als Verwaltungsrätin in das Unternehmen ein und hat damit die Weiterentwicklung sowie die Wahrnehmung der sozialen Verantwortung immer unterstützt und mitgeprägt. Während ihres reich erfüllten Lebens pflegte Kathrin Schweizer ihre Beziehungen zu anderen: einerseits in ihrer eigenen Familie, zu ihrem Mann und den Kindern, später dann zu den Enkelkindern sowie zu ihren Geschwistern und den vielen Verwandten. Andererseits war Kathrin Schweizer auch stets in einem engen Austausch mit ihren Freundinnen und Freunden. Bis ins hohe Alter nahm sie regen Anteil am Leben der Personen um sie herum. Aus Anlass des 90. Geburtstags von Ernst Schweizer, ihres eigenen 80. Geburtstags und des 80. Firmenjubiläums stiftete sie 2005 einen Aus- und Weiterbildungsfond für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Ernst Schweizer AG. Um dieses grosse Anliegen von Kathrin Schweizer weiterzuführen, haben nun Verwaltungsrat und Geschäftsleitung beschlossen, im Andenken an Frau Kathrin Schweizer den Fonds um weitere

Ernst Schweizer AG, Metallbau CH-8908 Hedingen Telefon +41 44 763 61 11 Telefax +41 44 763 61 19 www.schweizer-metallbau.ch

Bern, Biel, Chur, Lausanne, Luzern, Möhlin, Solothurn, St. Gallen, Zürich

Fassaden Holz/Metall-Systeme Fenster und Türen

Briefkästen und Fertigteile Sonnenenergie-Systeme Beratung und Service

Dezember 2010/Technische Änderungen vorbehalten/UD/esc 37018-03

200 000 Franken aufzustocken.