5. Auf einem der letzten bebaubaren

Edifidgement Nr. 22 Zeitschrift für ganzheitliches Bauen September 2016 Österreichische Post AG Info.Mail Entgelt bezahlt Preis: EUR 5,50 Wohnba...
Author: Beate Albert
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Edifidgement Nr. 22

Zeitschrift für

ganzheitliches Bauen

September 2016

Österreichische Post AG Info.Mail Entgelt bezahlt

Preis: EUR 5,50

Wohnbauprojekt „Pfauengarten“ im Zentrum von Graz

Auf einem der letzten bebaubaren Areale im Zentrum der steirischen-Landeshauptstadt errichtet das Büro „Fleissner + Partner“ das Wohnprojekt „Pfauengarten. Zurzeit ist Haus C bereits fertiggestellt. S. 4/5

S. 4/5

ADRESSFELD Hier könnte Ihre Adresse stehen.

Das Smart-City-Projekt „Sanierung Gleisdorf Rathausgasse“ wurde ob seiner hohen Energie-Effizienz mehrfach ausgezeichnet. S. 6/7 u. 20

Spektakuläre Nachtlichtblicke beim neuen Bürohaus VCR-Gußmagg – die gerundete Fassade erstrahlt in wechselfarbiger LED-Beleuchtung. S. 13

Bürobau in Hartberg: Individuell steuerbare Sonnenschutzlamellen an der gekrümmten Glasfassade verhindern Blendwirkung und Überhitzung. S. 11

Wenn Sie „Edifidgement“ das nächste Mal per Post erhalten möchten, schicken Sie bitte Ihre Adresse an: [email protected] Tel. 0316/601-487

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Editorial

September 2016

Baumeisterkurse Im Herbst beginnen in der BAUAkademie wieder die verschiedenen Kurs-Module für die Vorbereitung zur Baumeisterprüfung 16. September: Baumeister Modul 2 (2016/2017) 22. September: Baumeister Modul 3 (2016) 30. September: Baumeister Modul 1 (2016/2017) Alle Infos zu diesen und weiteren Kursen finden Sie auf der Homepage http://www.stmk.bauakademie.at/ – Kursangebot – Baumeister – Fortbildung

TR BM Ing. Rudolf Leitner Sprecher der planenden Baumeister der Steiermark

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ie Beiträge unserer planenden und ausführenden Kollegen in der vorliegenden Ausgabe von Edifidgement zeigen einmal mehr große Vielfalt. Dabei reicht die Palette von spektakulären Wohnbauten über verschiedenartige Sanierungsprojekte bis hin zu Gewerbebauten für Büros und Geschäftsflächen – sogar eine formschön erneuerte Aufbahrungshalle ist mit dabei. Unter Führung von LIM BM DI Alexander Pongratz wurden in den letzten Jahren laufend Studien durch die TU Graz und die FH Joanneum ausgearbeitet. Die neueste Studie der TU Graz befasst sich mit der Problematik des Lohn-DumpingUnwesens. Lesen Sie dazu bitte den Beitrag auf der nebenstehenden Seite. Weiters wird das Ergebnis dieser Studie von TUProfessor DI Dr. Christian Hofstadler bei der Fachgruppentagung am 24. November nochmals detailliert präsentiert und diskutiert. Die Agentur Josef und Maria hat im Sommer das Werbe-Journal „Die Zukunft des Wohnens – Wohnbauförderung in der Steiermark“ unter Mitwirkung und Sponsoring durch das Land Steiermark, die Raiffeisenbank und die Landesinnung Bau herausgegeben. Aufgrund des steigenden Wohnbedarfes ist diese Broschüre Hilfestellung und gleichzeitig Leitfaden für Bereiche wie etwa Sanierung, Assanierung, Barrierefreimachung und Ortskernbelebung. Alle diese Förderungsschienen setzen allerdings ein umfassendes Wissen der beteiligten Planer, Baumeister und Bauschaffenden voraus. Die Aus- und Weiterbildung ist daher eine wichtige Aufgabe der BAUAkademie Steiermark in Übelbach. Beachten Sie bitte die aktuellen Angebote zu den Baumeistervorbereitungskursen sowie zu den Werkmeisterkursen im kommenden Herbst (siehe nebenan). Überdies darf ich auf das Angebot der Landesinnung Bau auf Seite 19 verweisen – die Beratungsscheck. Als Innungsmitglied können Sie damit beträchtliche Zuschüsse (bis zu EUR 2.574,--) lukrieren. Bitte nutzen Sie diese Angebote. Gleichermaßen darf ich Ihnen unsere Internet-Plattform www.stmk.bau.or.at ans Herz legen: Hier finden Sie immer wieder aktuelle Informationen über diverse Tätigkeiten und Angebote der Landesinnung. Abschließend sei all den vielen Kollegen gedankt, die stets bemüht sind, aktuelle Beiträge in die einzelnen Arbeitskreise einzubringen. Einen arbeitsreichen Herbst wünscht Ihnen Rudolf Leitner

Werkmeisterkurse Werkmeister sind Mitarbeiter im mittleren Management, die nach Plänen auf Baustellen Mitarbeiter einteilen, sowie deren Tätigkeiten anleiten und überwachen. Sie dokumentieren die tägliche Arbeitsleistung und erledigen Regieleistungen. Werkmeister sind verantwortlich für die Einhaltung von Arbeitnehmerschutzvorschriften und zeichnen für die ordnungsgemäße Ausführung der Aufträge verantwortlich. Heuer im Juli fanden an der BAUAkademie Steiermark die Abschlussprüfungen der Werkmeisterschule für Berufstätige statt. Insgesamt sind 42 Kandidaten in den Schwerpunkten „Energieoptimiertes Bauen“, „Tiefbautechnik“ und „Energieeffizienz und Vorfertigung“ angetreten. Das Ergebnis war die „Weiße Fahne“, denn alle Kandidaten schafften die anspruchsvollen Prüfungen.

Gruppenfoto der erfolgreich geprüften Kursteilnehmer im Fach „Werkmeister für Bauwesen“ mit OrganisatorInnen und LehrerInnen.

Start für die nächsten Werkmeisterschulen: Samstag, 19. November 2016 INFO-VERANSTALTUNG: Freitag, 14. Oktober 2016, 18.00 Uhr, BAUAkademie Steiermark Gleinalmstraße 73, 8124 Übelbach

Gruppenfoto der erfolgreichen Kursteilnehmer in den Fächern „Tiefbau“ bzw. „Holztechnik“ mit OrganisatorInnen und LehrerInnen.

www.werkmeister-steiermark.at Infos auch telefonisch bei Heidi Brand (03125/2181-77) bzw. Karin Amtmann (0664/9622017)

Im laufenden WerkmeisterschulenJahrgang für Bauwesen ist mit Karin Olschnegger erstmals auch eine weibliche Teilnehmerin bei diesem Kurs mit dabei.

BAUAkademie Steiermark Der Bildungsmotor für die steirische Bauwirtschaft

Die nächste Ausgabe erscheint im Dezember 2016. Bitte schicken Sie Ihre Beiträge bis Ende Oktober an die Redaktion: [email protected], 03125/2046

Das aktuelle Kursprogramm 2016/17 können Sie im Internet bestellen bzw. downloaden.

IMPRESSUM Herausgeber: Gruppe der Baumeister als Planer in der Steiermark in Zusammenarbeit mit der Landesinnung Bau. Für den Inhalt verantwortlich: BM Ing. Rudolf Leitner 8010 Graz, Körblergasse 111-113 Tel. 0316/601-487, Fax 0316/601-401 e-mail: [email protected] Fotos, wenn nicht gesondert angegeben: Archive der jeweiligen Baumeister-Büros bzw. der Landesinnung Redaktion und Gestaltung: Michen & Trummler, Übelbach, Tel. 03125/20465 e-mail: [email protected] Druck: Dorrong, Graz Der Bau STEIERMARK

www.edifidgement.at

8124 Übelbach, Gleinalmstraße 73 Tel: 03125/2181 mail: [email protected] www.stmk.bauakademie.at

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Rote Karte für Dumpingkonkurrenz aus dem Ausland Eine aktuelle Studie der TU Graz besagt: Durchschnittliche Preisunterschiede von 20 bis 30 Prozent sind – zumindest legal – nicht erklärbar. Daher fordert LIM DI Alexander Pongratz gemeinsam mit dem Sozialpartner einen rigorosen Maßnahmenkatalog gegen dieses Dumping-Unwesen.

Maßnahmenpaket gegen Wettbewerbsverzerrung Diese Form der Wettbewerbsverzerrung ist für die Bau-Sozialpartner so nicht länger tolerierbar. Nicht zuletzt deshalb setzt die WKO Steiermark in Kooperation mit der Finanzpolizei auf verstärkte Kontrollen. Diese Forderungen werden nun um ein konkretes Maßnahmenpaket erweitert. Dazu folgendes Interview mit Landesinnungsmeister DI Pongratz. Herr Landesinnungsmeister, welche Forderungen enthält das Maßnahmenpaket gegen die Dumping-Konkurrenz? Da haben wir zunächst einmal die sogenannte „Bauarbeitercard“ nach schwedischem Beispiel: Die Karte mit Foto soll mit einem digitalen Zugang zu allen relevanten Dokumenten und Angaben, wie Arbeitsberechtigungen oder Lohnzetteln sowie Daten über Sozialversiche-

rung, Staatsbürgerschaft und Ähnliches, hinterlegt sein. Die Bauarbeiter-Card müssen alle am Bau Beschäftigten ständig mit sich führen, ähnlich einem Führerschein, damit Kontrollbehörden an Ort und Stelle alles mithilfe eigener Lesegeräte überprüfen können. Damit würde die „Zettelwirtschaft“ auf der Baustelle ganz wesentlich eingedämmt werden und Kontrollen könnten effizient und rasch durchgeführt werden. Wie sollen diese Kontrollen ausschauen? Wir möchten die „SOKO Baukontrollen“ verschärfen: In 70% aller Kontrollen von ausländischen Firmen wird Lohn- und Sozialdumping festgestellt. Daher fordern wir eine personelle Aufstockung der Kontrollorgane, um eine flächendeckendere Überprüfung der ausländischen Firmen, vor allem auch an Wochenenden, zu ermöglichen. Es braucht eine bessere Vernetzung der Kontrollkompetenzen von Finanzpolizei, BUAK, Arbeitsinspektorat und GKK über die gemeinsame Baustellendatenbank bei der BUAK. Wie kann man die Problematik mit den Anmeldungen der Bauarbeiter in Griff bekommen? Wir fordern Anmeldung ab dem ersten Arbeitstag, auch für Entsendebetriebe bei Damit ist sichergestellt, dass Dienstnehmer überhaupt versichert sind. Derzeit ist es nicht möglich zu kontrollieren, ob der Dienstnehmer im Heimatland überhaupt sozialversichert bzw. krankenversichert ist. Die Anmeldung ab dem ersten Arbeitstag ist wettbewerbsrelevant, da damit kein Sozialversicherungsvorteil durch geringere Sozialversicherungsabgaben im Herkunftsland entsteht. Standort des Dienstnehmers ist durch die Anmeldung für alle ersichtlich – Umgehungen können besser kontrolliert und damit eingeschränkt werden. Damit wäre sichergestellt, dass auch ausländische Firmen durch die GKK geprüft werden.

Umsetzung der Anmeldung ab dem ersten Arbeitstag in Österreich muss vom ausländischen Unternehmen – gleich wie vom inländischen – die Entrichtung aller Abgaben nachgewiesen werden. Wie wird sich das neue Bundesvergabegesetz auf den Kampf gegen die Dumpingkonkurrenz auswirken? Die Einführung von Eignungskriterien wie Mindestbonität (KSV-Rating) der anbietenden Firmen und Nachweis eines Mindestumsatzes im Verhältnis zum Auftragswert wird im Rahmen der bevorstehenden Novelle des Bundesvergabegesetzes gefordert. Damit würde eine Anbotlegung für Firmen, die illegal und unseriös arbeiten, wesentlich erschwert werden. Welches Resumee ziehen Sie aus der Studie der TU Graz? Die krassen Unterschiede im Lohn- und Sozialniveau vor allem in den südosteuropäischen Ländern sind in vielen Fällen der Auslöser für Lohn- und Sozialdumping. Verschärft wird diese Situation durch die wirtschaftlich schlechte Lage in diesen Ländern. Die Studie zeigt, dass z.B. in Rumänien die Mittellohnkosten pro Stunde € 3,15 betragen. Im Vergleich dazu liegt der österreichische Mittellohn bei € 32,00. Das ist in etwa das 10-fache. Rund 70 Prozent der ausländischen Firmen, die bei uns arbeiten, stehen unter dem Verdacht auf Lohn- und Sozialdumping. Diese gesamte Situation führt einerseits zu einem Schlepperwesen im Baugewerbe mit bereits mafiösem Charakter und andererseits in Österreich zu hoher Arbeitslosigkeit und einer Existenzgefährdung unserer heimischen seriös arbeitenden Betriebe. Dem muss nun schleunigst ein Riegel vorgeschoben werden. Ein fairer Wettbewerb ist so nicht möglich, darum ist die von uns beauftragte Studie, die Grundlage für unser Forderungspaket in Richtung Politik.“

LIM DI Alexander Pongratz ist zuversichtlich, dass mit entsprechenden Maßnahmen ein erfolgreicher Kampf gegen die Dumpingkonkurrenz geführt werden kann.

Christian Hofstadler, Vorstand des Instituts für Baubetrieb und Bauwirtschaft an der TU Graz, war der Projektleiter der vorliegenden Studie. Sein Fazit: „Für jede Leistung können die spezifischen Grenzwerte ermittelt werden. Wird das Mindestniveau für den Lohnanteil einer Leistung unterschritten, liegt Lohn- und/oder Sozialdumping vor. Die Auswirkungen der illegalen Praxis des Lohn- und Sozialdumpings in der Bauwirtschaft betreffen unsere gesamte Gesellschaft. Die Arbeitslosigkeit steigt und damit die Sozialaufwendungen, Kaufkraft geht verloren, das Knowhow legal arbeitender Unternehmen wird durch fehlende Aufträge reduziert und die Bauwerksqualität sinkt nachhaltig. Das Institut für Baubetrieb und Bauwirtschaft der TU Graz sieht es angesichts dieser Herausforderungen als zentralen Auftrag an, dass im Rahmen von Forschung und Lehre ein öffentliches Bewusstsein zur Vermeidung von Lohnund/oder Sozialdumping und damit zugleich für den fairen Wettbewerb geschaffen wird.“ Foto: Fischer

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m sage und schreibe 24,2 Prozent sind die steirischen Bauinsolvenzen im vergangenen Jahr gestiegen. Als Hauptgrund dafür wird in der Branche meist die zunehmende Dumpingkonkurrenz aus dem Ausland genannt. Diese sogenannten Entsendebetriebe wurden nun unter der Leitung von Christian Hofstadler, Vorstand des Instituts für Baubetrieb und Bauwirtschaft an der TU Graz, erstmals wissenschaftlich unter die Lupe genommen. Folgende drei Kernergebnisse lassen sich dabei feststellen: • Die großen Preisunterschiede sind vor allem bei Angeboten von Entsendebetrieben aus dem Ausland festzustellen, in erster Linie seit der Arbeitsmarktöffnung 2011. • Würden diese Entsendebetriebe alle gesetzlichen Vorgaben einhalten, wäre ein durchschnittlicher Preisunterschied von 10 Prozent gegenüber heimischen Betrieben erklärbar (bei ordnungsgemäßer Entlohnung der Arbeitnehmer und weniger hohen Sozialstandards). In der Praxis sind aber 20 bis 30 Prozent Preisdifferenz feststellbar, in manchen Fällen bis zu 50 Prozent. Diese Spanne ist laut Studie legal nicht erklärbar, sie ist auf illegale Machenschaften hinter der Grenze zurückzuführen. • Die volkswirtschaftlichen Negativeffekte durch diese Wettbewerbsverzerrung belaufen sich allein im Hochbau auf 220 Millionen Euro pro Jahr (bundesweit). Verschärft wird diese Situation derzeit durch die wirtschaftlich schlechte Situation vor allem in den südosteuropäischen Ländern.

Wie soll die Auftraggeberhaftung ausgebaut werden? Pongratz: Derzeit können bereits 25 Prozent des Werklohns eines ausländischen Subunternehmers haftungsbefreiend an das GKK Dienstleistungszentrum abgeführt und vom ausländischen Unternehmen zurückgefordert werden. Diese Bestimmung wird jedoch nicht gelebt, da die Auftraggeberhaftung (AGH) bei ausländischen Unternehmen aufgrund der Entrichtung der Sozialleistungen im Herkunftsland, wesentlich geringer als beim inländischen Unternehmen ist. Bei einer

Christian Hofstadler (TU Graz) und die Sozialpartner Alexander Pongratz und Beppo Muchitsch (v. l.) bei der Präsentation der Studie im Grazer Presseclub.

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Innerstädtischer Wohnbau am Beispiel „Pfauengarten“ Der Baumeister als Projektentwickler und Bauträger – auch das ist eine der vielen Facetten dessen, was wir in dieser Zeitung mit „Edifidgement“ bezeichnen. Einer, der sich in diesem Segment einen Namen gemacht hat, ist BM Ing. Gerhard Fleissner. Mit dem aktuellen Projekt „Pfauengarten“ setzt er einen bemerkenswerten Akzent im innerstädtischen Wohnbau.

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as Gelände des sogenannten Pfauengartens – unmittelbar neben dem Stadtpark mitten in der Grazer Alstadt gelegen – war das letzte bebaubare Areal im Zentrum der steirischenLandeshauptstadt. Dort errichtet die Fleissner + Partner GesmbH nun eine moderne Wohnanlage mit drei außergewöhnlichen Baukörpern. Für den Entwurf zeichnet das Wiener Architekturbüro Pichler & Traupmann verantwortlich, das aus einem europaweiten, zweistufigen Wettbewerb als Sieger hervorgegangen ist. Dabei wurden auch die Interessen der UNESCO durch Jurymitglieder vertreten, um den Titel „Weltkultur-

Erbe Grazer Altstadt“ nicht zu gefährden. Das Projekt ist technisch überaus komplex, da hier auf die bestehende öffentliche „Altstadt-Garage Pfauengarten“, die über drei Untergeschoße verfügt, ein Sockelgeschoß aufgesetzt wird, in welchem sich die „privaten“ PKW-Abstellplätze für die zukünftigen Wohnungseigentümer befinden werden. Von diesem Sockelgeschoß werden alle drei darüber liegenden Baukörper mit Liften barrierefrei erschlossen. Die statisch notwendigen Verstärkungen in der Bestandsgarage wurden bereits 2013 fertiggestellt. Nun werden drei Baukörper in Stahlbeton-Skelettbauweise mit ei-

ner vorgehängten Fassade aus eloxiertem Aluminium errichtet. Zur Gewichtsreduktion werden Hohlkörperdecken (System „Cobiax“) verwendet. Das Haus C ist bereits fertiggestellt und an die Nutzer übergeben. Es beinhaltet insgesamt 34 Wohnungen mit einer Nettonutzfläche von insgesamt ca. 3.345 m² und zusätzlich drei Geschäftsflächen mit insgesamt ca. 2.268m² Nettonutzfläche. Der Baubeginn der Häuser „A“ und „B“ ist für Anfang Oktober 2016 geplant. Es ist der Fleissner + Partner Ges.m.b.H. gelungen, einen langjährigen Pachtvertrag mit einer renommierten internationalen Hotel-Betreiber-Kette abzuschlie-

ßen, sodass diese beiden Häuser als Vier-Sterne Hotel mit 158 Zimmer errichtet werden. Nach der Fertigstellung soll das vom Betreiber übernommene Hotel verkauft werden. Das Büro Fleissner + Partner ist in diesem Projekt als Bauträger, Generalplaner, örtliche Bauaufsicht und Vermarkter aktiv. Die besonderen Herausforderungen betrafen zunächst die Arbeiten in der dreigeschoßigen Bestandstiefgarage mit Entfernen und Neuerrichtung von Stahlbeton-Stützen und Fundamenten während des laufenden Garagenbetriebes. Folgende Punkte umfassten die weiteren Besonderheiten dieses Projektes:

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O B J E K T D AT E N Pfauengarten Graz Bauherr PG Liegenschaftsverwaltung GmbH Bauträger Fleissner + Partner Ges.m.b.H. Generalplaner Fleissner + Partner Ges.m.b.H.

Baustellenabwicklung im innerstädtischen Bereich Ausführung der Fassade in Abstimmung mit der ASVK (AltstadtSachverständigenkommission) auf Basis des internationalen Wettbewerbsergebnisses in Bezug auf bronzefarbene Eloxalfarbe Aufbau der Tragkonstruktion auf dem vorgegebenen Tiefgaragenraster insbesondere für die Kranaufstellung Errichtung der Auskragung von bis zu sechs Meter über vier Geschoße und die damit verbundene Errichtung von Hilfstragwerken ähnlich wie im Brückenbau. Damit verbunden waren auch Betonspannkonstruktionen über Attika-Rahmenträger.

Architektur Pichler & Traupmann Architekten ZT GmbH Statik Wendl ZT GmbH Bauaufsicht Fleissner + Partner Ges.m.b.H. Baumeisterarbeiten Gebrüder Haider & Co Hoch- und Tiefbau GmbH Insgesamt entstehen drei Objekte. Zurzeit ist das Haus C fertiggestellt: 34 Wohnungen: 3.345 m2 Nfl. 3 Geschäftsflächen: 2.268 m² Nfl. Für Sockelgeschoß und Haus C wurden ca. 1.130 t Stahl verbaut. Haus A u. B werden als Vier-Sterne-Hotel mit 158 Zimmer und 6.400 m² Nutzfläche errichtet (Okt. 2016 – Sommer 2018).

Die lichtdurchfluteten Wohnungen bieten herrliche Ausblicke auf die Grazer Altstadt.

Fleissner + Partner Ges.m.b.H. | 8010 Graz | Tel. 0316/31 99 00 | www.fleissner-partner.at

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Prämiertes Sanierungsprojekt mit hervorragender Energieeffizienz Aus einem ehemaligen Pensionistenheim in Gleisdorf wurde im Rahmen einer Umfassenden Sanierung ein Wohnpark mit 53 Wohneinheiten in Passivhausstandard geschaffen. Die gesamte Projektentwicklung inklusive Generalplanung lag dabei in Händen des Grazer Büros Baumeister Leitner Planung & Bauaufsicht.

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ie Wohnanlage befindet sich im Herzen der Stadt Gleisdorf und hat ihren Ursprung im Jahr 1883. Aus dem damaligen Bezirkspensionistenheim entstand nun eine zeitgemäße Wohnanlage, die vor allem in Hinsicht Energie- und Klimabewusstsein herausragend ist: Höchst energieeffizient, ökologisch, größtenteils barrierefrei, mit Gewinnung von erneuerbarem Strom und Bereitstellung einer hochwertigen E-Mobility-Ladeinfrastruktur werden neue Maßstäbe für die nachhaltige Revitalisierungen aufgezeigt. Ein e-MobilityCarsharing-Versuchsprojekt rundet das Angebot ab. Die Zielsetzungen waren einfach und logisch: höchste Energieeffizienz durch die Sanierung in Passivhausbauweise; erneuerbare Energien; Energiegewinnung mit dem Ziel einer positiven Energiebilanz; Mobilitätsreduktion bei verpflichteten PKW‐Stellplätzen, stattdessen Carsharing mit E‐Mobility als Alternativ‐Angebot; Recycling von Baustoffen und höchste Bauökolo-

gie bei neuen Baustoffen; Regenwassernutzung als erweiterte Retention von Regenwasser für WC und Gartennutzung; Barrierefreiheit; hochqualitatives und doch leistbares, gefördertes Wohnen. Das Projekt beinhaltet die praktische Umsetzung von PPP‐Modellen bei der Energiegewinnung (Feistritzwerke GmbH ‐ Photovoltaik) und der E‐Mobility per Carsharing (Energie Steiermark AG). Aufgrund der zahlreichen Entstehungsepochen der Gesamtanlage gibt es unterschiedliche Gebäudebestandsstrukturen und hierfür auch jeweils optimierte Lösungsansätze. Dadurch gelangte eine Vielzahl an bautechnischen Lösungsvarianten zum Einsatz. Die Mietwohnungen, allesamt mit Balkonen oder Terrassen sowie Küchen ausgestattet, erfüllen hochwertigste Wohnansprüche. Eine intensiv begrünte Tiefgarage für 34 PKWs wurde errichtet und ermöglicht somit, einen Großteil der Fahrzeuge unterirdisch unterzubringen und auf der verhältnismäßig kleinen Grundstücksfläche eine hohen Grünanteil beizubehalten.

Prägend für dieses Projekt war unter anderem die Aufnahme als Demo-Beispiel in das Förderprogramm „Smart Cities Weiz-Gleisdorf“. Dadurch konnte die PKWStellplatzanzahl auf einen PKW pro Wohneinheit verringert werden. Gemeinsam mit der Energie Steiermark wurde ein CarsharingModell für Bewohnerinnen und Bewohner des Hauses entwickelt. Über Info-Screens erfahren die teilnehmenden Mieterinnen dabei nicht nur ihren aktuellen Energieverbrauch, sondern wissen auch immer über die Buchbarkeit des EAutos Bescheid. Durch umfangreiche Maßnahmen wie lückenlose Wärmedämmung, Lüftungsanlagen mit hoher Wärmerückgewinnung, Photovoltaikanlage am Dach, Warmwasser über Fernwärmeboiler, aktiver Regenwassernutzung, LED-Beleuchtung in den Stiegenhäusern, den Außenanlagen und in der Tiefgarage sowie Aufzüge in energieeffizienter Ausführung können 75 Prozent des Gesamtenergiebedarfes im Vergleich zum Betrieb davor eingespart werden, dabei ist der Haushaltsstrom der 53 Wohnun-

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Durch eine Vielzahl energieeffizienter Maßnahmen konnten im Vergleich zum vorherigen Zustand 75 % des Gesamtenergiebedarfes eingespart werden.

gen inkludiert. Bei den Heizkosten sind es sogar 85 Prozent. Neben den gewaltigen Energieeinsparungen, der Umstellung von nicht erneuerbaren auf erneuerbare Energien sowie der Energiegewinnung über das PV-Dach konnte auch der Mobilitätsbereich optimiert werden. Das Projekt wurde mit dem Klimaaktiv-Gold-Zertifikat ausgezeichnet und ist mit einer Punkteanzahl von 955 von 1000 Punkten führend bei allen „Klima aktiv“‐geprüften Geschoßbauprojekten in der Steiermark (sowohl in Sanierung als auch im Neubau). Für die Leistungen in Bezug auf nachhaltige Gebäude und Energieeffizienz wurde die „Baumeister Leitner Planung & Bauaufsicht GmbH“ überdies mit dem Energy Globe Styria Award 2015 ausgezeichnet. Und schließlich belegte das ausgezeichnete Projekt beim diesjährigen „Coronati“-Wettbewerb für faires Bauen den zweiten Platz (siehe S. 20).

O B J E K T D AT E N Smart City Projekt Passivhaussanierung Rathausgasse, Gleisdorf Bauherr Projekt Rathausgasse 38 – LIM Projektentwicklungs GmbH & Co KG Planung und Bauaufsicht Baumeister Leitner Planung & Bauaufsicht GmbH Projektsteuerung u. Bauverwaltung Alt & Neu Bauträgergesellschaft GmbH Statik convex ZT GmbH & DI Acham Baumeisterarbeiten Tarbauer Bau GmbH 53 Wohnungen Tiefgarage für 34 PKWs Nutzfläche (Wohnungen): 3.650 m² Bauzeit: Aug. 2014 – Dez. 2015 Kosten: EUR 8,7 Mio. netto

Baumeister LEITNER Planung & Bauaufsicht GmbH 8010 Graz | Tel. 0316/821389 | www.baumeister-leitner.at

I

n der BAUAkademie Übelbach gab es heuer das zweite bundesweite Bauarbeiter-Lehrlingscastings, bei dem die besten die besten Nachwuchskräfte für die Branche gesucht wurden. An fünf Stationen mussten die 106 Anwärter, unter ihnen auch zwei junge Damen, ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen. Dieses Casting bot den Jugendlichen eine einmalige Chance, sich der Bauwirtschaft zu präsentieren und eine sichere Lehrstelle zu ergattern. Auch für die Unternehmen ist es eine TopGelegenheit, sich ein Bild vom steirischen Nachwuchs zu machen.

Baulehrlingscasting 2016

LIM Alexander Pongratz und WK-Präsident Josef Herk mit den Siegern des diesjährigen Baulehrlingscastings

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Revitalisierung mit teils historischer Bauweise Im historischen Stadtkern von Judenburg wurde ein Gebäude aus dem 17. Jahrhundert restauriert und mit einem separaten Zubau verbunden, sodass 14 zeitgemäße Wohneinheiten für „Betreutes Wohnen“ geschaffen wurden. Die gesamte Projektentwicklung und Planung erfolgte durch BM Ing. Michael Stvarnik und auch die baulichen Ausführungen in zum Teil historischer Bauweise wurden von Stvarnik Bau GmbH geleistet.

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ie historische Bausubstanz des bis in das 17. Jahrhundert zurückreichenden Gebäudes wurde von allen späteren Anbauten freigestellt. Für einen ökonomischen Betrieb des betreuten Wohnens war außerdem die Errichtung eines zusätzlichen Objektes erforderlich, damit 14 Wohneinheiten samt Aufenthaltsraum und Verwaltungseinheit geschaffen werden konnten. 9 Einheiten wurden im revitalisierten Altbau untergebracht, 5 Einheiten wurden in einem Nebengebäude, welches mit einem Glasverbindungsgang angeschlossen ist, eingeplant. Beim Hauptobjekt wurde auf eine Rückführung auf historische Substanz, beim Neubau auf eine Unterordnung zum Hauptbaukörper Bedacht genommen. Das große Tonnengewölbe im Erdgeschoß des Hauptbaukörpers wurde erhalten, teilweise historische Malereien freigestellt. Ebenso wurde das seinerzeitig herrschaftliche Gewölbe-Stiegenhaus von Einbauten gesäubert und rückgeführt.

Sowohl der Altbau als auch der Neubau wurden behindertengerecht mit Liftanlagen versehen. Die Wohneinheiten wurden mit behindertengerechten Küchen ausgestattet, deren einzelne Unterzeilenelemente rollbar und somit variabel für Rollstuhlfahrer ausgeführt wurden. Durch die beiden Baukörper und den im Norden errichteten Glasgang wurde ein kleiner Innenhof geschaffen, der sich nach Süden öffnet und von den Bewohnern als Freiraum und Gartenfläche genutzt wird. Durch den Ankauf von Grundflächen und den Abtausch derselben konnte nunmehr eine verkehrstechnische Anbindung an die seinerzeitige Sackgasse „Kaserngasse“ geschaffen werden. Ökologie und Ökonomie Bei der Revitalisierung des historischen Hauptbaukörpers wurde besonderes Augenmerk auf den Einsatz von Baustoffen gelegt, welche bereits beim Ursprungsbau eingesetzt wurden. So wurden unter anderem Kalkputze als Baustellengemisch, Ziegelmauerwerk und Ton-

dachziegel neben Holzfenstern zum Einsatz gebracht, auf das Aufbringen eines WDVS wurde verzichtet um die Gliederungen an der Fassade erhalten zu können. Stattdessen wurden Wärmedämmputze und innenliegende Vorsatzschalen zur Anwendung gebracht. Hölzerne Blindstöcke ermöglichen auch noch nach Jahren den Tausch von Fensterelementen ohne die Fassadenstruktur zu beschädigen. Die Beheizung der gesamten Anlage erfolgte durch Anschluss an das örtliche Fernwärmenetz, welches ganzjährig biogen betrieben wird. Im Hofbereich wurden neben Terrassen auch Wiesen und Gartenflächen vorgesehen, zu deren Bewässerung die Dachwässer gesammelt werden und mittels Handpumpen gefördert werden. Im Erdgeschoßbereich des Altbaues wurden im Sockelbereich Wandheizungen vorgesehen, da ein nachträglicher Horizontalisolierungseinbau damit obsolet wurde. Die historischen Bauteile sorgen für eine hervorragende wärmespeicherwirksame Masse, welche sich

im angenehmen Raumklima niederschlägt. Sämtliche Anbauten und Einbauten im Altbau und Neubaubereich wurden austauschbar errichtet, ohne dass größere Eingriffe in die Bausubstanz erfolgen müssen. Moderne und Innovation Durch die Befreiung der ursprünglichen Bausubstanz von sämtlichen Anbauten und die Verbindung des Neubaues mit einer leichten Glaskonstruktion konnte einerseits dem historischen Baukörper wieder zu seinem ursprünglichem Erscheinungsbild verholfen werden und gleichzeitig ein heimeliger Hofbereich zur Nutzung geschaffen werden. Durch diesen gläsernen Gangbereich konnte auch ein Übergang von Alt zu Neu geschaffen werden, der die Eigenständigkeit der einzelnen Baukörper betont und gleichzeitig die Einheit erkennen lässt. Durch den Lifteinbau bei gleichzeitiger Rückführung des historischen Stiegenhauses unter Einsatz von Glaselementen im Innenbereich wurde das seinerzeitige Flair gewahrt. Der

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Ethik und Soziales Durch die Rückführung und Freistellung des historischen Hauptbaukörpers wurde ein wesentlicher Schritt zur Erhaltung und Nutzung bestehender Bausubstanz im Zentrum von Judenburg getätigt. Durch die im Zuge der Projektumsetzung erfolgten Grundkäufe und -täusche konnte eine Verbindungsstraße von der seinerzeitigen Sackgasse „Kaserngasse“ im Stadtzentrum zur „Wickenburgstraße“ errichtet werden, welche einerseits zur Belebung des Stadtviertels im Bereich der Kaserngasse führt, andererseits die den daran schmiegenden Stadtpark, in dessen Randbereich sich das Projekt befindet, wieder attraktiviert. Die Projektumsetzung in baulicher Weise erfolgte durch die Stvarnik Bau Ges.m.b.H. und wurden die Bauzeiten (ohne Auftraggeberdruck ) so gewählt, dass die Hauptarbeiten in den Winterzeiten

O B J E K T D AT E N Sanierung und Erweiterung „Betreutes Wohnen“ Ederbastei Judenburg Bauherr Baumeister Ing. Michael-Thomas Stvarnik, Fohnsdorf Generalplanung BM Ing. Michael-Thomas Stvarnik Baumeisterarbeiten (Generalunternehmer) Stvarnik Bau Ges. m. b. H. 14 Wohneinheiten Wohnnutzfläche: ca. 620 m² Kosten: EUR 1,2 Mio.

durchgeführt werden konnten um einerseits die Mitarbeiter durchzubeschäftigen und den betriebseigenen Lehrlingen historische Bauweisen näherzubringen. Auf der gesamten Baustelle war kein Leihpersonal im Einsatz, es erfolgte durch die Professionisten keine Sub-Vergabe, da eine solche bei diesem Regionalprojekt vertraglich untersagt war. Das hervorragend gelungene Projekt wurde von der Stadtgemeinde Judenburg mit dem „Bau und Revitalisierungspreis“ ausgezeichnet und belegte überdies beim heurigen Coronati-Wettbewerb den dritten Rang (siehe Seite 20).

Die Erhaltung des Gewölbes und teilweise Freistellungen alter Malereien verweisen auf die historischen Wurzeln des Bauwerkes aus dem 17. Jahrhundert.

Stvarnik Bau-Gesellschaft m.b.H. 8753 Fohnsdorf | Tel. 03573/2132 | www.stv-bau.at/

Die Landesinnung Bau – Ihr Service-Partner

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ls Unternehmer in der Baubranche ist man mit vielschichtigen Herausforderungen konfrontiert. Umfassendes Wissen, aber auch ein ständiger Zugang zu neuesten Informationen sind dazu unbedingt erforderlich. Da ist es gut, einen Partner zu haben, der Sie mit allen aktuellen Neuigkeiten und Wissenswertem aus der Baubranche bestens versorgt. Seien es Gesetze, Rechtsfragen, Normen, Konjunkturdaten oder was auch immer – die Geschäftsstelle der Landesinnung Bau mit GF Susanne Grilz steht Ihnen jederzeit gerne zur Verfügung. Natürlich können Sie sich viele Informationen auch von der umfangreichen Homepage der Steirischen Landesinnung Bau herunterladen. Darüber hinaus gibt es einmal im Monat ein digitales Rundschreiben, das an alle Mitglieder ergeht und die aktuellsten Informationen kommuniziert. Bitte nutzen Sie diese Möglichkeiten.

Do, 24. November, 14 Uhr, BAUAkademie Steiermark Alle Mitglieder der Landesinnung Bau werden gebeten, sich schon jetzt diesen Termin vorzumerken. Wie immer gibt es interessante Beiträge zu aktuellen Themen. Für heuer konnten folgende Referenten gewonnen werden: Prof. DI Dr. Christian Hofstadler von der TU Graz präsentiert die von ihm geleitete Studie „Einfluss von Lohn- und Sozialdumping auf den Wettbewerb in der Bauwirtschaft“ (siehe Seite 3). Dr. Christoph Wiesinger referiert zum Thema „Gesetzeslage Lohn- und Sozialdumping-Bestimmungen“. Und schließlich wird Star-Architekt DI Thomas Pucher interessante und vielleicht auch provokante, zukunftsorientierte Aspekte zum Thema Baukultur andenken.

Die Homepage www.stmk.bau.or.at und das monatliche digitale Rundschreiben informieren Sie über alle aktuellen Dinge der Baubranche.

Landesinnung Bau Körblergasse 111-113, 8010 Graz T 0316-601-487, F 0316-601-401 [email protected]

GF Susanne Grilz und ihre Mitarbeiterinnen Nina Bauer (l.) und Mag. Anna Reiter stehen Ihnen gerne mit dem vielfältigen Serviceangebot der Landesinnung Bau zur Verfügung.

Fachgruppentagung 2016

Foto: urban future

Gemeinschaftsraum im ehemaligen Gewölbesaal bietet für die Bewohner eine heimelige Atmosphäre und verweist gleichzeitig durch die Erhaltung des Gewölbes und teilweiser Freistellung von alten Malereien auf die historischen Wurzeln desselben.

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Arch. DI Thomas Pucher

Gratis-Normenpaket für Bauunternehmen Allen Mitgliedern der Landesinnung Bau steht seit Jänner 2015 ein individuelles und kostenfreies Normenpaket online zur Verfügung. Bezugsberechtigt sind alle aktiven Mitgliedsbetriebe der Landesinnung Bau. Das österreichweite Normenpaket wird von der Bundesinnung Bau finanziert. Nähere Informationen dazu finden Sie auf der Homepage der Landesinnung Bau unter www.stmk.bau.or.at > „Mein NormenPaket“.

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Fotos: fotostudio44

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Assanierung brachte 26 neue Wohnungen D ie Liegenschaft einer aufgelassenen Tischlerei in bester Gleisdorfer Wohnlage (Stadtparknähe) wurde vom Bauherrn zum Zwecke der Errichtung von zeitgemäßen und leistbaren Mietwohnungen erworben. Die vorhandenen Gebäude waren für eine Umfassende Sanierung nicht geeignet, die Zengerer Planungs GmbH. hat daher zum Förderungsmodell der „Assanierung“ mit Abbruch aller vorhandenen Gebäudeteile geraten. Geplant wurden daraufhin in Absprache und nach Begutachtung durch den Sanierungswohnbautisch der Förderungsstelle zwei viergeschoßige

Aus dynamisch angeordneten Balkonen, Raumvorsprüngen und Loggien ergibt sich eine spannende Fassadengliederung. Planung: Zengerer GmbH Ausführung: Pichler Bau GmbH, Gralla

Gebäudekomplexe mit einer gemeinsamen Tiefgarage. Pro Gebäude wurden 13 Wohnungen errichtet, die Aufschließung erfolgt über ein eigenständiges, innen liegendes Stiegenhaus samt Aufzug.Durch die gewählte Grundrissform gibt es zu allen Himmelsrichtungen eine gute und stets funktionelle Ausrichtung. Aus dynamisch angeordneten Balkonen, Raumvorsprüngen und Loggien ergibt sich eine spannende Fassadengliederung. Dem Auftraggeber kann hier sehr wohl „Wohnqualität vor Rendite“ attestiert werden.

O B J E K T D AT E N

Assanierung Neugasse 55, 8200 Gleisdorf Bauherr Herbert Temmel jun. Generalplanung u. ÖBA Zengerer Planungs GmbH, Weiz & Graz Baumeisterarbeiten Pichler Bau GmbH 26 Wohnungen Gesamtnutzfläche: 1.670 m2

Energiekennzahl (HWB): 26 Kwh/m2 a Bauzeit: 11 Monate

Umfassende Sanierung für 19 Wohnungen

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Der Altbestand der nicht mehr genutzten Betriebsgebäude wurde zu einer zeitgemäßen Wohnanlage umgebaut. Die Planung stammte von Zengerer GmbH, die Ausführung erfolgte durch Lieb Bau Weiz.

ls Folgenutzung nach pensionsbedingter Betriebsaufgabe hat die Zengerer Planungs Gmbh dem Eigentümer der Liegenschaft in der St.-PeterHauptstraße zu einer Umstrukturierung des Gebäudes für ein Wohngebäude mit Eigentumswohnungen geraten. Die weitere Aufschließung der Liegenschaft über den Libellenweg und der gelungene Umbau bieten den Bewohnern nun beste Wohnqualität in bevorzugter Grazer Lage. In Absprache und nach Begutachtung durch den Sanierungswohnbautisch der Förderungsstelle wurden Teile der Produktionshalle ab-

gebrochen, das Büro- und Lagergebäude umfangreich umgebaut und dadurch nun Grundrisse für 19 zeitgemäße Wohnungen mit Balkonen und Terrassen geschaffen, einzelnen Einheiten sind auch kleinere Eigengärten sind zugeordnet. Durch das Förderungsmodell der „Umfassenden Sanierung“ konnten hier leistbare Eigentumswohnungen für die neuen Besitzer angeboten werden. Besonders hervorzuheben ist das großzügige, Licht durchflutete zentrale Stiegenhaus, auch ein Aufzug wurde eingebaut.

Zengerer Planung GmbH | 8160 Weiz | 03172/67191 | www.zjp.at

O B J E K T D AT E N Umfassende Sanierung Libellenweg 15 / St. Peter Hauptstraße 115, 8042 Graz Bauherr Linhart GmbH. Generalplanung u. ÖBA Zengerer Planungs GmbH, Weiz & Graz Baumeisterarbeiten Lieb Bau Weiz GmbH & Co KG 19 Wohnungen Gesamtnutzfläche: 1.155 m2 Energiekennzahl (HWB): vorher 226 Kwh/m2 a nachher 32 Kwh/m2 a Bauzeit: Juni 2015 – Mai 2016

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Edifidgement – Zeitschrift für ganzheitliches Bauen

Die großzügige Glasfassade entlang der Krümmung sorgt für lichtdurchflutete Arbeitsräume, die individuell steuerbaren Sonnenschutzlamellen verhindern Blendwirkung und sommerliche Überwärmung.

Gekrümmter Kopfbau D

as viergeschoßige Bürogebäude, in dem eine Versicherungsagentur, Zulassungsstelle, Anwaltskanzlei sowie eine gemeinnützige Organisation für Kinder- u. Jugendbetreuung untergebracht sind, wurde in Massivbauweise errichtet. Aufgrund der Lage und Geometrie des Bauplatzes wurde ein viergeschoßiger Kopfbau mit einem zweigeschoßigen, seitlich angefügten Längstrakt konzipiert. Der gekrümmte Kopfbau reagiert auf die umliegende Bebauungsstruktur und schafft einen fließenden Übergang an der östlichen Stadteinfahrt. Die großzügige Glasfassade entlang der Krümmung sorgt für lichtdurchflutete Arbeitsräume, die individuell steuerbaren Sonnenschutzlamellen verhindern Blendwirkung und sommerliche Überwärmung.

BM Friedrich Hammerl

O B J E K T D AT E N Bürogebäude HB Immobilien GmbH, Hartberg Auftraggeber HB Immobilien GmbH, Hartberg Planung u. Bauaufsicht Planungsbüro Baumeister Friedrich Hammerl, Grafendorf b. H. Baumeisterarbeiten Hammerl Bau GmbH Nutzfläche: ca. 1.363 m² Bauzeit: 10 Monate

BM Friedrich Hammerl | 8232 Grafendorf | Tel. 03338 3692 | www.hammerl-baumeister.at

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September 2016

Gesundheitszentrum mit Regionalbezug gebaut Von der Planung über die Ausführung bis hin zu den verwendeten Materialien – alles stammte aus der unmittelbaren Region dieses neu errichteteten Gesundheitszentrums. Für Generalplanung und auch für die Ausführung als Generalunternehmer zeichnete dabei die Firma Hubmann Bau GmbH verantwortlich.

B

ezogen auf die Gegebenheiten des Grundstückes und die architektonische Außenringschließung des vorhandenen Kreisverkehrs bot sich die halbrundförmige Bauweise (zweiarmig) mit zentralem Foyer an. Der dreigeschoßige Baukörper wurde dabei in funktionstechnische und ästhetische Belange gegliedert. Der sich im Erdgeschoß befindliche zentrale Haupteingang bietet Zutritt zu den Ordinations-, Therapie- und Praxisräumlichkeiten des 1. und 2. Obergeschoßes. Die Geschäftseingänge wurden konstruktiv mit einem Arkadengang bzw. mit einem darüber ausgebildeten Balkon geschützt und schwellenfrei ausgestattet. Die Achse des zentralen Eingangs wurde architektonisch durch übereinanderliegende Balkone konstruktiv und auch durch die Wahl unterschiedlicher Materialien hervorgehoben und signalisiert somit das Zentrum des Hauses. Angeschlossen an die Silhouette des Mittelteils (Foyer – Stiegen-

haus – Lift) befinden sich die zweiarmigen Baukörper, deren architektonische Linienführung durch die Quergliederung der Fensterfronten die Fassaden gestalten. Als weitere Gestaltungselemente wurden Balkone mit verschiedenen Verkleidungsmaterialien (Nurglas, Alucobond und Alu pulverbeschichtet) eingesetzt. Der konstruktive Witterungs- und Sonnenschutz erfolgte durch die Ausbildung eines Vordaches, welches mit waagrechten schlichten Untersichtplatten zur Ausführung gelangte. Durch diese Dachlösung ist die Nachhaltigkeit einer langlebigen Fassade gewährleistet. Bei den Elementen fiel die Wahl auf thermisch getrennten Aluminiumprofilen mit einer 3-Scheiben Verglasung. Der elektrisch betriebene SOLTIS-Sonnenschutz verhindert eine Überwärmung des Gebäudeinneren und bietet zusätzlich Sicht- und Blendschutz, gewährleistet aber trotzdem die Durchsicht nach draußen. Bei der Wahl der verwendeten Baumaterialien wurde auf die Roh-

stoffvorkommnisse der Region Rücksicht genommen, sodass der Energierucksack betreffend der Gewinnung der Baustoff und deren Transport zur Baustelle so niedrig als möglich gehalten wurde. Bei den Fundamentplattendämmung wurde auf die ökologische Materialwahl und auf spätere Rückbaumaßnahmen Bedacht genommen und Formglasschotter zur Wärmedämmung eingesetzt. Die statischen und konstruktiven Ausführungen erfolgten in Stahlbetonbau, der durch den Einsatz einer 38 cm starken HomöostatTonziegel-Außenwand ergänzt wurde. Durch die Verwendung von Tonziegeln und den Einsatz von Stahlbetondecken wurde klimatisch hochwirksame Speichermasse erzeugt, welche im Sommer gegen die Überwärmung und im Winter gegen das Auskühlen der Räume wirkt. Die gesamte Bauhülle wurde mit einer 10 cm starken Steinwolldämmung, welche mit einem witterungsbeständigen, wasserabweisenden und dampfdiffusionsoffe-

nen Strukturputz versehen wurde, eingekleidet. Im Bereich des Eingangs und für die optische Gestaltung wurde die Steinwolldämmung mit Alucobond-Fassadenplatten versehen. Der nachhaltige und autarke Gedanke fand auch bei der Gebäudetechnik Einzug, indem die Beheizung und Klimatisierung über am Dach installierte Luftwärmepumpen erfolgt, welche über die ebenfalls am Dach installierte 125 m2 große Photovoltaikanlage mit Strom versorgt werden. Für die Heiz- und Warmwasserbevorratung dienen Pufferspeicher, die das Gebäude über eine flächendeckende Fußbodenheizung in den Wintermonaten erwärmt. Die Klimatisierung des Gebäudes erfolgt zugluftfrei über die Deckenkonstruktion. Die Vision „Diagnostik, Therapie und Prävention“ zieht sich somit als roter Faden – beginnend beim Fundament bis über die Außenhülle und hin zum täglichen Energiebedarf – durch das gesamte GesundheitsCentrum.

Baumeisterin Marianne Dobler-Hubmann, MSc

O B J E K T D AT E N GesundheitsCentrum Preding Bauherr Plus Immobilien GmbH Gössendorf Generalplanung Hubmann Bau GmbH, BM Marianne Dobler-Hubmann, MSc DI Sylvia E. Ortmann Baumeisterarbeiten Hubmann Bau GmbH Nutzfläche: ca. 1.645 m² Bauzeit: 11 Monate Hubmann Bau GmbH 8077 Gössendorf | Tel. 03135/46149 www.hubmann-bau.at

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Abends erstrahlt die gerundete Fassade mit einer spektakulären LEDBeleuchtung.

Bürogebäude D als runde Sache

a die beiden Firmen „Planungsbüro Gußmagg“ und „Versicherungsconsulting Reisinger“ an ihren alten Standorten an die Grenzen räumlicher Kapazitäten gelangt waren, beschlossen sie im Jahre 2013 ein gemeinsames Bürogebäude zu bauen. Nach längerer Suche und mit Hilfe der Gemeinde Pischelsdorf am Kulm wurde der neue Standort am Rundparkplatz gefunden. Die Planung erfolgte naheliegenderweise durch das Büro Gußmagg, im September 2015 wurde der Spatenstich getätigt, im Juli 2016 erfolgte die Eröffnung. Das Büro der Versicherungsagentur umfasst 480 m²

und das Planungsbüro Gußmagg 220 m². Beim Planung und Bau wurde auf Energie-Effizienz geachtet, sodass man den Anforderungen eines Niedrigenergiestandardhauses A++ gerecht wurde. 50 cm Ziegelmauerwerk, mineralische Baustoffe, Fenster mit 4-fach-Verglasung und Wohnraumbelüftung tragen zu einem perfekten Raumklima bei. Mit den senkrechten Glasscheiben an der Fassade sollte noch einmal die Rundung des Baukörpers betont werden. Abends erstrahlt die Fassade mit der LED-Beleuchtung der Glasscheiben in spektakulären Farbbildern.

O B J E K T D AT E N Neubau Bürogebäude VCR – Gussmagg Bauherren Versicherungs Consulting Reisinger bzw. Gußmagg Planungs GmbH Planung u. Bauleitung BM Ing. Martin Gußmagg Baumeisterarbeiten Ulz Bau-Sanierung GmbH Nutzfläche: ca. 700 m² Bauzeit: 10 Monate

Sanierte Aufbahrungshalle A uch wenn eine Aufbahrungshalle kein wirkliches Prestigeprojekt ist, so ist sie doch eine unerlässliche und wichtige Einrichtung in unserem Kulturkreis. Dies war den Kulmlandgemeinden Pischelsdorf am Kulm, Gersdorf, Ilztal und Feistritztal bewusst und so beauftragten sie das Planungsbüro Gußmagg mit der Sanierung der alten Aufbahrungshalle. Baumeister Ing. Martin Gußmagg war es wichtig, aus dem dunklen verwinkelten Raum einen großen hellen Raum zu schaffen. Mächtige Betonsäulen durchtrennten die Aufbahrungshalle. Durch einen auf der Decke aufgelegten Stahlträger wurde diese nach oben gespannt und die Stützen entfernt.

Die alte Stahlglaskuppel wurde durch eine Holz-Glas-Konstruktion ersetzt. Um die Akustik im Raum angenehm zu halten, wurde Akustikplatten an der Decke und eine strukturierten Holzwand verwendet. Die alten Waschbetonplatten wurden entfernt und eine neue Betonplatte errichtet. Diese wurde geschliffen, dadurch entstand ein homogener fugenloser Boden. Um die Vergänglichkeit des Daseins in der Architektur widerzuspiegeln, wurden in der Fassade mit rostigen Stahlelementen gearbeitet. Der Torbogen soll den Bogen zwischen Leben und Vergänglichkeit bilden und ist zugleich ein Bildrahmen für den dortigen Hausberg Kulm und Pischelsdorf.

Die alte Stahlglaskuppel wurde durch eine Holz-Glas-Konstruktion ersetzt. Die früheren Betonsäulen konnten entfernt werden, nachdem die Decke durch einen Stahlträger nach oben gespannt wurde.

O B J E K T D AT E N Aufbahrungshalle Pischelsdorf Auftraggeber Kulmlandgemeinden (Pischelsdorf am Kulm, Gersdorf, Ilztal, Feistritztal) u. Pfarrgemeinde Pischelsdorf Planung u. Bauleitung BM Ing. Martin Gußmagg Baumeisterarbeiten Rudolf Teubl Bau GmbH Nutzfläche: ca. 360 m² Bauzeit: 5 Monate

BM Ing. Martin Gußmagg | 8212 Pischelsdorf | Tel. 03113/8064 | www.gussmagg-plan.at

Kosten: EUR 360.000 exkl. MWSt.

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Versorgungszentrum LKH Graz Wieder eine höchst anspruchsvolle Bauaufsicht durch das Grazer Büro Rudolf & Vier Partner GmbH, das sich mittlerweile als absoluter Spezialist auf dem Gebiet des Spital- und Klinikbaus etabliert hat. Diesmal war es die Errichtung des neuen Versorgungszentrums für das LKH Graz.

Das Projekt-Team: DI Anton Rudolf, DI Iris Primus Bsc., Ing. Daniel Draxler, Ing. Lisa Rudolf, Ing. Wolfgang Czelecz (v. l.)

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in Teil des Großprojektes „LKH-Univ.-Klinikum Graz“ sieht die völlige Neugestaltung der logistischen Prozesse vor. So zum Beispiel die Anlieferung der Güter: Die von außen kommenden LKWs tauchen unmittelbar im Bereich der Haupteinfahrt des LKH-Univ.-Klinikums Graz („Einfahrt Hilmteich“) in den unterirdisch gelegenen Anlieferhof ab. Von dort werden die Güter entweder in das Versorgungszentrum gebracht (z.B.: Lebensmittel, Medikamente, Lagergüter) oder über den Logistiktunnel direkt zu den jeweiligen Abnehmern transportiert (z.B.: Wäsche, Durchlaufartikel etc.). Die drei wesentlichen baulichen Komponenten zur Umsetzung dieses Logistikkonzeptes sind der bereits errichtete Logistiktunnel, die bereits errichtete Tunneleinfahrt mit Anlieferhof und zentraler Abfallsammelstelle sowie das zurzeit entstehende Versorgungszentrum.

Dieser viergeschoßige Neubau enthält auf einer Nutzfläche von 9.240 m² folgende Einrichtungen: Zentrallager Von der Bestellung, dem Wareneingang, Einlagerung bis zur Kommissionierung und Auslieferung erfolgt die gesamte Prozesskette nach einem SAP-Programm für Lager- und Materialwirtschaft. Küche/Speisesaal Im ersten Obergeschoß sind die Produktions- und Verteilerküche und die Spüle angesiedelt. Nun sind die einzelnen Produktionsschritte besser planbar und somit effizienter. Täglich sind ca. 1.600 Patienten, 1.500 Mitarbeiter und 800 Schüler und Studierende zu versorgen. Organisatorische Veränderungen ergeben sich durch den neuen Kochprozess „Cook & Chill“. Bekleidungsausgabe/Poststelle Neben dem Speisesaal im EG zählen die zentrale Poststelle und das Bekleidungsmagazin zu den frequentierten Organisationsein-

heiten. Die gesamte Dienstkleidung wird hier verwalteten, das bedeutet 100.000 Wäschestücke werden namentlich gekennzeichnet, ausgegeben, umgetauscht, angemessen, geändert und repariert. Die gesamte ein- und ausgehende Post im Klinikum wird ebenso abgewickelt wie auch die Postumschläge und Verteilung für alle Kliniken, Institute und sonstige Organisationseinheiten. Sie stellt somit Anlaufstelle für alle internen und externen Botendienste dar. Weiters befinden sich im Versorgungszentrum Räumlichkeiten für die „Medizintechnische Koordinationsstelle“ und für den „Zentralbetriebsrat“. Energiezentrale Die elektrische Versorgung des Zentrums erfolgt von der bereits errichteten Hochspannungsanlage in der Tunneleinfahrt. Tiefgarage Die dreigeschoßige Tiefgarage bietet auf 12.340 m² Nutzfläche Stellplätze für 414 Fahrzeuge.

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Fotos: Pachernegg

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Zentrallager (Bild oben): Von der Bestellung, dem Wareneingang, Einlagerung bis zur Kommissionierung und Auslieferung erfolgt die gesamte Prozesskette nach einem SAP-Programm für Lagerund Materialwirtschaft. Die Zentralsterilisation (Bilder links) mit 1.100 m² Nutzfläche stellt eine Erweiterung des Versorgungszentrums dar und befindet sich im 2. OG im westlichen Bauteil (C) über den Service-Bereichen der Zentralküche.

Die Küche (Bild rechts) versorgt täglich ca. 1.600 Patienten, 1.500 Mitarbeiter sowie 800 Schüler und Studierende. Organisatorische Veränderungen ergeben sich durch den neuen Kochprozess „Cook & Chill“.

Zentralsterilisation Die Zentralsterilisation mit 1.100 m² Nutzfläche stellt eine Erweiterung des Versorgungszentrums dar und befindet sich im 2. OG im westlichen Bauteil (C) über den Service-Bereichen der Zentralküche. Im östlichen Teil der Sterilisation, angelagert an die Ausgangsschleuse befinden sich die erforderlichen Büro- und Aufenthaltsbereiche für die Mitarbeiter. Die Umkleiden für die Zentralsterilisation sind im 1. Untergeschoß im Verband der übrigen Garderobenbereiche situiert. Apotheke Die Räumlichkeiten der neuen Anstaltsapotheke erstrecken sich über drei Etagen (ca. 1.100 m²). Mit dieser großzügigen Anordnung der Apotheke im Versorgungszentrum ist für das Univ.-Klinikum Graz eine komplexe Einrichtung geschaffen worden, um den zukünftigen Erfordernissen entsprechen zu können.

O B J E K T D AT E N Univ.-Klinikum LKH Graz, Versorgungszentrum Bauherr Krankenanstalten Immobiliengesellschaft mbH Planung Arge VZ-Architekten Croce/ Rohsmann/Kopper/Ederer/Haghirian Örtliche Bauaufsicht Rudolf & Vier Partner GmbH, Graz (DI Anton Rudolf, Ing. Wolfgang Czelecz, DI Iris Primus, BSc., Ing. Lisa Holzer, Ing. Daniel Draxler) Baumeisterarbeiten Kostmann GesmbH Nutzfläche: 9.240 m2 3-geschoßige Tiefgarage mit 414 Stellplätzen ( 12.340 m2) Errichtungskosten: 85 Mio. Euro

Rudolf & Vier Partner GmbH. | Graz | Tel. 0316 / 33 80 70 | www.rvp.at

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Schulumbau zum „Talent Center“

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ie Wirtschaftskammer Steiermark hat auf dem Areal der ehemaligen Rosenhof-Schule die Sanierung des Gebäudebestandes für das neue Talent Center durchgeführt. Hier wird nun auf einer Gesamtnutzfläche von rund 1.260 m² Platz für vier Testsektoren mit insgesamt 28 Stationen geboten. Weiters gibt es Büroeinheiten sowie Aufklärungs- und Präsentationsbereiche zur Überprüfung von berufs- und arbeitsmotorischen Fähigkeiten. Das „Talent Center“ soll den steirischen Jugendlichen ab Herbst 2016 die optimale Ausbildungsund Berufswahl erleichtern. Als wissenschaftlicher Partner wurden mit der Karl-Franzens-Universität Graz zwei Kooperationsabkommen vereinbart. Neben der Entwicklung, Begleitung und Auswertung der Tests wird auch weiterführend an der Entwicklung eines sogenannten „Reportgenerators“ gearbeitet. Im Rahmen dieses wissenschaftlichen Projekts arbeiten drei Forscher an der richtigen und vor allem leicht verständlichen (automatisierten) Auswertung von Testergebnissen. Mit diesem Generator soll den Jugendlichen die bestmögliche Ausbildungs- und Berufswahl, basierend auf ihren Begabungen, erleichtert werden. Das Objekt selbst wurde ursprünglich in den 1970er Jahren in Stahlbetonskelettbauweise vom Team A Graz geplant und diente als Schulerweiterungsbau für sportliche Aktivitäten. Dabei gab es neben einem schultypischen Turnsaal Um-

kleiden, Sanitäreinheiten, Büros, Archivräume und einen Schutzraum für den Schulbetrieb. Dieser ehemalige Turnsaal bildet nun den Hauptraum des Testablaufes. Er verfügt über eine neue Chillout-Area als eingesetzte Galerie, eine Tribüne sowie eine Kletterwand für die Pausenaktivitäten. Neben dem gänzlich neuen Eingangsbereich wurden auch Büros, Lager- und Technikflächen neu adaptiert. Um den heterogenen Gebäudekomplex einheitlich erscheinen zu lassen, wurde die Außenstruktur samt den Bestandsfenstern beschichtet und texturiert. So entstand ein lichtdurchflutetes, barrierefreies, modernes Gebäude, welches heutigen Ansprüchen einer Bildungseinrichtung gerecht wird. O B J E K T D AT E N „Talent Center“ WK Steiermark Bauherr Wirtschaftskammer Steiermark Generalplanung Baumeister Leitner Planung & Bauaufsicht GmbH Projektleitung: Arch. DI Reinhard Hubmann Bauaufsicht Leitner Planung & Consulting GmbH Statik Büro DI Jürgen Freller ZT GmbH Baumeisterarbeiten Bauunternehmung GRANIT GesmbH Nutzfläche: ca. 1.260 m² Bauzeit: Mai 2015 – Mai 2016

Der ehemalige Turnsaal bildet nun den Hauptraum für den Testablauf. Er verfügt über eine neue Chillout-Area als eingesetzte Galerie, eine Tribüne sowie eine Kletterwand für die Pausenaktivitäten. Neben dem gänzlich neuen Eingangsbereich wurden auch Büros, Lager- und Technikflächen neu adaptiert.

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Fotos: Michael Wallraff ZT GmbH

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Diffiziler Betonbau F

gerkonstruktionen mit aufgelegten Betonblockstufen. Aufgrund des schlechten Baugrundes steht das gesamte Gebäude auf Pfahlköpfen. Aufgrund des eingeschränkten Zufahrtsbereiches musste mit einem 60Meter-Kran auf einen zweiten Kran mit einem 45 Meter langen Ausleger umgehoben werden. Erstmalig in der Steiermark kam auf dieser Baustelle eine 52Meter-Betonpumpe zum Einsatz. Die Dachkonstruktion (1.800 m² Dachfläche) erfolgte in Brett-Sperrholz-Ausführung. Eine der zusätzlichen Herausforderungen bei diesem Bauvorhaben bestand darin, dass die Arbeiten großteils während des laufenden Schulbetriebes verrichtet werden mussten.

O B J E K T D AT E N Labor- u. Werkstättengebäude für Landesberufsschule Graz-St.Peter Auftraggeber Landesimmobiliengesellschaft Steiermark Planung Michael Wallraff Ziviltechniker GmbH Statik IKK ZT GmbH. (DI Sommeregger) Baumeisterarbeiten und Zimmermeisterarbeiten Strobl Bau – Holzbau GmbH Massen: ca. 300.000 kg Bewehrung ca. 2.700 m3 Beton ca. 2.000 m² Asphaltflächen Bauzeit: 20 Monate

Fotos: Paul Ott

ür die Landesimmobiliengesellschaft Steiermark errichtete das Bauunternehmen Strobl das neue Labor- und Werkstättengebäude der Landesberufsschule Graz-St-Peter. Dabei handelt es sich um eine höchst komplizierte und anspruchsvolle Betonkonstruktion mit zum Teil schrägen bzw. dreidimensional verschobenen Elementen. Auf den Stahlbau wurden KLH-Platten montiert. Besonders spektakulär ist der sogenannte „Kristall-Lichthof“ in StahlbetonGlaskonstruktion mit PV-Anlage. Die Außenwandkonstruktion erfolgte bis auf über 30 m Höhe mit schrägen und dreidimensional verschnitten Oberflächen. Die Stiegenhauskonstruktion besteht aus Stützen und Trä-

Wohnanlage in Mischbauweise

I

m begehrten Grazer Wohngebiet Mariagrün realisierte Strobl Bau GmbH dieses schöne Bauträgerprojekt mit 16 Wohnungen (ca. 950 m² Wohnnutzfläche). Die Anlage besteht aus zwei Baukörpern und wurde in Mischbauweise Massiv/Holz hergestellt. Das zweite Obergeschoß ist in Holzriegelweise mit BSP-Decke errichtet worden. Das dritte Obergeschoß besteht aus Holzriegelwänden. Die starke Hanglage und die sehr engen Baustellenverhältnisse stellten das Team von Ing. Martin Rypka und Franz Hofer vor besondere Herausforderungen. Die Wohnungen sind zwischen 40 m² und 80 m² groß, verfügen über großzügige Balkone und Kellerabteile. Mittels Lift sind alle Wohnungen barrierefrei erreichbar.

Strobl Bau – Holzbau GmbH | 8160 Weiz | Tel. 03172 / 2755 | www.strobl.at

O B J E K T D AT E N Wohnanlage Oasis Mariagrün, Graz, Dr. Eckener-Str. 2 Bauherr und Bauträger Strobl Bau – Holzbau GmbH Planung Arch. DI J. Hohensinn Statik IKK ZT GmbH. (DI Sommeregger) Baumeisterarbeiten und Generalunternehmer Strobl Bau – Holzbau GmbH Projektleitung: Ing. Chr. Traußnig 16 Wohnungen Gesamtnutzfläche: 950 m2 Bauzeit: 9 Monate

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Gefahr im Verzug: Grazer Gründerzeit-Haus mustergültig saniert Eines der markantesten Gründerzeithäuser in Graz-St. Leonhard musste aufgrund schwerwiegender Mängel umfassend saniert werden, sodass es nun wieder in seinem ursprünglichen Glanz erstrahlen kann. Die Schirmherrschaft dieses Projektes inklusive Planung oblag der Tilz & Partner Bauconsult GmbH, die baulichen Ausführungen wurden von Pongratz Bau GmbH geleistet.

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as zweistöckige Wohnhaus in der Alberstraße, erbaut für „Herrn Doctor Johan Blaschke, k. k. Universitätsprofessor“, zu welchem ursprünglich auch der heutige Lessingpark als „eigener Garten“ gehörte, erfuhr im Laufe der Zeit bereits mehrere Durchläufe an Erweiterungen und Adaptierungen: So wurden Mitte der 1950er-Jahre sowohl die einstigen Ställe im Innenhof zu Garagen umgebaut, als auch 30 Jahre später weitreichende Dachgeschoßausbauten vorgenommen. Die Fassade erhielten einen neuen Anstrich. Dringend durchzuführende Reparaturarbeiten am laut eines woh-

nungssuchenden Studierendenpaares als „schönstes Haus von Graz“ bezeichneten Gebäude brachten schwerwiegende Mängel, etwa am ausgebauten Dachgeschoß, zum Vorschein: So waren beispielsweise die Sparren- und Pfettenköpfe bereits völlig abgemorscht. Aufgrund der ernsten Situation – auch an der rissigen Fassade drohten Teile der Gesimse und der Fensterverdachungen abzubrechen – musste umgehend reagiert und mit der Sanierung begonnen werden. Für Projektleiter DI Dr. Gernot Tilz, dessen Büro sich im gegenständlichen Gebäude befindet, keine spezielle Herausforde-

rung: „Die schwierige Konstruktion des Dachgeschoßausbaus forderte mein gesamtes Team sowohl technisch als auch organisatorisch, mussten die Arbeiten doch möglichst sanft und gleichzeitig rasch erfolgen – und das Ganze im bewohnten Zustand.“ Die Fassade hatte aufgrund des zu dichten Anstrichs schwere Mängel erlitten: Risse und Abblätterungen traten auf, der Putz darunter war beschädigt und die Festigkeit teilweise verloren gegangen. Die Sanierungsarbeiten umfassten das Abbeizen des alten Anstrichs, das Abklopfen hohler und loser Stellen sowie in weiterer Folge die örtliche Ausbesserung und einen

Das Objekt vor der Sanierung mit der nicht historischen Farbgebung.

BM DI Dr. Gernot Tilz (l.) und Pongratz-Bauleiter BM DI Reinhard Freidl

September 2016 neuen Anstrich. Die Gesimse und Fensterverdachungen wurden wiederhergestellt. Für die Malerarbeiten wurde ein Farbton gewählt, der das ursprüngliche Erscheinungsbild aufgreift. Es handelt sich dabei um ein rein mineralisches, diffusionsoffenes System auf Sumpfkalkbasis. Die schwerwiegenden Mängel am Dachgeschoßausbau wurden bereinigt, Undichtigkeiten repariert, die Fenster getauscht und so eine neue Blickachse geschaffen. „Aufgrund der hohen technischen Herausforderungen und des engen Bauzeitplans erforderte dieses Projekt einmal mehr fundiertes Fachwissen vom Projektleiter bis zum ausführenden Lehrling“, so DI Franz Bauer von der mit den Baumeisterarbeiten beauftragten Firma Pongratz. „Eine derartige Ausführungsqualität kann nur durch ein perfektes Zusammenspiel zwischen Planer und ausführendem Unternehmen erreicht werden.“

O B J E K T D AT E N Sanierung Wohnhaus Alberstraße 15, 8010 Graz Bauherr Dr. Gerta Jandl Planung, Statik, Projektleitung Tilz & Partner Bauconsult GmbH BM DI Dr. Gernot Tilz

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Die Fassade hatte aufgrund des zu dichten Anstrichs schwere Mängel erlitten: Risse und Abblätterungen traten auf, der Putz darunter war beschädigt und die Festigkeit teilweise verlorengegangen. Die Sanierungsarbeiten umfassten das Abbeizen des alten Anstrichs, das Abklopfen hohler und loser Stellen sowie örtliche Ausbesserungen und einen neuen Anstrich. Die Gesimse und Fensterverdachungen wurden wiederhergestellt. Für die Malerarbeiten wurde ein Farbton gewählt, der das ursprüngliche Erscheinungsbild aufgreift. Es handelt sich dabei um ein rein mineralisches, diffusionsoffenes System auf Sumpfkalkbasis.

Baumeisterarbeiten Pongratz GmbH 15 Wohnungen Gesamtnutzfläche: 1.500 m2 Projektvolumen: rd. € 900.000,-- netto

Tilz & Partner Bauconsult GmbH 8010 Graz | 0316/346784 | www.tilz.at

Die schwerwiegenden Mängel am Dachgeschoßausbau – u. a. starke Holzvermorschungen – wurden bereinigt, Undichtigkeiten repariert, die Fenster getauscht und so eine neue Blickachse geschaffen.

Pongratz Bau Gesellschaft m.b.H. 8041 Graz | 0316/296622 | www.pongratz.at

Die Beratungsschecks der Landesinnung Bau Mit diesen Schecks erhalten Mitgliedsbetriebe der Landesinnung Bau beträchtliche Zuschüsse (bis zu EUR 1.000,-- bzw. 2.574,--), wenn sie vor dem Projektstart die Hilfe von Experten in Anspruch nehmen.

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s sind zahlreiche Gesetze und Rechtsnormen, mit denen sich steirische Bauunternehmen auseinandersetzen müssen. Die Landesinnung Bau hat es sich zum Ziel gesetzt, ihre Mitglieder bestmöglich bei der Einhaltung dieser zahlreichen und schwer überschaubaren Bestimmungen zu unterstützen. Dazu bietet die Innung ihren Mitgliedern Beratungsschecks zu den Themen „Baurestmassen“, „Betriebswirtschaftlich Fit“ und „Risiken bei der Weitergabe von Aufträgen“ an. Diese Beratungsschecks ermöglichen den Mitgliedern Beratungen durch Experten, wobei die anfallenden Kosten von der Innung entsprechend bezuschusst werden. Denn Fehler müssen so nicht erst um teures Geld im Nachhinein behoben werden, sondern werden schon verhindert, bevor sie passieren. Wichtig: Die Beratung muss präventiv erfolgen – auf lau-

fende Rechtsfälle kann der Scheck nicht eingelöst werden.

wirtschaftlichen Überblick auch als Basis in Bezug auf die Zusammenarbeit mit ihren finanzierenden Partnern.

Beratungsscheck „Baurestmassen“ Es stellt sich die Frage, wie Baurestmassen zu behandeln sind, wie sie entsorgt werden müssen und wieviel davon wiederverwertet werden muss. Ein Fehler in der Anwendung oder Auslegung kann erhebliche Kosten nach sich ziehen.

Beratungsscheck „Betriebswirtschaftlich Fit“ Die betriebswirtschaftliche Fitness steht im Focus der Scheck-Aktion „Betriebswirtschaftlich Fit“. Von der individuellen Kennzahlenauswertung bis zum Rating mit Maßnahmenkatalog: In zwei Modulen mit den vielversprechenden Titeln „Standortbestimmung“ und „Rating-fit“ bekommen die Firmen einen guten betriebs-

Beratungsscheck „Risiken bei der Weitergabe von Aufträgen“ Die Weitergabe von Aufträgen im Bau birgt für den Generalunternehmer erhebliche Risiken. Die Beschäftigung von Subunternehmen und Leihpersonal ist gerade im Baugewerbe oft eine Gratwanderung. Nur allzu leicht passieren dabei Fehler, die Unternehmen teuer zu stehen kommen können. Eine große Rolle spielt dabei das Lohn- und Sozialdumping-Bekämpfungsgesetz. Wie Sie zu den Beratungsschecks kommen, entnehmen Sie bitte direkt der Homepage der Landesinnung Bau www.stmk.bau.or.at.

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AUSZEICHNUNGEN | PREISE | EHRUNGEN | SMALL-TALK

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ie Landesinnung Bau hatte auch heuer wieder zum Sommercocktail geladen. Die Skybar am Grazer Schloßberg bot hierfür eine herrliche Kulisse. Rund 190 Bauunternehmer folgten der Einladung und nutzten die Gelegenheit, sich bei herrlichem Sommerwetter in gemütlicher Atmosphäre unter Berufskollegen auszutauschen. Landesinnungsmeister BM DI Alexander Pongratz konnte neben den Bau-Experten wie immer auch zahlreiche Ehrengäste aus Wirtschaft, Bildung und Politik begrüßen.

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m 6. Juni wurden in Pörtschach am Wörthersee im Rahmen der BAU fair!-AwardGala die diesjährigen Coronati-Preise für herausragende Planungs- und Bauleistungen vergeben. Der Sieg ging an den Salzburger Baumeister DI Arnold Schmitzer und seine pm1 Projektmanagement GmbH mit dem Projekt „DomQuartier Salzburg“. Dahinter belegten zwei Steirer die Plätze: BM Techn. Rat Ing. Rudolf Leitner und sein Büro Baumeister Leitner Planung & Bauaufsicht GmbH wurden für das Smart-City-Projekt Gleisdorf (siehe Seite 6) ebenso ausgezeichnet wie BM Ing. Michael Stvarnik und seine Stvarnik Bau GmbH für die in historischer Bauweise mustergültig sanierte „Ederbastei Judenburg“ (siehe Seite 8). „Der Coronati-Preis repräsentiert die gelebte gesellschaftliche Verantwortung der Bauwirtschaft“, so Bundesinnungsmeister Hans-Werner Frömmel. „Ideen und neue Wege für mehr Fairness gegenüber Mensch und Umwelt sind unserem Berufsstand ein zentrales Anliegen und verdienen eine Würdigung.“ Mit dem „Coronati“ werden Bauprojekte ausgezeichnet, die

Sommercocktail am Grazer Schloßberg: LIM DI Alexander Pongratz, InnungsGF Susanne Grilz und BIM Senator h.c. KR BM Ing. Hans-Werner Frömmel.

BM Techn. Rat Ing. Rudolf Leitner (r.) und Mitarbeiter Arch. DI Dietmar Koch (Mitte) mit dem zweiten Preis des „Quatuor Coronati 2016“.

hinsichtlich der Kriterien ökologisch & ökonomisch, modern & innovativ, ethisch & sozial besonders herausragen. www.coronati.at

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wei große Auszeichnungen gab es in diesem Jahr auch für das Weizer Unternehmen Strobl Bau GmbH. Im Februar erhielt Strobl für das Projekt „LFS Güssing Lehrund Wirtschaftsbetrieb“ den Burgenländischen Holzbaupreis in der Kategorie „Landwirtschaftliche Bauten“. Und im Mai gab es auch noch den Niederösterreichischen Holzbaupreis, und zwar in der Kategorie „Um- und Zubauten“ für das Projekt „Kindergartenerweiterung Maria Anzbach“. Damit hat Strobl nach dem Steirischen Holzbaupreis 2015 bereits den „Bundesländer-Hattrick“ erzielt.

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uch Lieb Bau Weiz konnte beim Burgenländischen Holzbaupreis reüssieren und erhielt diese Trophäe in der Kategorie „Gewerbliches Bauwerk" für den SPAR Einkaufsmarkt Oberwart. Eine weitere Auszeichnung gab es bei der Internationalen Saint-Gobain Trophy-Gala in Prag, wo die besten Trockenbauer der Welt gekürt wurden: In der „Commercial Category Runner–Up“ ging dieser Preis für das Multifunktionszentrum der Raiffeisen Landesbank Steiermark in Raaba an Lieb Bau Weiz.

Gleich zwei Holzbaupreise für Harald und Margit Strobl von Strobl Bau GmbH

U

nd gleich noch einmal in die Oststeiermark: In Pischelsdorf eröffnete die Gußmagg Planungs GmbH ihr neues Bürogebäude. „Für Planungen zum Eigenbedarf braucht man immer etwas länger, außerdem muss dies ja neben den sonstigen Hauptgeschäften gehen – aber jetzt sind wir glücklich, dass wir endlich unser neues Büro beziehen können“, atmete BM Ing. Martin Gußmagg nach der Eröffnungsfeier am 15. Juli erleichtert auf (siehe S. 13).

BM Ing. Michael Stvarnik (l.) erreichte mit seinem Judenburger SanierungsProjekt „Ederbastei“ beim Coronati-Wettbewerb die „Bronzemedaille“.

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n Passail feierte das Unternehmen Feldgrill Bau GmbH heuer sein 70-Jahre-Jubiläum. 1946 hatte Maurermeister Gerhard Feldgrill die Firma gegründet. 1977 erfolgte die Übergabe an seinen Sohn und jetzigen Firmenchef Baumeister Ing. Gerhard Feldgrill. 1993 wurde die Firma um eine Zimmerei erweitert. Einer der Höhepunkte in der 70-jährigen Geschichte war sicherlich die Verleihung des Staatspreises für die Entwicklung des Domino-Gartensteines im Jahr 1981.

DI Doris Enzensberger-Gasser (Mitte) übernahm für Lieb Bau Weiz die „Saint-Gobain Gypsum International Trophy 2016“.

Im April feierte die Baufirma Feldgrill in Passail ihr 70-JahreJubiläum. Unter den Gratulanten war da natürlich auch LIM Alexander Pongratz, der seitens der Landesinnung eine Auszeichnungsurkunde für unternehmerische Leistungen überreichte.

Das Team rund um BM Ing. Martin Gussmagg (3. v. l.) konnte im Juli das neue – natürlich selbst geplante – Bürogebäude in Pischelsdorf beziehen.