2016 Melbourne: Swinburne University of Technology

Fakultätspartnerschaft Studierendenbericht WS 2015/2016 Melbourne: Swinburne University of Technology Angaben zur Person der/des Studierenden: Vorname...
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Fakultätspartnerschaft Studierendenbericht WS 2015/2016 Melbourne: Swinburne University of Technology Angaben zur Person der/des Studierenden: Vorname, Name: Joschka, Thuro Studienfach: TUM-BWL Master; Schwerpunkte: Finance & Accounting, Maschinenwesen

Vorbereitung Bewerbung und Organisation Nach der erfolgreichen Bewerbung an der TUM und der Nominierung durch das International Office an der Partneruniversität, muss man sich auch noch einmal separat an der Swinburne University of Technology bewerben. Hierzu muss man folgendes Dokument ausfüllen: http://www.swinburne.edu.au/media/swinburneeduau/study-atswinburne/docs/pdfs/international-student-study-abroad-exchange-app-form.pdf Zusätzlich benötigte Dokumente sind in der Checkliste aufgeführt. Bei der Kursnominierung kann man ruhig mehr Kurse angeben als man belegen möchte, da hier zunächst nur geprüft wird, ob man für die entsprechenden Kurse zugelassen wird (nicht zwangsläufig der Fall). Später im Bewerbungsprozess kann man dann aus den Kursen auswählen, zu denen man zugelassen wurde (mindestens jedoch 3 was 37.5 Credits entspricht, Visabestimmung). Informationen zu den verschiedenen Kursen findet man auf der Homepage der Swinburne University. Die Bewerbung erfolgt in Zusammenarbeit mit Frau Helfers, die alle Bewerbungen gesammelt an die Partneruniversität schickt. Man bekommt dann einen sogenannten Offer Letter von der Uni, in dem auch die Kurse, für die man zugelassen wurde, aufgeführt sind. Um den Studienplatz endgültig anzunehmen, muss man schließlich noch die Offer Acceptance Form ausfüllen (http://www.swinburne.edu.au/study/international/offer/ ), die Unit Nomination Form einreichen (endgültige Kursnominierung, wobei auch Kurswechsel noch vor Ort theoretisch möglich sind) und den Betrag für die Krankenversicherung überweisen. Diese ist verpflichtend und wird völlig unkompliziert per Western Union Transaktion über die Uni abgewickelt (A$ 367). Man erhält daraufhin eine Zahlungsbestätigung, die man mit den restlichen Unterlagen per Mail an die Uni schicken muss. Daraufhin bekommt man eine Confirmation of Enrolement (CoE) mit der man dann auch endlich sein Visum online beantragen kann (http://www.border.gov.au ). Die Bestätigung erhält man bereits wenige Tage später. Die Kosten für das Visum betragen etwa A$ 550. Wie man sieht ist der Bewerbungsprozess ziemlich umfangreich und es sind zahlreiche Dokumente auszufüllen und einzureichen. Es ist jedoch eigentlich immer

alles genau beschrieben und bei Fragen kann man auch einfach eine Mail an die hilfsbereiten Mitarbeiter der Swinburne schreiben. Flug und Anreise Das Semester in Australien beginnt bereits Anfang August und überschneidet sich daher leider mit dem an der TU. Außerdem sollte man spätestens eine Woche vor Vorlesungsbeginn zur sog. Orientation Week anreisen, weshalb ich damals nur zwei Prüfungen an der TUM mitschreiben konnte und bereits zwei Tage nach meiner letzten Prüfung fliegen musste. Meinen Flug habe ich bei STA Travel gebucht, die zum Teil spezielle Studententarife und auch Umbuchungsmöglichkeiten anbieten. Dies ist sicherlich hilfreich, da man evtl. noch nicht genau weiß, wann man zurückfliegt. Die Kosten für den Flug belaufen sich je nach Fluglinie und natürlich Buchungszeitpunkt auf ca. 1200-1300€. Für den Transfer vom Flughafen in Melbourne zu seiner Unterkunft bietet die Swinburne einen kostenlosen Shuttle Service an (muss allerdings vorher gebucht werden!). Dies ist äußerst hilfreich, besonders, wenn man wie ich mitten in der Nacht ankommt. Wohnungssuche Melbourne ist leider noch einmal teurer als München und deshalb muss man mit einer monatlichen Miete von um die 700€ rechnen, vor allem, wenn man in günstig gelegenen Stadtteilen wie CBD, South Yarra oder Richmond wohnen möchte. Es ist auch möglich sich für einen Wohnheimplatz auf dem Campus der Uni zu bewerben. Diese sind allerdings auch nicht günstiger und da ich näher am Stadtzentrum wohnen wollte, habe ich mich dafür nicht beworben und kann daher auch nichts Genaueres schreiben. Die internationalen Studenten, die dort wohnten waren jedoch alle ziemlich zufrieden. Ich habe mir damals für die ersten Wochen eine Unterkunft über airbnb von Deutschland aus gesucht, um dann vor Ort ohne Stress ein Zimmer suchen zu können. Alternativ kann man natürlich auch die ersten Tage in einem Hostel schlafen. Die Wohnungssuche gestaltet sich zum Teil nicht ganz einfach, es haben jedoch alle Studenten, die ich kennengelernt habe innerhalb von etwa zwei Wochen etwas gefunden. Die meisten haben über https://flatmates.com.au gesucht, was mit WG-gesucht vergleichbar ist. In Melbourne läuft aber alles etwas kurzfristiger ab, sodass man oft sofort einziehen kann. Bei der Wohnungssuche sollte man außerdem auf die Anbindung ans öffentlich Verkehrsnetz achten (Tram und Metro), da die Entfernungen in Melbourne doch etwas größer sind und der Campus etwas außerhalb liegt (mit der Metro jedoch innerhalb von 15min vom Stadtzentrum zu erreichen und damit näher als Garching an der Innenstadt).

Ankommen vor Ort Begrüßung und Betreuung Zu Beginn der Orientation Week findet eine Einführungsveranstaltung für alle internationalen Studenten statt, bei der man alle wichtigen Informationen für die ersten Schritte an der Uni bekommt. Die verschiedenen Clubs der Uni stellen sich vor und man hat die Chance abends in gemütlicher Atmosphäre bei einem Bier andere Austauschstudenten kennen zu lernen. Was die Clubs angeht kann ich die Swinmates sehr empfehlen. Dabei handelt es sich um Studenten der Swinburne, die

ebenfalls schon ein Auslandssemester gemacht haben und verschiedene Aktivitäten organisieren, sowie einem bei sämtlichen Fragen rund ums Leben in Melbourne weiterhelfen (kostet auch nur A$ 5 für das ganze Semester und wir haben sogar Freikarten für ein Footy Spiel bekommen). Teil der Orientation Week ist außerdem eine City Tour (sehr lustig), bei der man in Gruppen verschiedene Challenges erledigen muss und dabei Melbourne gleich genauer kennenlernt. Bei einer Campus Führung wird einem der kompakte und schöne Campus (direkt neben der Metro Station), sowie Essensmöglichkeiten in der Nähe der Uni gezeigt. Man erhält Infos zu den verschiedenen Anlaufstellen (Student HQ etc.) und erfährt wo man z.B. seinen Studentenausweis bekommt. Zum Abschluss der Orientation Week wird außerdem noch ein Ausflug (von einem externen Anbieter, bei uns zu einem Sanctuary und Weingut) angeboten, für den man allerdings extra bezahlen muss und den ich im Nachhinein nicht nochmal machen würde. Hier gibt es im Laufe des Semesters deutlich bessere und günstigere Angebote (z.B. SSAA) oder man unternimmt einfach mit mehreren Studenten selbst etwas Ähnliches. Und wenn man noch Fragen zur Kurswahl haben sollte oder Kurse tauschen möchte, kann man jederzeit im Abroad Office vorbeischauen. Für sonstige Fragen und um mit allen anderen Austauschstudenten vernetzt zu sein, wurde auch noch eine Facebook Gruppe gegründet. Es wird also dafür gesorgt, dass einem der Start nicht allzu schwerfällt und man sich bereits innerhalb weniger Tage an der Uni und in der Stadt auskennt.

Studium an der Partneruni Ablauf und Aufwand Das Semester an der Swinburne ist in 12 Vorlesungswochen eingeteilt, wobei es nach der sechsten Woche einen einwöchigen Mid-Semester Break (etwa AnfangMitte September) gibt. Dieser wurde von fast allen Studenten zum Reisen genutzt. Ich habe einen Trip ins Outback gemacht, andere sind an die Ostküste, nach Sydney oder sogar Bali geflogen. In den Vorlesungen sind meistens nur um die 25 bis 40 Studenten und das ganze ist deutlich persönlicher als an der TUM. Man spricht die Professoren beispielsweiße beim Vornamen an. Durch die relativ kleine Gruppengröße (eher mit einem Seminar an der TUM vergleichbar) ist der Ablauf einer Vorlesung auch interaktiver gestaltet. In meinen Kursen waren hauptsächlich andere europäische Austauschstudenten oder Studenten aus Asien (Indien, China, Vietnam, etc.) und nur sehr wenige australische Studenten (scheint vor allem im Post Graduate Bereich so zu sein). Die internationale Zusammensetzung machte die Diskussionen in den Vorlesungen allerdings äußerst interessant und man lernte eine Menge über andere Kulturen. Meine Vorlesungen dauerten jeweils 3 Stunden und waren zum Teil erst abends (eine von 17:00-20:00 Uhr und eine sogar von 18:00-21:00 Uhr). Dies scheint auch vor allem im Post Graduate Bereich der Fall zu sein, da hier manche Studenten bereits berufstätig sind und tagsüber deshalb keine Zeit haben. In eigentlich allen Fächern muss man mindestens zwei Assignments abgeben (ein individual und ein group assignment), sowie eine kurze Präsentation halten. Der Arbeitsaufwand während des Semesters ist damit deutlich höher als an der TUM, dafür ist die Prüfungsphase am Ende nicht ganz so stressig. Meistens machen die Abschlussprüfungen nur noch 40% oder 50% der Gesamtnote aus, zum Teil gibt es gar keine Prüfung mehr. Wenn man sich allerdings konsequent hinsetzt und seine

Assignments nicht bis zum letzten Tag aufschiebt, bleibt auch noch genug Zeit für andere Aktivitäten und um das Leben in Melbourne zu genießen. Kurswahl Laut Visabestimmung muss man sich für mindestens 3 Kurse einschreiben. Dies entspricht einem Umfang von 37.5 Credits und damit hat man normalerweise auch genug zu tun (ein Kurs hat in der Regel 12.5 Credits, 4 Kurse und damit insgesamt 50 Credits entsprechen einer „full workload“). Bei der Wahl der Kurse ist folgender Link sehr hilfreich: http://www.swinburne.edu.au/study/options/find/ Man sollte darauf achten, dass sich die einzelnen Vorlesungen nicht überschneiden (http://www.swinburne.edu.au/timetable/apunitofstudy.html ) und im jeweiligen Semester auch tatsächlich angeboten werden. Falls man im Master ist und sich die Kurse anrechnen lassen möchte, müssen es auf jeden Fall Postgraduate Kurse sein. Ich habe die Kurse „Consumer Behaviour“, „Global Business Cultures“ und „Australia: A Global Context“ belegt. Die ersten beiden hoffe ich im Bereich „Wirtschaftswissenschaftliches Wahlfach“ anrechnen lassen zu können (das nötige Anrechnungsformular muss ich noch einreichen, normalerweise sollte es hier aber keine Probleme mit der Anerkennung geben). Insgesamt war ich mit meiner Kurswahl sehr zufrieden. Alltag und Freizeit Melbourne ist eine wirklich sehr schöne Stadt zum Studieren und bekannt für seine zahlreichen Gassen, Cafés, Bars, Live-Musik und natürlich Graffiti-Streetart. Man kann eine Menge unternehmen und es wird einem ganz bestimmt nie langweilig. Mit der für Melbourne typischen Tram und der Metro ist das öffentliche Verkehrsnetz auch ziemlich gut ausgebaut und man kommt relativ schnell von A nach B. Als Exchange Student bekommt man hier außerdem eine Concession Card, sodass man nur die Hälfte bezahlt. Melbourne ist außerdem so etwas wie die Sporthauptstadt von Australien und absolut Footy (Australian Rules Football) verrückt. Bei uns gab es im Rahmen des Grand Final sogar einen extra Feiertag, nur in Melbourne. Darüber hinaus gibt es viele Parks und auch einen Strand nicht allzu weit vom Stadtzentrum entfernt. Die teils doch sehr kühlen Temperaturen laden von Juli-September jedoch nicht wirklich zum Baden ein und sollten nicht unterschätzt werden. Es kann, vor allem in Melbourne, für australische Verhältnisse ziemlich kalt werden und viele Häuser haben nicht in allen Zimmern eine Heizung. Warme Klamotten also nicht vergessen! Außerdem gibt es viele schöne Orte in Victoria, die man von Melbourne aus innerhalb von ein paar Autostunden erreichen kann (Great Ocean Road, Wilsons Prom, Phillip Island, Grampians, etc.) und sich ideal für Road-Trips am Wochenende eignen.

Fazit Ein Auslandssemester ist eine unglaubliche tolle Erfahrung (speziell in einer so tollen Stadt wie Melbourne), die wenn man die Chance hat sich auf keinen Fall entgehen lassen sollte. Man lernt nicht nur ein anderes Land (unbedingt nach dem Semester noch genug Zeit zum Reisen nehmen) und eine neue Kultur kennen, sondern gewinnt Freunde aus der ganzen Welt. Auch, wenn nicht immer alles wie geplant läuft oder gerade deswegen, bringt ein Auslandsaufenthalt einen in vielerlei Hinsicht

persönlich enorm weiter. Ich hatte eine super Zeit in Australien und kann jedem nur wärmstens empfehlen in Melbourne zu studieren!

Melbourne Skyline, CBD

St. Kilda Pier, Melbourne

Brighton Beach, Melbourne

12 Apostels (Great Ocean Road), Victoria

Wilsons Prom National Park, Victoria

Uluru, Northern Territory

Whitehaven Beach (Whitsunday Island), Queensland

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