VI SI ON VISION ON 3. E UROPÄISCHE FACHTAGUNG KUNST UND BEHINDE RUNG

Verband Kunst und Behinderung e.V.

HAMBURG 15/16/17 FEBRUAR

2013

VISION ON! 3. EUROPÄISCHE FACHTAGUNG KUNST UND BEHINDERUNG HAMBURG 15/16/17 FEBRUAR 2013 EUCREA

EUCREA lädt Akteure und Interessierte zur 3. Europäischen Fachtagung Kunst und Behinderung nach Hamburg ein. Nach den Veranstaltungen in den Jahren 2000 und 2007 will VISION ON! die Utopie einer Zukunftsgesellschaft entwerfen, die Kreativen mit Behinderung umfangreiche Chancen und Möglichkeiten einräumt, ihre Fähigkeiten auszubilden, zu entwickeln und beruflich zu nutzen. Nach der experimentierfreudigen und kreativen Gründerzeit der achtziger Jahre, der fortschreitenden Etablierung künstlerischer Angebote in den neunziger Jahren und der zunehmenden öffentlichen Anerkennung der Kunst behinderter Menschen in diesem Jahrtausend, entwickeln sich neue Anforderungen: Die verabschiedete EU-Konvention und die politisch-gesellschaftlich gewollte Inklusion rückt den Menschen mit Beeinträchtigung und sein kreatives Potential in ein neues Licht. Durch die Einführung des persönlichen Budgets und die finanzielle Neustrukturierung der sozialen Unterstützung behinderter Menschen zeichnen sich erste Veränderungen in der Arbeits- und Beschäftigungslandschaft ab. Aber nicht nur von Seiten der Politik kommen neue Impulse: Auch junge Menschen mit Behinderung nehmen ihr Leben zunehmend in die Hand und formulieren Ansprüche an die Entwicklung ihrer persönlichen Zukunft. Parallel dazu ziehen sich die Anleiter und Gründer der achtziger Jahre langsam aus dem Geschäft zurück. Eine nachwachsende Generation von Kreativen und Pädagogen begegnet der künstlerischen Arbeit behinderter Menschen mit anderen Einstellungen und setzt neue Impulse. Standort – Konzept – Vision stellen die drei Säulen der diskursiven und künstlerischen Beiträge der drei Kongresstage dar. Fachspezifischen Inhalten begegnet die Fachtagung in speziellen Foren für die bildenden und darstellenden Künste. In der bildenden Kunst steht die Zukunft der Atelierarbeit in einem Kunstkontext, in dem behinderte Künstler längst angekommen und nicht mehr durch Genres wie „Outsider-Kunst“ abgegrenzt werden müssen, im Zentrum der Diskussion. Die darstellende Kunst thematisiert – ausgelöst durch aktuelle Produktionen, wie z.B. die von „Monster Truck“ – den behinderten Schauspieler als Gestalter der eigenen, von der Biografie losgelösten Rolle. Europäische Nachbarn bereichern die Tagung mit interessanten Praxisbeispielen in verschiedenen Kunstdisziplinen. Neue künstlerische Aktionsformen werden exemplarisch aufgezeigt und die zurzeit bestehenden Rahmenbedingungen nach möglichen kreativen Spielräumen durchleuchtet. Nach bewährtem Konzept mixt EUCREA kontrastreiche künstlerische und diskursive Impulse und lädt das Kongresspublikum zu unterschiedlichen Herangehensweisen und Blickwinkeln ein. Mit der Produktion des französischen Choreografen Jérôme Bel und dem Schweizer Theater HORA erwartet die Kongressgäste am ersten Abend auf Kampnagel ein besonderes Highlight. „Disabled Theater“ wandert zur Zeit über die großen Bühnen und Festivals dieser Welt und sorgt für Anregung und Diskussion in der Szene. Spielräume, die zum Feiern und Plaudern einladen, werden auf dieser Fachtagung natürlich nicht fehlen. Es ist Zeit für neue Gespräche und Ideen. Diskutieren Sie mit uns! Wir freuen uns auf drei Tage voller Anregungen in Hamburg. EUCREA Verband Kunst und Behinderung e.V.

KURZÜBERSICHT PROGRAMM FO RU M / G RO S S E R S AAL / H AN DE LS K AMME R H AMBU RG 13.00 Uhr GRUSSWORT Barbara Kisseler (Kultursenatorin der Freien und Hansestadt Hamburg) 13.15 Uhr

BEGRÜSSUNG EUCREA Verband Kunst und Behinderung e.V.

13.30 Uhr DISKURS 14.00 Uhr

JEDER MENSCH IST EINE PRIMZAHL – TEILBAR NUR DURCH EINS UND SICH SELBST

PERFORMANCE

PROTOKOLL PANKOW

Reinhard Kahl

Dominik Bender, Peter Pankow

BI LDE N DE K U N S T / G RO S S E R S AAL / H AN DE LS KAMME R H AMBU RG 14.30 Uhr STANDORTBESTIMMUNG TODAY’S CHANGE IN TERMINOLOGY AND RECEPTION OF OUTSIDER ART Roger Cardinal (angefragt) 15:15 Uhr PERSPEKTIVE: KÜNSTLERISCHE MODELLE

KUNST MACHEN

Klaus Mecherlein

15.45 Uhr PERSPEKTIVE: KÜNSTLERISCHE MODELLE

ZUR REZEPTION VON WERKEN GEISTIG BEHINDERTER KÜNSTER

Viola Luz

16.30 Uhr PAUSE 17.00 Uhr

PERSPEKTIVE: KÜNSTLERISCHE MODELLE

MADMUSEE UND CREAHM

Pierre Muylle

DARS T E LLE N DE KU N S T / KL E I N E R S AAL / H AN DE LS KAMME R H AMBU RG 14.30 Uhr STANDORTBESTIMMUNG THEATER MIT BEHINDERTEN MENSCHEN HEUTE: FORMEN UND ARBEITSANSÄTZE IN DEUTSCHLAND UND EUROPA Jutta Schubert, Lis Marie Diehl 15.15 Uhr

STANDORTBESTIMMUNG „ICH BIN SCHAUSPIELERIN.“ DARSTELLER MIT BEHINDERUNGEN IM KONTEXT DES AKTUELLEN SCHAUSPIELERDISKURSES Yvonne Schmidt

16.00 Uhr STANDORTBESTIMMUNG AM ZIEL? GEISTIG BEHINDERTE IN DER THEATER-, TANZ- UND PERFORMANCESZENE Marcel Bugiel 16.30 Uhr PAUSE 17.00 Uhr

STANDORTBESTIMMUNG FESTIVALS – INTEGRATIV ODER INKLUSIV? KOOPERATIONEN MIT ETABLIERTEN HÄUSERN UND TANZ- UND THEATERFESTIVALS Luc Perceval, Amelie Deuflhard, Anja Dirks, Marietta Piekenbrock, Gunda Zeeb

FO RU M / K AMP NAG E L 20.00 Uhr GASTSPIEL DISABLED THEATER Theater HORA nach einer Choreografie von Jérôme Bel

KURZÜBERSICHT PROGRAMM BI LDE N DE K U N S T / G ROS S E R S AAL / H AN DE LS K AMME R H AMBU RG 9.30 Uhr

PRÄSENTATIONSKONTEXTE VON DER KUNST DER VERRÜCKTEN ZU DER KUNST OHNE GRENZEN Carine Fol

10.15 Uhr

PRÄSENTATIONSKONTEXTE

11.00 Uhr

PAUSE

11.30 Uhr

PRÄSENTATIONSKONTEXTE MUSEUM OF EVERYTHING James Brett (angefragt)

12.15 Uhr

PRÄSENTATIONSKONTEXTE DISKUSSION

AUSSTELLUNGSKONZEPTE IN ITALIEN

Bianca Tosatti

13.00 Uhr PAUSE DARS T E LL E NDE K U N S T / KL E I N E R S AAL / H ANDE L S KAMME R HAMBURG 9.30 Uhr

INSPIRATION NACHBARN DAS BACK TO BACK THEATER/AUSTRALIEN – WEGBEREITER EINER NEUEN THEATERFORM N.N.

10.15 Uhr

INSPIRATION NACHBARN AUF DER SUCHE NACH DEM MAGISCHEN MOMENT IM THEATER – DAS THEATER ECCE IN SALZBURG Reinhard Tritscher

11.00 Uhr

PAUSE

11.30 Uhr

INSPIRATION NACHBARN FESTIVALKULTUR IN DER SCHWEIZ Sybille Ott

12.15 Uhr

INSPIRATION NACHBARN EIN INTEGRATIVES TANZNETZWERK ÜBER KONTINENTE Gerda König, Gustavo Fjalkow

13.00 Uhr

PAUSE

KURZÜBERSICHT PROGRAMM FO RU M / G RO S S E R S AAL / H AN DE LS K AMME R H AMBURG 15.00 Uhr REALITÄT & UMSETZUNG EIN ÜBERBLICK ÜBER DAS PERSÖNLICHE BUDGET – CHANCEN, MÖGLICHKEITEN UND BEGRENZUNG. EINE EINFÜHRUNG Berit Blesinger 15.30 Uhr REALITÄT & UMSETZUNG DAS PERSÖNLICHE BUDGET: KONZEPTION UND REALISIERUNG IM ATELIER GOLDSTEIN Melanie Schmitt 16.00 Uhr PAUSE 16.30 Uhr KUNSTHÄUSER VON MORGEN KUNST - BERLIN - INKLUSION Matthias Böhler 17.00 Uhr

KUNSTHÄUSER VON MORGEN ERWEITERTE HANDLUNGSMÖGLICHKEITEN FÜR EINE VISIONÄRE Peter Heidenwag

KUNSTPRODUKTION

17.30 Uhr

KUNSTHÄUSER VON MORGEN DAS KUNSTHAUS KAT18 // KÖLN - EIN PLÄDOYER FÜR EINE QUOTENLÖSUNG Jutta Pöstges

18.00 Uhr KUNSTHÄUSER VON MORGEN GESPRÄCH 19.00 Uhr KULTUR & KULINARISCHES Buffet und Kulturparty

KURZÜBERSICHT PROGRAMM FO RU M / H AN DE LS K AMME R HAMBU RG 9.30 Uhr

INKLUSION KUNST UND INKLUSION – ZUR REICHWEITE EINES PROZESSES Peter Tiedeken

FO RU M / G RO S S E R S AAL / H AN DE LS K AMME R H AMBURG 10.15 Uhr

NEUE AKTIONSFORMEN I/O ICH UND EIN ANDERER César Meneghetti

10.45 Uhr

NEUE AKTIONSFORMEN VON DER BILDENDEN ZU ANGEWANDTER KUNST UND DESIGN Angela Müller-Giannetti

11.15 Uhr

PAUSE

FO RU M / K LE I N E R S AAL / H AN DE LS K AMME R H AMBU RG 10.15 Uhr

NEUE AKTIONSFORMEN STORYTELLER – TEXTE, SUPPEN, SENSATIONEN Daniela Chmelik

10.45 Uhr NEUE AKTIONSFORMEN ALLES AUF 0! EIN PERFORMATIVER VORTRAG ZUR INKLUSIONSDEBATTE IN KUNST UND KULTUR Matthias Gräßlin 11.15 Uhr

PAUSE

FO RUM / G ROS S E R S AAL / H ANDE L S KAMME R HAMBURG 11.45 Uhr 12.00 Uhr

AUSBILDUNG / QUALIFIZIERUNG INDIVIDUELLE MÖGLICHKEITEN ZUR AUS- UND WEITERBILDUNG IM BEREICH TANZ, PERFORMANCE UND CHOREOGRAFIE Corinna Mindt, Doris Geist AUSBILDUNG / QUALIFIZIERUNG AUSBILDUNG FÜR BEHINDERTE KÜNSTLER IM KULTURCENTRUM Christian Vittinghoff

SKANE (SCHWEDEN)

12.15 Uhr

AUSBILDUNG / QUALIFIZIERUNG ILAN - INCLUSION LIFE ART NETWORK Mona Weniger

12.30 Uhr AUSBILDUNG / QUALIFIZIERUNG AUSBILDUNGSMÖGLICHKEITEN FÜR MENSCHEN MIT BESONDEREN BEDÜRFNISSEN IM DARSTELLENDEN BEREICH IN DEN FRANZÖSISCHSPRACHIGEN LÄNDERN

Nathalie Fratini

12.45 Uhr AUSBILDUNG / QUALIFIZIERUNG ART.START – DAS EUCREA AUSBILDUNGSKONZEPT Jutta Schubert, Angela Müller-Giannetti 13.00 Uhr PAUSE 13.30 Uhr

AUSBILDUNG / QUALIFIZIERUNG RESUMEE

14.00 Uhr

AUSBILDUNG / QUALIFIZIERUNG INKLUSION = AUSBILDUNG BEHINDERTER KÜNSTLER AN KUNSTHOCHSCHULEN?

14.30 Uhr

ZUSAMMENFASSUNG / AUSBLICK

PROGRAMM FORUM / GROSSER SAAL / HANDELSKAMMER HAMBURG 13.00 Uhr GRUSSWORT Barbara Kisseler (Kultursenatorin der Freien und Hansestadt Hamburg) 13.15 Uhr BEGRÜSSUNG EUCREA Verband Kunst und Behinderung e.V. 13.30 Uhr DISKURS JEDER MENSCH IST EINE PRIMZAHL – TEILBAR NUR DURCH EINS UND SICH SELBST

Reinhard Kahl (Autor, Journalist) Daran scheiden sich die Geister: Ist es ein Vorteil, verschieden zu sein oder ist das der große Nachteil? Werden die Verschiedenen an Perfektion gemessen und erweisen sich als Fehlfarben? Aber was wäre denn, wenn die Annäherung an dieses Ideal gelänge? Was hätten wir uns dann zu sagen? Bräuchten wir dann überhaupt Sprache, Kultur und Welt? Oder bliebe dann nur eine Art Pfeiftonrückkopplung, unter der empfindsame Ohren heute immer häufiger schon leiden? 14.00 Uhr PERFORMANCE PROTOKOLL PANKOW

Dominik Bender (Schauspieler, Regisseur), Peter Pankow (Schauspieler, Autor, Bildender Künstler) Peter Pankow ist seit über 30 Jahren als Autor, Schauspieler und bildender Künstler tätig. Bekannt wurde er als Darsteller des seit über 20 Jahren bestehenden Theaters Thikwà. Dominik Bender vom Theater zum westlichen Stadthirschen, ebenfalls Multitalent mit Hang zu Sprachschöpfungen, Dichtung und Fotografie, hat seit 2004 in etlichen Produktionen an beiden Theatern mit Peter Pankow zusammengearbeitet. In PROTOKOLL PANKOW ist ausgehend von zum Teil sehr intimen Interviews ein Stück entstanden, in dem die beiden Schauspieler ihr künstlerisches Selbstverständnis und dessen gesellschaftliche Wertschätzung untersuchen. Gezeigt wird ein ein kurzer Ausschnitt aus der Produktion.

BILDENDE KUNST GROSSER SAAL

DARSTELLENDE KUNST KLEINER SAAL

14.30 Uhr STANDORTBESTIMMUNG

14.30 Uhr STANDORTBESTIMMUNG

TODAY’S CHANGE IN TERMINOLOGY AND RECEPTION OF OUTSIDER ART

Roger Cardinal (Professor Emeritus Literary & Visual Studies Universität Kent/England) Roger Cardinal ist als Experte in Sachen autodidaktischer Kunst in Europa und Amerika bekannt und schrieb 1972 das erste Buch über Art Brut und Outsider Art. Er beschäftigt sich mit diesem Themenfeld als Schriftsteller und Kurator, beispielsweise im Rahmen der Insita-Triennale in Bratislava. Surrealismus und moderne Poesie sind ebenfalls Themen seiner zahlreichen Veröffentlichungen. 15:15 Uhr PERSPEKTIVE: KÜNSTERISCHE MODELLE KUNST MACHEN

Klaus Mecherlein (Leiter atelier hpca) Vorstellungen von Sinn und Funktion des künstlerischen Schaffens bestimmen auch die Arbeit im betreuten Atelier. Aber im Spannungsfeld zwischen kultureller Inklusion und Outsider Art sind solche Leitbilder oftmals komplexer und bleiben zugleich diffuser. Deren Analyse in der aktuellen Situation wird zum Ausgangspunkt einer Weiterentwicklung der Formen.

15.45 Uhr PERSPEKTIVE: KÜNSTERISCHE MODELLE

THEATER MIT BEHINDERTEN MENSCHEN HEUTE: FORMEN UND ARBEITSANSÄTZE IN DEUTSCHLAND UND EUROPA

Jutta Schubert (EUCREA), Lis Marie Diehl (barner 16, DOMO:Musik) Seit mehr als drei Jahrzehnten werden behinderte Schauspieler und Tänzer in verschiedensten Formen auf der Bühne eingebunden. Wo stehen wir heute? Lässt sich ein Paradigmenwechsel bezüglich der Rolle des behinderten Schauspielers im Theater beobachten? Jutta Schubert und Lis Marie Diehl wagen eine subjektive Bestandsaufnahme über Arbeitweisen und Formen inklusiver Theaterarbeit, gelungene und gescheiterte Ansätze. 15.15 Uhr STANDORTBESTIMMUNG „ICH BIN SCHAUSPIELERIN.“ DARSTELLER MIT BEHINDERUNGEN IM KONTEXT DES AKTUELLEN SCHAUSPIELERDISKURSES

Yvonne Schmidt (Züricher Hochschule der Künste / Institut for the Performing Arts and Film) Der Vortrag beleuchtet anhand von Beispielen aus der aktuellen Theaterpraxis, wie Darsteller mit Behinderungen tradierte Bilder von Schauspielern hinterfragen. Im Fokus steht auch, welche Perspektiven sich im Kontext gegenwärtiger Debatten über Schauspielen heute eröffnen.

PROGRAMM BILDENDE KUNST GROSSER SAAL

DARSTELLENDE KUNST KLEINER SAAL

ZUR REZEPTION VON WERKEN GEISTIG BEHINDERTER KÜNSTLER

16.00 Uhr STANDORTBESTIMMUNG

Viola Luz (Kunsthistorikerin) Auf der Basis der Diskursanalyse und im Rahmen der Disability Studies analysiert Viola Luz die Auseinandersetzungen in Kunstbetrieb, Kunstgeschichte und Gesellschaft mit dem Ziel, weitreichende praxisorientierte und kunstpolitische Perspektiven auf die Kunst geistig behinderter Menschen zu entwickeln. Viola Luz zieht ein Resümee ihrer veröffentlichten Forschungen. 16.30 Uhr PAUSE 17.00 Uhr PERSPEKTIVE: KÜNSTERISCHE MODELLE MADMUSEE UND CREAHM

Pierre Muylle (Leiter MADmusée in Liège) Das MADmusée ist ein Lüttich beheimatetes Museum für die Kunst geistig behinderter Menschen. Es bewegt sich im Feld der Outsider-Kunst und ist in Besitz einer Sammlung von internationalen Kunstwerken. Das Museum hat sich drei Aufgaben gestellt: Ausstellungen zu konzipieren und zu realisieren, einen pädagogischen Service anzubieten und ein Zentrum der Dokumentation für Outsider-Kunst zu sein. Dabei kooperiert das MADmusée mit anderen Museen in Belgien, die ebenso in diesem Feld engagiert sind (Dr. Guislain Museum Ghent, art) & (marges musée Brüssel).

AM ZIEL? GEISTIG BEHINDERTE IN DER THEATER-, TANZ- UND PERFORMANCESZENE

Marcel Bugiel (Dramaturg, Festivals No-Limits, Okkupation, Grenzenlos Kultur) Mit geistig behinderten Künstlern Kunst machen und damit als vollwertiger Teil der regulären Theaterszene anerkannt werden – mit diesem Anspruch starteten viele Gruppen, die sich europaweit zu Beginn der 90er Jahre gründeten. Und schufen damit mehr eine eigene Kunstsparte mit dazugehörigen Spielstätten, eigenem Publikum, eigener Ästhetik und eigenen Festivalformaten. Dies fällt vor allem dann auf, wenn geistig behinderte PerformerInnen in Produktionen der durch nichtbehinderte gestalteten Tanz-, Theater- und Performanceszene engagiert sind. An Hand konkreter Beispiele wird beschrieben, welche neuen Fragen dabei entstehen – und welche alten, in der „integrativen Theaterszene“ längst überwunden geglaubten, erneut auftauchen. 16.30 Uhr PAUSE 17.00 Uhr ZUKUNFT FESTIVALS – INTEGRATIV ODER INKLUSIV? KOOPERATIONEN MIT ETABLIERTEN HÄUSERN UND TANZ- UND THEATERFESTIVALS

Amelie Deuflhard (Kampnagel), Anja Dirks (Festival Theaterformen), Luc Perceval (Thalia Theater, angefragt), Marietta Piekenbrock (Ruhrtriennale), Gunda Zeeb (wildwuchs Festival) Ein Gespräch mit Intendanten, Regisseuren und Festivalleitern über die Einbeziehung von behinderten Schauspielern, Theater- und Tanzensembles. Welche Produktionen werden aus ihrer Sicht als Gastspiele in die etablierten Häuser und Festivals eingeladen? Die Hintergründe für künstlerische und organisatorische Entscheidungen werden in diesem Forum offen gelegt und diskutiert.

F O RU M / K AMP NAGE L 20.00 Uhr GASTSPIEL DISABLED THEATER

Theater HORA nach der Choreografie von Jérôme Bel Konzept: Jérôme Bel, Dramaturgie: Marcel Bugiel, Assistenz und Übersetzung: Simone Truong von und mit: Theater HORA, Remo Beuggert, Gianni Blumer, Damian Bright, Matthias Brücker, Matthias Grandien, Julia Häusermann, Sara Hess, Miranda Hossle, Peter Keller, Lorraine Meier, Tiziana Pagliaro In seinem neuen Stück arbeitet der französische Choreograph Jérôme Bel mit geistig behinderten Schauspielern des Theater Hora aus Zürich. Die Performer teilen mit ihrem Publikum das ihnen eigene Zeitempfinden, ihre besondere Körperlichkeit und Sensibilität. Es entsteht ein Raum, in dem Behinderung nicht aus den visuellen und diskursiven Praktiken ausgeschlossen ist – das Marginalisierte ist in den ästhetischen Diskurs vollständig integriert. Die Produktion „Disabled Theater“ wurde auf sämtlichen bedeutenden Festivals Europas gezeigt, ob in Avignon, auf der Ruhr-Triennale oder in Brüssel. Das Gastspiel auf Kampnagel ist am Freitag ausschließlich für die Kongressteilnehmer reserviert.

PROGRAMM BILDENDE KUNST GROSSER SAAL

DARSTELLENDE KUNST KLEINER SAAL

9.30 Uhr PRÄSENTATIONSKONTEXTE IM IN- UND AUSLAND

9.30 Uhr INSPIRATION NACHBARN

VON DER KUNST DER VERRÜCKTEN ZUR KUNST OHNE GRENZEN

Carine Fol (Künstlerische Leitung CENTRALE for the contemporary art, Brüssel) Nach ihrem Studium der Kunstgeschichte an der Freien Universität Brüssel ULB schrieb Carine Fol 1985 ihre Diplomarbeit zu Werken von Jean Dubuffet und Willem De Kooning. 2001 wurde sie erst stellvertretende, später Direktorin des art) & (marges musée in Brüssel und kuratierte mehrere Ausstellungen. Ihre Doktorarbeit schrieb sie zu dem Thema "De l'art des fous à l'art sans marges: de l'evolution du regard et de l'appréciation de l'Art Brut par le monde culturel" (Von der Kunst der Verrückten zur Kunst ohne Grenzen: über den Wandel des Blicks und der Beurteilung der Art Brut durch die kulturelle Welt). 10.15 Uhr PRÄSENTATIONSKONTEXTE IM IN- UND AUSLAND AUSSTELLUNGSKONZEPTE IN ITALIEN

Bianca Tosatti (Kunsthistorikerin, Kuratorin) Bianca Tosatti kuratiert in Italien zahlreiche Ausstellungen im Spannungsfeld moderner und zeitgenössischer Kunst und Outsider Art. Im Rahmen der Fachtagung stellt sie Konzepte, Methoden und Ergebnisse vor und berichtet von impulsgebenden Projekten in Italien. In ihrem Vortrag wagt sie eine Spezifizierung von Kreativität versus Kunst und hinterfragt, inwieweit traditionelle Museumskonzepte noch zeitgemäß sind. Sie wird ihre These unterstreichen, warum aus ihrer Sicht spezielle Kritiker für „Outsider-Art“ nicht notwendig sind, sondern jedes Werk rein unter ästhetischen Gesichtspunkten betrachtet werden sollte. 11.00 Uhr PAUSE 11.30 Uhr PRÄSENTATIONSKONTEXTE IM IN- UND AUSLAND MUSEUM OF EVERYTHING

James Brett (angefragt) Das “Museum of Everything” fokussiert die Arbeiten von autodidaktischen Künstlern und solchen, die bisher in der Kunstwelt wenig wahrgenommen wurden. Es ist das einzige “reisende” Museum weltweit. Seit 2009 haben über 350.000 Besucher Ausstellungen und Installationen in London, Turin and Moskau besucht. Das Konzept zu dem Museum of Everything als Ausstellungsraum und offenes Forum entstand in London. Umgesetzt wird die Vision seines Gründers – des Künstlers und Unternehmers James Brett – z.B. in zwei Wagenladungen voller Outsider-Art; die 2012 einen ganzen Monat durch Russland getourt sind. 12.15 Uhr PRÄSENTATIONSKONTEXTE IM IN- UND AUSLAND DISKUSSION

13.00 Uhr PAUSE

DAS BACK TO BACK THEATER/AUSTRALIEN – WEGBEREITER EINER NEUEN THEATERFORM

N.N. Wenn behinderte Schauspieler auf der Bühne stehen, neigt das Publikum häufig zu Wohlwollen und Nachsicht. Nicht beim "Back to Back Theatre" aus Melbourne: Das von Bruce Gladwin geführte Ensemble, in der behinderte Schauspieler auf einer Metaebene über sich selber nachdenken, setzt neue Maßstäbe. Es tourt mit seinen oft provokanten Stücken rund um den Globus. 10.15 Uhr INSPIRATION NACHBARN AUF DER SUCHE NACH DEM MAGISCHEN MOMENT IM THEATER – DAS THEATER ECCE

Reinhard Tritscher (Leiter Theater ecce) Das Theater ecce verwirklicht seit fast 20 Jahren Aufführungen und Workshops im Spielraum zwischen Kunst und Sozialem. Ausgangspunkte für alle Arbeiten sind relevante, gesellschaftliche Themen. Die interdisziplinären und inklusiven Ensembles setzten sich – je nach Thema – ständig neu zusammen. In den letzten 15 Jahren hat sich in Salzburg ein Netzwerk für "cross sectoral und community arts" etabliert. 11.00 Uhr PAUSE 11.30 Uhr INSPIRATION NACHBARN FESTIVALKULTUR IN DER SCHWEIZ

Sybille Ott (Künstlerische Leiterin wildwuchs-Festivals Basel) wildwuchs ist ein mehrtägiges, in Basel stattfindendes Kulturfestival, das diverse künstlerischen Sparten mit einbezieht: Musik, Theater, Tanz, Literatur, Bildende Kunst, Architektur, Design, Mode, Performance. wildwuchs fördert eine Kultur, die das künstlerische Schaffen unterschiedlichsten Menschen, vor allem aber Menschen mit einer Behinderung in das Zentrum stellt. Neben wildwuchs haben sich noch zwei andere Festivals in der Schweiz etabliert: Das Festival OKKUPATION in Basel und das Community-Arts-Festival in Bern.

12.15 Uhr INSPIRATION NACHBARN EIN TANZNETZWERK ÜBER KONTINENTE

Gerda König (Choreographin DIN A 13), Gustavo Fjalkow (Produktionsleitung DIN A 13) Gustavo Fijalkow und Gerda König arbeiten gemeinsam an der Entwicklung internationaler Koproduktionen und Netzwerke. In Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut entstanden Tanzproduktionen mit regionalen und internationalen Künstlern in Äthiopien, Südafrika, Brasilien, Kenia, Ghana, dem Senegal, Sri Lanka und Venezuela. Ein Schwerpunkt ihrer Arbeit liegt in der Entwicklung und Durchführung von Tanzfestivals. Mixed-abled Tanzkompanien aus aller Welt treffen hier auf Philosophen, bildende Künstler, Politiker, Filmregisseure, Journalisten und Akteure des gesellschaftlichen und kulturpolitischen Lebens. 13.00 Uhr PAUSE

PROGRAMM FO RU M / G RO S S E R S AAL / H AN DE LS K AMME R H AMBU RG 15.00 Uhr REALITÄT & UMSETZUNG EIN ÜBERBLICK ÜBER DAS PERSÖNLICHE BUDGET – CHANCEN, MÖGLICHKEITEN UND BEGRENZUNG. EINE EINFÜHRUNG

Berit Blesinger (Soziologin, freiberufliche Referentin) Das persönliche Budget hat bis heute in der künstlerischen Praxis wenig Anwendung gefunden. Berit Blesinger, die den Bereich „Integration und Arbeit“ für die Freie und Hansestadt Hamburg betreute, gibt einen Überblick über die Entwicklung. 15.30 Uhr REALITÄT & UMSETZUNG PERSÖNLICHES BUDGET: KONZEPTION UND REALISIERUNG IM ATELIER GOLDSTEIN

Melanie Schmitt (Projektleitung Atelier Goldstein) Seit seiner Gründung 2001 war das Atelier Goldstein (FFM) zunächst ein freies Atelier, in dem die Künstler in ihrer Freizeit tätig waren. Im Rahmen des Gesetzes zum Persönlichen Budget wurde 2011 eine Umstrukturierung zum Tagesatelier vorgenommen. Seither sind 14 Künstler in Teilzeit tätig. 2012 begann der erste Künstler seine berufliche Qualifi- zierung im Atelier Goldstein. 16.00 Uhr PAUSE 16.30 Uhr KUNSTHÄUSER VON MORGEN KUNST - BERLIN - INKLUSION

Matthias Böhler (Lankwitzer Werkstätten Berlin) Matthias Böhler, Teil der Geschäftsleitung der Lankwitzer Werkstätten, hat sich in den vergangenen Jahren mit den künstlerischen, gestalterischen und designorientierten Bereichen und deren inklusiver Umsetzung im Kontext der Werkstatt beschäftigt. Erfahrungen, Möglichkeiten und eine hoffnungsvoller Ausblick sollen dargestellt werden. 17.00 Uhr KUNSTHÄUSER VON MORGEN ERWEITERTE HANDLUNGSMÖGLICHKEITEN FÜR EINE VISIONÄRE KUNSTPRODUKTION

Peter Heidenwag (Galerie der Villa, Mazv) „Mehr als zu viel“ (Mazv) entwickelt erweiterte Handlungsmöglichkeiten für eine visionäre Kunstproduktion, Vermittlung und Präsentation von Künstlern mit und ohne Behinderung. Die Verbindung identitätsstiftender und inspirierender künstlerischer Projektarbeit mit kontinuierlicher Bildungs- und Forschungsarbeit mittels verschiedener Disziplinen führt zu einer Vernetzung unterschiedlich sozialer, soziokultureller und ästhetischer Betrachtungsweisen. Das dadurch entstehende Plus vielfältig künstlerischer Gemeinsamkeiten und Zusammenhänge wird im Rahmen unterschiedlicher Ausstellungskontexte zugänglich gemacht. Auf diese Weise wird nicht nur das Kunstumfeld der Beteiligten, sondern auch das Angebot des Kunstumfelds an sich bereichert, ohne dabei persönliche Hintergründe etwaiger Behinderungen der Künstler zu thematisieren. 17.30 Uhr KUNSTHÄUSER VON MORGEN DAS KUNSTHAUS KAT18 // KÖLN – EIN PLÄDOYER FÜR EINE QUOTENLÖSUNG

Jutta Pöstges (KUNSTHAUS KAT 18, GWK GmbH) Im Herzen der Kölner Südstadt entsteht in den denkmalgeschützten Räumen einer ehemaligen Brauerei das KUNSTHAUS KAT18 mit Ateliers, einer Galerie mit Kaffeebar und Veranstaltungsräumen. Hier werden ab 2013 insgesamt 22 Künstler der ehemaligen Ateliergemeinschaft ALLERHAND der Gemeinnützigen Werkstätten Köln arbeiten und ihre Werke präsentieren. Das Kunsthaus soll zum Ort für Kunst, Design und künstlerischen Diskurs in Köln werden. 18.00 Uhr KUNSTHÄUSER VON MORGEN GESPRÄCH

19.00 Uhr KULTUR & KULINARISCHES KULTURPARTY

Buffet und Kulturparty mit Überrauschungsgästen, u.a. mit einer Performance von Meine Damen und Herren („Inclusion Recreation Infusion/State 1“), Filmbeiträgen („Barner 16 erklärt die Welt“, „Elsa und Olaf“ von Julia Solovieva und Evgeni Mestetschkin, "FINDLINGE – als hätten die Götter Murmeln gespielt..." von Anke Böttcher, Alexandra Heneka, Filip Piskorzynski), Musik u.v.m.

PROGRAMM FORUM / GROSSER SAAL / HANDELSKAMMER HAMBURG / VORMITTAG 9.30 Uhr INKLUSION KUNST UND INKLUSION – ZUR REICHWEITE EINES PROZESSES

Peter Tiedeken (barner 16, Musiker, promoviert zum Thema „Kunst und Inklusion“) Peter Tiedeken will im Rahmen seines Vortrags aufzeigen, inwieweit inklusive Werte in Künstlergruppen umgesetzt werden können. Dabei wird die Bedeutung von Inklusion auf die unterschiedlichen Ebenen künstlerischen Handelns bezogen.

GROSSER SAAL / VORMITTAG

KLEINER SAAL / VORMITTAG

10.15 Uhr NEUE AKTIONSFORMEN

10.15 Uhr NEUE AKTIONSFORMEN

I/O ICH UND EIN ANDERER

STORYTELLER – TEXTE, SUPPEN, SENSATIONEN

César Meneghetti (Künstler, Filmemacher) „I/O Ich und ein anderer“ ist ein Projekt des Künstlers César Meneghetti und der Bewegung "Die Freunde", zu der behinderte Künstler einer experimentellen Kunstwerkstatt der Gemeinschaft Sant'Egidio in Italien gehören. Das auf der Biennale in Venedig 2011 präsentierte Projekt zeigt die Entwicklung der Beziehung zwischen Kunst, Medien, sozialer Arbeit und Behinderung und wie diese unsere Sichtweise und Rezeption der Welt beeinflussen und verändern.

Daniela Chmelik (freie Autorin) Daniela Chmelik stellt Schreibwerkstätten von Menschen mit geistiger Beeinträchtigung vor. Neben der Präsentation des Ohrenkuss, einem Kulturmagazin von Menschen mit DownSyndrom, an dem sie freiberuflich mitarbeitet, gibt sie Einblicke in die Schreibwerkstatt bei barner 16 und wird einige der literarischen Ergebnisse vorstellen. 10.45 Uhr NEUE AKTIONSFORMEN

10.45 Uhr NEUE AKTIONSFORMEN VON DER BILDENDEN ZU ANGEWANDTER KUNST UND DESIGN

Angela Müller-Giannetti (EUCREA) Seit 2007 unterstützt EUCREA gezielt die Weiterentwicklung der Aktivitäten im Bereich angewandter Kunst und Design. Angela Müller-Giannetti wird sich in dem Beitrag der Frage widmen, wie die gestalterischen Fähigkeiten der behinderten Mitarbeiter in die Werkstattarbeit und Produktentwicklung mit einfließen können. Eine mögliche Weiterentwicklung der Thematik - auch außerhalb des Werkstattkontextes - wird skizziert und ein Einblick in die weiteren Aktivitäten von wird EUCREA gegeben. 11.15 Uhr PAUSE

ALLES AUF 0! EIN PERFORMATIVER VORTRAG ZUR INKLUSIONSDEBATTE IN KUNST UND KULTUR

Matthias Gräßlin, N.N. (Theaterwerkstatt Bethel) Durch einen glücklichen Zufall entstand vor 30 Jahren in Bielefeld eine Einrichtung, die aus heutiger Sicht von Beginn an als inklusiv bezeichnet werden kann. Mitwirkende und Publikum stehen im Zeichen der Vielfalt. Im Volxtheater der Theaterwerkstatt scheinen defizit- und zielgruppenorientiertes Denken aufgelöst. In den Performances arbeiten Menschen mit komplexen Behinderungen gleichberechtigt mit professionellen Schauspielern, Tänzern und Musikern zusammen. Wie kann das gehen? In ihrem performativen Vortrag stellen Leiter, Regisseure und Mitwirkende den Ansatz der Theaterwerkstatt Bethel vor und regen zu neuen Sichtweisen in der Inklusionsdebatte an. 11.15 Uhr PAUSE

FORUM / GROSSER SAAL / HANDELSKAMMER HAMBURG 11.45 Uhr AUSBILDUNG / QUALIFIZIERUNG INDIVIDUELLE MÖGLICHKEITEN ZUR AUS- UND WEITERBILDUNG IM BEREICH TANZ, PERFORMANCE UND CHOREOGRAFIE

Corinna Mindt (Tänzerin, Choreografin), Doris Geist (Tänzerin, Choreografin) tanzbar_bremen arbeitet in einem Netzwerk mit steptext dance project, der Schwankhalle, tanzwerk bremen, m|c und der Werkstufe einer Schule zusammen. Doris Geist (gehörlos) ist seit 2003 als Tänzerin, Ideengeberin, Workshopleiterin und Choreografin bei tanzbar_bremen. Sie wird über die Aus- und Weiterbildung, die sie bei tanzbar_bremen durchlaufen hat, berichten. Dargestellt wird, wie ihre besondere Kompetenz, die Gebärdensprache, in die künstlerische Arbeit einfließt. Corinna Mindt (hörend) hat 2003 die Organisation tanzbar_bremen gegründet und ist dort seither als Tänzerin, Trainingsleitung, Choreografin und Vereinsvorstand tätig.

12.00 Uhr AUSBILDUNG / QUALIFIZIERUNG AUSBILDUNG FÜR BEHINDERTE KÜNSTLER IM KULTURCENTRUM SKANE (SCHWEDEN)

Christian Vittinghoff (Bildender Künstler, Bühnenbildner, Kunstpädagoge, Leiter Atelier Kunstraum Nürnberg) Das Kulturcentrum Skåne ist eine staatlich anerkannte Ausbildungs- und Produktionsstätte für Bildende Kunst, Theater und Musik für Menschen mit Behinderung. In einer dreijährigen Ausbildung erfahren die Teilnehmer in projekt- und prozessorientiertem Unterricht fächerübergreifend die elementare Inhalte in den einzelnen künstlerischen Kategorien. Die pädagogischen Arbeits- und Lernmethoden beruhen vorrangig auf Reflexion und Dokumentation. Nach der Ausbildung können die Teilnehmer am Kulturcentrum Skåne einen Arbeitsplatz erhalten, um künstlerisch in den Projekten (Kunstausstellungen, Tanz- und Theateraufführungen, Musikveranstaltungen) weiterzuarbeiten. Es gibt eine intensive Zusammenarbeit mit der Musikhochschule Malmö, der Universität Lund, Skanes Dansteater und der Malmö Opera. 12.15 Uhr AUSBILDUNG / QUALIFIZIERUNG ILAN - INCLUSION LIFE ART NETWORK Mona Weniger (Projektleitung)

ILAN will für Künstlerinnen und Künstler mit und ohne Behinderung, Companies und Organisationen in der Kunst-Welt eine Plattform für Vernetzung und Zusammenarbeit sein. Der Verein hat sich dabei drei Hauptziele gesetzt: inklusive Kunst zu fördern, inklusive künstlerische Arbeitswelten zu kreieren und inklusive Ausbildungsplätze aufzubauen. Die Arbeit von ILAN bedeutet einen Paradigmenwechsel – von der Integration hin zur Inklusion in die Welt der Kunst und die Welt der Künstler. Das Inclusion Life Art Network bietet einzelnen Künstlern und Teams Unterstützung beim Aufbau solcher inklusiver Ausbildungsplätze an. Diese Unterstützung bezieht sich auf rechtliche, verwaltungstechnische, organisatorische und/oder personelle und pädagogische Fragen. 12.30 Uhr AUSBILDUNG / QUALIFIZIERUNG AUSBILDUNGSMÖGLICHKEITEN FÜR MENSCHEN MIT BESONDEREN BEDÜRFNISSEN IM DARSTELLENDEN BEREICH IN DEN FRANZÖSISCHSPRACHIGEN LÄNDERN

Nathalie Fratini (Theaterwissenschaftlerin) Auch in den französischsprachigen Ländern hat sich die Theaterarbeit von und mit Menschen mit besonderen Bedürfnissen immer weiter entwickelt und teilweise professionalisiert. Immer öfter wurde der Ruf nach einer angepassten Ausbildung im darstellenden Bereich laut und erste Initiativen wurden gegründet. Doch entsprechen diese Angebote den Bedürfnissen der Schauspieler? Wie sollte eine ihnen angepasste Ausbildung aussehen und wie könnte sich dieser Bereich positiv weiter entwickeln? 12.45 Uhr AUSBILDUNG / QUALIFIZIERUNG ART.START – DAS EUCREA AUSBILDUNGSKONZEPT

Jutta Schubert (EUCREA) und Angela Müller-Giannetti (EUCREA) EUCREA beschäftigt sich seit einiger Zeit mit dem Thema der Ausbildung beeinträchtigter Künstler. Nachdem diverse Ansätze gefunden und diskutiert wurden, tauchten immer neue Fragen auf: Wo sollte eine solche Ausbildung bestenfalls angesiedelt werden? Welche Form sollte sie haben, welche Maßstäbe werden angesetzt? Wäre es nicht sinnvoller, etwas gänzlich Neues zu kreieren, das sich nicht an traditionellen Ausbildungsrastern orientiert? Der Versuch einer Annäherung. 13.00 Uhr PAUSE 13.30 Uhr AUSBILDUNG / QUALIFIZIERUNG RESUMEE

Die unterschiedlichen Ansätze werden zusammengefasst und diskutiert. 14.00 Uhr AUSBILDUNG / QUALIFIZIERUNG INKLUSION = AUSBILDUNG BEHINDERTER KÜNSTLER AN KUNSTHOCHSCHULEN?

Diskussionsrunde mit Vertretern von Kunsthochschulen Nimmt man Inklusion ernst, sollte behinderten Künstler der Zugang zu Schauspielschulen oder Kunsthochschulen nicht verwehrt werden. Welche Voraussetzungen wären für eine Öffnung der Kunsthochschulen für Menschen mit Beeinträchtigung notwendig? Gibt es eine Bereitschaft seitens der Hochschulen, in diesen Diskurs einzusteigen? Inwieweit bezieht die Kultusministerkonferenz zu diesem Thema Stellung? 14.30 Uhr ZUSAMMENFASSUNG / AUSBLICK

TICKETS PREISE

Die Teilnehmerzahl ist auf 300 Personen begrenzt. Eine frühzeitige Anmeldung wird empfohlen. Bitte buchen Sie Ihr Ticket online über www.eucrea.de in unserem Ticketshop. Teilnahmegebühren: regulär 199,00 EUR 139,00 EUR* (Schüler, Studierende, Arbeitslose, Schwerbehinderte - bitte Bescheinigung mitbringen) ermäßigt EUCREA Mitglieder 99,00 EUR (Informationen zur Mitgliedschaft s.u.) Die Tagung kann nur komplett gebucht werden. Tagestickets sind nicht möglich.

EUCREA MITGLIEDSCHAFT

Werden Sie Mitglied bei EUCREA Verband Kunst und Behinderung e.V.. Die Jahresmitgliedschaft als Einzelperson beträgt 60,- EUR, als Institution 150,00 EUR. Institutionelle Mitglieder können bis zu drei Personen zum Mitgliedertarif anmelden. Über weitere Vorteile einer Mitgliedschaft informieren Sie sich bitte unter www.eucrea.de.

STORNO

Sie können Ihr Ticket bis zum 25. Januar 2013 kostenlos stornieren. Bei späterem Rücktritt berechnen wir 50% des Ticketpreises, bei Rücktritt am Veranstaltungstag 100%. Sollten Sie an der Veranstaltung aus gesundheitlichen Gründen nicht teilnehmen können, bitten wir um die Vorlage einer entsprechenden Bescheinigung. In diesem Fall erstatten wir 100% des Ticketpreises.

VERPFLEGUNG

Der Teilnahmebeitrag beinhaltet Getränke und Kaffee während des gesamten Kongressablaufs sowie das Abendessen am Samstag, dem 16.02.2013. Weitere Speisen können über das Kongresscatering bezogen werden.

VERANSTALTUNGSORTE DISKURSIVES PROGRAMM AM 15./16./17.02.2012

Handelskammer Hamburg, Adolphsplatz 1, 20457 Hamburg Die Handelskammer liegt auf der Rückseite des Hamburger Rathauses. Metrobus Linie 3*, 4*, 5*, 6* ab Hauptbahnhof (* behindertenfreundlich) U-Bahn Linie 3 bis „Rathaus“ S-Bahn Linie 1 und 3 bis „Jungfernstieg“ GASTSPIEL AM 15.02.2013

Kampnagel, Jarrestraße 22, 22303 Hamburg Vom Hauptbahnhof Linie U2 bis Mundsburg Bus 172/173 (Richtung Flughafen) bis Haltestelle Jarrestraße Gebührenpflichtiger Parkplatz in der Tiefgarage von Kampnagel Gesamtreisezeit vom der Handeslakammer Hamburg ca. 35 Min.

UNTERKÜNFTE

Wir empfehlen eine Unterkunft in der Nähe des Hamburger Hauptbahnhofs zu wählen. Hier einige Empfehlungen: Hotel Kronprinz*** direkt gegenüber dem Hamburger Hauptbahnhof, www.hotel-hamburg-kronprinz.de Motel One Hotelkette mit günstigen Preisen ca. 10 Min. Fußweg vom Hamburger Hauptbahnhof, www.motel-one.com Wedina Kleines Privathotel an der Hamburger Außenalster, www.hotelwedina.de

KONTAKT

EUCREA Verband Kunst und Behinderung e.V. Donnerstr. 5, 22763 Hamburg Tel. +49-40-39 90 22 12 [email protected] / www.eucrea.de