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Liebe Leserinnen und Leser! „Der Herbst steht auf der Leiter“ heißt es in einem Gedicht, am 22. September ist Herbstanfang. Es ist die Zeit der Ernte von Obst und Gemüse und die Zeit, in der sich die Natur langsam auf die kalte Jahreszeit vorbereitet – die Blätter färben sich bunt, die Blumen verblühen, alles sehnt sich der Winterruhe entgegen. Für uns ist das aber kein Grund, in die Froststarre zu verfallen und zu denken, es sei schon Weihnachten, wenn es in den Regalen der Supermärkte bereits Anfang September Weihnachtsgebäck zu kaufen gibt. Eigentlich müsste dieser Unsitte mit einem Kaufboykott begegnet werden, denn wer hat dann Weihnachten noch Appetit auf Pfefferkuchen, wenn diese gleich nach dem Schulanfang in den Regalen liegen. Da ist es doch besser, sich an den schönen Tagen zu freuen, an der Ernte und der Laubfärbung in der Natur. Dazu gibt es auch noch jede Menge passende (Freiluft-) Veranstaltungen in der Stadt. Liebhabern von frischem Obst und Gemüse, bunten Blumengestecken und Erntekränzen sind dazu unbedingt die Leipziger Markttage vom 24.9. bis 3.10.2016 zu empfehlen. Wer es lieber kulturell mag, kann z.B. am 3.9. auf dem Augustusplatz „Klassik airleben“ oder am 11.9. zum Tag des offenen Denkmals hinter die Kulissen verschiedener Einrichtungen schauen. Ihre Redaktion ----------------------------------------------------------------------------------------------------------IMPRESSUM Herausgeber:

Bürgerverein Probstheida e.V. Bockstraße 8 04289 Leipzig Telefon: 0341 – 86 06 724 Internet: www.bürgerverein-probstheida.de Email: [email protected] V.i.S.d.P.: Heidrun Weiße Redaktion: Layout:

Utta Kirsten-Schiller Thomas Günther

Beiträge:

Karl-Heinz Kretzschmar, Wolfgang Fischer, Thomas Günther, Melanie Schröer Links und rechts der… (S.10/11) Archiv K.-H. Kretzschmar, www.wikipedia.de, www.pixabay.de

Fotos:

Auflage:

480 Exemplare

Redaktionsschluss: 22.08.2016 Namentlich gekennzeichnete Texte geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Für den Inhalt der Texte und die beigefügten Fotos sind die jeweiligen Autoren verantwortlich. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Bilder wird keine Haftung übernommen. Die Redaktion behält sich das Recht vor, Beiträge aus Platzgründen zu kürzen.

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Inhalt

Seite:

Gedicht des Monats / Die besondere Zahl 4 Rezept / Sprichwörtliches / (N)Ostalgie 5 Rätsel / Rätselauflösung 6 Spurensuche 7 Veranstaltungen im September 8 Buch des Monats / Neues aus Brehm’s Tierleben 9 Links und rechts der Prager Straße 10/11 25 Jahre Bürgerverein und Stadtteilfest / Heil- und Kräuterpflanzen 12 Der September im Freizeitzentrum 13 Mittwochsvorlesung / Angebote im Bürgertreff 14 Informationen aus dem Sozialen Möbelprojekt 15

Geburtstagskinder im September Dirk Roßmann Dirk Roßmann begeht am 7. September seinen 70. Geburtstag. 1946 wurde er in Hannover geboren. Bereits sein Großvater und später seine Eltern betrieben am Stadtrand von Hannover eine kleine Drogerie, in der er nach der Hauptschule und anschließender Lehre zum Drogisten im Alter von 16 Jahren zu arbeiten begann. Im Alter von 25 Jahren eröffnete er kurz nach der Aufhebung der Preisbindung von Drogeriewaren am 17. März 1972 seinen ersten eigenen „Markt für Drogeriewaren“. Bereits am ersten Tag machte sich sein neues Konzept eines Drogerie-Discounters in Selbstbedienung mit großer Ladenfläche bezahlt und erreichte etwa das Zehnfache des zunächst erwarteten Umsatzes. Zehn Jahre danach betrieb er bereits über 100 Geschäfte dieser Art in Norddeutschland. Inzwischen sind es über 2.000 Filialen in Deutschland, europaweit über 3.500. Etwa 50.000 Mitarbeiter zählt sein Unternehmen. Seine Kette „ROSSMANN“ wird im Gegensatz zu seinem Nachnamen mit „ss“ geschrieben, da in keiner Schriftart ein großes „ß“ vorkommt und auch im Ausland dieser Buchstabe eher unbekannt ist. Dirk Roßmann ist inzwischen zum zweiten Mal verheiratet, aus beiden Ehen hat er jeweils einen Sohn, Daniel (geb. 1976) und Raoul (geb. 1985). Beide arbeiten ebenfalls in der Unternehmensleitung. Sein Vermögen wurde vom Forbes-Magazin auf etwa 2,9 Milliarden Dollar geschätzt und war somit auf Platz 41 der reichsten Deutschen. Clara Schumann Clara Josephine Wieck wurde am 13. September 1819 in Leipzig geboren und am 6. Oktober 1819 in der Nikolaikirche getauft. Ihr Vater Friedrich war studierter Theologe, Claras Mutter Mariane war Sängerin und Pianistin. Ihr Vater nahm sie nach kurzer Zeit aus der Schule und ließ sie privat unterrichten. Er selbst gab ihr Klavierunterricht. Bei ihrem ersten öffentlichen Auftritt am 20. Oktober 1828 im Gewandhaus erntete sie großen Applaus. Mit zehn Jahren komponierte sie auch erste eigene Stücke. Den späteren Komponisten Robert Schumann lernte sie 1828 kennen, er wohnte kurzzeitig bei den Wiecks. Clara schwärmte schon länger für ihn, als sie ihm mit sechzehn Jahren näher kam, aber ihr Vater war gegen die Ehe. Erst das Gericht in Leipzig stimmte den Antrag von Clara und Robert zu, auch ohne seine Erlaubnis heiraten zu dürfen. Am 12. September 1840 heirateten sie in der Gedächtniskirche Schönefeld und verbrachten den Nachmittag im Gutspark Mölkau. Sie hatten sieben Kinder. Am 20. Mai 1896 starb sie in Frankfurt am Main. 3

Gedicht des Monats

Ein Lob dem Apfel Eines musst du dir gut merken: Wenn du schwach bist, Äpfel stärken! Äpfel sind die beste Speise für zu Hause, für die Reise, für die Alten, für die Kinder, für den Sommer, für den Winter, für den Morgen, für den Abend, Apfelessen ist stets labend. Äpfel glätten deine Stirn, bringen Phosphor ins Gehirn. Äpfel geben Kraft und Mut und erneuern dir dein Blut. Darum Leute, lasst euch raten: Esst sie frisch, gekocht, gebraten, täglich ihrer fünf bis zehn. Das hält jung und macht noch schön. Wer Äpfel isst, der wird nicht dick und kriegt Nerven wie ein Strick. Drum befolget meinen Rat. Hier sind die Äpfel, schreitet zur Tat! Verfasser unbekannt

Die besondere Zahl: 14 Leipzig ist weltweit gut vernetzt und pflegt mehr oder weniger intensiv eine Partnerschaft mit 14 Städten. Die älteste Partnerschaft Leipzigs zu Kiew entstand bereits 1961 und wurde 1992 erneuert. Zu DDR-Zeiten wurden vor allem Partnerbeziehungen mit anderen Messestädten gepflegt (Brno, Plovdiv, Krakau, Zagreb, Mailand, Lyon, Thessaloniki), von denen einige jedoch nach 1989 eingeschlafen sind (Mailand, Zagreb und Plovdiv). Auch die Beziehungen nach Bamako (Mali) und Ho-Chi-MinhStadt (Vietnam) bestehen nicht mehr. Aktuell hat Leipzig folgende Partnerstädte: Addis Abeba / Äthiopien (seit 2004), Birmingham / Großbritannien (1992), Bologna / Italien (1962, erneuert 1997), Brünn / Tschechien (1973/1999), Frankfurt am Main (1990), Hannover (1987), Herzlya / Israel (2011), Houston / USA (1993), Kiew / Ukraine (1961/1992), Krakau / Polen (1973/1995), Lyon / Frankreich (1981), Nanjing / China (1988), Thessaloniki / Griechenland (1984/2008), Travnik / Bosnien-Herzegowina (2003).

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Rezept der Saison Haselnuss - Kürbiskuchen Zutaten: 300 g 150 g 250 g 160 g 300 g 4 1 TL 2 TL 1 Prise

Kürbisfleisch (z.B. Butternut) ganze Haselnusskerne weiche Butter Zucker Mehl Eier Backpulver Zimt Salz

Die Haselnüsse trocken rösten. Das Kürbisfleisch in Würfel schneiden. Butter und Zucker zu einer luftigen Masse aufschlagen, Salz, Zimt und Eier unterrühren. Mehl und Backpulver mischen und unter die Masse rühren, Kürbiswürfel und Nüsse vorsichtig unterheben. In eine gefettete Kastenform füllen und im vorgeheizten Ofen bei 180 Grad etwa 50 bis 60 Minuten backen. Guten Appetit!

Sprichwörtliches: Mein Name ist Hase… Wenn jemand nicht Bescheid weiß, greift er oft auf die Redensart „Mein Name ist Hase, ich weiß von nichts“ zurück. Diese entstand um 1850. Der Student Karl Victor von Hase stand vor Gericht, weil er einen Kommilitonen zur Flucht verholfen haben sollte, indem er ihm seinen Ausweis überließ. Gleich zu Beginn der Verhandlung sagte Herr von Hase: „Mein Name ist Hase. Ich verneine die Generalfragen. Ich weiß von nichts.“ Diese Aussage wurde dann fast sprichwörtlich. Karl Victor von Hase starb 1860 mit nur 26 Jahren als Doktor der Rechte.

(N)Ostalgie Im Juli 2016 eröffnete im ehemaligen Messehaus „Steibs Hof“ in der Nikolaistraße 28 – 32 ein DDR-Museum seine Pforten. In mehreren Etagen sind auf einer Fläche von reichlich 300 Quadratmetern mehr als 30.000 Exponate aus der Alltagskultur der DDR zu sehen, angefangen vom Trabant 501 über originalgefüllte Dosen und Flaschen bis hin zum Spielzeug. Damit ist es das drittgrößte DDR-Museum Deutschlands. Neugierig geworden? Das Museum ist dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet, der Eintritt beträgt 6,50 Euro.

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Lustiges Silbenrätsel Aus den Silben: dach – eis – fach – gren – grund – kurs – lauf – len – lis – nen – pan – rang – stuhl – te – tei – ur – werk – zahl – ze – zoll sind acht Wörter doppelsinniger Bedeutung zu bilden, deren erste Buchstaben – von oben nach unten gelesen – einen „1-PS-Motor der Bahn“ ergeben. 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8.

Trennlinie in einem alten Längenmaß Einen Auerochsen gemeinsam nutzen Nummer auf dem Meeresboden Fahrtrichtung mit Schäden Fabrik für eine Schublade Gewehrteil aus Gefrorenem Verzeichnis für den Platz im Theater Sitzgelegenheit auf dem Haus

Viel Spaß beim Knobeln! Als kleinen Anreiz verlosen wir erneut das Buch „Weil deine Augen ihn nicht sehen“ von Mary Higgins Clark aus dem Heyne-Verlag (siehe Artikel unten). Einsendeschluss ist der 20.09.2016.

Rätsel Dualiter aus Heft 195 1 0

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Es hat sich leider im Rätsel der letzten Ausgabe von „Rund um den Dorfanger“ der Druckfehlerteufel eingeschlichen, es wurde in der zweiten Zeile statt einer 1 eine 0 gedruckt und leider trotz Fehlerkorrektur nicht mehr rechtzeitig bemerkt und korrigiert. Wir bitten vielmals um Entschuldigung. Gewonnen hat daher diesmal leider niemand, da es auf Grund des Tippfehlers natürlich keine richtige Lösungseinsendung geben konnte. Das Buch „Weil deine Augen ihn nicht sehen“ von Mary Higgins Clark wird in dieser Ausgabe nochmals verlost.

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Spurensuche Unter dieser Rubrik wollen wir in loser Folge Persönlichkeiten vorstellen, die in irgendeiner Art und Weise Spuren in Probstheida hinterlassen haben, sei es, dass sie hier geboren wurden, lebten, zur Schule gingen, Bauwerke geschaffen haben, auf Straßenschildern auftauchen usw. Liebe Leserinnen und Leser, wenn Sie Menschen aus den Bereichen Kultur, Kunst, Sport, Wissenschaft, Politik kennen, auf die das zutrifft, lassen Sie es uns wissen. Dann begeben wir uns gemeinsam auf Spurensuche. Wir freuen uns auf Ihre Hinweise.

Heute: Heinrich Curschmann – Organisator des Krankenhauswesens Bereits im Jahr 1931 wurde in Probstheida eine Straße nach dem Mediziner Heinrich Curschmann benannt. Heinrich Curschmann wurde am 28.6.1846 in Gießen als Sohn eines Lehrers geboren. Nach dem Schulabschluss studierte er von 1863 bis 1868 Humanmedizin in Gießen. Danach nahm er seine erste Tätigkeit als Assistenzarzt am Mainzer Rochushospital auf. Ab 1871 wirkte er am Krankenhaus BerlinMoabit, bevor er 1879 in Hamburg zum ärztlichen Direktor und Leiter des Staatskrankenhauses berufen wurde. Hier war er für die Planung und Gründung des Neuen Allgemeinen Krankenhauses in Eppendorf verantwortlich, das ab 1884 gebaut wurde. Ab 1885 nahmen die jeweils fertiggestellten Abteilungen unter Curschmanns Leitung ihren Betrieb auf. Noch vor der endgültigen Fertigstellung des Krankenhauses gab er 1888 diesen Posten auf, da er als Leiter der Medizinischen Universitätsklinik nach Leipzig berufen wurde. Er entwickelte sofort Pläne zur Rekonstruktion des Städtischen Krankenhauses St. Jacob (an der heutigen Gustav-Adolf-Straße/Rosentalgasse, wurde später an die Universität angegliedert), dessen Modernisierung er auch im Bereich der technischen Einzelheiten ständig sorgfältig überwachte und kontrollierte. Als Wissenschaftler arbeitete Curschmann vorwiegend im Bereich von Infektionskrankheiten. Seine Veröffentlichungen über Typhus und Pocken waren grundlegend. Er forschte zu Lungen-, Herz-, Leber- und Darmerkrankungen und beschrieb 1882 die im Sputum von Bronchialasthmatikern auftretenden und später nach ihm benannten „Curschmann-Spiralen“. Außerdem nach ihm benannt wurde der von ihm konstruierte „Curschmann-Tokar“, eine Kanüle mit mehreren kleinen seitlichen Öffnungen zur Punktion von Hautödemen. Heinrich Curschmann starb am 6.5.1910 in Leipzig. Die Grabstätte von ihm und seinen Angehörigen befindet sich auf dem Südfriedhof. Der Geograf Fritz Curschmann und der Mediziner Hans Curschmann waren seine Söhne. (KiSch)

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Veranstaltungen im September Bürgertreff - Bockstraße 8  86 06 724  Unkostenbeitrag p.P./Veranstaltung: € 2,- Änderungen möglich Montags 12:00 - 14.00 Uhr

Strickkreis - Handarbeiten Im September: „Socken stricken“

Mittwochs 10:00 Uhr

Kreativ-Treff – NEU Für alle Neugierigen, die Freude am Gestalten mit unterschiedlichen Techniken und Materialen haben Datum 7. 9. 14.9.

Thema Geldgeschenke lustig verpacken Boxen

21.9.

Pflanzgefäße

28.9.

Bügel-Windlichter

benötigtes Material farbiges Papier Gemüse- oder Obstdosen (geöffnet und gereinigt), Farbe Plastiktrinkflaschen, Erde, Pflanzen, Deko Marmeladengläser (oder Glasflaschen), Drahtbügel, Zange

Mittwochs 14:00 Uhr

„Tea-Time“ - Der Englisch - Treff

Dienstag, 6.9. 14:00 – 16:00 Uhr

Seniorennachmittag - Kaffeeplausch

Donnerstag, 8.9. 14:00 Uhr

Spiel- und Puzzlenachmittag Unterhaltungs- und Gesellschaftsspiele aller Art

Dienstag, 20.9.

Exkursion zum Klärwerk Rosental Anmeldung erforderlich Treffen: 12 Uhr am Eingang Bürgertreff, Bockstraße 8 Teilnahme kostenfrei – nur Fahrtkosten Nahverkehr!

Dienstag, 20.9. 14:00 – 16:00 Uhr

Seniorennachmittag - Kaffeeplausch

Donnerstag, 22.9. 11:00 Uhr

Buchlesung im Bürgertreff Heute: Das Bad um Mitternacht von Bernd Doksen (Krimi)

Donnerstag, 27.9. 14:00 Uhr

Kreativ - Nachmittag Handarbeiten; Basteln und kreative Ideen werden diskutiert und umgesetzt mit Frau Becke und Frau Ader 8

Buch des Monats aus unserer Bibliothek

„Die Seelen Träumerin“

ISBN: 3-404-24189-4 Bastei Lübbe Verlag (1994)

von Piers Anthony & Philip José Farmer 1962 wurde die erste Geschichte von Piers Anthony veröffentlicht. 1994 hatte er die SeelenTräumerin zusammen mit Philip José Farmer rausgebracht.

In der Geschichte fängt alles – wie eigentlich immer – ganz harmlos an. Ein unvermögender Kunststudent versucht leichtes Geld zu verdienen, indem er ein stummes, geistig verwirrtes Mädchen von einem Ort zu einem anderen bringen will. Ein ganz einfacher Auftrag. Eigentlich… Doch dann findet sich der Student, er heißt Jack, in einer anderen Welt wieder, in der die seltsamsten Dinge passieren. Und hier wird dieses seltsame Mädchen ganz besonders wichtig. (Melanie Schröer)

Neues aus Brehm’s Tierleben: Das Böseböckchen Sicher hat jeder von uns schon einmal im Kreise seiner oder einer befreundeten Familie ein Böseböckchen – manchen ist der Name „Wutbock“ geläufiger – in Aktion erlebt. Das ist dann Schreien, Kreischen und schier nicht aufhören wollendes Schluchzen. Tränen laufen und meist läuft die Nase gleichermaßen. Das Böseböckchen stampft mit den kleinen Füßen und nicht selten wirft es sich, wütend um sich schlagend, sogar zu Boden. Bestürzt und oft ratlos sehen die Eltern solchem Treiben ihres Lieblings zu. Manchmal dauert es geraume Zeit, bis sich das Böseböckchen wieder in einen solchen zurück verwandelt. Für die Ausbrüche des Böseböckchens gibt es meist ganz simple Gründe. So sollte es vielleicht nur einmal ganz still auf einem Fleck ausharren. Der Sinn aber stand ihm mehr nach tollender Bewegung. Oder es sollte in seinem Bettchen die Ruhe pflegen, hatte sich jedoch in den Kopf gesetzt, wie die Eltern im Fernsehen den spannenden Abendfilm zu erleben. Je größer die Differenz zwischen dem Willen der Eltern und den Wünschen des jungen Nachwuchses, desto vehementer fallen die oben geschilderten Wutausbrüche aus. Eltern eines Böseböckchens sind gut beraten, wenn sie dann fest bleiben und das lautstarke Treiben ihres Sprösslings weitgehend ignorieren. (aus „Brehm’s Tierleben, ergänzt und auf den neuesten Stand gebracht“ von Peter Müller)

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Links und rechts der Teil IV/A: Der Abschnitt Preußenstraße – einst und heute Der Beginn dieses letzten Straßenabschnitts – dessen Gesamtverlauf vorwiegend auf Probstheidaer Flur liegt – wurde einst von der sog. „Napoleonpappel“ markiert und wird bis heute von den Flächen des Völkerschlachtdenkmals und Wasserwerks gesäumt. Noch 1882 befand sich auf dem Areal des ersteren eine Sandgrube, die seit Jahren verfüllt wurde. SchlachtNapoleonpappel (Archiv K.H. Kretzschmar) funde gab es deshalb nicht. Am Rand erhob sich das 1860 vom Johannistal verlegte Pulvermagazin der Leipziger Kaufleute, da diese in ihren innerstädtischen Geschäftsräumen nur geringe Mengen davon lagern durften. Nach Fertigstellung des Denkmals überragte es mit seinen 91m den ca. 65m hohen Wasserturm mit seinem Speicherbehälter von 1907 auf der Gegenseite beträchtlich. Infolge Bombenschaden nach 1945 mit einem neuen Dach versehen, beträgt seine Höhe nur noch 53m. Das erste Wasserwerk Leipzigs befand sich auf Connewitzer Gebiet, von hier gelangte 1866 das Trinkwasser über eine Hochdruckleitung zur höchsten Stelle nahe des Stadtgebietes mit ca. 30m über den Innenstadtmittelpunkt zur Weiterleitung. Nach 150 Jahren bezieht nun die Wasserversorgungsanlage Probstheida zu 75 % aus vier 1887 bis 1943 errichteten und unter Denkmalschutz stehendem Großwasserwerken und zu 25% durch eine Ringfernversorgung aus den Grundwasserströmen von Mulde und Elbe das Trinkwasser für 645.000 Menschen im Leipziger Raum, aber auch für Industrie und Landwirtschaft. Auf der gegenüberliegenden Seite befand sich auf der umlaufenden Dammkrone des Völkerschlachtdenkmals von 1899 bis 1911 ein Restaurant, welches durch die Besucherströme während der Hauptzeit großen Zuspruch hatte. Einige Meter weiter erbaute die Gesellschaft der „Roten Straßenbahn“ im Juli 1913 an der noch heute vorhandenen Schlippe eine Kuppelendstelle mit dem ersten Endstellenhäuschen Leipzig, welches 2005 abgerissen wurde. Es schließt sich an der 1886 eröffnete Südfriedhof, dessen Nordostteil erst viele Jahre später seiner Bestimmung übergeben wurde und der als einer der schönsten 10

Parkfriedhöfe Europas gilt. Bei der Anlegung kam es zu einer Reihe von Funden aus der Stein- und Bronzezeit, die von einer frühen Besiedlung zeugen. Neben Steinmetz, Blumenhandel, Verwaltung (einst Wohnhaus der Oberaufseher), finden wir am – um 2010 neugestalteten – Osttorbereich auch das Domizil der Paul-BenndorfGesellschaft (benannt nach einem Lehrer, Historiker und Autor) im ehemaligen Pförtnerhaus, die sich mit Friedhofskultur und Denkmalpflege auf Leipzigs Friedhöfen befasst. Auf der linken Straßenseite befand sich nach der Tankstelle bis um 1990 ein Bereich des VEB Denkmalpflege, der viel für den Erhalt des Leipziger Bestandes leistete. Dahinter liegt die letzte erhaltene Sandgrube von den einst vielen in der Umgebung Probstheidas, dessen Bauern den Sand in der Stadt für Bau verkauften. Sie ist verdeckt von Bäumen und Gebäuden. Es schließt sich dann ab Gletschersteinstraße das Königin-Luise-Haus an, über das im „Dorfanger“ bereits berichtet wurde. Von den Steinmetzbetrieben in Friedhofsnähe sind nur noch einige erhalten, so z.B. an der Kdt.-Prendel-Allee, ehemals Denkmalsallee. Villenartige Bauten finden wir bis zur Güldengossaer Straße. Zur Sportanlage des ATV 1845 e.V. führt der GerhardLangner-Weg, welcher 2013 den Namen des 2012 verstorbenen langjährigen ATVMitgliedes und Präsidenten erhielt. Auf dem Gelände befindet sich für die im 1. Weltkrieg Gefallenen ein Gedenkstein, der in der DDR zu Ehren Werner Seelenbinders umgewidmet wurde. Es schloss sich die große Etzoldsche Sandgrube an, die sich bis zum Ortsrand von Probstheida ausgebreitet hatte. Nach vorliegenden Unterlagen ist aus ihr niemals Sand für den Völkerschlachtdenkmalbau entnommen worden. Nach 1900 wurde sie im stadtwärts gelegenen Teil bereits mit Müll, Schutt u.a. wieder verfüllt. Der Restteil nahm 1968 und 1978 die Trümmermassen der gesprengten Pauliner- und Markuskirche auf. Aus der Grube wurde ein etwa 25m hoher Berg, in den folgenden Jahren erfolgte die Umgestaltung in einen beliebten Freizeitpark. Auf dem Plateau erhob sich im Zusammenhang damit ab 1985 ein Quader mit eingearbeiteten Orientierungshinweisen auf nahe und ferne Blickpunkte. In Erinnerung an die nicht mehr existierenden Kirchenbauten wurde 2011 nunmehr ein Gedenkort mit einer Installation geschaffen. Bereits 1985 als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen, erfolgte 2010 eine Verordnung, dass „Etzoldsche Sandgrube und Rietzschketal Zweinaundorf“ künftig ein gemeinsames LSG bilden. Anliegende und für Ausfallstraßen typische Wohngebäude wurden abgebrochen, ebenso 2004 zwei rohbaufertige nicht genehmigte Containerhotelbauten unter Gerichtsstreitigkeiten. Stadtauswärts rechts entstand anschließend an das Südfriedhofsgelände 1886 die gleichfalls städtische Gärtnerei, jedoch seit einigen Jahren nicht mehr für die Allgemeinheit geöffnet. Von hier ab zeigte die Preußenstraße als Ausfallstraße beiderseits den typischen Ausbau mit verstädterten Dorfhäusern und Mietgebäuden. Unter ihnen, 1927 – 29 im modernen Baustil als Heim für gebrechliche Kinder errichtet, der Bau der vormaligen „Dr. Sacke Klinik“. Heute wieder dem „Verein Humantis“ zugehörig. Im vorderen Parkgelände befindet sich die 1970 eingeweihte Büste des noch 1945 ermordeten Antifaschisten Georg Sacke, der hier einst tätig war. Die 1928 projektierte Straße bekam den Namen des Arbeiterturners Harnisch, den sie seit 1945 nach einer Umbenennung in der NS-Zeit erneut trägt. Diese Seite wurde bis auf eine kleine Parklücke um 1900 (zuvor ein Teich) mit meist mehrstöckigen Miethäusern bebaut. Bauherren waren vorwiegend Probstheidaer Handwerker. (wird fortgesetzt) K.-H. Kretzschmar, Beauftragter für Denkmalpflege 11

25 Jahre Bürgerverein Probstheida e.V. und Stadtteilfest Am Morgen des 12. August 2016 fand im Freizeitzentrum der Festakt zum 25jährigen Bestehen des Bürgervereins statt. Frau Dr. Seifert stellte als langjährige Vorsitzende des Bürgervereins den geladenen Gästen und Mitarbeitern die Bilanz über die Tätigkeit des Bürgervereins - von der Entstehung, der Einflussnahme zur Stadtteilentwicklung, zu den gegenwärtigen Aufgaben und Blick in die Zukunft - vor. Bei einem kleinen Imbiss danach gab es zahlreiche Gespräche mit den Gästen. Am Nachmittag fand das Stadtteilfest statt. Bei leicht unbeständigem Wetter konnte man sich im Galgenkegeln testen, sein Losglück und sein Wissen zum Stadtteil Leipzig-Probstheida prüfen, auf der Hüpfburg herumtollen oder einfach nur chillen. Leider blieben die Gästezahlen unter unseren Erwartungen. Dies konnte uns nicht davon abhalten diesen Tag zu genießen. Zum Abschluss spielten die „Iskra Oldstars“ einige Oldies zu mitsingen und tanzen. Auf diesen Weg unser Dank an alle Mitwirkenden und Helfer.

Heil- und Kräuterpflanzen gesucht Zunächst einmal ein großes und vor allem herzliches Dankeschön an alle fleißigen Spender seit unserem Aufruf in der vergangenen Ausgabe des „Dorfangers“. Egal ob gespendete Drucker, die ersten Kräuter für unseren Heilmittelgarten oder auch die vielen CD´s, Schallplatten und Bücher. Auch die zwei Großpackungen Druckerpapier von Familie Eichhorn dürfen hier auf keinen Fall vergessen werden. HERZLICHEN DANK! Nichtdestotrotz würden wir heute noch einmal ein paar Wünsche für bestimmte Pflanzen für unseren neuen Heilmittelgarten rings um unseren Bürgertreff in der Bockstraße 8 äußern. So suchen wir für die Herbstpflanzung besonders noch folgende Pflanzen: Dill, mehrjähriges Bergbohnenkraut, Johanniskraut, Anis, Rhabarber oder auch Echte Kamille. Selbstverständlich nehmen wir auch sehr gern noch andere Kräuter entgegen, informieren Sie uns einfach vorab am besten telefonisch im Bürgertreff unter Telefon 86 06 724, um zu große Stückzahlen einer bestimmten Heilmittelpflanze zu vermeiden. 12

Baumaßnahmen im Bürgertreff Im Laufe der zweiten Septemberhälfte beginnen die Baumaßnahmen zum behindertengerechten Zugang in unseren Bürgertreff. So wird ein Hublift für Rollstühle bzw. Rollatoren am Nebeneingang montiert, sowie einige bauliche Veränderungen im Gebäude selbst sind ebenfalls notwendig. Während dieser Maßnahmen kann es zu Einschränkungen im Betrieb des Bürgertreffs und der Stadtteil-Bibliothek kommen. Informationen zu eventuell geänderten Öffnungszeiten und zu den aktuellen Einschränkungen finden Sie rechtzeitig in unserem neuen Schaukasten am Eingang Bockstraße 8 zum Bürgertreff Probstheida.

Der September im Freizeitzentrum Montags 15:00 - 16:00 Uhr:

Dienstags ab 15:00 Uhr: 15:00 - 16:00 Uhr:

Fußball-Treff mit und ohne Anleitung oder Multimedia

Billard-Treff Basteln Herbst-Basteln

Mittwochs 14:00 - 15:00 Uhr:

Garten-Projekt Beteiligt Euch an der Gestaltung, Pflege und Ernte in unserem Garten

Donnerstags 15:00 - 16:00 Uhr:

Trend-Sport gemeinsam entdecken wir neue Sportarten auf der Wii Schach für jedermann

ab 16:30 Uhr:

Freitags 15:00 - 16:30 Uhr:

Tischtennis / Darts für Anfänger und Fortgeschrittene - 1x im Monat sportliches Turnier

Kinder- und Jugendfreizeitzentrum Probstheida Franzosenallee 23, 04289 Leipzig Tel. / Fax: 0341 / 8614266 Email: [email protected] Internet: www.bürgerverein-probstheida.de 13

Leipziger Mittwochsvorlesungen Im Rahmen der Leipziger Mittwochsvorlesungen im HELIOS Park-Klinikum wird eine breite Palette interessanter Themen aus verschiedenen medizinischen Fachgebieten angeboten. Die Vorlesungen beginnen jeweils 17.00 Uhr im Hörsaal des Klinikums, 04289 Leipzig, Strümpellstraße 39/41. Im Anschluss daran besteht die Möglichkeit, persönliche Fragen an die Referenten zu stellen. Der Eintritt ist frei. Folgendes Thema steht im September auf dem Programm: 21.09.2016 - „Wenn die Atmung versagt – Atemhilfen im Krankenhaus“

Unsere Angebote im Bürgertreff Hier eine Zusammenfassung unserer derzeit im Bürgertreff vorhandenen Angebote: - Verkauf von „Eigenprodukten“ wie Glückwunschkarten (gern auch Gestaltung nach Wunsch), diversen Dekorationsartikeln - Stadtteil-Bibliothek mit über 6.100 Leihexemplaren aus verschiedenen Bereichen, Kauf-Bücher ab € -,50 - Informationen und Hilfestellung zu Bewerbungen, Sprachen, Computer, Smartphone u.v.m. - Spiele-, Handarbeits-, Bastel- und Seniorennachmittage - Kopien bis A4 und Ausdrucke, z.B. verschiedenster Formulare für Jobcenter, Beitragsservice, Schufa o.ä. Selbstverständlich können Sie uns während unserer Öffnungszeiten auch ohne einen besonderen Grund zu einem lockeren Gespräch auf eine Tasse Kaffee oder ein anderes Getränk besuchen.

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Informationen aus dem Sozialen Möbelprojekt Unweit des HIT-Marktes auf der Alten Messe, im Hauptgebäude Halle 7.11 – Aufgang A, 1. OG, befindet sich das Soziale Möbelprojekt der Stadtteil Leipzig - Probstheida gGmbH. Hier können Sie verschiedene Möbel (z. B. Betten, Schränke, Sofas, Küchen, Teppiche, Elektronik, Geschirr, Kleinteile, etc.) jeglicher Art kostengünstig erwerben. Voraussetzungen hierfür sind der Bezug von Leistungen nach § 53 (2) Abgabenordnung oder geringe Einkünfte unterhalb der Pfändungsfreigrenze. Mit unserem Transportservice liefern wir Ihre Einrichtungs- und Haushaltsgegenstände bzw. wir holen nach vorheriger Besichtigung die von Ihnen angebotenen Gegenstände kostenlos bei Ihnen ab.

Auf der Alten Messe Deutscher Platz 4 Halle 7.11 Aufgang A (1. Etage) 04103 Leipzig Montag bis Freitag 9:00 bis 17:00 Uhr

Tel.: 0341 – 46 23 013 Unsere Räume sind prall gefüllt mit attraktiven Möbeln und anderen Einrichtungsgegenständen. Nahezu täglich erhalten wir neue Waren. Außerdem finden Sie ein umfangreiches Angebot an Kleinelektronik und Haushaltsgegenständen.

AUFRUF ZUR SPENDE! Möbel, Haushaltsgeräte und Spielzeug werden immer gesucht! Insbesondere Küchen, Waschmaschinen, E-Herde und Kleiderschränke. Die hohe Kundenzufriedenheit spricht dafür, dass Sie sich unser reichhaltiges Angebot zu absolut fairen Preisen nicht entgehen lassen sollten. 15

► SLP Stadtteil Leipzig - Probstheida gGmbH Bockstraße 8 04289 Leipzig Tel.: 0341 - 49 699 -13/-14  Fax: 0341 - 49 699 - 12 Email: [email protected]  Internet: slp-probstheida.de

► Bürgertreff mit Stadtteil-Bibliothek Bockstraße 8 04289 Leipzig Tel.: 0341 - 86 06 724 Fax: 0341 - 49 699 - 12 Email: [email protected] Internet: bürgerverein-probstheida.de Mo - Do 8:00 - 17:00 Fr 8:00 - 14:00 - Änderungen durch Veranstaltungen möglich -

 Treffpunkt für alle Einwohner von Probstheida  Veranstaltungen, Ausstellungen  Beratungs- und Servicepunkt  Vermietung  Bibliothek

► Kinder- und Jugendfreizeitzentrum Probstheida Franzosenallee 23 04289 Leipzig Tel.: 0341 - 86 14 266 Email: [email protected]

Mo – Fr 14 – 19 Uhr

 Offener Treff für Kinder und Jugendliche aus Probstheida und Umgebung  Sport, Spiele, Basteln, Abhängen – Quatschen – Musik hören  Preiswerte Raumvermietung für große Feiern, Schulungen etc.

► Soziales Möbelprojekt Alte Messe, Halle 7.11 Aufgang A - 1. Etage Deutscher Platz 4 04103 Leipzig Tel.: 0341 - 46 23 013 Fax: 0341 - 46 23 015 Email: [email protected] Mo - Fr 9:00 - 17:00

 Annahme und kostenlose Abholung von Möbeln und Haushaltsgegenständen aller Art  kostengünstige Abgabe an Personen mit Bezug von Leistungen nach SGB II, III oder XII beziehungsweise geringen Einkünften unterhalb der Pfändungsfreigrenze

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