001. Landschaft. Tim Gartside

Digital fotografieren/001 Landschaft Tim Gartside 3 Die digitale Dunkelkammer Zur guten Digitalfotografie gehören nicht nur die Möglichkeiten einer...
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Digital fotografieren/001

Landschaft Tim Gartside

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Die digitale Dunkelkammer

Zur guten Digitalfotografie gehören nicht nur die Möglichkeiten einer Digitalkamera, sondern auch die Bildbearbeitungssoftware: das digitale Gegenstück einer Dunkelkammer. Mithilfe solcher Software können Sie langweilige Farben oder falsche Belichtungen korrigieren und ein bisschen künstlerisch tätig werden. Wenn ein Foto einen neuen Himmel oder einen interessanten Blickfang braucht, können Sie so etwas einbauen. Durch die Bildbearbeitungssoftware haben wir über unsere Fotos so viel Kontrolle wie Maler über ihre Bilder.

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Bildbearbeitungssoftware ARBEIT AM BILD Importieren Sie zunächst ein Bild in Elements. Verwenden Sie dafür den Befehl Datei/Öffnen oder Datei/Ordner durchsuchen. So gelangen Sie zu den auf Ihrem Computer gespeicherten Dateien oder zu einer Photo-CD. Mit Datei/Importieren können Sie Bilder scannen. Bei den meisten Digitalkameras gehört bereits eine Software zum Lieferumfang dazu, mit der Sie die Bilder von der Kamera auf den Computer laden können.

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Speichern Sie zuerst das Bild. Wählen Sie Datei/Speichern unter, speichern Sie die Datei im Photoshop-Format (PSD).

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Erstellen Sie als Nächstes eine Ebenenkopie. Nutzen Sie Ebene/Ebene duplizieren oder ziehen Sie in der Ebenenpalette die Hintergrundebene auf das Icon Neue Ebene erstellen (das Seiten-Symbol unten in der Palette). So bleibt die original Hintergrundebene erhalten, falls bei Ihrer Arbeit etwas schief gehen sollte. Erstellen Sie immer eine Ebenenkopie!

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ür den Digitalfotografen gibt es auf dem Markt eine verwirrend große

Menge von Bildbearbeitungssoftware zu unterschiedlichen Preisen und für unterschiedliche Ansprüche. Darunter sind viele gute Programme, für dieses Buch begnügen wir uns

UMGANG MIT EBENEN

jedoch mit einem: Adobe Photoshop

Elements erlaubt Ihnen eigentlich fast alles, was auch in der Dunkelkammer eines Fotolabors möglich ist: Farbe und Belichtung anpassen, Bilder freistellen und gerade ausrichten, abwedeln, nachbelichten und vergrößern. Trotzdem bietet Elements noch weitere Tricks. Eine Funktion, auf die Sie mit Sicherheit zurückgreifen werden, sind die Ebenen. Diese funktionieren wie transparente Folien, die Sie übereinander auf Ihrem Foto platzieren. Sie können Elemente aus Ihrem Foto oder aus anderen Aufnahmen auswählen und kopieren und anschließend in einer eigenen Ebene platzieren, um sie unabhängig vom Rest des Bilds zu bearbeiten. Mithilfe der Deckkraft können Sie festlegen, wie transparent diese Ebenen sind. Die Ebenenmodi bestimmen, wie sich die Ebene zu den anderen verhält.

Elements. Was nicht heißt, dass Sie die dargestellten Techniken nicht auch mit

DIE DIGITALE DUNKELKAMMER

Elements enthält eine Reihe nützlicher Werkzeuge, verzichtet aber auf einige Profi-Eigenschaften wie komplexes Farbmanagement oder CMYK-Umwandlungen. Das ist aber nicht so schlimm, denn solche Funktionen werden ohnehin nur im Profibereich benötigt. Für die Bildbearbeitung an sich ist Elements vollkommen ausreichend.

Adobe Photoshop durchführen können. Mit der immer stärkeren Verbreitung der Digitalfotografie reagierte Adobe auf den Bedarf an einer günstigeren, abgespeckteren Version des Profitools und brachte Photoshop Elements auf den Markt.

67 Dieses Panorama wurde aus mehreren Bildern in Photoshop Elements zusammengesetzt. Und das ist nur der Anfang von dem, was Sie mithilfe der Software alles erreichen können.

nicht verkehrt, TIPP EsIhreisteinzelnen

Arbeitsschritte zu speichern. Falls die Software einmal abstürzen sollte, verlieren Sie sonst womöglich stundenlange Arbeit.

Erzeugen Sie Filtereffekte (Seite 100–103). Erstellen Sie auch hier für jeden Effekt eine neue Ebenenkopie.

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Zeichnen Sie das Bild scharf (Seite 74–75).

Jetzt können Sie das Bild freistellen und die Größe anpassen (Seite 70–71). Falls Sie wissen, für was Sie das Bild brauchen, können Sie diesen Schritt auch schon eher durchführen.

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Nehmen Sie Tonwert- und Farbanpassungen mithilfe des Befehls Tonwertkorrektur vor (S. 88). Sagt Ihnen das Ergebnis zu, können Sie diese Ebene kopieren und das Original verwerfen.

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Nutzen Sie die Auswahlwerkzeuge – das Auswahlrechteck, das Lasso, den Zauberstab und andere –, um einzelne Bereiche zur Bearbeitung auszuwählen.

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Speichern Sie jetzt das Bild. Wählen Sie Datei/Speichern, um Dateinamen und Dateiformat beizubehalten. Mit Datei/Speichern unter können Sie die Datei umbenennen oder das Dateiformat ändern (beispielsweise von PSD in JPEG).

Bildbearbeitungssoftware

Entfernen Sie Schönheitsfehler in Ihrer Aufnahme mithilfe des Kopierstempels (siehe Seite 79).

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Freistellen Die spanische Landschaft wirkt gleich ganz anders, wenn unerwünschte Bereiche des Himmels und der Erde entfernt werden. Durch das Freistellen eines Bilds können tolle Panoramaformate entstehen.



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as Freistellen eines Bilds hilft, ein möglicherweise verwirrendes Bild

zu ordnen. Das Geheimnis dabei ist, die

DIE DIGITALE DUNKELKAMMER

Objekte im Bild so zu platzieren, dass die Wirkung des eigentlichen Motivs verstärkt wird. Das ist nicht immer leicht, aber mit ein bisschen Übung nutzen Sie Ihr Zoomobjektiv so, dass sich die Kompositionen später genau zusammensetzen lassen. Auch vermeintlich schlechte Aufnahmen können dank Ihres Computers gerettet werden.

Beim ersten Freistellen wollte ich das Gewicht auf den Himmel legen. Würde der Himmel etwas dramatischer aussehen, wäre mir das Freistellen vielleicht gelungen, aber so war ich mit dem Ergebnis noch nicht zufrieden.



Ein Foto kann durch Freistellen deutlich aufgewertet werden. Eingefleischte Fotografen werden zwar behaupten, dass das Bild bereits perfekt aufgenommen werden sollte, aber ich bin der Meinung, dass ein wenig Nachbearbeitung nicht schadet. Keiner von uns ist perfekt oder kann immer zur richtigen Zeit auf den Auslöser zu drücken. Eine schnell gemachte Aufnahme mit einem schiefen Horizont ist leicht zu verzeihen. Vielleicht besitzen Sie auch ein Objektiv mit einer festen Brennweite und können gar nicht in das Bild hineinzoomen. Wenn Sie nicht weit genug hineinzoomen können, müssen Sie so nah an das Objekt herangehen wie möglich, freistellen

Beim zweiten Versuch habe ich leider die zerstörte Farm weggeschnitten, die mich ursprünglich dazu inspirierte, diese Aufnahme zu machen.



69 Dieses Motiv habe ich einmal im Hoch- und einmal im Querformat aufgenommen. Meiner Meinung nach sind beide Varianten sehr schön. Für welches Format Sie sich entscheiden sollten, hängt von der finalen Verwendung des Bildes ab (als Postkarte, im Web etc.).

FAKTEN.

Für das finale Bild habe ich die Farm einfach an die Unterseite des zweiten Bilds angefügt.



TIPP

können Sie es dann später immer noch. Auch wenn Sie sich den Bildausschnitt vorher gut überlegt haben, ist es möglich, dass Sie Ihre Meinung später am Computer ändern. Vielleicht wollen Sie nur eine Kleinigkeit aus dem Bild entfernen, Sie können das Bild am Computer aber auch stärker beschneiden – obwohl es immer besser ist, bei der Aufnahme den Bildausschnitt einigermaßen gefunden zu haben. Das Freistellen in Elements ist In der Optionsleiste können Sie die Farbe und die ganz einfach. Aktivieren Sie Deckkraft anpassen. Ich das Freistellungswerkzeug arbeite meistens mit Schwarz und klicken Sie in das Bild, und einer Deckkraft von 80 bis 100%. Klicken Sie in das um einen Freistellungsrahmen Farbfeld, um eine andere Farbe aufzuziehen. Wenn Sie auszuwählen. die Maustaste wieder loslassen, sehen Sie den Freistellungsrahmen mit seinen Anfasspunkten. Diese können Sie nach Belieben verschieben, um genau den richtigen Bildausschnitt auszuwählen. Wenn Sie innerhalb des Rahmens doppelt klicken, wird das Bild freigestellt.

Unterschiedliche Effekte erzeugen In diesen beiden Abbildungen können Sie sehen, welche unterschiedlichen Interpretationen von nur einem einzigen Bild erzielt werden können. Das Original wurde mit der maximalen Teleeinstellung aufgenommen. Dadurch werden die einzelnen Elemente komprimiert und die Sonne im Hintergrund erscheint größer. Außerdem habe ich einen Weichzeichnerfilter vor dem Objektiv verwendet. Durch das Freistellen des oberen Bereichs des Piers entstand ein wunderschönes, ganz einfaches Bild, das auch gut als Poster an einer Wand wirken würde. Durch das Hinzufügen einiger Störungen in Photoshop Elements strahlt das Bild noch mehr Atmosphäre aus. Das Original  wurde mit einem 300 mm-Objektiv aufgenommen. Bei so großen Brennweiten wird die Sonne oder der Mond deutlich größer. Nach dem Freistellen sollten Sie darauf achten, die Datei unter einem anderen Namen zu speichern (wählen Sie Datei/ Speichern unter).



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Drehen und gerade ausrichten EINEN SCHIEFEN HORIZONT VON HAND DREHEN Weil ich bei dieser Aufnahme kein Stativ verwendet hatte, war das Original nicht korrekt ausgerichtet. So entschied ich mich, das Bild von Hand zu drehen.

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Dieses Foto wurde mit einer Brennweite von 100 mm nach einer Hochzeitsfeier erstellt). Ich weiß gar nicht, warum der Horizont so schief geworden ist.



In diesem Bild wurden der schiefe Horizont und die Farben etwas korrigiert.



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it Adobe Photoshop Elements

BILDER GERADE AUSRICHTEN

können Sie schräge Horizonte

Ein schiefer Hintergrund kann sehr störend wirken, besonders bei einem Meerespanorama. Sie müssen in solch einem Fall das gesamte Bild drehen. Beim Digitalisieren mit einem Film- oder Flachbettscanner entsteht dieser Effekt, wenn Sie die Bilder nicht korrekt ausgerichtet haben. Achten Sie beim Scannen besonders auf eine korrekte Ausrichtung, Fotoabzüge können Sie z.B. an einer der Ecken des Scanners ausrichten. Mit Elements können Sie Perspektive anwenden; Sie können ein Bild skalieren, drehen oder verzerren und so ein möglicherweise schiefes Bild korrigieren. Um das Bild transformieren zu können, muss es sich jedoch auf einer eigenen Ebene befinden.

DIE DIGITALE DUNKELKAMMER

von Hand oder automatisch gerade ausrichten und Bilder drehen oder sogar spiegeln. Durch die Möglichkeit des Drehens sind Sie flexibler, wenn Sie Fotomontagen erstellen wollen. Sie können so ein kleines Element in einer Ebene ganz genau drehen, um im Gesamtbild die richtige Perspektive beizubehalten.

Mit dem Befehl Bild/Drehen/Ebene frei drehen erzeugte ich eine neue Ebene, in der ich das Bild dann drehen konnte.

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Erfahrene Fotografen müssen meistens nur ein paar kleine Änderungen vornehmen. Mit Adobe Photoshop Elements können Sie Probleme schnell und einfach korrigieren.

Sie können den Horizont nach Augenmaß ausrichten oder ein Raster verwenden (Ansicht/Raster), um Linien innerhalb des Bildes genau auszurichten. In den Voreinstellungen können Sie die Farbe des Rasters und die Anzahl der Kästchen anpassen.

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Ist das Bild fertig gedreht, sind leere Bereiche sichtbar, die entfernt werden müssen. Weil es sich in diesem Beispiel um ein sehr einfaches Bild mit gleichmäßigen Farbtönen handelt, habe ich das FreiTransformieren-Werkzeug verwendet (Bild/ Transformieren/Frei transformieren).

Sie daran, dass billigere TIPP Denken Zoomobjektive von sich aus

gekrümmte Horizonte oder verzerrte Perspektiven erzeugen können. Das liegt dann am Objektiv und nicht an Ihnen!

Auch hier erscheint ein Begrenzungsrahmen mit Anfasspunkten an den Ecken und den Seiten. Ziehen Sie die Seiten einfach etwas nach außen, um das Bild ein wenig zu strecken. Sind die leeren Bereiche verschwunden, können Sie aufhören.

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Um den Horizont gerade auszurichten, habe ich das Bild nach links gedreht. Ich fasste mit der Maus den oberen linken Eckpunkt an und zog ihn ein wenig nach links.

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Für die Unterkante des Bilds verwendete ich den Zauberstab, um den dunklen Sand und mithilfe der (ª)-Taste auch den leeren Bereich auszuwählen. Mit der Pipette nahm ich dann die dunkle Farbe des Sands auf, um die Auswahl damit zu füllen.

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FAKTEN. Automatisch drehen Manchmal müssen Bilder um 180º gedreht werden, um sie zu korrigieren. Wählen Sie einfach Bild/Drehen und dann einen der Befehle aus dem Untermenü. Sie finden gebräuchliche Einstellungen, haben aber auch die Möglichkeit, über den Befehl Eigene eigene Werte einzugeben.

Mit dem Befehl Bild gerade ausrichten (Bild/ Drehen/Bild gerade ausrichten) können Sie einen schiefen Horizont auch automatisch drehen. Elements legt dann fest, wie der Horizont korrekt aussieht. Dadurch, dass Adobe zunächst jedoch die Arbeitsfläche vergrößert, stehen die Chancen nicht schlecht, dass es zu einem guten Ergebnis kommt.

Drehen und gerade ausrichten

Wenn Sie diesen Befehl gewählt haben, erscheint ein Begrenzungsrahmen mit mehreren Anfasspunkten – nutzen Sie einen der Eckpunkte, um das Bild nach links oder rechts zu drehen.

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Scharfzeichnen Dieses Detail aus einem Bild eines englischen Landhauses wurde



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wünschte Kontraste und Farben auftreten. Beim Scharfzeichnen wird der Kontrast der Pixelkanten angepasst; wenn Sie dann noch weitere Bearbeitungen vornehmen, heben Sie diesen Kontrast noch stärker hervor. Beim Scharfzeichnen werden auch Bildbereiche bearbeitet, die vielleicht besser weichgezeichnet bleiben sollen, z.B. ein Himmel. Deshalb erstelle ich meistens eine weiche Auswahl um die Bereiche, die scharfgezeichnet werden sollen. Außerdem erzeugt dieser Filter Störungen, durch die aufgehellte Schattenbereiche etwas merkwürdig aussehen. Es empfiehlt sich, immer eine Ebenenkopie anzufertigen, damit Sie in die scharfgezeichnete Version Teile des Originalbilds einfügen können oder umgekehrt. Auf dem Bildschirm sieht die Wirkung des Filters intensiver aus als auf einem Ausdruck, was an der geringeren Auflösung des Monitors liegt. Hochauflösende Bilder lassen sich besser scharfzeichnen, weil dabei der Effekt auf jeden einzelnen Pixel kleiner ist als bei einer Datei mit einer geringeren Auflösung.

ast alle Fotos müssen scharfgezeichnet werden, erst recht, wenn

das Original gescannt wurde. Sie können die Schärfe auch erhöhen, wenn Sie bei der Aufnahme den Fokus

DIE DIGITALE DUNKELKAMMER

stark vergrößert, um Ihnen den Unscharfmaskieren-Filter zu demonstrieren.

nicht ganz getroffen haben. Wunder können Sie damit allerdings nicht vollbringen. In Photoshop Elements gibt es verschiedene Möglichkeiten, ein Bild scharfzuzeichnen, inklusive der Schnellkorrektur. Die Scharfzeichnungsfilter sind jedoch besser und bieten größere Flexibilität.

Im Menü Filter/Scharfzeichnungsfilter finden Sie verschiedene Filter zum Scharf-zeichnen. Der beste Filter heißt Unscharf maskieren – er stellt eine Mischung aller Scharfzeichnungsfilter dar. Außerdem bietet er die besten Kontrollmöglichkeiten. Dieser Filter basiert auf einer herkömmlichen Methode, bei der ein unscharfer Film zusammen mit dem Original belichtet wurde, um dessen Schärfe zu erhöhen.

UNSCHARF MASKIEREN Dieser Filter bietet drei Schieberegler, mit denen Sie den Effekt beeinflussen können. Sie sollten ein Bild immer erst dann scharfzeichnen, wenn Sie alle anderen Bearbeitungen abgeschlossen haben. Wenn Sie ein Bild erst scharfzeichnen und dann weitere Filter anwenden oder Bearbeitungen vornehmen, können uner-

STÄRKE Den Stärke-Regler können Sie bis auf 500% ziehen. Adobe empfiehlt Werte zwischen 150% und 200%. Ich ziehe es aber trotzdem vor, mit höheren Einstellungen zu arbeiten. Das Geheimnis besteht darin, eine gute Balance zwischen allen drei Reglern zu finden.

RADIUS Mit diesem Wert bestimmen Sie die Breite bzw. den Halo-Effekt eines jeden Pixels. Arbeiten Sie mit Werten zwischen 1,5 und 2,0.

THRESHOLD Mit diesem Wert legen Sie fest, welche Pixel durch den Filter bearbeitet werden. Je geringer die Einstellung, desto mehr Pixel werden scharfgezeichnet.

Besonders bei großen Ausdrucken ist das Scharfzeichnen wichtig. Diese Bilderserie verdeutlicht Ihnen, dass Sie ein Bild auch zu stark scharfzeichnen können.

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Scharfzeichnen

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Stärke 200, Radius 2,5, Schwellenwert 8

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Stärke 500, Radius 1,0, Schwellenwert 8

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Stärke 500, Radius 6,1, Schwellenwert 0

Diese Bilder zeigen, wie sich die unterschiedlichen Einstellungen des Filters auf das Bild auswirken. Am besten sieht die Variante mit den Werten 200, 2,5 und 8 aus, wobei separat voneinander



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Stärke 500, Radius 1,4, Schwellenwert 30

betrachtet die anderen Einstellungen auch gut aussehen. Je höher der Wert für die Stärke ist, desto geringer sollte der Radius und desto höher der Schwellenwert sein.

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Staub und Kratzer

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taub und Kratzer sind ein alltägliches Problem. Ältere Film- und

Flachbettscanner nehmen jedes Detail der Oberfläche auf – auch wenn man

DIE DIGITALE DUNKELKAMMER

alles ordentlich gereinigt hat. Aber auch bei Digitalkameras kann es zu Problemen mit Staub und Kratzern kommen. Besonders anfällig sind digitale SLRs mit auswechselbaren Objektiven. Reinigen Sie deren CCDSensor nur mit speziellen ReinigungsKits.

Das ist ein altes Urlaubsfoto, das ich mit einem Flachbettscanner gescannt habe. Der Originalabzug war



nicht mehr der beste und der gescannte Schnappschuss musste nach dem Scannen generalüberholt werden.

Auch wenn es sehr zeitaufwendig ist, können Sie sich etwas Routine aneignen, mit der Sie das Problem eingrenzen oder gar beheben. Bei Fotos mit vielen Schönheitsfehlern sollten Sie den Staub-und-Kratzer-Filter in Photoshop Elements verwenden. Wenden Sie den Filter jedoch nicht einfach auf das gesamte Bild an, denn dadurch ruinieren Sie es (probieren Sie aus, welcher Effekt damit erzielt wird).

PRÄZISE ENTFERNUNG Gegen Staub und Kratzer müssen Sie meistens etwas aggressiver vorgehen. Wählen Sie deshalb jeden einzelnen Fleck mithilfe des Lassos aus. Dadurch, dass Sie den zu bearbeitenden Bereich eingrenzen, wird der Filtereffekt minimiert. Das Geheimnis liegt darin, möglichst alle Störungen auf einmal auszuwählen. Halten Sie die (ª)-Taste gedrückt, um weitere Auswahlen hinzuzufügen, und wenden Sie dann den Filter an. Mit dieser Methode werden Sie das Bild sehr schnell bearbeitet haben.

Sie müssen nicht länger mit Ausdrucken leben, die mit Staub und Kratzern überzogen sind, nur weil das Fotolabor nicht in der Lage war, die Negative vor dem Drucken anständig zu reinigen. Mit etwas Geduld können Sie Staub und Kratzer aus dem Bild entfernen. Auf den ersten Blick ist es schwierig, in diesem Digitalfoto überhaupt Staub zu erkennen. Wenn Sie jedoch genauer hinschauen, bemerken Sie die störenden Punkte im Himmel. In dieser Abbildung können Sie sehen, dass ich mehrere dieser Flecken mit dem Lasso ausgewählt habe. Halten Sie die (ª)-Taste, um die Auswahl zu vergrößern. Versuchen Sie, bei der Auswahl der Form und Größe eines jeden Fleckens zu folgen.

Staub und Kratzer

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Die Dialogbox Staub und Kratzer enthält zwei Schieberegler. Mit dem ersten stellen Sie den Pixelradius ein. Der Software wird so mitgeteilt, wie viele Pixel innerhalb der Auswahl bearbeitet werden sollen. Mit dem Schwellenwert können Sie den Grad der Veränderung bestimmen. Nutzen Sie die Vorschau, um die richtigen Einstellungen zu finden. Beginnen Sie mit einem Radius von 2 und erhöhen Sie ihn solange, bis der Staub verschwindet. Erhöhen Sie anschließend den Schwellenwert, bis der richtige Grad der Körnung erreicht ist. Wenn Sie den Schwellenwert auf 0 belassen, erhalten Sie weichgezeichnete Punkte, aber dann hätten Sie sich die Arbeit auch sparen

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können. Nutzen Sie den Filter Körnung mit einer geringen Einstellung, um die Tonwerte auszugleichen.

Größere Staubflecken müssen Sie möglicherweise mehrmals bearbeiten. Heben Sie die Auswahl auf, um nur die größeren Flecken noch einmal auszuwählen. Vielleicht müssen Sie die Flecken auch mithilfe des Kopierstempels entfernen.

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Staub-und-KratzerTIPP Der Filter glättet die Tonwerte

der angrenzenden Pixel, was Spuren hinterlassen kann. Um diese zu überdecken, nutzen Sie den Filter Störungen hinzufügen mit einer geringen Stärke, um wieder Struktur in das Bild zu bringen.

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Unerwünschte Elemente entfernen

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igitalfotografen sind heutzutage gleichzeitig auch digitale Chirur-

DIE DIGITALE DUNKELKAMMER

gen: Sie sind in der Lage, Bildelemente nach eigenen Wünschen auszuschneiden, zu kopieren und neu anzuordnen. Das wichtigste Werkzeug ist dabei der Kopierstempel: Mit ihm können Sie Bildbereiche aufnehmen und unerwünschte Details entfernen. Er ist eine hervorragende Waffe im Kampf gegen hässliche Objekte.

Es gibt zwei Arten unerwünschter Elemente: Die, die Sie kontrollieren können, und die, gegen die Sie nichts in der Hand haben. Ein Beispiel der ersten Kategorie ist der Kopf einer Person, aus dem scheinbar ein Pfeiler herausragt. Aber auch bei Landschaftsaufnahmen gibt es diesbezüglich immer wieder Probleme. Mit etwas Zeit, Glück und der Änderung des Blickwinkels könnten solche Störungen vermieden werden. Es kommt aber auch vor, dass Sie nichts dagegen tun können. Lampenpfeiler, Antennen oder Verkehrsschilder sind nur einige Beispiele dafür, was Ihnen beim Fotografieren alles begegnen kann.

Glücklicherweise haben Sie mit Adobe Photoshop Elements die Möglichkeit, diese Irritationen aus dem Bild zu entfernen. Der Kopierstempel ist für mich eines der wichtigsten Werkzeuge, das in einer Bildbearbeitungssoftware enthalten sein sollte. Die meisten meiner Aufnahmen müssen nicht stark verändert werden – ich drehe meistens nur etwas an der Belichtung und an den Farben. Fernsehantennen und Mülltonnen sind aber zwei meiner größten Feinde. Die Möglichkeit, unerwünschte Elemente aus einem Bild zu entfernen, ermöglicht es Ihnen, Motive zu fotografieren, mit denen Sie unter bisherigen Umständen Film und Zeit verschwendet hätten.

77 Das Retuschieren kann sehr kompliziert werden. Bei dieser Aufnahme müssen mehrere Techniken angewendet werden, um alle Probleme zu beheben.

Unerwünschte Elemente entfernen

KOPIEREN UND WIEDER EINSETZEN In dieser Aufnahme war es zunächst nötig, einen Bereich mit denselben Tonwerten auszuwählen und zu kopieren, um die Stromleitung zu entfernen, die einmal quer durch das Bild läuft. In nahezu einfarbigen Bereichen ohne viele Details ist das die beste Methode, unerwünschte Objekte auszublenden.

Drücken Sie jetzt (ï)-(C) (PC: (Strg)-(C)) und anschließend (ï)-(V) (PC: (Strg)(V)), um die Auswahl in eine neue Ebene zu kopieren. Mit dem Verschieben-Werkzeug können Sie diesen Bereich nun über den zu retuschierenden legen. Sie können die Auswahl auch verschieben, ohne sie in eine neue Ebene zu kopieren. Allerdings lassen sich daran dann später keine Veränderungen mehr vornehmen (die Farbe oder den Farbton anpassen oder unerwünschte Bereiche radieren).

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Ein sehr effizienter Weg ist das Arbeiten mit dem Lasso, um einen guten Bereich anstelle eines störenden Bereichs einzupflanzen. In diesem Bild geht es am schnellsten, wenn Sie einen Bereich oberhalb der Leitung mit dem Polygon-Lasso auswählen (das eignet sich für gerade Linien am besten). Die Arbeit mit dem Kopierstempel würde in diesem Beispiel mehr Zeit in Anspruch nehmen.

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Erstellen Sie die Auswahl und wählen Sie dann Auswahl/Weiche Auswahlkante mit einem Wert von 6 Pixel. Bei einer solch dünnen Auswahl müssen Sie mit einem geringen Pixelwert arbeiten, weil die Auswahl sonst keine Informationen mehr enthält. Wenn Sie auf der anderen Seite jedoch keine weiche Auswahlkante anwenden, entstehen sehr harte Kanten, die deutlich zu erkennen sind. Versuchen Sie es mit einem Wert zwischen 2 und 9 Pixel.

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Unerwünschte Elemente entfernen KOPIEREN, VERSCHIEBEN UND EINSETZEN Für komplizierte Bereiche in einem Foto sind bestimmte Werkzeuge und Techniken notwendig. Diese sollten Sie beherrschen, um die gewünschten sauberen Ergebnisse zu erhalten.

In diesem Beispiel habe ich den Filter STAUB UND KRATZER, den Kopierstempel und den Pinsel verwendet, um das Bild zu korrigieren.

DIE DIGITALE DUNKELKAMMER

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Als Erstes wählte ich den Staub aus, um den Filter STAUB UND KRATZER anwenden zu können.

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Um größere Bereiche mit Flecken und Staub zu entfernen, benutzte ich den Kopierstempel. Ich entschied mich für eine weiche Werkzeugspitze mit einer Größe von 21 Pixel und stellte die Deckkraft auf 50% ein. Mit einer geringeren Deckkraft können Sie schwierige Bereiche besser korrigieren. Weichere Übergänge erzeugen Sie, wenn Sie zunächst mit einer hohen Deckkraft beginnen und dann immer kleinere Werte wählen.

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Wenn Sie erfolgreich retuschieren wollen, müssen Sie auf die Details achten. Verwenden Sie in komplizierten Bereichen Werkzeuge mit kleinen Werkzeugspitzen und geringen Deckkrafteinstellungen.

TIPP

Aktivieren Sie die Checkbox Ausgerichtet, wenn Sie mit dem Kopierstempel arbeiten, um immer wieder neue Bereiche aufnehmen zu können. Klicken Sie regelmäßig mit gedrückter (Alt)-Taste, um einen neuen Bereich aufzunehmen.

Um die Fernsehantenne zu entfernen, wäre der Kopierstempel an dieser Stelle zu aufwändig gewesen. Ich wählte stattdessen die Antenne aus und wendete eine weiche Auswahlkante mit einem Wert von 3 Pixel an. Ich verschob die Auswahl dann auf einen sauberen Bereich in der Nähe. Verwenden Sie nicht das VerschiebenWerkzeug – lassen Sie das Lasso ausgewählt, weil Sie ansonsten die Antenne selbst verschieben. Kopieren Sie nun den Bereich in eine neue Ebene und über die Antenne.

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Die andere Hälfte der Antenne wählte ich mit dem Polygon-Lasso aus. Der Bereich wurde anschließend kopiert.

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Mit der Pipette nahm ich die weiße Farbe des Schornsteins auf. Anschließend malte ich mit dem Pinsel bei einer Deckkrafteinstellung von 100% über die verbliebenen Bereiche des Antennenschattens.

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Mit derselben Technik habe ich das Kabel entfernt.

Unerwünschte Elemente entfernen

Um die verbliebenen Teile der Antenne zu entfernen, arbeitete ich mit dem Kopierstempel. Wenn Sie an der Grenze zu anderen Objekten arbeiten, sollten Sie eine Auswahl erstellen, um nicht versehentlich den falschen Bereich zu kopieren. Ich wählte in diesem Fall den weißen Schornstein aus und kehrte die Auswahl um. Ich konnte mit dem Kopierstempel dann direkt neben dem Schornstein arbeiten, ohne ihn selbst zu gefährden.

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