Zu Gast auf dem Weltund auf dem Wochenmarkt

INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER LÜNEBURG-WOLFSBURG Okt. 2013 Unsere Wirtschaft Position Vollversammlung fordert Ausbau der A 39 Handel hautnah Zu Ga...
Author: Hans Grosser
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INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER LÜNEBURG-WOLFSBURG Okt. 2013

Unsere Wirtschaft

Position

Vollversammlung fordert Ausbau der A 39

Handel hautnah

Zu Gast auf dem Weltund auf dem Wochenmarkt

Notwendige Investition

Schiffshebewerk braucht neue Schleuse

tollE Leistung Ehemalige Azubis mit Bestnoten

Mittelstand profitiert von digitaler Post:

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Die E-POSTBUSINESS BOX verschlankt Arbeitsabläufe im Briefversand

Mehr als 6,4 Milliarden Geschäftsbriefe beförderte die Deutsche Post im vergangenen Jahr. Hinter jedem dieser Briefe verbirgt sich ein enormer Aufwand: Ausdrucken, Kuvertieren, Frankieren und Versenden. So werden große Sendungsmengen schnell zur Herausforderung an die personellen Kapazitäten kleiner und mittelständischer Unternehmen. Mit der E-POSTBUSINESS BOX bietet die Deutsche Post dem Mittelstand eine optimale Lösung für den Briefversand. Bequem vom Arbeitsplatz steuern Mitarbeiter alle Versandprozesse einfach und digital per Computer – egal ob Einzel- oder Serienbrief. Über die E-POSTBUSINESS BOX werden alle Schritte im Versandprozess digital abgewickelt, wodurch sie Firmen den elektronischen Postweg eröffnet. So sparen Mitarbeiter Zeit, optimieren Arbeitsprozesse und reduzieren Kosten. Einfache Kommunikation Firmen erreichen über die E-POSTBUSINESS BOX ihre Kunden und Geschäftspartner digital, sicher und automatisiert. Der Versand eines Briefs ist dabei nicht weiter als einen Maus-

klick entfernt: Anstelle des Druckers wählt der Mitarbeiter in seiner gewohnten Software die Druckoption „E-POSTBRIEF“ aus und die Box übernimmt den Versand. Verfügt der Empfänger über eine E-POSTBRIEF Adresse, wird der Brief elektronisch zugestellt. Ansonsten druckt die Deutsche Post den Brief aus, kuvertiert ihn und liefert ihn wie gewohnt durch den Zusteller aus. „Wir nutzen die E-POSTBUSINESS BOX gerne“, sagt Erhard Klein, Head of IT and Organisation bei der Winterhalter Gastronom GmbH. „Sie ließ sich in kurzer Zeit installieren und spart uns seither Stunden, die Mitarbeiter in der Vergangenheit für den Briefversand aufwenden mussten. Die digitalisierte Post redu-

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ziert damit manuelle Versandprozesse und spart uns letztlich Druckkosten.“ Deutsche Post AG – Partner für den Mittelstand Als Partner für den Mittelstand unterstützt die Deutsche Post alle Firmen mit Anforderungen an digitale Versandlösungen: Einfach Briefe versenden per Mausklick, großes Einsparpotenzial durch digitale Druckund Versandprozesse sowie höchste Sicherheit durch moderne Verschlüsselungstechnologie – die E-POSTBUSINESS BOX schickt die geschäftliche Korrespondenz in das digitale Zeitalter. Interesse geweckt? Bestellen Sie Ihre E-POSTBUSINESS BOX unter: www.epost.de/businessbox

Editorial

G Nachhaltigkeit als Unternehmens-Strategie Durch nachhaltiges Lieferkettenmanagement verknüpfen Unternehmen betriebswirtschaftliche Interessen mit entwicklungspolitischen Zielen.

Foto: IHK

Dr. Bianca Untied ist Beraterin für Entwicklungszusammenarbeit unserer IHK. Die deutsche Entwicklungszu­ sammenarbeit unterstützt Unternehmen und deren Zulieferbetriebe dabei, Qualitätsstandards einzuführen.

esellschaftliche Verantwortung und Nachhal­ tigkeit von Unternehmen sind längst keine Randthemen mehr. Globale Herausforde­ rungen wie der Klimawandel, Ressourcenknapp­ heit, die Finanz- und Wirtschaftskrise sowie das Bevölkerungswachstum haben zu einem Umden­ ken geführt. Während Unternehmen früher eher punktu­ eller gehandelt haben, ist Nachhaltigkeit inzwischen vielerorts in der Unternehmensstrategie verankert. Gleichzeitig werden Wertschöpfungs­ ketten globaler, komplexer – und weniger transpa­ rent. Vor allem in Entwicklungs- und Schwellenlän­ dern sind die Arbeits- und Produktionsbedingungen oft schlechter als internationale Standards es ver­ langen. Weil Behörden geltende Vorgaben und Ge­ setze nicht konsequent umsetzen. Aber auch, weil in einigen Rohstoffsektoren und Zulieferbranchen der Wettbewerbsdruck enorm hoch ist. Schließ­ lich schielen die Käufer in den Abnehmerländern auf niedrige Preise. Doch den Unternehmen kön­ nen Missstände teuer zu stehen kommen. Der Ruf des Unternehmens kann nachhaltig geschädigt werden. Häufig sind auch Umsatzeinbußen die Fol­ ge, denn auch Konsumenten reagieren auf Skandale. Viele Kunden erwarten nämlich nicht nur günstige Preise. Sie wollen ebenso, dass die Ware moralisch einwandfrei produziert wurde. Umso wichtiger ist es, dass Unternehmen die Risi­ ken in den Wertschöpfungsketten erfassen und re­ duzieren. Nachhaltiges Lieferkettenmanagement ist sicherlich eine der größten Herausforderungen. Es verknüpft betriebswirtschaftliche Interessen mit ent­ wicklungspolitischen Zielen. Das ist gut. Und es ist in Zeiten weltweiter Märkte zunehmend notwendig. Während ein Unternehmen beispielsweise über Energie- und Ressourceneffizienz Kosten einspart, leistet es gleichzeitig einen Beitrag zum Umweltund Ressourcenschutz. Und wenn ein Unterneh­ men die Qualität in den Zulieferbetrieben in einem Entwicklungsland sichert, lässt sich das bestens mit entwicklungspolitischen Zielen verbinden: der För­ derung von kleineren und mittleren Betrieben, der Verbesserung der politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und der Armutsbekämpfung in Entwicklungsländern. Das zeigt einmal mehr: Gesellschaftliche Verantwortung und Nachhaltig­ keit sind kein Widerspruch zur sozialen Markt­ wirtschaft, sondern ein fester Bestandteil des Wirt­ schaftsmodells. n

10/2013 Unsere Wirtschaft

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Unsere Wirtschaft

Inhalt

10/2013

Einst galt des Hebewerk in Scharnebeck als Jahrhundertbauwerk. Heute wird es als Nadelöhr kritisiert. Seite 44

Editorial 3 Namen und Nachrichten GEZ-Rückerstattung Angaben lassen sich widerrufen

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Erfahrungsaustausch Der IHK-Arbeitskreis Operations Excellence trifft sich am 28. November in Lüneburg

8

Treffen „Uelzener Unternehmerfrühstück“ am 29. Oktober

8

Gründungstag Experten informieren am 26. Oktober in Wolfsburg über den Weg in die Selbstständigkeit

8

Personalwechsel Andrea Olschner ist der neue Teamleiter der Wirtschaftsförderung Lüchow-Dannenberg

9

Studie Der Anteil der Azubis, die ihre erste duale Ausbildung abbrechen, ist deutlich niedriger als bisher angenommen

9

Datenschutz Unternehmen erfahren am 31. Oktober in Wolfsburg, wie sich datenschutzrechtliche Probleme lösen lassen 9 Preiswürdig Die Druse GmbH aus Buchholz hat den Publikumspreis des Passion Stars 2013 gewonnen

10

Fotowettbewerb Fotos einreichen und Preise gewinnen

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Top-Hotels Viele Hotels aus unserem IHK-Bezirk gehören zu den „besten Tagungshotels in Deutschland“

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Auszeichnung Meike Bergmann und Kai Haeder aus Lüneburg gehören zu den Ausbildern des Jahres

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Sonderanalyse Einkommensvorsprünge von Akademikern gegenüber beruflich Qualifizierten haben sich reduziert

11

JUBILÄUM 25 Jahre Gardinengalerie Peter Wagner Das Melbecker Unternehmen schmückt Fenster mit edlen Stoffen

12

TITELTHEMA Handel hautnah Auf welche Strategien Wochenmarktbeschicker setzen und wie die Behr AG in ganz Europa Geschäfte macht 14 Freihandelsabkommen Dr. Erdal Yalcin erklärt, warum mittelständische Unternehmen von wegfallenden Zöllen profitieren

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Veranstaltungshinweise Beratungen rund um Geschäftschancen inausländischen Märkten 23 4

Unsere Wirtschaft 10/2013

Der Lüneburger Wochenmarkt ist bei Händlern wie Isabell Oertzen beliebt. Ihr Nachbar in Seevetal ist ein Unternehmer, der sich lieber auf dem Weltmarkt tummelt. Seite 14

Engagement Hilfe beim Einstieg in schwierige Märkte 24 Richtungswechsel Die Landesregierung löst Niedersachsen Global, bisher für die Außenwirtschaftsförderung zuständig, auf 26

Klaus-Peter Schöppner erklärte beim Wirtschaftsgespräch in Gifhorn, wie Bürger über Unternehmer denken. Seite 30

Im Gespräch bei der IHK-Bestenehrung: Bernd Ahlbrecht, Michael Zeinert und Michael Spethmann (v.l.). Seite 36

Im November trifft sich der IHKArbeitskreis „Operations Excellence“ in den Produktionshallen des Jungheinrich–Werks in Lüneburg. Seite 8

Foto Titel: Hans-Jürgen Wege, Fotos Inhalt: Andreas Tamme, Hans-Jürgen Wege

IHK-Report Position Vollversammlung beschließt Forderungskatalog zu Mobilität und Stadtentwicklung 28 Trend Meinungsforscher Klaus-Peter Schöppner erklärt, warum sich das Image von Unternehmen verschlechtert hat 30 Industrie 4.0 Maschinen kommunizieren direkt miteinander 34 Tolle Leistung 86 Absolventen des diesjährigen Abschlussjahrgangs haben es auf die Liste der Berufsbesten geschafft 36 Energie Das europäische Umweltmanagementsystem EMAS stellt hohe Anforderungen an Unternehmen 38 Dokumentation Ausbildungsnachweise dokumentieren Qualität 40 Mobil Mit einer App zur Lehrstellenbörse 40 IHK-Gremien Der Banken-, Versicherungen- und Immobilienausschuss im Porträt 41 Gesundheit Professor Bernhard Badura rät Unternehmen zu einem durchdachten Gesundheitsmanagement 42 MAGAZIN

Notwendige Investition Ein Gutachten zeigt, dass eine neue Schleuse 44 in Scharnebeck die Wirtschaftsregion stärken würde Service Recht, Börsen 46 Wirtschaftstermine, Seminare und Lehrgänge 48 Impressum 48 Buchvorstellungen 49

Sie mögen „Unsere Wirtschaft“? Besuchen Sie uns auf Facebook: www.facebook.com/unserewirtschaft 10/2013 Unsere Wirtschaft



Das ist los in der Region 50 Unsere Mediadaten finden Sie im Internet unter www.ihk-lueneburg.de/media 5

Namen und Nachrichten

Wirtschaftliche Eckdaten Produzierendes Gewerbe Jahr 2010 = 100 Auftragseingang(1) insgesamt aus dem Inland aus dem Ausland Produktion insgesamt ohne Bau Investitionsgüter Verbrauchsgüter

Juli 2012 Juli 2013(2) 106,9 108,1 103,7 103,7 109,5 111,7

106,9 115,2 98,4

104,1 110,5 97,9

Konsumklimaindikator (GfK)

Aug. 2012 Aug. 2013 5,8 7,0

Jahr 2010 = 100

Juli 2012 Juli 2013 104,1 106,1

Arbeitslose offene Stellen

Aug. 2012 Aug. 2013 38.334 37.206 7.908 7.735

Arbeitsmarkt im IHK-Bezirk

Arbeitslosenquoten (in Prozent) Deutschland 6,8 6,8 Niedersachsen 6,7 6,5 Landkreise Celle Gifhorn Harburg Heidekreis Lüchow-Dannenberg Lüneburg Uelzen Stadt Wolfsburg

7,9 7,6 5,5 5,1 4,9 4,8 6,9 6,5 11,0 10,7 6,8 6,5 7,4 7,0 5,3 5,0

Mehr Zahlen zu unserem IHK-Bezirk unter www.ihk-lueneburg.de/regionaldaten  verarbeitendes Gewerbe ohne Nahrungs- und Genussmittelgewerbe (2) vorläufig (1)

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Seit Jahresanfang gelten neue Regeln für die Berechnung der Rundfunkbeiträge. Die IHK-Organisation hat gegen Teile der Neuregelung gekämpft und in einzelnen Aspekten Nachbesserungen erreicht. Ganz verhindern konnte sie den neuen Rundfunkstaatsvertrag jedoch nicht. Von Christina Schrödter

Rückerstattungsansprüche sichern

L

ange hat sich die IHK-Organisation gegen Teile der Neuregelung gestemmt, am Ende konnte der neue Rundfunkänderungsstaatsvertrag trotzdem nicht verhindert werden: Seit 2013 gelten neue Regeln für die Berechnung der Rundfunkbeiträge. Die meisten Unternehmen dürften die GEZ-Fragebögen bereits ausgefüllt und zurückgesendet haben. Noch lassen sich bereits gemachte Angaben ändern. Hat ein Unternehmer zum Beispiel zu viele Arbeitnehmer oder dienstlich genutzte Fahrzeuge gemeldet, so kann er diese Angaben noch bis Ende des kommenden Jahres beim Beitragsservice korrigieren.

Einige der Neuregelungen stehen nach wie vor in der Kritik. Juristisch sind noch nicht alle Kämpfe ausgefochten. Es ist durchaus denkbar, dass einzelne Regelungen des Rundfunkstaatsvertrags einer Prüfung durch das Bundesverfassungsgericht nicht standhalten werden. Deshalb leisten viele Betriebe ihre Zahlungen ausdrücklich „unter Vorbehalt“. Da es sich um öffentliche Abgaben handelt, ist dieses Vorgehen rechtlich nicht möglich und deshalb unwirksam. Wer Zweifel an der Rechtmäßigkeit der Forderungen der GEZ hat und sich den Weg für eventuelle Rückforderungen offen halten möchte, kann stattdessen wie folgt vorgehen: Unsere Wirtschaft 10/2013

Fotos: marcovarro + tanatat + Sergey Rusakov + Stokkete + Andreka + Alex Dvihally + jimeone + lexaarts/shutterstock.com

Verbraucherpreisindex

Namen und Nachrichten

1

2

 undfunkbeiträge – wie von der GEZ R berechnet – fristgerecht bezahlen. Andernfalls gilt es als Ordnungswidrigkeit und eine Geldbuße droht.

2500

Referenzen sprechen eine deutliche Sprache

 echtzeitig vor dem 31. Dezember R 2016, also vor Ablauf der Verjährungsfrist für das erste Beitragsjahr, gegenüber der Landesrundfunkanstalt einen Rückerstattungsanspruch geltend machen.

3 4

D  ie Rundfunkanstalt wird einen Feststellungsbescheid über die bis dahin gezahlten Rundfunkbeiträge ausstellen.

Gegen diesen Bescheid kann Widerspruch eingelegt werden.

Die Entscheidung über diesen Widerspruch kann zurückgestellt werden, bis es höchstrichterliche Entscheidungen über die beanstandeten Regelungen gibt.

Das individuelle Bau-System

� Entwurf und Planung ❏

6

Damit wird die Verjährung unter­ brochen. Das heißt: Rückforderungsansprüche können nicht verfallen.

Filialunternehmen, die sich über mehrere Bundesländer erstrecken, können übrigens zentral durch eine Landesrundfunkanstalt betreut werden, wenn auch das Unternehmen eine zentrale Ansprechstelle benennt. Außerdem kann zwischen Unternehmen und Rundfunkanstalt bilateral vereinbart werden, dass Änderungsmeldungen nur einmal jährlich erfolgen müssen. www.ihk-lueneburg.de/gez

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5

Namen und Nachrichten Der Arbeitskreis Operations Excellence stellt seine Veranstaltungen unter das Motto „Von den Besten lernen“.

Unternehmerfrühstück

Wie man besonders kostengünstig und schnell produziert, zeigt die Jungheinrich Norderstedt AG & Co. KG den Mitgliedern des IHK-Arbeitskreises Operations Excellence. Am 28. November trifft sich der Arbeitskreis in dem Lüneburger Werk, um das mehrstufige Logistik-Konzept des Unternehmens kennenzulernen. Knuth Bauer, kaufmännischer Leiter des Jungheinrich Werks Lüneburg, stellt den Materialfluss vom Wareneingang durch die Montage bis zur Auslieferung vor. Heinrich Schleich, Professor für Produktionsmanagement an der Leuphana Universität Lüneburg und Geschäftsführer des Com-

petence Centrum mittelständische Indus­ trie (CCMI), ergänzt den Bericht aus der Praxis mit einem Vortrag und erklärt, wie sich Wartezeiten, Laufwege und Suchzeiten minimieren lassen. Unter dem Motto „Von den Besten lernen“ setzt sich der Arbeitskreis Operations Excellence mit Theorie und Praxis verschiedener Konzepte auseinander. Die Runde steht allen interessierten Unter­nehmen offen. ten Ansprechpartnerin: Gerlinde Tennhoff, Tel. 04141 / 524-190, Mail: [email protected] www.stade.ihk24.de/operationsexcellence

Gründungstag in Wolfsburg Beim Gründungstag Wolfsburg / Gifhorn am 26. Oktober auf dem InnovationsCampus der Wolfsburg AG informieren Experten über den Weg in die Selbstständigkeit. Zwischen 9 und 14 Uhr stehen sie Gründern und Gründungsinteressierten zur Verfügung. Im Mittelpunkt der Gemeinschaftsaktion der IHK Lüneburg-Wolfsburg und vieler regionaler und überregionaler Partner stehen Umsetzungsmöglichkeiten, Finanzierungsmodelle, Werbestrategien sowie steuerliche und rechtliche Aspekte. Außerdem diskutieren die Fachexperten mit den Besuchern in einem Plenum über aktuelle Themen der Existenzgründung. 8

Die Gründung eines Unternehmens ist nicht nur eine Alternative zur Arbeitslosigkeit. Sie ist auch eine Option für Angestellte, Studenten oder gut ausgebildete Berufseinsteiger, die sich ihr Tätigkeitsfeld eigenverantwortlich gestalten wollen. Einer Existenzgründung geht im Idealfall eine gute Vorbereitung voraus. Wer den Schritt in das Abenteuer Selbstständigkeit wagt, braucht eine gute Geschäftsidee und ein überzeugendes sowie marktfähiges Unternehmens­konzept. kn Ansprechpartner: Rainer Knoppe, Tel. 05361 / 2954-11, Mail: [email protected]

Der Weg in die Selbstständigkeit ist voller Hürden.

Fotos: Andreas Tamme, privat, Peshkova + Goodluz + Aija Kozlovska + nasikhan/shutterstock.com

Material im Fluss

Landrat Dr. Heiko Blume lädt zum zweiten „Uelzener Unternehmerfrühstück“ am 29. Oktober in die Uelzener Zuckerfabrik ein, um mit Unternehmen direkt ins Gespräch zu kommen und sie untereinander besser zu vernetzen. Willkommen sind ab 8 Uhr alle interessierten Unternehmer, Betriebsinhaber, Geschäftsführer und Einzelhändler, die im Landkreis Uelzen ihren Sitz haben. Als Referent konnte der NBank-Vorstandsvorsitzende Michael Kiesewetter gewonnen werden. Er wird über Fördermöglichkeiten für kleine und mittelständische Unternehmen sprechen – und Impulse geben für anschließende Gespräche. Wegen der beschränkten Platzzahl sind Anmeldungen unter [email protected] nötig. Die Veranstalter erheben einen Kostenbeitrag von zehn Euro. pb

Namen und Nachrichten

Neuer Teamleiter der Wirtschaftsförderung Lüchow-Dannenberg

Andreas Olschner ist neu im Team der Wirtschaftsförderung Lüchow-Dannenberg.

Andreas Olschner ist seit Anfang September neuer Teamleiter der Wirtschaftsförderung Lüchow-Dannenberg. Der geborene Dannenberger folgt Martina Grud auf ihren bisherigen Posten. Andreas Olschner ist ausgebildeter Bankkaufmann und arbeitete bei der Landesbausparkasse Nord sowie zuletzt in der Bankenbetreuung der ERGO-Versicherungsgruppe im Firmenkundensegment. „Ich freue mich sehr auf die neue Aufg­abe. Sie ist für mich ein Traumjob, denn ich habe mich schon immer brennend für die Weiter-

entwicklung der Region interessiert“, sagt Andreas Olschner: „In Zukunft werde ich Kontakte zu den Betrieben intensi­ vieren. Ich sehe es als meine Pflicht, auf Unternehmen zuzugehen, deren Bedarfe früh zu erkennen und Unterstützung anzubieten.“ Die GLC Glücksburg Consulting AG betreibt als Geschäftsbesorger des Land­ kreises Lüchow-Dannenberg seit sieben Jahren dessen Wirtschaftsförderung. Der Start gelang mit zwei Mitarbeitern. Inzwischen besteht das Team aus sieben Angestellten. pb

Nur wenig Azubis brechen ihre Ausbildung ab

Datenschutz

Laut einer neuen Studie schließen nur rund zwölf Prozent der Auszubildenden ihre Ausbildung nicht ab.

Der Anteil der Auszubildenden, die ihre erste duale Ausbildung nicht erfolgreich beenden, ist deutlich niedriger als bisher angenommen. Die Anzahl der Vertragsauflösungen, die 2011 bei 24,4 Prozent lag, ist einer Studie des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) zufolge kaum aussage­ kräftig. Denn viele Jugendliche tauchen in der Statistik auf, obwohl sie lediglich den Betrieb während ihrer Ausbildung gewechselt haben. Tatsächlich schließen nur rund zwölf Prozent ihre Ausbildung nicht ab. Und diese Zahl reduziert sich weiter: Fast die Hälfte von ihnen entscheiden sich innerhalb von zwei Jahren für 10/2013 Unsere Wirtschaft

eine Ausbildung an Schulen, bei Behörden, an Universitäten, vor allem aber für eine andere duale Ausbildung. Tatsächlich liegt die Quote der nicht beendeten Ausbildungen rein rechnerisch also nur bei rund sechs Prozent, sagt Volker Linde, Bereichsleiter Aus- und Weiterbildung unserer IHK: „Die Diskussion wird insofern gegenüber den Unternehmen nicht fair geführt.“ Die hohen Abbrecher-Quoten suggerierten, dass die duale Ausbildung wenig tauge: „Aber das Gegenteil ist der Fall. Nicht umsonst wollen viele Länder das deutsche Modell der dualen Berufsausbildung kopieren.“ li

Am 31. Oktober widmet sich eine IHKVeranstaltung im Christlichen Jugenddorf in Wolfsburg dem Datenschutz. Referenten erklären, wie Unternehmen Datenschutz realisieren, datenschutzrechtliche Probleme bewältigen und Haftungsfallen vermeiden können. Vorträge und Gespräche sensibilisieren für bestehende Probleme und zeigen Lösungen. Die heutige Informations- und Wissensgesellschaft ist ohne einen ständigen Datenaustausch nicht mehr denkbar. Der technische Fortschritt bringt immer neue Möglichkeiten mit sich – aber auch immer neue Risiken. Fragestellungen rund um den Datenschutz beschäftigen mittelständische Unternehmen mehr und mehr. Aus gutem Grund. Sicherheits­ lücken und Datenverluste bedrohen einerseits die Geschäftstätigkeit, andererseits können sie in der Öffentlichkeit zu Imageverlusten führen. red Ansprechpartnerin: Simone Heuwinkel, Tel. 05361 / 2954-12, Mail: [email protected] 9

Frank Merkle und Christian Druse (v.l.) sind die neuen Preisträger des Passion Stars.

Die Druse GmbH aus Buchholz hat den Publikumspreis des Passion Stars 2013 gewonnen. Das traditionsreiche Unternehmen konnte bei der Abstimmung über Facebook mit Abstand die meisten Stimmen auf sich vereinen. Mit der Auszeichnung würdigt die Bielefelder Handelskoope­ ration EK/servicegroup gelebte Leidenschaft im Handel. „Der Preis ist eine besondere Auszeichnung und bedeutet uns sehr viel“, sagt Christian Druse, der zusammen mit Frank Merle die Geschicke des Unternehmens leitet: „Die Auszeichnung zeigt, dass unser Engagement bei den

Kunden bestens ankommt.“ In den Druse Kochwelten finden Kunden eine Auswahl von Marken und Produkten, von denen die Inhaber persönlich überzeugt sind. Das Sortiment der Druse Sicherheitstechnik umfasst Alarmanlagen, Fenster- und Türsicherungen, Schließanlagen und Videoüberwachung. „In beiden Geschäftsbereichen verbinden wir Wohlfühlatmosphäre, Genuss und Design mit einer sehr guten Beratung“, sagt Christian Druse. Mit regelmäßigen Kundenevents bleibt das Unternehmen im Gespräch – und zeigt preiswürdige Leidenschaft. pb

Die besten Tagungshotels Viele der besten Tagungshotels Deutschlands stehen in unserem IHK-Bezirk. Das ist das Ergebnis einer Wahl von Tagungsund Eventveranstaltern, Personalentwicklern, Trainer- und Weiterbildungsinstituten. Einer der großen Gewinner des Wettbewerbs ist die Seminaris-Gruppe, die ihren Hauptsitz in Lüneburg hat. Das Lüneburger Seminaris erreicht Platz 14 in der Kategorie „Konferenz“. Seminaris-Häuser in Berlin und Potsdam belegen die ersten Plätze in den Kategorien „Seminar“ und „Konferenz“. Die avendi-Hotels, die ebenfalls zur Seminaris-Gruppe gehören, nehmen insgesamt zwölf Platzierungen in den Top 20 der insgesamt acht verschiedenen Kategorien ein. Mit diesen Ergebnissen ist die Seminaris10

Gruppe die erfolgreichste Tagungshotelgruppe Deutschlands. Weitere Preisträger aus unserem IHK-Bezirk sind das Hotel Park Soltau (Platz drei in der Kategorie „Konferenz“ und Gut Thansen in Soderstorf (Platz zehn in der Kategorie „Event“). Besonders freuen kann sich Reimer Eisenberg, Direktor im Mercure Hotel Walsrode, über den Titel „Top-Tagungshotelier 2013“. Die Auszeichnung ehrt Hoteliers, die sich um die Entwicklung der deutschen Tagungshotellerie verdient gemacht haben. Dieser Preis wird jährlich an Persönlichkeiten verliehen, die mit innovativen Leis­ tungen und unternehmerischem Erfolg Aufmerksamkeit erwecken und Standards setzen können. cs

Fotowettbewerb für Azubis Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) startet einen Fotowettbewerb für Auszubildende. Das Thema: Infrastruktur. Noch bis zum 1. November können Azubis ihre Ideen zum Thema fotografisch umsetzen und die Bilder unter www.deine-infrastruktur.de hochladen. Per Online-Abstimmung werden die besten Fotos ermittelt. Die drei Erstplatzierten werden auf der Abschlussveranstaltung im Dezember in Berlin präsentiert und mit Preisen im Gesamtwert von 2.000 Euro prämiert. Für Platz eins gibt es eine Spiegelreflexkamera, für den Zweitplatzierten ein iPad und der dritte Sieger kann sich über ein Longboard freuen. ben www.deine-infrastruktur.de

Unsere Wirtschaft 10/2013

Fotos: Lebensmittel Praxis, Karramba Production/shutterstock.com, EK/servicegroup

Preiswürdige Leidenschaft

Namen und Nachrichten

Auszeichnung für Lüneburger Ausbilder Sonderanalyse Erwerbseinkommen Ein Grund zum Feiern: Zwei der besten Ausbilder des Jahres kommen aus Lüneburg.

Die Fachzeitschrift Lebensmittel Praxis hat die besten Ausbilder des Jahres gesucht und in Lüneburg gefunden. Meike Bergmann, Inhaberin von Edeka Bergmann, überzeugte mit ihrer Bewerbung und erreichte den ersten Platz in der Kategorie „Selbstständiger Einzelhandel“. Kai Haeder, Verkaufsleiter bei Kaufland, konnte sich ebenfalls über eine Auszeichnung und Platz eins in der Kategorie „SBWarenhäuser“ freuen. „Letztes Jahr haben wir noch den zweiten Rang belegt“, sagt Haeder: „Umso glücklicher bin ich, dass wir es jetzt auf das Treppchen geschafft haben.“ Der Preisträger ist für fünf Märkte in Niedersachsen verantwortlich und ruft originelle Azubi-Aktionen ins Leben. In Lüneburg organisieren die Auszubildenden zum Beispiel Familienflohmärkte und ein Vitaminfrühstück in Kindergärten. „Wir wollen schließlich für unsere Ausbildung werben und uns einen Namen als

10/2013 Unsere Wirtschaft

attrak­tiver Arbeitgeber machen“, sagt Kai Haeder. Seit neun Jahren ehrt die Zeitschrift Lebensmittel Praxis die besten Ausbilder im Lebensmittelhandel. Personalentwickler aus zahlreichen Handelsunternehmen unterstützen die Redakteure des Fachblatts bei der Juryarbeit. Sie bewerten vor allem vier Aspekte: kreative Ideen, innerbetriebliche Aktivitäten, außergewöhnliche Schulungsmaterialien sowie das soziale und gesellschaftliche Engagement der Bewerber. Die Auszeichnungen werden vergeben in den Kategorien Super- und Verbrauchermärkte, Lebensmittelabteilungen der Kaufund Warenhäuser, SB-Warenhäuser, Selbstständiger Einzelhandel und Handelszentralen. Neben Meike Bergmann und Kai Haeder aus unserem IHK-Bezirk gibt es drei weitere Preisträger: Marcel Weigand (Tegut Bamberg), Rosemarie Keilholz (Metro Nürnberg) und Thomas Bonack (Kaufland Logistik, Osterfeld). pb

Laut einer Auswertung der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) aus dem Jahr 2011 verdienten Arbeitskräfte mit akademischem Abschluss in Deutschland im Durchschnitt 174 Prozent des Erwerbseinkommens ihrer entsprechenden Altersgruppe mit einer beruflichen Qualifizierung. Dieser Wert liegt nach einer aktuellen Befragung des Bundes­ instituts für Berufsausbildung (BIBB) bei nur noch 160 beziehungsweise 156 Prozent des Einkommens der erwerbstätigen Männer und Frauen mit Beruf­s­ausbildung. Die Sonderauswertung des BIBB zeigt, dass männliche Erwerbstätige mit Abitur, Berufsausbildung und Fortbildungsabschluss rund 130 Prozent des Bruttoeinkommens aller männlichen Erwerbstätigen mit Berufsausbildung erzielen. Bei den Frauen liegt dieser Wert bei 132 Prozent. Die Einkommenslücke zu den Akademikern wird dadurch beinahe halbiert. Volker Linde, Bereichsleiter Aus- und Weiterbildung unserer IHK, geht davon aus, dass sich die Einkommensvorsprünge von Akademikern gegenüber beruflich Qualifizierten wegen des Trends zu Abitur und Studium weiter reduzieren werden. „Angesichts der aktu­ ellen Entwicklung vermute ich, dass sich die Arbeitslosenquoten von Akademikern und Facharbeitern einander stärker angleichen werden“, sagt Volker Linde. li

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Jubiläum

IHK gratuliert Die IHK gratuliert folgenden Betrieben zu ihrem Jubiläum und wünscht ihnen für ihre weitere Tätigkeit viel Erfolg:

25 Jahre Heinrich Kerstens Kachelofen-Studio Ausbüttel (1. August) Siegfried Schrammek Industriemontage Schwülper (1. August) in puncto design GmbH Wolfsburg (1. September) Heinz Lüthe Elektroinstallation Brome (1. September) Klaus Meyer Organisationsberatung Ummern (1. September) Renate Schmidt Postagentur, Zeitschriften, Tabakwaren Wrestedt (1. September) Thomas Trenkner Handel mit Tabakwaren Wolfsburg (1. September) Petra Brandes-Köhler Keramik-Studio Winsen (Aller) (10. September) Labor-Untersuchung-Straßenbau C. Kinder GmbH Uelzen (15. September)

Arbeitsjubiläums-Urkunden für Ihre Mitarbeiter können Sie bei Julia Salewski bestellen: 04131 / 742-108, www.ihk-lueneburg.de Dok.-Nr. 8434

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25 Jahre Gardinengalerie Peter Wagner in Melbeck

Textilkaufmann mit Liebe zum Detail

E

in wenig unscheinbar hat Peter Wagner das sattblaue Hinweisschild zu seiner Gardinengalerie auf dem Fußweg aufgebaut Doch wer sein Geschäft mitten an der vielbefahrenen Melbecker Ortsdurchfahrt zwischen Lüneburg und Uelzen betritt, kann ungeahnte Schätze entdecken: Gardinen und Vorhänge aus edlen Stoffen und in tollen Farben, Rollos in unterschiedlichsten Varianten, schlichte und ausgefallene Gardinenstangen. Seit 25 Jahren bietet Wagner alles, was ein ansprechend gestaltetes Fenster ausmacht. In seinem Geschäft können Kunden sich von dekorierten Fenstern inspirieren las-

sen, Stoffe befühlen, in Katalogen nach weiteren Deko-Ideen stöbern – und sich ihre Wünsche auf Maß schneidern lassen. Denn zum vierköpfigen Team der Gardinen­ galerie gehört neben Wagners Ehefrau Ulla und einer Bürokraft auch eine Näherin – und zwar seit der Geschäftseröffnung. „Eine sehr gute Fachkraft“, sagt Peter Wagner. „Wir gewährleisten Qualität. Das gilt für das Material und selbstverständlich auch für die Verarbeitung.“ Für den gelernten Textilkaufmann gehörten die persönliche Beratung und Betreuung schon immer zur Geschäftsphilosophie. Inzwischen ist dieser Service aber auch ein Unsere Wirtschaft 10/2013

Jubiläum Peter Wagner schmückt Fenster mit Gardinen und Vorhängen aus edlen Stoffen.

„Mir ist es wichtig, dass sich meine Kunden bei mir gut aufgehoben fühlen. Auch nach 25 Jahren bin ich noch mit heller Freude bei meiner Arbeit. “

Pfund, mit dem er gegen die Konkurrenz aus dem Internet wuchern kann. Peter Wagner besucht seine Kunden zu Hause, misst die Fenster aus und schaut mit ihnen gemeinsam, wie sie idealerweise gestaltet werden könnten. Das sei nicht nur eine Frage des Geschmacks, auch Lichteinfall, Fenster- und Raumgröße müssen berücksichtigt werden, sagt Wagner: „All das hat natürlich auch seinen Preis. Umso wichtiger ist mir, dass sich meine Kunden bei mir gut aufgehoben fühlen.“ Deshalb setzt der Chef der Gardinengalerie auch in Sachen Service auf die Liebe zum passenden Detail. Jeder Kunde, der sich für Gardinen aus der Melbecker Galerie entscheidet, erhält als Dankeschön eine Gardinenwäsche gratis. Der Wasch- und Reinigungsservice ergänzt die Produktpalette des Geschäfts, ebenso wie Teppiche.

S

ein Sortiment hat Wagner nach und nach erweitert, aber die Fenstergestaltung, das ist sein Kerngeschäft. Er kennt die neuesten Trends, weiß, was aktuell gefragt ist: frische Farben und eine offene Gestaltung mit Plissees und Raff­ rollos, Vorhängen aus luftigem Organza oder leichten Dekostoffen. „Die zeitlose klassische Variante mit kräftigen Farben und aufwendigen Mustern ist immer mehr abhandengekommen“, sagt Wagner, und es klingt so, als schwinge ein wenig Bedauern in seiner Stimme mit. Es habe sich viel verändert in den letzten 25 Jahren, auch sei es wirtschaftlich nicht immer leicht gewesen, die Galerie zu halten, sagt Wagner: „Trotzdem bin ich noch immer mit heller Freude bei meiner Arbeit.“ Und das merkt man dem 65-Jährigen an, wenn er lächelnd in seinem Laden steht. gt

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Schwerpunkt

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Unsere Wirtschaft 10/2013

Schwerpunkt

Handel ist ein vielseitiges Geschäft. Der eine ist auf dem Wochenmarkt zu Hause, der andere auf dem Weltmarkt. Doch ganz gleich, ob die Unternehmer als Marktbeschicker vor dem Lüneburger Rathaus ihre Ware anpreisen oder wie Rudolf Behr aus Seevetal in ganz Europa: Sie handeln nicht nur mit Blumen, Käse und Gemüse – sondern mit Herz und Leidenschaft.

I

n langen Reihen stehen die Marktwagen vor dem Lüneburger Rathaus. Es ist Sonnabend, die Sonne scheint und Menschen mit Einkaufstaschen schieben sich dicht an dicht über das Kopfsteinpflaster durch die Marktgassen. Hier und da bleiben sie stehen, nehmen sich Zeit für ein Schwätzchen. Während die einen vor dem Wagen warten, bis sie an der Reihe sind, rotiert Hendrik Harwege auf der anderen Seite des Tresens zwischen Kunden, Kasse und dem nächsten Kunden. Der 33-Jährige packt Tomaten, Salat und Möhren in Tüten, lächelt freundlich und hört trotz der Hektik geduldig zu, als ein junger Mann ihm verrät, welches Festessen er mit dem Gemüse geplant hat. Harwege führt einen Demeter-Gemüsehof in der Nähe von Lüneburg. Der Markt vor dem Rathaus ist einer von insgesamt neun, auf denen er seine Ware verkauft. Seit sechs Jahren steht er hier mit dem Bio-Gemüse. „Wir haben uns weitaus früher um einen Platz beworben, aber es war nie etwas frei.“ Der Markt vor dem historischen Rathaus ist beliebt. Bei Kunden ebenso wie bei Händlern, sagt Anna-Lena Hoyer, Marktmeisterin der Stadt Lüneburg: „Die Wartelisten sind lang. Wir achten auf die richtige Mischung, um ein ausgewogenes Angebot präsentieren zu können.“ Händler, die billige Elektrogeräte oder

Hendrik Harwege baut auf seinem Hof Gemüse nach Demterrichtlinien an. Der Lüneburger Wochenmarkt vor dem historischen Rathaus ist einer von neun Märkten, auf denen er seine Bio-Ware verkauft. 10/2013 Unsere Wirtschaft

Von Sandra Bengsch

Standaufbau mit Liebe zum Detail: Farbreflexe sollen Kunden locken

investiert, zieht dort 25 Tomatensorten, rote, gelbe, grüne und sogar schwarze. „Jeder Kunde hat eben einen anderen Geschmack“, sagt Harwege und drückt die Zigarette aus. Zeit, sich wieder am Stand blicken zu lassen. Einige Meter weiter hat Cord Wöhnecke gerade einen weißen Transporter hinter dem knallgelben Stand seiner Gärtnerei geparkt. Er liefert neue Ware. „Die Kunden wollen die Blumen knackfrisch“, sagt Wöhnecke. Und weil viele anders als früher nicht schon um sieben Uhr, sondern erst ab halb elf zum Markt kommen, fahren er und seine Frau zwischendurch in ihre Gärtnerei und schneiden frische Blumen. Jetzt drängt sich die bunte Pracht aus Astern, Sonnenblumen, Gladiolen und Chrysanthemen auf der Auslagefläche des Marktstands.

und zwei Helfer angefangen, den Stand aufzubauen, haben Paprika, Bananen, Salate und Äpfel in die Kisten gestapelt. Dabei komme es aufs Detail an: „Es gibt ganze Studien darüber, welche Farbreflexe das Auge reizen – und die Kunden zum Stand locken.“ Harwege lächelt zufrieden, während er den Rauch zur Seite bläst. „Wir haben es geschafft, uns als Marke zu positionieren, sind der Stand im Biobereich auf dem Markt.“ Dass es so gut läuft, schreibt er mehreren Faktoren zu: „Qualität, Frische und Personal.“ Darüber hinaus sorgt Harwege mit verschiedenen Tomatensorten für Abwechslung. Gerade erst hat er eine größere Summe in ein 3.500 Quadratmeter großes Treibhaus

ine ältere Dame, die einen Einkaufstrolli hinter sich herzieht, zuckelt vorbei. Sie lächelt, winkt. „Hallo, Frau Riemenschneider“, sagt Cord Wöhnecke. Man kennt sich. „Ganze Generationen von Familien kaufen auf dem Markt und viele Händler verkaufen bereits in vierter Generation ihre Waren“, sagt Wöhnecke. Die Familie seiner Frau sei schon seit 140 Jahren dabei. Vor zehn Jahren hat das Paar den Betrieb von ihren Eltern übernommen. „Wir sind auf Schnittblumen spezialisiert. Alles, was wir hier verkaufen sind Blumen aus eigener Aufzucht“, sagt er. Als Inhaber wissen die Wöhneckes genau Bescheid über ihre Produkte. Das sei das Erfolgs-

Kleidung verkaufen wollen, sortiert die Marktmeisterin sofort aus. „Wir sind ein grüner, regionaler Markt.“ Obst und Gemüse, Fleisch und Fisch, aber auch Eier, Käse und Honig – rund 60 Beschicker bieten mittwochs und samstags ihre Waren mitten in der Lüneburger Innenstadt an. Die meisten sind Selbsterzeuger, so wie Hendrik Harwege. Der erste Ansturm auf seinen Stand ist vorbei. Es ist fast Mittag, als Harwege die erste Pause des Tages machen kann. Er steht abseits der Stände und raucht eine Zigarette. Kurz nach zwei Uhr hat sein Wecker geklingelt. Um halb vier haben er

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Fotos: Andreas Tamme, Olga Miltsova/shutterstock.com

Händler mit Herz

Fotos: Andreas Tamme, foodonwhite/shutterstock.com

Der Stand von Petra und Cord Wöhnecke zählt zu den ältesten auf dem Lüneburger Wochenmarkt. Dass die Inhaber die Kunden persönlich beraten, ist ein wichtiger Erfolgsfaktor.

rezept für den Wochenmarkt: „Der Kauf ist hier nicht bloß ein Geschäft, das ist Vertrauenssache.“ Wöhnecke wendet sich dem nächsten Kunden zu. Kay SchulzeLuckow ist selbsternannter „leidenschaftlicher Marktbesucher“. Nicht nur, weil die Auswahl groß ist und die Ware frisch: „Der Wochenmarkt ist mehr als ein Ort zum Einkaufen. Es ist ein sozialer Treffpunkt.“ Tatsächlich sind der gesellschaftliche Aspekt und die Atmosphäre auf Wochenmärkten für mehr als die Hälfte der Kunden ausschlaggebend für den Besuch, wie Lothar Geißler weiß. Er ist Präsident der IHK Stade und Geschäftsführer des Verkaufswagen-Herstellers Borco-Höhns. Der Markt ist sein Geschäft, regelmäßig hält er Vorträge zu Verkaufs- und Marketingstrategien. Laut dem Experten sind die wichtigsten Erfolgskriterien eine gute Warenpräsentation und Standgestaltung, kompetentes wie freundliches Personal sowie absolute Hygiene. Und: „Der Standort muss funktionieren.“ Der Lüneburger Wochenmarkt sei dabei gut aufgestellt. Aber trotzdem: „Wichtig ist, dass die Märkte in Stadtmarketing und Wirt16

schaftsförderung eingebunden werden“, sagt Geißler. Davon profitiere nicht nur der Wochenmarkt. „Der umliegende Einzelhandel macht an Markttagen 20 bis 30 Prozent mehr Umsatz, weil die Kunden ihre Einkäufe kombinieren.“ Rund 3.300 Wochenmärkte gibt es in Deutschland, allein in Niedersachsen sind es etwa 330. Den Markt in Lüneburg zeichnet neben dem Standort eine Besonderheit aus, sagt Marktmeisterin AnnaLena Hoyer: „Die Stände in der Mitte sind offen, sodass die Kunden weit über den Platz blicken können.“ Das erfordert

Wochenmärkte sollten in das stadtmarketing eingebunden werden besondere Verkaufswagen. Isabell Oertzen hat gerade erst 40.000 Euro für den bordeauxroten Wagen investiert, aus dem sie jetzt Käse über den Tresen reicht. Kostproben für ihre Kunden. Den Frischkäse bereitet sie selbst zu, die anderen Sorten kauft sie vom Großmarkt. Für Oertzen ist es der erste Tag auf dem Lüneburger Wochenmarkt. Um einen Platz beworben hat sie sich bereits vor acht Jahren. „Es ist einfach der schönste Markt in der Region.“ Und weil das auch viele Kunden so sehen, sei der Markt auch geschäftlich

attraktiv: „Schon der erste Tag lief super“, sagt die 38-Jährige, die mit ihrem Mann einen landwirtschaftlichen Betrieb nahe Seevetal führt. Der Hof der Oertzens liegt vom Gemüsebau-Unternehmen von Rudolf Behr nur etwa 500 Meter entfernt – und trotzdem liegen Welten dazwischen. Vier Meter lang ist der Verkaufsstand von Isabell Oertzen auf dem Lüneburger Wochenmarkt. Die Halle, von der aus Rudolf Behr sein Gemüse an nahezu alle großen Supermarktketten verkauft, misst 10.000 Quadratmeter. Mittendrin steht Behr, ein kräftiger Mann von 61 Jahren, vor den riesigen Regaltürmen und schwenkt die Arme um sich: „Bis heute Abend ist das hier alles voll.“

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uf den meterhohen Paletten, die Lagermeister Florian Reimers auf einem Gabelstapler in eines der Regale bugsiert, stapeln sich schon jetzt Kisten mit Eisbergsalaten, Radieschen und Sellerie. Vieles davon nehme der Chef persönlich in Augenschein, ob auf dem Feld oder in der Qualitätskontrolle, sagt Reimers: „Rudi ist überall.“ Man ist per Du. Rund 300 Festangestellte arbeiten für Rudolf Behr. „Ich kenne alle mit Namen, Florian schon von Kindesbeinen an“, sagt der Chef, deutet wieder auf die Regale und rechnet vor: Sieben Millionen Stück Unsere Wirtschaft 10/2013

Schwerpunkt Gemüse pro Woche wandern aus der Lagerhalle quer durch die Republik und auf den europäischen Markt. Die Ware kommt von Behrs Feldern in Seevetal und der Erzeugerorganisation Mecklenburger Ernte. Behr ist dort Mitglied und Hauptgesellschafter. Auch ein Betrieb in Spanien gehört zum Unternehmen und sorgt dafür, dass die Behr AG ganzjährig frisches Gemüse liefern kann. Etwa 160 Millionen Euro setzt Unternehmer Behr pro Jahr um. Die Behr AG zählt europaweit zu den Marktführern. Es ist ein großer Handelskonzern – mit einem Gärtnermeister an der Spitze. „Natürlich habe ich viele Fortbildungen besucht“, sagt Rudolf Behr und lächelt. „Aber im

Die Behr Ag zählt europaweit zu den Marktführern Herzen bin ich Produzent.“ Auch wenn er inzwischen Gemüsekönig ist, Behr ist sich treu geblieben. Er marschiert vor in ein Besprechungszimmer, um bei einer Tasse Kaffee die Geschichte des Familienunternehmens zu erzählen. Den Kaffee kocht der Chef persönlich. Behr drückt den Filter in die Maschine, füllt das braune Pulver ein und ist dabei gedanklich längst in der Vergangenheit. Angefangen habe alles damit, dass sein Urgroßvater

Land in dem kleinen Fischerdorf Rosenweide nahe Seevetal kaufte: „1,5 Hektar und ein kleines Wohnhaus.“ Behrs Großvater erweiterte den Besitz auf vier Hektar. „Mein Vater und meine Mutter haben daraus einen herausragenden Betrieb gemacht.“ Obst und Gemüse haben sie auf dem Hamburger Großmarkt verkauft, zunächst nur an Einzelhändler. Irgendwann schickten dann die Edeka- und Sparmärkte ihre Vertreter auf den Großmarkt und dann kam eines zum anderen, sagt Behr: „Es war ein schleichender Prozess.“ So richtig setzte dieser Prozess aber erst ein, als Rudolf Behr das Unternehmen übernahm. Heute bewirtschaftet er rund 4.000 Hektar Land, die Behr AG übernimmt den Vertrieb für ein gutes Dutzend Produktions-, Dienstleistungsund Handelsbetriebe. Rudolf Behr hat den Familienbetrieb erfolgreich am Markt positioniert. „Manchmal hatte ich einfach Glück.“ Und oft auch den richtigen Riecher. So wie bei der Sache mit dem Eisbergsalat.

Ende der 1970er Jahre war das. In Deutschland gab es noch keinen Eisbergsalat, wohl aber in Amerika. „Man war allgemein der Meinung, dass Eisbergsalat hier nicht wächst“, sagt Behr. Um es genau herauszufinden, startete das Landwirtschaftskammer einen Feldversuch. Auch Rudolf Behr stellte dafür Flächen zur Verfügung. Doch der Salat wuchs tatsächlich nicht. „Wie das so aufm Bauernhof is‘, bin ich dann irgendwie nicht dazu gekommen, die Pflanzen unterzupflügen“, erinnert er sich. Zum Glück. Denn als er 14 Tage nach Versuchsende zum Feld kam, hatte der Salat doch noch Köpfe ausgebildet. „Er brauchte einfach etwas länger.“ Behr grinst schelmisch. „Ich war von Beginn an von dem Produkt überzeugt.“ Aber außer ihm kaum jemand. Die Großhändler wollten den in Folie eingewickelten Salat nicht, aber Behr überzeugte die damals deutsch-

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landweit agierende Hameico. „In jedem Markt, in den Bananen geliefert wurden, gab es Eisbergsalat dazu.“ Und so begann die Karriere des Eisbergsalats in Deutschland. Bis heute ist er ein Aushängeschild des Unternehmens.

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s geht in Behrs braunem Geländewagen aufs Feld. Er will zeigen, wie der Eisbergsalat geerntet wird. Kaum, dass er im Auto sitzt, drückt er den Knopf des Mobiltelefons und fragt Sekunden später einen Mann namens Heiner, wo geerntet wird. „In Lübberstedt? Denn kumm wi doa mol hün“, sagt er in die Freisprechanlage und ergänzt, nachdem er aufgelegt hat: „Wir Dorfleute sprechen Platt.“ Auch dann, wenn Dorfleute einen Weltkonzern führen. Die Fahrt dauert nur wenige Minuten. Behr steuert den Wagen direkt aufs Feld und steigt auf Höhe der Erntemaschine aus. Matschiger Boden spritzt auf seine dunkle Anzughose, als er über den Salat zu den Arbeitern stapft. Die Erntemaschine ist ein speziell für den Gemüsebetrieb angefertigtes Konstrukt aus zwei Anhängern, die eine rund zwölf Meter breite Verpackungsanlage in Millimeterarbeit über den Acker zieht. Hinterher geht ein Schwarm von Arbeitern. Sie schneiden die Salatköpfe vom Feld, brechen die sandigen äußeren

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Blätter ab und legen die Salate auf eine tellerartige Hebevorrichtung. Die Anlage rattert. „Das ist Hightech auf dem Feld“, brüllt Behr gegen den Lärm an. „Ab jetzt läuft alles vollautomatisch.“ Tatsächlich verschwinden die Salatköpfe in einem Kasten und kommen in Folie gewickelt wieder heraus. In 60 Artikelvarianten ist der Eisbergsalat Marke Behr zu haben, neun

Zur Salat-Ernte setzt Rudolf behr Hightech auf dem feld ein davon machen allein die Aufdrucke in verschiedenen Landessprachen aus. Oben auf dem Wagen laufen die Salatköpfe über ein Fließband direkt in die Arme von weiteren Arbeitern. Hier werden sie nach Größe sortiert, in Kisten gepackt und anschließend in dem vorderen Anhänger gestapelt. Sobald der voll ist, wird er an einen Lkw gekoppelt und zum Kunden gefahren. Im Vertrieb der Behr AG klingelt eigentlich pausenlos das Telefon. Die Marktketten fragen oft erst kurzfristig an, ob Behr liefern kann. Alle Bestellungen, die bis 14 Uhr in dem Betrieb nahe Seevetal eingehen, sind am nächsten Morgen um sieben Uhr in München. Den Bestellungen geht häufig ein zähes Ringen voraus. Behr muss Unsere Wirtschaft 10/2013

Schwerpunkt

die Preise wöchentlich abgeben: „Ich mache ein Angebot, die Einzelhändler ein Gegenangebot.“ Das sei manchmal schwierig, „weil nur wenige Händler die Situation auf dem Feld kennen“. Und Rudolf Behr muss vorausschauend handeln. Wenn er aktuell gut ernten kann, heißt das noch lange nicht, dass das in der darauffolgenden Woche so weitergeht. Wenn er dann einen zu günstigen Preis macht, läuft er Gefahr, nicht liefern zu können. Ist der Preis zu hoch, bleibt er womöglich auf seiner Ware sitzen. „Erntereifer Eisbergsalat aber muss nach spätestens vier Tagen vom Feld, sonst kann man ihn nicht mehr anbieten“, sagt Behr. Doch nicht nur deshalb müsse es schnell gehen, auch die Kunden drückten aufs Tempo: „Der Gemüsehandel ist ein hektisches Geschäft.“ Aber eines, das dem Unternehmer Spaß bringt, das ist ihm deutlich anzumerken. „Kreativ sein, neue Produkte entwickeln, das hat mich immer gereizt“, sagt er, während er wieder von der Erntemaschine zum Auto stapft. Als Behr wenig später auf die Hofeinfahrt biegt, schiebt sich gerade eine Planierwalze über das Brachland neben der Straße. Seine Mitarbeiter legen einen Weg an. In wenigen Tagen erwartet das Unternehmen 120 Gäste zum REWE-Handelstag, ein Event für einen von Behrs Stammkunden. „Wir zeigen, wie Gemüse wächst“, sagt Behr. Transparenz ist eben nicht nur auf dem Wochenmarkt wichtig. Sondern auch auf dem Weltmarkt. n

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Die Behr-AG zählt zu den europaweiten Marktführern im Gemüsehandel. An der Spitze steht Rudolf Behr (l.) Der 61 Jahre alte Gärtnermeister sagt: „Im Herzen bin ich Produzent.“

Schwerpunkt

Seit Juli verhandeln Europa und die USA über ein Freihandelsabkommen. Zölle und Handelsbarrieren sollen abgebaut werden. Das wirkt positiv auf das Wirtschaftswachstum. Allein in Europa sind rund 400.000 neue Arbeitsplätze möglich, so das Ergebnis einer Studie des ifo-Instituts im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums. Im Interview erklärt Koautor Dr. Erdal Yalcin, warum gerade kleine und mittelständische Unternehmen profitieren. Mit ihm sprach Sandra Bengsch.

Mehr Freiheit für den Handel Herr Dr. Yalcin, Sie waren an der Studie zu Auswirkungen des Freihandelsabkommens zwischen den USA und der EU beteiligt. Was sind die zentralen Ergebnisse? Das wichtigste Ergebnis ist, dass ein Freihandelsabkommen sehr positive Effekte mit sich bringt – und zwar für beide Seiten: Die Exporte in Europa und den USA werden steigen und die Produktivität der Firmen nimmt deutlich zu. Unternehmen, die im Export tätig sind, werden durch das Freihandelsabkommen gestärkt. Sie

trie wesentlich mehr Wohlstand beschert: Die Kosten sinken. Warum das? Einerseits, weil die Zölle wegfallen. Zölle stellen zwar nur einen geringen Teil der zusätzlichen Handelskosten dar, im Schnitt belaufen sie sich auf drei bis vier Prozent. Es gibt aber auch Branchen, in denen sie bis zu 15 Prozent der Handlungskosten ausmachen, beispielsweise in der Textilund Bekleidungsindustrie. Im Getränkeund im Agrarsektor sind es sogar bis zu

Dr. Erdal Yalcin ist stellvertretender Leiter des Bereichs Außenhandel am ifo-Institut für Wirtschaftsforschung in München.

können höhere Profite realisieren, höhere Löhne zahlen und mehr Personal einstellen. Wir rechnen mit 400.000 zusätzlichen Stellen in Europa, allein 100.000 davon in Deutschland. Wie hoch werden denn die Produktivitätsgewinne ausfallen? Profitabilität zu quantifizieren ist schwierig, weil das firmenspezifische Margen sind. Was wir aber sagen können ist, dass das Absatzvolumen im Durchschnitt um etwa 70 Prozent steigen wird. Es gibt aber noch einen weiteren Effekt, der der Indus­ 20

50 Prozent. Weitaus größere Auswirkungen als die Zolleliminierung aber wird der Abbau der sogenannten nicht-tarifären Handelshemmnisse haben: Technische Standards werden harmonisiert, Qualitätsvorgaben und rechtliche Vorschriften angeglichen. Dazu ein Beispiel aus der Automobilindustrie: Die Rückspiegel müssen in Amerika eine andere Form haben als in Deutschland. Da geht es um einen anderen Winkel, der faktisch keine Auswirkung auf die Sichtweite des Autofahrers hat. Diese Spiegel müssen speziell für den

amerikanischen Markt hergestellt werden. Das generiert mehr Investitionskosten, weil Produktionsstrukturen extra angelegt werden müssen. Wenn die Standards harmonisiert werden, führt das zu deutlicher Kostenreduktion. Und damit auch zu einer deutlich höheren Rentabilität für die Unternehmen. Welche Branchen profitieren besonders? Deutliche Zuwächse sind vor allem in den klassisch exportstarken Branchen zu erwarten, also Chemie, Maschinen-, Elektro- und Automobilindustrie. Die ifo-Studie konstatiert, dass das Freihandelsabkommen vor allem kleinen und mittelstän­ dischen Unternehmen Vorteile bringt. Warum? Weil Produktivitätsschübe insbesondere für kleine und mittelständische Unternehmen eine große Bedeutung haben. Die großen Konzerne sind bereits auf dem amerikanischen Markt und haben viel investiert, um diesen Markt zu erschließen. Kleine und mittelständische Unternehmen schrecken vor diesen hohen Investitionen bisher oft zurück. Wenn jetzt Zölle eliminiert und Handelshemmnisse abgebaut werden, haben sie das erste Mal die Möglichkeit günstiger in den Markt einzutreten. Hinzu kommt, dass nicht nur die Kosten für die Markterschließung sinken, sondern gleichzeitig auch Konsum und Absatz steigen – und damit steigt auch die Produktivität der Unternehmen. Sie haben in der Studie aber auch Verlierer ausgemacht. Zum Beispiel kann es sein, dass nicht-exportierende KMUs im Wettbewerb mit effizienten amerikanischen Unternehmen den Kürzeren ziehen. Sind das Kollateralschäden? Ich würde die Begriffe Schäden und Verlierer nicht so betonen. Einige Unternehmen werden sehr erfolgreich werden, andere durch den erhöhten Wettbewerb vom Markt gedrängt werden. Weil sie weniger lukrativ sind. Vielleicht auch, weil sie keiUnsere Wirtschaft 10/2013

Schwerpunkt ne attraktiven Produkte haben. Das ist ein natürlicher Prozess. Wichtiger ist aus volkswirtschaftlicher Sicht, Ressourcen effizient zu nutzen und die Frage, ob wir mehr Arbeitsplätze durch den Freihandel schaffen. Und das ist mit einem großen Ja zu beantworten. Auch wenn Sie den Begriff nicht betonen wollen, in der Studie zählen Sie jene Länder zu „den wichtigsten Verlierern“, die bereits Freihandelsabkommen mit der EU oder den USA unterhalten. Vor allem Mexiko, Kanada, Chile, aber auch die Länder Nordafrikas. Verlieren damit auch Unternehmen, die zu diesen Ländern Handelsbeziehungen haben? Die Unternehmen verlieren auf keinen Fall. Firmen investieren aufgrund ihres Profitstrebens gezielt in profitable Märkte. Das Freihandelsabkommen erhöht für europäische Unternehmen die Profite auf dem amerikanischen Markt. Deshalb werden sehr viele Firmen den Handel in die USA erhöhen. Gleichzeitig werden sie die Exporte in andere, weniger lukrative Regionen reduzieren. Das sind sogenannte Handelsumlenkungseffekte. Die Welthandelsorganisation (WTO) strebt eine globale Liberalisierung der Märkte an. Doch immer mehr Länder schließen bilaterale Freihandelsabkommen. Kocht nun doch jeder sein eigenes Süppchen? Die letzte sogenannte Doha-Runde der Welthandelsorganisation ist tatsächlich offiziell gescheitert. Die Interessen der fortgeschrittenen Ökonomien wie der USA, Japan und Europa unterscheiden sich deutlich von denen der aufstrebenden G20-Nationen inklusive China, Indien, Brasilien und Russland, die gegenwärtig eine geringere Liberalisierung der Märkte anstreben. Die Blöcke und Verhandlungspositionen sind verhärtet. Aber man sollte aber vorsichtig sein bei der Bewertung

In dieser Ausgabe finden Sie Beilagen von KERN und Partner Universum Bremen

dieser Gegensätze. Freihandelsabkommen auf bilateraler Ebene torpedieren die Pläne der WTO auf lange Sicht nicht. Bilaterale Abkommen sind zwar stärker auf die Interessen der beteiligten Länder ausgerichtet. Gleichzeitig lässt sich aber beobachten, dass nicht beteiligte Länder schnell nachziehen, wenn größere Handelsabkommen realisiert werden. Als Japan und die USA das Abkommen für den transpazifischen Raum begonnen haben, ergriff die EU nur kurze Zeit später die Initiative, um im asiatischen Raum Fuß zu

fassen. Grund sind die zuvor erwähnten Handelsumlenkungseffekte. Wenn große Ökonomien ihre Ressourcen umlenken, bleiben nicht beteiligte Länder außen vor. Das wollen sie verhindern, indem sie selbst Freihandelsabkommen mit diesen Regionen abschließen. Auf lange Sicht nähert man sich durch viele fragmentierte bilaterale Abkommen also der von der WTO angestrebten multilateralen Lösung. Sie haben in Ihrer Studie zwei Szenarien gegeneinander geschnitten: Eine reine Zolleliminierung

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und ein umfassendes Freihandelsabkommen, für das zusätzlich auch sämtliche nicht-tarifären Handelshemmnisse abgeschafft werden. Besteht die Möglichkeit, dass sich die Handelspartner auf eine reine Zolleliminierung beschränken? Ein realistisches Szenario liegt sicherlich irgendwo zwischen diesen zwei Extremen. Die Wohlfahrtseffekte durch eine reine Zolleliminierung liegen auf einem sehr niedrigen Niveau. Das ist auch nicht überraschend, weil der durchschnittliche Zoll bei drei Prozent liegt. Wenn also politisch ein Wachstumsschub initiiert werden soll,

„Das Freihandelsabkommen stärkt exportierende Unternehmen.“ dann ist das nur durch die ambitioniertere Handelsliberalisierung möglich. Die Verhandlungen haben gerade erst begonnen. Das ist ein komplexer Prozess, an dem Politik, Industrie aber auch Nichtregierungsorganisationen (NGOs) und Verbraucherschutzorganisationen beteiligt sind. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Politik sich nach all dem Aufwand, nach all den Verhandlungen mit einer reinen Zolleli-

 



          

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Schwerpunkt

„Staaten können Schutzmechanismen begründet aufrecht erhalten.“

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„Die NSA-Affäre hat die Stimmung zwischen den USA und der EU getrübt.“ sich dagegen einsetzt, dann wird der Import von genmanipulierten Gütern nicht stattfinden. Aus dem einfachen Grund, weil der Markt es nicht will. An diesem Beispiel wird sehr deutlich, dass Europa ein heterogenes Konstrukt ist. Und das erschwert naturgemäß den politischen Handlungsprozess. Bis zur Unterzeichnung der Verträge Ende 2014 gibt es noch viel zu klären. Ist der Zeitplan einzuhalten? Der Zeitplan ist tatsächlich sehr ambitioniert. Ich möchte keine konkrete Prognose liefern, aber historische Erfahrungswerte anderer Freihandelsabkommen heranziehen. Von der Absichtserklärung bis zum Abschluss hat es im Durchschnitt drei bis fünf Jahre gedauert. Außerdem hat die NSA-Affäre die Stimmung zwischen den USA und der EU getrübt. Daher kann ich mir vorstellen, dass zwei Jahre tatsächlich zu ambitioniert sind.

Wie können sich Unternehmen auf die Zeit vorbereiten, wenn das Freihandelsabkommen in Kraft tritt? Unternehmen können sich am Verhandlungsprozess beteiligen und sich dafür einsetzen, dass die Handelshemmnisse, die sich negativ auf sie auswirken, abgeschafft werden. Außerdem sollten sie sich über die Informationsmedien der EU auf dem Laufenden halten, welche Handelsbarrieren abgeschafft werden. Und auch die Handels- und Außenhandelskammern sollten für ihre Klientel kompakte Informationen aufbereiten. n

Abkommen mit neuer Dimension Sowohl die EU als auch die USA unterhalten bereits eine Reihe von Freihandelsabkommen, die typischerweise sowohl den Handel von Gütern als auch von Dienstleistungen betreffen. Die USA pflegen laut Welthandelsorganisation (WTO) 20 bilaterale Abkommen, von denen mehrere ganze Ländergruppen mit einbeziehen. Ein Beispiel dafür ist die Freihandelszone NAFTA mit Kanada und Mexiko. Die Europäische Union unterhält inklusive Zollunionen insgesamt 30 Handelsabkommen. Korea, Mexiko, Kolumbien, Israel und Chile haben sowohl bilaterale Vereinbarungen mit der EU als auch mit den USA. Das Freihandelsabkommen zwischen der EU und der USA wäre allerdings in seiner Dimension unübertroffen. Es würde einen Freihandelsraum schaffen, der nahezu 50 Prozent der globalen Wirtschaftsleistung repräsentiert – bei nur rund zwölf Prozent der Weltbevölkerung. Quelle: ifo

Fotos: Hans-Jürgen Wege

minierung zufrieden gibt. Auch nicht die Industrie im Übrigen. Das wäre ein zu geringes Ziel. Insbesondere die nicht-tarifären Hemmnisse bieten aber auch Konfliktpotenzial. Deutsche Buchhändler fürchten um die Buchpreisbindung, die französische Kulturbranche um ihre staat­ liche Förderung, während aus Sicht der USA Subventionen eine Wettbewerbsverzerrung bedeuten. Wie geht das zusammen? Da geht es um schwierige ideologische Fragen. Wenn man rein marktwirtschaftlich argumentiert, sollte der Kunde entscheiden, was er konsumieren will. Der freie Wettbewerb regelt demnach das Angebot. Doch was, wenn die Heterogenität der europäischen Kulturlandschaft davon beeinträchtigt wird? Französische Filme beispielsweise werden tendenziell eher im französischsprachigen Raum angeschaut. Amerikanische Filme haben wegen der verbreiteten englischen Sprache einen leichteren Zugang zum Markt. Wenn also die EU die Heterogenität in der Kultur bewahren will und glaubt, dass das mit freiem Wettbewerb nicht möglich ist, brauchen wir ordnungspolitische Intervention. Das ist kein Hindernis. Ein Freihandelsabkommen sieht in solchen Fällen vor, dass Staaten begründete Schutzmechanismen aufrechterhalten können. Eine weitere Sorge ist der Lebensmittelmarkt. In den USA darf genmanipuliertes Fleisch ohne Kennzeichnung verkauft werden. Müssen wir damit auch bald in Deutschland rechnen? Um glaubhaft die Interessen verschiedener Gruppen zu berücksichtigen, sind in den Verhandlungsprozess neben der Politik und der Industrie auch NGOs und Konsumentenvertreter eingebunden. Wenn eine ausreichend kritische Masse

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Vertriebsaufbau in Russland Bei einem Business-Frühstück am 23. Oktober erklärt Sergey Frank, Inhaber der Internationalisierungsberatung Sergey Frank International, was Unternehmen beim Vertriebsaufbau in Russland beachten müssen. Der Russland-Kenner informiert ab 9 Uhr in Lüneburg über Stolperfallen und gibt Tipps, wie sich Marktpotenziale sondieren und optimale Vertriebswege finden lassen. Die Teilnahme an der Veranstaltung kostet 25 Euro pro Person. Russland ist ein wichti-

ger Markt für Waren und Dienstleistungen. Die etwa 143 Millionen Einwohner gelten als konsumfreudig. Auf vielen Gebieten ist der Nachholbedarf immer noch sehr hoch. Innovative und hochwertige Erzeugnisse aus Deutschland sind dabei besonders gefragt. Wer in Russland eine funktionierende Vertriebsstruktur aufbauen möchte, muss einen „russischen Weg“ finden. Die kulturellen Unterschiede sind groß. www.ihk-lueneburg.de, Dok.-Nr. 15161089

Maija Nuutinen, Marktexpertin der Deutsch-Finnischen Handelskammer, schätzt am 4. November die Marktchancen von Unternehmen in Finnland ein. Direkt vor Ort entwickelt sie gemeinsam mit den Veranstaltungsteilnehmern Ansätze zur weiteren Entwicklung. Für die Beratung werden einstündige Termine vergeben. Ein Fachberater der IHK steht für ergänzende Fragen zur Verfügung. Das Teilnahmeentgelt beträgt 50 Euro.

Finnland gehörte in den vergangenen Jahren zu den dynamischsten Ländern im Euroraum und bildet den wirtschaftlichen Brückenkopf in den russischen und in die baltischen Märkte. Das Land gilt als starker Partner und ist mit einem ProKopf-Einkommen von 34.000 Euro eine der kaufkräftigsten Nationen in der Europäischen Union. Deutsche Anbieter genießen in Finnland einen hervorragenden Ruf. www.ihk-lueneburg.de, Dok.-Nr. 15162442

Inhouse-Marktberatung Indien Dirk Matter, Geschäftsführer der DeutschIndischen Handelskammer, erklärt den Veranstaltungsteilnehmern am 14. November in ihren Unternehmen, was sie bei einem Engagement in Indien beachten müssen. Er informiert über die Chancen und Risiken wirtschaftlicher Aktivitäten. Ein Fachberater unserer IHK begleitet den einstündigen Termin und steht für ergänzende Fragen zur Verfügung. Das Teilnahmeentgelt beträgt 50 Euro. Deutschland ist Indi-

ens wichtigster Handelspartner innerhalb der EU und steht als Lieferant und Abnehmer indischer Waren weltweit an achter Stelle. Asien ist für deutsche Unternehmen vor allem als Absatzmarkt und Produktionsstandort mit einer wachsenden Mittelschicht interessant. Die wichtigsten Branchen sind die Pkw- und Nutzfahrzeugindustrie, der Maschinen- und Anlagenbau sowie die Kunststoff- und Chemiebranche. www.ihk-lueneburg.de, Dok.-Nr. 15149971

Inhouse-Marktberatung Polen Anna Chojnacka, Leiterin des Bereichs Marktberatung der Deutsch-Polnischen Industrie- und Handelskammer, kommt am 27. November gemeinsam mit einem IHKFachberater in Unternehmen. Im Rahmen eines einstündigen Gesprächs informiert die Expertin dabei über aktuelle Entwicklungen und Perspektiven für Vorhaben in Polen. Das Teilnahmeentgelt beträgt 50 Euro. Mehr als ein Jahrzehnt ist Polens

Wirtschaft so schnell wie nirgendwo sonst in Europa gewachsen. Auch wenn der Aufschwung zuletzt ins Stocken geraten ist, so bietet die sechstgrößte Volkswirtschaft der Europäischen Union deutschen Unternehmen nach wie vor gute Möglichkeiten. Das Label „Made in Germany“ hat nichts von seiner Strahlkraft verloren. Allerdings ist der Markt an der Weichsel hart umkämpft. www.ihk-lueneburg.de, Dok.-Nr. 15162300

Ihre Ansprechpartner für Veranstaltungen der Außenwirtschaft: Lars Heidemann, Tel. 04131 / 742-125, [email protected], Ralf Bock, Tel. 04131 / 742-127, [email protected] 10/2013 Unsere Wirtschaft

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Fotos: Kosorukov Dmitry/shutterstock.com, Oleksiy Mark/shutterstock.com, RuthChoi/shutterstock.com, badahos/shutterstock.com

Inhouse-Marktberatung Finnland

Fotos: GTR International, Petroline

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Wie der Einstieg in ausländische Märkte gelingt ist Thema der Veranstaltung „Förderprogramme der deutschen Entwicklungszusammenarbeit – Brücke in schwierige Märkte“ am 31. Oktober ab 17 Uhr in unserer IHK in Lüneburg. Dr. Bianca Untied, Beraterin für Entwicklungszusammenarbeit unserer IHK, informiert über die Förderprogramme der deutschen Entwicklungszusammenarbeit. Außerdem berichten die Unternehmen Petroline und GTR International über ihre Projekte in Vietnam und Kasachstan. Im Anschluss können die Gäste mit den Referenten ins Gespräch kommen. Die Teilnahme kostet 25 Euro pro Person. Information und Anmeldung bei Lars Heidemann: Tel. 04131 / 742-125, [email protected] www.ihk-lueneburg.de, Dok.-Nr. 15162450 24

Schwerpunkt gleitender Maßnahmen. Konkret sind das etwa Sozial- und Umweltschutzaktivitäten, Machbarkeitsstudien oder die Qualifizie­ rung von Personal.

GTR International aus Lüneburg hat in Vietnam eine Feingussfertigung aufgebaut. Das Celler Unternehmen Petroline baut in Kasachstan Musterhäuser mit Wärmepumpen. Die Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft unterstützt beide Vorhaben.

Gemeinsam mehr erreichen – Beispiele aus der Region

Brücke in schwierige Märkte Für mittelständische Unternehmen bieten die Märkte in Lateinamerika, Afrika und Asien viele Chancen, aber auch Risiken. Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) fördert sie bei ihrem Engagement – und bindet sie so in die Entwicklungspolitik ein. Denn während der deutsche Mittelstand seine Geschäfte auf globalen Märkten weiter ausbaut, gewinnen die Partnerländer wertvolles Know-how. Von Dr. Bianca Untied

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nvestitionen in Lateinamerika, Afrika und Asien bieten mittelständischen Unternehmen interessante Möglichkei­ ten: Die Wachstumsraten liegen aufgrund niedrigerer Produktionskosten und neuer Konsummärkte teilweise im zweistelligen Bereich. Auch das deutsche Branchen­ wissen ist weltweit gefragt. Das gilt für den Maschinen- und Anlagenbau ebenso wie im Logistik- und Transportsektor, der So­ lar-, Bio- und Medizintechnik als auch in der Agrar- und Ernährungswirtschaft. Oft sind Investitionen in Entwicklungs- und Schwellenländern aber auch mit politi­ schen und wirtschaftlichen Risiken ver­ bunden. Förder- und Finanzierungsange­ bote der deutschen Entwicklungszusam­ menarbeit (EZ) können dabei helfen, diese Risiken zu reduzieren und den Marktein­ stieg zu erleichtern.

Das Netzwerk der deutschen Entwicklungszusammenarbeit Die deutsche EZ arbeitet in mehr als 130 Ländern mit Politik, Wirtschaft und Zivil­ gesellschaft zusammen. Die EZ begleitet Reformprozesse und hilft, politische, öko­ nomische, gesellschaftliche und ökologi­ sche Rahmenbedingungen zu verbessern. Von den stabileren Märkten wiederum profitiert auch die deutsche Wirtschaft. 10/2013 Unsere Wirtschaft

Erfolgsmodell Public Private Partnerships Das bekannteste Programm der deutschen EZ sind „Entwicklungspartnerschaften mit der Wirtschaft“ (develoPPP.de). Gefördert werden Vorhaben in Entwicklungs- und Schwellenländern mit bis zu 50 Prozent des Gesamtvolumens. Regelmäßig werden Wettbewerbe ausgeschrieben, an denen sich Unternehmen mit innovativen und nachhaltigen Geschäftsideen beteiligen können. Das Programm wird vom BMZ finanziert und von der Deutschen Investiti­ ons- und Entwicklungsgesellschaft (DEG), der Deutschen Gesellschaft für Internatio­ nale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH und der sequa gGmbH umgesetzt. Das Programm „Klimapartnerschaften mit der Wirtschaft“ wird vom Bundesum­ weltministerium gefördert. Das Ziel: kli­ mafreundliche Technologien in Entwick­ lungs- und Schwellenländern zu verbreiten. Unternehmen, die Geschäftsfelder im Bereich erneuerbare Energien und Ener­ gieeffizienz aufbauen möchten, können sich an die DEG wenden. Die DEG fi­ nanziert darüber hinaus entwicklungspo­ litisch sinnvolle Projekte der deutschen Privatwirtschaft über langfristige Darle­ hen, Mezzanin-Finanzierungen und Be­ teiligungen. Zusätzlich berät die DEG zu Projekt- und Risikomanagement sowie Fi­ nanzierungsmöglichkeiten investitionsbe­

Mehrere mittelständische Unternehmen aus Niedersachsen haben bereits erfolg­ reich Projekte mit der deutschen Entwick­ lungszusammenarbeit realisiert und dabei entwicklungspolitische Ziele mit betriebs­ wirtschaftlichen Interessen verknüpft. Die GTR International GmbH mit Sitz in Lüneburg baute gemeinsam mit der DEG im Norden Vietnams eine Prototypen- und Feingussfertigung auf. Fabian Rietpietsch, der Geschäftsführer von GTR Internatio­ nal GmbH, sagt über seine Motivation, mit der DEG zusammenzuarbeiten: „Die Gießereibranche in Vietnam ist für uns ein alternativer Einkaufsmarkt zu China.“ Technische, organisatorische und quali­ tative Defizite bei der Fertigung ließen aber nicht sofort zu, die speziellen Guss­ bauteile des Unternehmens in Vietnam produzieren zu lassen. Das Unternehmen stand vor der Wahl: Abwarten bis sich der Produktionsstandard in Vietnam von selbst erhöht oder das GTR-Know-how in das asiatische Land transferieren? Die Entscheidung fiel für den Wissenstransfer. Rietpietsch erklärt: „Wir sehen uns in der Verantwortung. Schließlich profitieren auch wir von den unterschiedlichen wirt­ schaftlichen Standards zwischen Vietnam und Deutschland. Durch den Know-howTransfer der Feingusstechnologie können wir etwas zur Entwicklung der GießereiIndustrie in Vietnam und deren Wettbe­ werbsfähigkeit beitragen. Wenn wir da­ durch außerdem helfen, die Lebensbedin­ gungen einiger Familien in Haiphong zu verbessern, freuen wir uns sehr.“ Das Celler Unternehmen Petroline GmbH errichtet in Kasachstan ein energetisches Musterhaus nach deutschen Normen und ein Ausbildungszentrum zum energieeffizienten Bauen, mitfinanziert durch die DEG. Der Geschäftsführer Andreas Stumpf sagt: „Der finanzielle Faktor war sicherlich ein Grundgedanke. Doch die umfangreiche Unterstützung der DEGMitarbeiter ist weitaus wertvoller. Ent­ scheidend aber war, dass deutsche Pro­ dukte im russischsprachigen Raum ein hohes Ansehen genießen. Und wenn ein Projekt auch noch von öffentlichen deut­ schen Stellen gefördert wird, erhöht dies den Aufmerksamkeitsgrad erheblich.“ n 25

Schwerpunkt Seit vier Jahren ist die Vermarktungsgesellschaft Niedersachsen Global für die Außenwirtschaftsförderung Niedersachsens zuständig. Die rot-grüne Landesregierung ordnet die Strukturen neu und löst NGlobal Ende des Jahres auf. Was danach kommt, ist noch unklar. Von Grit Preibisch

Richtungswechsel

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itarbeiter der Vermarktungsgesellschaft Niedersachsen Global (NGlobal) reisen um die ganze Welt. Würde man ihre Reiseziele auf einer Karte farblich markieren, würden sich die Kontinente schnell bunt einfärben. Die Männer und Frauen begleiteten in den vergangenen vier Jahren rund 30 Delegationen nach Südamerika, Asien, Afrika und quer durch Europa. Es war ihr Job, Reisen in wirtschaftlich interessante Länder der Welt zu organisieren, Unternehmer zu begleiten und internationale Geschäftskontakte zu erleichtern. Doch schon bald wird

es keine Ausflüge mehr unter der Flagge von NGlobal geben. Die neue Landesregierung löst die mehrheitlich dem Land gehörende Gesellschaft Ende des Jahres auf. Bisher war NGlobal für die Außenwirtschaftsförderung Niedersachsens zuständig. Die Gesellschaft gestaltete nicht nur Delegationsreisen, sondern lud auch regelmäßig zu Sprechtagen und Informationsveranstaltungen ein. In Zukunft werden diese Aufgaben in den Händen des Ministeriums liegen. „Die Förderungen der außenwirtschaftlichen Beziehungen niedersächsischer Unternehmen gehö-

ren eng an die Hausspitze angebunden“, sagt Wirtschaftsminister Olaf Lies: „Es war nie wirklich nachvollziehbar, warum ein Minis­terium die Aufgabe der Außenwirtschaft ausgliedern sollte.“ Der SPDPolitiker verabschiedet sich damit von dem Konzept der früheren schwarz-gelben Koalition, die in der ausgegliederten GmbH private Partner einbeziehen wollte. Bis 2008 gehörte die Außenwirtschaftsförderung zum Landesministerium. Olaf Lies strebt diese Ausgangssituation wieder an: „Organisatorisch sprechen wir von einer Wiedereingliederung unseres ehemaligen Referats, einer engen Verzahnung mit den Fachkompetenzen der Abteilungen in meinem Haus und von einer Intensivierung der Außenwirtschaft.“

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ie Außenwirtschaftsförderung ist im Moment ein Spiel mit vielen Akteuren. Zu den Gesellschaftern von NGlobal gehören das Land Niedersachsen, die Deutsche Messe AG, die Norddeutsche Landesbank sowie die niedersächsischen Industrie- und Handelskammern. Sie sitzen im Aufsichtsrat

Ein Blick über die Grenzen: Bei der NGlobalVeranstaltung „Niedersachsen global vernetzt“ trafen sich im September rund 60 Unternehmer in Lüneburg, um sich über Marktchancen in verschiedenen Regionen der Welt zu infor­mieren. Teilnehmer konnten Vertreter der nieder­ sächsischen Repräsentanzen, Business Center und Partner kennenlernen und in Kurzvorträgen mehr über aktuelle wirtschaftliche und politische Voraussetzungen unterschiedlicher Märkte erfahren.

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der Gesellschaft. Bisher hatten sie Gestaltungsfreiraum, doch jetzt müssen sie auf Signale aus dem Landesministerium warten. Pläne und Umsetzungsmodelle werden dort erarbeitet. Doch noch fehlt ein konkretes Bild von der neuen Struktur der Außenwirtschaftsförderung, sagt Dr. Joachim Peters, Hauptgeschäftsführer der Oldenburgischen Industrie- und Handelskammer: „Vieles ist im Fluss, ein Konzept in Arbeit.“ Peters sitzt am Verhandlungstisch, wenn die neuen Strukturen besprochen werden. „Wir haben Vorschläge und Ideen eingebracht. Jetzt muss man Aufbau, Inhalte und Ziele festlegen“, sagt Peters. Als Mitglied des Aufsichtsrats bedauert er das Ende von NGlobal: „Die GmbH war auch ein Statement, denn sie betonte die hohe Bedeutung der Außenwirtschaftsförderung, und sie sollte ermöglichen, die Außenwirtschaftsaktivitäten aller Ressorts – vom Landwirtschaftsministerium bis zur Staatskanzlei – zu bündeln.“ An der Spitze von NGlobal steht Ralf Othmer. Der Wirtschaftswissenschaftler leitet neben der Gesellschaft in Hannover auch die Deutsche Management Akademie in

Celle. Zur Umgestaltung der Außenwirtschaftsförderung will er sich auf UW-Anfrage nicht äußern. Zu viele Fragezeichen schweben in Hannover im Raum. Weder Mitarbeiterzahl noch Aufgabengebiet des neuen Referats stehen fest. Alle NGlobalMitarbeiter bekommen laut Minister Olaf Lies Angebote für eine Weiterbeschäftigung im Landesdienst: „Es ist nicht das Ziel, Personal einzusparen, sondern die Ressourcen von Außenwirtschaft und Kompetenz des Wirtschaftsministeriums zu verbinden.“

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ehrere hundert Unternehmer haben die Angebote von NGlobal in den vergangenen Jahren genutzt. Vor allem die Delegationsreisen waren beliebt und oft ausgebucht. Peter Steinhagen war vor drei Jahren bei einer Reise nach Katar, Bahrain und in die Vereinigten Arabischen Emirate dabei. Bis heute schwärmt der Vertriebsleiter der Alfred Kuhse GmbH aus Winsen davon. „Ich habe mich sehr wohl gefühlt“, sagt Peter Steinhagen: „Die Reise war von Anfang bis Ende toll vorbereitet und organisiert.“ Damals war der

ehemalige Wirtschaftsminister Jörg Bode mit an Bord. Die Reisegruppe besuchte Unternehmen und lernte die Kultur- und Wirtschaftswelt vor Ort kennen. „Wir waren teilweise 16 Stunden lang unterwegs. Nach dieser Reise war ich urlaubsreif“, sagt Steinhagen: „Doch dieser Aufwand hat sich auf jeden Fall gelohnt.“ Lose Geschäftskontakte sind daraus entstanden. Und ein Verständnis für Land und Leute, das er noch heute auf Messen nutzen kann. „Wenn es sich zeitlich einrichten lässt, würde ich gern wieder an einer Delegationsreise teilnehmen.“ Diesem Wunsch will Olaf Lies mit seiner neu ausgerichteten Außenwirtschaftsförderung entgegenkommen. „Selbstverständlich wird es weiterhin Delegationsreisen geben“, sagt Lies: „Ich möchte aber eine intensivere Abstimmung mit der Wirtschaft über die Zielregionen.“ Er kündigt außerdem eine „neue Strategie“ an, bei der die Bedürfnisse einzelner Branchen und mittlerer und kleiner Unternehmen noch mehr in den Mittelpunkt rücken sollen. Die bisherigen Gesellschafter bleiben dabei über einen Niedersächsischen Außenwirtschaftsrat eingebunden. n

Rund um die Welt und wieder zurück: NGlobal wurde vor einigen Jahren ins Leben gerufen, um Mittelständler bei Auslandsgeschäften zu unterstützen. Mit dieser Gesellschaft ist die neue Landesregierung jedoch unzufrieden und löst NGlobal Ende des Jahres auf.

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Fotos: Toria/shutterstock.com, Hans-Jürgen Wege

Schwerpunkt

IHK-Report

Uelzens Bürgermeister Otto Lukat begrüßte die Vollversammlung unserer IHK in der Stadthalle Uelzen. Er betonte, Ausbau und Erhalt der Infrastruktur mit und für die Wirtschaft voranbringen zu wollen.

IHK-Vollversammlung beschließt Positionspapiere Ein zentrales Ziel ist die Realisierung der A 39, aber auch die Themen Einzelhandel und Stadtentwicklung rücken die Unternehmer in den Fokus.

Meinungsfindung per Abstimmung: Die Unternehmerinnen und Unternehmer unserer Vollversammlung wissen genau, welche Projekte für die Wettbewerbsfähigkeit der regionalen Wirtschaft wichtig sind.

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ie Vollversammlung unserer IHK wendet sich mit zwei Positionspapieren an die Landes- und Bundesregierung. Dabei setzen sich die Wirtschaftsvertreter unseres Kammerbezirks für wettbewerbsfähige Innenstädte sowie den Erhalt und Ausbau der Infrastruktur ein. Doch auch wenn die 78 Mitglieder unserer Vollversammlung nach außen hin geschlossen auftreten – nicht immer sind alle einer Meinung. So wurde auch während der vergangenen Sitzung Anfang September in der Stadthalle Uelzen viel diskutiert. Zentrale Infrastruktur-Projekte sind der Neubau einer Schleuse in Scharnebeck und der Neubau einer Schienenstrecke für den Güter- und Personenverkehr im Hafenhinterland. IHK-Vizepräsident, Heinz Lüers, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Harburg-Buxtehude, setzte sich gegen den Ausbau der Bahnnebenstrecken OHE und Heidebahn und für die Y-Trasse ein: „Insgesamt ist der Qualität der Wohnstandorte sowie der Natur adäquat Rechnung zu tragen, um die erforderliche Akzeptanz der Bevölkerung zu gewinnen.“ In der Bevölkerung umstritten, aber aus wirtschaftlicher Sicht unumgänglich ist die 28

Realisierung der A 39 zwischen Lüneburg und Wolfsburg. Auch die Lücke der A 21 von Geesthacht bis zur A 39 und westlich davon bis zur A 7 soll geschlossen werden. Und eben dieser Abschnitt wird im Landkreis Harburg kritisch diskutiert. Dr. Hans-Heinrich Aldag, Geschäftsführer der Aldag Verwaltungs- und BeteiligungsGmbH aus Jesteburg, sagte: „Der Verbindung bis zur A 7 stehen Politik und viele Bürger außerordentlich skeptisch gegenüber. Sie zerschneidet Landschaft und Orte.“

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ichael Zeinert, Hauptgeschäftsführer unserer IHK, betonte, dass der westliche Abschnitt der A 21 von der IHK lediglich im weiteren Bedarf des Bundesverkehrswegeplans gesehen werde. „Wenn die östliche Umfahrung Hamburgs vollendet wird, erreichen wir ein deutlich besseres Netz und entlasten die hochfrequentierte und staugefährdete A 7.“ Gleichzeitig sei aber die Fortführung der A 21 über die Elbe bei Geesthacht und weiter bis zur A 39 ein sehr bedeutsames Projekt für Norddeutschland insgesamt mit großen Wachstumschancen auch für unsere Regi-

on. Daher fordere die IHK die Einstufung dieses Abschnitts in die höchste Dringlichkeitsstufe. Der Ausbau der A 39 sichere die Anbindung des Hamburger Hafens an das historisch gewachsene Hinterland: „Unsere Wirtschaft braucht diese belastbare Nord-Süd-Verbindung.“ Dem schlossen sich auch die Vollversammlungsmitglieder mehrheitlich an. Das Positionspapier „Mobilität für die Zukunft“, mit dem auch der Breitbandausbau vorangetrieben werden soll, wurde am Ende bei sieben Gegenstimmen und vier Enthaltungen verabschiedet. Mitentwickelt haben die Positionspapiere die Mitglieder der Ausschüsse für Verkehr und Handel. IHK-Präsident Olaf Kahle sagte: „Die Unternehmerinnen und Unternehmer engagieren sich ausschließlich ehrenamtlich. Sie sind aus unserer Region und wissen sehr genau, welche Projekte für die Wettbewerbsfähigkeit unseres Wirtschaftsstandorts wichtig sind.“ Und zu den wichtigen Themen zählt die Stadtentwicklung. „Wir müssen Einzelhandelsansiedlungen stärker auf die Zentren konzentrieren, um im ‚Kaufhaus Innenstadt‘ Angebote zu bündeln, die Kunden anziehen“, nannte Kahle eine wesentliche Forderung aus dem Positionspapier Stadtentwicklung. Ein eng mit den Unternehmen abgestimmtes Stadtmarketing könne maßgeblich zur Profilbildung der Gemeinden beitragen. Die Kommunen stünden in der Pflicht, hierfür ausreichende Budgets bereitzustellen. ben www.ihk-lueneburg.de Positionspapier Mobilität: Dok.-Nr. 258374 Positionspapier Stadtentwicklung: Dok.-Nr. 258378 Unsere Wirtschaft 10/2013

IHK-Report Die neu gewählte Vollversammlung möchte in der Region präsent sein. Aus diesem Grund finden die Sitzungen nicht nur in Lüneburg statt, sondern mindestens zweimal im Jahr auch an anderen Orten im Kammerbezirk. Die Gelegenheit möchte unsere IHK nutzen – und Wirtschaft und Politik miteinander ins Gespräch bringen. Das gelingt am besten in lockerer Atmosphäre. Bei Bratwurst und Bier, kurzum: Bei unserem Bockwurstkonvent, zu dem wir auch nach der Vollversammlung Anfang September in Uelzen eingeladen hatten.

Fotos: Philipp Schulze

Wirtschaft trifft Politik

Annette Due, Leiterin der Berufsbildenden Schulen II in Uelzen, und Erhard Peters, Kommanditist bei der Linear- und Handhabungstechnik (2.v.r.), wollen gemeinsam für die Fachkräfte von morgen sorgen. „Betriebe und Schule - das gehört zusammen“, sagte Peters.

Landrat Dr. Heiko Blume fasst Ziele des Kreistags zusammen: Arbeitsplätze schaffen, Erreichbarkeit sichern über Verkehrsund Kommunikationsnetze. „Bei allen Themen sollten sich Wirtschaft und öffentliche Hand wechselseitig unterstützen“, sagte Blume. Das Historische Zentrum Oldenstadt bietet die optimale Kulisse für das Bockwurstkonvent, findet Dörthe Buchholz, Chefin von Buchholz Innenausbau: „In so schöner Atmosphäre kommt man gut miteinander ins Gespräch. Toll, dass so viele unterschiedliche Gruppen vertreten sind.“ Hier diskutiert sie mit Michael Wilkens, Leiter der Geschäftsstelle Celle unserer IHK.

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IHK-Report

A „Das wirtschaftliche Rad dreht sich immer schneller. Wir können diesem Rhythmus kaum noch folgen. Verunsicherung steckt tief in den Köpfen der Deutschen.“ Meinungsforscher Klaus-Peter Schöppner überbringt Unternehmen unbequeme Wahrheiten: Die Meinung über Unternehmer und Politiker hat sich in den vergangenen Jahren rapide verschlechtert. Das einst so große Vertrauen gegenüber der Wirtschaft sei verschwunden, sagt Schöppner. Mit ihm sprach Grit Preibisch.

Unsicherheit trotz Aufschwung

ls Meinungsforscher kennt KlausPeter Schöppner die Zeichen der Zeit und vermag sie zu deuten. Der Geschäftsführer der TNS Emnid Medien- und Sozialforschung GmbH weiß: Besonders für größere Unternehmen stehen diese Zeichen derzeit auf Sturm. Betriebe befinden sich in einem Spannungsfeld. Auf der einen Seite die relativ gute Wirtschaftslage, auf der anderen die Zukunftsangst der Beschäftigten. „Die Gesellschaft ist in Bewegung“, sagt Klaus-Peter Schöppner: „Das Bild des ehrbaren Kaufmanns ist angekratzt.“ Die Meinung über Unternehmer hat sich in den vergangenen Jahren verschlechtert. Das einst so große Vertrauen gegenüber der Wirtschaft ist verschwunden. Die deutsche Bevölkerung ist tief beunruhigt. „Die Deutschen glauben Ärzten, Pfarrern und Priestern deutlich mehr als Managern“, sagt Schöppner: „Aber es gibt auch hoffnungsvolle Zeichen für einen Mentalitätswandel.“ Beim Wirtschaftsgespräch in Gifhorn erklärte Klaus-Peter Schöppner, warum die Deutschen alten Regeln und Wirtschaftsleit­ linien immer weniger trauen.

Klaus-Peter Schöppner, Geschäftsführer von TNS Emnid, erklärte beim Wirtschaftsgespräch, wie Unternehmen Ansehen gewinnen und Unternehmensstrategien umsetzen können.

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IHK-Report Herr Schöppner, Sie sprechen in Ihren Vorträgen von einer deutschen Bevölkerung, die verun­ sichert ist. Warum ist die Stimmung so schlecht? Wir leben in einer Zeit, die von gesellschaftlichen und politischen Veränderungen geprägt ist. Die Deutschen sehen sich mit Fragen konfrontiert, auf die sie keine Antworten finden. Das sorgt für eine tiefe Beunruhigung in der Bevölkerung. Die demografische Entwicklung in Deutschland bereitet den Bürgern Sorgen. Im Vergleich zu anderen Jahrzehnten ist die Altersstruktur völlig verändert. Wir wissen, dass

Lächeln für die Kamera: Claudia Kayser, Volksbank eG Braunschweig Wolfsburg, Michael Kellner, Kellner Immobilien GmbH, Jens Petersen, ehemaliger IHK-Hauptgeschäftsführer, und Siegfried Kayser (v.l.). Im Gespräch: Jutta Müller-Bernhard, Petra Müller sowie Kirsten und Karsten Ziebart (v.l.).

wir länger arbeiten müssen. Wir wollen es aber eigentlich nicht und fürchten um eine gute Altersvorsorge. Gerade Jüngere quält die Frage, wie die Situation in 30 Jahren aussehen wird. Ein guter Job sichert nicht mehr zwangsläufig eine gute Alterssicherung. Das heißt: Wir müssen uns von alten Regeln verabschieden und wissen nicht, was auf uns zukommt. Das gilt zum Beispiel auch für die Informationstechnik. Das Analoge wird zunehmend durch die digitale Welt ersetzt. Wir kommunizieren, arbeiten und leben anders als noch vor

ein paar Jahrzehnten. Wir bauen riesige Datenmengen auf, zu denen sich offensichtlich viele Menschen Zugang verschaffen können, wie die Diskussion um den NSA-Skandal deutlich gemacht hat. Viele Bürger sind nicht als Digital Natives aufgewachsen. Die meisten 50-Jährigen können zwar mit Computer und Internet umgehen. Doch gegenüber den Experten – jüngeren Usern, die selbstverständlich mit digitalen Inhalten hantieren – haben sie deutliche Defizite. Neben den digitalen Herausforderungen müssen sich Bürger auch mit der Globalisierung auseinandersetzen. Der Blick auf andere Länder zeigt uns, dass wir in einem ständigen Wettbewerb stehen. Sicher ist gar nichts mehr. Vor fünf Jahren dachten wir zum Beispiel, dass Solarenergie unser Wirtschaftszweig mit den größten Zukunfts­ chancen ist. Inzwischen gehen deutsche Solarunternehmen reihenweise bankrott, während ihnen chinesische Unternehmen den Rang ablaufen. Die Unsicherheit ist 10/2013 Unsere Wirtschaft

groß, gerade auch im Finanzsektor. Der global vernetzte Finanzmarkt macht uns Prognosen schwer. Was passiert mit dem Euro, wenn von dessen wirtschaftlicher Stabilität auch andere Länder abhängen? Wir wissen es nicht. Früher war alles relativ sicher. Heute kann keiner mehr die Gesamtsituation durchschauen. Seit wann ist die Stimmung in der deutschen Bevölkerung so schlecht? In den Jahren 2004 und 2005 hat sich die Stimmung verschlechtert. Ich kann und will keine Kausalitäten ziehen. Aber eines fällt doch auf: Die Unsicherheitstendenzen, die den Arbeitsmarkt betreffen, hängen mit der Einführung von Hartz IV zusammen. Als Hartz IV Proteste auslöste und in den Medien sehr häufig thematisiert wurde, verstärkten sich die Zukunftsängste vieler Menschen. Bis dahin fühlte sich die Generation im mittleren Alter, die Schicht der unteren Mittelklasse, relativ sicher. Doch die Umstrukturierung der Arbeitswelt zerstörte die vermeintliche Sicherheit. Arbeitsplätze wurden abgebaut, Jobstrukturen änderten sich. Es gab viele Insolvenzen. Alles richtete sich von heute auf morgen neu aus – weg von den normalen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten hin zu Unternehmen, die unsichere, zeitlich befristete Arbeitsstellen anboten. All das trug schnell zu einer Angst und Verunsicherung der Deutschen bei, die bis heute anhält. Sind die Deutschen besonders kritisch mit sich selbst und ihrer Umgebung und womöglich so­ gar sensibler als andere Europäer? Wir haben wenige internationale Vergleichsuntersuchungen. Aber als ein Merkmal der Deutschen ist sicher die Zukunftsangst zu nennen. Deutsche wollen, dass es ihnen längerfristig gut geht. Deutschland ist eine Nation, die in ihrer Geschichte meist wirtschaftliche Zuwächse verzeichnen konnte. Jede Reduktion des Wohlstands wird deshalb besonders kritisch aufgenommen. Außerdem gibt es in Deutschland eine Mentalität, die sich mit wenigen Worten beschreiben lässt: Risiko vermeiden statt Chancen nutzen. Wenn man die Deutschen grob typologisiert, sind 30 Prozent sogenannte Chancennutzer und 70 Prozent Risikovermeider. Zum Beispiel in Amerika ist die Einstellung völlig anders. Wenn man dort eine Chance ergreift und mit einer Geschäftsidee Schiffbruch erleidet, wird sofort die nächste Chance genutzt. Bei den Deutschen ist ein Misserfolg sofort ver31

IHK-Report

„Wir werden eine neue Führungskultur im Land bekommen: weg von den knüppelharten Chefs hin zu den langfristigen Entscheidern.“ bunden mit Verelendung. Außerdem sind wir empirisch belegbar eine sogenannte „Eigentlich-Nation“. Wir wissen, dass sich viele Dinge unserer Umgebung verändern und wir uns bewegen müssen. Aber wir haben nicht die Bereitschaft dazu. Es gibt in Deutschland einen interessanten Kennwert: zweieinhalb zu eins. Die Gruppe derjenigen, die einsieht, dass etwas passieren muss, ist im Vergleich zu denjenigen, die wirklich aktiv mitmachen wollen, zweieinhalb mal so groß. Ein Beispiel: Wir wissen, dass die Demografie sich verändert und wir länger arbeiten müssen. Doch kaum jemand ist dazu bereit, bis 67 zu arbeiten. Diese Einstellung gilt auch bei anderen politischen Streitthemen. Wir wissen im Grunde, dass wir in einer sich verändernden Wirtschaft unseren Beitrag leisten müssen, doch unsere Bereitschaft hält sich in Grenzen. Differenzieren Sie Stimmungsbilder nach Alter, Geschlecht oder sozialer Herkunft? Die Stimmungsbilder sind unter Älteren und Jüngeren häufig unterschiedlich. Bleiben wir beim Beispiel der Rente mit 67: Die Jüngeren wissen, dass sie sich kaum dagegen wehren können. Ihre Bereitschaft zu einer längeren Lebensarbeitsdauer ist größer. Ältere Deutsche stimmen der Rente mit 67 zu, weil sie sowieso nicht wirklich mehr betroffen sind. Insofern muss man die Einstellung gegenüber einer gesellschaftlichen Änderung immer in Abhängigkeit von der persönlichen Lebenssituation betrachten. Bei den Jüngeren stellt sich inzwischen ein Gefühl der Generationenungerechtigkeit ein. Sie stellen sich oft die Frage: Warum müssen wir so viel machen, was andere nicht mussten? Und sie sind mit einer Arbeitswelt konfrontiert, die kaum noch Sicherheit bietet. Viele Älteren haben relativ feste Arbeitssituationen erlebt. Jüngere kommen immer schwerer in den Arbeitsmarkt – über Praktika, über Probezeiten, mit reduzierten Gehältern. Von jüngeren Menschen wird immer mehr verlangt. Vor diesem 32

Hintergrund müssen wir sehr aufpassen, dass daraus nicht ein großes Generationenproblem erwächst. Das Problem ist schon da, aber wird kaum von Politik und Gesellschaft wahrgenommen. Was denken Deutsche über die Wirtschaft der Bundesrepublik? Das Wirtschaftsbild hat sich in der Bevölkerung grundlegend verändert. Früher galt der Leitspruch, angelehnt an Bill Clintons Äußerung: „It’s the economy, stupid.“ Das heißt: Unterstützt man die Wirtschaft, dann ist es der richtige Weg für alle. Ganz im Sinne von Ludwig Erhard: Wenn es dem Unternehmen gut geht, geht es den Beschäftigten gut. Diese Gleichung war noch bis vor fünfzehn Jahren das Maß aller Dinge. Mittlerweile entwickelt sich das Wirtschaftsleben in eine andere Richtung. Meldungen um hohe Gehälter und noch höhere Pensionsansprüche von Managern beschäftigen die Medien und Menschen. Diese Nachrichten sind Stimmungsmacher, auch wenn sie womöglich nur in kleinem Rahmen auftreten. Das Bild einer Wirtschaft, die sich um Selbstnutz dreht, setzt sich schnell in den Köpfen der Deutschen fest. Das tut der Wirtschaft überhaupt nicht gut. Stammen die Negativ-Meldungen vielleicht nur aus managergeführten Unternehmen, so färben sie doch grundsätzlich auf das ge­ samte Leitbild der Wirtschaft ab.

Der deutsche Mittelstand ist gefordert, deutlich zu machen, dass die deutsche Wirtschaft anders funktioniert als in den Medien propagiert. Welche Rolle spielen die Medien bei der Entwicklung von Stimmungen? Die Medien haben in unserer Welt eine große Macht. Sie suchen nach Themen, die die Bürger interessieren. Wichtig sind Inhalte, die aufrühren. Dazu gehören in erster Linie Negativnachrichten. Und man muss sagen: Diese Texte enthalten teilweise mehr als nur ein Korn Wahrheit. Deshalb sind nicht nur die Medien für Stimmungen im Land verantwortlich. Sie überspitzen, suchen ihre Headline und Exklusivnachricht. Doch ohne eine gesellschaftliche Realität würden sie nicht fündig werden. Medien geben oft nur das wider, was wirklich passiert. Was können Unternehmer tun, um Vertrauen und Ansehen zurückzugewinnen? Unternehmen müssen deutlich machen, dass sie Profit erwirtschaften und innovationsfähig sein wollen. Vor allem aber müssen sie betonen, dass Arbeitnehmer Teil des Erfolgs sind. Sie müssen ein­ stehen für ihre Arbeitnehmer, in guten und in schlechten Zeiten. Wichtig ist eine Sozialcharta. Unternehmen müssen profitabel sein, Innovationen vorantreiben und gute sowie halbwegs sichere Beschäftigungsbedingungen bieten. Ein Unternehmer verschafft sich bei Bürgern Ansehen, wenn er nicht mit Entlassung droht, sondern auch schwierige Zeiten überbrücken kann. Findet der Unternehmer zusammen mit Gewerkschaften und Beschäftigten einen Weg aus der Krise, ist der erste Schritt in die richtige Richtung getan.

Unterscheiden Deutsche zwischen Großkon­ zernen und mittelständischen Unter­nehmen? Bürger können zwischen großen Unternehmen und mittelständischen Betrieben differenzieren. Deutsche erwarten immer häufiger von Unternehmen, dass sie ihrer sozialen Verantwortung gerecht werden. Unternehmer- oder familiengeführte und mittelständische Betriebe erfüllen diesen Wunsch häufig. Doch die Medien berichten weniger darüber, sondern viel mehr über die Verwerfungen bei Großkonzernen. Dadurch hat sich das gesamte Wirtschaftsbild verschlechtert. Leider. Unsere Wirtschaft 10/2013

IHK-Report

Sorgt die deutsche Problematisierungmentali­ tät dafür, dass sich die Bürger trotz wirtschaftli­ chem Aufschwung nicht beruhigen lassen?

Der Aufschwung wird wahrgenommen, doch die Phasen der Sicherheit sind nicht mehr da. Wir haben keine langfristige Perspektive, die wir früher einmal hatten. Wenn es dem Unternehmen heute gut geht, kann es morgen schon ganz anders sein. Die Verunsicherung steckt zu tief in den Köpfen der Menschen. Das wirtschaftliche Rad dreht sich immer schneller. Wir können diesem Rhythmus kaum noch folgen. Das erleben wir zum Beispiel in der Telekommunikationstechnologie. Unternehmen, die vor fünf Jahren noch absolut top waren, sind heute eigentlich kaum noch von Wert. Die Angst ist immer gegenwärtig. Wissen muss immer schneller abrufbar und umsetzbar sein. Andere Mitbewerber kommen auf den Markt, mit denen man nicht gerechnet hat. Die Eine lockere Runde, ein unterhaltsamer Abend: Helmut Haase, Haase Industrievertrieb Werbemittel, Petra Haase, Haase & Schenken, und Siegfried Kayser (v.l.).

Zwei von insgesamt 150 Gästen des Wirtschaftsgesprächs in Gifhorn: IHK-Mitarbeiter Rainer Knoppe und Christian Degenhardt von der Deutschen BKK (v.l.).

Sicherheitszyklen haben sich vor diesem Hintergrund massiv verkleinert. Wie schnell ändern sich Stimmungen? Alles bewegt sich in Wellen. Ähnlich wie eine Spirale. Eine Stimmung entwickelt sich und wird immer stärker. Bis irgend­ jemand erkennt, dass es so nicht weitergehen kann. Und dann setzt die Gegenbewegung ein. Diese Entwicklung ist abhängig von Ereignissen und persönlichen Erfahrungen. Die Zyklen, die sich auf die Einschätzung der sozialen Einstellungen, der Zukunftsperspektiven und der Sicherheit beziehen, verändern sich immer schneller. Existiert der ehrbare Kaufmann noch in den Köpfen der Deutschen? Der ehrbare Kaufmann spielt bei vielen Menschen eine große Rolle und wird auch oft als Leitbild anerkannt. Ich glaube, dass wir eine andere Führungskultur im Land bekommen werden. Weg von den knüppelharten Chefs hin zu den langfristigen Entscheidern, die auch den Beschäftigten ein Mehr an Verantwortung zugestehen. Unternehmer werden ihre Arbeitskräfte in Zukunft noch viel stärker in Entscheidungen einbeziehen als das heute noch der Fall ist. Unternehmerischer Erfolg wird nicht länger in Profitabilitätskennziffern ge­ messen. Auch die Kunden- und Mitarbeiterzufriedenheit ist in den kommenden Jahren ein entscheidendes Kriterium. In diesem Bereich sind wir bereits auf einem guten Weg. Der Mittelstand muss noch stärker deutlich machen, dass kleine und mittlere Unternehmen für das Wohl einer Region wichtig sind. Mittelständische Betriebe denken in der Regel nicht nur kurzfristig gewinnorientiert, sondern auch langfristig und mit Blick auf die Mitarbeiter. Je öfter diese Botschaft bei den Deutschen ankommt, desto besser wird sich das gesamte Wirtschaftsbild entwickeln. n Schulter an Schulter: IHK-Vollversammlungsmitglied Thomas A. Goltermann und HansFriedrich Metzlaff von der Samtgemeinde Isenbüttel (v.l.).

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Fotos: Hans-Jürgen Wege

Wie reagieren Unternehmer auf Ihre Vorträge? Ich stoße auf Verständnis. Viele Unternehmer fühlen sich unwohl in einer Situation, in der immer mehr Menschen an der ehrbaren Wirtschaft zweifeln. Sie fordern gleichzeitig viel von der Politik, sprechen über Mindestlohn und Beschäftigungsgarantien. Doch Forderungen an andere sind nicht das einzig zielführende Mittel. Wichtig ist ein Dreiklang von Unternehmen, ihren Beschäftigten und der Politik. Unternehmer bemängeln oft, dass nur über Probleme der Menschen berichtet wird. Viel seltener geht es darum, wie sich das gute Unternehmertum in die Tat umsetzen lässt. Grundsätzlich erlebe ich Unternehmer als sehr gestaltungsfreudig und offen, um die Stimmung im Land zu verbessern.

Die vierte industrielle Revolution Die Digitalisierung verändert die Welt. In der produzierenden Industrie steuert längst nicht mehr allein der Mensch Prozesse. Dank Internet und moderner Technologien kommunizieren Maschinen direkt miteinander. Die Chancen und Möglichkeiten dieses Wandels zur Industrie 4.0 erklärt Dennis Bakir von der Ruhr-Universität Bochum. Mit ihm sprach Dr. Andreas Haase.

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Dennis Bakir von der Ruhr-Universität Bochum untersucht für das Projekt „rebas“ ressourcen­ effiziente Möglichkeiten der Produktion. In seiner Doktorarbeit legt er dabei den Fokus auf kleine und mittlere Unternehmen.

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Fotos: Kzenon/shutterstock.com, privat

IHK-Report



IHK-Report

Studien belegen, dass bis zum Jahr 2015 eine Steigerung der Ressourceneffizienz um bis zu 20 Prozent erreicht werden kann. Herr Bakir, „Industrie 4.0“ – was bedeutet der Begriff überhaupt? Das ist gar nicht so kompliziert, wie es sich zunächst anhört. Bei der ersten indus­ triellen Revolution wurden mechanische Produktionsanlagen eingeführt. Danach folgte die arbeitsteilige Massenpro­duktion mithilfe elektrischer Energie, schließlich wurden IT und Elektronik eingesetzt, um die Produktion zu automatisieren. Indus­ trie 4.0 bezeichnet die aktuelle Phase der industriellen Revolution. Sogenannte cyber-physische Systeme (CPS) sorgen dafür, dass Software, Elektronik und mechanische Komponenten industrieller Produktion über Intra- oder Internet mit­ einander kommunizieren. Industrie 4.0 beschreibt also vor allem die technische Integration von CPS in Produktion und Logistik. Das hat Konsequenzen für die gesamte Wertschöpfung, für Geschäfts­ modelle sowie für nachgelagerte Dienst­ leistungen und Arbeitsorganisation.

Industrie 4.0 Um das Thema „Industrie 4.0 für den Mittelstand – mehr Effizienz durch IT-Prozesssteuerung“ geht es bei der gleichnamigen Veranstaltung am 11. November, 14 bis 18 Uhr, im Großen Saal unserer IHK in Lüneburg. Die Teilnahme ist kostenlos, Anmeldungen sind bis zum 28. Oktober möglich unter www.ihklueneburg.de (Dok.-Nr. 15162271) oder per Fax 04131/742271. Fragen beantwortet Dr. Andreas Haase, Tel. 04131 / 742171.

In Zeiten der Industrie 4.0 kommunizieren Software, Elektronik und machanische Komponenten industrieller Produktion über Intra- oder Internet miteinander. 10/2013 Unsere Wirtschaft

Welche Möglichkeiten bieten dabei IT-Prozesssteuerungssysteme? Bearbeitungszeiten, Auslastungsgrade, aber auch ein spezifischer Energie- und Materialeinsatz sind nur einige Informa­ tionen, die heute schon nahezu in Echt­ zeit vorliegen können. Prozesssteuerungs­ systeme greifen diese Informationen auf und können selbstständig darauf reagieren. Das ermöglicht eine schnelle und zielge­ richtete Fehlersuche und -behebung. Pro­ zesssteuerungssysteme können Fertigungs­ engpässe prognostizieren und alternative Bearbeitungswege ermitteln, wenn die ursprünglich geplante Arbeitsstation be­ setzt ist oder wegen eines unvorhersehba­ ren Störfalls nicht zur Verfügung steht. So können dennoch die Zeit-, Qualitäts- und Terminanforderungen erfüllt werden. Ein weiterer Vorteil: Änderungswünsche von Kunden im bereits laufenden Produktions­ prozess können umgesetzt werden – ohne an Produktionsgeschwindigkeit zu verlie­ ren. Das garantiert Kundenzufriedenheit und spricht für eine hohe innerbetriebliche Kompetenz. Wenn zugleich Produktivitäts­ steigerungen erzielt werden können und diese direkt quantifizierbar sind – dann ist Industrie 4.0 angekommen. Welche Potenziale sehen Sie für mittelständische Unternehmen? Das Ziel ist, möglichst wenig Ressourcen­ verlust bei der Herstellung eines Produkts zu verursachen. Studien belegen, dass bis zum Jahr 2015 eine Steigerung der innerdeutschen Ressourceneffizienz um bis zu 20 Prozent erreicht werden kann. Bezogen auf die Material-Gesamtkosten in Deutschland von 500 Milliarden Euro beträgt das Einsparpotenzial somit über 100 Milliarden Euro pro Jahr. Effizienz­ steigernde Maßnahmen amortisieren sich meist innerhalb von weniger als fünf Jah­ ren. Für die Betriebe ist es eine besondere Herausforderung, belastbare Grundlagen für derartige Aussagen herzuleiten. Denn nur wenige kennen ihre realen Kosten­ treiber der Fertigung.



Wie wird ein derartiges Steuerungssystem in der Fertigung eingeführt? Der Aufwand ist natürlich unternehmens­ individuell zu bewerten. In jedem Fall ist in Hard- und Software zu unterteilen. Ebenso gibt es organisatorische Elemente. Bei der Hardware sind insbesondere die Schnittstellentechnologie, die Netzwerk­ infrastruktur und Stromwandler zu be­ rücksichtigen. Außerdem bedarf es einer zusätzlichen Verbrauchs-Sensorik, um Be­ triebszustände zu erfassen. Ergänzend sind Terminals zum Visualisieren und Bedienen notwendig. Als Software empfiehlt sich ein Manufacturing Execution System (MES), das viele der bisher verteilt vorhandenen IT-Systeme ersetzen kann. Das MES sollte auf einem leistungsfähigen Server bereitge­ stellt und über eine separate Ebene in das lokale Netzwerk eingebunden werden. Die Hard- und Software kennen wir nun also. Wie sieht es mit den organisatorischen Elementen aus? Wichtig ist, all diejenigen, die später mit den neuen Möglichkeiten im Arbeitsalltag um­ gehen müssen, auf dem Weg zu Industrie 4.0 mitzunehmen. Die Mitarbeiter müssen für die neuen Potenziale sensibilisiert wer­ den. Effizienzsteigernde Maßnahmen hö­ ren sich aus Sicht des Managements meist nach einer unbedingt zu priorisierenden Tätigkeit an, für Mitarbeiter schwingen je­ doch auch Ängste mit. Die Erfahrung zeigt aber, dass diese meist unbegründet sind. Die Vernetzung der Produktionssysteme löst sicherlich oft Sicherheitsbedenken aus, oder? Die aktuelle Nachrichtenlage lässt nur schwer etwas anderes zu, aber die Vernet­ zung, für die ich in erster Linie plädiere, be­ zieht sich ausschließlich auf die Strukturen innerhalb des Unternehmens. Eine Kopp­ lung an das weltweite Netz mag ebenso möglich wie erwünscht sein. Jedoch reicht für die umfassenden effizienzsteigernden Möglichkeiten das Intranet völlig aus. Die Datenhoheit bleibt somit uneingeschränkt in den Händen des Unternehmens. n 35

Sie lächeln um die Wette: Die besten Absolventen Mareike Roll und Michel Gottschlich, IHK-Hauptgeschäftsführer Michael Zeinert (l.) und IHK-Präsident Olaf Kahle (r.). Die Besten im IHK-Bezirk - aus dem Landkreis Celle, Uelzen, der Stadt Wolfburg und aus den Landkreisen Lüneburg, dem Heidekreis und Harburg (von oben nach unten).

Die Besten

86 junge Frauen und Männer haben ihre Berufsausbildung in diesem Jahr als Beste ihres Fachs abgeschlossen. Sie und ihre Ausbilder standen im Mittelpunkt einer Feierstunde in Gifhorn. Von Grit Preibisch

IHK-Report

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ichel Gottschlich ist einer der Besten. Seine Prüfung hat der Elektroniker für Geräte und Sys­ teme mit 97,64 von 100 möglichen Punk­ ten bestanden. „Ich bin echt überrascht“, sagt Gottschlich: „Ein so gutes Ergebnis hätte ich gar nicht erwartet.“ Mit seiner Punktezahl ist der junge Mann einer der drei besten Absolventen des Abschluss­ jahrgangs 2013. Besser waren in unserem IHK-Bezirk nur Verkäuferin Mareike Roll und Elektroniker Moritz Venator. Unse­ re IHK ehrte sie, andere Berufsbeste und ihre Ausbildungsbetriebe Ende September in der Stadthalle Gifhorn. IHK-Präsident Olaf Kahle gratulierte den Absolventen vor mehr als 350 Gästen: „Mit Ihren herausra­ genden Abschlüssen haben Sie viel Enga­ gement und Ehrgeiz bewiesen. Jetzt stehen Ihnen alle Chancen für die zukünftige Kar­ riere offen.“ Im gleichen Atemzug lobte er auch die Ausbildungsbetriebe: „Sie haben alle eine hervorragende Arbeit gemacht.“ Marion Lau, Landrätin des Landkreises Gifhorn, zeigte sich ebenso begeistert: „Sie verdienen einen donnernden Applaus. Wir brauchen Sie in Politik und Wirtschaft.“ Landkreis für Landkreis bat Moderator Burkhard Schmeer die besten Absolven­ ten auf die Bühne. Michel Gottschlich trat den Weg ins Rampenlicht gleich zwei­ mal an. Das erste Mal als einer der Besten aus dem Landkreis Celle. Das zweite Mal als einer der drei Besten aus dem gesam­ ten IHK-Bezirk. Der junge Mann nahm lächelnd Urkunde und Glaspokal entge­ gen – und bleibt trotz des Rummels um ihn bescheiden. „Ich habe einfach viel ge­ lernt“, sagt Gottschlich: „Und vor allem hatte ich einen tollen Ausbilder.“ Inzwi­ schen studiert er in Hannover Elektround Informationstechnik – und arbeitet zehn Stunden in der Woche bei seinem Ausbildungsbetrieb Baker Hughes. So­ bald er seinen Hochschulabschluss in der Tasche hat, wird er weitere zwei Jahre bei

dem Celler Erdöl-Service-Unternehmen tätig sein – das haben beide Seiten schon vertraglich geregelt. Peter Stutzke, Be­ triebsleiter bei Baker Hughes, ist stolz auf seinen Schützling: „Er bringt einfach alles mit, was man braucht.“ Und er ist einer von sieben Absolventen, die Peter Stutz­ ke zur diesjährigen IHK-Bestenehrung begleitet hat. Baker Hughes ist mit seinen Absolventen beinahe jedes Jahr vertreten. Zur großen Freude von Peter Stutzke: „Wir wählen unsere Auszubildenden mit Bedacht aus. Es muss einfach alles stim­ men und zueinander passen: Elternhaus, Azubi und Ausbilder.“

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or den Prüfungsausschüssen un­ serer IHK legten in diesem Jahr mehr als 4.600 Auszubildende ihre Abschlussprüfungen in insgesamt 132 Be­ rufen ab. 86 Absolventen des Abschluss­ jahrgangs 2013 haben es auf die Liste der Berufsbesten geschafft. Auf ihren Zeugnissen steht die Note „sehr gut“. Je Ausbildungsberuf wurden in Gifhorn die drei besten Prüflinge als Berufsbeste aus­ gezeichnet – darunter 26 Frauen und 60 Männer. „Auf der Bühne zu stehen war ein großartiges Gefühl“, sagt Mareike Roll. Die 21-Jährige hat ihre Ausbildung zur Verkäuferin bei der Lidl-Vertriebs GmbH absolviert. Sie stand neben Mi­ chel Gottschlich als eine der Besten aus dem IHK-Bezirk im Rampenlicht. „Ich freue mich über die IHK-Auszeichnung und werde mit Freunden noch ordentlich feiern gehen“, sagt die junge Frau: „Ich weiß noch nicht, wohin es mich in den nächs­ten Jahren verschlägt. Aber ich bin gespannt auf das, was kommt.“ n Echt norddeutsch: Die junge Hamburger A-Capella-Band „mundial“ überzeugte mit bekanntem Rap, eingängigen Pop-Melodien und pfiffigen Eigenkreationen.

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IHK-Report

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Unsere Wirtschaft 10/2013

IHK-Report

Ihr Ansprechpartner für EMAS und andere Umweltmanagementsysteme ist IHKMitarbeiter Gerd Ludwig, [email protected], Tel. 04131 / 742-138. Weitere Infor­ mationen zum Thema unter www.ihklueneburg.de/umweltmanagement

Die Politik setzt zunehmend auf Umwelt- und Energiemanagementsysteme. Für Unternehmen wird es immer wichtiger, sich diesen Standards zu unterziehen, um bestehende Entlastungen im Umwelt- und Energierecht auch in Zukunft wahrnehmen zu können. Von Jakob Flechtner

Sprechtag Energiemanagementsysteme und Energieaudits

Zukunftssicher mit EMAS

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as europäische Umweltmanagementsystem EMAS stellt hohe Anforderungen an Unternehmen und ist im Energie- sowie im Umweltbereich anerkannt. EMAS-registrierte Unternehmen können beispielsweise vom sogenannten Spitzenausgleich bei der Energie- und Stromsteuer profitieren. Der Spitzenausgleich für energieintensive Unternehmen ist seit Anfang des Jahres an den Nachweis gebunden, dass Unternehmen ein Energiemanagementsystem (nach DIN EN ISO 50001) oder ein Umweltmanagementsystem (nach EMAS) betreiben. Für 2013 und 2014 reicht der Nachweis, dass ein solches Managementsystem eingeführt wird. Für Unternehmen mit weniger als 250 Mitarbeitern ist zumindest ein Energieaudit (nach den Anforderungen der DIN EN 16247-1) erforderlich. Ähnliches gilt für das Erneuerbare-Energien-Gesetz. Stromintensive Unternehmen mit einem Verbrauch von mehr als zehn Gigawattstunden können die besondere Ausgleichsregelung nur dann wahrnehmen, wenn sie sich einer zertifizierten Bewertung ihres Energieverbrauchs und ihrer Einsparpotenziale unterziehen. Auch diese Anforderung erfüllen sie mit einer gültigen EMAS-Registrierung. Erleichterungen sind auch in der neuen europäischen Richtlinie über Industrieemissionen (IE-Richtlinie) vorgesehen. 10/2013 Unsere Wirtschaft

Wenn die zuständigen Behörden die Umweltrisiken von Industrieanlagen bewerten, müssen sie dabei entsprechende EMAS-Registrierungen berücksichtigen. Dies kann zur Folge haben, dass ein Unternehmen sich nicht jedes Jahr, sondern nur einmal in drei Jahren einer Umweltinspektion unterziehen muss. Auch für Unternehmen, die nicht von diesen beispielhaft genannten Erleichterungen profitieren können, ist EMAS ein interessantes Instrument. Mit ihm lassen sich die eigenen Umweltleistungen kontinuierlich verbessern, Einsparmöglich­ keiten bei Energie und Materialien zeigen und Erfolgsbeispiele kommunizieren. Außerdem hilft das System dabei, neue gesetzliche Anforderungen einzuhalten: So setzt eine EMAS-Registrierung voraus, dass der Umweltgutachter und die örtlich zuständige Umweltbehörde bestätigen, dass das Umweltrecht eingehalten wird. EMAS stellt hohe Anforderungen an den Schutz der Umwelt. Unternehmen müssen ihre Prozesse umfassend dokumentieren und die eigenen Umweltleistungen kontinuierlich verbessern. Das System ist deshalb ein Alleinstellungsmerkmal für Unternehmen mit besonders hohen ökologischen und gesellschaftlichen Ansprüchen. Aktuell verfügen mehr als 1.200 Betriebe und Organisationen in Deutschland über eine gültige Registrierung, europaweit sind es mehr als 4.500. n 39

In kostenlosen Einzelberatungen informieren unsere IHK und Stephan Rutschewski vom Ingenieurbüro Ganzheitliches Energiemanagement (GEnMa) über Energiemanagementsysteme und Energieaudits für Unternehmen des produzierenden Gewerbes. Die Gespräche finden am 25. Oktober ab 9 Uhr in Lüneburg statt. Industrieunternehmen, die den sogenannten energie- und stromsteuerrechtlichen Spitzenausgleich ab 2013 sowie die erweiterten Ausgleichsregelungen des EEG in Anspruch nehmen wollen, müssen ein Energie- oder Umweltmanagementsystem (DIN EN ISO 50001oder EMAS) verbindlich einführen und nachweislich betreiben. Kleine und mittlere Unternehmen können alternativ ein kostengünstigeres Auditverfahren zur Verbesserung der Energieeffizienz nutzen und müssen mindestens den Anforderungen der DIN EN 16247-1 bzw. alternativen Systemen entsprechen. Die Steuerbegünstigungen können nur in Anspruch genommen werden, wenn die Industrie den Nachweis erbringt, ihre Energieintensität zu verbessern. Konkret gelten folgende Vorgaben: 1,3 Prozent für das Antragsjahr 2015 (im Vergleich zu 2013) und 2,6 Prozent für das Antragsjahr 2016 (im Vergleich zu 2014). Anmeldungen zu den Beratungen sind bis zum 17. Oktober möglich unter www.ihklueneburg.de (Dok.-Nr. 15162401), per Mail an [email protected] oder telefonisch unter 04131 / 742-194. bö

Fotos: Sunny studio-Igor Yaruta + Peshkova + Halina 1601 + Marek Piotrowski + Photography by MK + Bass KwongGuillermo del Olmo + Igor Kolos/shutterstock.com + ISerg64/shutterstock.com

EMAS ist ein freiwilliges Instrument der Europäischen Union, das Unternehmen dabei unterstützt, ihre Umweltleistung kontinuierlich zu verbessern.

IHK-Report

Unsere Ausbildungsberater helfen gern: Kaufmännische Berufe Marion Meyer, Geschäftsstelle Celle, Tel. 05141 / 919-613 Susanne Mügge-Erdinc, Geschäftsstelle Wolfsburg, Tel. 05361 / 295-414 Angelika Harre, Geschäftsstelle Lüneburg, Tel. 04131 / 742-152

Die Ausbildungs- und Tätigkeitsnachweise sind ein wichtiges Instrument, um Qualität in der Aus­ bildung zu beschreiben.

Betriebe sollten darauf achten, dass die Auszubildenden ihre Berichtshefte führen. Denn diese Ausbildungsnachweise sind mehr als eine rechtliche Pflicht. Sie zeigen dem Unternehmen den Wissensstand der Azubis ebenso wie Verbesserungsmöglichkeiten in der Ausbildung.

Ausbildungsnachweise dokumentieren Qualität

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ie Abschlussprüfung steht an und plötzlich fällt auf: Der Auszubildende hat das Berichtsheft nur unregelmäßig geführt. Dabei ist der Ausbildungsnachweis Zulassungsvoraussetzung zur Prüfung. Jetzt heißt es eilig nacharbeiten. Frank Stegmann, Ausbildungsberater unserer IHK, kennt solche Fälle. „In jedem dritten Beratungsgespräch stellen wir Mängel in der Dokumentation fest.“ Hintergrund sei nicht selten, dass Auszubildende ebenso wie die Betriebe, die Ausbildungs- und Tätigkeitsnachweise als lästige Pflicht empfinden – und dabei die Chancen verkennen, die sie bieten. Die gesetzliche Pflicht, Ausbildungsnachweise zu führen, ist im Berufsbildungsgesetz (§ 43 Abs. 1 Nr. 2 BBIG) geregelt. Auszubildende, Ausbildungsstätte, Berufs­ schule, gesetzlicher Vertreter und IHK sollen den zeitlichen und sachlichen Ablauf der Ausbildung im Betrieb und in der Berufsschule nachvollziehen können. Azubis dürfen 40

die schriftlichen Ausbildungsnachweise während der Zeit im Betrieb schreiben. Die erforderlichen Hefte und Formblätter stellen die Ausbildenden kostenlos zur Verfügung. Die als Berichtshefte bekannten Nachweise sind aber viel mehr als eine gesetzliche Pflicht, sagt Stegmann: „Die Ausbildungsund Tätigkeitsnachweise sind ein wichtiges Instrument, um Qualität in der Ausbildung zu beschreiben und zu sichern.“ So kann der Ausbildungsbetrieb anhand der Einträge jederzeit den Wissensstand des Auszubildenden überprüfen. „Immer wieder sprechen uns Ausbildungsbetriebe auf mangelnde Ausbildungsqualität und Bildungsdefizite der Azubis an. Durch den Ausbildungsnachweis können sie zeitnah die Ausbildung überprüfen und gegebenenfalls ergänzend vertiefen.“ Ebenso können Azubis anhand des Ausbildungsnachweises die Inhalte und den Verlauf der Aus­bildung reflektieren. red

Gewerblich-technische Berufe Thomas Boehnke, Geschäftsstelle Lüneburg, Tel. 04131 / 742-157

Weitere Informationen: www.ihk-lueneburg.de, Dok.-Nr. 258402

Mit der App zum Ausbildungsplatz Jetzt auch mobil erreichbar: Die IHK-Lehrstellenbörse

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it der neuen App zur IHK-Lehrstellenbörse können freie Ausbildungsplätze jetzt auch per Smartphone gefunden werden. Nach dem Download der App können sich Jugend­ liche schnell und unkompliziert bundesweit über tausende freie Lehrstellen informieren. In unserem IHK-Bezirk bietet die App aktuell 56 freie Ausbildungsplätze zum sofortigen Beginn und bereits 364 Plätze für das Ausbildungsjahr 2014. Allein in der Stadt Lüneburg stehen Bewerbern 65 freie Lehrstellen zur Verfügung. Mit der Version 1.0 sind alle grundlegenden Funktionen der IHK-Lehrstellenbörse verfügbar: Suche nach Ausbildungsangeboten, Merkliste, Berufsorientierung nach Interessen und Erläuterung der Berufe über Steckbriefe. Weitere Features, wie das Anlegen eines Profils oder die Synchronisation mit der Homepage der IHK-Lehrstellenbörse, folgen in Kürze. Dann werden die Nutzer per Nachricht über neue Ausbildungsplätze informiert, die ihren Suchkriterien entsprechen. Jugendliche beziehen bei der Berufswahl oft Freunde und Eltern ein. Mit der neuen App können sie Informationen zu Berufen oder interessanten Angeboten per Social Network, SMS oder E-Mail teilen. Die App ist ab sofort im Google Play Store und im iTunes App Store erhältlich. Weitere Informationen zur App bei Severina Schwing unter Tel. 04131/742-199 oder in der IHK-Lehrstellenbörse unter: www.ihk-lehrstellenboerse.de. red Unsere Wirtschaft 10/2013

IHK-Report

Im Porträt:

Der Banken-, Versicherungenund Immobilienausschuss der IHK

Dirk Köhler Sparkasse Uelzen/Lüchow-Dannenberg Hartmut Kynast SÜDHEIDE eG Wohnungsbaugenossenschaft Axel Lohöfener Sparkasse Celle Heinz Lüers Sparkasse Harburg-Buxtehude

Bernd Ahlbrecht setzt sich als Vorsitzender des IHKAusschusses für bessere Rahmenbe­d ingungen für die Finanz- und Immobilienwirtschaft ein.

Michael-Frank Müller Volksbank eG Braunschweig Wolfsburg Berndt Oertzen b. c. oertzen GmbH & Co. KG Thomas Piehl Sparkasse Lüneburg Andreas Schröder DKV-Service-Center, Soltau Hartmut B. Wegner Versicherungsagentur Hartmut Wegner e. K.

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er Ausschuss für Banken-, Versicherungen- und Immobilien unserer IHK setzt sich für eine Förderung der regionalen Wirtschaftsentwicklung ein. Als Finanzierer, Versicherer, Projektentwickler oder Vermieter bringen die Ausschussmitglieder dabei ihr Expertenwissen ein. Zum Beispiel, wenn sie neue Förderinitiativen des Landes, vorbildliche Wirtschaftsförderungsstrategien, die Folgen der demografischen Entwicklung oder der Energiewende diskutieren. Am 24. Juni hat sich der Banken-, Versicherungen- und Immobilienausschuss unserer IHK neu konstituiert. Zweimal im Jahr treffen sich die 30 Mitglieder, von denen elf gleichzeitig der IHK-Vollversammlung angehören. Vorstandsmitglieder fast aller Volksbanken und Sparkassen der Region gehören dem Ausschuss ebenso an wie Filialleiter von Großbanken, Geschäfts­führer von Wohnungsbaugesellschaften oder Inhaber von Versicherungsagenturen. Sie alle werben unter anderem für weniger Bürokratie bei Finanzdienstleistungen. Aus gutem Grund: Ob es um Geldwäsche, Verbraucherschutz oder um internationale Kapitalregeln ging – immer weiter wurde die Branche in den letzten Jahren reguliert. Allein der Aufwand, den die mehrfach verschärften Geldwäscheregelungen ausgelöst haben, verursacht einem durchschnittlichen regionalen Kreditinstitut jährliche Kosten in Höhe von rund 600.000 Euro. 10/2013 Unsere Wirtschaft

Versicherungs- und Anlagevermittler sind gezwungen, ihren Kunden umfangreiche Papierstapel vorzulegen und mehrere Unterschriften einzuholen, bevor sie überhaupt mit der Beratung beginnen können. Für manche Kunden ist das abschreckend. Für die Vermittler ist es in jedem Fall sehr aufwendig. Dabei bedeutet weniger Bürokratie keinesfalls Kompromisse beim Verbraucherschutz. Im Gegenteil: Über eine hohe Qualifikation der Berater lässt sich beides bestens miteinander vereinbaren. fel

Die Mitglieder des Ausschusses

Ernst-Otto Bahr Kreissparkasse Fallingbostel Carsten Blasche Deutsche Bank Privat- und Geschäftskunden Aktiengesellschaft Gerd-Ulrich Cohrs Volksbank Lüneburger Heide eG Marion von Elling von Elling Immobilien GmbH Bernd Greßmann Witzleben & Partner Assekuranz GmbH Hanno Jahn Volksbank Osterburg-LüchowDannenberg eG Dr. Oliver Körtner Dr. Körtner Versicherungs- und Finanzmakler GmbH Horst Albert Lieb Volksbank Südheide eG Hans-Joachim Lohskamp Volksbank Uelzen-Salzwedel eG

Bernd Ahlbrecht Sparkasse Gifhorn-Wolfsburg

Dieter Meyer Weese & Jacoby GmbH & Co. KG.

Birgit Bellmann e n b a c o n Nordheide-BaugrundConsulting GmbH

Rudolf Niehaus Volksbank Wulfsen eG

Dr. Jörg Carstensen Dr. Carstensen Immobilien OHG

Andreas Otto Gifhorner WohnungsbauGenossenschaft eG

Uwe Dorendorf VGH-Versicherungsagentur, Clenze

Heiderose Schäfke Lüneburger Wohnungsbau GmbH

Marcus Franck Versicherungs-Agentur e. K.

Alfred E. Schultz Plan-Bau Celle GmbH

Hendrik Hampel Hendrik Hampel e. K.

Franz Wienöbst Kreissparkasse Soltau

Fotos: Robert Knoschke/shutterstock.com, Andreas Tamme

Vorsitzender: Bernd Ahlbrecht (Sparkasse Gifhorn-Wolfsburg) Stellvertretender Vorsitzender: Andreas Schröder (Inhaber DKVService-Center Soltau)

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IHK-Report

Dr. Bernhard Badura forschte und lehrte früher an der Fakultät für Gesundheitswissenschaften der Uni Bielefeld. Heute ist er Mitgesellschafter des Beratungsunternehmens Salubris.

Das Unternehmen als Patient Die Leistungsfähigkeit von Mitarbeitern wird nicht nur von ihrer Qualifikation bestimmt, sondern maßgeblich von ihrer psychischen und physischen Gesundheit. Professor Bernhard Badura berät Unternehmen bei den ersten Schritten zu einem betrieblichen Gesundheitsmanagement. Mit ihm sprach Sandra Bengsch. Herr Professor Badura, in der Studie „Die er­ schöpfte Arbeitswelt“ fordern Sie, dass Gesund­ heit nicht Privatsache bleiben darf? Warum ei­ gentlich nicht? Weil wir eben heute glasklar belegen können, dass Gesundheit von einer Reihe von Faktoren abhängt, auf die der einzelne keinen Einfluss hat. Welche Faktoren sind das? Insgesamt sind es fünf: die Arbeitsbedingungen, die Qualifikation, die Unternehmenskultur, das Betriebsklima und die Führung. Wobei die Unternehmensführung der entscheidende Faktor ist, weil er die anderen mitbestimmt. Welche Vorteile haben Arbeitgeber, die sich um die Gesundheit ihrer Mitarbeiter kümmern? Es gibt einen engen ökonomischen Zusammenhang zwischen Gesundheit und Betriebsergebnissen. Ganz banal gesagt sind gesunde Mitarbeiter die besseren Mitarbeiter. Ihre psychische und physische Leistungsfähigkeit ist höher. Wer sich wohl fühlt ist außerdem sozial kompetenter, flexibler und kann dem Unternehmen besser dienen. Deshalb sind Investitionen in die Gesundheit immer auch Investitionen in die Wettbewerbsfähigkeit. Was sind die ersten Schritte, um ein betriebliches Gesundheitsmanagement einzuführen? An der Fakultät für Gesundheitswissenschaften empfehlen wir, als erstes eine Unternehmensdiagnose zu machen. Genauso, wie der Arzt einen Patienten untersucht und Symptome registriert, sollten Organisationen sich anhand von Daten selbst bewerten. Dazu kann man Fehlzeitenstatistiken heranziehen. Wir wissen aber, dass viele Mitarbeiter zur Arbeit gehen, obwohl sie krank sind. Genauso bleiben viele zu Hause, obwohl sie gesund sind. Also sind 42

Fehlzeiten nicht immer aussagekräftig. Wir bevorzugen daher eine Mitarbeiterbefragung. Damit können wir herausfinden, wo die Baustellen im Unternehmen liegen und wodurch sie verursacht werden. Im nächsten Schritt bespricht man die Ergebnisse mit den Mitarbeitern, beispielsweise um herauszufinden, warum sie eine Führungskraft schlecht bewertet haben. Darauf aufbauend entwickeln wir einen Therapieplan für das Unternehmen. Ganz so wie der Arzt für seinen Patienten? Genau. Nur, dass die Organisation der Patient ist. Denn gesunde Organisationen haben gesunde Mitarbeiter. Wenn Fehlzeiten zum Beispiel stark ins Negative abweichen, ist das ein Hinweis auf die Erkrankung der Organisation und weniger ein Hinweis auf erkrankte Menschen. Woran erkranken Organisationen denn typischer­ weise? Zum Beispiel an mangelnder Transparenz. Oft wissen die Mitarbeiter gar nicht, was die Unternehmensziele sind und können nicht nachvollziehen, warum welche Entscheidungen gefällt werden. Oder aber, die Mitarbeiter werden zu wenig beteiligt. Häufig werden dadurch große Schätze im Unternehmen vergeben. Denn die Mitarbeiter wissen zwar viel, aber dieses Wissen wird nicht abgefragt. Man muss aber auch die Unternehmenskultur betrachten. Ein häufiges Problem in Organisationen ist Misstrauen. Informationen werden nicht weitergegeben, weil die Mitarbeiter nicht sicher sind, ob das zu ihrem Nachteil ausgelegt wird. Daran krankt dann die Kooperationsbereitschaft – und letztendlich die Organisation. Wie sieht die Therapie für erkrankte Unterneh­ men aus?

Wenn es Konflikte gibt zwischen den Vorgesetzten und den Mitarbeitern, was leider sehr häufig der Fall ist, sind Führungskräfte­ schulungen ein erster Schritt. Denn häufig schätzen Führungskräfte sich anders ein als ihre Mitarbeiter. Und über den Erfolg einer Kommunikation entscheidet immer der, mit dem man spricht. Führungskräfte müssen also ihre Fähigkeit zur Selbstreflexion trainieren. Denn wenn ich nicht weiß, wie ich auf andere wirke, kann ich auch mein Verhalten nicht verbessern. Das menschliche Verhalten wird zu einem wesentlichen Teil von Gefühlen bestimmt. Und ob Angst, Hilflosigkeit oder Trauer, all diese Gefühle muss man sich bewusst machen. Deshalb müssen Führungskräfte nicht nur auch ihre Mitarbeiter achten, sondern auch achtsam mit sich selbst umgehen. Das zentrale Ziel eines betrieb­ lichen Gesundheitsmanagements ist es, eine Kultur der Achtsamkeit zu erreichen. Lüneburger Gesundheitstag Unsere IHK unterstützt Unternehmen bei der betrieblichen Gesundheitsförderung und lädt am 6. November, 14.30 bis 19 Uhr, zum Lüneburger Gesundheitstag in das ADAC-Fahrsicherheitszentrum in Embsen. Professor Bernhard Badura wird über das Thema betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) informieren. Die Teilnahme ist kostenlos. Außerdem gibt es Workshops zur Einführung und weiteren Aspekten des BGM. Anmeldungen sind bis zum 25. Oktober möglich bei Sven Heitmann, Tel. 04131 / 742-117 oder per E-Mail: [email protected]. hu www.ihk-lueneburg.de, Dok.-Nr. 15162530

IHK-Report

Gesunde Mitarbeiter sind die besseren Mitarbeiter - und die Grundlage unter­ nehmerischen Erfolgs.

Wie gelingt das langfristig? Wir empfehlen, dass die Unternehmen jährliche Gesundheitsberichte erstellen und darin den Gesundheitszustand erfassen, ergriffene Maßnahmen dokumentieren und Ziele festschreiben. Dieser Zirkel muss immer wieder durchlaufen werden. Wie viele Stellen braucht es dafür? Für die Mitarbeiterbefragungen sollten Unternehmen sich externe Unterstützung holen, alles Weitere müssen die Kräfte im Unternehmen selbst in Gang bringen. Der Betrieb sollte eine Arbeitsgruppe bilden, in der idealerweise der Eigentümer, ein Betriebsratsvertreter und Gesundheitsexperten vertreten sind. Die sollten sich ein bis zweimal im Jahr treffen, um Ergebnisse festzuhalten und neue Ziele zu definieren und Projekte anzuschieben. Nehmen wir mal an, dass irgendwo die Gruppenarbeit nicht funktioniert, dann könnte ein Projekt zur Teamentwicklung helfen. Dann

braucht es jemanden, der dieses Projekt operativ begleitet. Aber das kann alles mit Bordmitteln geschehen. Was kostet es, ein betriebliches Gesundheits­ management einzuführen? Das hängt von der Anzahl der Beschäftigten ab und von den individuellen Problemen des Unternehmens. Ein mittelständisches Unternehmen, das wir begleitet haben, hat 70.000 Euro investiert – und innerhalb eines Jahres 700.000 Euro Produktivitätsgewinne erzielt. Wir empfehlen zunächst einen Strategieworkshop mit der Unternehmensspitze, um herauszufinden, wo das Problem liegt, warum sie sich für Gesundheitsmanagement interessieren und was sie bisher gemacht haben. Das kostet zwischen 2.000 und 3.000 Euro. Eine Mitarbeiterbefragung ist sicher etwas aufwendiger. Ist ein betriebliches Gesundheitsmanagement or­ ganisatorisch und finanziell auch für kleine und

mittelständische Unternehmen zu stemmen? Kleinere Unternehmen sollten sich zusammentun. Sie können beispielsweise einen Arbeitskreis gründen, in dem sie sich austauschen. Für 50 Mitarbeiter mag sich eine Mitarbeiterbefragung aus Sicht des Unternehmens nicht lohnen. Aber wenn sich dieses Unternehmen mit anderen Mittelständlern zusammenschließt, kann man für die ganze Gruppe eine Befragung starten, sodass sie sich untereinander vergleichen können. Finanziell unterstützen Krankenkassen und Berufsgenossenschaften, bei Themen der Wiedereingliederung auch die Rentenversicherung. Möglichkeiten, Ressourcen zu bündeln gibt es immer, sodass auch kleine und mittelständische Unternehmen betriebliches Gesundheitsmanagement implementieren können. Eine entscheidende Rolle spielt dabei die Bereitschaft des Eigentümers, sich für das Thema zu engagieren. n

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10/2013 Unsere Wirtschaft

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Fotos: Pressmasta/shutterstock.com, privat

„Genauso, wie der Arzt einen Patienten untersucht und Symptome registriert, sollten sich Organisationen anhand von Daten selbst bewerten.“

Magazin

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Magazin Fokus Binnenschifffahrt

Einst galt das Schiffshebewerk in Scharnebeck als Jahrhundertbauwerk, heute steht es als Nadelöhr und Hindernis für Binnen­schiffer in der Kritik. Ein neues Gutachten zeigt, wie angespannt die Situation ist. Die Probleme des Bauwerks sind seit vielen Jahren bekannt, doch eine Lösung liegt noch in weiter Ferne. Von Grit Preibisch

Sperrwerk Scharnebeck

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mposant wirkt das Schiffshebewerk in Scharnebeck. Die hellgrauen Betontürme ragen weit in den Himmel. Im Landkreis Lüneburg liegt das rund 50 Meter hohe Bauwerk, das bei seiner Eröffnung 1976 als das größte seiner Art galt. Damals beeindruckte das Schiffshebewerk mit seiner Technik. In wassergefüllten Trögen fuhren die Schiffe wie in einem Fahrstuhl auf und ab. Jedes Mal bewegten sich 5.800 Tonnen. Ein Technikwunder, das als Jahrhundertbauwerk gefeiert wurde und bis heute viele Tagestouristen nach Scharnebeck lockt. Doch inzwischen ist aus dem umjubelten Hebewerk ein umstrittenes Sperrwerk geworden. Der Bau hat aus heutiger Sicht einen entscheidenden Mangel. Seine Tröge sind nur 100 Meter lang. Moderne Binnenschiffe haben aber Maße von 110 bis 135 Meter. Ein großes Problem. „Manche Binnenschiffer lassen aus ihren gebraucht gekauften Schiffen ganze Segmente herausschweißen, damit sie in Scharnebeck in den Trog passen. Das ist ein Irrsinn“, sagt Jörg Rusche. Der Geschäftsführer des Bundesverbands der Deutschen Binnenschifffahrt findet deutliche Worte, wenn er auf das Schiffshebewerk angesprochen wird: „Die Ausfallzeiten sind hoch. Wir brauchen an dieser Stelle dringend eine neue Schleuse, damit sich die Situation deutlich verbessert.“ In den vergangenen Jahren sorgten Wartungs- und Instandsetzungsarbeiten immer wieder für Sperrungen. Viele Ausfälle brachten den Verkehr auf dem Elbe-Sei-

10/2013 Unsere Wirtschaft

tenkanal teilweise komplett zum Erliegen. Martin Köther war als Leiter des Wasserund Schifffahrtsamts Uelzen ein gefragter Gesprächspartner in Zeiten, in denen sich bis zu 90 Schiffe vor Scharnebeck stauten. „Zwischen 2010 und 2012 konnten wir nicht beide Tröge nutzen. Deshalb waren diese Jahre eine schwierige Phase für alle Beteiligten.“ In dieser Zeit arbeiteten rund 60 Arbeiter an der Sanierung des Osttrogs. Das Stahlgefäß erhielt einen neuen Anstrich. Die Betonflächen der Führungstürme bekamen eine Schutzschicht aus Spezialmörtel. Das komplette Seiltriebwerk wurde rundum erneuert. Im kommenden Jahr soll mit den Arbeiten am Westtrog begonnen werden. Rund 50 Millionen Euro gibt der Bund insgesamt für die Sanierung der Anlage aus. Geld für eine Anlage, deren Tröge trotz der Reparaturarbeiten zu kurz sind und zu kurz bleiben. „An dem Grundproblem ändert sich leider nichts“, sagt Martin Köther: „Deshalb werden auch derzeit die Planungen für ein neues Schleusenbauwerk vorangetrieben.“

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rofessor Jan Ninnemann spricht sich deutlich für den Neubau einer Schleuse aus. Der Geschäfts­führende Gesellschafter des Hamburger Beratungsunternehmens Hanseatic Transport Consultancy hat im Auftrag unserer IHK ein Gutachten erstellt. Das rund 94-seitige Papier trägt den Titel „Transportpotenzial nach Ausbau des Elbe-Seitenkanals“ und erklärt mit vielen Worten und Zahlen,

Unsere IHK und die IHK zu Lübeck laden am 19. November zu einem gemeinsamen Parlamentarischen Abend ein, in dessen Mittelpunkt das „Transportpotenzial auf dem Elbe-Seiten- und Elbe-Lübeck-Kanal“ steht. Die Veranstaltung in der Ländervertretung von Niedersachsen und Schleswig-Holstein in Berlin widmet sich dem Ausbau beider Binnenwasserstraßen. Ausgewählte Referenten werden ab 18 Uhr aus politischer, wirtschaftlicher und gutachterlicher Sicht einen Blick auf die Zukunft der Verkehrsträger werfen. Die neu gewählten Parlamentarier sollen möglichst für die Binnenschifffahrt und die Bedarfe an Wasserwegen sensibilisiert werden. Ansprechpartner: Hubert Szczepaniak, Tel. 04131 / 742-137, [email protected]. hsz

dass die Wirtschaftsregion entlang des Elbe-Seitenkanals von einer neuen Schleuse bei Scharnebeck deutlich profitieren würde. „Ich halte eine Steigerung des Transportvolumens auf dem Elbe-Seitenkanal um 80 Prozent auf 16,5 Millionen Tonnen jährlich für möglich“, sagt Ninnemann: „Dadurch ergeben sich auch für die Häfen in Lüneburg, Uelzen und Wittingen völlig neue Perspektiven.“ Laut Gutachten würden aber nur zehn Prozent der auf dem Kanal transportierten Güter auch in den Häfen der Region umgeschlagen. „Das könnte sich nach einer Erweiterung bei Scharnebeck ändern“, sagt Ninnemann: „Moderne Logistikketten müssen verläss­ lich funktionieren. Scharnebeck hat dabei in der Region Lüneburg eine Schlüsselfunktion.“ Der Gutachter empfiehlt, alles dafür zu tun, dass der Schleusenneubau in den sogenannten „Vordringlichen Bedarf Plus“ des Bundesverkehrswegeplans 2015 eingestuft wird. Scharnebeck soll laut Gutachten also zu den hoch priorisierten Verkehrsprojekten gehören. Ob das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung der Empfehlung folgt, ist noch unklar. Alle Argumente sprechen dafür. „Und letztlich ist Scharnebeck ein zentraler Knoten, den man durchschlagen muss“, sagt Ninnemann: „Denn nichts ist so wichtig, wie eine intelligente Ver­ knüpfung sämtlicher Verkehrsträger. Dazu gehört unter anderem auch ein intaktes Netzwerk aus Wasserwegen.“ n www.ihk-lueneburg.de/esk-gutachten 45

Foto: Andreas Tamme

Schiffe überwinden mit dem Hebewerk in Scharnebeck einen Höhenunterschied von insgesamt 38 Metern. Dabei bewegen sich jedes Mal rund 5.800 Tonnen.

Recht/Börsen

Schwarzarbeit mit Folgen: Auftraggeber haben bei Baumängeln keinen Anspruch auf die Beseitigung von Mängeln, wenn sie die handwerkliche Leistung ohne Rechnung entgegennehmen. Von Markus Cloppenburg, Rechtsanwalt und Notar

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er einen Handwerker mit Schwarzarbeit beauftragt, kann nach einer Entscheidung des Bundesgerichtshofs vom 1. August 2013 (Az. VII ZR 6/13) keine Mängelansprüche geltend machen. Dieser Beurteilung liegt folgender Sachverhalt zugrunde: Auf Bitte der Klägerin hatte der Beklagte eine Auffahrt des Grundstücks der Klägerin neu gepflastert. Beide Parteien hatten vereinbart, dass der Lohn dafür in bar ohne Rechnung und ohne Abführung von Umsatzsteuer gezahlt werden sollte. Der Beklagte führte die Arbeiten aus. Kurz danach traten Unebenheiten in der gepflasterten Fläche auf. Die Auftraggeberin versuchte vergeblich, die Mängel zu beseitigen und mo-

nierte: Die Leistung sei unbrauchbar. Der gerichtliche Sachverständige stellte fest, dass die Auffahrt für rund 6.000 Euro neu gepflastert werden muss. Diesen Betrag klagte der Auftraggeber unter Berufung auf die Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs ein. In erster Instanz vor dem Landgericht hatte die Klage Erfolg. Auf die Berufung des Beklagten hat das Oberlandesgericht die Klage abgewiesen. Der Bundesgerichtshof hat diese Entscheidung des Oberlandesgerichts bestätigt. Nach Auffassung des Bundesgerichtshofs scheitern die Mängelansprüche des Auftraggebers daran, dass der Werkvertrag gemäß § 134 Bürgerliches Gesetzbuch

(BGB) nichtig ist. Die Parteien haben gegen § 1 Abs. 2 Nr. 2 Schwarzarbeitsgesetz (SchwarzArbG) verstoßen, indem sie sich darauf einigten, dass der Beklagte das Geld für seine Arbeit ohne Rechnung erhält. Die Rechnungslegungspflicht eines gewerb­ lichen Unternehmens bei Bauleistungen gegenüber Privaten regelt das Umsatzsteuergesetz (§ 14 Abs. 2 Nr. 2). Der Unternehmer hat gegen seine steuerliche Pflicht verstoßen, weil er nicht innerhalb von sechs Monaten nach Ausführung der Leistung eine Rechnung ausgestellt hat. Hinzu kommt die Abrede für die Steuerhinterziehung. Beide Vertragsparteien haben bewusst gegen gesetzliche Vorschriften verstoßen. n

Kooperationsbörse

Unternehmensnachfolgebörse

Wir veröffentlichen Ihre Kooperationswünsche als chiffrierte Anzeigen. Interessenten für die veröffentlichten Wünsche können sich ebenfalls an unsere IHK wenden. Wir leiten die Zuschriften ungeöffnet an die Inserenten weiter. Den Erfassungsbogen der kostenlosen Anzeige in der Kooperationsbörse finden Sie Dok.-Nr. 6484 im Internet.

Unsere IHK unterstützt Existenzgründer bei der Suche nach übernahmefähigen Betrieben und Betriebsinhaber bei der Suche nach geeigneten Nachfolgern. Sie können Angebote und Nachfragen entweder als Textentwurf bei uns einreichen oder direkt im Internet unter www.nexxt-change.org eingeben, einer bundesweiten Nachfolgebörse. Die Chiffre-Veröffentlichung in „Unsere Wirtschaft“ und im Internet ist unentgeltlich. Eingehende Zuschriften leiten wir unter Wahrung der Anonymität der Inserenten weiter. Dok.-Nr. 19476

LG-A-13-1033 – Nachfolger für Verpackungsmittelhandel (Kunststoff, insbesondere Lebensmittelfolien) gesucht. LG-A-13-1034 – Aus Altersgründen suche ich einen Nachfolger für schönen, zentralen Eck-Standplatz inkl. Hütte (ca. 20 qm) auf dem Lüneburger Weihnachtsmarkt. Auf Wunsch unterstütze ich Sie gerne mit meinem Know-how und meiner Erfahrung. LG-A-12-1061 – Eine seit 1954 erfolgreich geführte Apotheke in niedersächsischer Großstadt steht aus Altersgründen zum Verkauf. Das Objekt befindet sich in einer Top-Lage und verfügt über einen eigenen Parkraum. Die angemietete Fläche von 125 qm ist ebenerdig und barrierefrei zugänglich. Neben den zahlreichen Stammkunden werden auch immer wieder Neukunden durch positive Mundpropaganda oder Laufkundschaft gewonnen. Die Einrichtung ist in einem äußerst gepflegten und funktionalen Zustand und das gesamte Unternehmen wird in geordneten finanziellen Verhältnissen geführt. Der Käufer dieser lukrativen Apotheke kann sich auf ein gewinnbringendes und bekanntes Unterneh-

H151-345 – Bogen-Trap heißt, mit Pfeil und Bogen auf fliegende Gummischeiben zu schießen. Dafür suchen wir Veranstalter, Caterer, Hotels, Freizeitpädagogen und Freizeitparks als Kooperationspartner.

Angebote

Ihre Ansprechpartnerin: Gudrun Braun Tel. 04131 – 742-139, -239 (Fax) [email protected] Bei Inseraten aus IHK-Börsen gelten die Bedingungen der jeweiligen Börse

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LG-A-13-1013 – Aus gesundheitlichen Gründen suche ich eine/n Nachfolger/in für mein erst vor wenigen Monaten eröffnetes Teeund Kaffeefachgeschäft. Es liegt 40 km südlich von Hamburg in einem aufstrebenden Heideort und könnte auch für Existenzgründer interessant sein.

Unsere Wirtschaft 10/2013

Foto: Lisa S./shutterstock.com

Keine Mängelansprüche ohne Rechnung

Börsen

Service

men freuen – ohne weitere Investitionen tätigen zu müssen! Bei Interesse geben Sie bitte neben der Chiffre-Nr. auch die Referenz-Nr. 311797 an. NACHFRAGEn

LG-N-13-213 – Ich suche einen Dienstleistungs-/Handels- oder Gewerbebetrieb zur Beteiligung oder Unternehmensnachfolge, in dem ich den kaufmännischen Bereich verantworten kann. Meine breite Erfahrung ist geprägt durch den ehemaligen elterlichen Kleinbetrieb und meine langjährige Tätigkeit in einem Konzernbetrieb mit mittelstän­dischen Strukturen. Mein bisheriges Tätigkeitsfeld war der Vertrieb und die Vertriebsunterstützung wie auch die Verwaltung. Ich habe Erfahrung in der Mitarbeiterführung, Personalauswahl und -bearbeitung, Rechnungswesen, Controlling, Budgetierung, Organisation und allen allgemeinen Verwaltungsabläufen. Ich bin zuverlässig, vertrauensvoll, verantwortungsbewusst und lösungs­orientiert. Wenn Sie Ihr Unternehmen in guten Händen wissen möchten oder einen starken Geschäftspartner suchen, dann freue ich mich auf Ihre Kontaktaufnahme. Mein bevorzugter Unternehmensstandort ist Lüneburg bis 70 km Umgebung (auch Hamburg).

LG-N-13-214 – Vermögensverwaltung/-beratung gesucht. Wir sind interessiert an der Übernahme eines bestehenden und eta­ blierten Finanzdienstleisters mit dem Schwerpunkt Vermögensberatung und/ oder Vermögensverwaltung. Erfahrungen und Kompetenz für eine sehr gute Unternehmensfortführung sind vorhanden.

HH-A-3320-4 – Kartonagen, Faltschachteln zum Versand. Palettengerechte Versandkartonagen im Maß 60 x 40 x 35 cm, bis 40 kg Tragfähigkeit. Vollständig wiederverwertbar und aufbereitet. Menge: 1.000 Stück, Häufigkeit: täglich, Mindestabnahme: 250 Stück, Verpackungsart: nach Absprache, Transport: Lieferung möglich, Anfallstelle: Hamburg

Recyclingbörse

NACHFRAGE

angebote

OL-N-3827-12 – Ankauf von Altöl aus Werkstatt, Industrie, Handwerk, Windkraft- und Biogasanlagen, Werkstattentsorgung, Verpackungsart: Absaugung aus Tank oder Fassabholung, Transport: eigener Fuhrpark vorhanden, Preis: nach Vereinbarung, Anfallstelle: Niedersachsen

H-A-4189-2 – PE-Abfälle (Polyethylen-Hartschaumstoff) des Typs LD 29 und LD 33 (vernetzter Schaum) in den Farben Weiß und Schwarz, Polylam (unvernetzter Schaum), Farbe Weiß, Häufigkeit: regelmäßig, ca. 4-mal pro Jahr, Mindestabnahme: Verhandlungsbasis, Verpackungsart: gesammelt in Foliensäcken, Transport: nach Absprache, Preis: nach Absprache, Anfallstelle: Bad Nenndorf H-A-4201-3 – Kupferprofilanoden aus AnCu(R)68, gepresst. Phosphatgehalt: 0,040,06 Prozent, mit Aufhängehaken 594-1, Hakenlänge: 110 mm. Menge: 445 kg (25 Stk), Häufigkeit: einmalig, Mindestabnahme: 445 kg, Verpackungsart: auf Palette, Transport: nach Absprache, Preis: VB, Anfallstelle: 37520 Osterode

Unter www.ihk-recyclingboerse.de können die in der Datenbank vorhandenen Inserate angesehen sowie neue Angebote und Ge­suche selbst eingegeben werden.

Ihr Ansprechpartner für die Recyclingbörse: Gerd Ludwig Tel. 04131 – 742-138, -180 (Fax) [email protected]

Branchenspiegel

Branchenspiegel

Arbeitssicherheit

Bühnen /Regale

Experten Kranvermietung

Steuerberatung

Ihr Expertenteam für

Steuer- und Wirtschaftsberatung Onlinefinanzbuchhaltung Lohnbuchhaltung Sunder Kirchweg 66 · 29308 Winsen (Aller) Telefon: 05056 / 9700-0 Mobil: 0172 / 4624012 · Fax: 05056 / 9700-25 [email protected]

www.schmelz-steuerberater.de

Arbeitsschutz

System-Support

Spedition

Werbeagentur

Wir bieten Ihnen kompetente Beratung und schnelle Hilfe. Egal ob Apple oder Windows. Rufen Sie uns an, oder besuchen Sie uns im Internet: 040-236 240 81 www.machilf.de

10/2013 Unsere Wirtschaft

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Unsere Wirtschaft

Service

Impressum / Termine

Herausgeber: Industrie- und Handelskammer Lüneburg-Wolfsburg Am Sande 1, 21335 Lüneburg Telefon: 04131 / 742-0, -180 (Fax) E-Mail: [email protected] Internet: www.ihk-lueneburg.de IHK-Geschäftsstelle Celle Sägemühlenstraße 5, 29221 Celle Telefon: 05141 / 9196-0, -54 (Fax) E-Mail: [email protected] IHK-Geschäftsstelle Wolfsburg Am Mühlengraben 22-24 38440 Wolfsburg Telefon: 05361 / 2954-0, -54 (Fax) E-Mail: [email protected] Verantwortlich: Hauptgeschäftsführer Michael Zeinert Chefredaktion: Markus Mews, Sandra Bengsch, Grit Preibisch Redaktionsassistenz: Daniela Sukau Grafik: zwei:c communication Doormannsweg 22 20259 Hamburg Telefon: 040 / 414 33 38-0 [email protected] www.zwei-c.com Verlag: Hamburger Buch- und Zeitschriftenverlag GmbH Doormannsweg 22 20259 Hamburg Telefon: 040 / 414 33 38-30 Telefon: 040 / 414 33 38-18 [email protected] Anzeigenleitung: Henner Schulz-Karstens Telefon: 040 / 414 33 38-13 Anzeigenverkauf: Caroline Lange Telefon: 040 / 414 33 38-17 Anzeigenschluss: ca. 1. des Vormonats Gültiger Anzeigentarif: Mediadaten 1. Januar 2013 Druck: Neef + Stumme premium printing GmbH & Co. KG, Wittingen Unsere Wirtschaft ist das offizielle Organ der IHK Lüneburg-Wolfsburg. Der Bezug von Unsere Wirtschaft erfolgt im Rahmen der grundsätzlichen Beitragspflicht als Mitglied der IHK. Erscheinungsdatum: 4. Oktober 2013 Erscheinungsweise: 11 Ausgaben (Doppelausgabe Juli  /August) 64. Jahrgang, Verbreitete Auflage im 2. Quartal 2013: 24.603 Exemplare ISSN 1439-829X Namentlich oder mit Initialen gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Auffassung der IHK wieder.

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Beratungen, Seminare und Lehrgänge finden in unserer Hauptgeschäftsstelle in Lüneburg statt, aber auch in den Geschäftsstellen in Celle und Wolfsburg.

Wirtschaftstermine Ort

Datum

Celle Winsen (Luhe) Verden Wolfsburg Lüneburg Wolfsburg Lüneburg

8.10. 10.10. 17.10. 17.10. 22.10. 22.10. 23.10.

Wolfsburg

26.10. 31.10.

Lüneburg

Lüneburg Celle

6.11. 7.11.

Titel Professorengespräch, Termine auf Anfrage Innovationsaudit, Termine auf Anfrage Finanzieren mit Weitblick NBank-Sprechtag PR-Beratung Patent- und Markenberatungstag Alternative Finanzierungsinstrumente Jetzt auf SEPA vorbereiten Business-Frühstück „Vertriebsaufbau in Russland“ 5. Gründungstag Wolfsburg / Gifhorn IHK-Beratungssprechtag für Existenzgründer (vormittags) IHK-Steuerberatersprechtag für Existenzgründer (nachmittags) Patent- und Markenberatungstag Kompass für Gründer und Jungunternehmer

Anmeldung www.ihk-lueneburg.de Dok.-Nr. 14621 04131 / 742-142 22294 04131 / 742-142 15161733 05141 / 9196-21 15135348 04131 / 742-125 www.stade.ihk24.de 04141 / 524-190 6259 04131 / 742-142 15159079 04131 / 742-119 15161724 05361 / 2954-11 15161089 04131 / 742-125 05361 / 2954-11 04131 / 742-139

15151756 26557

04131 / 742-139

17629

04131 / 742-142 05141 / 9196-21

6259 15162207

IHK-Seminare und -Lehrgänge Ort

Datum

Titel

Preis (für Mitglieder)

Ansprechpartnerin: Christina Möller, Tel. (04131) 742-163; Fax: (04131) 742-263, www.ihk-lueneburg.de/weiterbildung Lüneburg

ab 1.11.

Lüneburg

4.11.

Lohn- und Gehaltsabrechnung (Zertifikatslehrgang)

390 (350) EUR

Direkt im Dialog! Souveränes Auftreten und Gespräche zielorientiert und erfolgreich führen

280 (260) EUR 210 (185) EUR

Celle

5.11.

Der Einstieg ins Arbeitsrecht

Celle

6.11.

Erfolgreiche Preisverhandlung im Einkauf

280 (260) EUR

Argumentations- und Verhandlungstechniken – Modul 5 des IHK-Führungstrainings

440 (420) EUR

Lüneburg Wolfsburg Celle

7./8.11. 7.11. 11.11.

Wie begegne ich schwierigen Mitarbeitern?

280 (260) EUR

Hygieneschulung für Gastronomie und Gemeinschaftsverpflegung

175 (165) EUR

Lüneburg

11.11.

Mängelhaftung (Gewährleistung, Garantie, Produkthaftung)

280 (260) EUR

Lüneburg

ab 11.11.

Ausbildung der Ausbilder (Montagslehrgang)

530 (490) EUR

Online

ab 11.11.

E-Tourism-Manager (IHK) (Zertifikatslehrgang)

1.428 EUR

Lüneburg

12.11.

Lieferantenerklärungen – EUR.1 – Ursprungserklärungen

280 (260) EUR

Celle

13.11.

Fit für turbulente Zeiten – Zeitmanagement und Arbeitsmethodik im Beruf

280 (260) EUR

Lüneburg Celle Lüneburg

14.11. ab 18.11. 19.11.

Konstruktive Kritikgespräche mit Auszubildenden führen

280 (260) EUR

Demnächst zum ersten Mal Führungskraft? Intensivtraining zur Vorbereitung auf die Übernahme einer Führungsposition

600 (565) EUR

Flexible Arbeitsvergütung

210 (185) EUR

Wir weisen darauf hin, dass verschiedene Lehrgänge, die auf IHK-Prüfungen vorbereiten, auch von anderen Veranstaltern angeboten werden. Anschriften erhalten Sie bei unserer IHK.

Unsere Wirtschaft 10/2013

Bücher

Service

Das sollten Sie lesen Empfehlungen von Sabine Stephan, Filialleiterin der Buchhandlung Nolte in Gifhorn, www.buechernolte.de

Cornelia Topf

Souverän! Wie Sie stark auftreten

Martin A. Nowak

Kooperative Intelligenz

Das Erfolgsgeheimnis der Evolution

Ugo Bardi

Der geplünderte Planet

Fotos: Hans-Jürgen Wege

Die Zukunft des Menschen im Zeitalter schwindender Ressourcen Der 33. Bericht an den „Club of Rome“ verspricht nichts Gutes für die Zukunft – vor allem im Hinblick auf die Nutzung weltweiter Rohstoffreserven und die Entwicklung der Weltwirtschaft. Ressourcen lassen sich immer schwieriger gewinnen. Es ist eine Frage der Zeit, wann die Verknappung eintritt, oder wir sie uns nicht mehr leisten können. Professor Ugo Bardi warnt vor einem Rückschritt in die Agrarwirtschaft, wenn die Erde weiter rücksichtslos geplündert wird. Er fordert eindringlich ein Umdenken, Lösungen und Handlungen. oekom Verlag, 22,95 Euro, ISBN 978-3-86581-410-4

10/2013 Unsere Wirtschaft

Eigentlich will jeder Sieger sein und genau darin begründet sich oft der Erfolg. Martin Nowak, Professor für Biologie in Harvard, hat herausgefunden, dass auf lange Sicht Zusammenarbeit der Schlüssel zum Erfolg ist. Das Buch beschäftigt sich nicht nur mit der Zusammenarbeit für ein Ziel. Es geht auch um Konkurrenten, denen man helfen und gemeinsam einen Nutzen erreichen kann. Grundaussage: Wir brauchen einander, um Erfolg zu haben. Diese Erkenntnis bietet viel Raum für neue Ideen, vor allem auch im Bereich der Wirtschaft und Politik. C.H. Beck Verlag, 24,95 Euro, ISBN 978-3406655470

In diesem praktischen SelbstcoachingRat­geber von Cornelia Topf zeigen viele Bei­ spiele und genaue Anleitungen, wie durch regelmäßiges Arbeiten an Einstellungen, Erwartungen und Haltungen der eigene Auftritt in vielen Lebenslagen – beruflich wie privat – positiv und überzeugend gelingt. Übersichtlich aufgebaut sind konkrete Tipps, mit denen sich Unsicherheiten kompensieren lassen. Dabei steht immer das Ziel im Mittelpunkt: ein überzeugender, sicherer und gewinnender Auftritt. Kösel Verlag, 17,99 Euro, ISBN 978-3466309528

Joachim Käppner

Berthold Beitz Die Biographie

Sie sind ebenfalls Buchhändler und möchten Ihre Literaturtipps gern unseren Lesern weitergeben? Melden Sie sich bei uns: [email protected]

Er war der Wirtschaftsmanager der Bundesrepublik Deutschland und so untypisch, dass es sich lohnt, mehr über Berthold Beitz zu erfahren. Bekannt ist hauptsächlich seine Tätigkeit als Generalbevollmächtigter von Krupp. Dass er Hunderte Juden vor den Vernichtungslagern gerettet hat, ist eher unbekannt. Diese Leistung und auch seine frühen wirtschaftlichen Beziehungen in den Ostblock, die positiven Einfluss auf die deutsche Annäherungspolitik hatten, sind Teil der Beitz-Biographie. Sein Leben ist ein Stück Zeitgeschichte. Informativ und interessant. Piper Verlag, 12,99 Euro, ISBN 978-3-492-30346-0

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Service

Kalender

Ausstellung

Inspiration Heide Bis zum 20. Oktober zeigt die Kunststätte Bossard in der Sonderausstellung „Inspiration Heide“ Werke aus dem 19. und 20. Jahrhundert, die den Blick auf die Kulturlandschaft der Lüneburger Heide richten. Galt die karge Heide noch bis zum 19. Jahrhundert als Ödnis und Wüste, entdeckten die Künstler wenige Jahre später die romantischen Seiten dieser Landschaft. Als Gegenpol zur industriellen Entwicklung und der städtischen Expansion lernte man die vermeintlich unberührte Natur der Heide als Naherholungsziel schätzen. An diesem Blickwechsel waren die Künstler mit ihren Bildern beteiligt. Zugleich entdeckten sie in der Heide den idealen Rückzugsort für ihre eigenen Künstlerkolonien und utopischen Visionen. So spielte die Heide bis in das frühe 20. Jahrhundert hinein eine große Rolle für viele norddeutsche Maler. www.bossard.de

Sportlich und Spannend: Das ist los in der Region im Oktober

Naturwissenschaften Mathe x anders

Magie der Formen und Muster: In Wolfs­ burg wird die abstrakte Zahlenwelt zu einem anfassbaren Erlebnis-Parcours. Bis zum 5. Januar des kommenden Jahres rückt die Sonderausstellung „Mathe x anders“ im Wolfsburger Science Center phaeno geometrische Körper in den Mittelpunkt. Besucher können auf dreidimensionalen Sternen klettern, Figuren drehen, Origami-Figuren falten oder Körper zum Taumeln bringen. Die Ausstellung widmet sich geometrischen Formen und Mustern in all ihrer Vielfalt und geht ihren Regeln auf den Grund: Ein Laserstrahl, der sogenannte „Feuerring“, teilt komplexe geometrische Körper optisch und offenbart ihre Grundstruktur. Sehenswert ist außerdem eine „atmende“ Riesen­ kugel – die sogenannte „Expanding Sphere“ von Chuck Hoberman. Die faltbare Kugelkonstruktion verändert ihren Durchmesser stufenlos von etwa 1,30 auf bis zu 4,50 Meter. www.phaeno.de/mathe-x-anders 50

Unsere Wirtschaft 10/2013

Fotos: Matthias Leitzke, Marianne Schwöbel, Bomann-Museum Celle, N. Beck/Diogenes Verlag, Jens Schünemann, Sara Arnald, Cato Lein, Dennis Tabler + HomeArt + Vector pro/shutterstock.com

Eugen Brachts Gemälde ist eines der zentralen Werke einer Sonder­ ausstellung in der Kunststätte Bossard in Jesteburg-Lüllau.

Kalender

Service

Krimifestival Mörderischer Herbst

In Lüneburg wird wieder scharf geschossen, ge­ würgt, beschattet und verschleppt. Das Krimifestival sorgt zwei Wochen lang für Nervenkitzel.

Am 25. Oktober fällt der Startschuss für das vierte Lüneburger Krimifestival. Nationale und internatio­ nale Krimiautoren sorgen rund zwei Wochen lang für gruselige Momente. Den Auftakt machen Christian Schünemann und Jelena Volić, die in ihrem Roman „Kornblumenblau“ ein aufsehenerregendes Verbre­ chen in den Straßen Belgrads schildern. Dem Schrift­ stellerduo folgen weitere Krimiautoren, die ihre Ro­ manfiguren morden und ermorden lassen. Tatort-Drehbuchautor Andreas Schlüter wird im The­ ater Lüneburg aus seinem neuen Krimi „City Crime“ lesen. Arne Dahl, ein Großmeister des schwedischen Krimis, präsentiert in der Ritterakademie mit „Buße­ stunde“ den zehnten Band seiner Erfolgsserie um das Stockholmer A-Team. Am letzten Tag des Krimifesti­ vals erwartet Gruselfans ein besonderer Programm­ höhepunkt: Der norwegische Bestseller-Autor Jo Nesbø stellt seinen Roman „Koma“ vor. www.krimifestival-lg.de

Beim Weinlesefest in Hitzacker wird das „Hidesacker Wein­ bergströpfchen“ ausgeschenkt und eine Weinkönigin gesucht und gefunden.

Messen und Ausstellungen

Weinlesefest

Inland

Am 13. Oktober

Internationale Bootsmesse – hanseboot 26. Oktober bis 3. November in Hamburg

Mitten in Hitzacker erhebt sich ein Weinberg, der zu den nördlichsten Weinbergen Deutschlands gehört. Der Weinanbau begann 1521 unter Ernst, dem Bekenner. Ein verheerender Hagelsturm im Jahr 1713 vernichtete sämtliche Reben. Seit 1980 wird wieder Wein angebaut und das Hidesacker Weinbergströpfchen gewonnen. Am 13. Oktober laden die Weinkönigin und die Weinbergszwerge zur Weinlese. Ab 11 Uhr ernten die Weinbergsgärtner und -zwerge, der Stadtbürgermeister und die Ratsherren die edlen Trauben. Ihre Gäste können sich an gedeckten Tafeln versammeln und den Wein probieren. Der Höhepunkt des jährlichen Festes ist die Krönung der neuen Weinkönigin, die als Botschafterin für Hitzacker auf zahlreichen Veranstaltungen und Tourismusmessen wirbt. www.elbtalaue-wendland.de

FMB – Zuliefermesse Maschinenbau 6. bis 8. November in Bad Salzuflen AGRITECHNICA 10. bis 16. November in Hannover productronica 12. bis 15. November in München Touristik & Caravaning International Leipzig 20. bis 24. November in Leipzig Ausland INTERLIGHT MOSCOW powered by Light+Building 5. bis 8. November in Moskau Sicherheit 2013 12. bis 15. November in Zürich

Pferdesport

Schritt, Trab oder Galopp: In histo­rischen Uniformen zeigen Reiter und Pferde bei der Celler Hengstpara­ de sehenswerte Dressurvorführungen.

Celler Hengstparade Am 5. Oktober lädt das Landgestüt Celle zu einer Hengstparade auf dem Paradeplatz ein. In einem etwa vierstündigen Programm zeigen die Pferde vor der Kulisse historischer Gebäude und alter Baumbestände ihr Können. Die Celler Hengstparaden beeindrucken seit mehr als 100 Jahren mit stattlichen Hengsten, historischen Uniformen und durchdachten Dressur- und Gespannvorführungen. Die Hengste folgen der Hand, dem Reiter oder historischen Kutschen. Gastaufritte der Landgestüte Redefin und Neustadt/Dosse runden die Veranstaltung ab. www.landgestuetcelle.de 10/2013 Unsere Wirtschaft

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