ZEITUNG

ST. V I T H E R S / Z E I T U N G Die St.Vither Zeitung erscheint dreimal wöchentlich und z w a r dienstags, donnerstags und samstags. - Druck und ...
Author: Ulrike Reuter
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ST. V I T H E R S / Z E I T U N G Die St.Vither Zeitung erscheint

dreimal wöchentlich und z w a r

dienstags,

donnerstags und samstags. - Druck und V e r l a g : M . Doepgen-Beretz, St.Vith

H a u p t s t r a ß e 58 und Klosterstraße 18. • Handelsregister V e r v i e r s Nr. 292S9 Postscheckkonto Brüssel Nr 58995.

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Fernsprechanschluß St.Vith Nr. 193

2. Jahrgang

St.Vith, Samstag, 25. August 1956

Nummer 96

Der Kampf um das Weiße Haus hat begonnen W A S H I N G T O N . Wie aus San Franzisco gemeldet wird, wurden Eisenhower und Nixon einstimmig als offizielle Kandidaten der republikanischenPartei für diePräsidentschaftswahlen aufgestellt. Nach den Parteikonventen der Republikaner und der Demokraten beginnt die W a h l kampagne i n den U S A auf vollen Touren zu laufen, bis am 6. November die Wähler ent-

Die Tragödie ist zu Ende Keine Überlebenden in Marcinelle M A R C I N E L L E . A m Mittwoch abend erreichte eine Gruppe von vier Rettern zum ersten Male die Sohle 1 035, ohne jedoch in sie einzudringen. Sie waren durch einen Schrägstollen, der 200 Meter vom Förderschacht entfernt in die Sohle 1 035 mündet, vorgedrungen, nachdem es gelungen war, die letzten Einstürze zu bezwingen. Der Stollen, der seit 1948 nicht mehr benutzt wurde ist so eng, daß eine Grubenlampe nicht aufrecht in ihm stehen kann. In den frühen Morgenstunden am Donnerstag konnte eine Rettungsmannschaft eine weitgehende Erkundung in 1 035 Meter durchführen. Als sie wieder ans T a geslicht kam, brachte sie die erschütternde Gewißheit mit, daß alle Hoffnungen, noch Ueberlebende zu finden zu Schanden waren. Sie hatten über 90 Tote entdeckt, die alle dem Kohlengas zum Opfer gefallen waren. Der Boden des Stollens ist 80 Centimeter mit Wasser bedeckt, was die Bergung der Leichen sehr erschwert. Einer der in 1 035 Meter Tiefe eingeschlossenen Bergleute hat mit Kreide auf eine Türe geschrieben: „Wir fliehen vor dem Rauch".

scheiden, w e r für die nächsten vier Jahre als Präsident i m Weißen Haus residieren w i r d . Das Weiße Haus, e n t w o r f e n v o n JamesHoban aus Charleston, wurde seit 1792, dem Jahr der Grundsteinlegung, mehrmals umgebaut u n d erweitert, zuletzt i n den Jahren

1951-52. Während dieser Zeit gingen statt hoher Staatsbeamter u n d ausländischer Würdenträger Bauarbeiter u n d H a n d w e r k e r i m Weißen Haus ein u n d aus. A u f den Gerüsten bewegte sich ein kleines Heer v o n A n s t r e i chern, das dem Haus das Weiß zurückgab, dem es seinen Namen verdankt. H a n d w e r k e r herschten i m Weißen Haus,in dem alle amerikanischen Präsidenten gewohnt haben — außer dem Gründer des Hauses, George W a shington, der sechs Monate, bevor es seine Tore öffnete, die Augen schloß. V o n außen ist das Weiße Haus ziemlich unverändert geblieben. A b e r das Interieur ist mindestens z w e i m a l zerstört u n d völlig u m gebaut worden. 1815 w u r d e das Gebäude durch Feuer schwer beschädigt. Die niedergebrannten Teile w u r d e n später wieder aufgebaut u n d die rauchgeschwärztenMauern w u r den m i t blendendweißer Farbe angestrichen. Zeitungen berichteten bald darüber, was i n dem Weißen Haus an der Pennsylvania A v e nue vor sich ging. A b e r erst nach der Jahrhundertwende w u r d e der Name offiziell — als i h n nämlich Präsident Theodore Roosevelt auf sein Briefpapier drucken ließ. 1902 w u r d e n E r d - u n d Obergeschoß u m gebaut; 1927 w u r d e das Dach erneuert. Bei dieser Gelegenheit erhielt das Weiße Haus ein drittes Stockwerk. Das Erdgeschoß enthält dieEmpfangsräume; i n den oberenStockw e r k e n befinden sich die Privaträume des Präsidenten u n d seiner Familie, i n einem A n bau zahlreiche Büros. E i n renoviertes Haus ist stets der Stolz des Hausherrn, u n d er t u t nichts lieber, als seine Gäste v o n Zimmer zu Z i m m e r zu führen u n d ihnen zu zeigen, w o Neues das A l t e ersetzt hat u n d w o man das A l t e i m Neuen sorgsam bewahrt hat. Auch i m renovierten Weißen Haus übernahm eines Tages der Hausherr die Führung. H a r r y S. Truman, 32. Präsident der Vereinigten Staaten, hatte seine Landsleute vor die Fernsehapparate geladen. Der Fernsehschirm w a r noch grau i n grau, als die Stimme des Ansagers ertönte: „Der Präsident der Vereinigten Staaten — zu Hause, 1600 Pennsylvania Avenue, Washington, D. C." Dann leuchtete der Schirm auf. Zwanzig M i l l i o n e n „Besucher" aus allen T e i len des Landes blickten m i t den A u g e n der Kamera auf das Weiße Haus. Langsam w a n derten sie durch den säulengeschmücktenEin-

San Francisco im Zeichen der Nominierung A m letzten Mittwoch wurde auf dem Parteikonvent der Republikaner i n S a n F r a n z i s c o der Präsidentschaftskandidat und der Kandidat für das A m t des Vizepräsidenten der Partei nominiert. Präsident Eisenhower, traf a m Dienstagabend mit seinem Privatflugzeug i n S a n F r a n -

cisco ein. Die Straße vom Flugplatz bis zum Hotel w a r v o n einer dichten Menschenmenge gesäumt, die dem Präsidenten begeistert zujubelte und i h n mit Konfetti bewarf. - U n s e r B i l d zeigt die beiden K a n d i d a t e n : links Präsident E i s e n hower und rechts Richard Nixon.

gang ins Innere, w o man vor einer breiten Freitreppe haltmachte. Dann stieg ein M a n n langsam die Stufen herunter: der Präsident der Vereinigten Staaten. M a n sah es dem Präsidenten an, w i e sehr i h m die neue Rolle als Fremdenfürer gefiel. Dann wanderte die Kamera i n einen großen Saal Viktorianischen Stils, den Empfangsraum für ausländische Diplomaten. Der Präsident deutete auf die Gemälde an der W a n d : „Hier an den Wänden haben w i r die Gemälde unserer hübschesten Präsidentenfrauen. Vorher hingen dort altmodische Porträts amerikanischer Präsidenten. „Diese Porträts," f u h r M r . T r u m a n lächelnd fort,„sind natürlich noch immer hier. Aber ich finde, daß der Raum durch diese hübschen Damen wesentlich gewonnen hat."

ern fand.Der anschließende Raum — der„China R o o m " beherbergt die Porzellansammlungen einiger Präsidenten. Der Präsident ging v o n Regal zu Regal, faßte hier einen Porzellanteller, dort eine Vase an: „Das ist Präsident Lincolns Sammlung, u n d dieses hier gehörte Präsident W i l s o n . " Nebenan i m Speiseraum zeigte der Präsident zur Decke u n d erzählte, w i e eines Tages beim Essen dieFüße desKonzertflügels durch die Decke kamen u n d man erkannte, w i e sehr eine Renovierung geboten w a r .

W e i t e r ging die Führung durch den „Blauen Saal" u n d den „Ost-Saal". Dann wurde der Fernsehschirm langsam dunkel, u n d die Stimme des Ansagers sagte: „Ich danke I h nen, M r . Präsident." Die Frage, w e r i m nächsten Jahr i n diesem Der nächste Raum ist für Rundfunkansprachen bestimmt. Hier finden seit Roosevelt die Hause w o h n e n w i r d , ist noch o f f e n . N u r eins sogenannten „Gespräche am Kaminfeuer" ist sicher: der M a n n , den der einstige Hausstatt. I n dem K a m i n sind alte Steine einge- herr T r u m a n am liebsten dort gesehen hätPeter Meyer. baut, die man beimUmbau i n den G r u n d m a u - te, w i r d es nicht sein.

35 Millionen Flüchtlinge Woher ? Wohin ? Kongreß über das Weltflüchtlingsproblem 35 M i l l i o n e n Flüchtlinge gibt es zur Zeit auf der W e l t . Ihr Schicksal stand i m M i t t e l p u n k t der zweiten Generalversammlung der Forschungsgesellschaft für das Weltflüchtlingsproblem ( A W R ) , die M i t t e August i n Vaduz, der Haupstadt des Fürstentums Liechtenstein stattfand u n d an der über einhundert Delegierte aus aller W e l t teilnahmen. W o kommen die unaufhörlichen Flüchtlingsscharen her — u n d w o sollen sie hin? Einige Beispiele:

Diplomatische Tägtigkeit in London Unser Bild zeigt den indischen Delegationsführer K r i s h n a Menon bei der A n k u n f t zu jener Sitzung auf der er seinen P l a n erstmals den Konferenzteilnehmern unterbreitete; rechts der

amerikanischeAußenminister John Foster Dulles am gleichen Tage nach einer Privatbesprechung mit seinem englischen und französischen K o l l e gen L l o y d und Pineau.

670 000 Flüchtlinge aus Rot-China leben heute i n der britischen Kronkolonie H o n kong. Da Großbritannien nur Rot-China anerkannt hat, sieht sich die Regierung v o n Formosa außerstande, sich ihrer Landsleute anzunehmen. A b e r auch die U N O sieht bis jetzt keine rechtliche Handhabe zur H i l f e , da zu ihrem Arbeitsbereich nur die heimatlosen Ausländer gehören. I m Januar 1957 soll auf einer Sitzung des Exekutiv^Komitees der U N O darüber entschieden werden, ob angesichts dieser besonderen S i t u a t i o n nicht doch die U N O die Möglichkeit zum Eingreifen erhält. Eine starke vietnamesische Delegation gab bekannt, daß seit dem Genfer Schiedsspruch

v o m Juli 1954 bis heute nahezu eine M i l l i o n Flüchtlinge aus dem kommunistisch regierten V i e t m i n h i n das freie V i e t n a m gekommen sind. 85 Prozent v o n ihnen seien Kathol i k e n . Die Seßhaftmachung der meist bäuerlichen Flüchtlinge könne als »abgeschlossen bezeichnet werden. Z u r Zeit fehlen dem Land vor allem landwirtschaftliche Techniker und Mediziner. Gleichzeitig f a n d i n Vaduz die sechste Generalversammlung der Forschungsgruppe für das europäische Flüchtlingsproblem statt. Kongresse i n Straßburg, Istambul u n d H e l sinki w a r e n vorangegangen. Der finnische Kultusminister Dr. Johannes Virolainen, selbst Flüchtling aus Karelien konnte m i t teilen, daß für Finnland kein Flüchtlingsproblem mehr besteht. 60 Prozent der 400 000 karelischen Flüchtlinge seien Bauern. Ihnen habe genügend Land u n d W a l d zugewiesen werden können. Es könnte allerdings sein, daß sich i n den nächsten Jahren zehn Prozent der neuentstandenen Höfe als zu k l e i n u n d unrentabel herausstellen. E i n Vertreter des Bundesvertriebenenministeriums teilte m i t , daß erst 80 000 der 300 000 heimatvertriebenen Bauern i n der

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Landwirtschaft wieder eine Existenz f i n d e n konnten. Jedoch nur jeder vierte v o n ihnen hat eine sogenannte Vollbauernstelle m i t mehr als fünf Hektar erhalten. Z u r Zeit ist der jährliche Z u s t r o m bäuerlicher Flüchtlinge aus der sowjetischenBesatzungszone so groß, daß ihre Z a h l der jährlichen Eingliederungsquote der heimatvertriebenen Bauern entspricht, so daß die Seßhaftmachung der bäuerlichen Flüchtlinge i n der Bundesrepublik eine zur Zeit unlösbare Aufgabe darstelle. Der Holländer Jacques Broekhuizen konnte ein gründlich erarbeitetes Untersuchungsmaterial über die psychologische Situation der jugendlichen Sowjetzonenflüchtlinge vorlegen. Nicht die materielle Not, etwa das Fehlen v o n Arbeitsplätzen, sondern die seelische Not sei der Grund dafür, daß bis zu zwanzig Prozent der jugendlichen Flüchtlinge aus der Sowjetzone d o r t h i n zurückkehren. „Die Ju-

gendlichen sind nicht genügend auf die Freiheit vorbereitet u n d versagen sich vor allem den freiheitlichen Organisationen, die i h n e n helfen könnten; denn infolge ihrer E r f a h rung i n der sowjetischen Besatzungszone sehen diese Jugendlichen i n jeder Organisat i o n zunächst einmal eine Fußangel des Staates." Z u m Schluß gab der Präsident der Forschungsgesellschaft, der Gouverneur v o n Istambul,Professor Fahreddin Gökay, bekannt, daß i n Vaduz unter dem Präsidium des Fürsten v o n Liechtenstein ein internationales Stiftungskuratorium geschaffen w e r d e n soll, durch das die — v o n den politischen Verhältnissen unabhängige — wissenschaftliche Erforschung des europäischen u n d des W e l t flüchtlingsproblems fortgesetzt w e r d e n k a n n . A m 20. August nahmen die Kongreßteilnehmer den K o n t a k t m i t befreundeten internationalen I n s t i t u t i o n e n i n Genf auf.

Ende der Londoner Konferenz Lloyd soll Nasser Tagungsprotokoll mitteilen Kommission will mit Nasser verhandeln L O N D O N (afp). U m 17.05 Uhr war am Donnerstag die Londoner Konferenz über den Suezkanal zu Ende. Die letzte Tagung begann mit dem Eingreifen Chepilows, der vorschlug, die Konferenz solle ein Kommunique herausgeben, in dem die Standpunkte der Mehrheit und der Minderheit dargelegt werden. E r wandte sich erneut gegen den Vorschlag, Aegypten den Standpunkt der Mehrheit durch eine Kommission mitzuteilen. Mit starker Mehrheit wurde dieser Vorschlag verworfen. Der französische Außenminister Pineau schlug alsdann eine gemeinsame Erklärung vor, die besagt, daß die 22 Teilnehmer an der Konferenz ihren Präsidenten damit beauftragen, der ägyptischen Regierung das Prot o k o l l über die Konferenz zur Kenntnis zu bringen. Der indonesische Vertreter schlug eine längere Erklärung vor, die den Teilnehmerstaaten das Recht zusichert, ihrerseits der ägyptischen Regierung nach Gutdünken Vorschläge zu unterbreiten.DieserVorschlag fand den Beifall des US-Außenministers Dulles, während Chepilow sich für den Vorschlag Pineaus aussprach, da derjenige des Vertreters Indonesiens zu lang sei. Schließlich wurde folgende Entschließung angenommen: „Die Vertreter der 22 Teilnehmer an der Suezkonferenz beauftragen ihren Präsidenten, der ägyptischen Regierung das ungekürzte P r o t o k o l l ihrer Beratungen mitzuteilen." Das Kommunique w u r d e einstimmig angenommen. S e l w y n L l o y d , der die Konfe-

renz leitete, dankte allen Vertretern für den der Konferenz bewiesen haben.Nach Dankesguten W i l l e n , den sie während der A r b e i t e n Worten des indischen Vertreters M e n o n an L l o y d erklärte der neuseeländische Außenminister M c D o n a l d i m Namen der Mehrheit die Vertreter Australiens, Aethiopiens, Irans Schwedens und derVereinigten Staaten seien auftragt w o r d e n , m i t der ägyptischen Regieunter Leitung v o n G. M . Menzies damit berung Fühlung zu nehmen, i h r den Dullesplan zu unterbreiten sowie dessen Ziele zu erklären u n d festzustellen, ob Aegypten bereit ist, auf der Grundlage dieses Planes, der i m Prot o k o l l als Dokument N r . 12 bezeichnet w i r d , zu verhandeln. FallsAegypten sich zu solchen Verhandlungen bereit erklärt, sollen diese i m Einvernehmen m i t der ägyptischen Regierung vorbereitet w e r d e n . Die Rollen Selwyn Lloyds u n d Menzies', die beide damit beauftragt w u r d e n , der ägyptischen Regierung Schriftsätze zu unterbreiten, sind grundverschieden. A l s Präsident der Konferenz w u r d e Selwyn L l o y d v o n allen 22 Teilnehmern damit beauftragt, der ägyptischen Regierung die Protokolle der Sitzung mitzuteilen, während Menzies v o n der Mehrheit {die 18 Staaten, die sich m i t dem Dullesplan einverstanden erklären) beauftragt w u r de, mit.Nasser Fühlung zu nehmen u n d festzustellen, ob dieser zu Verhandlungen auf der Grundlage des Dullesplanes bereit ist. O f f i z i e l l w i r d mitgeteilt, daß die V e r m u tungen, wonach Dulles sich auf seiner Rückreise nach Kairo begeben w e r d e , nicht zutreffen.

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T^U/eKUBZ N A C H R I C H T E N C H A R L E R O I . Nur drei Kilometer entfernt von der Unglücksgrube Bois du Cazier entstand am Donnerstag früh in 900 Meter Tiefe ein Grubenbrand, der durch einen Kurzschluß hervorgerufen worden war. 48 Bergleute befanden sich in dem brennenden Stollen. Während die andern das Feuer bekämpften, wurden 28 Bergleute sofort nach oben gebracht. Das Feuer konnte glücklicherweise schnell gelöscht werden, sodaß die restlichen 20 beim Brand verbliebenen Bergarbeiter ebenfalls heraufkommen konnten.

— A N K A R A . Wie der türkische Rundfunk mitteilt, hat der türkische Finanzminister Nedim Okmen sein Amt niedergelegt.

— R A B A T . Sultan Mohamed V . ist es gelungen die Regierungskrise vorläufig zu- beheben, indem er die Minister des Istiqlal bat, vorläufig im Amt zu bleiben, bis er ihre Forderungen geprüft hat. Die Minister nahmen diesen Vorschlag an.

— I S M A I L I A . Bisher wurden 872 britische Frauen und Kinder aus der Suezkanalzone evakuiert und nach England zurückgebracht. 30 Frauen mit 20 Kindern haben vorgezogen bei ihren Männern zu bleiben, die noch bei der Kanalgesellschaft beschäftigt sind.

— K A I R O . Aegyptische Kreise sind der Ansicht, daß der Dullesplan für die Suezkanalschiffahrt die Hoheitsrechte Aegyptens gefährdet. Man steht auf dem Standpunkt, daß der indische Plan allein als Diskussionsbasis dienen kann.

— D E N H A A G . Nachdem Professor Lieftinck in seinen Bemühungen eine Regierung — BRÜSSEL. König Baudouin reiste am Don- zu bilden gescheitert ist, beauftragte Königin nerstag incognito nach San Sebastian. Wie Juliana den Professor für Rechtwissenschafmitgeteilt wird besuchte der König dort bel- ten an der Calvinistischen Universität Amgische Freunde, die schon seit langer Zeit in sterdam, De Gaaye Fortman damit, Unterder spanischen Bäderstadt leben. A m selben suchungen über die Möglichkeit der Bildung Tage kehrte der Herrscher nach Belgien zu- einer neuen Regierung durchzuführen. rück. — W I E N . Ungarische Flüchtlinge erklärten, der ehemalige ungarische Kommunistenfüh— L O N D O N . Der britische Kreuzer „Newrer Rakosi, der vorigen Monat abdankte, sei Foundland" bombardierte am Donnerstag auf Befehl Moskaus kaltgestellt worden. die von den malaiischen Terroristen bezogenen Stellungen in Koto Tinggi. Wie die A d — R O M . In Kreisen des italienischen Fimiralität mitteilt, sind vier Ziele angegriffen nanzministeriums wird bestätigt, daß die zuworden. Koto Tinggi befindet sich 150 km ständigen Dienste des Ministeriums zur Zeit von Singapur entfernt ganz im Süden Madas Problem einer Währungsreform prüfen. laiens.

genieure u n d Retter haben sich fortwährend der Gefahr ausgesetzt. Sie sind zu langen und gefährlichen Unternehmen i n die Zeche eingefahren u n d haben versucht die schwierigsten Durchgänge zu erzwingen. Sie haben ein Maß an Tapferkeit entwickelt, vor dem man sich m i t Dankbarkeit u n d Respekt verneigen muß. Morgen erwarten uns alle neue Aufgaben, damit aus dieser Tragödie neue Bedingungen für das Los der Grubenarbeiter,-für ihre Sicherheit u n d für unsere Kohlenindustrie erwachsen."

Bilanz des Todes: 13 Gerettete 262 Tote

M A R C I N E L L E . Die Rettungsmannschaft, die am Donnerstag i n der Frühe die Hiobsbotschaft mitbrachte, daß die Grube alle noch i n i h r e m Innern befindlichen Bergleute gemordet hat, hatte 92 Tote a u f f i n d e n können. I m Laufe der Nacht zum Freitag gelang es weitere Leichen aufzufinden. Es scheint n u n k l a r bewiesen zu sein, daß alle auf 1 035 Meter Tiefe arbeitenden Bergleute, als sie die Katastrophe bemerkten, v o r dem Rauch zu Trauer um die Toten, Mitgefühl der Hinterblieben fliehen versuchten, daß sie jedoch v o n den plötzlich eindringenden Köhlengasen (KohEhrung der Rettungsmannschaften lenoxyd) eingeholt w u r d e n , die sie sofort Ansprache des Ministers Rey „Ich habe die schmerzliche Pflicht, o f f i z i e l l ohnmächtig w e r d e n ließen u n d innerhalb v o n wenigen M i n u t e n tötete. Dieser Umstand ist M A R C I N E L L E . I n einer Sondersendung des mitzuteilen, daß die Tragödie v o n Marcinelle u m so tragischer als der Brand die Sohle zu Ende gegangen ist u n d daß w i r jegliche Rundfunks hielt Wirtschaftminister Rey ei1 035 verschont hatte u n d genügend L u f t vorne Ansprache bezüglich der Katastrophe v o n H o f f n u n g aufgegeben haben, noch Lebende handen gewesen wäre, falls das K o h l e n o x y d im Innern der Grube v o r z u f i n d e n . Marcinelle, der wir-folgendes entnehmen: Die Ingenieure u . Rettungsmannschaften, nicht eingedrungen wäre. die sich seit Tagen bemühten, die Stollen der Die Bergungsarbeiten nehmen ihren FortSohle 1 035 zu erreichen, sind endlich dort lauf. Während die auswärtigen Rettungszeneingedrungen. Sie mußten leider feststellen, tralen sich verabschiedet haben, w e r d e n die daß die L u f t auch dort v o m ersten Tage an Zugänge erweitert, der P f r o p f e n aus Eisennicht mehr atembar w a r . I m Laufe einer er- teilen u n d allem möglichen anderem M a t e r i a l sten Erkundung haben sie die Leichen v o n 90 der i n Höhe des v e r k l e m m t e n Förderkorbes Bergleuten entdeckt. Es besteht für uns k e i n den Schacht verstopft w i r d fortgeräumt, die Z w e i f e l , daß die anderen, die sich an noch Wandungen u n d Gleitschienen unterhalb der stärker ausgesetzten Stellen befanden bei Sohle 975 werden repariert, u n d das i n den den Suchaktionen.die w e i t e r fortgesetzt wer- unteren Stollen stehende Wasser w i r d ausden, aufgefunden w e r d e n . gepumpt. Jetzt, da alle H o f f n u n g verloren So sind unsere letzten H o f f n u n g e n zu- ist, w e r d e n die A r b e i t e n m i t größter Vornichte geworden u n d w i r s i n d am Ende der sicht durchgeführt, u m jedes weitere Opfer größten Grubenkatastrophe angelangt, die zu ersparen. unser Land je mitgemacht hat. Heute möchte ich nur 'Schmerzlich bewegt, Königin Elisabeth in Marcinelle die Bergleute v o n Marcinelle grüßen, Belgier, Italiener und'Angehörige anderer Nationen, M A R C I N E L L E . Königin Elisabeth begab sich die i n Ausübung ihrer harten Berufspflicht am Donnerstag nachmittag zur Unglückszeche gefallen sind. Bois du Cazier. Sie ließ sich i m technischen Ich möchte allen so schwer getroffenen Fa- Büro alle Einzelheiten über die Rettungsarmilien, denen w i r keine W o r t e der H o f f n u n g beiten seit dem 8.'August erklären. A l s d a n n mehr zusprechen können u n d zu denen das unterhielt sie sich länger m i t mehreren M i t unendliche M i t l e i d der ganzen N a t i o n empor- gliedern der Rettungsmannschaften. Die Kösteigt, unser tiefstes Mitgefühl ausdrücken. nigin wurde durch M i n i s t e r Troclet, den GouIch möchte schließlich den Rettern h u l d i - verneur der Provinz Henriegau u n d den Bürgen. Die Rettungsarbeiten w u r d e n Tag u n d germeister empfangen. * Großbrand in Beuel=Bonn Nacht durchgeführt seit dem 8. August. Sie Nach dem Besuch i n der Zeche begab sich E i n Großfeuer brach i n einer großen Möbelfa- ließen alle anderenErwägungen zurücktreten. Königin Elisabeth zum Friedhof, w o sie sich brik i n Beuel am R h e i n aus. Gewaltige Rauch- W i r haben Tag u m Tag den A r b e i t e n der I n - vor den Gräbern der verunglückten Bergleuschwaden und hohe Flammen standen am w o l - genieure u n d Retter 'beigewohnt sowie den te verneigte. Sie gab den Leitern u n d den kenlosen H i m m e l über den riesigen Holzvorrä- Anstrengungen derjenigen, die unermüdlich Sanitätern des Roten Kreuzes die H a n d u n d ten des W e r k e s . W i e die F e u e r w e h r mitteilt.ver- ihr Können u n d ihre T a p f e r k e i t zusammen- drückte ihnen ihre Bewunderung über die getaten u m das Unmögliche zu versuchen. I n - leistete A r b e i t aus. ursachte das Großfeuer einen Totalschaden.

Die Katastrophe von Marcinelle

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Z&ITUNG

Zum Besuc S T . V I T H . A m Donnerst, höhere Persönlichkeiten sich HerrBezirkskommiss sen hatte, i n unserer St m i t der Stadtverwaltung den Besuch Sr. Majestä festzulegen. Das v o n d ursprünglich vorgeschlagi de i n seinen großen Züj doch w u r d e n Abänderur folge vorgenommen. Der König k o m m t am E medyerstraße an, w o er legt. A l s d a n n begibt er si zeitigen Stadthaus i n dei wo i h m die eingeladen! vorgestellt werden. Die I nen liegt noch nicht fest, s t i m m t folgende Persönl: Bezirkskommissar Hoen das Bürgermeister- u n d

110 Jahre Ro M A L M E D Y . A m Samsta 26. A u g u s t f i n d e n i n Ma' 110jährigen Bestehens de Vereins „Echo de la Ware keiten statt. Der M u s i k v e r e i n w u n durch den hundertprozi Bürger Alphonse Graff ; als erster den Dirigentsta Präsident w u r d e Ch. Des Geschicke des Vereins und brachte i h n schon b auch i n der w e i t e r e n U m g Tode w u r d e Edouard Lei i m )ahre 1906 Joseph Sei den Dirigenten, die den ben w i r ganz besonders hervor, der den M u s i k v nach dem letzten Kriege W e r könnte sich einen m a i " (Karneval), eine P: sonstiges Fest ohne das „ vorstellen, das heute, es treibung gesagt werden, e sikvereine des ganzen L Schon vor der Jahrhi

Gottesdienst Auf einem Floß denjAtlantik überquertjj^ A n der Südwestküste Englands bei Falmouth landete a m Morgen des 21. August ein Floß, auf dem drei K a n a d i e r den Atlantik überquert haben. Sie benötigten dazu 87 Tage. A l s sie die Küste K o r n w a l l s erreichten, w a r e n sie ohne Lebensmittel und W a s s e r .

Sie signaliserten um

Hilfe und w u r d e n von z w e i Lebensrettungsbooten eingeschleppt.

Die drei

Amateurseefahrer

machten einen erschöpften Eindruck. A l s sie gefragt wurden, ob sie es noch einmal wagen würden, sagte einer ohne Z ö g e r n : „Nein, nicht noch e i n m a l ! " U n s e r Bild zeigt das etwa sechs mal vier Meter große Floß an der Kaimauer von Falmouth. V o r n der 27jährige Maler Mark Modena, rechts der 29jährige E l e k t r i k e r H e n r i Beaudot, die zur dreiköpfigen Besatzung gehörten.

36 Millionen Dollar für Luftschutzvorräte PARIS, (ep) Bis Ende 1955 hat die amerikanische Luftschutzbehörde r u n d 47 Milliarden 2oo M i l l i o n e n F r a n k e n f ü r den E r w e r b von ärztlichem Material u n d a n d e r e n Geräten aufgewendet. V o n d e n 5ooo erforderlichen N o t k r a n k e n h ä u s e r n w u r d e n bereits 932 in A u f t r a g gegeben. Die V o r r a t s p o l i t i k erstreckt sich auch auf Brandverbände, Transfusionsbehälter,Tragbahren, Papierdecken, Gasmask e n , Strahlungsmesser u s w . 1956 s i n d für w e i t e r e A u f w e n d u n g e n r u n d 4 l M i l l i a r d e n 68o M i l l i o n e n F r a n k e n vorgesehen. Das erworbene Material w i r d i n 31 verschiedenen Lagern, überwiegend i n der Mitte des Landes, aufbew a h r t . Z w e i weitere Lager b e f i n d e n sich auf H a w a i u n d i n Porto Rico. B l u t s e r u m lagert i n besonderen K ü h l k a m m e r n i n 18 Städten, w ä h r e n d I m p f s t o f f e zunächst bei den Hert e l l e r n verbleiben.

Pfarrgemeind V i e r z e h n t e r Sonntag Sonntag, 26. A u g u s t 1956 6 U h r 30 Für die Leb. u i Huppertz-Wie 8 Uhr Für die Leb. u i Thommessen9 Uhr Für die Verst. Wangen. dO U h r H o c h a m t für der Pf arrgeme 2 U h r 30 Feierliche A u glieder i n u Jungfrauenko z u E h r e n der I kramentaler S Monag, 27. Augut 1956. 6 U h r 30 Jgd. für H e l e n eher. 7 U h r 15 Für die Leb. u i Schoffers-Led Dienstag, 28. A u g u s t 1951 6 U h r 30 Für die Verst. Kohnen. 7 U h r 15 Für die Ehelei Petronella Blac Mittwoch, 29. A u g u s t 19! 6 U h r 30 Für J o h a n n Sc 7 U h r 15 Für die Eheleu u n d Rosa Cos, und Enkelkini Donnerstag, 30. A u g u s t : 6 U h r 30 Jgd. f ü r L u d w i lineMaus. 7 U h r 15 Für N i k o l a u s I Schwester Pen Freitag, 31. A u g u s t 1956. 6 U h r 30 Für Frau M a t t l derichs. 7 U h r 15 Für die Leb. u i Leuchter-Lind S a m s t a g , l . September 1 6 U h r 30 FürEgidiusFi] 7 U h r 15 N . M . d e r F a m . 3 Uhr Beichtgelegen!

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ZEITUNG

Die Karikatur der Woche

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Zum Besuch Sr. Majestät König Baudouins ST.VITH. A m Donnerstag w e i l t e n mehrere höhere Persönlichkeiten aus Brüssel, denen sich HerrBezirkskommissar Hoen angeschlossen hatte, i n unserer Stadt, u m gemeinsam mit der Stadtverwaltung das Programm für den Besuch Sr. Majestät König Baudouins festzulegen. Das v o n der Stadtverwaltung ursprünglich vorgeschlagene Programm w u r de i n seinen großen Zügen beibehalten, jedoch w u r d e n Abänderungen i n der Reihenfolge vorgenommen. Der König k o m m t am Ehrenmal i n der M a l medyerstraße an, w o er einen Kranz niederlegt. Alsdann begibt er sich i m A u t o zum derzeitigen Stadthaus i n der Major-Longstraße, wo i h m die eingeladenen Persönlichkeiten vorgestellt werden. Die Liste der Eingeladenen liegt noch nicht fest, jedoch w i r d sie bestimmt folgende Persönlichkeiten umfassen: Bezirkskommissar Hoen, die Geistlichkeit, das Bürgermeister- u n d Schöffenkollegium,

der Stadtrat u n d die Bürgermeister der Gemeinden des Kantons S t . V i t h . König Baudouin begibt sich alsdann zur neuen Pfarrkirche, w o i h m durch den A r c h i tekten die Einzelheiten des Baus erklärt werden. Es steht noch nicht fest, ob "eine Besichtigung des Innern derKirche stattfinden w i r d . Z u Fuß geht der Herrscher durch die Mühlenbach- u n d Hauptstraße bis zur neuen Schule, die jedoch nicht besichtigt w e r d e n soll u n d v o n dort aus bis zum St.Josef-Krankenhaus. Hier werden i h m die Leitung des Krankenhauses und die dort tätigen Aerzte vorgestellt. Der Besuch ist hiermit beendet u n d König Baudouin t r i t t über M a l m e d y die Rückfahrt an. Die Musikkapelle des 3. ArdennenjägerBataillons begleitet Se. Majestät auf seinem Besuch i n den Ostkantonen u n d w i r d auch i n S t . V i t h auftreten.

110 Jahre Royale Fanfare „Echo de la Warche" MALMEDY. A m Samstag, 25. u n d Sonntag, 26. August f i n d e n i n Malmedy anläßlich der 110jährigen Bestehens des bekannten M u s i k vereins „Echo de la Warche" große Feierlichkeiten statt. Der M u s i k v e r e i n wurde i m Jahre 1846 durch den hundertprozentigen Malmedyer Bürger Alphonse Graff gegründet, der auch als erster den Dirigentstab übernahm. Erster Präsident w u r d e Ch. Desneux. Er leitete die Geschicke des Vereins während 40 Jahren und brachte i h n schon bald zu gutem Rufe, auch in der weiteren Umgebung. Nach seinem Tode wurde Edouard Leloup Präsident, dem im Jahre 1906 Joseph Scheuren folgte. Unter den Dirigenten, die den Verein führten, heben w i r ganz besonders Clement Scheuren hervor, der den M u s i k v e r e i n v o n 1908 bis nach dem letzten Kriege dirigierte. Wer könnte sich einen Malmedyer „Quarmai" (Karneval), eine Prozession, oder ein sonstiges Fest ohne das „Echo de la Warche" vorstellen, das heute, es k a n n ohne Uebertreibung gesagt werden, einer der besten M u sikvereine des ganzen Landes ist. Schon vor der Jahrhundertwende nahm

der Verein an zahlreichen auswärtigen W e t t streiten teil. So gewann er z. B. beim internationalen W e t t s t r e i t i n Mettet-Namür i m Jahre 1894 einen ersten Preis m i t größter Auszeichnung u n d einen zweiten Preis i m Vom-Blatt-Spielen. I n der langen Zeit seines Bestehens nahm der Verein an zahlreichen i n - u n d ausländischen Veranstaltungen teil, von denen w i r nur die folgenden erwähnen: Lütticher Ausstellungen 1905 u n d 1930, Brüssel 1935, A n t w e r p e n 1930, Paris 1937 u n d Folkestone 1933. Die Geschicke des „Echo de la Warche" liegen i n den Händen folgender Herren, deren arbeitsfreudiger Eifer eine erfolgreiche Z u k u n f t gewährleistet: Ehrenpräsident Ernest Clement, Präsident A l b e r t Devillers, Vizepräsident A l f r e d Bastin, Sekretär Emile Servaty, Kassierer Robert Godefroid, K o m m i s sare Fritz Jacob, Leon Gerson, Louis Piette, A l f r e d Lodomez u n d Joseph M a r l y . Dirigent ist Leon Regnier u n d zweiter Dirigent Charles Bodson.

Das reichhaltige Programm beginnt am Samstag 18 U h r m i t einer Kranzniederlegung auf dem Friedhof. 19 U h r Empfang durch die Stadtverwaltung; 19.30 Festzug durch die Stadt; 20.30 Festkommers i m H o t e l Laroche. Sonntags: 7 U h r Musikalisches Wecken v o n Gottesdienstordnung der „Roche tournante" aus. 9.30 Hochamt für Pfarrgemeinde S t . V i t h die Verstorbenen des Jubelvereins; anschließend Kranzniederlegung am Ehrenmal. 13 Vierzehnter Sonntag n a c h Pfingsten Uhr Empfang der auswärtigen Vereine. 13.30 Sonntag, 26. A u g u s t 1956. A u f s t e l l u n g des Festzuges am Falizerweg. 14 6 Uhr 30 Für die Leb. u n d Verst. der Familie U h r großer Festzug. 15.30 Große M u s i k - u n d Huppertz-Wiesen. Gesangkonzerte auf den Kiosken der Stadt. 8 Uhr Für die Leb. u n d Verst. der Familie 17 U h r Empfang derVereinsabordnungen u n d Thommessen-Gilson. Ueberreichung der Erinnerungsmedaillen i m 9 Uhr Für die Verst. der Familie Vleck- H o t e l Laroche.19 U h r großerFestball auf dem Wangen. Platz A l b e r t I . 40 Uhr H o c h a m t für die Leb. u n d Verst. 47 Vereine nehmen an den Festlichkeiten der Pfarrgemeinde. teil. W i r gratulieren dem Verein zu seinem 2 U h r 30 Feierliche A u f n a h m e neuer M i t Jubiläum u n d wünschen i h m vollen Erfolg! glieder i n unsere Marianische J u n g f r a u e n k o n g r e g a t i o n , Litanei z u E h r e n der M u t t e r Gottes u . sa- Sie hören . . . k r a m e n t a l e r Segen.

das St.Vither M i k r o f o n

Vorschlag unseres Zeichners für die Straßenbeleuchtung, die d e m n ä c h s t angelegt w e r d e n soll.

Wochenschau vom Kalenderonkel Samstag, den 18. August. Unsere Volksvertreter benutzen bekannlich ihre Ferien u m Weltreisen zu unternehmen. Mehrere v o n ihnen kehrten vor einigen Tagen aus der Kolonie zurück. A u f dem Flugplatz w u r d e n sie v o n Presse u n d R u n d f u n k empfangen u n d so bleibt den Herren nichts anderes übrig, als ihre Reiseeindrücke bekannt zu geben. Einer v o n ihnen erzählte: „Im Kongo kennt man vor allem die Liberale Partei; w o w i r auch nur h i n kamen spielte man die Brabançonne u n d so ein ähnliches Lied w i e : „Trink, t r i n k , Brüderlein t r i n k " . A l s man den H e r r n Deputierten fragte w a r u m dieses T r i n k l i e d , antwortete er: „Auch i m Kongo w a r t e t man auf das neue Alkoholgesetz u n d auf die V e r w i r k lichung der liberalen Wahlversprechen".

Montag, den 20. August.

Schlagen Sje ein L e x i k o n auf u n d lesen Sie die Erklärung über Fußball. Dann erfahren Sie, w e n n Sie es noch .nicht wissen sollten, daß Fußball das populärste Ballspiel Europas ist, welches v o n je 11 M a n n starken Mannschaften auf einem rechteckigen, 105 x 70 m großen ebenen Rasenplatz gespielt w i r d . A l s o besteht.eine Mannschaft aus 11 M a n n u n d nicht aus 12, w i e es letzten Sonntag der Fall i n Emmels w a r . Es darf w o h l angenommen werden, daß die dortigen Fußballer zu Beginn der neuen Meisterschaft Sonntag, den 19. August. guten W i l l e n s sind u n d so zahlreich w i e Eine echte Freundschaft verbindet den nur möglich den Vorbereitungsspielen beiBergmann m i t dem Grubenpferd, welches w o h n e n w o l l e n . Oder w a r es eine Generalauch heute noch auf den meisten Zechen als probe u m festzustellen ob der Schiedsrichter oder der Gegner solche Kleinigkeiten auch treuer Helfer eingesetzt ist. Auch i n Marcinelle geht das Pferd m i t dem merken würde, w e n n es m a l ernst w i r d . M e i ne H e r r e n ! Rugby spielt man zu 13 oder soBergmann i n die Grube. A m Tage v o r der gar zu 15 M a n n , aber Fußball doch nicht. Die schrecklichen Katastrophe, bei der so viele Emmelser können gewiß sein: dort w o sie Menschen i h r Leben lassen mußten, hatte i n Z u k u n f t auftreten, w i r d genauestens ein Grubenpferd bei der A r b e i t einen Fuß nachgezählt w e r d e n . . . . gebrochen, es sollte am anderen Tage abge-

Stadtverwaltung St.Vith

Aufruf an dieEltern der schulpflichtigenKinder der Stadt St.Vith

Monag, 27. Augut 1956. 6 Uhr 30 Jgd. für Helene Kohnen,geb. Strei- auf der Welle des belg. n a t i o n a l e n R u n d f u n k s Werte Mitbürger! cher. 1123 k H z (267 m ] a m Samstag, 25. A u g . 1956 u m Die Schulfrage hat nunmehr ihre Lösung ge7 Uhr 15 Für die Leb. u n d Verst. der Familie 17.20 U h r funden. Der Hochw. H e r r Bischof hat beSchoffers-Ledur. K u r z n a c h r i c h t e n aus d e m St.Vither L a n d . schlossen, vorläufig v o n der Eröffnung einer Reportage über die E i n w e i h u n g der n e u e n Primärabteilung beim I n s t i t u t der H l . M a r i a Dienstag, 28. A u g u s t 1956. 6 Uhr 30 Für die Verst. der Familie Fonk- Pfarrkirche i n Rodt. Goretti abzusehen, aus Entgegenkommen ge-. Reportage: Peter Pan. Kohnen. genüber der Stadtverwaltung S t . V i t h u n d an7 U h r 15 Für die Eheleute W i l h e l m Rom u . gesichts der guten Beziehungen, welche seit Jahrzehnten zwischen der bischöflichen BePetronella Blachette. Marktbericht: hörde u n d der Stadt S t . V i t h bestehen. Mittwoch, 29. A u g u s t 1956. Pferde-, Vieh- u n d K r a m m a r k t W i e w i r es i m vorigen Jahre 'bereits ver6 U h r 30 Für J o h a n n Schoffers. v o m 21. A u g u s t 1956 sprochen haben, w i r d das neue Schuljahr am 7 Uhr 15 Für die Eheleute Matthias Colaris ST.VITH. A u f g e t r i e b e n w a r e n : Zugochsen u n d Rosa Cos, deren Sohn H u b e r t 15-17000 JStiere 7—9000; tragende K ü h e l l b i s 3. September 1956 i n dem neuen Volksschulgebäude eröffnet werden. Die Zeit der Beu n d Enkelkind Martha. 15000; tragende Rinder 10—14000; Kälber I b i s helfsheime u n d der Baracken ist also vorDonnerstag, 30. A u g u s t 1956. 2000. A u f g e t r i e b e n w a r e n : R i n d v i e h 297Stück über u n d unsere K i n d e r w e r d e n endlich i n 6 U h r 30 Jgd. für L u d w i g Margraf f u n d Pau- Schweine 204 Stück. M a r k t g a n g : Flott. Nächmodernen u n d gesunden Räumen einen guline Maus. ster M a r k t : 18. September 1956. ten Unterricht erhalten. W i r sind gewiß, daß 7 Uhr 15 Für N i k o l a u s Pichard u n d dessen unsere Lehrpersonen i n die w i r bis heute Schwester Petronella. unser Vertrauen setzten, dieses Vertrauen Ziehung Freitag, 31. A u g u s t 1956. auch i n Z u k u n f t verdienen w e r d e n i n Bezug der Wiederaufbau-Anleihe 6 Uhr 30 Für Frau Matthias K n o d t , geb. Dieauf Unterricht u n d Erziehung. derichs. ST.VITH. Bei der 394. Z i e h u n g der W i e d e r a u f Die katholische Volksschule der Stadt St.7 Uhr 15 Für die Leb. u n d Verst. der Familie b a u - A n l e i h e (2. Abschnitt), k a m folgender V i t h , i n die Söhne u n d Töchter der St.Vither Gewinn heraus: Leuchter-Linden. Bürger hingehören, erwartet sie. • Serie 3.887, N r . 590 1 M i l l i o n Fr. W i r organisieren selbst unseren UnterSamstag, l . September 1956. Serie 3.685, N r . 590 500.000 Fr. richt, w i r ernennen Lehrpersonen; w i r wäh6 Uhr 30 FürEgidiusFirges. Die anderen Obligationen dieser Serie s i n d len die Schulbücher u n d w i r legen die Schul7 Uhr 15 N . M . der Fam. Wiesen-Zeyen. m i t 1.000 Fr. rückzahlbar. ordnung fest. 3 Uhr Beichtgelegenheit. ;

schlachtet werden. Dem großen Unglück ist es zu verdanken, das dies nicht geschah, das Pferd wurde vergessen, denn hunderte M e n schenleben standen auf dem Spiel, u n d hierfür mußte zuerst Sorge getragen werden. N u n haben die Bergleute beschlossen diesem Pferde, welches durch ein kleines Unglück v o n dem großen verschont blieb, gut zu pflegen u n d es bis zu seinem letzten Tage nicht mehr für die harte Bergarbeit zu verwenden.

W i r tragen dafür Sorge, daß die Räumlichkeiten sauber u n d gesundheitsfördernd u n terhalten w e r d e n ; für das W o h l der uns anvertrauten Kinder w i r d i n jeder Beziehung bestens gesorgt. I n einem W o r t e : Die städtische Volkschule ist EURE Schule; es ist die Schule die m i t dem Gelde eines JEDEN erbaut wurde. Schließlich können w i r mitteilen, daß i m Laufe der kommenden Wochen die A u s schreibung desSchulmobilars sowie des Lehrmaterials stattfinden w i r d . Es darf also dam i t gerechnet werden, daß die Schulkinder recht bald m i t den besten u n d modernsten Lehrmitteln ausgestattet sein w e r d e n . Auch dieser Umstand dürfte zur Verbesserung des Unterrichtes beitragen u n d ein G r u n d sein, daß die Eltern ihre Kinder i n die Gemeindevolksschule schicken. Es ergeht darum die Bitte an die Bevölkerung die Stadtverwaltung zu unterstützen, indem sie ihre K i n d e r der katholischen städtischen Volksschule v o n S t . V i t h anvertrauen. I m A u f t r a g e des Bürgermeister- u n d Schöffenkollegiums: Der Stadtsekretär: H . LEHNEN

Der Bürgermeister: H . BACKES

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ST.VITHER

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i n Algier einen V o r t r a g über das Ergebnis seiner A r b e i t e n i n der Nordsahara. I m N o r d osten des Hoggar entdeckte er Gemälde aus der vorgeschichtlichen Zeit. Das Vorhandensein v o n über 10 000 Gemälden dieser A r t , macht diese Gegend z u m reichsten prähisto— Genck. Eine Gruppe v o n 67 griechischen rischen K u n s t z e n t r u m der W e l t . Der WissenA r b e i t e r n k a m inGenck an.Sie haben sich ver- schaftler schließt hieraus, daß die Sahara der pflichtet unter Tage i n den Kohlengruben des A n g e l p u n k t großer Völkerwanderungen gewesen ist, w o die schwarze, die äthiopische, Kempenlandes zu arbeiten. die mittelländische u n d die ägyptische Z i v i - A L G I E R . Der Forscher H e n r i Lhote hielt lisation aufeinander getroffen sind. Außer B R Ü S S E L . I n Leipzig findet v o m 2. bis 9. September die große diesjährige Herbstmesse statt. Die Sabena fliegt täglich einen Sonderdienst nach Leipzig (Flughafen Mockau) während dieser Zeit.

••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••• Dienstag, den 21. August.

Donnerstag, den 23. August.

Eins der bekannten modernen Bilder sind die Sonnenblumen des genialen niederländischen Malers van Gogh. Er hat ihre unvergleichliche Leuchtkraft entdeckt u n d i n die glühenden Farben seiner Malerei zu bannen gewußt. Doch haben die Sonnenblumen auch eine realere Bedeutung, w i e nachfolgend dargestellt ist. Die Sonnenblume ist kein heimischesGewächs; sie wurde wahrscheinlich v o n den ersten A m e r i k a f a h r e r n v o n M e x i k o nach Spanien gebracht u n d galt lange nur als Zierpflanze der Gärten. Später entdeckte man an ihr, die Oelhaltigkeit der Kerne, sie wurde zur Kulturpflanze. Die Sonnenblume enthält bekanntlich Lezithin, das als Nervennahrung einen besonderen W e r t hat. I n Rußland kaut jung und alt Sonnenblumenkerne; hierzu haben handgreifliche Erfahrungen den Grund abgegeben. D e n n , ' w e r Sonnenblumenkerne kaut, ist gesünder u n d lebt länger.

Heute Nachmittag durchschritten fast u n auffällig verschiedene hohe Persönlichkeiten unsere Stadt. Es w a r e n z w e i hohe BeProvinzgouverneur, der HerrBezirkskommissar und die Herren der Stadtverwaltung. Die ersten Vorbereitungen zum königlichen Beamten des Königlichen Hauses, der H e r r such des 10. September w u r d e n an O r t u n d Stelle getroffen. Bei dieser Gelegenheit soll auch das Programm der Feierlichkeiten festgelegt w o r d e n sein. Wie ich vernehmen konnte, w i r d S. M . der König während seines Besuches i n unserer Stadt folgende Straßen passieren: Malmedyer Straße, Rathausstraße, Hauptstraße, Major-Long Straße, Mühlenbachstraße, Hauptstraße, Klosterstraße u n d zurück i n Richtung A m e l . Diese Straßen müßten am 10. September nur noch ein Flaggenmeer sein.

Mittwoch, den 22. August. Nie wieder werden w i r am Lautsprecher das herzliche Lachen u n d den Abschiedsgruß vernehmen, der bei den Hörern längst zum geflügeten W o r t geworden ist: „Alles Liebe, alles Gute, alles Schöne für Sie — für Sie — und ganz besonders für Sie! Ihr Just Scheu". Nein, Just Sdieu ist nicht mehr unter uns, er hat für immer v o n uns Abschied genommen. Er starb an einer unglücklich verlaufenen Blinddarmoperation. M i t i h m verliert die Hörerschaft ein kleines Genie. Er w a r Schauspieler, Dichter, Drehbuchautor u. Klavierspieler. Just Scheu w i r d uns sehr fehlen. Hatte er uns nicht schon jahrelang so köstlich unterhalten.

Die Fracht der Chatarn VON

ILONA

BALASEA

Copyrighr by »Litag«,Westendorf (Tirol) durch Mainzer llluprefj G m b H . , Mainz

(3. Fortsetzung) „Nur ein Narr würde uns Suezkanal-Aktien v e r k a u f e n . " „So muß man eben aus gescheiten Leuten Narren machen!" „Ausgezeichnet! W i e macht man das? ' w o l l t e Abela wissen. Rafaeli beugte sich vor. „Man macht aus kleinen Besitzern, den Erben ehemaligerBauingenieure, aus den V e r w a n d t e n der W i t w e Lesseps, eben m i t Angst erfüllte Narren. Der weiseste M a n n w i r d verrückt, w e n n er i m brennenden Theater einer Panik zum Opfer fällt." 1

„Und welches Theater w i l l s t du i n Brand stecken?" fragte Abela, plötzlich aufmerksam geworden. „Den Suezkanal, w e n n man diesen unpassenden Vergleich bei einer so wässrigen A n gelegenheit gebrauchen darf." Abela blickte Rafaeli scharf an. „Ich verstehe. Eine Panik also. Kann es etwas geben, das die Besitzer v o n Kanalaktien so zu bestürzen vermag, daß sie sie verkaufen? Nicht einmal der Krieg vermochte das. Er ließ die Kanalaktien streigen! I m W e l t k r i e g haben dieAktionäre jährlich 444 M i l l i o n e n P f u n d erhalten. Die D i v i d e n d e n der Kanalaktien sind von 33 Prozent auf 44 Prozent gestiegen. W o gibt es i n der ganzen W e l t eineAktie, die solchen G e w i n n bringt? Streue heute das Gerücht über einen bevorstehenden Krieg aus, so w e r d e n d i e A k t i e n eher steigen als f a l l e n ! " „Gerüchte?"

Rafaeli

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M l f l

ROMAN

S a m s t a g , 25 A u g u s t 1956

ZEITUNG

lächelte

hämisch.

Freitag, den 24. August. Vorige Tage erfuhren w i r , daß der Werbeausschuß i n seiner letzten Sitzung die Verteilung der Zuschüsse an die Ortsvereine, für das Jahr 1956 vorgenommen hat. Die Resultate dieser schwierigen Auseinandersetzung haben w i r gelesen und n u n kann die Debatte innerhalb der Vereine beginnen. Ich war Zeuge dieser Verteilung u n d ich möchte es nicht unterlassen hier besonders hervorzuheben, daß es nicht leicht ist z i r k a 35 000 Fr. unter 15 oder 16 Vereine oder Körperschaften zu verteilen. Was die Herren des Werbeausschusses tun, dazu hat nicht mancher den M u t ; denn w e r ist so unabhängig u m sich öffentlich m i t Fragen zu befassen, die die amtlichen Volksvertreter, i n diesem Falle die Stadtratsmitglieder, recht gern abgetreten haben, u m einem schwierigen Problem aus dem Wege zu gehen.

„Nein, mein Lieber. Ich b i n kein kleiner Börsenjobber. Meine Gerüchte arbeiten m i t Dynamit u n d anderen M i t t e l n . Ich glaube, daß es durch meinen Plan leicht sein w i r d , den Besitz der kleinen Aktionäre auf den M a r k t zu locken. Der Besitz v o n ein paar hundert ängstlichen Narren, die lieber heute als morgen abstoßen w e r d e n ! " „Ich verstehe j e t z t " , sagte Abela. M a n hörte seinen A t e m i n der Brust rasseln. „Du w i l l s t einen Dampfer quer i m Kanal versenken? I n die L u f t sprengen? Paule Sache, mein Lieber. I n drei Tagen w i r d man das Wrack durch Taucher gesprengt haben, der Verkehr w i r d k a u m eine Stunde ruhen. Denke an die Verkehrsstörung durch den Untergang der J n d i a n Prince' i m Kanal vor drei Jahren. Keine hundert A k t i e n hat diese Woche auf den M a r k t gebracht. Du w i r s t langweilig, Rafaeli. Damit kannst du höchstens fünf P f u n d für eine Abenteurererzählung i n einem Magazin verdienen." Rafaelis Augen blickten voll Mißtrauen auf die Tür. „Du w i r s t gleich sehen, daß ich dir keine Magazingeschichte auftische.Ueber das, was ich vorhabe, w i r d man noch hundert Jahre später sprechen. Der Kanal weist einige schwache Stellen auf. D u weißt genau so gut w i e ich, daß südlich des Bittersees die Wasserführung über dem Niveau der Wüste liegt. Ein Dammbruch dort, u n d die Wasserhaltung des Kanals ist gefährdet. W i e ein Strom w i r d der Kanal i n die Wüste fließen." „Dann kannst du m i t deinen A k t i e n den Ofen heizen", bemerkte A b e l a ironisch. „Nein. Ich werde dir die Pläne zeigen. Der Kanal w i r d nicht zerstört werden. Das Profil der umliegenden Wüstenbecken geht wieder aufwärts. A b e r es w i r d Wochen dauern, bis man Ableitungsgräben angelegt,Beschädigungen ausgebessert u n d die Wasserführung aus den Nilkanälen ergänzt haben w i r d . " „Die Suezkanalgesellschaft w i r d die Presse aller Länder beruhigen", w a r f Abela ein. „Natürlich w i r d sie das. A b e r w i r w e r d e n gegenteilige Nachrichten lancieren. A m A n fang w i r d man der Gesellschaft Glauben

den Fresken w u r d e n viele andere Gegenstände gefunden, w i e steinerne Getreidemühlen, Pfeilspitzen aus Silex, Armbänder usw. Lhote h o f f t nach diesen A n h a l t s p u n k t e n die Zeit feststellen zu können, i n der die Maler der Fresken gelebt haben. - K A R A T S C H I . A u s R a w a l p i n d i w i r d gemeldet, daß die englisch-amerikanische Expedition den Versuch, den 7 800 Meter hohen Rakaposhi i m Karakorum-Gebirge zu besteigen aufgeben mußte. N u r 180 Meter v o m Gipfel entfernt, mußte dieExpedition umkehren. - LEVERKUSEN. I n einer D y n a m i t f a b r i k von Leverkusen explodierten z w e i Tonnen Explosivstoffe. Drei Menschen kamen dabei ums Leben u n d z w e i w u r d e n verletzt. I m Umkreis v o n mehreren K i l o m e t e r n gingen die Fensterscheiben i n Scherben. - LOS A N G E L E S . Ein Flugzeug v o m T y p „Crusader" stellte einen neuen amerikanischen Rekord auf, i n d e m er über der Wüste von Mokave über eine Entfernung v o n 15 k m eine Geschwindigkeit v o n 1 600 k m - s t d . erreichte. - M A I L A N D . I n einem Krankenhaus v o n M a i l a n d starb i m A l t e r v o n 72 Jahren Giacomo Cireni, der unter dem Namen Giacomino einer der volkstümlichsten Clowns der ganzen W e l t war. Der A r t i s t hatte i n St. Petersburg einen großen Erfolg u n d mußte i n Tsarskoje Zelo den Erbziaren amüsieren, der bekanntlich Bluter war. Auch i n A m e r i k a war der C l o w n berühmt geworden. Bevor er zuletzt als Empfangschef i n einem Hotel tätig war, trat er länge Zeit i m Zirkus Krone auf.

- N E W P O R T (Insel W i g h t ) . Polizeiwagen suchen auf der ganzen Insel W i g h t durch Lautsprecher den Angestellten einer Londoner Firma, J. O. Green, der die Schlüssel zum Panzerschrank mitgenommen hatte. Zwei Tage lang versuchten Geldschrankknacker vergeblich den Panzerschrank aufzubrechen, um an die Bücher u n d das Geld zu gelangen. - PARIS. W i e die A g e n t u r „Neues China" meldet, w u r d e n 354 japanische „Kriegsverbrecher" auf freien Fuß gesetzt, da die chinesische Staatsanwaltschaft auf Strafverfolgung verzichtet hat. Bisher ließ China insgesamt 1017 japanische „Kriegsverbrecher" f r e i , während 45 wegen schwerer Verbrechen zu Gefängnisstrafen verurteilt w u r d e n . - T O K I O . I n der Bucht v o n T o k i o k a m es zu einer regelrechten Schlacht zwischen der Flußpolizei u n d einer Piratenbande, die versuchte einen Geleitzug v o n m i t Eisen beladenen Lastkähnen zu berauben. M i t schnelMotorbooten sind die Piraten auf die der Bucht vorgelagerten kleinen Inseln entflohen, w o sie v o n der Polizei nicht mehr aufgespürt w e r d e n k o n n t e n . Die FluEpiraten sind i n letzter Zeit sehr aktiv. Innerhalb von 24 Stunden räuberten sie 17 Lastkähne sowie ein 80 Tonnen großes Schiff, das sich auf dem Wege nach Yokohama befand, aus. - W A S H I N G T E N . Ein riesiges Programm zur Modernisierung der amerikanischen Luftwege, u n d Flugplätze ist jetzt angelaufen, das sich auf 250 M i l l i o n e n Dollar beläuft und innerhalb v o n 3 Jahren v e r w i r k l i c h t werden soll. Z w e i h u n d e r t neue, m i t den neuesten Radargeräten ausgerüstete Kontrollstationen sollen errichtet werden. Anderes Material i m W e r t e v o n 75 M i l l i o n e n Dollar w i r d im nächsten Jahre i n Dienst gestellt.

- M O N T R E A L . I m Jahre 1955 benutzten 9 350 000 Passagiere die Flugzeuge der Fluggesellschaften, die der internationalen L u f t transportgesellschaft angeschlossen s i n d . H i n zu k o m m e n noch 51 721 000 Reisende i m i n neren und internationalen Dienst.

- W I E N . Schwere Gewitter richteten Mitte der Woche i n Salzburg u n d i n T i r o l starke Schäden an. Mehrere Straßen, darunter die Brennerpaßstraße w u r d e n durch starke Erdrutsche unfahrbar gemacht.Im Z i l l e r t a l ist die Lage am kritischsten. Mehrere Dörfer sind - M O S K A U . W i e Radio M o s k a u meldet ha- von der Außenwelt abgeschlossen; vier Perben Wissenschaftler der sowjetischen Sta- sonen w u r d e n getötet; alle Telefonverbint i o n Pionerskaja i n der A n t a r k t i s Rekord- dungen w u r d e n zerstört. Einheiten der Buntemperaturen registriert. Die Temperatur der deswehr w u r d e n zur H i l f e eingesetzt. A n L u f t betrug 66,8 Grad Celsius unter N u l l den Rettungsarbeiten nehmen Hubschrauber der Armee teil. und die des Bodens 67,7 Grad.

schenken. A b e r es w i r d Woche u m Woche vergehen. Hundert Schiffe werden vor Suez u n d Port Said liegen. Allmählich w e r d e n w i r denGlauben an die Berichte der Kanalgesellschaft u n terminieren. Die Aengstlichen, die Narren, werden nicht durchhalten. Die kleinen Leute, deren einziges Vermögen ein paar Kanalaktien sind. U n d w i r w e r d e n diese A k t i e n bekommen, sage ich d i r ! " Abela ließ die Zigarette sinken, die er i n seinen nervösen Fingern hielt. Seine A u g e n glänzten vor Erregung. „Und die Durchführung?" „Um diese m i t dir zu besprechen, habe ich dich herbitten lassen", erwiderte Rafaeli.Seine W o r t e klangen auf einmal eiskalt. „Du arbeitest doch m i t Zafya. W i r selbst dürfen nicht i n den V o r d e r g r u n d treten. Ebensowenig w i e bei früheren Gelegenheiten. Zafya soll alles machen, u n d w i r haben nur die Organisation i n der Hand. Zafya soll ein Schiff chartern. W i r w e r d e n eine Ladung v o n N i t r o glycerin, K o l l o d i u m w o l l e , Gurdynamit, A m m o n i u m n i t r a t u n d Schießbaumwolle nach I n dien verschiffen. Außerdem Sprengluft, D i nitroglycerin u n d O x y l i q u i t . Ordnungsgemäß deklariert, verstanden! Für eine Straßenbauund M i n e n f i r m a i n Indien.DieseLadung muß an einer noch genau zu bezeichnenden Stelle i n die L u f t fliegen." „Und w e r besorgt die Sprengung?" „Darüber soll sich Zafya den K o p f zerbrechen. Das ist übrigens ein Kinderspiel. Die Zündschnur w i r d angeschlagen — auf Höllenmaschinen u n d derlei K r a m lassen w i r uns nicht ein, die gehen gern zur richtigen Zeit nicht los. K o m m t der betreffende Kilometer i n Sicht, so schlägt der M a n n , den Zafya besorgen w i r d , die Zündschnur an u n d fällt gleich darauf w i e zufällig über B o r d . " „Und w e n n er nicht den M u n d hält?" „Dann hat i h n eben Zafaya angestiftet. Glaubst d u , daß irgend jemand zwischen A d e n u n d Beirut einem ZafyaGlauben schenken w i r d , daß er nicht der Urheber w a r ? "

„Du hast recht", erwiderte Abela. Seine Finger trommelten aufgeregt auf der Tischplatte. „Vielleicht gibt es auch eine Möglichkeit, daß Zafya diesen M a n n verschwinden läßt?" „Ganz richtig. Ein toter M a n n schweigt am besten. Vielleicht hat er auch Pech u n d fliegt m i t dem Schiff i n die L u f t . Das ist meine geringste Sorge. D u w i r s t also ein Schiff schartern?" „Wird geschehen. W o istZafya zur Zeit? In Port Said?" „Wir haben Glück, er logiert auf ein paar Tage i m Menahouse-Hotel. Dort w i r s t du ihn aufsuchen. Das Schiff w i r d auf völlig legalem Wege gechartert. Mannschaft, Offiziere und derKapitän dürfen natürlich nicht wissen.daß der Dampfer nie Indien erreichen w i r d . " „Das ist doch selbstverständlich." „Bei der Sache w i r d auch noch ein Bauauftrag für die Firma abfallen." „Wie meinst du das?" „Ich lasse durch einen soeben engagierten Ingenieur die schwächste Stelle des Kanaldamms ermitteln u n d zugleich Pläne ausarbeiten, w i e man bei einer solchen Katastrophe am schnellsten A b h i l f e schafft. M i t diesen Plänen sind w i r als erste zur Stelle — ich b i n sicher, man w i r d uns die Ausbesserungsu. Wasserregulierungsarbeiten übertragen." „Du bist tüchtig, das muß man dir lassen", lobte Abela. „Gut, daß du das anerkennst. Das sollte sich i n der Gewinnbeteiligung ausdrücken, meinst du nicht auch?" „Die geht doch w i e immer fünfzig zu fünfzig?" A b e l a zog die Stirne i n die Höhe. „Ausgeschlossen.Die Idee stammt v o n mir. Ich habe Anrecht auf z w e i D r i t t e l des Gewinnes." Abela stieß einen P f i f f aus. „Dazu soll die Firma das Geld hergeben, für Schiffsladung, Schiffscharter u n d den A k t i e n k a u f ? Nein, Rafaeli, so töricht darfst du dir deinen Kompagnon nicht vorstellen. Da die Idee v o n dir stammt, w i l l ich dir ausnahmsweise sechzig

der bei Innerhalb der L a n d w i r t s d die Milchwirtschaft einen Der A n t e i l der Milchproc einkommen der belgisch w i r d auf 25Prozent veran.' an Milchkühen vergrößert Jahren, 1953 w a r e n es 95 und i m Jahre 1955 984 96c Rinderhaltung intensiv 1 der A n b a u v o n Futterrüb pflanzen ziemlich ausged umfangreich sind auch die ununterbrochene Anwach Milchviehbestandes hat di des Landes vor große Pi Bezug auf die Milchverwe satz der Milchprodukte. \ sehe Staat erhebliche M i t ! der M o l k e r e i p r o d u k t e au! genügen nicht, u m eine Da fen. I m Jahre 1954 produzie M o l k e r e i - u n d 47 000 t B samt also 91 610 t, 1955 d d u k t i o n insgesamt r u n d ] ben. Der Butterverbrauc sich v o n Jahr zu Jahr zu C rineverzehrs. 1953 w u r d e Butter u n d 8,35 kgMargar w a r e n es 11,1 k g resp. 9,3 teren V e r m i n d e r u n g des '.

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3t 1956

Nummer 96

ST.VITHER

Seite 9

S a m s t a g , 25. A u g u s t 19üC

ZEITUNG

L A K D W I B T Probleme der belgischen Milchwirtschaft Innerhalb der Landwirtschaft Belgiens n i m m t die Milchwirtschaft einen wichtigen Platz ein, Der A n t e i l der M i l c h p r o d u k t i o n am Bruttoeinkommen der belgischen Landwirtschaft wird auf 25Prozent veranschlagt.Der Bestand an Milchkühen vergrößert sich i n Belgien seit Jahren, 1953 w a r e n es 953 116, 1954 971 046 und i m Jahre 1955 984 963 Milchkühe. Da die Rinderhaltung intensiv betrieben w i r d , ist der A n b a u v o n Futterrüben u n d Grünfutterpflanzen ziemlich ausgedehnt, entsprechend umfangreich sind auch die Weideflächen. Das ununterbrochene Anwachsen des belgischen Milchviehbestandes hat dieMolkereiindustrie des Landes vor große Probleme gestellt i n Bezug auf die Milchverwertung u n d den A b satz der Milchprodukte. W o h l gibt der belgische Staat erhebliche M i t t e l für die Stützung der Molkereiprodukte aus, aber diese M i t t e l genügen nicht, u m eine Dauerlösung zu schaffen. Im Jahre 1954 produzierte Belgien 44 610 t Molkerei- u n d 47 000 t Bauernbutter, insgesamt also 91 610 t, 1955 dürfte die M e h r p r o duktion insgesamt r u n d 1200 t betragen haben. Der Butterverbrauch aber vermindert sich von Jahr zu Jahr zu Gunsten des Margarineverzehrs. 1953 w u r d e n pro K o p f 11,5 kg Butter und 8,35 kgMargarine verbraucht,1954 waren es 11,1 kg resp. 9,35 kg. U m einer w e i teren Verminderung des Butterverzehrs ent-

gegenzuwirken, ist man stark u m die Verbesserung der Butterqualität bemüht. 1955 haben 77 Prozent der belgischen Butterprod u k t i o n das amtliche Reichskontrollzeichen erhalten; auch durch W e r b u n g w i l l man den Verbrauch steigern, ganz abgesehen v o n den Maßnahmen zur Stabilisierung u n d Stützung des Butterpreises. I m Zuge der Subventionierungspolitik hat die Erzeugung v o n Vollmilchprodukten, hierunter fällt auch Käse, i m Jahre 1955 zur Entlastung der Butterprocluktion Förderung erfahren. Z u r Steigerung des Käseabsatzes führt der belgischeMolkereiverband eine K o l l e k t i v w e r b u n g nach holländischem Muster durch. Der Ueberschuß anMagermilch.der 70 Prozent des Gesamtanfalles ausmacht, w i r d zu Milchpulver verarbeitet oder nach H o l l a n d exportiert — 1955 w a r e n es ca. 50 M i l l i o n e n Liter —. Diese A u s f u h r hat jedoch m i t ständig wachsenden Schwierigkeiten zu kämpfen. Belgiens E x p o r t v o n Magermilchpulver, vor allem nach Indien u n d Belgisch Kongo ist bedeutend, trotzdem verminderte er sich v o n 9573 Tonnen i m Jahre 1954 auf 6970 Tonnen i m Jahre 1955. Bei dieser Entwicklung ist es nicht verwunderlich, daß die belgische Regierung und die Wirtschaft nichts unversucht lassen, dem Sektor Milchwirtschaft A u f t r i e b zu geben.

Die Zuchtziele erreichen Vor- und Nachteile der Organisationsformen Organisationsformen sind oft auch entscheidend für die erfolgreiche A r b e i t v o n Verbänden. Das zeigt sich zum Beispiel bei den Tierzuchtorganisationen i n Europa. I n den meisten Ländern gibt es je eine Züchtervereinigung für die einzelnen Tiergattungen u n d auch für spezielle Rassen i m ganzen Land. Dabei ist die Herdbuchführung jeweils zentralisiert. Dieses System findet sich übrigens auch in dem gewaltigen Kontinent der U S A . Westdeutschland weist jedoch eine gegensätzliche Organisationsform auf. Sie ist föderal entstanden. Oertliche Zuchtgenossenschaften schlössen sich zu Herdbuchverbänden zusammen. Sie erfassen jeweils höchstens ein Land der Bundesrepublik, meist nur mehrere Bezirke.

w u r d e n das süddeutsche K u h f a m i l i e n - L e i stungsbuch u n d das Elite-Register der deutschen Niederungsviehzucht geschaffen.

Schädlingsbekämpfung mit modernen Mitteln Kulturpflanzen i m Werte v o n 13 M i l l i a r d e n Dollar werden jährlich durch Insekten, Pflanzenkrankheiten undUnkraut i n U S A vernichtet. I n Großbritannien ist Jahr für Jahr die A r b e i t v o n 51 000 Menschen, die der allgemeinen Ernährung zugutekommen soll, vergebens. Diese Zahlen aus der Statistik der FAO zeigen deutlich, daß die verfügbaren chemischen M i t t e l zur Bekämpfung solcher Kulturschädlinge nur dann v o l l w i r k s a m sind, w e n n sie i m richtigen Z e i t p u n k t angewendet werden, der nicht leicht zu t r e f f e n war. Heute stehen der Forschung H i l f s m i t t e l zur Verfügung, die i n absehbarer Zeit einen großen T e i l der bisher unvermeidlichen Ernteverluste beseitigen — nämlich die künstlichen radioaktiven Isotope v o n Eisen, Phosphor oder Kobalt, die i n Kernreaktoren erzeugt werden. Kleinste Mengen dieser Stoffe lassen sich durch alle Lebensprozesse der Pflanzen verfolgen oder erlauben Aufschlüsse über Vorgänge i m Organismus der Schädlinge, die auf andere Weise nicht zu erlangen sind. So hat man z. B. i n Kanada u n d U S A i n letzter Zeit Drahtwürmer m i t einer Spur v o n r a d i o a k t i v e m Kobalt „gekennzeichnet" u n d auf diese Weise ihre Wanderungen i n denTiefen der Erde v e r f o l g t ; nach der gleichen Methode w u r d e n die Flüge der gefräßigen Insekten verfolgt oder deren Schlupfwinkel aufgespürt, i n denen Pflanzenschädlinge die für sie ungünstige Jahreszeit überdauern. Ein großes Problem derSdiädlingsbekämpfung ist, daß selbst hochwirksameMittel nach einiger Zeit ihre W i r k u n g verlieren, w e i l bestimmte Insekten oder Parasiten gegen sie i m m u n w e r d e n . Es ist bereits geglückt, diese neu entstandenen widerstandsfähigen Schädlinge durch bestimmte Veränderungen der Präparate zu vernichten, aber ein endgültiger A u s w e g aus diesen Schwierigkeiten wurde noch nicht gefunden. Die Kennzeichnung der Bekämpfungsmittel m i t radioakti-

A u f ähnliche Weise k a n n man dem hartnäckigen U n k r a u t zu Leibe rücken. A u f G r u n d von Versuchen m i t r a d i o a k t i v e n Substanzen weiß man heute z. B., daß 2,4 D gefahrlos i n einem Bohnenfeld angewendet w e r d e n kann. Die Forschungen ergaben, daß das U n k r a u t vertilgungsmittel v o n der Bohnenpflanze zwar aufgenommen w i r d , sie aber i n keiner Weise i n ihrer Entwicklung hemmt. Auch daß durch d i e A n w e n d u n g w e d e r M e n s d i noch Tier gefährdet werden,ließ sich eindeutig nur d u r d i die Spuranzeigerforschung beantworten. Eine wichtige Rolle spielen die Isotope schließlich bei der Entwicklung u n d A n w e n dung der sog. Systemgifte. Das sind Substanzen, die dem Boden zugeführt u n d daraus von den Pflanzen aufgenommen werden. Es sind schwere Gifte,die auf diePflanzen selbst keine W i r k u n g haben, jedoch für die Insekten tödlich sind, die sie 'befallen.

Neue FuttersalzZusammensetzung rettet inSüdafrikaTausende v o n Rindern u n d Schafen. Nach jahrelangen Versuchen ist es Wissenschaftlern der Landwirtschaftlichen Hochschule Stellenbosch-Elsenburg i n Südafrika gelungen, eine neue Futtersalz-Zusammensetzung herauszufinden, die Tausende von Rindern u n d Schafen, die an Mangelkrankheiten eingegangen wären, rettet. Dieses Kupfer- u . Kobaltsalz enthält viele wichtige Spurenelemente. Es w i r d dem V i e h m i t dem Trinkwasser verabfolgt, denn erstmalig ist es d e n Wissenschaftlern gelungen, dieses Salz i n jedem Wasser löslich herzustellen. Die Heilerfolge stellen sich sofort ein. Das Dahinsiechen der Tiere w i r d verhindert oder geheilt, der schlechte W o l l z u s t a n d bessert sich, u n d die Fruchtbarkeit der Rinder u n d Schafe w i r d erhöht. Die Kosten werden auf r u n d 1,20 Fr. pro Schaf u n d j a h r veranschlagt.

Uber einen Austausch der Erfahrungen mit Hagelbekämpf ungs-Raketen und die technische Regenerzeugung w u r d e n zwischen Industriellen u n d Meteorologen Italiens u n d der U S A Vereinbarungen getroffen. Danach w i r d Italien HagelbekämpfungsRaketen nach U S A liefern, während i n den italienischen Wasserstaugebieten US-Methoden zurAuslösung von Regenfällen angewendet werden sollen.

Ein Vergleich zwischen diesen Organisationsformen zeigt, daß beide ihre Vor- und Nachteile haben. Großräumige Zuchtverbände mit zentralen Herdbüchern gewährleisten zwar die Sicherung einheitlicher Zuchtziele, ihnen mangelt es j e d o d i meist an intensiver Zuchtberatung. Die Zuchtleitung vollzieht sich dabei am grünen Tisch, nur auf Grund papierner Vererbungsuntersuchungen. Entscheidungen über Zuchtwahl u n d -auslese liegen weitgehend i n der Hand der Herdenbesitzer.

600 Mill. ha Weltwaldreserve F R A N K F U R T (ep).640 M i l l . ha betragen die nutzbaren Waldreserven der W e l t . Das geht aus einer Untersuchung der Ernährungs- u n d Landwirtschaftsorganisation [FAO) der Vereinten Nationen hervor. Sie stellen damit 50 Prozent der gegenwärtig genutztenWeltforstfläche von insgesamt 1,2 M r d . ha dar.

Bei der westdeutschen Organisation kennt der Zuchtleiter seine Zuchten genau: das persönliche Urteil entscheidet. N u r der N a d i t e i l der lokal begrenzten Verbände muß bei uns aufgewogenwerden.Das geschieht auch durch die Spitzenorganisationen, die einheitliche Zuchtziele für die einzelnen Rassen festsetzen. Gemeinsame Konkurrenzen auf Ausstellungen undLeistungswettbev/erbe dienen der Auslese. So gibt es zum Beispiel das Rinderleistungsbuch zur Auslese der besten Dauerleistungskühe, desgleichen ein Schweine- u n d ein Ziegenleistungsbuch. I n der Rinderzucht

Kunstdüngerverbrauch gestiegen F R A N K F U R T - M (ep). 1954-55 ist der Kunstdüngerverbrauch der W e l t gegenüber 1938-39 gewaltig gestiegen, bei Kalidünger v o n 2,4 M i l l . t auf 5,8 M i l l . , bei Kalkdünger v o n 2,5 auf 5,4 M i l l . und bei Phosphaten v o n 3,5 auf 6,7 M i l l . t. I n Europa wurden 1954-55 2,6 M i l l . t Kalidünger, 3 M i l l . t Kalkdünger u n d 3,1 M i l l . t Phosphat verbraucht.

Kunststoff statt Glas für Frühbeete FRANKFURT-M (epj. Können Kunststoffe das Glas i m Gartenbau ablösen, w a r die Kernfrage einer Studientagung der belgisdien Agrarorganisation kürzlich i n Mecheln. Dabei wurde festgestellt, daß demVorteil der Kunststoffe, ultraviolette und ultraroteStrahlen besser als Glas durchzulassen, der Nachteil gegenübersteht.daßderKunststoff leichter beschlägt. I n Z u k u n f t werden deshalb w o h l Kalthäuser u n d Frühbeete vor allem m i t Kunststoff platten, Warmhäuser jedoch nach wie vor mit Glas gedeckt sein.

ven Isotopen verspricht jedoch, hier gründlich A b h i l f e zu schaffen, denn die „gemarkten" Verbindungen geben deutliche Hinweise auf ihre W i r k u n g i m Körper des „normalen" Insektes u n d auf die Entgiftung, die i m Organismus einer i m m u n e n A r t vor sich geht.

Agrar- Studentenkongreß in Paris

Photo: Ph. Robelus (C. G.T.)

Ourlandschaft bei Ouren

PARIS (ep). Z u m 1 . M a l trafen sich v o m 16. bis 24. Juli i n Paris 80 landwirtschaftliche Studenten sowie Professoren mehrerer Länder zu einem internationalen Kongreß. M a n diskutierte über die wirtschaftliche Beurteilung der Agrartechnik. Anschließend k o n n ten die Studenten Bauerngüter i m Pariser Becken besichtigen.

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Blattläuse bedrohen ' die Zuckerrübenernte der Tschechoslovakei in einem seit 50 Jahren nicht mehr beobachteten Umfang. Durch verspätete Aussaat u n d die für die A u s b r e i t u n g der Blattläuse günstige W i t t e r u n g haben diePflanzen w e i t mehr gelitten als unter normalen Umständen zu erw a r t e n wäre. M a n rechnet m i t erheblichen Ausfällen der Zuckerrübenernte. — Auch Polens Zuckerrübenernte ist durch ein ungewöhnlich starkes A u f t r e t e n v o n Blattläusen bedroht. Nach amtlichen Berichten sind r u n d 25 Prozent aller polnischen Zuckerrübenfelder befallen.

Auf Grund des Auftretens der Maul- und Klauenseuche bei Schweinen in der Niederlanden hat das dortige Landwirtschafts-Ministerium die Verladungen v o n Schweinen i m ganzen Lande m i t Ausnahme des Transportes u n d der V e r m a r k t u n g v o n Schweinen über 70 kg verboten. Falls sich die Lage nicht hinreichend bessert, w i r d diese V e r o r d n u n g bis zum 29. August i n K r a f t bleiben. Danach w i r d ein Transport nur zugelassen werden, falls die benutzten Fahrzeuge genügend desinfiziert w u r d e n . Bis jetzt w u r d e n Ausbrüche der M a u l - u n d Klauenseuche i n fünf Provinzen festgestellt.

DieWirtschaftswissenschaftliche Gesellschaft in Oberösterreich stellt ihre diesjährige Wirtschaftswissenschaftliche Tagung v o m 29. 8.-2. 9. 1956 i n St.Wolfgang unter das Thema: Das D o r f i n der industriellen Entwicklung derGegenwart. Oesterreichische u n d deutsche Wissenschaftler, u . a. Prof. G. W e i p p e r t , Erlangen, u n d Prof. W . A b e l , Göttingen, werden i n ihren Referaten zu agrarwirtschaftlichen u n d -soziologischen Fragen Stellung nehmen.

Nicht zu spät mit der Saatfurche (innen! begi Die Bodenpflege muß immer an erster Stelle aller ackerbaulichen Maßnahmen stehen, denn das Gedeihen der Kulturpflanzen ist i n erster Linie davon abhängig, ob ihre W u r zeln zum Durchdringen des Bodens u n d zur Nährstoffaufnahme die günstigsten Bedingungen v o r f i n d e n . Der Boden muß mürbe genug sein, also eine krümelnde u n d keine schollige S t r u k t u r aufweisen. N u r bei krümelnder Beschaffenheit kann der Boden sich schnell erwärmen, gut durchlüften u n d die Feuchtigkeit i n einem wünschenswerten U m fang aufnehmen. M a n bezeichnet diese krümelnde mürbe S t r u k t u r des Ackers als „Bodengare". Die Bodengare kann auf die Dauer nur erhalten u n d verbessert werden, w e n n dem Boden laufend Humus i n Form v o n Wurzelrückständen, Stalldung u n d Kalk zugeführt w i r d , da der Humus i m Boden nicht beständig ist. Diese wichtigen Düngungsmaßnahmen müssen jedoch 'durch eine zur richtigen Zeit gegebene Saatfurche unterstützt werden. O f t entstanden A u s w i n t e rungsschäden bei Roggen u n d Wintergerste, w e i l die Saatfurche zu spät vor der Einsaat gegeben w o r d e n ist. Bei jeder Pflugfurche entstehen Hohlräume, die sich wieder setzen müssen, das dauert i n der Regel vier bis sechs Wochen. W e n n z. B. nach Weizen noch Roggen angebaut w e r d e n soll, verzichtet man lieber auf die Schälfurche, w e i l der W e i z e n ja an sich schon das Feld spät räumt. M a n gibt gleich eine mitteltiefe Saatfurche. Dadurch w i r d die Gewähr gegeben, daß der Roggen auch so ein abgelagertes Saatbett bekommt, w i e er es beansprudit. Das gleiche gilt für den A n b a u der Wintergerste, sie verlangt v o n allen Getreidearten den festesten Bodenschluß. Grundsätzlich ist bei jeder A k kerbearbeitung darauf zu achten, eine flache Krümelschicht zu schaffen, nicht zu tief zu wenden, aber tief zu lockern, u m jede U n tergrundverdichtung zu vermeiden.

Sollen Zucht- und Mastschweine getrennt gehalten werden ? I m Stall muß ruhe herrschen, w e n n eine erfolgreiche Mast betrieben w e r d e n soll. Zuchtschweine sind jedoch wesentlich unruhiger als Mastschweine. Ihre Fütterung ist anders, die tragenden u n d säugenden Sauen benötigen eine besondere Pflege u n d die Temperatur- u n d baulichen Ansprüche sind je nach Nutzungsart verschieden. Darum sollten Zucht- u n d Mastschweine immer getrennt gehalten werden. I n Betrieben m i t größeren Schweinebeständen ist es zweckmäßig, die einzelnen Nutzungsgruppen i n getrennten

ST.VITHER ZEITUNG

Räumen zu halten. W e n n es sich nicht anders einrichten läßt, müssen eventuell Behelfsunterkünfte benutzt werden. Ist z. B. ein langer Raum vorhanden, so k a n n man eine Trennung erreichen, indem man die Schweineküche i n der M i t t e als abgeschlossenen Raum einrichtet. A u f der einen Seite hält man die Zuchttiere u n d auf der anderen die Masttiere. Ist nur ein Raum für die Unterbringung der Schweine vorhanden, so sollte doch wenigstens innerhalb des Stalles eine Trennung vorgenommen werden. Die Zuchtschweine werden dabei auf der Südseite u n d die Mastschweine auf der Nordseite untergebracht. Für den Eber empfiehlt sich eine gesonderte Unterbringung, w e i l er die weiblichen Tiere ständig beunruhigen würde.

Wann Bauer Jakob die Kartoffeln erntet Beim letzten Sonntaggang durch die Felder durfte der Lehrling wieder m i t . Bauer Jakob hatte sich schon sehr an den Jungen gewöhnt, er freute sich über seine aufmerksame A r t . Nachdenklich blieb Jakob vor einem Kartoffelschlag stehen u n d fragte: „Sag mal, Junge, weißt D u eigentlich, w a n n die K a r t o f f e l n erntereif sind?" Der Lehrling w u r d e ein bißchen verlegen. „Genau nicht, Bauer", gestand er freimütig, „ich w o l l t e i n diesem Jahr bei der Ernte ganz genau aufpassen." — „Das ist schön v o n D i r " , meinte Bauer Jakob anerkennend, „aber so schwierig ist die Sache gar nicht. M a n muß sich nur ein paar Grundsätze merken, dann k a n n man gar keinen Fehler machen. Der richtige Z e i t p u n k t für die Ernte der K a r t o f f e l n ist gekommen, w e n n die Blätter vergilben u n d absterben. Dann ist

die Knolle v o l l k o m m e n ausgereift, sie löst sich leicht v o m Stock u n d hat auch den höchsten Stärkewert. Es wäre aber falsch, ausgereifte K a r t o f f e l n länger als n o t w e n d i g i m Boden zu belassen. Dann würden sich Fäulnisherde bilden u n d außerdem wäre das auch günstig für eine neue Unkrautentwicklung. W e n n das Kraut durch Krautfäule u . Herbstfrost bereits vernichtet ist, darf nicht mehr länger m i t demAusmachen der K a r t o f f e l n gewartet werden. Durch Niederschläge könnten sonst die Sporen des Krautfäulepilzes i n den Boden k o m m e n u n d auf die Knollen Braunfäule b e w i r k e n . Ueber die A r t , w i e die K a r t o f f e l n geerntet werden, w i r s t D u w o h l einiges wissen. W e n n m i t der H a n d gerodet w e r d e n muß, v e r w e n det man am besten die kurzstielige Dreizackhacke, die Zeit u n d K r a f t spart u n d eine fast verlustlose Ernte ermöglicht. Für Kleinbetriebe m i t schwerem Boden ist der Rodepflug sehr praktisch, der an jedes gewöhnlicheHäufelpfluggerät angebracht w e r d e n k a n n . Er schafft eine fühlbare Entlastung gegenüber dem Handroden. Es kann m i t i h m auf V o r rat gearbeitet werden, denn die K n o l l e n werden nicht beschädigt. Eine wesentliche Zeitersparnis undArbeitserleichterung bringt das Roden m i t den speziellen Kartoffelerntemaschinen. Aber diese Fragen werden ja alle v o n den örtlichenGegebenheiten mehr oder w e n i ger entschieden. Die Hauptsache ist, daß man den richtigen Z e i t p u n k t der Ernte erkennt. „Was meinst D u denn, müssen unsere Kart o f f e l n schon heraus?" Der Lehrling betrachtete den Schlag aufmerksam u . meinte dann: „Ich glaube noch nicht, das Kraut ist noch zu grün." — „Richtig, mein Junge" antwortete Bauer Jakob, „warten w i r also noch etwas mit der Ernte."

Für den Kleingärtner Spätes Kernobst will Zeit haben Späte Kernobstsorten dürfen keinesfalls zu früh, das heißt schon jetzt i m September, geerntet werden. Solche Früchte sind dann noch nicht v o l l ausgewachsen. Natürlich besitzen sie daher auch nicht die Qualität w i r k l i c h reifer Früchte. Außerdem sind zu früh geerntete A e p f e l u n d Birnen auch nicht haltbar, sie eingnen sich nicht als Lagerobst. Der Z e i t p u n k t der Ernte ist allerdings jeweils verschieden. Es kann durchaus möglich sein, daß manche Sorten i n einem Jahr früher u n d i m anderen Jahr später reif sind. Dafür sind die unterschiedlichen W i t t e r u n g s verläufe verantwortlich. Daß unter Umständen bei gleichenSorten aber i n verschiedenen Gebieten u n d Bodenarten die Zeit der Baumreife recht w e i t auseinanderliegen kann, ist verständlich. A m besten ist es, w e n n man spätes K e r n obst bis i n den Oktober hinein, solange es die W i t t e r u n g erlaubt, an den Bäumen hängen läßt.Natürlich müssen die Früchte so lange auch noch fest am Baum hängen. Lösen sie sich, so muß geerntet werden, damit sind die Früchte reif.

Bewegliche Obsthorden sind praktisch Z u m Einlagern desWinterobstes müssen Vorbereitungen getroffen werden.denn das empfindliche Obst stellt Ansprüche, w e n n es sich lange u n d gut halten soll. Für den Kleingärtner genügen vielfach feststehende Obsthorden. Das sind feststehende Gerüste m i t dazwischengelegtenBretterlagen, auf denen das Obst ordentlich untergebracht w i r d . Für größere Obstmengen sind solche Gestelle jedoch unpraktisch. Dafür sind bewegliche Obsthorden sehr zu empfehlen. Die einzelnen Horden sind flache Kisten, i n denen die Früchte nebeneinander gelegt werden. Die H o r d e n sollen handliche Größe haben u n d an den Ecken kurze Fußlätten besitzen, die nach oben über den Seitenrand derHorden hinausreichen. A u f diese Weise bleibt b e i m Uebereinanderstellen der Kästen ein vier bis fünf Finger breiter Luftr.aum zwischen ihnen frei. Das ist für das Obst sehr wichtig.

Keine Beerensträucher unter Obstbäume bringen ! I n sehr vielen Gärten findet man Beerensträucher zwischen K e r n - u n d Steinobstbäumen. Das ist ein Fehler, der eigentlich niemals v o r k o m m e n dürfte. M a n mutet dem Land nämlich damit zu viel zu u . ist schließlich selbst der Leidtragende, denn weder die Beerensträucher noch die Bäume w e r d e n eine zufriedenstellende Ernte bringen. Der Boden hat weder genug Feuchtigkeit noch Nähr-

stoffe, u m alle Pflanzen ausreichend ernähren zu können. Bald werden sogar die W u r zeln nicht mehr Raum zum weiteren Wachstum finden. Beerenobst ist nämlich ein ungemein starker Zehrer. M a n pflanzt es also am besten für sich, u n d zwar immer m i t entsprechenden Zwischenräumen. Solange die Obstbäume noch k l e i n sind, ist es natürlich zu sdiade, den ganzen Raum i n ihrer Umgebung f r e i zu lassen. Das ist auch nicht nötig, man muß nur solche Früchte auswählen, die den Bäumen nicht zu viel Nährstoffe entziehen u n d sich auch selbst m i t den Gegebenheiten zufriedenstellen. Das sind z. B. Erdbeeren, K a r t o f f e l n , Bohnen oder Spargel. A l l e diese Früchte können ohne weiteres i m jungen Obstgarten angebaut werden.Werden die Bäume dann später größer, so w i r d allmählich auch die Beschattung so stark, so daß man ohnehin nicht mehr an eine Unterk u l t u r denken kann. Auch dann haben Beerensträucher nichts i n der Nähe der Bäume zu suchen. W o noch solche Mißverhältnisse herrschen, sollte man so bald als möglich eine Aenderung schaffen.

Ernteergebnisse im Kleingarten W e n n der Kleingärtner i n der Regel auch m i t Lust u n d Liebe bei der Sache ist u n d nicht ausschließlich an den Nutzen seiner A r b e i t denkt, so ist es doch interessant u n d auch wichtig zu wissen, ob sich die A r b e i t u n d nicht zuletzt auch die Kosten überhaupt l o h nen. Schließlich wachsen uns die Erträge ja nicht einfach zu, man muß schon allerlei i n den Boden stecken, ehe man einen Erfolg sehen kann. Außerdem ist es praktisch, w e n n man die Erträge k o n t r o l l i e r t . M a n k a n n dann beobachten, welche Sorten u n d A r t e n besonders gut gedeihen u n d welche für die gegebenen Verhältnisse ungünstig sind, so daß man sich b e i m nächsten An'bauplan danach richten k a n n . Folgende Durchschnittszahlen mögen einen A n h a l t s p u n k t für die eigenen Berechnungen sein. Bei einer Anbaufläche v o n 10 Quadratmetern k a n n man eine Ernte v o n 13 bis 17 P f u n d Buschbohnen erwarten u n d sogar 25 bis 36 P f u n d Stangenbohnen. A u f einer gleichgroßen Anbaufläche k a n n man r u n d 33 bis 42 P f u n d Möhren ernten, Weißkohl und R o t k o h l müssen 46 bis 54 P f u n d bringen und Spinat 27 bis 40 Pfund. 30 bis 45 Tomaten sind eine angemessene Menge, während man v o n Gurken nur eine Ernte v o n 4 bis 15 P f u n d erwarten k a n n . Die zum T e i l recht erheblichen Unterschiede sind auf die einzelnen Sorten, auf K l i m a verhältnisse u n d Bodenbedingungen zurückzuführen. Bleiben die eigenen Erträge aber w e i t u n t e r den angegebenen Zahlen, so stimmt etwas nicht u n d man sollte einmal überlegen, was m a n i m Kleingarten falsch macht u n d was geändert werden könnte.

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Wichtige Tips zur Kartoffelernte Es ist nicht zu empfehlen reife K a r t o f f e l n ungeerntet zu lassen, v o r allem nicht bei feuchtem Boden oder bei regnerischem Wetter. Bei der Kartoffelernte selbst ist größte Vorsicht geboten, damit die K n o l l e n nicht beschädigt w e r d e n . Es ist darauf zu achten, daß alle Kartoffeln geerntet werden, es soll also nichts in der Erde liegenbleiben. Das K a r t o f f e l k r a u t w i r d nicht auf denKompost gebracht. Es k a n n nämlich der Träger verschiedener K r a n k h e i t e n sein, die Erreger überwintern auf dem Kompost leicht und befallen i m nächsten Jahr die neuen Pflanzungen. Das trockene K a r t o f f e l k r a u t w i r d auf lokkere H a u f e n gelegt u n d verbrannt. Die geernteten K n o l l e n bleiben flach auf ebenem Boden zum völligen Austrocknen liegen. N u r dann ist ihre H a l t b a r k e i t gewährleistet.Man darf niemals die K a r t o f f e l n gleich nach der Ernte i n den Keller oder i n eine Miete bringen. Sie würden sich dann stark erwärmen u n d schwitzen u n d eventuell bald verderben. Nach gründlichem Durchlüften u . Trocknen i m Freien w e r d e n die K n o l l e n sortiert. Nur die guten u n d gesunden K n o l l e n w e r d e n eingemietet. Krüppelige, kleine oder kranke Knollen werden so bald w i e möglich verbraucht. Drohen Nachtfröste, so müssen die zum Austrocknen gelagerten K a r t o f f e l n sorgfältig abgedeckt werden. Z u m Einmieten eignet sich am besten reiner Sand, i n den die K a r t o f f e l n geschichtet werden. So behält die Eßkartoffel ihren guten Geschmack.

S14 Die Sommerstoffe w e r d e ersten Stoffe des Herbste recht unterschiedliche Te e r k e n n e n , beiden g e n gleicherweise i n den T e x t i l f a b r i k e n geboren a u c h die Pariser Modi beziehen. U n d z w a r h a a r i g e n Gewebe der u . W i n t e r s a i s o n , abgei renen", velourartigen tieren sich als N e u h e i t zierfähig a n m u t e n d e drehten, l e i n e n - a r t i g e n den, die sich scheinbar w i e bei einer n i c h t allzu ten Stopferei. Z w i s c h e n diesen b die klassischen Stoff Straße. Cheviot, d e n sen hatte, u . a u c h der E t a m i n e , gesellen sich Vergangenheit bereits Jersey-Geweben. W o b * , seline, außerordentlich hergestellt, t a u c h e n w e r d e n z u weichfli« nachmittägliche Gele K l e i n k a r i e r t e Stoffe, sc

Kleine Gartenweisheiten Gemüse u n d K a r t o f f e l n dürfen nicht im Obstkeller eingelagert werden, denn das Obst n i m m t leicht andere Gerüche an. Erdbeeren können i n den ersten Tagen des Septembers noch angepflanzt werden, selbstverständlich n i m m t man nur gesunde Setzlinge. V o n den Stachelbeersträuchern werden die v o m M e l t a u befallenen Zweige abgeschnitten. Auch das abgefallene Laub muß verbrannt w e r d e n . I m Gemüsegarten muß der Boden noch immer locker bleiben, die Hacke findet also noch genügend A r b e i t . A u f leergewordenen Beeten können noch Spinat oder Rapünzchen ausgesät werden. Soll Dauergemüse m i t Jauche gedüngt werden, so darf das nur i n stark verdünnter Form geschehen, aber nur noch bis August. Eine spätere Gabe würde zu starke Nachw i r k u n g e n haben. Sollen K a r t o f f e l n i n M i e t e n eingelagert werden, so sollte man die M i e t e n am besten ebenerdig anlegen u n d nicht i n den Boden versenken. Der Platz muß trocken sein und einen durchlässigen Boden haben. Bei der Düngung ist zu beachten, daß eine volle W i r k u n g m i t Stalldünger nur dann erzielt w i r d , w e n n er nicht zu tief i n den Boden eingebracht w i r d . Boden, der i m Herbst m i t Stalldünger versorgt w u r d e , muß über W i n t e r i n rauher Scholle liegen bleiben. N u r so k a n n genügend Winterfeuchtigkeit eindringen. Beim Pflanzen v o n Rhabarber müssen Teilstücke v o n älteren Pflanzen oder Jungpflanzen so tief gesetzt werden, daß Blattknospen ungefähr 3 cm m i t Erde deckt sind.

die die die be-

Für schwere Böden ist eine Frühjahrsbepflanzung v o n Rhabarber der Pflanzung im Herbst vorzuziehen. Steinobstbäume müssen gleich nach der Ernte ausgelichtet werden. Das leicht brechende Holz hat beim Pflücken mehr oder weniger gelitten, so daß bei späterer Behandlung ganze A s t p a r t i e n verdorren würden. Es w i r d also so bald w i e möglich ausgelichtet. Eingelagertes Obst muß wöchentlich kont r o l l i e r t w e r d e n , faulendes Obst w i r d sofort entfernt. Vor dem Einlagern der Obsternte müssen die Lagerkeller gründlich gereinigt werden. Obstbäume w e r d e n jetzt zum Schutz gegen den Frostspanner m i t Leimringen versehen. Die Pflück- u n d Sortierarbeiten bei der Obsternte müssen so sorgfältig w i e möglich durchgeführt w e r d e n . Das Obst soll ja für längere Zeit haltbar sein. Die Mietenplätze für K a r t o f f e l n sind an möglichst w i n d - u n d frostgeschützten Stellen anzulegen.

W e n n e i n M a l e r des Menschen v o n A n n o w ü r d e er w o h l eine Figi r e n M u n d ein Spruchba k e i n Lobpreis Gottes Redensart steht: „Ich ht W i r t r e i b e n u n s mn selbst a n . W i r b e f i n d e n törichten W e t t l a u f m i t d o h n e eigentlich genau i m m e r a u ß e r A t e m re die sinnlose Jagd führ a u c h n i e m a l s a n das w i r die Runde eines bracht, jagen w i r schor eines n e u e n d a h i n . W i e Spiel i n i h r e m kreisend l a u f e n w i r i m Rad der den P u n k t z u k o m m e r können. Rasten! — w i e w e n das ü b e r h a u p t n o c h ! gener E r f a h r u n g : habe le Stunde herausgejag sie m i t schlechtem Gev k e n w i r , d a ß sie gestoh de g e h ö r e sie u n s e r e n w i e Ruderknechte a n n e n K e t t e n a n die Ze geblich kostbar ist. N u n , die Zeit w i r d z v aber k o s t b a r ist sie n w i r versäumen, weil „Keine Z e i t ! " , das ist veröden läßt. Da k o r Vater u n d betteln u m schichte. Er soll i h n e n Elefanten oder eine L i Pferdestall z i m m e r n , k o m m t unsere Frau, die D a h l i e n zeigen Blätter. K e i n e Zeit mei W i r h a b e n n u r Zeit re Zeit z u d e m W e t t l a Geschäfte. W i r glaub einholen z u können, i alle Zeit für diese u i w e n d e n . Aber w i r lass je länger, je w e i t e r ; ur w e i t e r v o n d e m Ziel. I c h hörte n e u l i c h e i n f ü r u n s sein k a n n , jer w i e d e r z u öffnen, a n der u n e r b i t t l i c h e n Tre jagen. W i r sollten alle suchen, das m i r e i n I w e n n w i r es ausspre rechtfertigende „Ich ten w i r sagen: „Ich l u W i e das g e m e i n t isl w e n n es z u I h n e n k o Stunde Spiel bettelt, Z e i t " , s o n d e r n sagen

Nummer 96

ST.VITHER

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ZEITUNG

AM I LI E Australische Käse-Eierkuchen

Die Sommerstoffe w e r d e n beiseite gelegt, die ersten Stoffe des Herbstes t a u c h e n auf. Z w e i recht unterschiedliche Tendenzen lassen sich erkennen, beiden gemeinsam ist n u r , daß sie gleicherweise i n den g r o ß e n französischen Textilfabriken geboren w u r d e n , v o n denen auch die Pariser Modekönige i h r e Materialien beziehen. U n d z w a r w e r d e n e i n m a l die l a n g haarigen Gewebe der vergangenen Herbstu. Wintersaison, abgelöst v o n „kurzgeschorenen", velourartigen. Z u m a n d e r e n präsentieren sich als N e u h e i t kräftige,recht strapazierfähig a n m u t e n d e Gewebe aus hartgedrehten, leinen-artigen, unregelmäßigen Fäden, die sich scheinbar zufällig k r e u z e n — wie bei einer n i c h t a l l z u a k k u r a t a u s g e f ü h r ten Stopferei. Zwischen diesen beiden E x t r e m e n b i l d e n die klassischen Stoffarten die breite M i t t e l straße. Cheviot, d e n m a n viele Jahre vergessen hatte, u . auch der recht vernachlässigte Etamine, gesellen sich z u den aus jüngster Vergangenheit bereits geläufigen Tweeds u n d Jersey-Geweben. W o l l k r e p p u n d W o l l m u s seline, außerordentlich leicht u n d feinfädig hergestellt, tauchen ebenfalls w i e d e r auf u . werden z u weichfließenden K l e i d e r n für nachmittägliche Gelegenheiten verarbeitet. Kleinkarierte Stoffe, sogenannte Hahnentritt-

Wenn ein Maler des frühen Mittelalters den Menschen v o n A n n o 1956 m a l e n m ü ß t e , d a n n würde er w o h l eine Figur hinstellen, v o n deren M u n d ein Spruchband ausgeht, auf d e m kein Lobpreis Gottes, sondern die tägliche Redensart steht; „Ich habe keine Zeit . . ." W i r treiben u n s m i t dieser Hetzpeitsche selbst an. W i r b e f i n d e n u n s ständig i n e i n e m törichten Wettlauf m i t den Z e i g e r n d e r U h r e n , ohne eigentlich genau z u w i s s e n , w a r u m w i r immer außer A t e m r e n n e n u n d w o h i n u n s die sinnlose Jagd führen soll. W i r k o m m e n auch niemals a n das Ziel, d e n n k a u m haben w i r die Runde eines Tages h i n t e r u n s gebracht, jagen w i r schon w i e d e r auf der Bahn eines neuen d a h i n . W i e die w e i ß e n Mäuse i m Spiel i n i h r e m k r e i s e n d e n T r e t r a d l a u f e n , so laufen w i r i m Rad der Zeit, ohne jemals a n den Punkt z u k o m m e n , a n d e m w i r rasten können.

muster, sowie grauer Flanell h a l t e n i h r e Stellung als alle M o d e l a u n e n überdauerndes Material für Straßenkleider. Schottenstoffe w u r d e n e i n w e n i g zurückgedrängt — m a n sieht k a u m ganze Kostüme oder Kleider aus diesem M a t e r i a l , sondern n u r n o c h K o m b i n a t i o n e n m i t U n i - S t o f f e n . Jacke schottisch — Rock e i n f a r b i g , oder u m g e k e h r t . I m übrigen t r e f f e n w i r auf die übliche verw i r r e n d e Vielfalt v o n Mischgeweben, Verkäufer u n d Verkäuferinnen w e r d e n wieder einige neue N a m e n h i n z u l e r n e n m ü s s e n , die die jüngsten V a r i a t i o n e n des beliebten Themas k e n n z e i c h n e n . Uns aber ist die Hauptsache, d a ß diese vielfältigen Gewebe es u n s a u c h i n diesem Herbst u n d W i n t e r erl a u b e n w e r d e n , u n s abwechslungsreich u n d u n s e r e n persönlichen N e i g u n g e n u n d Möglichkeiten entsprechend a n z u z i e h e n .

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Beine tragen, eilt Thomas an die Tür. Dann hängt er sich M u t t e r s alte Handtasche u m und trägt selbst einen Stapel „Briefe" aus. Nachdem er seine Runde gemacht hat, k a n n man den vormaligen Briefträger plötzlich m i t Gebell u . Gebrumm unter den Tisch kriechen sehen. Er ist jetzt ein H u n d , ein Bär . . .

U n d ist unser Thomas einmal m i t der Straßenbahn oder m i t dem Omnibus gefahWie das gemeint ist? Sagen Sie I h r e m K i n d , ren, läßt er alle, die es w o l l e n , i n der Sofawenn es z u I h n e n k o m m t u n d u m eine halbe ecke die gleiche u n d noch v i e l weitere Reisen Stunde Spiel bettelt, n i c h t „Ich habe k e i n e machen. V o r sich einen Stuhl, an dessen LehZeit", sondern sagen Sie: „Ich habe k e i n e Lie- ne er eine Klammer fleißig h i n u n d her

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äußerlich anwendbares Serum IN ALLEN A P O T H E K E N

ERHÄLTLICH

»Leckermauls Pfannkuchen«

A u s 250 g leicht gesalzenem M e h l , 125 g Z u k k e r , 5 ganzen E i e r n u n d t/21 M i l c h , i n der 40 g Butter geschmolzen w u r d e n , bereitet m a n u n t e r sorgfältigem Rühren einen glatten Teig, d e m m a n z u m Schluß 2 Eßlöffel K o g n a k u n d 125 g zerdrückte M a k r o n e n zufügt. I n der heißen Pfanne backt m a n i n etwas Fett n i c h t Schließlich die F a r b e n : A l l e N u a n c e n v o n z u dicke P f a n n k u c h e n daraus, die m a n m i t b r a u n u n d beige u n d K o m b i n a t i o n e n v o n A p f e l - oder Aprikosengelee bestrichen z u beiden, stehen h o c h i m K u r s . D u n k l e s Grün, Tisch gibt. Blau u n d Schwarz vervollständigen die Palette. Die klassische Z u s a m m e n s t e l l u n g v o n Schwarz u n d W e i ß erhält d u r c h C h r i s t i a n Baden-Powell D i o r eine neue Rückenstärkung. D a z u e i n die Weltführerin der P f a d f i n d e r i n n e n b e w e w e n i g Rot: fuchsia- u n d erdbeerrot — oder g u n g , k e h r t e soeben v o n e i n e m Besuch i n a u c h etwas l i l a z u r A u f m u n t e r u n g der Skala. der B u n d e s r e p u b l i k n a c h E n g l a n d zurück. L a d y Baden-Powell ist die W i t w e v o n L o r d Baden-Powell, des Gründers der Pfadfinderbewegung. Seit 1930 steht L a d y Baden-Pow e l l a n der Spitze der W e l t b e w e g u n g der P f a d f i n d e r i n n e n u n d ist n o c h heute rastlos tätig, u m j u n g e Menschen f ü r die Bewegung be für D i c h ! " Sagen Sie das I h r e r Frau, I h r e r z u g e w i n n e n . Alljährlich besucht sie m e h r e M u t t e r oder w e m auch i m m e r . W e r d e n Sie re Länder, u m neue Freundschaften z u das ü b e r die L i p p e n b r i n g e n ? N e i n , das kön- s c h b e ß e n u n d alte z u e r n e u e r n . n e n w i r alle n i c h t . A b e r d e n k e n Sie es, u n d Sie w e r d e n sehen, d a ß unser angeblicher M a n g e l a n Zeit i n den meisten Fällen e i n Olena Kisilewska M a n g e l a n Liebe ist. D a n n w e r d e n Sie a u c h Weltführerin der U k r a i n e r i n n e n , starb k ü r z entdecken, daß w i r alle a u f d e m schnellen l i c h , 87jährig, i n Kanada. Sie w a r die BegrünGleis der Zeit i m falschen Zuge sitzen. W i r d e r i n der Frauenbewegung i n der U k r a i n e u . sollten, — jeder f ü r sich i n seinem Lebensbehat sich i n diesem Rahmen v o r a l l e m f ü r die r e i c h —, n i c h t zögern, die Notbremse z u zieL a n d f r a u eingesetzt. I m z w e i t e n W e l t k r i e g hen. m u ß t e sie als Flüchtling v o r d e n BolschewiViele Menschen fühlen d u n k e l , daß i r g e n d - sten i h r H e i m a t l a n d verlassen. Sie gründete etwas n i c h t m e h r m i t i h n e n s t i m m t . I n d e m die W e l t v e r e i n i g u n g der U k r a i n e r i n n e n i n Augenblick, i n d e m sie n i c h t m e h r Knechte, der Diaspora i m Jahre 1948 i n Philadelphia u . s o n d e r n H e r r i h r e r Zeil s i n d , w i r d sich das w u r d e bis z u i h r e m H e i m g a n g deren PräsiD u n k e l lichten.Es bedarf n u r eines Entschlus- d e n t i n . Eine u m f a n g r e i c h e Korrespondenz ses : w i r m ü s s e n u n s Zeit n e h m e n , n e h m e n , m i t allen Ländern der f r e i e n W e l t ermöglichn i c h t stehlen. W e n n w i r das t u n , g e w i n n e n te i h r die A r b e i t a n i h r e m Lebensziel - für die w i r unser Leben zurück, das u n s jetzt w i e E r h a l t u n g u k r a i n i s c h e n K u l t u r l e b e n s a u c h Sand d u r c h die Finger rieselt. i n der Fremde u n d die Befreiung ihres Vaterlandes v o m bolschewistischen D r u c k . «n> A d r i a n Faber - FD -

Rasten! — w i e w e n i g Menschen k ö n n e n das überhaupt n o c h ! W i r w i s s e n es aus eigener E r f a h r u n g : haben w i r e i n m a l eine stille Stunde herausgejagt, d a n n g e n i e ß e n w i r sie m i t schlechtem Gewissen. I n s g e h e i m d e n ken w i r , daß sie gestohlen ist, d e n n i m G r u n de gehöre sie u n s e r e n Pflichten, u n d die s i n d wie Ruderknechte a n die Galeeren m i t eisernen Ketten an die Zeit geschmiedet, die a n Thomas ist drei Jahre alt — für alles intergeblich kostbar ist. essiert u n d immer beschäftigt. Soeben N u n , die Zeit w i r d z w a r n a c h Geld berechnet, schleppte er einen großen Krug v o l l Wasser aber kostbar ist sie n i c h t . Kostbar ist das, w a s unter Aechzen u n d Stöhnen zum Küchenw i r versäumen, w e i l w i r k e i n e Zeit haben. tisch. Er ist der Milchmann! A l l e Töpfe w e r „Keine Zeit!", das ist es, w a s u n s e r Leben so den aufgereiht, gefüllt, die Reden u n d Geveröden läßt. Da k o m m e n die K i n d e r z u m sten v o n H e r r n Lürs an der Ecke dabei geVater u n d betteln u m ein Spiel, u m eine Ge- treulich nachgeahmt.Als derBetrieb i m Milchschichte. Er soll i h n e n e i n Bild m a l e n , einen laden nachläßt, w e i l die Wasser- sprich Elefanten oder eine Libelle, oder er soll einen Milchzufuhr v o n übergeordneter Stelle gePferdestall z i m m e r n . Keine Zeit, K i n d e r ! Da drosselt w i r d , wechselt Thomas kurzerhand k o m m t unsere Frau. Sie w i l l u n s i m Park i n die Gemüsebranche um. A u f einen Stuhl die Dahlien zeigen u n d die ersten b u n t e n i m W o h n z i m m e r richtet er sich seinen f l i e genden Verkaufsstand ein. Kein Anwesender Blätter. Keine Zeit m e i n K i n d ! k o m m t davon, ohne eine Bestellung aufgeW i r haben n u r Zeit, w i r brauchen all unsegeben zu haben. „Bitte ein P f u n d Ae'pfel u n d re Zeit z u dem W e t t l a u f m i t der U h r unserer eine Z i t r o n e " . Eingewickelte Bauklötze erGeschäfte. W i r glauben, das Glück e i n m a l setzen die Ware, m i t Handkläpschen w i r d einholen z u k ö n n e n , w e n n w i r so l a u f e n u n d bezahlt. „Was soll es denn kosten, Thomas?" alle Zeit für diese unermüdliche Jagd auf— „Ich b i n doch nicht Thomas, ich b i n doch wenden. Aber w i r lassen es dabei h i n t e r u n s , Herr Beck!" je länger, je w e i t e r ; u n d w i r k o m m e n i m m e r weiter v o n d e m Ziel. Der Postbote läutet! So schnell i h n die Ich hörte n e u l i c h ein W o r t , das e i n Schlüssel für uns sein k a n n , jenen Bereich des Lebens wieder z u öffnen, andern w i r — g e s p o r n t v o n der unerbittlichen T r e i b e r i n Zeit — vorüberjagen. W i r sollten alle e i n m a l das Rezept v e r suchen, das m i r ein Ffarrer sagte. Jedesmal, w e n n w i r es aussprechen w o l l e n , das alles rechtfertigende „Ich habe k e i n e Z e i t ! " , sollten w i r sagen: „Ich habe keine L i e b e ! "

2 Essl. M e h l w e r d e n i n etwas k a l t e r M i l c h a n gerührt u n d anschliessend i n 1/41 M i l c h aMin u t e n durchgekocht. Nach d e m Abkühlen fügt m a n 2 Eigelb u n d z u m Schluß d e n steifgeschlagenen Schnee der E i w e i ß h i n z u , den e n m a n etwas Salz beigegeben hatte. Bei k l e i n e r Flamme w e r d e n i n etwas Butter Eierk u c h e n aus d e m Teig hergestellt, die m a n reichlich m i t geriebenem Käse bestreut u n d m i t einer Bechamel-Sauce, der m a n n a c h Geschmack geriebenen Käse zufügt, oder m i t einer Sardellensauce oder schließlich einer Tomatensauce serviert.

schiebt, so w a l t e t der Fahrer i n der anderen Ecke unermüdlich seines A m t e s . I m N u bringt er uns i n die Goethestraße, w o die Großeltern wohnen, nach Berlin, nach A m e rika. Die meisten K i n d e r i n Thomas' A l t e r ziehen solche Verwandlungsspiele sämtlichen anderen Spielen vor. Indem sie die verschiedensten Rollen verkörpern, erobern sie ihre U m w e l t . W e n n w i r sie dabei beobachten, können w i r uns die Menschen unserer U m gebung — m i t unseren Vorzügen, aber auch unsere Fehlern! — i n einem Spiegel wiedersehen. Das „Rollenspiel" kennzeichnet eine bestimmte Entwicklungsphase, die, w i e alle anderen, v o n unseren K i n d e r n ungestört durchlebt w e r d e n muß — u n d sich dann eines Tages ganz v o n selbst i h r e m Ende zuneigt. K e i n G r u n d zu einer Besorgnis, daß die k l e i nen Helden durch ihre „Phantasiegespinste" den Boden unter den Füßen verlieren, ja sogar u n w a h r h a f t i g w e r d e n könnten! Sie w i s sen i m Grunde sehr w o h l zwischen Vorstellung u n d W i r k l i c h k e i t zu unterscheiden. Dennoch w i r d es ihre Freude empfindlich stören, w e n n w i r sie m i t unbedachten oder spöttischen W o r t e n j ä h „auf den Boden der Tatsachen" zurückholen w o l l e n . Sie möchten ernst genommen werden, unsere kleinen Verwandlungskünstler — u n d sie haben es verdient, denn i n ihren vielgestaltigen Rollen leisten sie eine beachtliche Geistesarbeit.

Japanisches Omelett 6 ganze Eier, k n a p p 1/81 M i l c h u n d etwas Salz w e r d e n g u t m i t e i n a n d e r verschlagen, M a n gibt die Masse i n die Pfanne, i n der z u v o r eine ausreichende M e n g e Butter e r h i t z t w u r d e . Sobald sich die Masse gefestigt hat, w e n d e t m a n sie ( m i t H i l f e des Pfannendeckelsj, u n d w ä h r e n d das Omelett n o c h auf k l einster Flamm e steht, bedeckt m a n es m i t zerpflücktem Salat u n d r e i c h l i c h Krabbenfleisch. Sofort servieren

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W o r a n m a g d a s liegen? Bei einer Rundfrage, die sich a n die i t a l i e n i schen Detekteien richtete,stelltemanfest,daß sich die Z a h l der Menschen, die u m eine Überw a c h u n g ihres Ehepartners b a t e n , i m Gegensatz z u r Vorkriegszeit - damals w a r e n 80% dieser Auftraggeber Männer-heute überwiegend, u n d z w a r z u 70%, aus F r a u e n z u s a m mensetzt. Die Eifersucht, die z u solchen Aufträgen führt, ist n a c h den E r f a h r u n g e n der Detekteien bei Frauen z w i s c h e n 27 u n d 32 J a h r e n .am stärksten ausgeprägt, w ä h r e n d sie bei d e n M ä n n e r n erst z w i s c h e n d e m 55. u n d 65. Lebensjahr i n e i n „akutes" S t a d i u m tritt. U n t e r d e n eifersüchtigen E h e m ä n n e r n w a r der Beruf des Lehrers a m häufigsten vertreten, 40% der Auftraggeber übten diese Tätigkeit aus. 30% w a r e n k a u f m ä n n i s c h e A n gestellte, 15% I n g e n i e u r e u n d Techniker, 10% Anwälte. Die Ärzte s i n d offenbar die gleichmütigsten - sie stellten n u r 5%. 243 Anzüge u n d 200 P a a r Schuhe N a c h Aussage der N e w Y o r k e r Schneider s i n d die bestangezogenen a m e r i k a n i s c h e n Schauspieler die K o m i k e r D e a n M a r t i n u n d J e r r y L e w i s . M r . L e w i s besitzt 160 Anzüge, die d u r c h entsprechende H e m d e n , Schlipse, Strümpfe u n d Schuhe ergänzt w e r d e n . M r . M a r t i n k a n n sich n u r des Besitzes v o n 137 A n zügen r ü h m e n , übertrifft seinen Rivalen aber dafür i n der Z a h l der Hüte u n d Mäntel. Die M e i n u n g der Schneider w i r d n i c h t geteilt v o n einer Koriphäe auf diesem Gebiet, M . A d o l p h e M e n j o u . Er e r k e n n t Fred Astaire u n d F r a n k Sinatra die Siegespalme z u . U n d M . M e n j o u m u ß es w i s s e n , ist er m i t seinen 243Anzügen, 18 Smokings, 15 Fracks, 200 Paar Schuhen u n d 51 Mänteln auf d e m Gebiet der m ä n n l i c h e n Garderobe doch n o c h i m m e r ungeschlagen. G i b t es nicht m e h r Pater M a r i a n o , e i n K a p u z i n e r m ö n c h , der b e i m italienischen Fernsehen mitarbeitet, w u r d e gebeten, eine Sendung für alte D a m e n z u ü b e r n e h m e n . S c h m u n z e l n d w e h r t e er ab: „Aber es gibt doch überhaupt k e i n e alten Dam e n m e h r , oder wenigstens k e i n e , die zugeb e n , es z u sein. W a r u m s o l l i c h eine Sendung m a c h e n f ü r gar n i c h t existierende Leute?" Vorteilhafter H a n d e l

U n t e r den nomadisierenden Beduinen besteht n o c h i m m e r die Sitte des Frauenkaufs. W e r heiraten w i l l , m u ß der Familie der Braut ein e n K a u f p r e i s v o n n o r m a l e r w e i s e e t w a 25 P f u n d Sterling erlegen. E i n j u n g e r Beduine verliebte sich i n die schöne Tochter eines Stammesbruders, die jedoch erblindet w a r . Der Vater begnügte sich m i t n u r 8 P f u n d „Lösegeld". D a r a u f führte der frischgebackene E h e m a n n die j u n g e F r a u a m Strick n a c h Jerusalem u n d ließ f ü r d e n Rest seiner Ersparnisse, 2 Pf u n d , eine A u g e n o p e r a t i o n a n i h r v o r n e h m e n . Sie glückte. Das Spielen Sie m a l eine halbe Stunde m i t — j u n g e Paar ist m i t d e m H a n d e l sehr z u f r i e d e n , der Vater n i c h t so ganz. und Sie w e r d e n davon überzeugt sein . . .

N u m m e r 96

ST.VITHER

Seite 12

S a m s t a g , 25. A u g u s t 1956

ZEITUNG

Beurteilung „Merk' dir", e r k l ä r t e der Gatte, „man soll einen Mann nie nach seinen K l e i d e r n beurteilen!" „Tu' ich auch nicht, ich beurteile ihn nur nach den K l e i d e r n seiner F r a u ! " Auch ein Kompliment „Der Mann den ich heirate muß ein Held sein!" „Nun, so schlimm sehen Sie j a nicht aus."

Ferdinand Raimund liebte das Improvisieren

Ein Kenner K ü n s t l e r : „Die Geige, Herr Reichmann, auf auf der ich heute bei I h r e r Gesellschaft spielen werde, ist über zweihundert J a h r e alt!"

Stürmischer Applaus auf offener Bühne F e r d i n a n d R a i m u n d machte sich selten die Mühe, eine Rolle auswendig zu lernen. E r v e r ließ sich meist auf seine K u n s t und Schlagfertigkeit zu improvisieren. Das trieb e r aber mit der Zeit a m Leopoldstädter Theater so arg, daß ihm die Direktion jede Improvisation streng verbot. — E i n paar Tage später wurde ein neues Stück herausgebracht, bei dem ein lebendes Pferd über die Bühne geführt w e r den mußte Dabei ließ das edle Roß ein paar der bekannten Äpfel fallen. R a i m u n d , der gerade eine längere Rede zu halten hatte, hörte sofort auf, wandte sich an den G a u l und fragte v o r w u r f s v o l l : „ J a . weißt du denn nicht, d a ß die Direktion jedes Improvisieren verboten hat?"

nach mir mit faulen Äpfeln. Trotzdem gat> es zum Schluß stürmischen Applaus, nämlich a l s mich ein Apfel mitten ins Gesicht traf, klatschten alle dem Meisterschützen begeistert B e i f a l l . " Besser als ihr Ruf Z u den Freunden Ferdinand Raimunds gehörte ein junger Maler, der wenig Erfolg hatte und deshalb oft von dem gut verdienenden Schauspieler Geld lieh. Eines Tages k a m e r zu ihm in die Wohnung und brachte ihm die erst kurz zuvor erhaltene S u m m e zurück. „Denk dir, mein H a u s w i r t h a t bei m i r fünf P o r t r ä t s bestellt; Großmutter, Mutter, Vater und zwei K i n d e r . E i n e anständige Anzahlung habe ich auch gleich erhalten", erzählte er freudestrah-

F a u l e Äpfel, doch Beifall F e r d i n a n d R a i m u n d behauptete, daß es stets stürmischen Beifall gab, wenn er auf der B ü h n e stand, selbst dann, wenn das Stück und sein Spiel mißfielen Z u m Beweis erzählte e r von seiner Antrittsrolle im „Politischen Z i n n gießer" am Stadttheater zu Preßburg: „Das P u b l i k u m ä u ß e r t e seine Unzufriedenheit von Szene zu Szene s t ä r k e r Schließlich warf man

R e i c h m a n n : „Wenn Sie bei mir spielen, h ä t ten Sie sich aber auch eine neue mitbringen können! Na, hoffentlich merkt's keiner von meinen Gästen."

„Und wenn Sie mal mit dem Öffnen S c h w i e rigkeiten haben, rufen Sie an. W i r senden I h nen einen versierten F a c h m a n n . . ." (Spanien) lend. „Na, doa siehgscht halt wieder amoal, mei L i a b e r , daß die Minschen goar noch lang net so schlecht san, wie du sie malst", erwiderte Raimund.

Da war der Oberst perplex BEGEGNUNG MIT HENRY FORD / VON OLF WEDDY-POENICKE Henry Ford wurde eines Tages z u einer wichtigen Konferenz nach Washington gerufen E r fuhr zum Flughafen und erwischte gerade noch den letzten Platz in der besetzten • Maschine. Unmittelbar vor dem Start erschienen einige Offiziere und verhandelten mit dem Piloten. Der wandte sich an die Passagiere und sagte: „Es tut mir leid, aber einer von I h n e n muß sich entschließen, die nächste Maschine zu nehmen — w i r brauchen unbedingt Platz für einen K u r i e r nach Washington." Betretenes Schweigen; einer sah den anderen in, aber niemand meldete sich. Schließlich e r -

hob sich F o r d , sagte. „Der Oberst kann meinen Platz haben!" und stieg aus Zwanzig Minuten spätei brachte die Stew a r d e ß eine Erfrischung, und der Oberst fragte: „Wissen Sie zufällig, wie der nette H e r r heißt, der mir seinen Platz abtrat? Ich hoffe, daß ich mich gelegentlich einmal revanchieren kann."

Der Sohn des Malers L e h r e r : „Jürgen, sage m i r einige einfache Sätze." J ü r g e n : „Die L u f t ist grün. D e r B a u m ist gelb. Das G r a s ist rot. Die — " L e h r e r : „Aber — wo hast du denn diesen Unsinn her? Wo hast du das denn j e gesehen?" J ü r g e n : „Auf Papas B i l d e r n ! " Haltbarkeit „ F r a u L e h m k u h l , können Sie mir die Badeseife empfehlen?" „Natürlich, H e r r K r a u s e , ich benutze schon dasselbe Stück über zwei J a h r e . " Unangebrachtes Mitleid Mutter zu ihrem Jungen (der mit einem Kratzer im Gesicht weinend zu i h r kommt): „Du armes K i n d , tut es sehr weh? Wer ist denn dieser böse, wilde Junge, der dich geschlagen hat?" Walter: „Der Kleine da drüben, mit der zerrissenen Jacke und dem auspesc-Magenen Zahn, der sich gerade das Taschentuch über das Auge bindet."

„Das wissen Sie nicht?" fragte die Stewardeß erstaunt. „Das war Mr Henry F o r d ! " „ W a s ! ? " , rief der Oberst perplex. „Und ich habe den Auftrag, Mr. Ford in Washington aufzusuchen!"

Lächerliche Kleimgkeiien Poesie und P r o s a D e r Verliebte: „Silvias L i p p e n gleichen R o senknospen!" Der Z y n i k e r : „So, und ich dachte, R o s e n knospen seien immer geschlossen."

(Italien)

B i l d ohne Worte.

Wie die Alten sungen . . . „Gertrud", sagte der Vater in strengem T o n , „du mußt deinen Freund nicht ermutigen, abends immer so lange hierzubleiben. Das i s t j a schrecklich. Was sagt denn M a m a d a z u ? "

„Die sagt: Weißt du, mein K i n d , die Männer haben sich auch nicht ein bißchen verändert, seitdem ich iung war " Der vorsichtige K l i e n t „Sagen Sie bloß mal, weshalb haben Sie sich so einen jungen Rechtsanwalt f ü r I h r e Sache genommen?" „Das geschah aus dem Grunde, weil sich mein Prozeß unter Umständen sehr i n die L ä n g e ziehen k a n n . " K e i n e Sekunde zu f r ü h !

Von einem Extrem ins andere

Harte Hasse

Wenn die Gegensätze der folgenden zwölf Wörter ermittelt sind, nennen ihre A n f a n g s buchstaben zwei weitere Gegensätze. Winter — O n k e l — E n d e — Diktator — P r a x i s — Rech — Weltbürger — K l u g h e i t — Tugend — Sympathie — T a g — Moll.

Schachaufgabe A

A

B

B

C

C

D

D

E

E

F

F

G

G

H

H

chenname, 25. Schutzdamm.

zwerghafter

Berggeist,

26.

Sprosse um Sprosse

2. W a l h a l l heißt i n der nordischen M y t h o l o gie die Halle, i n der Wotan die gefallenen Helden bewirtet. 3. Wallace hieß ein englischer K r i m i n a l s e h r i f t steller, der 1932 in Hollywood starb. 4. Wallenstein hieß der F e l d h e r r des Dreißigj ä h r i g e n K r i e g e s , der i n E g e r ermordet wurde.

Wie heißt die Stadt?

5. Wallonen heißen die romanisierten des nördlichen Belgiens.

S i e liegt a m „Roten M a i n " zwischen dem Fichtelgebirge und der Fränkischen Schweiz und erlebte im 18. u n d 19. J a h r h u n d e r t ihre Glanzzeit. D a m a l s wurde sie von M a r k g r a f Friedrich regiert, dessen G a t t i n Wilhelmine eine Schwester Friedrichs des Großen w a r und heute noch durch ihre Memoiren bekannt ist. A u s jener Zeit stammen das prachtvolle B a rock-Opernhaus und die Lustschlösser E r e m i tage und Fantaisie. S p ä t e r wurde die Stadt ein K u l t u r z e n t r u m ersten Ranges. J e a n Paul, F r a n z L i s z t und R i c h a r d Wagner lebten hier, und hier v e r w i r k l i c h t e Richard Wagner 1872— 1883 seinen T r a u m von einem eigenen A u f f ü h rungstheater für seine M u s i k w e r k e . Seitdem pilgern die F r e u n d e seiner K u n s t aus aller Welt zu den R i c h a r d - W a g n e r - F e s t s p i e l e n , die unter der vielbeachteten Regie seiner E n k e l W i e l a n d und Wolfgang zu neuem G l a n z erwacht sind.

Kelten

6. Walpurgisnacht heißt die Nacht z u m 21. S e p tember, in der die H e x e n a u f dem B l o c k s berg Sabbath feiern. 7. W a l r o ß heißt die Robbe des nördlichen P o larmeeres, die bis vier Meter lang und a n derthalb T o n n e n schwer w i r d . 8. Walther von der Vogelweide hieß der größte deutsche Minnesänger, der seine L i e d e r auch selbst vertonte.

Visitenkarte W A L T E R K L E E Z M U R NA U W a s ist dieser H e r r i n seiner F r e i z e i t ?

Waagerecht sollen W ö r t e r folgender B e d e u tung eingetragen w e r d e n : 1. Aussatz, 2. H i m melskörper, 3. B r u d e r der Iphigenie, 4. B ü c h e r gestell, 5. Bruchstück, 6. Stadt in Italien, 7. asiatische Hauptstadt, 8. sagenhafter König von Phrygien, 9. Harzart, 10. F l a c h l a n d . Nach richtiger Lösung nennen die erste und letzte Senkrechte j e einen Mädchennamen, die mittlere eine Wissenschaft.

Kreuzworträtsel

(Argentinien)

Auflösungen aus der vorigen Nummer

Schachaufagbe von F . Bethge: 1. c4! L f 2 2. Sb4 L e i : 3. S c 2 matt. 1. . . . L c 3 2. Sb4 bei. 3. Sc2 matt. 1 L c 5 2. Sc3 bei. 3. D b l : matt. 1 b 2 3 4 5 V e r ä n d e r t e S i l b e n : Romancier — O z e a n — Seminar — Saladin — Kasuit — Armada — 7 8 Urias. — C a n d i d a . Wortveränderung 9 10 Z a h l e n r ä t s e l : 1. Ohreule, 2. S a l z b u r g , 3. T a n gente, 4. Edelweiß, 5. Rotkohl, 6. Hefekloß, 7. I n jedem der folgenden W ö r t e r soll der vierte 11 12 Hg» 13 14 A l t v a t e r , 8. Sundgau, 9. Eberesche. — O s t e r Buchstabe g e ä n d e r t werden, so d a ß Begriffe hase. Silbenrätsel anderer Bedeutung entstehen. Aneinandergelfa •• •:'!••,:; 15 K l a n g v o l l e V e r w a n d l u n g : Gei(g)er. reiht ergeben die neuen Buchstaben eine A u s den S i l b e n : a — bo — borg — bus — de S i l b e n - T e l e g r a m m : 1. R a p u n z e l , 2. Nordlicht, Stadt, ferner den F l u ß , a n dem sie liegt, und 17 18 — de — der — der — der — di — die — du — das B a u w e r k , durch das sie w e l t b e r ü h m t gee — e — e — e — e — e — el — fant — fix — 3. Chinese, 4. Standarte, 5. Maskerade, 6. 19 20 21 22 '•A ••; worden ist. fre — gat — gi — go — grant — i l — ker — T r e n s e , 7. K a l e n d e r , 8. K e n t a u r , 9. Steuer. — Unendlich ist das Rätsel der Natur. v k r a — k r u — l a n — le — Ii — Ii — log — m a 1. K r a f t , 2. Wolke, 3. A r o s a , 4. Herne, 5. H a 24 25 2b K r e u z w o r t r ä t s e l . Waagerecht: 1. T a t r a , 4. 23 — mar — me — mi — mit — na — ne — ney ken, 6. Sonde, 7. Salut, 8. Brahe, 9. K r e i s , 10. A l b u m , 7. Ebert, 9. Dauer, 11. M a i l a n d , 13. — nie — no — nois — nor — o — p l u m — r a K a b e l , 11. Astor, 12. L a u t e , 13. Hirte, 14. K e l l e , 27 — re — re — reiz — r i t — ro — sei — sit — K r a d , 14. Sekt, 15 Adept, 16. L e i m , 18. R e i s , 15. A l t a r , 16. Stadt. stes — s t r e — sy — ta — te — ter — t r i — 21. Nemesis, 24. Masse, 25. Achsel, 26. E l l e r , 27. 28 29 K u n s t . — S e n k r e c h t : 1. T r e c k , 2. T r e m a , 3. trie — u n — v i — wei — ze — zi, sollen 23 Buchstabenpyramide A s t i , 4. A i d a , 5. Baude, 6. Marat, 8. R a d a m e s , W ö r t e r gebildet werden. I h r e ersten und d r i t 30 31 10. Anstrich, 12. L i e b e , 16. L a m p e , 17. I n s e l , 19. A ten Buchstaben nennen eine Lebensweisheit. E s s e n , 20. Salat, 22. Meer, 23. Sack. A . A Bedeutung der W ö r t e r : 1. deutsche Stadt, 2. S i l b e n r ä t s e l : 1. Cicerone, 2. A v e r s i o n , 3. L o A . .A Dickhäuter, 3. ostfriesische Insel, 4. M ä d c h e n W a a g e r e c h t : 1. T e i l d. Ofens, 4. K l e i renzetti, 4. D i v a , 5. E r a s m u s , 6. Renegat, Ii A... . A name, französ. Komponist, 6. U S A S t a a t , 7. dungsstück, 7. U S A - S t a a t , 8. Niederschlag, 9. Osteria, 8. Niere, 9. Desdemona, 10. E l s a , 11« A • ••• A Einsiedler, 8. T e i l der Geometrie, 9. M a s c h i n e n Verzicht, 11. Eingang, 13. Schachfigur, 15. L o a n d a , 12. Agamemnon, 13. B e v a n , 14. A b e n d A. . . . . A mensch, 10. spanische Landschaft, 11. Oper von B a u m t e i l , 17. geogr. Punkt, 18. dtsch. B a d , 19. m a h l , 15. Redakteur, 16. C a r r a r a , 17. A n a k o n A . . . . . . A Lortzing, 12. A u s w a n d e r e r , 13. dtsch. Erfinder, eh. Z . f. Selen, 20. Körperwaschung, 23. P l a da. — C a l d e r o n de l a B a r c a — C e r v a n t e s S a a A A 14. Sprengstoff, 15. europäischer Staat, 16. net, 25. L e i d , 27. Stadt i . d. Schweiz, 28. höchvedra. christl. S y m b o l , 17. Bruder d. Iphigenie, 18. d — d — d — d — e — h — i - i — 1 — 1 — ste ind. Gottheit, 29. Sittlichkeit, 30. Abfluß d. E i n M u s i k i n s t r u m e n t : 1. K i s t e - L i s t e , 2. wertloses Zeug, 19. Schiffsart, 20. dän. Stadt, 1 — m — m — n — n — n — n — o — o — o Ladoga-Sees, 31. S p r e n g k ö r p e r . B a u c h - B r u c h , 3. S e i n e - S e n n e , 4. F l e e t - F l e t t , 5. 21. kleiner Weißfisch, 22. P i l z a r t , 23. S ä u l e n — r — r — r — r — r — s — t — t. Braut-Braue. — Klarinette. Senkrecht: 1. Fußrücken, 2. Maß, 3. halle. 4. Feuerstelle, 5. M ä d c h e n Buchstabengleichung: a = F u r t , b =» E i d , Diese Buchstaben sollen anstelle der P u n k t e Germanengott, Wer knackt die Walnuß? c = Heim, d = Tass, e = T a l , t » T a u , g - Bt, so eingesetzt werden, d a ß Wörter folgender name, 6. Schluß, 8. Skatausdruck, 10. or. K o p f x = Freiheitsstatue. Bedeutung entstehen: 1. Stadt in Italien, 2. bedeckung, 12. Stadt a m Hohen V e n n , 14. Berg Von den folgenden acht Sätzen sind zwei Fehlende M i t t e : S a a l , Post, O f e n , Topf, T e i c h , Mädchenname, 3. T e i l des Mittelmeeres, 4. im B ö h m e r w a l d , 15. südd. Bergland, 16. L e - sachlich u n r i c h t i g . A h s r welche? Igel, Sack, T a n k , Satz, E g e l , L a n d , Bett, S e k t , Atembeschwerden, 5. europäischer Z w e r g - bensende, 19. Tagesgestirn, 21. Stimmlage, 22. 1. Walachei heißt das rumänische T i e f l a n d dtsch. Eisläuferin, 23. Rheinzufluß, 24. M ä d T a k t , Lese, Ober, B a h n . — Spott ist Selbstlob l staat, 6. Unfug, 7. Sternbild. zwischen S ü d k a r p a t e n und D r a u . von F . Giegold Matt in drei Zügen K o n t r o l l s t e l l u n g : Weiß Ke3, Ta4, L c 3 , e6, Sh4, Bf2, h2 (7) — S c h w a r z Kg5, Be7, e4, h5 (4).

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Nummer 96

ST.VITHER

Seite 7

B R Ü S S E L 1:6.45 Morgengymnastik, 8.10Morgenkonzert, 9.00 Sinfoniekonzert, 12.00„Concert aperitif", 13.15 Intime M u s i k , 14.00 A u s züge aus Operetten, 16.05Orchester Fud Candrix, 18.00 Soldatenfunk,20.00„Heinrich I V . " , 20.30 Holländische Festspiele, 22.15 Tanzmusik.

sik zur Mittagspause, 12.35 Landfunk, 13.15 Italienische Opernklänge, 14.15 M e l o d i e n i m Tanzstil, 16.00 Unterhaltungskonzert, 17.35 Für die Frau, 17.45 Nach der A r b e i t , 18.35 Echo des Tages, 19.30 W . A . Mozart, 22.10 W e n n Sie mich fragen, 23.00 Der Tag k l i n g t aus, 0.10 Importen, 1.15 bis 4.30 M u s i k bis zum frühen Morgen.

W D R M I T T E L W E L L E : 5.05 Start i n dieWoche, 6.05, 7.10 u n d 8.10 M i t Schwung u n d Rhythmus, 6.50 Morgenandacht, 8.45 Für die Frau, 9.00 M u s i k für die Hausfrau, 12.00 M u -

U K W W E S T Bis 8.00 wieSonntags, 8.00 Bunte Reihe, 8.35 Morgenandacht, 8.45 A l t e Kammermusik, 11.00 Barockmusik, 12.00 Zur M i t tagspause, 12.45 Joseph Haas, 13.15 A r a m

Montag, 27. August

as

i*9 ramm Nachrichten B r ü s s e 1 : 7, 8,11.50 (Wetter-und Straßendienst), 12.55 (Börse], 13,16 (Börse) 17,19.30, 22 und 22.55 Uhr. NWDR-Mittel welle: 7, 9. 13, 19, 21.45 und 24 Uhr. U K W - W e s t : 7.30, 8.30, 12.30 u. 20 Uhr. L u x e m b u r g : 6.15, 9, 10, 11. 12.30, 13, 19.15, 21, 22 u n d 23 Uhr. Sendung für die Bewohner der Ostkantone in deutscher Sprache: 17.20 Uhr. (Brüssel I V ) .

S a m s t a g , 25. A u g u s t 1SIG

ZEITUNG

Sonntag, den 26. August

U K W W E S T : bis 8.00 w i e sonntags, 8.00 Hans Bund spielt, 8.35 Morgenandacht, 8.45 Kirchenmusik der Kölner Schule, lO.OOFrisch und munter, 11.30 Johannes Brahms, 12.00 Zur Mittagspause, 12.45 Mittagskonzert,15.00 Immer lustig, 15.30 Blasmusik, 17.00 Teemusik, 18.15 Vergnügte Musikanten, 20.15 E i n wenig heiß, ein w e n i g kühl, 21.15 Paul Temple u n d der Fall Curzon, 23.05 Kleine Ensembles musizieren. Das Fernsehprogramm Sonntag, 26. August B R Ü S S E L : 9.45, 11.00, 13.30 bis 14.30 u n d 16.30 bis 17.45 Weltmeisterschaften i m Radrennnen i n Kopenhagen.

WDR: 6.05 u. 7.05 Hafenkonzert, 7.45 Landf., 6.05 und 7.05 Hafenkonzert, 7.45 Landfunk, 8.00 Orgelkonzert, 9.10 Froher Sonntagmorgen, 11.00 Fantastische Geschichten 12.00 u n d 13.10 Sang u n d Klang, 14.00 K i n d e r f u n k , 14.30 Zur Unterhaltung, 15.00 Was ihr w o l l t , 16.30 Tanztee, 17.15 Sportberichte, 20.00 M u sik erklingt, 22.15 Rhythmen für Dich, 23.15 Von Melodie zu Melodie, 0.05 Serenade, 1.15 bis 4.30 Musik bis zum frühen Morgen.

Prozent zugestehen. Sonst müßte ich als Firmenteilhaber dein Projekt ablehnen." Abela grinste unverschämt. „Also gut, sechzig Prozent für mich", sagte Rafaeli mit der Miene gekränkter Unschuld. Abela erhob sich.„Wann soll ichZafya aufsuchen?" „Ich werde i h n morgen früh anrufen u n d einen Besuch für morgen nachmittag ankündigen." „Es w i r d ein hartes Handeln m i t Zafya werden. Daran hatte ich v o r h i n nicht gedacht. Ich kann dir doch nur 55 Prozent einräumen." „Machen w i r die fünfundfünfzig Prozent gleich schriftlich fest", bat Rafaeli m i t heiserer Stimme. „Sonst landest du noch bei fünfzig Prozent, als ob meine Idee nichts w e r t wäre." 4. K a p i t e l Die Sonne stand i n feuriger Glut hinter der Cheops-Pyramide.Ueber die violetten Dunstschleier, die über der Wüste lagen, huschte es wie goldene u n d rote Schlangen. Der prachtvolle Garten des Menahouse.des Luxushotels, das dicht am Rande der Wüste gegenüber den Pyramiden v o n Gizeh lag, w a r zu dieser frühen Abendstunde noch leer. N u r einige ältere Engländer saßen vor ihren Gläsern und lasen die Zeitung, ohne einen Blick für das Naturwunder zu haben, das sich über der leuchtenden Wüste abspielte.

Dienstag, 28. August B R Ü S S E L I : bis 9.00 w i e montags, 9.00 Concertos, 12.00 Neue Schallplattenaufnahmen, 12.30 Paul Bouveroux an der Orgel, 13.10 Verschiedenes, 13.30 Jean Berens an der elektrischen Orgel, 14.00 Radio-Orchester G. Bethume, 15.00 Orchester Roger Roger, 16.05 Orchester Robert Joassin, 17.15 Für die K r a n ken, 18.00 Soldatenfunk, 20.00 Ferienzeit, 21.00 A u f Entdeckungsfahrt, 22.15 Orchester Rudy Staar. W D R M I T T E L W E L L E : 5.05 M u s i k bringt gute Laune, 6.05, 7.10 u n d 8.10 Frühmusik, 6.50 Für die Frau, 9.00 M u s i k am Vormittag, 12.00 M u s i k zur Mittagspause, 12.35 Landf u n k , 13.15 M u s i k am Mittag, 14.20 Opernkonzert, 16.00 W . A . Mozart, 17.45 Wiederhören macht Freude, 18.35 Echo des Tages, 19.15 Konzert, 22.10 Nachtprogramm, 24.00 Rhythmus der Nacht.

BRÜSSEL I : 6.35, 7.05, 8.10 u n d 9.10 Schallplatten, 10.00 Hochamt aus der Kirche v o n Welkenraedt,11.00 NeueSchallplattenaufnahmen, 12.00 Landfunk, 12.15 Neue Schallplatten, 12.35 Parade der Neuheiten, 13.10 W e l t meisterschaft i m Radrennen, 13.20 Wunschplatten, 14.00 „Endlich Sonntag", 14.30 Promenadenkonzert, 15.00 Sonntäglicher Bummel, 15.30 Weltmeisterschaft i m Radrennen, 16.00 Tanztee, 17.20 Weltmeisterschaft i m Radrennen, 18.00 Schallplatten, 19.00 Halbe religiöse Stunde, 20.00 Troubadoure 1956, 20.30 Russische Märchen, 21.00 M u s i k ohne Worte, 21.30 Ka'barett, 22.15 Orchester Boehme, 23.00 Orchester V i c Baeyens.

UKW WEST: 7.05 Herzlichen Glückwunsch, 7.30 Musikalisches Mosaik, 8.00 Z u m Sonntag, 8.35 Musik, 10.00 Kölner R u n d f u n k - S i n fonie-Orchester, 11.00 Schöne Stimmen — schöne Weisen, 11,30 Kölner Tanz- u n d U n terhaltungsorchester, 12.00 Internationaler Frühschoppen, 12.35 u n d 13.30 M u s i k v o n hüben und drüben, 14.00 Hans Bund spielt, 15.30 Kinderfunk, 17.00 M u s i k für dich, 18.00 Orchester Hermann Hagestedt, 20.15 Requiem, v. H . Berlioz, 23.15 Ein Gast aus Berlin, 24.00 Tanzmusik aus Uebersee.

Chatschaturian, 15.00 Walzer der Liebe, 17.00 Teemusik, 18.30 M u s i k z u m Feierabend,20.15 Sommerliche Kleinkunst, 21.00 Das Gästebuch, Kabarett, 23.05 Igor S t r a w i n s k y .

L A N G E N B E R G : 12.00 bis 12.30 Der internationale Frühschoppen, 13.30 bis 16.30 Pferdestärken. Uebertragung v o m Nürburgring u n d v o n einem Pferderennen i n Iffezheim, 16.30 bis 18.00 Radweltmeisterschaften 1956, 20.00 bis 22.00 Bitte recht freundlich, 22.05 bis 22.30 Wochenspiegel. Montag, 27. August B R Ü S S E L : Keine Sendungen. L A N G E N B E R G : 16.30 Kinderstunde, 17.00 Wochenspiegel, 20.00 Tagesschau, 20.45 bis 22.00 Fräulein Blaubart, Fernsehkomödie. Dienstag, 28. August

Photo! Ph. Robolus (C.G.T.)

Alter Winkel in Burg-Reuland braun u n d nicht weiß, es w a r v o n einer bleichen, etwas gelblichen A r t . Die Augenlider w a r e n schwer, über ihnen standen buschige, stark geschwungene A u genbrauen, die an der Nasenwurzel zusammengewachsen w a r e n . Es mochte richtig sein, daß der M a n n aus dem Yemen stammte. Er war gedrungen u n d klein, dabei v o n einer katzenartigen Beweglichkeit. „Habe die Güte, mich zu entschuldigen, A b e l a " , sagte er zu seinem Begleiter. „Ich w i l l nur eine Dame meiner Bekanntschaft begrüßen."

stand. „Ich w i l l gar nicht beschönigen, daß ich ein wenig zu ungestüm w a r . Miss O s w a l d ist m i r böse. A b e r das gibt sich, m e i n Herr. Das w i r d sich geben. W i r sind nicht i n Europa. M i r hat meine Verliebtheit einen Streich gespelt. M a n verliert hier manchmal die kühle Besinnung. Manchmal auch i n Europa, nicht w a h r ! A b e r jetzt soll alles begraben u n d vergessen sein. Es w i r d Miss O s w a l d vielleicht v o n Nutzen sein, m i t dem guten alten Zafya ein w e n i g befreundet zu bleiben. W e r k a n n wissen, was die Z u k u n f t b r i n g t ? "

„Ich trage Ihnen nichts nach, H e r r Z a f y a " , sagte Ilse. Sie vermied es, den Araber b e i m Abela blickte nach der Richtung, i n der ZaSprechen anzusehen. „Ich kannte eben Mänf y a sich entfernte. Er bemerkte Ilse O s w a l d . ner w i e Sie noch nicht, w e n n sie m i t einem „Sieh da, dort liegen also die Interessen Zaschutzlosen Mädchen unter einem Dach w o h fyas", murmelte er, während er die Sekretänen. Ob w i r Freunde werden, w i r d die Zeit r i n seines Kompagnons höflich grüßte. erweisen. Das hängt ganz v o n Ihnen ab. W i r Ilse griff w i e hilfesuchend nach Holts A r m , Europäer haben über Freundschaft eigeneBeals sich Zafya m i t fast unhörbaren Schritten g r i f f e " i h r e m Tisch näherte. „Sehr gut, sehr g u t " , rief Zafya. Sein Ge„Ich b i n sehr erfreut, Sie hier zu t r e f f e n " , sicht strahlte, als hätte Ilse i h n weiß Gott w i e sagte Zafya. Er übersah, daß Ilse i h m nicht glücklich gemacht. Er versuchte ihre Hand zu die H a n d reichte. Dann verbeugte er sich vor fassen u n d m i t seinen stark geschwungenen H o l t u n d stellte sich selbst vor. Lippen einen Kuß darauf zu drücken. Ilse „Ich b i n w i r k l i c h glücklich, daß w i r uns ge- ließ i h m nur w i d e r w i l l i g die Hand, dann entt r o f f e n haben", f u h r Z a f y a fort, „um so mehr, zog sie sie i h m m i t einer hastigen Bewegung. als ich jetzt die Ehre habe, m i t I h r e m Chef i n M a n begann bereits aufmerksam zu werden.

nähere Geschäftsverbindung zu kommen. Ich „Sie verzeihen, daß w i r Sie verlassen müshatte heute morgen eine Besprechung m i t sen?" sagte H o l t m i t eisiger Höflichkeit. Er i h m . Da erfuhr ich erst, daß Sie seine Sekre- hatte Ilses hilfesuchendenBlick bemerkt.„Wir tärin sind. Welch kostbarer Z u f a l l ! Sie haben w o l l e n noch zu den Pyramiden hinüber." Ilse und Holt hatten i h r Abendessen ein- doch nichts dagegen, w e n n ich einen Augen„Natürlich, natürlich", stimmte Zafya lebgenommen, da sie bei Sonnenuntergang noch blick Platz nehme?" haft zu. Sein Gesicht verzog sich zu einem zu den Pyramiden hinreiten w o l l t e n . Ohne eine A n t w o r t Ilses abzuwarten, ließ glatten Lächeln. „Die Pyramiden sind nach Plötzlich zuckte Ilse zusammen. A n einem sich Zafya i n den breiten K o r b s t u h l fallen, Sonnenuntergang am schönsten, w e n n die gewöhnlichen Touristen m i t i h r e m großen T r u der Nebentische hatten z w e i Herren Platz ge- der an der l i n k e n Seite Ilses stand. nommen. „Oh, nicht so ein böses Gesicht, Miss Os- bel verschwunden sind. M a n muß die Sphinx „Der mit dem Fez ist Z a f y a " , flüsterte Ilse. w a l d ! " bat er u n d sein A n t l i t z sah w i e das am A b e n d ansehen. Sie ist rätselhaft, nicht Sie war bleich geworden. „Der andere ist eines ungezogenen Buben aus, der geschol- wahr. Beinahe so rätselhaft w i e junge Mäd• ten w i r d . „Sie tragen m i r doch hoffentlich chen aus Europa!" Abela, der Kompagnon Rafaelis." nichts nach? Es ist traurig, sehr traurig, w e n n „Mir schaudert vor diesem Z a f y a w i e b e i m Derlngenieur sah aufmerksam zu denMännern am Nebentisch hinüber. Zafya hatte I l - man i n meinen Jahren W i t w e r ist, meine lie- A n b l i c k eines Reptils", sagte Ilse, als sie vor der Hotelterasse standen u n d das Geschnatse bemerkt.Er machte eine förmliche Verbeu- be Miss O s w a l d . " Geschmeidig wandte er sich jetzt an H o l t , ter der sich anbietenden Kameltreiber über gung. Holt sah, w i e es i n den dunklen Augen des Mannes aufglühte. Sein Gesicht w a r nicht dem schon die Unmutsfalte auf der S t i r n sich ergehen ließen.

B R Ü S S E L : Keine Sendungen. L A N G E N B E R G : 16.30 Jugendstunde, 17.00 Europäisches Jugendmagazin, 20.00 Goethes Geburtstag, 21.10 Die Laune des Verliebten, ein Schäferspiel.

„Das gerade ist nicht g u t " , erwiderte Holt. „Solchen Leuten muß man überlegen gegenübertreten.Der M a n n w i r d sofort k l e i n . w e n n er beim Gegenüber Sicherheit fühlt. Solange er deine Angst kennt, spielt er m i t dir w i e die Katze m i t der M a u s . " „Mag es sein, w i e es w i l l . " Ilse war noch immer ungewöhnlich blaß. „Der M a n n ist m i r widerlich. Der ungeheure Reichtum, den man i h m nachsagt, v e r t i e f t diesesGefühl nur noch. A b e r lassen w i r uns diesen schönen A b e n d nicht verderben. Morgen fährst du ohnehin nach Osten, dann b i n ich wieder ganz allein . . . " H o l t erwiderte nichts.Die Kameltreiberhatten Ilse i n den Sattel eines der wartenden Tiere gehoben, das sich mühsam aufrichtete.

Zafya schritt m i t mißmutigem Gesicht zu seinem Tisch zurück. Nichts w a r v o n der Liebenswürdigkeit zurückgeblieben. „Du w i r s t alt.mein Lieber!" Spöttisch klang Abelas Stimme. Anscheinend hast du nichts anderes zu t u n , als jungen blonden Mädchen nachzulaufen. Ich wußte gar nichts v o n deinem Interesse für Rafaelis Sekretärin." „Sie w a r früherErzieherin meines Kindes." Zafya gab seiner Stimme einen gleichgültigen Klang. „Vor ein paar Stunden habe ich erst von Rafaeli erfahren, daß sie jetzt bei i h m beschäftigt ist. Er erklärte, daß er sie für wichtige Botschaften benutze. Sie sei zuverlässig, u n d auch ich könne mich auf sie verlassen. Deshalb w o l l t e ich sie begrüßen." „Nun g u t . " Der Araber befahl dem Kellner, eine Wasserpfeife zu bringen. Dann w a n d t e er sich wieder an Zafya. „Kommen w i r auf das Schiff zurück. D u weißt ja v o n Rafaeli, daß w i r uns deswegen an dich wenden. W e l ches Schiff hast du zur Verfügung?" „Die ,Phönix',8000 Tonnen", erwiderte Zafya. „Viel zu k l e i n ! " f u h r A b e l a auf. (Fortsetzung folgt.]

N u m m e r 96

S a m s t a g , 25. A u g u s t 1956

ST.VITHER ZEITUNG

Seite 8

Der großartige Trick des Herrn JefTersen

KRIMINALHUMORESKE

VON

H e r r J o h n Jeffersen, einziger Angestellter und I n h a b e r seines Detektivbüros „ A r g u s a u g e " bildete sich ein, ein b e r ü h m t e r Detektiv zu sein. Trotz dieses nur mit „Größenwahn" zu bezeichnenden I r r t u m s w ä r e es i h m beinahe geglückt, einen Dieb zur Strecke zu bringen — aber eben nur beinahe . . . U n d das k a m so: I m Eisenbahnabteil saß neben Jeffersen ein netter, freundlicher Herr, mit dem er sich a u s gezeichnet unterhielt. Plötzlich hatte Jeffersen eine Idee. „Gestatten — Jeffersen, Detektiv", stellte er sich seinem Nachbar vor. D e r M a n n erschrak sichtlich. E i n e n Detektiv neben sich zu haben, hatte er wohl nicht erwartet. Aber er faßte sich bald wieder. „Interessant!" sagte er, etwas freundlicher als bisher. „Ich habe noch nie etwas von I h n e n g e h ö r t . . ." D i e Tatsache, daß es jemand gab, der i h n nicht kannte, beunruhigte Jeffersen sichtlich. A u f seinem Gesicht erschien ein selbstbewußtes Lächeln, als er scheinbar gelangweilt fortEuhr:

HEINZ

KAMPMANN

„Aber ich kenne S i e ! — Sie sind Mister M e l ton B r o w n und wohnen in London, K a s t a n i e n allee dreizehn . . . " E i n e n Augenblick schien der nette, f r e u n d liche H e r r verblüfft. Plötzlich aber schlug er sich mit beiden Händen auf die Schenkel und lachte: „Großartiger T r i c k ! — A b e r mich können S i e damit nicht verblüffen. Sie haben meinen N a men natürlich auf dem Schildchen an meinem Koffer oben im Gepäcknetz gelesen, Mister Jeffersen. — I n der Tat, Sie sind ein g r o ß a r t i ger Detektiv!" I n diesem Augenblick w a r Jeffersens große Chance schon hoffnungslos geschwunden, ohne daß er es merkte. A l s der Zug auf der nächsten Station hielt, verließ er das Abteil, ohne seinen Nachbar eines Blickes zu würdigen. „Armseliger Anfänger", murmelte der nette, freundliche H e r r vor sich hin und blickte dem Davoneilenden spöttisch nach. D a n n setzte er sich behaglich in seine E c k e und betrachtete mit einem fast liebevollen Blick den gestohlenen Koffer.

Buchhalter Petersen wünschte Gehaltserhöhung HERR

IM HAUSE

/ HUMORESKE V O N MARIETTA BECKER

I m B ü r o der „Elektroblitz" saß Buchhalter K l a u s Petersen. Wohl an die zwanzig Jahre. E r w a r ein d ü r r e s Männchen mit finniger Haut und entzündeten L i d e r n . E r rechnete mit E i f e r die S o l l - und Haben-Seiten nach. Jedoch wollte das Resultat diesmal nicht stimmen. K l a u s P e tersen w a r nicht bei der Sache. A m Morgen hatte es daheim einen Auftritt gegeben. Z w i schen seiner F r a u und ihm. Geredet hatte allerdings nur sie. F r a u Petersen, w a r kräftig und groß. Mit stimmgewaltigem Organ hatte sie i h r e m Gatten nahegelegt, endlich um G e h a l t s aufbesserung nachzusuchen. Die Preise seien unerträglich und auch mit ihrer Garderobe h a pere es an allen Enden und Ecken. Nachdem sie sich über die Milch-, F l e i s c h und Fettpreise des längeren ausgesprochen hatte, e r k l ä r t e sie, sie müsse wohl von allen

VERGESSEN Wie weh dir auch getan die Welt, Du mußt dich doch mit ihr versöhnen Und zu vergessen dich gewöhnen; Denn sie allein ist's, die dich hält. Wer an sie glaubt mit starkem Herzen Besieget ihren Widerstand Und schafft sichMut aus bittren Schmerzen, Zu tun, was er für recht erkannt.

w a h n s i n n i g ! Verrichtet I h r e F r a u n u n die A r beit oder tun Sie es?" — „Natürlich ich, H e r r Pfeiffer . . . " „Hm . . ." nickte der Chef und schaute intensiv an seinem Buchhalter vorbei. „Tscha, mit einer Gehaltsaufbesserung ist das so eine Sache, mein lieber Petersen. Sie als E h e m a n n werden verstehen, daß auch ich meinerseits z u vor mit meiner F r a u Rücksprache nehmen muß, nicht w a h r ? " „Durchaus, H e r r Pfeiffer! D u r c h a u s ! " Petersen sah plötzlich viel fröhlicher aus. E r straffte sogar den Rücken. „Frauen wollen auch ein Wörtchen mitzureden haben " U n d er verneigte sich und ging. Draußen aber wischte er sich den Schweiß von der S t i r n . Also auch der allgewaltige H e r r Pfeiffer konnte nicht tun und lassen, was i h m beliebte. Also auch er tanzte nach der Pfeife seiner F r a u . . . Petersen war selig darüber. E r fühlte sich plötzlich nicht mehr allein. J a , er fing sogar an, ein Liedchen zu pfeifen, als er sich auf den Heimweg machte. Und er v e r g a ß über dieser männlichen Solidarität, die ihn mit dem Chef verband, daß ihn daheim bestimmt eine gewaltige Gardinenpredigt erwartete. E s galt, sie mit F a s s u n g zu ertragen, denn selbst die Chefs waren Menschen und keine — Halbgötter.

DER

Manche L e u t e behaupten, daß K o n s t a n t i n . A b e r , bitte, urteilen Sie selbst: Neulich traf er Brigitte und sagte strahlend: „Ich bin entzückt, Sie wiederzusehen, F r ä u lein Brigitte! Was fangen w i r mit diesem schönen Nachmittag a n ? " „Gar nichts", sagte Brigitte und sah gar nicht so abweisend aus, „ich habe nämlich keine Z e i t . . ." K o n s t a n t i n ü b e r h ö r t e das, nahm ihren A r m u n d schlug vor: „Gehen w i r halt ins K i n o ! " A b e r Brigitte schüttelte den K o p f : „Ich hab' den P u r z e l mit, Konstantin, und H u n d e dürfen nicht ins K i n o . " „Wenn's weiter nichts ist", sagte Konstantin, „ich hab' da einen Bekannten — gleich um die E c k e — der paßt gern ein bißchen auf I h r e n P u r z e l auf. Ist ein rechter Hundenarr, wissen Sie." U n d schon hatte er die L e i n e in der H a n d . „Ich bin gleich wieder zurück, Brigitte. Sein'n S i e so nett und besorgen Sie inzwischen die Eintrittskarten, j a ? " D a n n eilte er davon. — Z u m nächsten P o l i zeirevier, wo er den Hund als „Zugelaufen" abgab. Zehn Minuten - äter k a m er mit betrübtem Gesicht angetrottet.

©enfe tüieijer

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CMceiöe . . .

D e r Höhepunkt des Jahres, j a auch der Höhepunkt des Sommers, ist überschritten, wenn unter der scharfen K l i n g e der Sense die Halme des Getreides zu Boden sinken. Felder, auf denen die G a r b e n stehen, mehr noch die Stoppelfelder, zeigen, daß der Herbst nahe Ist

GEWOHNHEITSTRINKER

I n jener Zeit, als C h i n a noch nicht rot war, w a r Mr. Williams englischer Konsul in Schanghai. Da er Junggeselle war und nicht recht wußte, wie er die Zeit, die ihm sein A m t ließ, totschlagen sollte, pflegten sich Freunde und Freundinnen allabendlich bei ihm zu v e r s a m meln, und man sprach dem Alkohol munter zu. Mr. Williams wohnte in einem teuren Hotel, bezahlte aber ohne Murren die recht gepfefferten Rechnungen, weil er überaus zuvorkommend und aufmerksam bedient wurde. Man las ihm sozusagen jeden Wunsch von den Augen ab. E i n e s Abends, man hatte dem Whisky schon mächtig zugesprochen, goß Mr. Williams in übermütiger L a u n e einen tüchtigen Schluck Whisky in das Goldfischbassin, in dem ein prächtiger Goldfisch sich seines Daseins freute. E s war unglaublich, wie mobil der Bursche wurde nach dieser unerwarteten und ungewohnten Spende. Seine närrischen Kapriolen belustigten die ganze Gesellschaft Obwohl einige Gäste überzeugt waren, der Alkohol werde ihm schaden, war diesen düsteren V o r aussagen zum Trotz der Goldfisch a m nächsten Tage bei bestem Wohlbefinden, was den K o n sul veranlaßte.'ihm eine noch k r ä f t i g e r e Dosis Alkohol zu verabreichen.

Es gibt doch noch ehrliche Menschen HEITERE GESCHICHTE V O N

uie

S C H A N G H A I WAR U M EINE S E N S A T I O N Ä R M E R

Julius Hammer Heiligen verlassen gewesen sein, als sie ihn zum M a n n genommen habe. Z u all dem nickte K l a u s Petersen nur. E r kannte diese Unterhaltungen zur Genüge. Nachdem er sein Butterbrot hinuntergewürgt hatte, ging er ins B ü r o . Wie jeden T a g . U n d nunmehr saß er hier, und die Zahlenkolonnen tanzten vor seinen Augen. Nach Feiersbend ging er zum Chef. H e r r Pfeiffer w a r sonst ein gemütlicher Mensch. Bloß wenn es um Geld ging, war er hart wie G r a n i t . E r saß an diesem Abend rauchend und mit sehr j o v i a l e r Miene hinter seinem g e w a l tigen Schreibtisch, und betrachtete das d ü r r e Männchen, das vor i h m stand, mit einem gewissen Wohlwollen. „Nun, H e r r Petersen, w a s haben S i e denn auf dem H e r z e n ? " begann er ohne Umschweife. „Es ist bloß . . . meine F r a u meinte", stotterte der unglückliche Buchhalter und verhaspelte sich i m m e r mehr. „Also meine F r a u sagte, i n Anbetracht meiner langjährigen Tätigkeit in I h r e m geschätzten Unternehmen, und angesichts meiner gewissenhaften Arbeit, soll ich . . " „ K ü n d i g e n ? ? " fragte der Chef brüsk. „Aber nein, H e r r Pfeiffer, nicht kündigen, bloß . . ." „ A h a . . . Gehaltserhöhung, mein Lieber, w i e ? " D a s w a r schon eine Drohung, wie er es sagte. — „Gewiß, meine F r a u meinte . . . " — „ V e r d a m m t nochmal, Petersen, Sie machen mich noch

H u n fätjrt

O LF W E D D Y - P O E N I C KI „Der P u r z e l hat sich losgerissen, Brigitte." „ E r ist w e g ? " fragte sie bestürzt. K o n s t a n t i n nickte b e k ü m m e r t . „Als er einen — einen B o x e r sah, sprang er wie ein Panther los, die L e i n e entglitt meiner H a n d . . . ich lief i h m nach, aber die vielen M e n schen . . . Machen Sie sich keine Sorgen, B r i gitte, der kommt schon wieder] D e r weiß,' w a s es heißt, H u n d bei I h n e n zu sein! — A m besten ist, Sie fragen heute abend m a l auf d e m P o l i zeirevier nach, das ist ganz i n der N ä h e ! " Obwohl Brigitte untröstlich w a r , ging sie m i t K o n s t a n t i n ins K i n o . . .

* A m nächsten T a g traf sie i h n a m Opernhaus. „Da ist er, Konstantin — unser Ausreißer! Ich bin I h n e n ewig dankbar f ü r den T i p l P u r zel w a r tatsächlich auf dem Polizeirevier a b gegeben worden!" „Sehen S i e " , brummte Konstantin, „es gibt doch noch anständige und ehrliche Menschen." „Gibt es", bestätigte Brigitte. „Und w e i l m a n solchen Anstand belohnen soll, habe ich auf dem R e v i e r fünfzig Mark f ü r den M a n n h i n terlassen, der P u r z e l abgeliefert hat. I c h hoffe nur, der F i n d e r w i r d sich dort melden." # E r meldete sich. Sehr. \ um die Mittagsstunde holte Konstantin sich die Belohnung ab.

/ VONTEDGLOVER

M a n lachte, man wunderte sich, man schloß Wetten ab Die einen meinten, auf die D a u e r werde der Goldfisch es nicht aushalten, die a n deren wetteten darauf, er werde zum G e w o h n heitstrinker werden und schließlich überhaupt nur noch im Alkoholrausch leben können. Mit jedem T a g wurden die Wetten höher und das Interesse der Besucher lebhafter. J a , der Goldfisch des Konsuls wurde in Schanghai geradezu berühmt. So k a m der Letzte des Monats heran und mit ihm die Hotelrechnung, die diesmal noch weit höher w a r als gewöhnlich. Der Konsul prüfte erstaunt die einzelnen Posten und fand am Schluß der Rechnung die folgende Aufstellung: „30 Goldfische zu drei Dollar pro Stück = 30 D o l l a r . " D e r gewissenhafte Boy, der den K o n s u l b e diente, hatte gleich am ersten Morgen nach der „Alkoholprobe" den Goldfisch tot i m B a s -

ES

sin gefunden und sofort E r s a t z besorgt. — U n d so w a r es dreißig Tage lang weitergegangen. Schanghai w a r wieder u m eine ä r m e r geworden.

Sensation

Die Feuerprobe Bevor Heinrich K l e i s t seine Werke z u r V e r öffentlichung gab, pflegte er sie sich vorlesen zu lassen, um sie selbst besser beurteilen zu können. A l s Vorleser bevorzugte er seinen F r e u n d F e r d i n a n d August H a r t m a n n . „ W a r u m lassen Sie gerade H a r t m a n n lesen?" fragte erstaunt ein Bekannter, der einer V o r lesung der Hermannschlacht beigewohnt hatte. „Er liest doch so entsetzlich schlecht." „Gerade deshalb", antwortete Kleist, „wenn m i r meine Sachen immer noch gefallen, trotzdem er sie vorgelesen hat, dann müssen sie wirklich gut sein."

Wer soll denn diesen Spektakel aushalten? HAT

GEKLINGELT

/ HEITERE STORY V O N C.G.ALEXANDER

C l a r k v i l l e ist nicht Chicago, aber eine B a n k ist eine B a n k . U n d auch wenn sich i n dreißig J a h r e n kein Überfall ereignet hatte, wie es bei Holgerson & Co. der F a l l war, so waren Sicherheitsmaßnahmen schon deshalb am Platz, weil die verehrliche Kundschaft ihre Dollar gut aufgehoben wissen w i l l . Holgerson & Co. gingen also mit der Zeit, und keine Alarmvorrichtung w a r ihnen zu teuer. F r a n k Get.tle war seit achtundzwanzig J a h ren bei Holgerson Kassierer Noch kein Cent w u r d e in dieser Zeit entwendet oder hatte u n rechtmäßig seinen Besitzer gewechselt, kein Sirenengeheul die Schalterruhe gestört. Aber F r a n k Gettle w a r mit diesem Zustande keineswegs so zufrieden wie seine Chefs. E r hatte in seiner Jugend fleißig K r i m i n a l r o m a n e gelesen und gefiel sich darin, seinen Beruf mit einer Gloriole des Abenteuerhaften und G e f ä h r lichen zu umgeben S e h r zum Mißvergnügen der örtlichen Polizei, die er allzu häufig auf „verdächtige Elemente" hetzte, die nur in seiner Phantasie existierten. „Sam Q u i l l , der König der G e l d s c h r a n k knacker, ist i n der Stadt", sagte er eines Tages zu Polizeiinspektor Smith. „Passen Sie nur gut auf!" „Oh, w i r haben den Mann schon vor einer Stunde gefangen", erwiderte Smith. E r w u ß t e genau, daß S a m Q u i l l eines der Lieblingsgespenster des verrückten K a s s e n beamten war. D e r ganze Stolz F r a n k Gettles w a r die neueste Alarmanlage der F i r m a . Sie w a r aber auch w i r k l i c h ein kleines W u n d e r w e r k der Technik. E r brauchte nur mit dem F u ß einen unauffällig unter seinem Platz angebrachten Klingelknopf zu berühren, und schon brüllten auf der nahe-

gelegenen Polizeistation sämtliche Alarmglocken. F a s t dreißig J a h r e hatten die Banditen ihre Chance verpaßt, drei Tage w a r die neue A n lage in Betrieb — da kamen sie tatsächlich. F r a n k Gettle w a r gerade beim Frühstück. Schwupps sprang die T ü r auf, eine Scheibe klirrte, und vier maskierte M ä n n e r drangen in den Schalterraum ein. Blitzschnell, mit einem wohligen G r u s e l n i n der Magengegend, erfaßte F r a n k die Situation. Jetzt konnte er beweisen, daß er seines Berufes würdig w a r . Morgen würde das . C l a r k v i l l e Echo' es i n Schlagzeilen v e r k ü n d e n : Geistesgegenwärtiger B a n k k a s s i e r e r verhindert Millionenraub! A l s einer der Maskierten ihm sein Schießeisen unter die Nase hielt, hob er u n b e k ü m mert die Hände hoch und trat mit dem F u ß kräftig auf den verborgenen Signalknopf. Dann schaute er in aller G e m ü t s r u h e zu, wie die Gangster die Banknotenbündel z u s a m m e n rafften und in einen bereitgehaltenen K o f f e r verstauten. Sollten sie nur — jeden Augenblick mußte der Überfallwagen der Polizei e i n treffen! Nichts dergleichen geschah! Doch zwei Minuten, nachdem sich die R ä u b e r unbehelligt mit ihrer Beute aus dem Staub gemacht hatten, klingelte bei dem Besitzer der B a n k , Mister Holgerson, das Telefon und eine ärgerliche Stimme sagte: „Hier Polizeiinspektor S m i t h . — Ach, v e r anlassen Sie doch bitte I h r e n K a s s i e r e r , seine dummen Scherze zu unterlassen — Seit fast einer Viertelstunde hat er den F u ß auf der Alarmglocke! — Wer soll denn den Spektakel h'er aushalten?!"

Nummer 96

Seite 3

ST.VITHER

Samstag, 25 August 1956

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DOEPGEN-BERETZ, Ministerrat zusammengetreten Untersuchungskommission über Marcmelle BRÜSSEL. Unter Vorsitz v o n Erstminister Van Acker trat am Freitag morgen der M i nisterrat zusammen. Nachdem die Minister Rey (Wirtschaft) u n d Troclet (Arbeit u n d Soziale Sicherheit) Bericht über den Verlauf der Rettungsarbeiten i n Marcinelle erstattet hatten, beschloß der Ministerrat die Schaffung einer Untersuchungskommission, w e l che die Ursachen und Verantwortlichkeiten der Katastrophe klären soll, Die Kommission soll unter dem Vorsitz einer Persönlichkeit aus der Justiz arbeiten. Vizepräsident w i r d der Generaldirektor der Grubenverwaltung Vandenheuvel, der auch die Rettungsarbeiten leitete. Hinzugezogen werden Vertreter aller Gewerkschaften, der Hohen Behörde für Kohle u n d Stahl, der allgemeinen Grubenverwaltung u n d der italienischen A r b e i ter, die von ihrer Regierung oder v o n der italienischen Botschaft inBrüssel namhaft gemacht werden. Diese Kommission erhält weitgehendste Befugnisse. Ihre Mitglieder haben Zugang zur Unglückszeche, können i n die Grube einfahren und alle Dokumente einsehen. Sie sind durch kein Berufsgeheimnis gebunden. Die Untersuchungen sind unabhängig v o n den im Gange befindlichen gerichtlichen U n tersuchungen. Der Ministerrat beschloß ebenfalls die sofortige Revision der Polizeiverordnungen i n den Gruben. A m kommenden Dienstag w i r d Erstminister Van Acker über die Verteilung der eingegangenen Spenden entscheiden.

«Ciske - Ein Kind braucht Liebe« Ciske ist ein Junge, w i e man i h n i n jeder Großstadtstraße findet, i n Lumpen, mager und bleichgesdchtig, aber m i t hellen, klugen Augen. Er ist der Chef einer Bande, die m i t Fußballspielen, Raufen u n d ähnlichen Dingen die Zeit totschlägt. Jedoch bahnt sich hinter all diesem jugendlichen Unfug das Drama an. Der Junge hat kein richtiges Zuhause. Sein

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Vater ist Matrose u n d seine M u t t e r führt ein flottes Leben. Ciske stört sie u n d so regnet es Ohrfeigen. W i e der Junge dann u n g e w o l l t zum Mörder w i r d u n d w i e es i h m weiter ergeht, w i r d i n sehr realistischer Weise geschildert. Es ist die ganze Tragödie der heruntergekommenen u n d verlassenen Jugend, die nicht v o n G r u n d auf schlecht ist, sondern die erst durch ihre Umgebung u n d die Erwachsenen schlecht gemacht w i r d . Nicht umsonst wurde dieser F i l m , der am kommenden Samstag, Sonntag u n d Montag i m CORSO läuft, auf der Biennale v o n Venedig m i t dem „Silbernen Löwen" ausgezeichnet.

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Die Wirtin zur Goldenen Krone I n dieser charmanten u n d flotten Verwechslungskommödie k o m m e n dieLacher bestimmt auf ihre Kosten.DasSzenario ist so verzwickt, daß man sich unwillkürlich fragt, ob es einen Ausweg aus all diesen Situationen geben kann. M i t Darstellern w i e Paula Wessely, Theo Lingen u n d Oskar Sima ist dem F i l m v o n vorneherein der Erfolg gesichert. Wunderschöne A u f n a h m e n i n Agfacolor machen den Film, dessen Regie Theo Lingen selbst geführt hat, zu einem einmalig d r o l l i gen Ganzen. Er läuft i m CORSO am nächsten Dienstag u n d M i t t w o c h .

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Große Fußballspiele in St.Vith

Bayerischer Ministerrat zum Würzburger US-Prozeß

l i k u m Gelegenheit geben, den Verein zu u n - D e r Bayerische Ministerrat n a h m i n einer unterstützen. Die Auslagen, nicht nur der Spie- gewöhnlich scharfen Erklärung zu den Vorgänle am kommenden Sonntag, sondern der gan- gen bei der Zeugenvernehmung i m W ü r z b u r g e r zen kommenden Saison sind ungewöhnlich Strafprozeß gegen sieben amerikanische Soldahoch. Der Verein k a n n nur etwas leisten, ten Stellung. w e n n i h m ein M i n i m u m an finanziellen M i t teln zur Verfügung steht.- H o f f e n w i r , daß die St.Vither daran, denken. Morgens 10.30 U h r messen sich die ReAusländische Währungskurse •Der R. F. C. S t . V i t h hat es sich führwahr servemannschaften der beiden Vereine. Bei Offizielle Wechselkurse nicht leicht gemacht, denn er hat sich einen den unsrigen sind einige junge Elemente vor- 100 Französische Fr. 14,14475 14,21475 Gegner aurgesucht, der theoretisch v i e l stär- handen, deren Beobachtung auch das Publi1 Schweizer Fr. 11,3980 11,4480 ker sein müßte. Es bleibt jedoch abzuwarten, k u m sich nicht entgehen lassen sollte. 1 USA-Dollar 49,805 50,005 Die „Alten H e r r e n " beider Vereine spieob der Gegner diese rein theoretische Ue1 D-Mark 11,88025 11,93025 berlegenheit auch i n die Praxis umsetzen len u m 14.30 Uhr. W e r annimmt, es handele 13,042 13,092 1 Holland. Gulden werden kann, denn schon oft hat sich die sich u m alte verkalkte Knaben täuscht sich 1 Engl. P f u n d 138,795 139,295 hiesige Mannschaft bei schweren Spielen ganz gewaltig. Sie sind noch f l i n k genug, ein 100 Ital. L i r e 7,972 8,012 selbst übertroffen u n d Gegnern paroli gebo- schönes flottes Spiel hinzuzaubern u n d haKurse des freien Devisenmarktes ten, die auf dem Papier sehr viel stärker ben vor allem voraus, daß sie „mit Köpfchen" 100 Französische Fr. 11,60 11,90 waren. Schließlich ist das Resultat dieses spielen. 1 Schweizer Fr. 11,55 11,75 Spieles nur zweitrangiger Bedeutung, wichDer Hauptschock beginnt u m 16 Uhr. A u f 1 USA-Dollar 49,60 50,25 tig ist nur, daß unsere Mannschaft aus die- i h n sind w i r alle gespannt. H o f f e n w i r , daß 1 D-Mark 11,70 11,90 sem Spiel lernen k a n n u n d daß sie sich v o l l dieser Kampf hart, aber fair verlaufen u n d 1 H o l l a n d . G u l d e n 1275 12,95 einsetzt. W e n n sie spielt, w i e sie es letzten dadurch zu einer W e r b u n g für den Fußball 1 Engl. P f u n d 129,50 131,50 Sonntag gegen W a l l o n i a Weismes zeigte, w i r d , der es gebrauchen k a n n . 100 Ital. L i r e 7,85 8,05 dann ist der Zweck dieses Spieles, was die Abends f i n d e n sich die Spieler u n d Ver1 Österr. Schilling 1,88 1,94 Spieler anbetrifft, v o l l erreicht. Die Veran- einsmitglieder zu einem gemütlichen Tanzstaltungen haben aber noch einen weiteren u n d Unterhaltungsabend i m Saale Even- Die erste K u r s z a h l gilt f ü r den A n k a u f , die zweite f ürjden V e r k a u f . Zweck. Sie sollen dem sportfreudigen Pub- Knodt zusammen.

S T . V I T H . Den zahlreichen Fußballfreunden unserer Gegend werden am kommenden Sonntag m i t den durch den R. F. C. S t . V i t h organisierten Spielen einige ganz besondere Genüsse geboten. I m Rahmen seiner Vorbereitungsspiele für die kommende Saison hat der Verein den S. C. Bonn-West eingeladen, der m i t d r e i Mannschaften i n unserer Stadt zu Gast sein w i r d .

Burgfestfin Burg-Reuland

ggf.

Wie w i r i n unserer letzten Ausgabe berichteten, w u r d e das Burgfest a m vergangenen Sonntag z u e i n e m s c h ö n e n E r f o l g . Unser l i n k e s Bild zeigt den^Präsidenten des Werbeausschusses Notar Duchateau m i t d e m Präsidenten d e r ÜSIS, R. A. Bragard u n d a n d e r e n Gästen. Das rechte Bild zeigt die Trachtengruppe N i d r u m u n d den M a n d o l i n e n v e r e i n beim „Lancier"

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