Wort-Gottes-Feier zum Fest der Erscheinung des Herrn

Dreikönig Mt 2, 1–12 Wort-Gottes-Feier Gott im Kleinen entdecken Wort-Gottes-Feier zum Fest der Erscheinung des Herrn 1 Alle Eingangslied: GL 141 ...
Author: Barbara Fiedler
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Dreikönig Mt 2, 1–12

Wort-Gottes-Feier

Gott im Kleinen entdecken

Wort-Gottes-Feier zum Fest der Erscheinung des Herrn 1 Alle

Eingangslied: GL 141

2 Gl

Liturgische Begrüßung

(+) Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. (Amen.) Die Gnade des gütigen und menschenfreundlichen Gottes sei mit euch. (Und mit deinem Geiste.)

4 Gl

Kyrie

Herr Jesus Christus, Gott erscheint in dir den Hirten auf dem Feld. Herr, erbarme dich. Herr Jesus Christus, Gott erscheint in dir den Sterndeutern aus dem Osten. Christus, erbarme dich. Herr Jesus Christus, Gott erscheint in dir bei deiner Taufe im Jordan. Herr, erbarme dich. 5 Gl

Eröffnungsgebet

Allherrschender Gott, durch den Stern, dem die Weisen gefolgt sind, hast du am heutigen Tag den Heidenvölkern deinen Sohn geoffenbart. Auch wir haben dich schon im Glauben erkannt. Führe uns vom Glauben zur unverhüllten Anschauung deiner Herrlichkeit. Darum bitten wir durch Jesus Christus. 6 Lek

Erste Lesung: Jes 60, 1–6

7 Kan

Psalm: GL 153

Ideenwerkstatt Gottesdienste · Nr. 1 · 2011

Im heutigen Evangelium machen sich Sterndeuter aus dem Osten auf, um Jesus zu sehen. Sie wissen noch nicht wirklich, wer Jesus ist, aber sie sind auf der Suche. Etwas in ihrem Inneren drängt sie, etwas, das so stark ist, dass sie nicht locker lassen, dass sie zu Hause alles stehen lassen und sogar in ein anderes Land reisen. Und was finden sie schließlich? Sie lassen sich nicht irritieren, als sie bei einem scheinbar unbedeutenden Kind armer Eltern ankommen. Vielmehr knien sie vor ihm nieder. – So ergeht es wohl jedem, der an Jesus glaubt: Wer ihn sucht, wird ihn finden – vielleicht anders, als er es sich vorgestellt hat!

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Einführung

3

Dreikönig Mt 2, 1–12

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8 Lek

Zweite Lesung: Eph 3, 2–3a.5–6

9 Kan

Ruf vor dem Evangelium: GL 530, 6

10 Gl

Evangelium: Mt 2, 1–12

11 Gl

Auslegung

Wenn man unser Weihnachtsfest umbenennen wollte, etwa in das »Fest der Bauern von Betlehem« oder das »Fest der Hirten auf dem Feld«, das wäre komisch. Genauso komisch ist es, dass man das »Fest der Erscheinung des Herrn« umbenannt hat in das »Fest der Heiligen Drei Könige«. Die alte Aussage des Glaubens wurde verdrängt durch kirchliches Brauchtum, – ein Brauchtum, das sich seit dem Jahr 1164 um die Reliquienverehrung in Köln herumrankte. Diese drei Könige waren wohl irgendwie greifbarer – daher die Umbenennung. Doch auch der Ausdruck »Erscheinung des Herrn« ist missverständlich: Hatte der Herr da eine Erscheinung oder ist der Herr jemandem erschienen? Geht es da um so eine Erscheinung wie etwa die Marienerscheinungen von Lourdes oder Fatima – oder was ist da gemeint? * Nun, es geht ganz einfach um das größte Ereignis der Weltgeschichte – wie es bei Jesaja heißt: »Gott selbst wird kommen und euch erlösen.« (Jes 35, 4) Entsprechend lesen wir im Neuen Testament im Titusbrief: »Erschienen ist die Güte und Menschenfreundlichkeit Gottes, unseres Erlösers.« (Tit 3, 4) Da taucht das Wort auf von der Erscheinung des Herrn. »Erschienen ist die Güte und Menschenfreundlichkeit Gottes, unseres Erlösers.« Im Griechischen heißt es da – »epepháne« – »es erschien«. Das Hauptwort dazu ist – »epipháneia« – »die Erscheinung«. Dieses Wort hat man als Fremdwort ins Lateinische übernommen; dort heißt es dann »epiphania«. Im Deutschen ist daraus das Wort »Epiphanie« geworden. – So viel zum Wort. * In der Sache geht es um das zentrale Ereignis der Heilsgeschichte, dass »erschienen ist die Güte und Menschenfreundlichkeit Gottes, unseres Erlösers«. Dieses unbegreifliche Ereignis wird in der Weihnachtszeit in verschiedenen Texten der Evangelien Stück für Stück entfaltet: – in der Offenbarung Gottes an die Hirten auf dem Feld,

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Wir haben seinen Stern gesehen und sind gekommen, dem Herrn zu huldigen.

Ideenwerkstatt Gottesdienste · Nr. 1 · 2011

Gl

Dreikönig Mt 2, 1–12

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Gott im Kleinen entdecken

– in der Offenbarung Gottes an die Weisen aus dem Morgenland, – in der Offenbarung Gottes bei der Taufe Jesu: »Dieser ist mein geliebter Sohn, an dem ich mein Wohlgefallen habe.« Früher dauerte die kirchliche Weihnachtszeit länger; an den folgenden Sonntagen wurde diese Reihe noch weiter fortgesetzt.

* Das kann jeder einmal bei sich selbst testen: Wie ist das denn bei mir? Dass Gott mich teilnehmen lässt an seiner Güte und Heiligkeit – spüre ich das? – verändert das mein Leben? Das ist nicht nur eine Frage des Feiertagsgefühls. Es betrifft ebenso den normalen Alltag: morgens beim Aufstehen, bei der Hausarbeit, im Büro oder in der Schule oder wenn ich gerade Grippe habe, – dass Gott mich teilnehmen lässt an seiner Güte und Heiligkeit, – bereichert mich das? – mich und mein Leben? Vielleicht lohnt es sich, dieser Frage einmal sorgfältiger nachzugehen. 12 Alle

Predigtlied: GL 146

13 Alle

Glaubensbekenntnis: GL 2, 5

Gl 14 Gl

Wir sprechen gemeinsam das Apostolische Glaubensbekenntnis. Friedensgruß

Jesus Christus ist unser Frieden und unsere Versöhnung. Seinen Frieden wollen wir in der Welt verkünden. Geben wir einander ein Zeichen dieses Friedens. 15 Gl

Kollekte

Frieden ermöglichen heißt auch: Miteinander teilen … (Ansage des Kollektenzwecks)

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Der Kern des heutigen Festes ist also derselbe wie an Weihnachten: Gott offenbart sich in Jesus Christus den Menschen. Aber auch da droht ein Missverständnis: Wenn Gott den Menschen erscheint, dann heißt das nicht bloß, dass da etwas zu sehen sei. Wenn Gott sich den Menschen offenbart, dann heißt das nicht bloß, dass da was zu hören sei. Und wenn wir sagen: »Gott teilt sich uns Menschen mit,« dann ist damit nicht bloß ein Vorgang der Information gemeint. – Wenn Gott erscheint, wenn er sich offenbart oder sich mitteilt, dann heißt das: Er schenkt sich uns; er lässt uns teilnehmen an seiner Güte und Heiligkeit.

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*

Dreikönig Mt 2, 1–12 16 Alle

Lobpreis: GL 143

17

Fürbitten

Wort-Gottes-Feier

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Gl

Gott, in deiner Güte und Menschenfreundlichkeit willst du bei uns sein. Wir bitten dich:

Lek

Für die Kirche, dass sie im Himmel und auf der Erde die Knie vor dir beugt und dich anbetet.

Für unsere Verstorbenen, dass sie jetzt deine Herrlichkeit und Liebe schauen dürfen, nach der sie sich in ihrem Leben gesehnt haben. Gl

Gott, dich beten wir an und dir huldigen wir. Wir preisen deine Güte und Menschenfreundlichkeit, die du uns durch deinen Sohn Jesus Christus gezeigt hast, unser ganzes Leben. Amen.

18 Gl

Vaterunser

19 Alle

Danklied: GL 134

20 Lek

Schlussmeditation

– Das Paradox der Anbetung – Indem ich mich vergesse, komme ich zur Ruhe, da hört der Lärm meiner Gedanken und Gefühle auf. Da bin ich endlich angekommen, da bin ich nach langem Suchen endlich daheim. Daheim sein kann man nur, wenn man vor dem Geheimnis niederfällt. Anbetung ist die Erfahrung von Heimat. Wenn wir vor dem Geheimnis Gottes niederfallen, sind wir wirklich angekommen. Dann wird es ruhig in unserer Seele, da spüren wir, dass unsere tiefste Sehnsucht erfüllt ist. Das Urbild dafür ist die Huldigung der Magier, die auf die Sehnsucht ihres Herzens hören, auf den Stern, der am Firmament ihres Herzens aufgetaucht ist, und die sich nun aufmachen, das göttliche Kind zu suchen. Sie gehen verschlungene Wege, um endlich in das Haus einzutreten, in dem sie wahrhaft zu Hause sein können. Sie treten ein und fallen vor dem göttlichen Kind nieder. Sie breiten ihre

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Für die Pilger, die sich aufmachen, um dich zu suchen, dass du sie auf ihrem Weg begleitest und sie zu dir führst. Lass sie wachsen im Glauben an dich.

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Für die Herrscher in dieser Welt, dass sie in dem Bewusstsein regieren, dass sie nicht selbst alle Macht auf der Erde haben, sondern dass sie letztlich dir und den Menschen dienen.

Dreikönig Mt 2, 1–12

Wort-Gottes-Feier

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Schätze aus, das Gold als Zeichen ihrer Liebe, den Weihrauch als Zeichen ihrer Sehnsucht und die Myrrhe als Zeichen ihrer Schmerzen. Anselm Grün, in: Ludger Hohn-Morisch, Für jeden Tag ein gutes Wort, S. 19, © Verlag Herder, Freiburg im Breisgau 2005. 21 Gl

Segensbitte

Gl

Singet Lob und Preis.

Alle

Dank sei Gott, dem Herrn.

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Entlassung

22

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So wollen wir den Herrn um seinen Segen bitten: Der Herr segne und behüte uns. Der Herr lasse sein Angesicht über uns leuchten und sei uns gnädig. Der Herr wende uns sein Angesicht zu und schenke uns seinen Frieden. Amen.