Woher nehmen, wenn nicht stehlen

Bund Deutscher Kriminalbeamter - Landesverband Brandenburg Onlineausgabe 1-2016/Februar Woher nehmen, wenn nicht stehlen Nicht Quatschen – Machen 20...
Author: Gerd Kolbe
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Bund Deutscher Kriminalbeamter - Landesverband Brandenburg Onlineausgabe 1-2016/Februar

Woher nehmen, wenn nicht stehlen Nicht Quatschen – Machen

2015-2016 – Wie war es, wie wird es? 100. Todestag Hans Gross Informationen aus dem Verbandsleben

Wir sind die Vertretung der Kripo

Wer wir sind



was wir tun



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Aus dem Inhalt:  Die Zeit läuft - Polizei zukunftssicher gestalten – Jetzt!

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 Woher nehmen, wenn nicht stehlen

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 Nicht Quatschen – Machen!

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 Wie war das Jahr 2015?

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 Wie wird das Jahr 2016?

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 Auch Polizisten sind Dummschwätzer und Brandstifter

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 19. Polizeikongress

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 Zur Wiederkehr des 100. Todestag des Vaters der Kriminalistik

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 Die letzte Ruhestätte von Hans Gross - Spurensuche

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 Was es sonst noch gibt

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 Akribische Tatortarbeit legte den Grundstein zur Aufklärung

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 Regionales aus dem Verbandsleben

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 Informationen Personalien

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Infos: Internet: www.bdk.de Titelbild: Bröer Bilder: Bröer-Archiv

Impressum: Bund Deutscher Kriminalbeamter Landesverband Brandenburg Redaktion Profil K Goepelstr. 90, 15234 Frankfurt (Oder) Email: [email protected]

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 Die Zeit läuft - Personalnot!



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bedeutet, dass auf hochspezialisierten Stellen, die besonders dafür weitergebildeten Beamten auch mehr Geld verdienen können. Ansonsten bewerben sich gute, hochqualifizierte Beamte auf andere Stellen, insbesondere Führungspositionen, um weiter zu kommen. Damit geht aber auch deren Erfahrung an diesen Stellen verloren, neues Personal muss herangebildet werden, das ohnehin strapazierte Aus- und Weiterbildungssystem stößt an seine Grenzen.“

Woher nehmen, wenn nicht stehlen?

Polizei zukunftssicher gestalten – Jetzt! Seit vielen Jahren fordert der BDK die Einführung der zweigeteilten Laufbahn bei der Polizei, insbesondere der Kriminalpolizei. „Der mittlere Dienst ist bei der heutigen Aufgabenfülle nicht mehr zeitgemäß“, so Riccardo Nemitz der Vorsitzende des Landesverbandes Brandenburg im BDK im Ergebnis von Medienberichten zum Thema Besoldung in der Polizei. Die Landesregierung erkennt zunehmend den mit den Aufgaben gestiegenen höheren Personalbedarf bei der Polizei. So sollen in den nächsten Jahren immer mindestens 300 neue Polizisten eingestellt werden. Dabei muss jedoch dringend die Attraktivität des Polizeiberufes verbessert werden, um beim Wettbewerb um den Nachwuchs Schritt zu halten. Denn es fällt immer schwerer, geeigneten Nachwuchs für den Polizeiberuf zu finden. Es ist ein Fehler, die Einstellungsvoraussetzungen abzusenken, so wie es bisher praktiziert wurde. Und es spricht sich bei den Bewerbern rum, dass man in Brandenburg nach Berlin am wenigsten verdient. Der anhaltend hohe Krankenstand, nicht weniger Überstundenberge sind weitere Zeichen dafür, dass ein Umdenken einsetzen muss, um auch in der Zukunft die Aufgaben zu erfüllen. Anwachsende Gewalt gegen Polizeibeamte und nicht enden wollende Diskussionen um die Polizeireform sind nicht hilfreich. „In der Kriminalpolizei brauchen wir die Fachkarriere“, so Riccardo Nemitz weiter. „Das

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Die Antwort auf die Frage, wie viel Personal die Polizei in Brandenburg benötigt, wird heiß diskutiert. Im Landesteil Brandenburg der Verbandszeitschrift „der kriminalist“ 1-2/2016 haben wir die Forderungen aufgemacht, dass die Polizei in Brandenburg künftig eine Personalstärke von mindestens 8.900 Polizeivollzugsbeamten erfordert. So hat die Evaluierung der Polizeistrukturreform Mitte letzten Jahres ergeben, dass 8.300 Polizeivollzugsbeamte benötigt werden. Bei diesem Ergebnis konnten die Entwicklungen der aktuellen Sicherheitslage noch nichtberücksichtigt werden. Das betrifft u.a. den sprunghaften Anstieg der Demonstrationen. Allein im Jahr 2016 fand im Land Brandenburg rechnerisch an jedem Tag eine Demonstration statt – das bindet Kräfte. Seit Mitte letzten Jahres stieg die politisch motivierte Kriminalität stark an. Besonders deutlich wird das bei Anschlägen auf (geplante) Flüchtlingsunterkünfte. Straften an Flüchtlingen und Asylbewerbern kommen hinzu als auch durch sie begangene Straftaten – auch das bindet Kräfte. Die Bewachung von Flüchtlingsunterkünften bindet ebenso Kräfte. Das sind täglich etwa 300 Beamte. Der Aufgabenzuwachs für die Kriminalpolizei erfordert einen adäquaten Zuwachs von weiteren 300 Polizeivollzugsbeamten. Da dieses Personal aktuell nicht zur Verfügung steht, ist klar dass andere Aufgaben vernachlässigt werden müssen. Bei der Kriminalpolizei führt das z.B. zu einem deutlichen Anstieg bei der Dauer für die Bearbeitung von Ermittlungsverfahren und Akten stapeln sich mehr und mehr in den Dienstzimmern. Folglich führt das so zu einem Absinken bei der Qualität der Ermittlungen. Doch die Frage: „Woher nehmen, wenn nicht stehlen?“ ist der Knackpunkt der Betrachtung.

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Fest steht, dass gegenwärtig im Land Brandenburg 7.966 Polizeivollzugsbeamte (Stand 31.12.2015). ihren Dienst versehen. An der Fachhochschule des Landes Brandenburg (FHPol) sollen 300 bis zu 350 Polizisten ausgebildet werden. Die Kapazitätsgrenzen der FHPol sind heute schon völlig erschöpft. Weiterhin sollen künftig pro Jahr 50 ehemalige Feldjäger der Bundeswehr in die Polizei des Landes Brandenburg eingestellt werden. Auch ist den Beamten die Möglichkeit eröffnet worden, ihre Lebensarbeitszeit zu verlängern, also bis über die reguläre Pensionierungsgrenze hinaus, zu arbeiten. All diese Maßnahmen reichen nicht aus, damit der Personalkörper bis Ende des Jahrzehnts einen deutlichen Zuwachs erfährt. Regelmäßige Pensionierungen sorgen dafür, dass man Mühe haben wird, die Marke von 8.100 bis 8.200 Polizeivollzugsbeamten dauerhaft nach oben hin zu „durchbrechen“. Mit diesen Aussichten ist der BDK im politischen Raum unterwegs und führt intensive Gespräche. So fanden noch im letzten Jahr und in diesem Jahr Gespräche mit allen innenpolitischen Sprechern der Landtagsfraktionen statt. Den Auftakt der Gespräche führte BDKLandesvorsitzender Riccardo Nemitz im Dezember mit dem Innenpolitiker der Fraktion Die Linke, Herrn Dr. Hans-Jürgen Scharfenberg. Darauf folgend fand ein Gespräch mit dem Innenpolitiker der Fraktion der CDU, Herrn Björn Lakenmacher, statt. Bei der Innenpolitikerin, Frau Ursula Nonnemacher, vom Bündnis 90 / Die Grünen wurde der Landesvorsitzende vom Ehrenvorsitzenden des BDK Brandenburg, Wolfgang Bauch, begleitet. Das Gespräch fand im Januar statt. Ferner waren im Januar der Landesvorsitzende und Stellvertreter, Peter Kaiser, beim innenpolitischen Sprecher der SPD, Herrn Sören Kosanke. Er ist zugleich Vorsitzender des Innenausschusses im Landtag. Alle Gespräche waren geprägt von hohem Interesse der Innenpolitiker. Den Ausführungen der BDK-Vertreter zum Zustand der (Kriminal-) Polizei und dem damit verbundenen Überblick über die Sicherheitslage wurde sehr aufmerksam gefolgt und mit ihnen konstruktiv und energisch diskutiert. Durch den BDK wurde die Forderung entschlossen unterstrichen, dass sich alle Innenpolitiker für deutlich mehr Personal einsetzen sollen. Es wurde bei den Gesprächen herausgearbeitet, dass kurzfristige Lösungen für einen Personalzuwachs nicht in Sicht sind. So kommt hier zwangsläufig die in Gesprächen

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immer wieder „gebetsmühlenartig“ vorgetragene BDK-Forderung nach einer spezialisierten Ausbildung für Schutz- und Kriminalpolizei zum Tragen. Denn wenn wir das notwenige Personal nicht bekommen, so sollte das zur Verfügung stehende Personal bestmöglich ausgebildet werden. Zumal ist dieser Ansatz mindestens kostenneutral – ja kostengünstiger. So fallen die Kosten weg, die für die Vermittlung von kriminalistischem Grundwissen im Rahmen der Weiterbildung aufgebracht werden müssten. Auch stünden die Kollegen vor Ort für den Dienst sofort zur Verfügung und müssen nicht die Schulbank drücken. Parallel würde mit dem damit verbundenen Direkteinstieg zur Kriminalpolizei junger und qualifizierter Nachwuchs kommen und somit den Pensionierungen zumindest etwas entgegen wirken. Wie geht es weiter? Es sind weitere Gespräche im politischen Raum geplant, u.a. mit dem Innenmister. Parallel wird natürlich die mediale Taktfrequenz durch uns erhöht. Es gilt den Politikern weiter die Augen zu öffnen.

 Nicht Quatschen – Machen! Unter diesem Motto stand die diesjährige Klausur des Landesvorstandes. Diese fand am 15. und 16. Januar 2016 in den Räumlichkeiten des Hotels "Märkischer Hof" in Luckenwalde statt. Im Vordergrund stand in diesem Jahr die Ausgestaltung eines zukunftsfähigen Landesverbandes voranzutreiben. Neben der inhaltlichen und strukturellen Arbeit sollte insbesondere die personelle Situation bewertet werden. Dazu wurde eine Analyse des Landesverbandes durchgeführt.

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Bei der intensiven Arbeit wurden Themenschwerpunkte erarbeitet und priorisiert. Die Erledigung dieser Aufgaben wird vorrangig bis zum nächsten Landes-delegiertentag im März 2017 angestrebt. Dazu gehören insbesondere die Intensivierung der Mitgliederbetreuung und Mitgliederwerbung. Zudem begleitet der BDK auch weiterhin die Umsetzung der Evaluierung mit der gewohnten Fachkompetenz und Sachlichkeit. Für interessierte Mitglieder kann die Stellungnahme des BDK zur Evaluierung bei ihren Kreisvorsitzenden eingesehen werden. Die Stellungnahme wurde mit dem Untertitel „Versionen bilden und Ausermitteln – das muss in Brandenburg wieder machbar sein!“, wie auch schon mehrfach berichtet, im letzten Jahr an das Ministerium abgegeben.

Die anwesenden Kreisvorsitzenden ermöglichten mit ihren konstruktiven Diskussionsbeiträgen mitunter eine völlig neue Bewertung verschiedener Aspekte. Der Landesvorstand wünscht sich an dieser Stelle, dass diese Art der Zusammenarbeit mit den Kreisverbänden weiter ausgebaut und auch gepflegt wird. Eine Lücke im geschäftsführenden Landesvorstand konnte geschlossen werden. Als weiterer stellvertretender Landesvorsitzender fungiert zukünftig Daniel Walter aus dem Kreisverband Teltow-Fläming. Er ist 37 Jahre alt und arbeitet in der KKI in Zossen. Im BDK ist Daniel Walter seit 2005 und im Landesvorstand des BDK seit März 2013 aktiv tätig. Abschließend kann mitgeteilt werden, dass trotz der intensiven Arbeit noch ein wenig Zeit blieb,

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um in den Abendstunden einige kulturelle Örtlichkeiten der Kreisstadt Luckenwalde kennen zu lernen. Der Landesverband Brandenburg des BDK setzt sich auch zukünftig für die beruflichen und sozialen Belange aller Angehörigen der Kriminalpolizei und aller an der Kriminalitätsbekämpfung Beschäftigter ein.  Wie war das Jahr 2015? Zum Jahresbeginn versuchen viele auf die Frage: Wie war es? Eine Antwort zu finden. Evaluierung Im Zentrum der BDK-Arbeit stand die Bewältigung der mit der Evaluierung der Polizeireform verbundenen Anforderungen. Der BDK war in allen Arbeitsgruppen vertreten und die Mitglieder bemühten sich die Interessen des BDK mit bestem Engagement einzubringen. Seitens des BDK wurde federführend durch den Landesvorsitzenden eine abschließende 33 Seiten umfassende Stellungnahme des BDK Landesverbandes zum Berichtsentwurf der Arbeitsgruppen zur Evaluierung des Polizeipräsidiums Land Brandenburg abgeliefert. Es versteht sich von selbst, dass man nicht mit allem im Einklang stehen kann. Das war ein hartes Stück Arbeit und gedankt sei allen, die daran mitgewirkt haben. Was nun die politischen und polizeilichen Entscheidungsträger daraus machen, ist die andere Seite der Medaille. BDK ist attraktiv für junge angehende Polizisten Fragen der Mitgliedergewinnung standen auf der Tagesordnung verschiedener Zusammenkünfte. Besonders erfreulich ist die Tatsache, dass sich Auszubildende und Studenten der Fachhochschule der Polizei nicht nur für den BDK interessieren, sondern auch für den BDK entschieden haben. Viele der jungen Kolleginnen und Kollegen haben eine Laufbahn bei der Kriminalpolizei im Kopf. Auch wenn eine solche Laufbahn nicht (noch nicht!) festgeschrieben werden kann. Das kann sich aber ändern. Eine frühzeitige Mitgliedschaft im BDK, ohne wenn und aber, kann dafür doch unterstützend sein, sich auszahlen und das lohnt sich auch finanziell.

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Der BDK mit seinem großen Leistungsangebot, gerade für junge Polizisten, braucht sich nicht verstecken. Das Gegenteil ist der Fall. Alle an der FHPol tätigen Mitglieder werden weiter aktiv sein, den BDK zu präsentieren und damit auf eine gute gewerkschaftlich Alternative, mit dem Hintergrund und der Kraft eines Berufsverbandes, aufmerksam machen. Die Türen zum BDK sind offen und den jungen Menschen, welche Polizist werden wollen muss klar werden, es gibt eben in der Polizei nicht die eine Gewerkschaft, sondern drei Gewerkschaften (BDK, DPolG und die GdP). Der Name allein macht es nicht. Jede hat ihre Berechtigung. Es sind keine Geburtsfehler in der Landschaft der Gewerkschaften.

Der BDK ist offen für ALLE, die sich mit den Zielen des BDK einverstanden erklären. Ohne BDK wäre der „Gesundheitszustand“ der Kriminalpolizei weitaus schlechter. Um den medizinischen Sprachgebrauch zu nutzen, können sich die Mitglieder des BDK auch als Ärzte verstehen, die darum bemüht sind, die Polizei vor ansteckenden Krankheiten zu schützen und erste Hilfe leisten. Das ist in der Kriminalitätsbekämpfung der Fall. Im vergangenen Jahr hat es der BDKLandesverband zwei gute Fachveranstaltungen auf die Beine gestellt. Dafür gilt der Dank, insbesondere nach Frankfurt (Oder) an Dr. Thomas Bode und Gerald Schenker. Sie haben maßgeblich dazu beigetragen, dass am 28.05. 2015 die Fachveranstaltung anlässlich des Inkrafttretens des deutsch-polnischen Polizeiabkommens durchgeführt wurde. Die Fachveranstaltung zum Thema Todesermittlungen und Selbstverletzung stampfte

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unser Ehrenvorsitzender Wolfgang Bauch am 07.10. in Frankfurt (Oder) an der EuropaUniversität Viadrina fast im Alleingang aus dem Boden. Dank gilt auch hier, all den Helfern die zum Gelingen beigetragen haben. Die Verleihung des Hans-Gross-Preises, am gleichen Tag im Oktober, an den Gerichtsmediziner MR PD Dr. Wolfgang Mattig wurde abermals zu einem verbandspolitischem Höhepunkt. Vor diesem Hintergrund soll die Teilnahme von zwei BDK-Mitgliedern am Kongress zur Wiederkehr des 100. Todestages von Hans Gross in Graz nicht unerwähnt bleiben. Die Teilnahme an diesem Kongress war damit verbunden, dass beide einen Vortrag hielten und an der Grabstätte von Hans Gross ein Gebinde mit einer Schleife ablegten. Diese Aktivität trug dazu bei, den BDK das Land Brandenburg über seine Landesgrenzen hinaus weiter bekannt zu machen. Ruhestand ist kein Ruhestand Die Arbeit mit unseren Mitgliedern im Ruhestand und besonders die Arbeit mit den künftigen „Anwärtern“ auf den Ruhestand darf nicht verniedlicht oder als das „fünftes Rad am Wagen“ angesehen werden. Das viele angehende Ruheständler ihrem Berufsverband treu bleiben hat berechtigt gute Gründe. Der Landesvorstand honorierte auch im vergangenen Jahr diese Treue mit zahlreichen Kontakten und mit dem traditionellen jährlichen Wiedersehenstreffen für alle interessierten Mitglieder. Viele unserer Rentner und Pensionäre sind aktiv unterwegs. Was manche so auf die Beine stellen, soll an anderer Stelle vorgestellt werden. Hilfe von Ruheständlern nicht gefragt Vor dem Hintergrund der „Flüchtlingswelle“ hatten sich rund ein Dutzend Helfer aus dem Kreis der Pensionäre gemeldet und ihre Hilfsbereitschaft bekundet. Seitens des MIK gibt es an aktiven Ruheständlern kein wirkliches Interesse. Vielleicht hat man hat kein Vertrauen in die redliche Arbeit von Pensionären oder man ist nicht bereit dafür Geld zu investieren. Auch „Hilfsarbeit“ gibt es nicht kostenlos. Rechtsschutz Rechtsschutzangelegenheiten waren für unsere Mitglieder auch 2015 von besonderer Bedeutung. Jedes Mitglied erhält mit Beginn seiner Mitgliedschaft eine Rechtsschutzversicherung. Eine Rechtschutzversicherung zu haben ist gut. Besonders, wenn diese bei Rechtsstreitigkeiten

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im Zusammenhang mit dem Berufsleben hilft und Kosten übernimmt. Aber, auch hier steckt der Teufel im Detail oder besser gesagt im „Kleingedruckten“. Nicht jeder Sachverhalt ist ein Fall für die vom Verband abgeschlossene Rechtsschutzversicherung. Manch einer machte leider auch unbefriedigende Erfahrungen. Der gute Rat ist, nichts auf die lange Bank schieben. Ist die Idee oder die plötzliche Konfrontation mit einem Streitfall da, Ruhe bewahren und sich bei den zuständigen Leuten im Land oder im Bund sachkundig machen. Oft ist es nicht erforderlich sofort einen Rechtsanwalt hinzuzuziehen. In vielen Fragen kann man sich selbst gut behelfen. Rechtsstreit wegen Verlängerung der Lebensarbeitszeit Im Kampf um die Rücknahme der Regelungen zur Verlängerung der Lebensarbeitszeit hat der Landesverband 2015 viel investiert und für ein Mitglied wird eine Klärung der umstrittenen Rechtslage angestrebt. Bei positivem Ausgang kann das Auswirkungen auf alle Vollzugsbeamten haben. Das ist kein Eigennutz, sondern diese Klärung dient allen Vollzugsbeamten.  Wie wird das Jahr 2016? Wird es gut, schlechter oder besser? Wer kann die Frage richtig beantworten? Mit dem Jahreswechsel flatterten die guten Wünsch nur so durch die Gegend. Alles wird gut, nichts wird besser? Zwei Worte sollten genannt werden, um welche sich viele anderen Wünsche ranken, ohne das zu kommentieren: Gesundheit und Frieden. Der BDK Brandenburg wird sich weiter strecken und um die Erfüllung der Anforderungen gerecht zu werden. Zum einen geht es um die weiterhin sachliche Einflussnahme auf alle Prozesse, die mit der Umsetzung nach Evaluierung der Polizeireform. Der BDK wird sich seiner Verantwortung zur Kriminalpolizei und zu allen Fragen der Kriminalitätsbekämpfung nicht entziehen. Mit Augenmaß und mit Konzentration auf das Wesentliche wird die Arbeit der gebildeten Kommissionen (Umsetzungskommissionen, welch eine tolle Wortschöpfung) beobachtet und entsprechend den Möglichkeiten begleitet. In Fragen der besseren Spezialisierung zur Ausbildung von Kriminalisten wird der BDK in keiner Weise in seinen Forderungen nachlassen. Dazu gehört die Aufklärung der Bürger, ebenso wie von Politikern.

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Nur wer Zustände wahrheitsgemäß auf den Tisch bringt und benennt kann auf Veränderungen Einfluss nehmen und etwas bewirken. Die Schaffung von Vertrauen und Verantwortungsbewusstsein bildet dabei eine zentrale Aufgabe. Der BDK wird sich auch in den kommenden Monaten nicht scheuen, tatsächliche Mängel nicht nur intern zu benennen, sondern bei Notwendigkeit auch öffentlich anzuprangern. Das Motto: Sicherheit braucht Kriminalpolizei, hat in der Verbandsarbeit des BDK-Brandenburgs nichts an Aktualität verloren. 2016 und 2017 im Fokus der Verbandsarbeit In der Verbandsarbeit werfen langfristige Termine ihre Schatten voraus. Da ist am 20. Mai diesen Jahres das Landestreffen der Ruheständler. Dieses Treffen wird in Seelow durchgeführt. Die Anmeldezeit ist schon gelaufen und viele Kollegen haben sich bereits angemeldet. Das Motto der jüngsten Klausurtagung des Vorstandes in Luckenwalde lautete: „Nicht Quatschen – Machen!“. Ein hoher Anspruch, der nun mit Leben erfüllt werden muss. 2016 muss schon die Vorbereitung des nächsten Landesdelegiertentages beginnen. Dieser ist

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satzungsgemäß im kommenden Jahr. Landesdelegiertentage sind immer ein Höhepunkt im Verbandsleben. Der Vorstand wird neu gewählt. „Alte“ werden verabschiedet. Es werden „Macher“ gesucht. Junge aktive Leute, die Lust und Laune haben Verbandsleben zu gestalten und an wichtigen Veränderungen mitzuwirken. In das Jahr 2017 ist die 5. Hans-Gross-



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Für die Funktionstüchtigkeit der Basisarbeit müssen sich die dort gewählten Mitglieder noch stärker engagieren und aktiv auf die örtlichen Gegebenheiten und ihre Mitstreiter eingehen. Eine gute Möglichkeit bieten unter anderem die Personalversammlungen oder in der Öffentlichkeit der Tag der offenen Tür. Aber auch Kontakte zu den örtlichen Abgeordneten oder der Presse schaden nur dem, der keine hat. Der BDK wird auch nur dort wahrgenommen, wo er sich mit seinen Mitgliedern präsentiert. Zum Verbandsleben gehören auch Veranstaltungen welche Unterhaltung und Geselligkeit bieten. Dort wo es machbar ist, werden die Mitglieder des Vorstandes die Kreisverbände unterstützen.  Auch Polizisten sind Dummschwätzer und Brandstifter

Preisverleihung einzuordnen. Hier geht es abermals darum, Kriminalistik in seiner ganzen Vielfalt in das Blickfeld der Öffentlichkeit zu rücken. Persönlichkeiten zu ehren, welche sich in Fragen der Kriminalitätsbekämpfung besondere Verdienste erworben haben, einen hohen Entwicklungsstand der Kriminalistik zu fordern und Kriminalistik fördern sind wesentliche Anliegen der Ehrung diesem vom BDKBrandenburg geschaffenen Preis. Jeder der gewillt ist, diese Höhepunkte mit zu gestalten, kann sich schon heute zu erkennen geben. Dieser Aufruf ist auch an die Ruheständler gerichtet, welche sich in der Lage versetzt sehen, Zeit für ihren BDK zu investieren. Wie wir alle wissen sollten, handelt es sich bei unseren Funktionären im Landesverband um Kollegen, welche die Verbandsarbeit ehrenamtlich ausführen. Neben den Höhepunkten auf Landesebene werden die Vorgänge und Aktivitäten an der Basis, in den Kreisverbänden, seitens des Vorstandes nicht aus dem Focus verschwinden. Das Gegenteil muss der Fall sein. Ohne funktionierende Arbeit an der Basis kann kein Verband gute Ergebnisse erzielen.

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Flüchtlingsschlägereien? Sperren Sie Oberbayern und Franken in eine Halle ein, und das Ergebnis wäre dasselbe. Das ist 1. Semester Kriminologie. Schluss mit "Klartext"-Rednern der Polizeigewerkschaft! Natürlich ist man nicht gleich ein Rechter oder gar Nazi, wenn man die Asylpolitik der Bundesregierung und der EU kritisiert. Aber wie so oft kommt es nicht auf das Ob an, sondern auf das Wie. Die aktuellen Flüchtlingszahlen machen einem immer größeren Teil der Bevölkerung schlichtweg Angst. Diese Angst ist zwar meist diffus und nur selten wirklich begründet, ignorieren sollte und darf man diese Besorgnisse aber nicht. Man muss sich sachlich und inhaltlich damit auseinandersetzen. Zum Bilden einer eigenen Meinung bedarf es transparenter und neutraler Informationen. Hier spielen die verschiedenen Medien eine entscheidende Rolle. Einige werden dieser Rolle aber leider immer weniger gerecht und berichten einseitig tendenziös. Da wird es schwer für den Konsumenten, den wahren Informationsgehalt zu extrahieren. Zumal von rechter Seite gezielt Unwahrheiten verbreitet werden, die sich dank Social Media schnell verbreiten…. Asylbewerber begehen auch Straftaten? Oh, welche Überraschung. Das Phänomen nennt sich Ubiquität und kommt in den besten Familien vor. Mehr mit Andrè Schulz, Bundesvorsitzender unter: http://www.welt.de/debatte/kommentare/article14 7739641/Auch-Polizisten-sind-Dummschwaetzerund-Brandstifter.html

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 19. Europäischen Polizeikongress

Der Bund Deutscher Kriminalbeamter (BDK) präsentierte sich auch 2016 in Berlin-Mitte auf dem 19. Europäischen Polizeikongress vom 23.24.02.2016 mit einem gut besuchten Informationsstand. Dort waren der Bundesvorsitzende Andrè Schulz, weitere Mitglieder des Bundesvorstandes, die Geschäftsführerin Helga Nickel sowie Mitarbeiter der Bundesgeschäftsstelle anzutreffen. Das Kongressthema 2016 stand unter der Überschrift: „Lokaler Tatort – globale Ursache | Terrorismus – Cyber – Organisierte Kriminalität". Der Stand des BDK wurde von zahlreichen Kongressteilnehmern aus dem In- und Ausland frequentiert. Auffallend war das vielfache Interesse von jungen Polizistinnen und Polizisten in Uniform. Dabei wurde schnell klar, es handelte sich um Kolleginnen und Kollegen von Polizeischulen aus den verschiedensten Bundesländern, welche besonders für die Junge Kripo Interesse zeigten. Das vom BDK angebotene Schriftgut in Form der Pocket-Tipps, die Fachzeitschrift „der kriminalist“ und andere Zeitschriften zum Thema Prävention war gefragtes Studienmaterial. Auch Teilnehmer aus dem Land Landeburg besuchten den Stand. So kamen die Standbetreuer unter anderem mit dem Leiter der Polizeidirektion Süd, Sven Bogacz zu einem interessanten Gespräch. Weitere Gäste kamen vom GZ Swiecko, ZDPol, aus dem Innenministerium, der Fachhochschule der Polizei, dem LKA und aus den Inspektionen. Selbstverständlich war auch das Polizeipräsidium repräsentativ vertreten. Die Teilnehmer hatten Gelegenheit Fachforen verschiedenster Fachbereiche zu besuchen.

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Selbstverständlich wurde die Möglichkeit genutzt die zahlreichen Aussteller zu kontaktieren. Der BDK war mit Ronald Schulze als Repräsentant der Kripo-Akademie des BDK und als Moderator im sehr gut gesuchten Fachforum „Massendaten im polizeilichen Umfeld“ präsent. Im diesem Fachforum befanden sich Dr. Kattein, Herr Elborg, Dr. Hellenthal und aus Brandenburg Dr. Trimbach mit interessanten Vorträgen im Podium. Der Kongress dürfte sich abermals als eine lukrative Zentralstelle der Wissensvermittlung, des Erfahrungsaustausches und zur Geschäftsanbahnung erwiesen haben. Der BDK Brandenburg unterstütze personell die Standbetreuung der Bundesgeschäftsstelle. Auch die DPolG und die GdP waren im gleichen Raum mit repräsentativen und gut besuchten Ständen dabei. Laut Veranstalter – Behördenspielgel – nahmen an dem Kongress rund 1500 Teilnehmer aus über 50 Nationen teil.

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 Zur Wiederkehr des 100. Todestag des Vaters der Kriminalistik Zur 100. Wiederkehr des Todestages von Dr. Hans Gross fand vom 09.12. bis 10.12.2015 unter dem Titel „Hans Gross – Ein Vater der Kriminalwissenschaft“ an der Karl-FranzensUniversität (KFU) ein interdisziplinärer Kongress statt. Unter gleichnamigen Titel wurde mit Beginn des Kongresses der Öffentlichkeit ein Buch vorgestellt. Viele der Autoren nahmen an den aktuellen Kongress teil. Der BDK Landesverband Brandenburg wurde bei diesem Kongress von seinem 1. Geschäftsführer Andreas Sommer und Beisitzer Harald Bröer vertreten. Die folgende Aufstellung zu den Themen und Referenten macht deutlich, welche Vielfalt und welchen Charakter diese Veranstaltung in sich trug. Hier eine kurze Übersicht zu den Themen und den Referenten:



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Kriminalwissenschaftliche Erkenntnisgewinnung. Historischepistemologische Bemerkungen zu Hans Gross

PD, MMag. DDr., Christian Bachhiesl, Leiter Hans Gross Kriminalmuseum/Universitätsmuseen der KFU Graz; Hans Gross und seine Zeitschrift. Die Geburt der wissenschaftlichen Kriminalistik um 1900

Gross-Stadt. Hans Gross und sein Lebensmittelpunkt Graz

Dr. phil. Gerhard M. Dienes Universalmuseum Joanneum Graz

Univ.-Prof. Dr. med. Stefan Pollak, Institut für Rechtsmedizin der Universität Freiburg i.Br.;

Der Staatsdiener Hans Gross

Bedeutung und Nachwirkungen von Dr. Hans Gross für die Kriminalistik des 21. Jahrhunderts

Univ.-Prof. Dr. jur., Thomas Mühlbacher, Leiter der Staatsanwaltschaft Graz, Institut für Strafrecht, Strafprozessrecht und Kriminologie der KFU Graz

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Dipl. Krim. Harald Bröer, BDK-Landesverband Brandenburg, Frankfurt (Oder)

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Der Rebell und die Patriarchen. Otto Gross zwischen Hans Gross, Sigmund Freud, C.G. Jung, Max Weber, Emil Kraepelin und Gustav Landauer

Kriminalpolitische Aufklärung und Determinismus bei Karl Ferdinand Hommel

Prof. Dr. jur., RA Albrecht Götz von Olenhusen, Freiburg i.Br., Heinrich Heine Universität Düsseldorf und Erster Vorsitzender der Internationalen Otto Gross-Gesellschaft;

apl. Prof. Dr. phil. Dieter Hüning, KantForschungsstelle der Uni Trier Entwicklungen bei den Strafzwecken

Zwischen Vater und Sohn Gross. Der Kurator als Vermittler

Mag. jur., Benjamin Koller, Institut für Strafrecht, Strafprozessrecht und Kriminologie der KFU Graz; Dr. phil. Ingrid Pfeiffer, Germanistin, Autorin, Lektorin und Erwachsenenbildnerin, Wien Tatschuld. Begriff und Probleme Der Privatmann Hans Gross

Em. Uni.-Prof. Dr. jur. DDr. h.c. Gernot Kocher, Institut für Österreichische Rechtsgeschichte der KFU Graz

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Mag. Dr. phil. Stefan Köchel, Hans Gross Kriminalmuseum/Universitätsmuseen der KFU Graz;

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Hans Gross und die Kinder

Kunst und Kriminalität

Mag. jur. et phil. Dr. jur. Sonja Maria Bachhiesl, Freischaffende Philosophin Graz

Ass.-Prof. Dr. jur. Armin Stolz, Institut für Öffentliches Recht und Politikwissenschaft der KFU Graz;

Hans Gross und Paul Näcke – zwei Pioniere der Kriminalanthropologie vereint im Kampf gegen das Verbrechen

Kunstfälschung

Dr. Andrea Berger, KFU Graz; Dipl.-Med. Karsten Wolf, Zentrum für Psychosoziale Gesundheit, Klinikum Niederlausitz Homosexualität als wissenschaftlicher Diskurs bei Paul Näcke und Hans Gross

Em. Univ. Prof. Dr. med. Werner Felber, Universitätsklinikum Dresden;

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3D Bildgebung in der Forensik. Anfänge, Gegenwart und Zukunft

Dl. Dr. techn., Alexander Bornik, Key Researcher am Ludwig Boltzmann Institut für KlinischForensische Bildgebung Graz

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Narrative Elemente in der forensischen Gutachtenserstattung

Dr. med. MA, Kathrin Ogris, Institut für Gerichtliche Medizin der Medizinischen Universität Graz; Eisbaronin von Wien-Meidling. Ansichten eines Kriminalfalles



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„Von Goethe zu Google“ – oder: Vom Nachdruckzeitalter des 18. bis zur Raubdruckbewegung des 20. Jahrhunderts

Prof. Dr. jur., RA, Albrecht Götz von Olenhusen, Freiburg i.Br., Heinrich Heine Universität Düsseldorf und Erster Vorsitzender der Internationalen Otto Gross-Gesellschaft. Dem Leiter des Kriminalmuseums wurde zur 100. Widerkehr des Todestages von Hans Gross für sein Team und deren anerkennenswerte Arbeit eine Erinnerungsplakette mit Uhr überreicht, welche dem Hans-Gross-Preis nachgestaltet ist. Mit dem Beifall der Anwesenden wurde diese Würdigung als wertvolle Geste der Anerkennung begrüßt. An einem Tagungsband wird gearbeitet, welcher alle Vorträge der Referenten enthält.

Mag. MSc, Daniel Smeritschnig, Kriminologe aus Wien Neue Erscheinungsformen und Herausforderungen der Drogenkriminalität am Beispiel der Legal Highs

Am Abend erhielten die BDKler die Möglichkeit an einer Präsentation des Kriminalmuseums per Video-Vortrag teilzunehmen. Die Räumlichkeiten der Ausstellung sind derzeit wegen Baumängeln leider nicht nutzbar. Die Ausstellungsstücke werden jetzt sorgfältig restauriert. Es besteht die Hoffnung auf eine Widereröffnung in den kommenden 2-3 Jahren mit neuer Ausstellung in anderen Räumlichkeiten. Viele Bilder zur Veranstaltung sind auf der Internetpräsentation der KFU zu finden. https://kriminalmuseum.uni-graz.at/de/archiv2015/

Dipl. Krim. Andreas Sommer, BDK Landesverband Brandenburg, Frankfurt (Oder)

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 In Memoriam – Hans Gross, dem Vater der wissenschaftlichen Kriminalistik Zur 100. Wiederkehr des Todestages von Dr. Hans Gross fand unter der Überschrift „Hans Gross – ein Vater der wissenschaftlichen Kriminalistik“ vom 09. 12. bis 10.12.2015 in Graz ein interdisziplinärer Kongress statt. Am Tag nach dem Kongress wurde den Gästen aus Brandenburg eine besondere Ehrung zu Teil. Der Hans Gross Kenner in Person, Professor Dr. Gernot Kocher hatte sich spontan bereit erklärt die beiden Kriminalisten eine kleine Spurensuche in Sachen Hans Gross anzubieten. Dieses freundliche Angebot konnte nicht abgelehnt werden. Mit dem Geburtshaus von Hans Gross beginnend wurden seine Wohnstätten in Graz „besucht“. Das Geburtshaus steht in Graz Ecke Radetzkystraße 11/Keesgasse 1. Am Haus befindet sich eine Hinweistafel, welche von der Bundespolizei gespendet wurde. Es gibt sogar eine Hans-Gross-Straße, welche an den Untersuchungsrichter erinnert. Die letzte Station der Spezialführung war der St. Peter Friedhof. Diese Station war ein besonderer Wunsch der Brandenburger. Nicht unvorbereitet. Schon in Deutschland wurde der Beschluss gefasst zu Ehren des Vaters der Kriminalistik zu seinem 100. Todestag auf seinem Grab ein Gebinde mit einer Schleife abzulegen. Ohne die Mithilfe von Gernot Kocher hätte es vermutlich sehr lange gebraucht, bis die Grabstätte gefunden worden wäre. Mit seiner Hilfe war es ein kurzer Weg. Das Gebinde konnte an denkwürdiger Stelle abgelegt werden. Dazu das beigefügte Bild. Die im Bild sichtbaren auf der Grabstätte aufgestellten Grablichter stammen nicht von uns BDKlern. Es gibt durchaus weitere Personen, welche die Grabstätte ehren. Bei dem Anblick der Grabstätte kam es jedoch zu einem bitteren Beigeschmack. Ein nicht zu übersehender gelb leuchtender Aufkleber mit der Aufschrift: Wir bitten um dringende Kontaktaufnahme mit der Friedhofsverwaltung hinsichtlich des Fortbestandes der Grabstätte! Ließ die Alarmglocken bei dem Kriminalisten läuten. Besteht tatsächlich die reale Gefahr, dass die Grabstätte eines der größten Persönlichkeiten von Graz, dem Begründer der wissenschaftlichen Kriminalistik, beseitigt werden soll? Eine kurzfristige Nachfrage bei der Friedhofsverwaltung ergab, dass es keine Angehörigen mehr geben soll, welche sich um die Grabstätte kümmern und fällige Zahlungen seit

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einigen Jahren ausgeblieben sind. So die nackten Tatsachen. Weitere Anschreiben in Form von Information und Rat suche wurden gefertigt. Das Kulturamt in Graz und die „Kleine Zeitung“ wurden einbezogen. Nach gut 6 Wochen ein erstes Fazit: Die Arbeit hat sich gelohnt. Eine erfreuliche Nachricht kam aus der einstigen Wirkungsstätte von Hans Gross. Der Vize-Rektor Prof. Dr. Peter Scherrer der KFU teilte in einem Schreiben an die Stadt Graz mit, dass die

Universität Kosten zum Erhalt der Grabstätte trägt. Auch der Präsident der Vereinigung Kriminaldienst Österreich (VKÖ) Richard Benda nahm sich der Sache an und signalisierte, sich mit seinem Verband an Kosten zu beteiligen. Die Grabstätte wird erhalten! Damit legt man die Sache nicht als erledigt zu den Akten. Jetzt ist die Sache in Bewegung geraten. Wenn der gelbe Aufkleber verschwunden ist, sieht die Welt besser aus. Sicherlich muss die Angelegenheit weiter begleitet werden. Nichts funktioniert von allein. Die Grabstätte muss saniert und gepflegt werden und auch dies wird Kosten verursachen. Ein Ausdruck für die Ehrung eines Verstorbenen kann auch die Widmung zu einem Ehrengrab sein. Das wäre nicht der Wunsch des Verstorbenen gewesen wäre. Aber, er, die Kriminalistik und die Stadt Graz haben es verdient. Das sich Kriminalisten in Deutschland, besonders aus dem Bundesland Brandenburg, für den Erhalt der Grabstätte von Hans Gross engagieren ist der Tatsache geschuldet, den Mann aus Graz weltweit nicht in Vergessenheit geraten zu lassen, der für die Kriminologie und Kriminalistik Herausragendes vollbrachte. Die Geschichte von Hans Gross ist auch nach 100 Jahren seines Todes nicht zu Ende. Das Ende ist auch ein Anfang.

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 Was es sonst noch gibt? Verschiedene Gerichte – Verschiedene Auffassungen Rechtsprechung zu Ortungssystemen für Demenzkranke Stationäre Einrichtungen, die die Freiheits- und Persönlichkeitsrechte ihrer Bewohner achten und freiheitsentziehende Maßnahmen vermeiden wollen, müssen immer wieder abwägen, wie sie den schmalen Grat zwischen Bewachen und Beschützen der Bewohner begehen. Gerade demenziell veränderte Menschen mit einer hohen Hin- bzw. Weglauftendenz stellen eine echte Herausforderung dar. Sie sind vor Schaden zu bewahren und die Angehörigen erwarten, dass sie nicht unbemerkt die Einrichtung verlassen, aber die Häuser selbst können weder das erforderliche Personal als „Doormen“ einsetzen, noch ohne einen Unterbringungsbeschluss die betroffenen Bewohner einsperren. Ortungschips, unauffällig in Kleidung oder Schmuck der demenziell Erkrankten eingebracht, scheinen hier zumindest eine praktikable Lösung zu sein, um weggelaufene Bewohner möglichst schnell wieder aufzufinden. Viele Gerichte sehen aber auch hierin einen Eingriff in die Freiheitsrechte der Personen, der einer Genehmigung bedarf, obwohl die Betroffenen nicht unmittelbar in ihrem Fortbewegungsdrang gehemmt werden. Für eine Genehmigung muss in diesem Fall eine konkrete, drohende Gesundheitsgefährdung vorliegen. Es empfiehlt sich daher gerade als Angehöriger vor Einsatz eines Ortungschips am zuständigen Amtsgericht nachzufragen, wie dort die Rechtsauffassung ist.  Oberlandesgericht Brandenburg Eine weitere Sichtweise legte das Oberlandesgericht Brandenburg (OLG Brandenburg, Az.: 11 Wx 59/05 vom 19.01.2006) an den Tag. Es sah das Einlegen eines Sendechips in einen Schuh einer betroffenen Person nicht als freiheitsentziehende Maßnahme und daher auch als nicht genehmigungsfähig durch das Gericht an. Die Ausstattung der Betroffenen mit einer Sendeanlage, die es dem Pflegepersonal lediglich ermögliche festzustellen, ob sie das Heim verlässt, stelle noch keine Freiheitsentziehung dar. Dieses Mittel beschränke die Fortbewegungsfreiheit der Betreuten für sich gesehen nicht. Vielmehr hänge die Frage, ob die Freiheit entzogen wird, von der Reaktion der Einrichtung ab, wenn die Betroffene den Bereich, in dem sie sich aufhalten soll, verlässt.

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Entgegen der Ansicht des Amtsgerichts Hannover (s.o.) ergäbe sich eine freiheitsentziehende Wirkung der Maßnahme nicht allein dadurch, dass durch den Sender die Möglichkeit zur Feststellung des Aufenthaltsortes der Bewohner bestehe. Es handele sich vielmehr um eine bloße Beaufsichtigungsmaßnahme, für deren Zulässigkeit die Zustimmung des Betreuers ausreiche. Der Senat verkenne nicht, dass möglicherweise die Verwendung eines Personenortungssystems auch darauf gerichtet sein kann, notfalls die Betreute durch Zwang am Verlassen des Hauses zu hindern. Um dem Schutzzweck des § 1906 BGB Rechnung zu tragen, genüge es jedoch, die möglicherweise erforderlich werdenden Zwangsmaßnahmen einer vormundschaftlichen Genehmigung zu unterstellen. Insofern bestehe kein wesentlicher Unterschied dazu, ob ein Signal von einem Bewegungsmelder oder ohne einen Sender, etwa durch eine Lichtschranke, ausgelöst würde. Quelle: http://www.biva.de/rechtsprechung-zuortungssystemen-fuer-demenzkranke/gesehen, 18.01.2016  Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz: Mindesthaltbarkeitsdatum ist kein Verfallsdatum Etliche Lebensmittel sind auch nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums noch genießbar, vorausgesetzt sie wurden nicht geöffnet und sind richtig gelagert. Jogurt, Konfitüre oder Käse sind nicht schlagartig verdorben, sobald das Mindesthaltbarkeitsdatum erreicht ist. Die Verbraucherzentrale empfiehlt, Lebensmittel mit abgelaufenem Mindesthaltbarkeitsdatum mit einem AugenNasen-Zungen-Check zu prüfen. Quelle: http://www.verbraucherzentralerlp.de/mindesthaltbarkeitsdatum-ist-keinverfallsdatum

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 Akribische Tatortarbeit legte den Grundstein zur Aufklärung International reisender Wohnraumeinbrecher festgenommen

Am 21.06.2014 in der Zeit zwischen 01:30 Uhr – 01:45 Uhr gelangte ein bislang unbekannter Tatverdächtiger mittels Aufhebeln eines Kellerfensters in das Wohnhaus einer Familie in aus der Gemeinde Mahlow. Vom Täter wurden die Räumlichkeiten des Hauses durchsucht. Fototechnik, Schmuck und Bargeld im Wert von über 4000 Euro entwendet. Durchgeführte Ermittlungen erbrachten zunächst keinen Erfolg. Am Tatort wurde durch die Kriminaltechnikerin ein „Kuhfuß“ sowie Glas gesichert. Bei der gründlich durchgeführten Spurensicherung am Werkzeug konnte eine DNA-Spur festgestellt und gesichert werden. Der Verursacher war in Deutschland nicht registriert. Dafür gab es Hinweise aus Österreich und Frankreich. Über die Rechtshilfestelle des LKA Brandenburg wurden nun Ermittlungen zu den Sachverhalten und der Person veranlasst. Aus beiden Ländern wurden unterschiedliche Personendaten zum vorliegenden DNA-Merkmal übermittelt. Diese Personendaten waren in Deutschland wiederum unter anderen Personalien registriert. Die Personalien führten zu ein einen 36jährigen moldauischen Staatsangehörigen, welchen Deutschland mit 18 ALIAS-Namen erfasste war. Weitere Überprüfungen ergaben nun, dass die Person in Deutschland, Frankreich und Österreich bereits als Straftäter erfasst und zu Haftstrafen verurteilt wurde. In Deutschland war er in drei Fällen zur Abschiebung ausgeschrieben. Kontakte zum Großraum Berlin und weiteren

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moldauischen Wohnungseinbrechern wurden ebenfalls Ergebnisse der anhaltenden Ermittlungen. Mit diesem Ermittlungsstand wurde im Mai 2015 dem zuständigen Staatanwalt vorgeschlagen gegen den nun Tatverdächtigen einen internationalen Haftbefehl zu beantragen. Dem Vorschlag wurde gefolgt. Der Haftbefehl wurde dann im Juli durch das zuständige Amtsgericht erlassen. Die Person wurde zur Festnahme ausgeschrieben. Am 04.01.2016 um 12:30 Uhr wurde der Mann an einem Grenzübergang bei der Ausreise aus der Republik Moldau nach Rumänien festgenommen. Nach Ermittlungen der rumänischen und moldauischen Behörden, erfolgte Anfang Februar 2016 die Auslieferung nach Deutschland. In der Polizeiinspektion Teltow-Fläming erfolgte dessen erkennungsdienstliche Behandlung. In seiner Vernehmung ließ sich der Beschuldigte zu den Taten ein, die ihm im Haftbefehl vorgeworfen wurden. Der Beschuldigte kam in UHaft. Die Ermittlungen dauern an. Ein Dank gilt allen beteiligten Kräften, insbesondere der Abteilung Rechtshilfe des LKA Quelle: BDK KV Teltow-Fläming Bildquelle: Einbruchschutz GDV Lob und Tadel dicht dabei! Wie zuvor geschildet, kann es berechtigt jeden Beteiligten mit Stolz und Genugtuung erfüllen, wenn noch nach so langer Zeit ein Fall aufgeklärt wurde. Viele Fälle bleiben jedoch unaufgeklärt. Die Ursachen sind vielfältig. Der Fall ging auch durch die örtliche Presse. Profil K erhielt eine Meinungsäußerung, welche frustriert, aber genau den Finger in die Wunde legt. Die Schlagzeile aus der Presse: Enttäuscht von der Arbeit der Polizei! Immer mehr ….verzichten auf eine Anzeige bei der Polizei“ Eingefleischte Kriminalbeamte ärgern sich maßlos über solche Schlagzeilen. Nicht deshalb weil die Schlagzeile vielleicht sogar stimmt, sondern man ärgert sich darüber, dass man immer seltener echt in der Lage ist mit Akribie seine Fälle abzuarbeiten. Es fehlt einfach die Zeit und das Personal. Man kommt kaum weg von Schreibtisch, es wird verwaltet und nicht ermittelt. Ein schwerer Vorwurf. Ist er haltbar? Wie wirksam wird Kriminalität bearbeitet?

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Regionales  Kreisverband Cottbus/Spree-Neiße

 Kreisverband Dahme-Spreewald

Weihnachtszeit – schöne Zeit „Chef-Pensionär“ im Kreisverband CottbusSpree/Neiße Bernfried Engel kam 2012 auf die Idee, dass sich die Cottbuser BDK-Pensionäre doch auch mal um die Weihnachtszeit treffen könnten. Kurzerhand organisierte er in Cottbus in der Kleingarten-Gaststätte „Fleißige Hand“ das erste Weihnachtstreffen für die Ruheständler des Kreisverbandes. Der Name der Gaststätte passt dazu! Nun gab es schon die vierte Auflage an gleicher Stelle. Der Weihnachtsmann kam nicht, aber die Teilnehmer konnten ihren BDKKreisvorsitzenden Jörg Drenkelfort herzlich begrüßen. Er kam nicht mit leeren Händen. Er nutzte die Gelegenheit, um zehn Pensionäre Ehrenurkunden für 25-jährige Mitgliedschaft im BDK und mit der Silbernen Ehrennadel überreichen.

BDK trauert

Die Freude bei den Geehrten, aber auch bei den Anderen war groß. Danach mangelte es nicht an Gesprächsstoff. Fazit von allen Teilnehmern: Insgesamt war es wieder eine gelungene Sache, die Bernfried organisiert hatte. Für seine fleißigen Hände wurde er mit Beifall und einem kleinen Präsent belohnt. Klar soll es auch 2016 eine BDK-Weihnachtsfeier geben. Für das gute Gelingen der Veranstaltung gilt auch dem Personal der Gaststätte der ausdrückliche Dank!

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Eine Stimme, die vertraut war, schweigt. Ein Mensch, der immer da war, ist nicht mehr. Was bleibt, sind dankbare Erinnerungen, die uns niemand nehmen kann.

Am 27. Februar verstarb im Alter von 66 Jahren nach einer schweren Erkrankung unser langjähriger Freund, Kollege und Mitglied Kriminaloberkommissar im Ruhestand Jürgen Helm. Jürgen gehörte zum Kreisverband DahmeSpreewald. Als Kollege wurde Jürgen geschätzt. Seine Schlagfertigkeit, gepaart mit trockenem Humor, wird uns stets in guter Erinnerung bleiben. Ebenso die Treue zu seinem BDK. Jürgen Helm begann seine polizeiliche Laufbahn in der Volkspolizei beim Betriebsschutz in Königs Wusterhausen. Dann wurde er „Selbständig“. Mehr als 10 Jahre war Jürgen ABV in Königs Wusterhausen. Mit der „Wende“ entschied sich Jürgen für die Tätigkeit in der Kriminalpolizei. Jürgen war bis zu seiner Versetzung in den Ruhestand mit Leib und Seele Ermittler und Vorgangssachbearbeiter im Bereich der Eigentumskriminalität. Er hatte sich viel Kenntnisse und Erfahrungen Besonders Bereich der KFZ-Kriminalität und im Bereich Wohnungseinbruchdiebstahl angeeignet. Im Jahr 2009 endete seine aktive Laufbahn in der Kriminalpolizei mit der Versetzung in den wohlverdienten Ruhestand. Jürgen hinterlässt seine Ehefrau Renate, drei Kinder und drei Enkel. Den Angehörigen gilt unser vollstes Mitgefühl.

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 Informationen  Das Beste kommt noch! Ruhestand, ein Begriff, welcher hier beamtenrechtlich nicht zur Diskussion gestellt werden soll. Fakt ist, für den Betroffenen tritt der Ruhestand ein, wenn seine reguläre berufliche Lebensarbeitszeit beendet wird. Unabhängig davon, ob man sich noch für „gebrauchsfähig“ hält oder nicht. Für viele Ruheständler ist aber nicht Schluss mit Arbeit. Einige Fallbeispiele. 1. Einmal Kriminalist – Immer Kriminalist Treplin, ist eine kleine Gemeinde mit rund 400 Einwohnern. Etwa 10 Kilometer vor den Toren der „Großstadt“ Frankfurt (Oder). In Treplin gibt es eine „Amtsscheue“. Gleich gegenüber dem Standort der Freiwilligen Feuerwehr. Das Gebäude war einst eine alte Scheune. Sie wurde neu hergerichtet und zur Nutzung für viele Anlässe frei gegeben. In der Gemeinde gibt es den Dorfentwicklungsverein „Glück Auf“. Zu diesem Verein gehört auch unser Mitglied und Pensionär Wolfgang Raeke. Bis zum Eintritt in den Ruhestand war Wolfgang auf dem Gebiet Kriminaltechnik tätig. Er gehörte zum m.D. der KT. Zum Bund Deutscher Kriminalbeamter fand Wolfgang bereits 1990 und kann sich somit zu den Gründungsmitgliedern zählen. Bei den Überlegungen zur Nutzung der Scheune entstand die Idee von einer Krimi-Scheune. Musik-Scheunen gibt es schon. Krimi-Scheunen eher nicht. So wurde aus einer Idee ein Veranstaltungsort für Krimi-Fans der besonderen Art. Die Veranstaltungen die Wolfgang Raeke organisiert veranschaulichen die Arbeit der Kriminalpolizei live. Das erlebt man nicht jeden Tag. Bei dem beschränkten Platzangebot geht es ohne Voranmeldung nicht. Mit seiner Initiative leistet Wolfgang auch einen wertvollen Beitrag bei der Aufklärung der Bevölkerung. Mit seinen Aktivitäten wirkt er sprichwörtlich als ehrenamtlicher Präventionsberater. So kamen lobende Worte auch vom Polizeisprecher der PD Ost zu seinen Aktivitäten. Deshalb erhält Wolfgang bei der Suche nach Referenten gern Unterstützung von ehemaligen Kollegen und Dienststellen. Eine Besonderheit seines Engagements besteht auch darin, dass

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Referenten auf ein Honorar verzichten und seine Gäste keinen Eintritt bezahlen müssen. Selbstverständlich freut sich der Dorfentwicklungsverein über jede Spende am Ende. Bei Wolfang hat sich im Verlauf der Zeit eine Sammlung von alter Kriminaltechnik angehäuft. Er kann nicht mit ansehen, dass dies „Schrott“ werden soll. Für echte Kriminaltechniker sind diese Gegenstände kein Schrott sondern „Zeitzeugen“. Diese „Zeitzeugen“ haben ihre eigene Sprache. Wolfgang Raeke macht sich gern zu dessen Sprachrohr. Er haucht der alten Kriminaltechnik Leben ein und berichtet lebendig darüber. So ist es nicht verwunderlich, dass Wolfgang am liebsten in der Krimi-Scheune ein kleines Kriminalmuseum installieren würde. Sogar in der Presse wurde darüber berichtet. In der Scheune ist die räumliche Substanz vorhanden. Es fehlt im Moment an der finanziellen Substanz. Vielleicht finden sich Sponsoren mit Herz für die Kriminalistik und Prävention von Straftaten. Die Idee, dass der BDK Brandenburg in dem Haus seine Landesgeschäftsstelle unterbringen könnte, hat Scharm und nährte die Hoffnung in diesem Zusammenhang das einmalige Projekt „Kriminalmuseum“ in Gang zu setzen. Im Landesvorstand fand das Projekt bisher leider keine Mehrheit. Aber, man soll bei guten Ideen und Engagement die Hoffnung nicht aufgeben. Wolfgang Raeke findet man auch in der EuropaUniversität Viadrina bei Veranstaltungen der Kinder-Uni. Ganz Privat hat Wolfgang auch Einiges zu bieten. Er kann hervorragenden Pflaumenkuchen backen. Das kann nicht jeder Kriminalist.

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2. Permakultur und Terra Preta

Börnicke, seit 2003 ein Ortsteil der Stadt Bernau bei Berlin, hat rund 500 Einwohner. Zu denen gehört unser Mitglied und Ruheständler Peter Schubert. Auch er war bis zu seiner Versetzung in den Ruhestand Kriminalist und Kriminaltechniker. Klaus Peter pflegt nach eigenen Angaben 3 Hobbys: 1. Garten 2. Garten 3. Garten



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Im Schulgarten sind es Peter und noch ein Rentner, die den Kindern über gesundes Anbauen ohne Chemie und über gesunde Ernährung Wissen vermitteln. Es gibt die Kartoffelwochen, wo die Kartoffeln, die die Kinder im Frühjahr in die Erde brachten im Herbst wieder ausbuddeln. Mittags gibt es dann Pellkartoffeln mit Quark und Leinöl. Den Kindern schmeckt es. Auch für die „Großen“ wird etwas gemacht. An Wochenenden hat Klaus Peter Workshops in Sachen Terra Preta durchgeführt. Beim 1. Workshop hat er ausschließlich mit effektiven Mikroorganismen aus Japan gearbeitet. Beim 2. wurde begonnen mit einheimischen Mikroorganismen (Indigene Mikroorganismen, kurz IMO`s) zu arbeiten. Im Großen und Ganzen versucht er die Prinzipien seines Vereins der „Lokalen Agenda 21“ durchzusetzen. Nach dem Motto: "Global denken und lokal handeln“, Werkstoffkreisläufe schließen um die drei Monster, die die Welt bedrohen, zu begegnen. Am Tag des offenen Denkmals in Börnicke war Klaus Peter auch aktiv dabei. Da hat er im Schulmuseum gezeigt, wie man Sauerkraut leicht selbst fertigen kann. Nicht zu vergessen, zum Apfelfest in Börnicke zeigt er, wie man aus seinen Äpfeln Saft pressen kann.  Zum Internationaler Frauentag

Der erste Garten ist direkt am Haus. Ein kleiner Teich mit Bach und vielen Fröschen, Kiwis, Weintrauben, Sträucher, Küchenkräuter und Blumen, aber auch Exoten wie Yacon, Topinambur, Jiagulan, japanischer Ingwer u.a. gehören dazu. Und weil der Garten nicht sehr groß ist und Peter sich damals als junger Pensionär nicht erschöpft genug fühlte, kam er auf die Idee, einen zweiten Garten anzulegen. Der zweite Garten ist auf der anderen Straßenseite, nahe seinem Grundstück. Er nennt den Garten seinen Acker, seine Frau nennt ihn Ranch. Dort werden überwiegend Kartoffeln, Gemüse, auch Blumen und besonders Wildkräuter angebaut. Der dritte Garten befindet sich im Zentrum von Börnicke. Hier hat der Verein Lokale Agenda 21, zu dem Klaus Peter gehört, eine Streuobstwiese mit alten Obstsorten (ca. 25 Bäume) angelegt. Ein Teil der Streuobstwiese wurde als Schulgarten angelegt, in welchem mit Kindern verschiedener Grundschulen Bernau`s gegärtnert wird.

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Allen Kolleginnen, herzliche Glückwünsche zum Internationalen Frauentag!

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3. Emmy - das „Geldgeschenk“



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Sonntags Vormittag geht es immer auf einen Hundeplatz. Meist mit 20-30 anderen Hunden wird sozialer Kontakt gepflegt. Im Haus lebt der Hund nach festen Regeln. Er hat einen zugewiesenen Platz. Darf nicht ins Bett und nicht auf das Sofa. Selbstverständlich ist Emmy absolut stubenrein. Diese drei Beispiele erlauben einen kleinen Einblick in das aktive Leben unserer Ruheständler. Andere sind politisch oder gesellschaftlich Engagiert. Weitere sind in Vereinen, treiben aktiv Sport usw..

 Information für die Zukunft

Hunde begleiten unseren Freund und Kollegen Eckhard Lindemann seit frühester Kindheit. Nachdem sein Schäferhund Rocky wegen Altersschwäche im Jahr 2005 nach 14 Jahren eingeschläfert werden musste, wolte die Familie und er selbst keinen weiteren Hund anschaffen. Aber, wie das im Leben so ist, irgendetwas fehlte doch. Als Eckhard im April 2010 in den Ruhestand verabschiedet wurde, erhielt er von seinen Kripo-Kollegen im Schutzbereich Barnim ein Geldgeschenk. Zuvor wurde gefragt, was er als Abschiedsgeschenk denn gerne hätte. “Ein Sachgeschenk in Form eines Hundes” war seine Antwort. Und so kam Eckhard tatsächlich wieder “auf den Hund”. Auf Wunsch seiner Frau wurde es in diesem Fall eine Hündin. Zuvor hatte die Familie immer Schäferhund – Rüden. Jetzt ist es ein Sibirian-Husky/Schäferhund Mix. Er hört (na ja nicht immer) auf den Namen “Emmy”. Die Hündin ist sehr anhänglich und sensibel. Sie liebt den Postboten und den Schornsteinfeger. Für die Familie ist Emmy ein Volltreffer. Das bei der Auswahl aus einem Wurf von 6 Welpen. Der Hund ist eine Sportskanone, (fast) jeden Tag fordert die Hündin von Herrchen zwischen 6-10 km Fußweg. Auch wenn mal keine Lust da ist, der Hund zwingt zur Bewegung und hinterher fühlt sich auch Herrchen wohl und stellt sich deshalb gern dieser Herausforderung.

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Vom 24. bis 26. Juni 2016 veranstaltet die Junge Kripo das 3. Junge Kripo Camp, dieses Mal am Möhnesee in Nordrhein-Westfalen, damit wir uns kennen lernen, Kontakte knüpfen und einfach Spaß haben können. Am 24. und 25. Juni gibt es Fachtagung zum Thema Sexualdelikte. Folgende Schwerpunkte sind geplant: o Erster Angriff bei Sexualdelikten o gerichtsmedizinische Untersuchung/Verletzungsbilder o Weiterbearbeitung in der Sachbearbeitung o Opferhilfe o Staatsanwaltschaft o vorgetäuschte Vergewaltigungen o Fallbearbeitung inkl. Darstellung interessanter Fälle Ihr erhaltet von uns für die Fachveranstaltung rechtzeitig eine Einladung zur Fachtagung, um mit dieser eine Fortbildung bei eurem Vorgesetzten oder Sonderurlaub bei eurem Dienstherrn beantragen zu können. Mehr Infos: https://www.bdk.de/web/junge-kripo

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