Technische Hochschule Nürnberg GSO Fakultät Architektur Theorie der Architektur und Entwerfen Prof. Dr. Richard Woditsch

Theorie der Architektur und Entwerfen

Richard Woditsch, Mark Kammerbauer

Wissenschaftliches Arbeiten Was haben Wissenschaft und Architektur miteinander zu tun? Wie können Architekten forschen? Wie arbeitet man mit Quellen, wie zitiert man? Wie schreibt man eine wissenschaftliche Arbeit? Das Fach „Wissenschaftliches Arbeiten“ dient dazu, diese Fragen zu beantworten und spiegelt dabei die Realität einer zunehmend interdisziplinär verknüpften Praxis wider. Schriftliche Arbeiten spielen dabei eine zentrale Rolle. Es werden daher die folgenden Aspekte seminaristisch behandelt: die möglichen Ansätze und Beobachtungsgegenstände einer wissenschaftlichen Arbeit; wie man Literatur auswählt; wie man mit Quellen umgeht; wie man aus diesen Quellen zitiert und paraphrasiert; welche Forschungsmethoden zur Auswahl stehen; und wie man wissenschaftliche Arbeiten schreibt. Die Studierenden können ihre Fragestellung, Literatur und Methoden selbständig auswählen. Diese Auswahl orientiert sich an den jeweiligen Projektthemen. Entscheidend ist dabei, was man über eine wissenschaftlich orientierte Fragestellung behandeln oder beantworten möchte. Das Ziel des Fachs ist es, Studierende an die Methoden wissenschaftlicher Arbeit sowie deren allgemeingültige Regeln und Verfahrensweisen heranzuführen. Sie erhalten dabei im Seminar die Möglichkeit, ergebnisoffene Hausarbeiten mit Projektbezug zu verfassen. Diese soll nachvollziehbar, systematisch organisiert und strukturiert sein.

Titel: Wissenschaftliches Arbeiten (Skript) Verfasser: Prof. Dr. Richard Woditsch, Dr. Mark Kammerbauer Zitiervorschlag: Woditsch, Richard; Kammerbauer, Mark: Wissenschaftliches Arbeiten. Skript. Nürnberg: Technische Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm, Fakultät Architektur, 2015 Alle Abbildungen: Lehrbereich Theorie der Architektur und Entwerfen Technische Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm Fakultät Architektur Bahnhofstrasse 90 90402 Nürnberg Lehrbereich Theorie der Architektur und Entwerfen Raum BB.207 Postanschrift: Postfach 90121 Nürnberg Internet: http://tae.ohmarch.de/

Technische Hochschule Nürnberg GSO Fakultät Architektur Theorie der Architektur und Entwerfen

Inhaltsverzeichnis

1. 2. 3. 4.

Einleitung Was ist wissenschaftliches Arbeiten? 2.1 Themen und Ansätze 2.2 Recherchieren und Lesen 2.3 Zitieren und Paraphrasieren 2.4 Forschen und Dokumentieren 2.5 Schreiben Fazit Bibliografie

Anhang: Weiterführende Literatur

Prof. Dr. Richard Woditsch Dr. Mark Kammerbauer

“Ziel einer wissenschaftlichen Arbeit ist grundsätzlich das Erkennen, Verstehen und Erklären von Sachfragen bzw. Problemstellungen. Zu diesem Zweck gilt es, sich den aktuellen Wissensstand zum Thema anzueignen. Ein Großteil wissenschaftlichen Arbeitens besteht also aus dem Zusammentragen von Wissen (...) und der erneuten Verarbeitung im eigenen thematischen Zusammenhang”.1

1. Einleitung

An der Fakultät für Architektur der Technischen Hochschule Nürnberg wird das Fach Wissenschaftliches Arbeiten angeboten. Das Ziel des Fachs ist es, Studierende an die Ansätze und Methoden wissenschaftlicher Arbeit sowie deren allgemeingültige Regeln und Verfahrensweisen heranzuführen. Das vorliegende Skript soll den Studierenden dabei als Nachschlagewerk dienen. Es bietet inhaltliche und methodische Ankerpunkte, um die im Fach Wissenschaftliches Arbeiten geforderte Hausarbeit zu verfassen. Dabei werden folgende Fragen behandelt: • •

1

Was ist wissenschaftliches Arbeiten? Welche Themen und Ansätze gibt es?

• • • •

Wie recherchiert und liest man Texte? Wie zitiert oder paraphrasiert man Texte? Wie erhebt und dokumentiert man Daten? Wie schreibt man eine wissenschaftliche Arbeit?

Das Fach Wissenschaftliches Arbeiten ist ein integraler Teil der an der Fakultät für Architektur der Technischen Hochschule Nürnberg angebotenen Projekte – das bedeutet auch, dass jede Hausarbeit im Fach Wissenschaftliches Arbeiten stets in direktem Bezug zu den Projekten steht. Der damit verbundene Prozess ist ein wesentlicher Beitrag zur kritischen Auseinandersetzung mit den Projektthemen. Die Hausarbeiten, die Studierende verfassen, dokumen-

Gstach et al., 2005, S. 6

5

tieren diesen Prozess und dienen somit als Wissensgrundlage für entwerferische Entscheidungen. Wichtig ist dabei der Fokus auf ein Thema und eine zentrale Forschungsfrage. Erst dann ist es möglich, den Stand der Forschung sinnvoll zu erfassen und den Rahmen der Untersuchung entsprechend einzugrenzen oder zu erweitern. Dies ist nicht nur für die Hausarbeiten, sondern auch für die Master Thesis essentiell. Dabei stellt das wissenschaftliche Arbeiten auch ein Mittel von zunehmender Wichtigkeit in einer mehr und mehr interdisziplinär verknüpften Praxis dar, um mit den Vertretern der eigenen oder anderer Disziplinen zu kommunizieren, und zwar auf eine objektive, nachvollziehbare und systematische Art und Weise.

6

2. Was ist wissenschaftliches Arbeiten?

Das wissenschaftliche Arbeiten kann als Prozess beschrieben werden, “bei dem ein Thema (...) nach wissenschaftlichen Standards und Prinzipien (...) behandelt und zu lösen versucht wird.”2 Als Ziel des wissenschaftlichen Arbeitens wird “das Erkennen, Verstehen und Erklären von Sachfragen bzw. Problemstellungen”3 genannt. Als grundlegende Technik des wissenschaftlichen Arbeitens gilt dabei „die systematische Auseinandersetzung mit einem gestellten Problem.”4 Der erste Schritt ist, eine Forschungsfrage zu stellen. Sie bezieht sich darauf, was das Thema oder das Problem ist, mit dem man sich wissenschaftlich befasst. Die in diesem Rahmen durchgeführte Recherche und Forschung sollte

2 3 4 5 6

auf der Forschungsfrage basieren. Dies trägt auch dazu bei, den Rahmen der wissenschaftlichen Arbeit zu definieren, um darauf fokussieren zu können und Ausschweifungen zu vermeiden.5 Der Forschungsfrage wird eine mögliche Antwort entgegengestellt: Diese Hypothese beinhaltet auch, wie man das eingangs erwähnte Problem lösen kann. Hierzu ist eine Recherche erforderlich, und die Angabe der genutzten Quellen ist dabei unerlässlich. Die Forschung, die von den Verfassern der Arbeit durchgeführt wird, dient der Feststellung, ob die Hypothese zutrifft - oder auch nicht zutrifft. Sie soll sich nicht nur auf die Beschreibung eines einzelnen, individuellen Falls beschränken,

Peterßen, 1996, S. 11 zitiert in Schönwandt, 2007, S. 5 Gstach et al. 2005, S. 6 Neumeyer, k.D., S. 1 vgl. Chandler, 1998 Schönwandt, 2007, S. 6

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denn “wissenschaftliche Ergebnisse müssen (...) über die Anwendbarkeit auf einen Einzelfall hinausgehen und übertragbar sein.”6 Die schriftliche Hausarbeit ist dabei das Ergebnis dieses Prozesses. Zu den Charakteristiken, die sie kennzeichnen sollen, zählen Verständlichkeit, Eindeutigkeit und Vermittelbarkeit. Hierzu soll die schriftliche Hausarbeit einen systematischen Aufbau und eine nachvollziehbare Struktur und Ordnung besitzen. Die Bestandteile, die eine schriftliche Hausarbeit hierzu beinhalten soll, umfassen in der Regel:

• • • • • • •

7

ein Inhaltsverzeichnis eine Einleitung mit Forschungsfrage und Hypothese eine Literaturrecherche und Begriffsklärung eine Beschreibung der Forschungsmethoden eine Analyse der erhobenen Daten ein Fazit mit direktem Bezug zur Einleitung eine Bibliografie sowie ggf. ein Anhang.

Die Themenwahl einer wissenschaftlichen Arbeit wird bedingt durch deren Relevanz in Bezug zur jeweiligen Disziplin, dem eigenen Interesse, sowie der eigenen Fähigkeit, in der gegebenen Zeit und mit den gegebenen Mitteln Daten zu sammeln, diese zu analysieren und eine schriftliche Hausarbeit zu verfassen. Wichtig ist die Formulierung einer zentralen Forschungsfrage und der Bezug zum aktuellen Stand der

vgl. Chandler, 1998

8

Forschung. Als Vorbereitung zur wissenschaftlichen Arbeit bietet es sich an, sich in diesem Zusammenhang einen allgemeinen Überblick anzueignen, welche Themen und Ansätze zur Verfügung stehen und wie das Thema von einer architekturbezogenen Perspektive eingeordnet werden kann, um dann die eigentliche Recherche durchzuführen.7

2.1 Themen und Ansätze

Warum ist wissenschaftliches Arbeiten für die Disziplin der Architektur wichtig? Ein wesentlicher Grund liegt im Wandel des Berufsbilds der Architekten durch neue Tätigkeitsfelder mit wissenschaftlichem Charakter begründet. So gibt es Institutionen, die sich ausdrücklich mit Forschung zum Thema Bau und Planung beschäftigen, darunter natürlich die Hochschulen. Grundlage für die qualifizierte Auseinandersetzung mit diesen neuen Tätigkeitsfeldern ist dabei „die Kenntnis wissenschaftlichen Arbeitens.”8 Wenn man sich mit dem Thema wissenschaftlicher Arbeit in der Disziplin der Architektur befasst, ist es wichtig, sich darüber Klarheit zu verschaffen, was denn der Gegenstand einer solchen

Arbeit ist, bzw. womit man sich dabei eigentlich befasst. Mögliche Beispiele für Gegenstände wissenschaftlicher Betrachtung in der Architektur sind tatsächlich naheliegend. Hierzu gehört die Architektur selbst; Häuser, andere Bauwerke, Städte und die gesamte gebaute Umwelt. Jedoch können auch Architekten als Personen das Thema sein, ihre privaten Klienten oder öffentlichen Auftraggeber sowie weitere Planungsbeteiligte und Akteure. Dies gilt auch für die Praxis der Planung selbst, ebenso wie Pläne, Entwürfe und Dokumente. Darüber hinaus sind weitere Themen möglich, wie etwa Materialexperimente oder die Entwicklung von Bauelementen sowie deren Optimierung. Wichtig ist hierbei, wie man den Forschungsgegenstand betrachtet.

Man kann hierbei verschiedene wissenschaftliche Perspektiven oder Ansätze heranziehen. Es gibt von der Architektur(-theorie) und (Stadt-)Soziologie bis zur bautechnischen Forschung Ansätze, die für Studierende der Architektur von Nutzen sein können. So bieten sozial-räumliche Perspektiven Erklärungsmodelle dafür, wie „alltägliche soziale Interaktionen durch räumliche und örtliche Umstände beeinflusst werden.”9 Soziologische oder demografische Charakteristiken10 lassen sich auf diese Weise historisch und stadtgeschichtlich einordnen. Es ist möglich, diese Prozesse im Stadtraum nachzuzeichnen, um daraus Rückschlüsse zu ziehen, wie das Planen und Bauen durch gesellschaftliche

8 Wachten, k.D., S. 3 9 Gottdiener und Hutchison, 2006, S. xv (englische Zitate wurden vom Verfasser für dieses Skript sinngemäss übersetzt) 10 Massey, 2007; Wilson, 1987

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Vorgänge – und umgekehrt! – beeinflusst wird.11 Zu den Forschungsrichtungen, die sich die Verbesserung bestehender Systeme zum Ziel gesetzt haben, zählt die Design Science. Sie legt den Fokus auf praxisorientierte Fragen. Diese können auch Systeme betreffen, die noch nicht existieren. Es besteht dabei ein direkter Bezug zur Praxis, die durch diese Forschung und die darin formulierten Ergebnisse erneuert oder verändert bzw. verbessert werden soll. Zu möglichen Ergebnissen zählt die Entwicklung von Designvorschlägen, die innerhalb eines Designzyklus12

11 12 13 14 15 16

erarbeitet werden können. Weitere Forschungsansätze sind z.B. die Actor-Network-Theorie,13 die sich auch mit der Rolle der Forschenden innerhalb einer Untersuchung beschäftigt. Ferner gibt es raumsoziologische Ansätze, die anerkennen, dass verschiedene Raumbegriffe „unterschiedliche Operationalisierungen von Problemen“14 darstellen können. Wichtig sind ebenso Ansätze, die sich damit befassen, wie natürlich die Natur und wie technologisch die Interventionen von Gesellschaften innerhalb dieser Natur sind.15 Zu nennen sind auch (Stadt-) semiotische Untersuchungen, die sich mit dem Symbolcharakter

Hassenpflug, 2006 Van Aken und Romme, 2009, S. 11 (im engl. Original: „reflective cycle“) vgl. Latour, 2008 Löw, 2001, S. 15 vgl. Perrow, 1999 vgl. Hassenpflug et al., 2011

10

und der Zeichenhaftigkeit der gebauten Umgebung befassen.16 An der Technischen Hochschule Nürnberg hat zudem die bautechnische Forschung einen besonderen Stellenwert. Sie nutzt ebenso die im weiteren beschriebenen Methoden des wissenschaftlichen Arbeitens, darunter das Recherchieren und Lesen, das Zitieren und Dokumentieren, und letztlich das Schreiben.

2.2 Recherchieren und Lesen

Nach der Themenwahl besteht ein nächster wesentlicher Schritt des wissenschaftlichen Arbeitens darin, mit Quellenmaterial umzugehen. Dieser Umgang beginnt mit dem Recherchieren und Lesen fremder Texte oder Datenquellen. Das Recherchieren und Lesen von Quellen steht dabei in direktem Bezug zur Forschungsfrage. Die Auswahl der Quellen ist grundlegend für die jeweilige wissenschaftliche Arbeit. Dabei gilt es, zwischen Monographien, Sammelbänden, Artikeln, Beiträgen in Tagungsbänden o.ä. zu unterscheiden. Ein Blick auf die in solchen Quellen zitierte Literatur ist hilfreich, um die jeweilige

17 18

Quelle in Bezug auf die eigene Forschungsfrage sinnvoll einzuordnen. Ziel der Recherche ist es, festzustellen, welche Forschungen zum gewählten Thema bereits vorgenommen wurden und welche grundsätzlichen Fragen gestellt werden. Zudem bietet sie die Möglichkeit, das Thema in einen grösseren Kontext einzuordnen.17 Die Recherche umfasst dabei folgende Arbeitsschritte:

• •

Relevante Quellentexte und Literatur können u.a. über folgende Einrichtungen und Datenbanken gesucht und gefunden werden: • • •

• • •

Auswählen relevanter Quellentexte Lesen der Quellentexte Erstellen von Exzerpten (herausziehen relevanter Informationen)

vgl. Chandler, 1998 vgl. http://www.citavi.com [download] 17.11.2015

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Verzeichnen von Quellen ggf. Verwendung entsprechender Software, z.B. Citavi18





die Hochschulbibliothek OPAC (Online Public Access Catalogue) BVB (Bibliotheksverband Bayern) RSWB Plus (Fachbereiche Raumordnung, Städtebau, Wohnungs- und Bauwesen) ICONDA (International CONstruction DAtabase)

Wichtig beim Lesen der ausgewählten Quellentexte ist eine kritische Lesart, die das Erkennen und Abwägen verschiedener Positionen ermöglicht. Ferner darf der Bezug zur Forschungsfrage und Hypothese nicht aus den Augen verloren werden. Als beispielhafte Lesetechnik gilt „SQ3R“.19 Sie dient dazu, sich systematisch einen fremden Quellentext zu erschliessen. Zu diesem Zweck wird das Lesen folgendermassen gegliedert: • • • • •

19 20 21

sich einen Überblick verschaffen (Survey) Fragen stellen (Question) lesen (Read) rezitieren (Recite) klären und bewerten (Review)

Die Leser sollen dabei eine aktive Rolle übernehmen und hinterfragen, welchen Nutzen eine Quelle für die eigene wissenschaftliche Arbeit hat. Hierzu empfiehlt es sich, zu jedem Schritt schriftliche Fragen zu formulieren, die die Erwartungen der Leser wie auch den Inhalt und Umfang der Quellen betreffen. Wiederholtes Lesen anspruchvoller Passagen ermöglichen es, die Aussagen des Autors besser zu verstehen. Es gilt auch, vorsichtig und kritisch zu sein, denn die Objektivität einer Quelle ist nicht selbstverständlich. Dabei ist es wichtig, „Tatsachenaussagen, Vermutungen, Hypothesen und Beurteilungen“20 voneinander zu unterscheiden und hinsichtlich ihrer Subjektivität zu hinterfragen. Regelmässige Pausen sind

vgl Wachten, k.D., S. 19 Wachten, k.D., S. 20 vgl. https://de.wikipedia.org [Mind-Map] 17.11.2015

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sinnvoll und ermöglichen eine Reflektion über die gelesenen Inhalte. Verbal, schriftlich oder per Mind-Maps21 kann so beantwortet werden, ob die eingangs notierten Fragen beantwortet werden konnten oder neu beantwortet werden müssen.

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Auf dieser Grundlage kann ein Quellentext bewertet werden, und ebenso bietet sich nun die Möglichkeit, effektiv Exzerpte zu erstellen. Das Erstellen von Exzerpten ist auch sinnvoll, wenn man sich auf die wesentlichen Aspekte einer Quelle konzentrieren sowie diese einordnen will. Bei einem Exzerpt handelt es sich um “eine Form schriftlicher Aufzeichnungen zu einem gelesenen Text, bei der Textabschnitte notiert und mit eigenen Kommentaren versehen werden.”22

erfolgt über das Zitieren und Paraphrasieren von Aussagen, die aus den recherchierten Quellen stammen. Dies bietet nicht zuletzt die eigentliche Grundlage für die analytische und objektive Betrachtung des Themas, die über eine subjektive Perspektive hinausgeht.

Das Erstellen von Exzerpten ist wichtig, um Inhalte und Aussagen aus Quellen zu verstehen und später in den eigenen Text sinnvoll zu integrieren. Diese Integration

22

Wachten, k.D., S. 22

14

2.3 Zitieren und Paraphrasieren

Das wissenschaftliche Arbeiten erfordert zwingend die Kennzeichnung von Inhalten und Aussagen, die aus Quellen entnommen werden und in der eigenen Arbeit Verwendung finden. Das Identifizieren fremden Materials in der eigenen Arbeit ist so wichtig, dass es als solches die Wissenschaftlichkeit eines Forschungsvorhabens bestimmt:

Das Zitieren ist das Mittel zur Integration dieser fremden Inhalte und Aussagen in die eigene Arbeit. Material aus Quellen kann als Zitat oder Paraphrase Eingang in die eigene Arbeit finden. Zitate (vgl. ‚direkte Rede‘) bieten sich an, wenn der Autor einen Aspekt besonders prägnant formuliert hat. Eine Alternative stellt das Paraphrasieren (vgl. ‚indirekte Rede‘) dar. In diesem “Wissenschaftliches Arbeiten zeich- Fall sind konkrete Regeln unbenet sich also durch Korrektheit dingt einzuhalten, da diese die und Genauigkeit im Umgang mit Wissenschaftlichkeit einer Arbeit Grundlagen (Daten, Erhebungen, unmittelbar betreffen. Die Quelle, Verwendung von Sekundärlitera- aus der die festgehaltenen Ideen tur, …) aus. Fremdes Gedankengut stammen, muss in jedem Fall und die Herkunft von Daten, die angegeben werden - sowohl beim nicht selbst erhoben wurden, müs- Zitat als auch bei der Paraphrase. sen gekennzeichnet werden.”23 Nur korrekt bezeichnete Quel-

23

Gstach et al., 2005, S. 6

15

len gestatten es dem Leser einer wissenschaftlichen Arbeit, die verwendeten Inhalte nachzuvollziehen. Die hierzu notwendigen Kriterien finden in allen Leitfäden zum wissenschaftlichen Arbeiten Erwähnung. Das auf Seite 16 dargestellte Zitat sowie die entsprechende Paraphrase dienen als Beispiel nicht nur in Bezug auf den Inhalt, sondern auch auf die formalen Aspekte der Zitierweise. Die auf Seite 18 aufgeführten Beispiele dienen als Hilfestellung in der Darstellung unterschiedlicher Quellenformate.

Beispiel: Zitat “Das wörtliche Zitat wird im Text durch Anführungszeichen am Anfang und am Ende des Zitats gekennzeichnet und buchstaben und zeichengetreu übernommen. Der Punkt des Satzendes wird hinter [den Verweis auf die] Literaturangabe des Zitates verschoben.”24 Beispiel: Paraphrase Wenn man ein wörtliches Zitat verwendet, weisen Quellen darauf hin, dass der Text entsprechend Zeichensetzung und Interpunktion übernommen werden muss. Sowohl am Anfang als auch dem Ende des Zitats müssen Anführungszeichen angebracht werden. Direkt danach steht ein Verweis auf die Literaturangabe mit Autor, Jahreszahl und Seitenzahl, der das Ende des gesamten Zitats kennzeichnet.25 24 Gstach et al., 2005, S. 12 25 dto.

16

Bücher: Autor(en): Titel. Untertitel. Titelzusätze. Verlagsort: Verlag, Auflage/Jahr [Hinweis: 2 Autoren: Autor / Autor; ab 3 Autoren: Autoret al. (“und andere”)] Buchkapitel: Autor(en): Titel. Untertitel. Titelzusätze. In: Herausgeber oder Autor(en): Titel. Untertitel. Verlagsort: Verlag, Jahr, Seiten

Beiträge in Zeitschriften: Autor(en): Titel. Untertitel. Titelzusätze. Name der Zeitschrift, ggf. Jahrgang, Heft/Jahr, Seiten

Beiträge in Zeitungen: Autor(en): Titel. Untertitel. Titelzusätze. Name der Zeitung, Nummer, Datum, Seiten

Beiträge im Internet: http://www.Adresse.de [Thema (in der Kurzform)]

Beiträge aus Zeitschriften und Zeitungen im Internet: Autor(en): Titel. Untertitel. Titelzusätze. Name der Zeitung, Datum. URL: http:// www.Adresse.de

Film / DVD: Regisseur: Titel. Untertitel. Titelzusätze. Land (Länderkürzel), Produktionsjahr. Zitierte Filmminute(n) mit Sekunden. Reihe. Sender/Speichermedium. Verlagsort: Verlag, Auflage/Jahr

Internet-Video: Regisseur: Titel. Untertitel. Titelzusätze. Land (Länderkürzel), Produktionsjahr. Zitierte Filmminute(n) mit Sekunden. Sender/Speichermedium. http://www.Adresse.de

Quellenangabe: Neumann, Dietrich; Weinbrenner, Ulrich; Hestermann, Ulf; Rongen, Ludwig: Frick/Knöll - Baukonstruktionslehre 1. Wiesbaden: B.G. Teubner Verlag / GWV Fachverlage, 35/2010

Kurzform: Neumann et al., 35/2010, S. 67

Sambeth, Burkhard: Holz- und Holzwerkstoffe. In: Gottfried Haefele et al. (Hrsg.): Baustoffe und Ökologie. Tübingen u.a.: Wasmuth Verlag, 1996, S. 158–183

Sambeth, 1996, S. 158

Ruske, Wolfgang: Ökologische Bewertungen von Holz und Holzelementen. In: DBZ – Deutsche Bauzeitschrift, 43. Jg., 3/1995, S. 103–111

Ruske, 3/1995, S. 103–111

Matzig, Gerhard: Wettrüsten am Bau. Technologie als Heilsversprechen: Energieeffiziente Architektur ist die Apparatemedizin des ökologischen Zeitalters. In: Süddeutsche Zeitung, Nr. 137, 18.06.2009, S. 11

Matzig, 18.06.2009, S. 11

http://www.baunetzwissen.de/standardartikel/Fassade_Pfosten-RiegelFassaden_154415.html

http://www.baunetzwissen.de [Pfosten-RiegelFassade] 13.03.2015

Richter, Peter; Maak, Niklas: Die Burka fürs Haus. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 16.11.2010. URL: http:// www.faz.net/aktuell/feuilleton/ waermedaemmung-die-burka-fuershaus-11071251.html

Richter/Maak, 16.11.2010

Compain, Frédéric: Walter Gropius: Das Bauhaus in Dessau. Frankreich, 1995. 00:18:05-00:18:22. Baukunst 1. Eine Filmreihe von Richard Copans und Stan Neumann. DVD. Baden-Baden: ARTE EDITION / absolut Medien, 2004

Compain, 1995/2004

IDelestrac, Denis: Sand - Die neueUmweltzeitbombe. Frankreich, 2013. 00:12:25-00:12:47. InternetVideo. https://www.youtube.com/ watch?v=CPbdL1WVAcA

Delestrac, 2013

Verwendung der aufgeführten Quellenformate mit freundlicher Genehmigung von Prof. Roland Krippner, Fakultät Architektur, Technische Hochschule Nürnberg.

17

Wie die Beispiele zeigen, erfordert das Zitieren und Paraphrasieren nicht nur die präzise Integration von Aussagen und Inhalten aus Quellen in den eigenen Text. Die Herkunft dieser Inhalte und Aussagen muss entsprechend angegeben werden. Hierzu dient die Quellenangabe. Es muss darauf geachtet werden, dass die Quellenangabe des Zitats oder der Paraphrase Informationen über Autor, Datum der Publikation und Seitenzahl aufweist. Die an der Technischen Hochschule Nürnberg verwendete Zitierweise (wie auch in diesem Skript demonstrativ angewendet) wird auch als „Chicago-Methode“ bezeichnet. Eine alternative Form ist die „Harvard-Methode“. Grundsätzlich dokumentieren alle Zitierweisen, welche Quellen in

26

der schriftlichen Hausarbeit verwendet werden und geben dabei Autor, Jahreszahl und Seitenzahl an. Die „Chicago-Methode“ funktioniert folgendermassen: •





Nach dem Zitat oder der Paraphrase wird eine Fussnote gesetzt. Die Fussnote beinhaltet den Quellenverweis in der sogenannten „Kurzform“. Die vollständige biografische Quellenangabe findet sich in einem gesonderten Abschnitt am Ende der Hausarbeit, der Bibliografie.

Diese Zitierweise ist verpflichtend für alle Studierenden an der Fakultät für Architektur der Technischen Hochschule Nürnberg. Wird dies unterlassen, bzw. wird

Chandler, 1998, k.S.

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ein Zitat nicht gekennzeichnet oder ist eine Paraphrase zu nahe am Originaltext angelehnt, besteht die Gefahr, dass ein Plagiat entsteht – die „Kardinalssünde“ des wissenschaftlichen Arbeitens. Ein Plagiat deutet dabei an, dass ein Verfasser wissentlich und in betrügerischer Absicht die Ideen, Aussagen oder Erkenntnisse anderer als die eigene Leistung vortäuscht.26 In Deutschland unterliegt die Verwendung von Quellen dem geltenden Urheberrecht.

2.4 Forschen und Dokumentieren

Im Rahmen der wissenschaftlichen Arbeit kann es notwendig sein, selbst Daten zu erheben. Die Auswahl und Anwendung bestimmter Strategien, Werkzeuge und Forschungsmethoden zur Erhebung und Analyse von Daten muss dabei klar erläutert werden. Ein Bezug zur Forschungsfrage ist dabei notwendig. Hilfreich ist auch, aufzuzeigen, welche Forschungsmethoden in vergleichbaren Studien verwendet wurden. Wenn der Verfasser selbst Daten erhebt oder ermittelt, spricht man von empirischer Forschung. Möglich sind z.B. Vergleiche, Befragungen oder Beobachtungen.27 Grundsätzlich gibt es eine Einteilung in quantitative oder qualitative Forschungsmethoden. Als quantitative Methoden gelten:

27





• •

Statistiken erstellen (z.B. über die Frequentierung von Infrastruktur) Planmaterial untersuchen (z.B. Zählen der Anzahl der Wohneinheiten, etc.) Fragebogen-basierte Untersuchungen durchführen Messungen vornehmen (z.B. technischer Indikatoren, Gewicht, Leistung, etc.)

Zu den qualitativen Methoden zählen Interviews, teilnehmende Beobachtung, Archiv- und Ortsbesuche oder Fotodokumentationen. Im Fall von Interviews können Fragen vorher genau festgelegt oder „strukturiert“ werden oder, um flexibel zu bleiben, „offen“ gestaltet sein. Die Fragen sollten auf die jeweiligen Interviewpartner abgestimmt sein. Für

vgl. Chandler, 1998

19

ein erfolgreiches Interview gilt es, Regeln zu beachten: • • •

• •

Erlaubnis für Aufnahme erfragen Grund für Interview erläutern Umstände besprechen (Vertraulichkeit, Anonymität, Aufnahmemedium, Dauer, Ort) Fragen stellen, evtl. auf besondere Interessen eingehen Höflich sein, Kontaktinformationen hinterlassen

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, ein Interview zu dokumentieren, etwa mittels schriftlicher Notizen, einer Audio- oder einer Videoaufnahme. Ein Transkript stellt die Textform eines Interviews dar und kann wörtlich, in Auszügen oder in Stichpunkten

erfolgen. Damit kann wie mit einem Quellentext verfahren werden: Exzerpte können erstellt werden, und bei der Integration in die schriftliche Hausarbeit ist es wichtig, die Interviewdaten systematisch zu kennzeichnen. Im allgemeinen bleiben bei empirischen Untersuchungen die Interviewpartner oder Befragten aus ethischen Gründen anonym, es sei denn, es wurde die Erlaubnis erteilt, deren Identität freizugeben. Es können aber Informationen wie Alter, Geschlecht, o.ä. angegeben werden, wenn diese für die Arbeit von Bedeutung sind. Ein Unterschied besteht bei Interviews, bei denen die Person des Befragten im Mittelpunkt steht, so etwa bei prominenten Architekten. Hilfreich ist eine Aufgliederung der Interviewdaten

28

anhand von Themen, die Bezug zur Forschungsfrage haben.28 Erhobene Daten sollten klar und nachvollziehbar dargestellt werden. Es sollte auch eine Auswahl getroffen werden, z.B. entsprechend der Relevanz. Umfangreiche Datensätze können auch im Anhang platziert werden.

vgl. Chandler, 1998

20

“Wissenschaftlich schreiben heißt nicht möglichst kompliziert und verschachtelt schreiben. Gerade schwierige Sachverhalte müssen besonders klar und gut strukturiert erklärt werden.“29

2.5 Schreiben

Eine Hausarbeit stellt eine schriftliche Form des wissenschaftlichen Arbeitens dar. Sie soll “nach wissenschaftlichen Standards und Prinzipien mit wissenschaftlichen Verfahren und Techniken erfolgen.”30 Die recherchierten und zitierten Inhalte und die erhobenen Daten sind nicht selbsterklärend, sie benötigen der schriftlichen Erklärung und Interpretation. Diese Interpretation muss in einem bestehenden theoretischen Ansatz gegründet sein, der über die Recherche ermittelt wird. Erst dadurch kann eine Vergleichsmöglichkeit entstehen, die für die wissenschaftliche Aussagekraft der Arbeit von Bedeutung ist.31 Allgemein gelten Objektivität und Genauigkeit als wichtige Kriterien: “Der Stil sollte daher sachlich und präzise sein.”32 Es

29 30 31 32

gibt verschiedene Typen schriftlicher Ausarbeitungen sowie Variationen in Bezug zum Schreibstil, Leserkreis oder Aufbau. Zu schriftlichen wissenschaftlichen Arbeiten gehören:

ermöglicht. Die folgenden Bestandteile sollten in der schriftlichen Hausarbeit enthalten sein:

• • • •

• • • • •



Studienarbeiten, Seminararbeiten, wissenschaftliche Artikel, schriftliche Masterarbeiten sowie Doktorarbeiten und vergleichbare Schriften.

Um die Lesbarkeit zu gewährleisten, ist auch die Orientierung im Text wichtig. Zu den Anforderungen an eine wissenschaftliche Arbeit zählt daher ein klarer und strukturierter Aufbau. Dies wird durch Überschriften oder die Einteilung des Textes in Kapitel

Theisen, 2002, S. 137 zitiert in Gstach et al., 2005, S. 7 Peterßen, 1996, S. 11 zitiert in Schönwandt, 2007, S. 5 vgl. Chandler, 1998 Neumeyer, k.D., S. 1

21



Inhaltsverzeichnis und Liste der verwendeten Abbildungen, Tabellen, etc. Einleitung Hauptteil(e) Fazit Bibliografie ggf. Anhang

Das Inhaltsverzeichnis verweist auf alle Kapitel der schriftlichen wissenschaftlichen Arbeit, um dem Leser die Orientierung im Text zu erleichtern. Die Einleitung bietet die Einordnung des gewählten Themas in einen größeren Zusammenhang. Hier wird auch die Forschungsfrage gestellt. Hilfreich ist auch, das

eigene Interesse am Thema oder die Motivation zu beschreiben. Der Hauptteil beinhaltet den Diskussionsstand zum Thema entsprechend der Recherche sowie die zitierten und paraphrasierten Inhalte aus den Quellentexten, sofern sie für die Arbeit eine Bedeutung haben. Ebenso kann hier ggf. die empirische Forschung dargestellt werden, etwa in Form einer Projektanalyse nach bestimmten Gesichtspunkten. Deren Grundlage soll aus der Recherche und den genutzten Quellen entwickelt werden. Das Fazit bietet die Antwort auf die Forschungfrage und eine Zusammenfassung der wichtigsten Erkenntnisse. Es kann ebenso eine Wertung und einen Ausblick beinhalten.33 Die Beantwortung der Forschungsfrage sollte in direktem inhaltlichen Bezug zur Fragestellung in der Einleitung

33 34 35

stehen. Ebenso sollte die Relevanz der Fragestellung hervorgehoben werden: “Das Fazit soll (...) nicht nur die Fragestellung einfach wiedergegeben, sondern erklären, warum gerade diese Fragestellung gewählt wurde.”34 Die Bibliografie schliesslich dokumentiert in alphabetischer Reihenfolge und entsprechend der „Chicago“-Zitierweise alle verwendeten Quellen. Ein Anhang bietet Raum für Daten, für die im Text kein Platz ist oder die ergänzenden Charakter haben. Für den Text gilt daher, dass nur die wichtigsten Daten verwendet werden. Tabellen, Figuren, Abbildungen, Fotos, Plandarstellungen sollten in numerischer Reihenfolge gekennzeichnet sein und ebenfalls

vgl. Zimmermann et al., 2007, S. 1 Schönwandt, 2007, S. 17 vgl. Chandler, 1998

22

Quellenangaben besitzen. Hier gilt ebenso: Sie können im Text oder im Anhang abgebildet werden. Wichtig ist, dass keine unnötigen Wiederholungen stattfinden. Der Autor ist dabei in der Pflicht, den Lesern den Sinn dieser Darstellungen und somit deren Bezug zur Arbeit klarzumachen.35

“Eine eigene wissenschaftliche Leistung entsteht erst durch einen kritischen Umgang mit Quellen (...), die Entwicklung eigener Argumentationsketten und die Fähigkeit zur Hypothesen- und Kontextbildung.”36

3. Fazit

Dieses Skript fasst die wesentlichen Ansätze und Methoden wissenschaftlicher Arbeiten für Studierende der Architektur zusammen. Es zeigt, wie man Texte recherchiert und liest, wie man Texte zitiert oder paraphrasiert, wie man Daten erhebt und dokumentiert, und wie man eine wissenschaftliche Arbeit schreibt. Wissenschaftliches Arbeiten gewinnt aufgrund des Wandels im Berufsbild und des zunehmenden Bedarfs an wissenschaftlich fundierten Studien als Beiträge zur Disziplin der Architektur an Bedeutung. Die Aufgabe besteht bei einer wissenschaftlichen Arbeit darin, eine Fragestellung oder ein Problem strukturiert und nachvollziehbar zu behandeln. Der gewählten Forschungsfrage wird eine Hypothese entgegengestellt, deren Nachweis oder Widerle-

36

gung Ziel der Arbeit ist. Ausgangspunkt ist die Wahl eines Themas und eines Ansatzes. Die Recherche bietet die Möglichkeit, einen Überblick über den jeweiligen Stand der Forschung zu gewinnen. Dies dient dazu, eine analytische Grundlage zur Behandlung des Themas zu erstellen und entsprechende Forschungsmethoden auszuwählen, die ggf. der Erhebung von Daten dienen. Die kritische Analyse der verwendeten Quellen und der erhobenen Daten schliesslich bietet die Möglichkeit, ein Fazit zu ziehen und die Ergebnisse in einen grösseren Zusammenhang zu stellen. Dies wird durch die in der Bibliografie dokumentierten Quellen unterstrichen. Wichtig ist dabei, dass das Thema nicht nur einen Einzelfall darstellt. Eine Übertragbarkeit der Erkenntnisse auf andere

Gstach et al., 2005, S. 6

23

Fälle oder Kontexte soll möglich sein. Dies gelingt nur, wenn man sich von einer subjektiven Betrachtung löst und das Thema auf eine objektive, nachvollziehbare und systematische Weise behandelt. Es gilt daher, über die hier beschriebenen Ansätze und Methoden des wissenschaftlichen Arbeitens das jeweilige Thema verständlich, eindeutig und vermittelbar zu analysieren und zu diskutieren. Dadurch wird ein Erkenntnisgewinn möglich. Wenn die wissenschaftliche Arbeit gelungen ist, stellt die Übertragbarkeit der Erkenntnisse auf weitere, vergleichbare Fälle einen Gewinn dar – nicht zuletzt für die in den Projekten der Fakultät für Architektur der Technischen Hochschule Nürnberg behandelten Aufgaben.

4. Bibliografie

Chandler, David: Writing Your Dissertation. Some Guidelines for University Students. UWA, 1998. URL: http://www.aber.ac.uk/ media/Modules/dissert1.html Gottdiener, Mark; Hutchison, Ray: The New Urban Sociology. Boulder: Westview, 2006 Gstach, Doris; Gwisdalla, Miriam; Kaschlik, Anke: Leitfaden zum wissenschaftlichen Arbeiten. Skript. Kassel: Universität Kassel, Fachbereich Architektur, Stadtplanung, Landschaftsplanung, 2005 Hassenpflug, Dieter: Reflexive Urbanistik. Reden und Aufsätze zur europäischen Stadt. Weimar: Verlag der Bauhaus-Universität, 2006

Hassenpflug, Dieter; Giersig, Nico; Stratmann, Bernhard (Hrsg.): Reading the City - Stadt lesen. Weimar: Verlag der Bauhaus-Universität, 2011

Neumeyer, Fritz: Hinweise zur Technik des wissenschaftlichen Arbeitens. Skript. Berlin: Technische Universität Berlin, Fachgebiet Architekturtheorie, k.D.

http://de.wikipedia.org/wiki/ Mind-Map

Perrow, Charles: Normal accidents: Living with high-risk technologies. Princeton: Princeton University Press, 1999

http://www.citavi.com/download Latour, Bruno: Wir sind nie modern gewesen - Versuch einer symmetrischen Anthropologie. Frankfurt a.M.: Suhrkamp, 2008 Löw, Martina: Raumsoziologie. Frankfurt a.M.: Suhrkamp, 2001 Massey, Douglas: Categorically Unequal. The American Stratification System. Thousand Oaks: Sage, 2007

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Technische Hochschule Nürnberg GSO Fakultät Architektur Theorie der Architektur und Entwerfen Prof. Dr. Richard Woditsch

Theorie der Architektur und Entwerfen