Wissenschaft & Forschung. Japan. Jahrgang 03. Japan und Europa. Kooperationen und Trends. Neues aus der Forschung. Seite 17 & 18

09 2013 Wissenschaft & Forschung Japan Jahrgang 03 Japan und Europa Kooperationen und Trends Neues aus der Forschung Seite 17 & 18 Wissenschaf...
Author: Andrea Hafner
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09 2013

Wissenschaft & Forschung

Japan

Jahrgang 03

Japan und Europa Kooperationen und Trends Neues aus der Forschung

Seite 17 & 18

Wissenschaft & Forschung Japan | Ausgabe 09/2013

Inhalt 2

Inhalt | Impressum

12 Kurzmeldungen

3

Editorial

15 Kurzmeldungen | Stellenmarkt

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Japan und Europa

16 Ausschreibungen

6

Trends

17 Der JSPS-Club: Das Japan-Netzwerk

9

Kooperationen

19 Termine

Einige der Berichte in diesem Magazin sind mit einem Webcode, wie unten abgebildet, versehen. Die angegebene Ziffernfolge können Sie in das Suchfeld auf www.network-for-science.net eintragen und gelangen direkt zu weiterführenden Informationen. Suchen: 10000 auf: www.network-for-science.net

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Impressum Herausgeber: NETWORK FOR SCIENCE, Sabine Ganter-Richter Wurzerstr. 136, 53175 Bonn Tel.: +49 (0)228 9 562 560 Fax: +49 (0)228 9 562 562 www.network-for-science.net [email protected] Redaktion: Sabine Ganter-Richter (sgr) Mitarbeit: Alexander Tokarev (alt) Abonnement | Vertrieb | Anzeigen: NETWORK FOR SCIENCE, [email protected] Design | Layout: Ingo Wilsdorff, www.wilsdorff.biz Seestraße 30, 54340 Riol Druck: Druckerei Schwarz Godesberger Str. 51, 53175 Bonn Erscheinungsweise: vierteljährlich Abonnement | Einzelausgaben: Einzelpreis: 8 m, Jahresabonnement: 30 m Preise inkl. 7% MwSt. zzgl. Porto. Der Bezug der digitalen Ausgabe per E-Mail ist kostenlos. Das Magazin und ein Bestellformular finden Sie unter: www.network-for-science.net

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Bildagenturen dieser Ausgabe: Fotolia Manuskripteinsendungen: Eingesandte Manuskripte und Fotos müssen frei sein von Rechten Dritter. Mit der Einsendung gibt der Verfasser die Zustimmung zum Abdruck im Magazin „Wissenschaft und Forschung - Japan“ sowohl in der Druck- als auch in der digitalen Ausgabe. Redaktionsschluss: Vier Wochen vor Erscheinen. Aktuelle Mitteilungen, Nachrichten und Terminkündigungen sollten laufend zugesandt werden. Die in den Beiträgen geäußerten Ansichten geben nicht unbedingt die Meinung des Herausgebers wieder. Alle Informationen werden mit journalistischer Sorgfalt erarbeitet, für Verzögerungen, Irrtümer oder Unterlassungen wird jedoch keine Haftung übernommen. Für die Inhalte von Werbeanzeigen und Ausschreibungen sind die jeweiligen Inserenten verantwortlich. Japanische Namen werden in der landesüblichen Reihenfolge „Nachname Vorname“ angegeben. Copyright: NETWORK FOR SCIENCE Nachdruck nur mit Quellenangabe. ISSN 2192-3558 (Printausgabe) ISSN 2192-3566 (Internetausgabe) Ausgabe 09/2013, Jahrgang 03

Wissenschaft & Forschung Japan | Ausgabe 09/2013

Editorial Liebe Leserinnen und Leser, „Wer den Fuji nicht erklommen hat, ist nicht in Japan gewesen“, so lautet eine Devise begeisterter Japan-Fans. Im Juni hat die UNESCO das bekannte Wahrzeichen als Weltkulturerbe gelistet. Seit jeher ist der Fuji Wallfahrtsort für viele Pilger. Davon zeugen nicht nur Tempel und Schreine, sondern auch als heilig geltende Seen, Wasserfälle, Quellen und Lavafiguren entlang der Wege zum 3776 Meter hohen Kratergipfel. Künstlern in Japan diente der Fuji schon früh als kreative Quelle: Auf Kunstwerken aus dem 11. Jahrhundert ist er bereits zu finden. Seine Darstellung auf Holzdrucken, die im 19. Jahrhundert in den Westen kamen, haben auch hierzulande die Künstlerwelt inspiriert.

Sabine Ganter-Richter Diplom-Übersetzerin Japanisch und Koreanisch

Sabine Ganter-Richter ist Herausgeberin von „Wissenschaft und Forschung – Japan“ und Inhaberin von NETWORK FOR SCIENCE. seit 1995: Freiberufliche Übersetzungen Lehrauftrag, Universität Bonn 1995-2008: Japan Society for the Promotion of Science JSPS Bonn Office

Nach ihrem Japanaufenthalt berichten junge Stipendiaten immer wieder begeistert über die Erlebnisse ihrer Fuji-Besteigung. Ob das japanische Wahrzeichen ausschlaggebend war für die Wahl ihres Gastlandes? Zumindest belegen OECD Zahlen von 2011 (Education at a Glance 2013), dass 3,5 Prozent aller internationalen Studenten Japan als Zielland gewählt haben. Damit folgt Japan nach den drei Spitzenreitern USA (16,5 Prozent), United Kingdom (13 Prozent) und Deutschland (6,3 Prozent) auf Platz acht. 93 Prozent dieser internationalen Studenten in Japan kommen aus Asien, 0,9 Prozent aus Deutschland, 0,8 Prozent aus UK und 2,9 Prozent aus den USA. Ausländische Studenten in Japan bevorzugen Fächer wie Sozial-, Betriebs- und Rechtswissenschaften (39 Prozent) oder Kunst und Geisteswissenschaften (26 Prozent). In Deutschland kommen 0,4 Prozent der internationalen Studenten aus Japan. Studiengänge in den Sozial-, Betriebs- und Rechtswissenschaften (27 Prozent), Kunst und Geisteswissenschaften (25 Prozent) sowie Ingenieurfächer (23 Prozent) sind hierzulande bei ausländischen Studenten am beliebtesten. Mehr Zahlen und Statistiken zur Leistung der japanischen Wissenschaft bietet der Beitrag auf Seite 6. So viel sei an dieser Stelle schon verraten: Japans Institute belegen weiterhin Spitzenplätze in den Rankings! Mit herzlichen Grüßen,

2008-2009: Deutsche Forschungsgemeinschaft Mitgliedschaften: Deutsche Gesellschaft der JSPS-Stipendiaten e.V. Deutsch-Japanischer Wirtschaftskreis e.V.

NETWORK FOR SCIENCE Wurzerstr. 136, 53175 Bonn Tel: +49 (0) 228 9 562 560 +49 (0) 177 2 547 847 Fax: +49 (0) 228 9 562 562 www.network-for-science.net [email protected]

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Japan und Europa EURAXESS Links Japan geht in die zweite Runde Als Netzwerk für europäische Wissenschaftler in Japan und als Forum für den Ausbau des wissenschaftlichen Austausches mit der japanischen Wissenschaft gründete 2008 die Europäische Kommission Euraxess Links Japan. Nach einer Evaluierung 2012 geht die Initiative seit 2013 mit neuen Aktivitäten in die Verlängerung. Seit der Gründung informiert Euraxess Links Japan mit einem monatlichen Newsletter über Ausschreibungen, Veranstaltungen, Kooperationen und Entwicklungen aus Wissenschaft und Forschung in Europa und Japan. Der 2012 umfassend überarbeitete „European Funding Guide for Researchers and Students in Japan“ erfasst über 300 Fördermöglichkeiten für den Austausch zwischen 38 europäischen Ländern und Japan. Neu hinzukommen nun Netzwerktagungen, vier sind in diesem Jahr geplant, die erste fand am 18. April in der EU-Delegation in Tokyo statt. Wissenschaftler aus 35 Ländern folgten der Einladung zum ersten EURAXESS-Netzwerktreffen, ein großer Anteil aus

Deutschland und Großbritannien. Ebenso breit gefächert war der fachliche Hintergrund der Gäste. Die meisten kamen aus den Sozialwissenschaften, gefolgt von den Ingenieurswissenschaften, Physik und Mathematik sowie den Lebenswissenschaften. Auf der Homepage können Interessierte EURAXESS Links Japan beitreten und erhalten Informationen und Einladungen, die als Ergebnis auf das erste Netzwerktreffen folgen werden. [Quelle: Euraxess Links Japan] Weitere Informationen: http://ec.europa.eu/euraxess/links/japan/index_en.htm

Informationsreise für Bio-Cluster nach Japan Das EU-Japan Centre for Industrial Cooperation organisiert eine fünftägige Informationsreise nach Japan für europäische Unternehmen, Forscher und Cluster aus der Biotechnologiebranche. Vom 7. bis 11. Oktober sind Besuche in Tokyo und Yokohama geplant, daran an schließt sich der Besuch der Ausstellung „BioJapan 2013“. Mit Einführungsseminaren, Besuchen bei Clustern sowie vorab arrangierten individuellen Gesprächen erhalten die Teilnehmer Einblicke in die japanische BiotechnologieLandschaft. Die Reise soll außerdem dazu beitragen, die Kooperationsstrategien europäischer und japanischer

Cluster anzupassen, Partnerschaften zu schließen und Innovationskapazitäten zu bündeln, um im globalen Markt mit einer größeren Wettbewerbsfähigkeit aufzutreten. [Quelle: EU-Japan News März 2013] Weitere Informationen: EU-Japan Centre for Industrial Cooperation www.eu-japan.eu BioJapan 2013 | www.ics-expo.jp/biojapan Suchen: 10031 auf: www.network-for-science.net

Angeklickt http://japan400.com Diese Website informiert über den Beginn der diplomatischen, kulturellen, Handels- und Wissenschaftsbeziehungen zwischen Großbritannien und Japan seit 1613. Die 400 Jahre gemeinsamen Beziehungen werden 2013 mit verschiedenen Veranstaltungen in beiden Ländern gefeiert. Als erste „Austauschstudenten“ könnte man die „Choshu Five“ bezeichnen. Fünf junge Männer aus Choshu in Westjapan reisten 1863 aus dem abgeschlossenen Meiji-Japan heimlich und verbotener Weise nach England, um am University College London zu studieren. Unter ihnen war Ito Hirobumi, er wurde vier Mal Premierminister, und Inoue Kaoru, der später vier verschiedene Ministerämter innehatte.

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Japan und Europa CONCERT-Japan unterstützt neun Projekte Die an CONCERT-Japan beteiligten 14 Förderorganisationen aus elf Ländern veröffentlichten 2012 einen „Pilot Joint Call“, von dem nun neun Projekte für eine Förderung ausgewählt worden sind. Insgesamt reichten Wissenschaftler 96 Anträge ein, davon 43 Vorhaben zu „Efficient Energy Storage and Distribution“ und 53 zu „Resilience against Disasters“. Zu dem ersten Thema wurden vier, zu dem zweiten fünf positiv evaluiert. Insgesamt waren 426 Wissenschaftler aus Japan und Europa in die eingereichten Vorhaben involviert. An den neun ausgewählten Projekten arbeiten voraussichtlich 41 Forschungsgruppen/-partner. Die Förderdauer beträgt zwei Jahre, etwa 2,8 Millionen Euro stehen für die Projekte zur Verfügung. Bei dem Auswahlverfahren sprach das wissenschaftliche Komitee von CONCERT-Japan Ende Februar eine Empfehlung für förderungswürdige Anträge aus. Darauf basierend trafen die jeweiligen Förderorganisationen anschließend ihre endgültige Entscheidung. „Connecting and Coordinating European Research and Technology Development with Japan“ – kurz: CONCERT-Japan – ist eine Initiative im siebten EU Rahmenprogramm, um die Strukturen für die wissenschaftliche Zusammenarbeit zwischen Europa und Japan zu verbessern. Die Initiative begann am 1. Januar 2011 und endet am 31. Dezember 2013. Bei dem Treffen des Steering Committee Ende

Februar bei dem japanischen Partner Japan Science and Technology Agency (JST) in Tokyo wurde diskutiert, wie die bisher erreichten Ziele auch in Zukunft weiter getragen werden können. Dazu soll eine mittelfristige Strategie entwickelt werden, die mit einem programmatischen Ansatz die europäisch-japanische Zusammenarbeit auch nach der CONCERT-Japan Ära befördert und unterstützt. (sgr) Weitere Informationen: www.concertjapan.eu Suchen: 10005 auf: www.network-for-science.net

EU bietet neues Förderprogramm MINERVA Mit diesem Stipendienprogramm wendet sich das EU-Japan Centre for Industrial Cooperation an junge Europäer und Japaner aus Wissenschaft, Handel, Wirtschaft und Industrie mit einem besonderen Interesse an den europäisch-japanischen Beziehungen in diesen Bereichen. Das MINERVA-Stipendium ist mit monatlich etwa 1750 Euro dotiert und wird für die Dauer von sechs Monaten entweder von April bis September oder von Oktober bis März angeboten. Eine Ausnahme ist das erste Jahr, 2013 beginnt das Stipendium im Juli. Die Stipendiaten unterstützen die tägliche Arbeit des Zentrums. Dazu gehört die Organisation von Seminaren oder das Verfassen und Koordinieren von Berichten und Umfragen. Zum Abschluss des Stipendiums soll auch ein umfassender Forschungsbericht über ein Schwerpunktthema des Zentrums erstellt werden, der anschließend veröffentlicht wird. Dabei stehen folgende Themen im Fokus: Sachlage und Perspektiven für den Handel und die industriellen Beziehungen zwischen Japan und der EU

Möglichkeiten für Geschäfts- und Industriekoopera tionen in Japan nach Fukushima Internationalisierungsmöglichkeiten für europäische Klein- und mittelständische Betriebe in Japan Aspekte zu verschiedenen Industriebranchen Für den Stipendienzeitraum Oktober 2013 bis März 2014 können Bewerbungen voraussichtlich bis 15. Juli eingereicht werden. [Quelle: EU-Japan News, März 2013] Kontakt und weitere Informationen: www.eu-japan.eu [email protected] Suchen: 10031 auf: www.network-for-science.net

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Trends Japans Institute belegen Spitzenplätze in Rankings Hochschulen fühlen sich unfair behandelt, und die Befragten monieren methodische Mängel - Rankings sind umstritten und ziehen Kritik an, seit sie existieren. Für die Bewertung der Leistungsfähigkeit dienen die Vergleiche jedoch zur Orientierung und Argumentation. Nachfolgend stellen drei Rankings Japans Leistungen in der Forschung anhand von Publikationen, Zitierungen und Reputation im internationalen Vergleich vor. China holt auf bei Publikationen Der Nature Publikationsindex zählt die Anzahl der Veröffentlichungen in Nature und seinen angegliederten Journalen eines Verfassers unter Berücksichtigung von Mitautoren, Herkunftsland und Anbindung an eine Institution. In Asien dominieren Japan und japanische Institute den Nature Publikationsindex mit fünf Platzierungen unter den ersten zehn. Betrachtet man doch die langfristige Entwicklung, so ist zu erkennen, dass andere asiatische Länder stark aufholen, allen voran China. 2006 erreichte China mit 92 Publikationen noch nicht die Hälfte der 219 japanischen Artikel. 2012 ist China mit 303 Veröffentlichungen schon zu zwei Drittel an Japan (398 Beiträge) herangerückt. Südkorea ist mit deutlichem Abstand drittstärkstes Land gemessen an der Anzahl der Publikationen im Nature Asia-Pacific Index. Platzverluste bei Zitierungen Thomson Reuters veröffentlicht jedes Jahr Rankings für japanische Forschungsinstitute gemessen an der Anzahl der Zitierungen. Diese basieren auf Statistiken aus der Datenbank „Essential Science Indicators“. Auffallend ist hier in den vergangenen Jahren, dass japanische Einrichtungen im internationalen Vergleich auf niedrigere Plätze abrutschen. Wie die Tabelle zeigt, verloren alle Universitäten und auch das in der Grundlagenforschung starke RIKEN Plätze im globalen Ranking. Die eher anwendungsorientiert arbeitenden Einrichtungen, wie die Japan Science and Technology Agency (JST) und das National Institute of Advanced Industrial Science and Technology (AIST), schafften jedoch den Sprung auf höher gelegene Positionen. Thomson Reuters bietet auch ein Zitierungsranking nach Fächern, auch hier wieder im internationalen Vergleich. Dabei kommen die traditionelle Stärke und die geografische Verteilung der japanischen Forschung deutlich zum Ausdruck: In Physik, Biologie und Biochemie steht die University of Tokyo weltweit auf Platz drei, das National Institute of Materials Science (NIMS) in den Materialwissenschaften an vierter Stelle und ebenso auf Rang vier steht die Kyoto University in der Chemie.

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Zitierungsindex für japanische Institute im internationalen Vergleich in Japan

Institution

Global 2012

Global 2013

1 2

University of Tokyo

16

17

Kyoto University

33

35

3

Osaka University

40

47

4

JST

66

59

5

Tohoku University

67

77

6

RIKEN

110

114

7

Nagoya University

118

133

8

Kyushu University

127

148

9

AIST

152

150

10

Hokkaido University

148

162

(Quelle: Thomson Reuters)

Universitäten Tokyo und Kyoto mit bestem Ruf Die britische Zeitschrift „Times Higher Education“ hat im März und April 2012 mit einer Umfrage in 144 Ländern und aus 16.639 Rückläufen ein Ranking erstellt. Die Aufstellung gibt Einblick, welche Universität in Forschung und Lehre, in welcher Region und in welchen Fächern den besten Ruf genießt. Geantwortet haben Personen mit durchschnittlich 17 Jahren akademischer Erfahrung. In Asien nehmen die University of Tokyo und die Kyoto University die Spitzenplätze ein, gefolgt von den Universitäten Singapur, Tsinghua, Peking und Hongkong. Erst auf den Rängen 51 bis 60 begegnet man wieder Japan mit den Universitäten Osaka und Tohoku sowie dem Tokyo Institute of Technology. In Europa belegen britische Universitäten die ersten vier Plätze, gefolgt von der ETH Zürich. Auf den ersten hundert Rängen findet sich mit dem Aufrücken der FU Berlin nun fünf deutsche Hochschulen, Frankreich ist mit vier Universitäten vertreten. [Quellen: Euraxess Links Japan News März und April 2013] Weitere Informationen: www.natureasia.com www.thomsonreuters.com www.timeshighereducation.co.uk Suchen: 10023 auf: www.network-for-science.net

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Trends Mehr Unterstützung bei der beruflichen Orientierung für Studenten Auf Wunsch der Universitäten und Studenten hat die japanische Regierung Wirtschafts- und Unternehmensverbände gebeten, das Einstellungsverfahren für Studenten zu verschieben. Erst gegen Ende des dritten Studienjahrs im März (das japanische Fiskaljahr endet im März) sollen die Stellenangebote für Studenten veröffentlicht werden. Im darauffolgenden August, die Studenten sind dann im vierten Jahr, sollen die Auswahltests- und -gespräche stattfinden. Bislang begann die Rekrutierung schon im Dezember, und die Studenten verbrachten ihre Zeit hauptsächlich mit der Suche nach einem Arbeitsplatz. So kam es, dass Professoren häufig vor leeren Stühlen unterrichteten und die Studenten oft Abgabetermine für Hausarbeiten nicht einhielten. Neben der Verzögerung des zeitlichen Ablaufs planen die Universitäten zusätzliche Angebote, um die Studenten bei der Stellensuche zu begleiten und auf das Arbeitsleben vorzubereiten.

Doch es sind auch kritische Stimmen zu hören: Kleinund mittlere Unternehmen beginnen mit ihren Einstellungsmaßnahmen nach den großen Firmen und nach neuer Planung wird der Zeitraum für die Stellensuche kürzer. Damit die Studenten trotzdem eine Beschäftigung finden, die ihren Fähigkeiten entspricht, sollen Praktika und Berufsmessen in Zusammenarbeit mit den Unternehmen den Studenten bereits im ersten und zweiten Studienjahr die berufliche Orientierung erleichtern. [Quelle: Yomiuri, 21.4.2013]

Waseda University stellt neues Quartalsystem vor Mit Beginn des neuen Fiskaljahres organisiert die Waseda University ihr akademisches Studienjahr neu: War es bisher standardkonform in zwei Halbjahre (Frühlings- und Herbstsemester) aufgeteilt, so sieht die neue Gliederung nun vier Semester mit jeweils etwa zwei Monaten Studienzeit vor. sollen japanischen Studenten den Auslandsaufenthalt erleichtern und ausländische Studenten zu einem Studium an der Waseda University ermuntern. Aus den verkürzten Vorlesungszeiten ergeben sich kompaktere Intensiv-Kurse, die Universitätsleitung erwartet sich dadurch verbesserte Leistungen bei den Studenten. [Quelle: Asahi, 29.3.2013]

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Die Neuerung erstreckt sich auf 465 Kurse in sechs Fakultäten und elf Graduate Schools. Aktuell betrifft sie rund 1,8 Prozent der angebotenen Kurse, bis 2017 sollen 70 Prozent des Unterrichts nach dem neuen Zeitplan stattfinden. Durch die neue Gliederung soll die Kompatibilität mit dem akademischen Kalender in anderen Ländern verbessert werden. Die kürzeren Semesterabschnitte

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Trends Japan wirbt um forschende Unternehmen aus dem Ausland Mit dem „Subsidy Program for Project Promoting Asian Site Location in Japan“ werben das Ministry of Economy, Trade and Industry und die Japan External Trade Organisation um ausländische Investitionen. Steuervergünstigungen, reduzierte Patentkosten und vereinfachte Verwaltungsverfahren sollen internationalen Unternehmen bei Investitionen in Forschung und Entwicklung (FuE) in Japan unterstützen. 2010 wurden fünf Firmen für das Programm ausgewählt, 2012 waren es zwölf. 2013 erhielten eine französische und drei amerikanische Unternehmen den Zuschlag. Das Programm ist mit einem Budget von 500 Millionen Yen für 2013 ausgestattet. Aufgrund niedriger und rückläufiger ausländischer FuE-Investitionen sowie des Abzugs einiger Großun-

ternehmen in den vergangenen Jahren soll das Programm den Standort Japan für forschende Unternehmen als „Brücke nach Asien“ attraktiv gestalten. Die Regierung hofft auf neue Arbeitsplätze, die Entwicklung neuer Produkte und Technologien sowie die Ansiedlung hochwertiger Forschungseinrichtungen in Japan. [Quelle: Euraxess Links Japan, Februar 2013]

Medizintechnologie soll Japans Wirtschaft ankurbeln Seit fünf Jahren ist Japans Handelsdefizit in der Medizin gewachsen und erreichte 2011 zwei Billionen Yen. Die schnell alternde japanische Gesellschaft hat den Anstieg hauptsächlich verursacht. Immer häufiger greift sie zu importierten Arzneimitteln und medizinischen Geräten. Premierminister Abe möchte diesen Trend umkehren. Mit diagnostischen Bildgebungsverfahren und Teilchenstrahlung zur Krebsbehandlung verfügt Japan über führende Technologien, die nun ins Ausland verkauft werden sollen. Einen Schub für die Wirtschaft verspricht sich Japan insbesondere durch den Export in Länder mit hohem wirtschaftlichen Wachstum. Denn Studien belegen, dass mit wachsender Wirtschaft die Anzahl der Menschen steigt, die aufgrund ihres Lebensstils an Krankheiten wie zum Beispiel

Herzversagen oder Krebs leiden. Eine neue halbstaatliche Organisation soll nicht nur den Verkauf von Arzneimitteln und Behandlungsgeräten, sondern auch von medizinischen Systemen und Diensten ins Ausland unterstützen. Außerdem soll eine japanische Version des amerikanischen National Institute of Health neue Behandlungsverfahren, Medikamente und medizinische Geräte entwickeln. [Quelle: Yomiuri, 21.4.2013]

Buchtipp: Window to Japan – 日本への窓 : Yearbook 2012

Window to Japan 日本への窓

Yearbook 2012

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Das Jahrbuch ist eine editierte Zusammenfassung des monatlichen Informationsdienstes www.window-to-japan.eu. Das Jahrbuch 2012 wertet insgesamt 283 Pressemeldungen und Berichte aus, hauptsächlich aus der japanischen Zeitschrift „Nikkei Biotech“. In der zweiten Hälfte bilden auch vermehrt chinesische Pressemeldungen Grundlage für die Analyse der Entwicklungen in Japan. Kundenspezifische Informationsbeschaffung ist auf Anfrage möglich. Das Jahrbuch 2012 ist zu einem Sonderpreis von 25 Euro zuzüglich 7 Prozent Mwst. erhältlich. Das Jahrbuch 2013 wird voraussichtlich im Januar 2014 erscheinen. Bestellung: Prof. Dr. Rolf Schmid | Bio4Business Jagdweg 3 | 70569 Stuttgart | Tel.: 0711 3280468 [email protected]

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Kooperationen Student World Forum in Tokyo Vom 10. bis 17. März lud die Ochanomizu University in Tokyo zu dem zweiten „Student World Forum“ ein. Rund 40 Studenten und Hochschulangehörige aus China, Deutschland, Polen, Südkorea, Thailand, Tschechien und den USA gedachten der Dreifachkatastrophe vom 11. März 2011 in Diskussionen und Gesprächen zu „Atompolitik“ und „Energie & Umwelt“. Das Forum organisierten Shin Moriyama, Leiter des Global Education Center, und Mayumi Yoshizawa vom Global Human Resource Development Center. Die Japan Student Services Organization (JASSO) unterstützte die aus dem Ausland angereisten Studenten. Aus Deutschland nahmen zwei Studenten der Universität Bonn teil Im Mittelpunkt des Forums stand der wissenschaftliche und kulturelle Austausch zwischen Japan und den beteiligten Ländern. So stiegen die Teilnehmer nach Grußworten und einer Vorstellungsrunde mit Kurzvorträgen und Diskussionen direkt ein in das Thema „Energiepolitik nach Fukushima“. Die Studenten stellten die jeweilige Situation in ihrem Land vor und berichteten von Herausforderungen und Perspektiven. Über allem stand die Frage: „Wie können Katastrophen vergleichbar der Reaktorhavarie in Fukushima in Zukunft vermieden werden?“ Eindrucksvoll war der Besuch im Ikebukuro Disaster Prevention Center des Tokyo Fire Department. Bei einer Simulation konnten alle erleben, wie sich ein Erdbeben anfühlt. Von „dem Leben danach“ und ihren Erfahrungen in Notunterkünften, aber auch von dem voranschreitenden Wiederaufbau und Zukunftsaussichten berichteten Personen, die von Erdbeben und Tsunami im März 2011 unmittelbar betroffen waren. Außerdem gab es eine Videokonferenzschaltung mit

Die Teilnehmer des Student World Forum Foto: Ochanomizu University

der australischen Monash University und der University of Otago in Neuseeland. Vorgestellt wurde das Nuklearenergiekonzept in Australien und Neuseelands Forschungen zur photobiologischen Wasserstofferzeugung mit Mikroalgen als eine potentielle Energiequelle für die Zukunft. Mit einem geselligen Abend verabschiedete die Ochanomizu University ihre Gäste. Das nächste „Student World Forum“ ist voraussichtlich für Frühjahr 2014 geplant. (alt) Suchen: 10029 auf: www.network-for-science.net

DLR unterzeichnet Abkommen mit Tohoku University Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. (DLR) und die Tohoku University heben ihre Kooperation auf eine neue Stufe. Dazu unterzeichneten die Präsidenten der beiden Einrichtungen, Susumu Satomi und Johann-Dietrich Wörner, am 1. März in Sendai einen Vertrag, der die Zusammenarbeit auf Institutsebene vorsieht. Forscher des DLR und der Tohoku University arbeiten bereits seit einigen Jahren gemeinsam an der Entwicklung temperatur- und druckempfindlicher Farben. Das neue Abkommen soll weiteren Forschungsaustausch ermöglichen.

Im Februar eröffnete das DLR sein Büro in Tokyo in den Räumen der Deutschen Industrie- und Handelskammer. Neben der Tohoku University pflegt das DLR enge Zusammenarbeit mit der Japan Aerospace Exploration Agency (JAXA). [Quelle: Tohoku University, Euraxess Links Japan, März 2013] Kontakt: Niklas Reinke, DLR-Büro Tokyo [email protected] | www.dlr.de

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Kooperationen Treffen japanischer Wissenschaftler in Europa

Die Teilnehmer des Treffens vor dem EMBL in Heidelberg Foto: Ken Yokawa

Am 18./19. Mai trafen sich 16 japanische Nachwuchswissenschaftler, die mit Förderung der Japan Society

for the Promotion of Science (JSPS) an Gastinstituten in Europa forschen. Zu diesem interdisziplinären Treffen waren sie aus sieben deutschen Städten, aus der Schweiz und aus Großbritannien nach Heidelberg gekommen. Virtuell sind die japanischen JSPS-Fellows schon seit einiger Zeit über Facebook vernetzt, nun begegneten sich die japanischen Forscher zum ersten Mal real am European Molecular Biology Laboratory (EMBL). In 15-minütigen Beiträgen stellten sie ihre Projekte vor und tauschten sich über ihre beruflichen Erfahrungen als japanische Wissenschaftler in europäischen Instituten und Laboren aus. In deutscher Gemütlichkeit wurde der private Austausch am Abend in der Altstadt gepflegt. Unser herzlicher Dank geht an Dr. Shotaro Ohtsuka für seine Unterstützung bei der Vorbereitung und Organisation des Treffens. Von den anregenden Diskussionen in Heidelbergs akademischer Atmosphäre inspiriert und motiviert freuen wir uns auf ein Wiedersehen 2014. (Ken Yokawa, Universität Bonn, JSPS-Fellow)

JST und DFG fördern vier Projekte in Computational Neuroscience Für die zweite gemeinsame Ausschreibung der Japan Science and Technology Agency (JST) und der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) in den Neurowissenschaften gingen im August 2012 insgesamt 13 Anträge ein. Die Vereinbarung zwischen den beiden großen Förderorganisationen ermöglicht eine finanzielle Unterstützung für gemeinsame Forschungsaktivitäten, etwa die Veranstaltung von Symposien und Seminaren, Reisekostenzuschüsse für den Wissenschaftsaustausch sowie für Ausstattung, Geräte und Verbrauchsmaterialien. Von den eingereichten 13 Anträgen wurden folgende vier Vorhaben für eine Förderdauer von drei Jahren ausgewählt: „Impedance Regulation during Energy Transfer Motor Tasks: from Human Experiments to Com putational Modeling and Robotics“ Ganesh Gowrishankar, National Institute of Informa tion and Communications (NICT), Kyoto, und Patrick van der Smagt, Technische Universität München „Heterogeneity of the Suprachiasmatic Nucleus: Quantification, Simulation, and Functional Analysis“ Toru Takumi, Hiroshima University, und Grigory

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Bordyugov, Charité Universitätsmedizin Berlin „Neural Circuit Mechanisms of Reinforcement Learning“ Kenji Morita, University of Tokyo, und Abigail Morrison, Forschungszentrum Jülich „The Influence of Feature Salience over Micro saccades in Normal and Blindsight Humans and Monkeys: an Experimental and Theoretical Inves tigation“ Masatoshi Yoshida, National Institute for Physiolo gical Sciences, Okazaki, und Ziad Hafed, Werner Reichardt Centre for Integrative Neuroscience, Tübingen Die Förderinitiative geht zurück auf eine japanischdeutsche Vereinbarung zur wissenschaftlichen und technologischen Zusammenarbeit im November 2009. Die erste Ausschreibung wurde 2011 veröffentlicht, dem 150. Jubiläum der deutsch-japanischen Beziehungen. Für 2013 ist eine weitere Ausschreibung geplant. (red) [Quelle: JST; DFG; Euraxess Links Japan, April 2013] Suchen: 10002 auf: www.network-for-science.net

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Kooperationen Glücklichsein und Wohlergehen in Japan und Deutschland Welche Formen und Konzepte gibt es für „Wohlergehen“ und welche Rolle spielen dabei der individuelle und der kulturelle Kontext? Welche sozialen Strukturen und politischen Strategien sind notwendig, um das Glücklichsein des Einzelnen und das Gemeinwohl in einer Gesellschaft zu ermöglichen? Können Menschen nach großen Katastrophen vergleichbar der Dreifachkatastrophe am 3. März 2011 in Japan überhaupt noch Glück erleben? Mit diesen Fragen beschäftigte sich eine Tagung unter dem Titel „Interdisciplinary Aspects of Well-Being in Changing Societies“. Für die zwölfte Tagung der Deutsch-Japanischen Gesellschaft für Sozialwissenschaften e.V. (GJSSS) vom 21. bis 23. Mai waren etwa 60 Gäste aus Deutschland und Japan in die Werner Reimers Stiftung nach Bad Homburg gekommen.

Öffentliche Abendveranstaltung der GJSSS am 21.05.2013. Karen Shire: „,Subjective Turn’ in der Sozialstrukturanalyse“ (links) Hiroki Harada: „Atomenergie als Freund oder Feind des Gemeinwohls? Die japanische Kernenergiepolitik im Wandel“ (rechts) Foto: Stefanie Wetzel, Werner Reimers Stiftung

Die Stiftung feiert in diesem Jahr das 50-jährige Bestehen und gedenkt dem 125. Geburtstag ihres Gründers. Der Vorstand der Stiftung, Wolfgang R. Assmann, berichtete von Werner Reimers‘ Zeit in Japan: Er wurde am 3. August 1888 in Yokohama geboren und kehrte 1891 mit der Familie nach Hamburg zurück. Von 1912 bis 1922 lebte Reimers in Japan und begann in dieser Zeit mit dem Aufbau einer privaten Sammlung ostasiatischer Kunst. Von 1920 bis 1922 vermittelte er Forschungsarbeiten bei KaiserWilhelm-Instituten (heute Max-Planck-Institute) für Bergwerke in Japan, Korea und der Mandschurei. Zusammen mit dem Forschungskolleg Humanwissenschaften der Goethe Universität Frankfurt bearbeitet die Stiftung gegenwärtig verschiedene sozial- und geisteswissenschaftliche Themen. Als „Paten“ für die Gründung der GJSSS 1989 bezeichnete der Gründungspräsident Hans-Joachim Kornadt (Prof. em. Dr. Dr. h.c., Universität des Saarlandes) dann auch Werner Reimers, durch dessen Stiftung eine Serie von

Japan-bezogenen Kolloquien Mitte der 1980er Jahre erfolgte. Bei den Kolloquien tauschten sich zunächst je vier deutsche und japanische Wissenschaftler zu Fragen der Sozialisation aus. Die damit initiierten Kooperationen führten zur Gründung der GJSSS, die jetzt kurz vor ihrem 25. Geburtstag steht (2014) und auf 58 reguläre sowie weitere 32 temporäre Mitglieder gewachsen ist, etwa jeweils die Hälfte japanische und deutsche Wissenschaftler. Die Tagungen finden alle zwei Jahre statt, abwechselnd in Japan und Deutschland. Präsidentin der GJSSS ist Gisela Trommsdorff, emeritierte Professorin für Entwicklungspsychologie und Kulturvergleich an der Universität Konstanz; die Geschäfte führt Makoto Kobayashi, Professor für Pädagogische Psychologie an der Tamagawa University. Vizepräsidenten sind Prof. Dr. Akira Tokuyasu, Hosei University und Prof. Dr. Mototaka Mori, Waseda University. Mit einer weiteren Veranstaltung gedachte die Werner Reimers Stiftung dem Stiftungskonzept ihres Gründers.

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Kooperationen Das Deutsche Institut für Japanstudien (DIJ) tagte unter der Überschrift „Happiness in the Context of Social Commitment, Political Participation and Social Awareness“ vom 23. bis 25. Mai in der Stiftung. Das DIJ ist ein interdisziplinäres Forschungsinstitut. Es wurde 1988 in Tokyo gegründet und hat das moderne Japan zum Gegenstand. Es gehört der Max Weber Stiftung an, die beide Tagungen unterstützt hat. Die Hauptthemen der beiden wissenschaftlichen Tagungen wurden in drei Abendvorträgen der Öffentlichkeit vorgestellt. Außer den genannten Einrichtungen unterstützte das Japanische Kulturinstitut (The Japan Foundation) die Veranstaltungen. (sgr)

Kontakt und weitere Informationen: Deutsch-Japanische Gesellschaft für Sozialwissenschaften German-Japanese Society for the Social Sciences (GJSSS) 日独社会科学学会 Prof. Dr. Gisela Trommsdorff: www.psychologie.uni-konstanz.de/trommsdorff/ www.reimers-stiftung.de www.dijtokyo.org www.maxweberstiftung.de Japan Foundation: www.jki.de

Suchen: 10030 auf: www.network-for-science.net

Kurzmeldungen

link.springer.com Bildschirmfoto

Waseda University kauft als erste Universität in Asien die Springer Book Archives Wie Springer am 11. April bekannt gab, hat die Universitätsbibliothek der Waseda University in Tokyo die englischsprachigen Titel der Springer Book Archives (SBA) gekauft. Die Nutzer dieser Bibliothek haben dadurch ab sofort über SpringerLink (link.springer. com) Online-Zugriff auf den Springer-Buchbestand, der bis in das Jahr 1842 zurückgeht. Es ist nicht nur der erste SBA-Kauf einer japanischen Universität beziehungsweise Forschungseinrichtung, sondern der erste in Asien überhaupt. Die Springer Book Archives sind wissenschaftliche Titel, die Springer seit seiner Verlagsgründung 1842 verlegt hat und die nun zum ersten Mal digitalisiert wurden. Die englischen Buchtitel belaufen sich derzeit auf über 43.000 eBooks; bis zum Abschluss des Projekts Ende 2013 sollen es 50.000 Titel sein. Zusammen mit den deutschsprachigen Büchern, die ebenfalls Teil der SBA-Titel sind, werden insgesamt 100.000 bedeutende wissenschaftliche Werke verfügbar sein. [Quelle: Springer, 11.4.2013]

Älteste Kochtöpfe aus Ton in Japan gefunden Ein internationales Team mit Forschern des Niigata Prefectural Museum of History und des Wakasa Museum für Geschichte und Volkskunde in der Präfektur Fukui konnten anhand von Fundstücken aus der Jomon-Zeit (etwa 14.500 bis 500 v. Chr.) nachweisen, dass die Menschen bereits damals in Tontöpfen gekocht haben. Dazu untersuchten die Wissenschaftler die Innenseite von 100 Tonscherben, die sie in 13 Ausgrabungsstätten in den Präfekturen Hokkaido, Niigata, Fukui, Nagano und Kagoshima gefunden hatten. Sie fanden Rückstände von Lebensmitteln, die belegen, dass die Menschen die Tongefäße über Feuer erhitzt haben und darin Fisch und vermutlich auch Fleisch gekocht haben. Bisher gingen Forscher davon aus, dass im vorgeschichtlichen Japan Jäger und Sammler Tongefäße nur zum Aufbewahren und Lagern verwendet haben. [Quellen: Yomiuri, 11.4.2013; National Geographic]

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Kurzmeldungen Über das Zwischenhirn gelangen visuelle Informationen in das Bewusstsein Die System Neuroscience Group von Yutaka Komura am National Institute of Advanced Industrial Science and Technology gelangte in einer Versuchsreihe mit Affen zu neuen Erkenntnissen über die Rolle des Pulvinars im Zwischenhirn. Demnach ist die Verarbeitung visueller Signale ein zweistufiger Prozess: Zuerst empfängt die Großhirnrinde optische Reize, die das Pulvinar anschließend verarbeitet. Dieser Prozess bereitet die vom Auge erfassten Information auf, so dass der Mensch sie bewusst wahrnimmt, und schafft somit Vertrauen in das, was der Mensch sieht. Am 12. Mai hat die Fachzeitschrift Nature Neuroscience online die Forschungsergebnisse veröffentlicht. Sie könnten in Zukunft weiteren Aufschluss geben über die Funktion des menschlichen Bewusstseins. [Quelle: Mainichi, 13.5.2013; JST]

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Roboter-Anzug HAL erhält Sicherheitszertifikat Basierend auf dem internationalen Sicherheitsstandard ISO/DIS 13482 hat die Japan Quality Assurance Organization den von der Firma CYBERDYNE entwickelten tragbaren Service-Roboter zertifiziert als „robot suit HAL for well-being“. Vorausgegangen waren Untersuchungen des Ministry of Economy, Trade and Industry über die Praxistauglichkeit von Hilfsrobotern. Das Ministerium will damit sicherstellen, dass Service-Roboter, die direkt mit Menschen interagieren, entsprechenden Sicherheitsstandards genügen. HAL ist die Abkürzung für „Hybrid Assistive Limb“. Der Roboter-Anzug unterstützt die Bewegungsfähigkeit seines Trägers. Es gibt zwei Versionen: Das Bein-Gestell HAL 3 hilft beim Laufen. HAL 5 ist ein GanzkörperGestell und ermöglicht dem Träger, bis zu fünf Mal schwerere Dinge zu heben und tragen, als es ohne diese technische Hilfe möglich wäre. [Quelle: METI, 27.2.2013] High-Tech-Kuschelmantel statt Freundin Drei Studenten von der University of Tsukuba haben ein Kleidungsstück entwickelt, das seinem Träger das Gefühl vermitteln soll, von einer liebevollen Freundin umarmt zu werden. Zwei eingebaute Motoren ziehen auf Knopfdruck den Mantelgürtel zusammen, so dass der Träger das Gefühl hat, von hinten umarmt zu werden. Passende Geräuschkulissen, etwa auf dem Bahnhof oder die Schritte der sich nähernden Freundin, hört der Mantelträger über Kopfhörer und ergänzen die Illusion. Die Mantelfreundin kann ihren Freund mit verschiedenen wählbaren Stimmen und zirka 20 vorinstallierten Floskeln ansprechen. Die Bauteile und Materialien haben die Studenten in einem Heimwerkerladen gekauft, die Software selbst programmiert. Der Umarmungsmantel heißt „リア充コート“, unter diesem Namen demonstrieren die Erfinder unter anderem bei Youtube wie der Mantel funktioniert. [Quelle: Mainichi, 16.5.2013] Pferdegeschirr aus dem 7. Jahrhundert in Kyushu entdeckt Ein komplettes Set mit Sattel und Zaumzeug, reich verziert mit Ornamenten aus echter Bronze fanden Forscher bei Ausgrabungen im Stadtteil Taniyama in Koga. Vermutlich gehörte es dem Pferd eines Stammesfürsten im 7. Jahrhundert. Das Fundstück ist so selten in Japan, dass die Wissenschaftler es bereits als Nationalschatz einstufen. Taniyama ist die einzig bekannte Ausgrabungsstätte in Japan, wo Archäologen ausschließlich Pferderüstung finden. Von den Fundstücken erwarten die Forscher Aufschlüsse über frühe Bestattungsrituale und die Macht der Fürsten zur Zeit der Hügelgräber vom 3. bis zum 7. Jahrhundert. [Quelle: Asahi 19.4.2013]

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Kurzmeldungen Die Hand wird zum Display für sich bewegende Objekte Das Team um Masatoshi Ishikawa von der University of Tokyo hat ein System entwickelt, das Informationen auf beliebigen Oberflächen ohne Verzerrungen darstellt, selbst wenn sich die Projektionsfläche bewegt. Smartphone oder Tablet-Computer sind überflüssig, als Bildschirm kann zum Beispiel die Handfläche dienen. Das System besteht aus einer an der Decke befestigten Kamera. Sie verändert alle zwei Millisekunden ihre Position und kann so auch sich schnell bewegende Zielobjekte verfolgen und filmen. Ein Projektor überträgt die Kameraaufnahmen auf eine beliebige Struktur, die als Display funktioniert. Zusätzlich kann das von Hiroyuki Shinoda (University of Tokyo) entwickelte Modul Ultraschallwellen zu den projizierten Objekten senden. Der Benutzer sieht die Bilder nicht nur auf der Handfläche sondern fühlt sie auch. Die Forscher sehen Anwendungsmöglichkeiten bei industriellen Fertigungsanlagen. Das System kann relevante Informationen direkt auf vorbeifahrende Produktionsteile einblenden. [Quelle: Yomiuri, 15.5.2013] Japan plant Superrechner der neuen Generation Das Ministry of Education, Culture, Sports, Science and Technology (MEXT) plant 2014 mit der Entwicklung eines neuen Hochleistungscomputers zu beginnen. Dieser soll 100 Mal schneller sein als der derzeit leistungsstärkste japanische Supercomputer „K“. Dieser rangiert mit einer Leistung von zehn Petaflops international auf Platz drei. Der neue Hochleistungsrechner soll 2020 fertig sein. Als Rechner der nächsten Generation soll er mit 1000 Petaflops (1 Exaflop) den derzeitigen Spitzenreiter aus Amerika „Titan“ (17 Petaflops) überholen. Supercomputer mit Exaflop-Leistung können etwa Naturkatastrophen, wie Erdbeben oder Tsunami, in Zukunft präziser und schneller vorhersagen. Sie können Verkehrsunfälle simulieren und tragen damit zur Entwicklung von Fahrzeugen mit höherer Verkehrssicherheit bei. [Quelle: Mainichi, 7.5.2013] Forscher klonen erfolgreich menschliche Stammzellen Masahito Tachibana und sein Team von der Oregon Health & Science University haben erstmals erfolgreich menschliche embryonale Stammzellen geklont. Dazu setzten die Wissenschaftler in eine zuvor entkernte Eizelle den Kern einer Hautzelle einer fremden Person ein und regten diese zur Zellteilung an. Es bildeten sich Blastozysten, aus denen die Forscher embryonale Stammzellen herstellten. Die Methode kam bei Mäusen und Affen erfolgreich zum Einsatz, war jedoch bei menschlichen Zellen schwierig umzusetzen. Das Verfahren verspricht großes Anwendungspotential in der regenerativen Medizin. Es ließen sich unterschiedliche Zelltypen, etwa Herzmuskel- oder Nervenzellen herstellen. Diese wären patienten-spezifisch geprägt und nahezu identisch mit dem Erbgut der Spenderzelle. Die Forschungsergebnisse veröffentlichten Tachibana und seine Kollegen am 15. Mai in der amerikanischen Fachzeitschrift „Cell“. [Quelle: Yomiuri, 16.5.2013]

Angeklickt www.italyinjapan.com Im Italienjahr in Japan nehmen 2013 auch eine Reihe von Veranstaltungen Wissenschaft, Technologie und Innovation in den Fokus. Die Themen erstrecken sich u.a. über ein weites Spektrum: Astrophysik und Raumfahrt, Robotics, Meereswissenschaften, Archäologie und Medizin, Biologie, Kunst und Sozialwissenschaften. Der Veranstaltungskalender ist einzusehen auf https://sites.google.com/site/italyinjapan2013

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Kurzmeldungen Hajime-Hoshi-Preis zeichnet japanische Studenten in Bielefeld aus Die Deutsch-Japanische Gesellschaft Bielefeld (DJG) stiftet einen Preis für japanische Studierende an der Universität Bielefeld, die sich durch besonders gute Leistungen und ihr Engagement für ein gutes Miteinander auszeichnen. Der Preis in Höhe von 1000 Euro wird jährlich verliehen und trägt den Namen des bedeutenden japanischen Wissenschaftsförderers, Hajime Hoshi. Der Pharmazieunternehmer Hoshi (1873 bis 1951) war mehrfach Abgeordneter im japanischen Parlament und stellte kurz nach dem Ersten Weltkrieg der „Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft“ (heute Deutsche Forschungsgemeinschaft) beträchtliche finanzielle Mittel zur Verfügung. Aus diesem „Hoshi-Fonds“ wurden in der Folgezeit mehr als 100 deutsche Nachwuchswissenschaftler gefördert. Der Hajime-Hoshi-Preis der DJG Bielefeld wird 2013 zum ersten Mal vergeben. [Quelle: Universität Bielefeld]

Der Rektor der Universität Bielefeld, Gerhard Sagerer, und der Vorsitzende der DJG, Peter H. Meyer, unterzeichneten am 25. Februar eine Kooperationsvereinbarung. Foto: Universität Bielefeld

Japanischer Schüler gewinnt internationalen Wissenschaftswettbewerb Auf der „International Science and Engineering Fair 2013“ in Phoenix (USA, Arizona), der größten internationalen Wissenschaftsmesse für Schüler, belegte der 16-jährige Gyou Tanaka in der Kategorie „Earth & Planetary Sciences“ den ersten Platz. Bereits Preisträger des „Japan Students Science Award“, überzeugte Tanaka mit seinem Forschungsprojekt: In seiner Heimatpräfektur Chiba untersuchte er winzige Meeresmuscheln, die sich in unterschiedlichen Erdschichten abgelagert hatten. So gelang er zu Erkenntnissen über die Meerestiefe und die marine Umwelt in den verschiedenen Zeitaltern. Insgesamt 1600 Gäste aus über 70 Ländern besuchten die Wissenschaftsmesse. Tanaka erhielt bei der Siegerehrung am 17. Mai den „Best of Category Award“. [Quelle: Yomiuri, 18.5.2013]

Stellenmarkt Folgende Stellenbörsen bieten regelmäßig Stellen mit Japan-Bezug auch für Studenten und Akademiker. Euraxess Jobs Portal Job-Portal mit Stellenangeboten in Europa und weltweit. Die Stellen sind sortiert nach Ländern, Fachgebieten und speziellen europäischen Förderprogrammen. Freitextsuche ist möglich. http://ec.europa.eu/euraxess Japan Research Career Information Network (JREC-IN) Die Japan Science and Technology Agency bietet mit diesem Portal eine kostenlose Stellenbörse speziell für Wissenschaftler aller Karrierephasen. http://jrecin.jst.go.jp Deutsch-Japanischer Wirtschaftskreis e.V. (DJW) – Jobbörse In dieser Jobbörse können DJW-Mitglieder ihre Stellenangebote und -gesuche für Deutschland ebenso wie für Japan veröffentlichen. www.djw.de KOPRA – Bridging Cultures KOPRA ist eine gemeinnützige Internetplattform spezialisiert auf Praktika und Stellen in China, Deutschland, Japan und Korea. www.kopra.org

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Ausschreibungen Nachfolgend wird eine Auswahl an Fördermöglichkeiten im deutsch-japanischen Kontext genannt, für die Graduierte, Postdoktoranden oder Wissenschaftler derzeit Anträge einreichen oder vorbereiten können. Die Aufzählung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. DAAD-JSPS Joint Research Program Ziel des Programms ist die Intensivierung der Kooperation zwischen japanischen und deutschen Forschergruppen, die gemeinsam an einem spezifischen wissenschaftlichen Vorhaben arbeiten. Das Programm „DAAD-JSPS Joint Research Program“ sieht hierbei die Förderung der Mobilität vor. Ein besonderes Gewicht liegt dabei auf der Fortbildung und Spezialisierung des wissenschaftlichen Nachwuchses. Der Gesamtförderungszeitraum beträgt ein bis zwei Jahre, ein Verlängerung darüberhinaus ist nicht möglich. Weitere Informationen: www.daad.de/ppp Gerald D. Feldman-Reisebeihilfen für geisteswissenschaftlichen Nachwuchs Die Max Weber Stiftung vergibt einmal jährlich Reisebeihilfen an international orientierte Geisteswissenschaftler. Aufenthalt in Japan max. 28 Tage. Bewerbung: bis 11. Oktober 2013, www.maxweberstiftung.de Schweizerischer Nationalfonds: Mobilitätsstipendien Die Mobilitätsstipendien ermöglichen Nachwuchswissenschaftlern einen Forschungsaufenthalt im Ausland. Das übergeordnete Ziel ist die Förderung des wissenschaftlichen und akademischen Nachwuchses in der Schweiz. Die Mobilitätsstipendien umfassen drei Instrumente: Doc.Mobility für Doktoranden, Early Postdoc. Mobility für Postdocs und Advanced Postdoc.Mobility für fortgeschrittene Postdocs. Bewerbung: Doc.Mobility und Early Postdoc.Mobility: 1. September | Advanced Postdoc.Mobility: 1. August Weitere Informationen: www.snf.ch EU-Japan Centre for Industrial Cooperation: MINERVA Das Stipendienprogramm wendet sich an junge Europäer und Japaner aus Wissenschaft, Handel, Wirtschaft und Industrie mit einem besonderen Interesse an den europäisch-japanischen Beziehungen in diesen Bereichen. [vgl. S. 5 in dieser Ausgabe] Bewerbung: bis 15. Juli 2013 für sechs Monate Stipendium von Oktober 2013 bis März 2014. Weitere Informationen: www.eu-japan.eu Vulcanus in Europe Entstanden 1996 aus einer gemeinsamen Initiative der EU Komission und des japanischen Ministry of Economy, Trade and Industry können europäische Unternehmen mit diesem Programm ein achtmonatiges Praktikum für japanische Studenten anbieten. Bewerbung: bis 30.9.2013 für ein Praktikum von August 2014 bis März 2015 Weitere Informationen: www.eu-japan.eu Programme der Japan Society for the Promotion of Science (JSPS) Die Förderprogramme der JSPS werden in Zusammenarbeit mit deutschen Förderorganisationen durchgeführt. Informationen finden Sie auf den Internetseiten der jeweiligen Organisation, Auskunft und Beratung erteilt das JSPS Bonn Office. Kontakt: JSPS Bonn Office, Tel.: 0228/375050, [email protected] www.jsps-bonn.de JSPS Postdoctoral Fellowship (short-term) für Postdoktoranden Japan-Aufenthalt mind. 6 Monate, Antrag bei der A.v.Humboldt-Stiftung jederzeit. JSPS Postdoctoral Fellowship (standard) für Postdoktoranden Antrag bei der A.v.Humboldt-Stiftung jederzeit. JSPS Invitation Fellowship (short-term) für Wissenschaftler Antrag beim DAAD mind. 5 Monate vor dem geplanten Aufenthalt.

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Der JSPS-Club: Das Japan-Netzwerk

Deutsche Gesellschaft der JSPS-Stipendiaten e.V. ドイツ語圏日本学術振興会研究者同窓会

Kunst und Wissenschaft in Deutschland und Japan Was empfindet der Mensch als Kunst – und ist die Wahrnehmung von Kunst in Deutschland und Japan unterschiedlich? Diesen Fragen und weiteren Aspekten an der Schnittstelle von Kunst und Wissenschaft widmete sich das Symposium „Arts and Science“ am 26. und 27. April in Köln.

Die Teilnehmer des Symposiums vor dem Japanischen Kulturinstitut in Köln. Foto: Arne Meindl

Einen Einstieg in die Thematik vermittelte Sarah Schlachetzki von der Forschungsgruppe BildMedienBildung der Pädagogischen Hochschule Zürich. Wie westliche Konzeptionen von Kunst in Japan um das Jahr 1900 wahrgenommen worden sind, stellte Jeanne Egloff von der Universität Zürich vor. Stefan Rieger von der RuhrUniversität Bochum zeigte Zusammenhänge auf zwischen Betrachtungen unter dem Begriff „Speziesismus“ und der Beziehung von Kunst und Wissenschaft. Dass „japanische Kunst“ als elegant, avantgardistisch und cool wahrgenommen wird, veranschaulichte der Beitrag von Elisabeth Scherer, Universität Düsseldorf. Mit einer Bilderschau zeigte Stefan C. Müller von der Universität Magdeburg, wie sich künstlerische Formen in selbstorganisierten Strukturen wiederfinden. Den von ihr geschaffenen Begriff „Environmental Unconsciousness“ stellte die Kuratorin Yukiko Shikata aus Tokyo vor. Sie versteht darunter Ansätze für eine neue Beziehung zwischen Mensch und Wissenschaft durch künstlerische Mediation. Der Medienkünstler Michael Saup aus Berlin berichtete von seinen neuesten Werken, in denen er den Energiebedarf untersucht, der notwendig ist, um Wissen digital bereitzustellen. Fumio Shimada von der Tokyo University of Arts zeigte

in seinem Beitrag die verschiedenen Techniken, Verfahren und Materialien für die Herstellung von traditionellen japanischen Tonwaren. Naoyuki Osaka stellte anhand von Forschungsergebnissen der Kyoto University vor, wie das menschliche Gehirn beim Anblick von emotional bewegenden Bildern des Ukiyoe-Künstlers Hokusai reagiert. Es war das 18. Deutsch-japanische Symposium, das die Japan Society for the Promotion of Science (JSPS) und die Deutsche Gesellschaft der JSPS-Stipendiaten e.V. gemeinsam organisiert haben. Die Mehrzahl der mehr als 200 Teilnehmer sind Wissenschaftler aus den verschiedenen Disziplinen, die seit vielen Jahren erfolgreich mit japanischen Kollegen zusammenarbeiten. In diesem Jahr ermöglichte der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) erstmals auch die Teilnahme von zehn japanischen Nachwuchswissenschaftlern, die mit DAAD-Stipendien an ihren Forschungsvorhaben in Deutschland arbeiten. (Sabine Ganter-Richter, Vorstandsmitglied) Weitere Informationen: www.jsps-club.de | [email protected]

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Der JSPS-Club: Das Japan-Netzwerk Carmen Schmidt und Seigo Shima erhalten „JSPS Alumni Club Award“ Mit der Auszeichnung würdigte die Deutsche Gesellschaft der JSPS-Stipendiaten e.V. (JSPS-Club) erstmals in diesem Jahr herausragende Beiträge zum Austausch, zur Kooperation und Netzwerkbildung in der Wissenschaft zwischen dem deutschsprachigen Raum und Japan. Das von der Japan Society for the Promotion of Science (JSPS) und dem JSPS-Club gemeinsam veranstalte Symposium „Arts and Science“ bot den feierlichen Rahmen für die Verleihung des ersten JSPS Alumni Club Award am 26. April 2013 in Köln.

v.l.n.r.: H. Menkhaus (Vorsitzender JSPS-Club), K. Kamiya (ANA) und die beiden Preisträger C. Schmidt und S. Shima | Foto: Arne Meindl Dem persönlichen Engagement von Carmen Schmidt ist es zu verdanken, dass mit der Forschungsstelle Japan an der Universität Osnabrück die Japanforschung in der niedersächsischen Universitätslandschaft überhaupt noch präsent ist. In Osnabrück ist sie seit 2009 als außerplanmäßige Professorin im Fachbereich Sozialwissenschaften tätig und seit 2010 Sprecherin der Forschungsstelle Japan. Neben Projekten mit Japan-Bezug hat sie die Partnerschaftsabkommen der Universität Osnabrück mit den Universitäten Hitotsubashi, Chuo, Yokohama und Hiroshima betreut. Ein neues Abkommen mit der Bunkyo

University im Dezember 2011 kam unter ihrer Beteiligung zustande. Carmen Schmidt war seit 2002 u.a. mit Unterstützung der JSPS regelmäßig zu kurz- und langfristigen Aufenthalten in Japan. Seigo Shima kam 1993 mit einem Stipendium der Alexander von Humboldt-Stiftung zur Universität Marburg. 1995 wechselte er an das dortige MPI für terrestrische Mikrobiologie, wo er seit 2007 als Forschungsgruppenleiter tätig ist und auch japanische Postdoktoranden betreut. Durch seine Teilnahme an dem von der Japan Science and Technology Agency geförderten Programm PRESTO arbeitet sein Team eng mit anderen Gruppen in Deutschland zusammen. In Japan bestehen Kooperationen mit den Universitäten Hokkaido, Nagoya und Osaka. Als Gastprofessor der Hokkaido University hält er dort zwei Mal jährlich Vorlesungen. Für den Austausch von Nachwuchswissenschaftlern mit Japan engagiert sich Seigo Shima als Mitglied des Executive Committee und Auswahlausschuss der Canon Foundation. Der JSPS Alumni Club Award umfasst einen Hin- und Rückflug mit der Fluggesellschaft All Nippon Airways (ANA) für die Strecke Deutschland – Japan bzw. in umgekehrter Richtung und einen Zuschuss für Inlandsreisen. (Sabine Ganter-Richter, Vorstandsmitglied)

Termine 8.11.2013 Tokyo

Wissenschaftlicher Gesprächskreis mit Prof. Dr. Martin Ziegler „Wahrheit und Beweisbarkeit“ | JSPS-Club und DAAD Tokyo

15./16.11.2013 Freiburg

„Mitglieder laden Mitglieder ein“ auf Einladung von Bernhard Hildebrandt und Christian Becker-Asano

16.11.2013 Freiburg

„Junior Forum“ für Teilnehmer des JSPS Summer Program JSPS-Club und JSPS Bonn Office

Herausgeber: Deutsche Gesellschaft der JSPS-Stipendiaten e.V. Redaktion: Der Vorstand Die in den Beiträgen geäußerten Ansichten geben nicht unbedingt die Meinung des Herausgebers wieder.

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Verantwortlich: Deutsche Gesellschaft der JSPS-Stipendiaten e.V. c/o JSPS Bonn Office, Ahrstr.58, 53175 Bonn Tel: +49 (0)228 37 50 50 Fax: +49 (0)228 95 77 77 [email protected] www.jsps-club.de

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Termine 1.-3.7.2013 Tsukuba

2013 NIMS Conference: Structure Control of Atomic / Molecular Thin Films and their Applications National Institute for Materials Science www.nims.go.jp

2.7.2013 Tokyo

2013 ICT EU-Japan Research and Development Cooperation, Project Launching Event www.eu-japan.eu

2.7.2013 Tokyo

New Challenges in Food Safety Review in Japan and the EU – The Example of Food & Feed Additives www.eu-japan.eu

10.7.2013 Gedenksymposium zum 100. Todestag des Bietigheimer Japanarztes Erwin Baelz Bietigheim-Bissingen Stadt Bietigheim-Bissingen, Ärzteschaft Kreis Ludwigsburg, Deutsch-Japanische Gesellschaft Baden-Württemberg 16.-19.7.2013 School on the Future of Collider Physics Tokyo Kavli Institute for the Physics and Mathematics of the Universe, University of Tokyo www.ipmu.jp 20.-24.7.2013 Kagoshima

IAVCEI 2013: International Association of Volcanology and Chemistry of the Earth’s Interior | www.iavcei2013.com

24.-26.7.2013 Tokyo

Renewable Energy 2013 Exhibition www.renewableenergy.jp

27.7.2013 Köln

Sommerfest des Japanischen Kulturinstituts Köln www.jki.de

1.-15.9.2013 Urbane Zwischenräume Workshop #2: Deutschland-Japan – für ein nachhaltiges Leipzig „bottom-up“ Das Japanische Haus e.V. | www.djh-leipzig.de 3.-7.9.2013 Shizuoka

Competition for Object Creation and Design Student Formula Japan, Society of Automotive Enineers of Japan | www.jsae.or.jp

6.9.2013 Berlin

Deutsch-japanischer Workshop zu Sicherheitsfragen IV www.jdzb.de

9.9.2013 Potsdam

Symposium: „Herausforderungen beim Schutz und der nachhaltigen Nutzung von Kulturlandschaften in Japan und Deutschland“ | www.jdzb.de

19.-20.9.2013 Tokyo

Symposium: „CSR und Corporate Governance“ www.jdzb.de

20.9.2013 Hamburg

Symposium: „Home Energy Management Systems in Germany and Japan“ Deutsch-Japanischer Wirtschaftskreis | www.djw.de

9.-11.10.2013 Yokohama

BIOJapan 2013: Towards a New Biotechnology Revolution www.ics-expo.jp/biojapan

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ISSN 2192-3558 (Printausgabe) ISSN 2192-3566 (Internetausgabe)

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