WINF und IKT. Handelsakademie

WINF und IKT Handelsakademie Bildungsstandards in der Berufsbildung Bildungsstandards in der Handelsakademie Ausgewählte Beispiele für den Einsatz im ...
Author: Louisa Stein
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WINF und IKT Handelsakademie Bildungsstandards in der Berufsbildung Bildungsstandards in der Handelsakademie Ausgewählte Beispiele für den Einsatz im kompetenzorientierten Unterricht

März 2009

Die vorliegende Broschüre Bildungsstandards in der Berufsbildung „Wirtschaftsinformatik und Informations- und Kommunikationstechnologie“ dokumentiert das Ergebnis eines mehr als dreijährigen Entwicklungsprozesses und versteht sich als „work in progress“. In einer ersten Pilotphase 2007/2008 wurden 50 Unterrichtsbeispiele erstmals an 12 Handelsakademien im III. Jahrgang und 11 Handelsakademien im V. Jahrgang im Unterricht erprobt und auf Basis der Rückmeldungen der Pilotlehrer/innen im Sinne der Qualitätsentwicklung überarbeitet.

3. Auflage, März 2009

INHALTSVERZEICHNIS 1

Vorwort der Steuerungsgruppe ....................................................... 7

2

Einleitung ......................................................................................... 11 2.1 Mitglieder der Arbeitsgruppe „Wirtschaftsinformatik und Informations- und Kommunikationstechnologie“ ...................................................................... 11 2.2 Präambel „Bildungsstandards Wirtschaftsinformatik und Informations- und Kommunikationstechnologie“ ...................................................................... 12 2.3 Kompetenzmodell „Bildungsstandards Wirtschaftsinformatik und Informations- und Kommunikationstechnologie“ - Graphik.......................... 16 2.4 Deskriptoren ................................................................................................ 17 2.5 Deskriptoren und Beispiele.......................................................................... 18 2.6 Die Funktionen von Bildungsstandards ....................................................... 19

3

Pilotierung ........................................................................................ 21

4

Ergebnisse der Pilotierung............................................................. 22

5

Unterrichtsbeispiele (exemplarisch) ............................................. 26

6

Gesetzliche Verankerung der Bildungsstandards....................... 61

7

Hierarchie der Bildungsstandards der Handelsakademie .......... 62 7.1 7.2 7.3 7.4

Bildungsstandards als Teil der Qualitätsinitiative in der Handelsakademie. 62 Bildungsstandards in der Berufsbildung und in der Handelsakademie........ 63 Intentionen der Bildungsstandards in höheren kaufmännischen Schulen ... 63 Welche Bildungsstandards müssen Absolventinnen und Absolventen der Handelsakademie insgesamt erfüllen? (Stand: März 2009) ........................ 64 7.5 Soziale und personale Kompetenzen in der Handelskakademie................. 64 7.6 Welche Unterrichtsgegenstände sind in der Handelsakademie von Bildungsstandards betroffen?...................................................................... 65 7.7 Bildungsstandards und kompetenzorientierter Unterricht............................ 67

8

Bibliographie und weiterführende Literatur ................................. 69

1

Vorwort der Steuerungsgruppe

Vielfalt und Qualität der Berufsbildung Die Bildungssysteme in den Mitgliedstaaten der EU weisen vor allem im Bereich der Berufsbildung eine beachtliche Bandbreite auf, die auch ein Erfolgsfaktor für eine immer mehr von innovativen Produkten und Leistungen geprägten Wirtschaft ist. Die Vielfalt der Bildungswege fördert unterschiedliche Denk- und Handlungsansätze und schafft ein Potenzial an Qualifikationen, das zu originellen Problemlösungen befähigt. Dieses Potenzial kann am europäischen Bildungs- und Arbeitsmarkt aber nur wirksam werden, wenn die vielfältigen Qualifikationen transparent gemacht und ihrem Wert entsprechend anerkannt werden. Die Anerkennung und Verwertbarkeit erworbener Qualifikationen beruht zu einem wesentlichen Teil auf dem Vertrauen in die Qualität der einzelnen Bildungsanbieter. Das Bekenntnis zu einer nachhaltigen Sicherung und Weiterentwicklung der Qualität von Bildungsprozessen, die im Besonderen eine transparente Darstellung von Lernergebnissen einschließt, steht daher auch im Mittelpunkt der großen bildungspolitischen Themen der Gegenwart, wie der Schaffung eines Nationalen und Europäischen Qualifikationsrahmens (NQR bzw. EQR) sowie eines Europäischen Leistungspunktesystems (ECVET)1.

Kompetenzmodell Es gehört zur guten Praxis in der Entwicklung von Bildungsstandards, von einem überschaubaren Kompetenzbegriff auszugehen. Zu diesem Zweck wird der im Allgemeinen ziemlich komplexe Kompetenzbegriff über ein sogenanntes Kompetenzmodell auf Grunddimensionen zurückgeführt. Dazu zählen die Inhaltsdimension sowie die Handlungsdimension. Die Inhaltsdimension weist die für einen Unterrichtsgegenstand (mehrere Unterrichtsgegenstände) oder die für ein oder mehrere Berufsfelder relevanten Themenbereiche aus. Mit der Handlungsdimension werden die im jeweiligen Unterrichtsgegenstand (Unterrichtsgegenständen) oder im jeweiligen Berufsfeld (Berufsfeldern) zu erbringenden Leistungen zum Ausdruck gebracht. Ergänzend zur kognitiven Leistungsdimension finden auch personale und soziale Kompetenzen aus den jeweiligen Berufsfeldern Berücksichtigung. Man gelangt so zu einem Kompetenzverständnis, das dem im Europäischen Qualifikationsrahmen verwendeten Ansatz entspricht2. Die Anforderungen werden durch Deskriptoren zum Ausdruck gebracht, d. h. durch Umschreibungen der Anforderungen in Form von Ziel- oder Themenvorgaben. Zusätzliche Erläuterungen und Klarstellungen vermitteln die beigefügten prototypischen Unterrichtsbeispiele. Das Kompetenzmodell, die Deskriptoren und die prototypischen Unterrichtsbeispiele sind Instrumente, die für die Darstellung der Bildungsstandards in der Berufsbildung verwendet werden.

Bildungsstandards für die Berufsbildung Die Bildungsstandards der Berufsbildung fokussieren auf die Abschlussqualifikationen. Sie sind somit auch ein Bildungsnachweis für das Leistungsportfolio einer Absolventin/eines Absolventen an der Nahtstelle in das Berufsleben oder in eine weiterführende (tertiäre) Bildungseinrichtung. Dementsprechend konzentrieren sich die Bildungsstandards in der Berufsbildung auf: •

die berufsfeldbezogenen Kernkompetenzen sowie

1

Nationaler Qualifikationsrahmen (NQR), Europäischer Qualifikationsrahmen (EQR), Europäisches System zur Übertragung, Akkumulierung und Anerkennung von Lernleistungen im Bereich der Berufsbildung (ECVET). 2 Indikatoren des EQR: Kenntnisse, Fertigkeiten, Kompetenz (im Sinne von Übernahme von Verantwortung und Selbstständigkeit).

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jene allgemeinbildenden Kernkompetenzen, die zum lebensbegleitenden Lernen und zur aktiven Teilnahme am gesellschaftlichen Leben befähigen.

Die Bildungsstandards für die berufsfeldbezogenen Kernkompetenzen beziehen sich auf die fachtheoretischen und -praktischen Unterrichtsgegenstände eines Bildungsganges, die in ihrer Gesamtheit auf die fachlichen Erfordernisse des Berufsfeldes abgestimmt sind, für das der Lehrplan ausbildet. Sie beinhalten selbstverständlich auch personale und soziale Kompetenzen. Entsprechend komplex sind die zu formulierenden Kompetenzmodelle. Die allgemeinbildenden Kernkompetenzen, die zur Teilnahme am lebensbegleitenden Lernen und am gesellschaftlichen Leben befähigen, beziehen sich entweder auf einen einzelnen Unterrichtsgegenstand, wie „Deutsch“, „Englisch“, „Angewandte Mathematik“ und „Angewandte Informatik“ oder auf eine Gruppe von Unterrichtsgegenständen, wie die „Naturwissenschaften“, die Physik, Chemie und Biologie umfassen. Die entsprechenden Kompetenzmodelle bauen auf bereits bestehenden Entwicklungen auf, orientieren sich etwa am Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmen für Sprachen des Europarates sowie an anerkannten Strukturen der entsprechenden Fachdidaktik.

Funktionen der Bildungsstandards Im Bereich der Berufsbildung haben die Lehrpläne den Charakter von Rahmenvorgaben. Diese Tatsache hat in Verbindung mit den schulautonomen Gestaltungsfreiräumen dazu geführt, dass die Umsetzung der Lehrpläne stark standortbezogen erfolgt. Die Formulierung von bundesweit gültigen Bildungsstandards soll dieser Entwicklung nicht entgegenwirken, aber Kernbereiche des Unterrichts in einer lernergebnisorientierten Darstellung normieren (Orientierungsfunktion für den Unterricht). So gesehen bringen die Bildungsstandards eine Konkretisierung der Lehrpläne in ausgewählten Kernbereichen und schaffen die Grundlage für die Implementierung eines kompetenzorientierten Unterrichts, der jedenfalls die Erreichung der zentralen, in den Bildungsstandards festgelegten Lernergebnisse sichern soll, und zwar unabhängig vom Schulstandort. Die schulautonomen Gestaltungsfreiräume der Schulen, die meist für standortabhängige Spezialisierungen genutzt werden, sind davon nicht betroffen. Durch die Formulierung von gemeinsamen Zielvorstellungen und durch kompetenzbasierten Unterricht wird die Voraussetzung für eine österreichweite Evaluierung des berufsbildendenden Unterrichts geschaffen (Evaluierungsfunktion auf Systemebene). So kann durch Messung der Leistung von Schülerinnen und Schülern der Abschlussklassen im Rahmen von standardisierten Tests, die aus den Bildungsstandards zu entwickeln sind, oder durch entsprechend adaptierte abschließende Prüfungen im jeweiligen Schulbereich, Auskunft über die Erreichung der angestrebten Lernergebnisse gewonnen werden. In Verbindung mit der Befragung von Absolventinnen und Absolventen erhält man ein umfassendes Systemfeedback, das die erforderlichen Hinweise liefert, um steuernd auf das System einwirken zu können (Systemsteuerungsfunktion - wirkungsorientiertes Bildungsmanagement). Die Bildungsstandards im Bereiche der Berufsbildung werden schließlich auch als Weiterentwicklung der Transparenzinstrumente verstanden, die in Form der Zeugniserläuterungen (www.zeugnisinfo.at) weitgehend umgesetzt wurden (Informationsfunktion). Der Einstieg in die Standardentwicklung trägt dem europaweit sichtbaren Bemühen Rechnung, Bildungsgänge lernergebnisorientiert darzustellen. In diesem Zusammenhang sind die Bildungsstandards auch ein Beitrag zur Umsetzung des Europäischen Qualifikationsrahmens, da sie Bildungsabschlüsse über zu erreichende Lernergebnisse transparent und nachvollziehbar machen.

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Entwicklungsplan Man unterscheidet zwei aufeinanderfolgende Entwicklungsabschnitte: I. die Entwicklung und Implementierung der Bildungsstandards als Grundlage für einen kompetenzorientierten Unterricht und II. die Entwicklung und Implementierung von aus den Bildungsstandards abgeleiteten Methoden zur Überprüfung der Erreichung der Lernergebnisse auf Systemebene. Alle Aktivitäten der „Initiative Bildungsstandards in der Berufsbildung“ finden derzeit in Abschnitt I statt. Für jeden einzelnen Bildungsstandard ist der Entwicklungs- und Implementierungsprozess in vier Phasen angelegt: Phase I.1 betrifft die Erstellung des Kompetenzmodells und die Formulierung der zu erreichenden Ziele in Form von Deskriptoren und prototypischen (d.h. die Deskriptoren veranschaulichenden) Unterrichtsbeispielen. In Phase I.2 wird eine größere Anzahl von Unterrichtsbeispielen ausgearbeitet. Unterrichtsbeispiele stellen in sich geschlossene Aufgaben dar, die in den Unterricht eingebaut werden können. Sie eignen sich zur Anregung im Unterricht, zur Orientierung, aber auch zur Selbstevaluation. Sie sollen zur laufenden Verbesserung der Unterrichtsqualität beitragen. Phase I.3 dient der Pilotierung von Unterrichtsbeispielen an ausgewählten Pilotschulen. Unterrichtsbeispiele werden in den Unterricht einbezogen und die Erfahrungen an die Arbeitsgruppen zurückgemeldet. In Phase I.4 geht es vornehmlich um die Konzeption pädagogischer Grundlagen für einen kompetenzorientierten Unterricht sowie um die Implementierung der erforderlichen Unterstützungsmaßnahmen. Im Abschnitt II ist die Entwicklung einer Methodik zur Evaluierung von Lernergebnissen vorgesehen. Dies kann durch Einbindung der Bildungsstandards in die abschließenden Prüfungen erfolgen (teilstandardisierte Reife- und Diplomprüfung), allenfalls in Verbindung mit weiteren Möglichkeiten externer Evaluation auf Systemebene. Diese Phase bedarf einer sorgfältigen Vorbereitung und intensiven Auseinandersetzung mit allen Qualifikationsaspekten der berufsbildenden Schulen. Eine Reduzierung der Leistungsmessung auf das „leicht Messbare“ soll aber unbedingt vermieden werden. Die Entwicklung von Bildungsstandards für die berufsfeldbezogenen Kompetenzen beginnt vorerst mit einzelnen berufsbildenden höheren Schulformen. Es ist geplant, auch die berufsbildenden mittleren Schulen und die Berufsschulen in die Bildungsstandardentwicklung einzubeziehen. Wichtig ist, dass die Bildungsstandards nicht auf einzelne Jahrgänge, sondern nur auf die Abschlussqualifikationen abzielen. Die Ergebnisse der einzelnen Arbeitsgruppen zur Entwicklung der Bildungsstandards sind in Einzelbroschüren dokumentiert. Die Dokumentation enthält eine ausführliche Beschreibung der jeweiligen Bildungsstandards, die das Kompetenzmodell, die Deskriptoren und die prototypischen Unterrichtsbeispiele umfassen. Die Steuerungsgruppe verbindet mit der Überreichung dieser Dokumentation die Einladung, sich am Prozess der Bildungsstandardentwicklung zu beteiligen. Für die Steuerungsgruppe MR MMag. Hannelore Kempel bmukk, Abt. II/3 9

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2

Einleitung

Die vorliegende Broschüre Bildungsstandards in der Berufsbildung „Wirtschaftsinformatik und Informations- und Kommunikationstechnologie“ dokumentiert das Ergebnis eines mehr als dreijährigen Entwicklungsprozesses, in dem ein Kompetenzmodell erarbeitet, Deskriptoren formuliert und Unterrichtsbeispiele erstellt wurden. In einer Pilotphase wurden diese Unterrichtsbeispiele erstmals im Unterricht in der 11. und in der 13. Schulstufe erprobt und auf Basis der Rückmeldungen der Pilotlehrerinnen und -lehrer im Sinne der Qualitätsentwicklung überarbeitet. Zur Entwicklung der vorliegenden Broschüre haben Fachkolleginnen und -kollegen aus verschiedenen Handelsakademien beigetragen, denen ich an dieser Stelle sehr herzlich danken möchte.

2.1 Mitglieder der Arbeitsgruppe „Wirtschaftsinformatik und Informationsund Kommunikationstechnologie“ Mag. Rainer Baier, Bundeshandelsakademie und Bundeshandelsschule Wien XIII Prof. Mag. Irene Gruber-Zötsch, Bundeshandelsakademie und Bundeshandelsschule Graz, Grazbachgasse Prof. Mag. Gernot Hainzl, Bundeshandelsakademie und Bundeshandelsschule Horn FOL Dipl.-Päd. Brigitte Jirsa, Bundeshandelsschule Stockerau Mag. Horst Knabel, Bundeshandelsakademie und Bundeshandelsschule Mattersburg StR Dipl.-Päd. Stefanie Ledolter, Bundeshandelsakademie und Bundeshandelsschule Bruck/Mur Prof. Mag. Günter Sternig, Bundeshandelsakademie und Bundeshandelsschule Graz, Monsbergergasse Prof. Mag. Christian Neumarkt/Wallersee

Tassatti,

Bundeshandelsakademie

und

Bundeshandelsschule

Prof. Mag. Walter Unterweger, Bundeshandelsakademie und Bundeshandelsschule Klagenfurt I Prof. Mag. Ulrike Wiedersich, Handelsschule Mödling

Vienna

Business

School,

Handelsakademie

und

Prof. MMag. Engelbert Zwitkovits, Bundeshandelsakademie und Bundeshandelsschule Wr. Neustadt Leiterin der Arbeitsgruppe MR MMag. Hannelore Kempel, Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur, Abt. II/3a

11

2.2 Präambel „Bildungsstandards Wirtschaftsinformatik und Informationsund Kommunikationstechnologie“ Die Bildungsstandards „Wirtschaftsinformatik und Informations- und Kommunikationstechnologie“ sind auf alle Unterrichtsgegenstände, welche informations- und kommunikationstechnologisches Wissen und Fertigkeiten in der Handelsakademie vermitteln, ausgerichtet und umfassen den gemeinsamen Nenner der informations- und kommunikationstechnologischen Ausbildung in den Handelsakademien. Laut Regellehrplan und Standardstundentafel sind dies die Unterrichtsgegenstände „Wirtschaftsinformatik“ vom I. bis III. Jahrgang (6 Jahreswochenstunden) und „Informations- und Officemanagement“ ebenfalls vom I. bis III. Jahrgang (7 Jahreswochenstunden). Die in der Standardstundentafel vorgesehenen Jahreswochenstunden können in beiden Unterrichtsgegenständen schulautonom um jeweils maximal 2 Jahreswochenstunden reduziert bzw. erhöht werden. Reduzierungen und Erhöhungen um 2 Jahreswochenstunden kommen in der Praxis aber de facto kaum vor. Von Vertretern der beiden genannten Unterrichtsgegenstände wird immer wieder kritisiert, dass die Ausbildung in der Normalform der Handelsakademie (kein Informations- und Kommunikationsorientierter Ausbildungsschwerpunkt oder keine einschlägige Fachrichtung) nach dem III. Jahrgang endet und die Absolvent/innen, wenn sie mit der Reife- und Diplomprüfung die Handelsakademie verlassen, daher nicht mehr am letzten Wissensstand im Bereich der Wirtschaftsinformatik und Informations- und Kommunikationstechnologie sein können. Dieser Kritik ist entgegen zu halten, dass beide Unterrichtsgegenstände zum Ziel haben, grundlegende Werkzeuge für eine kaufmännische höhere Ausbildung zu vermitteln, die dann in allen anderen Unterrichtsgegenständen (insbesondere in den typenbildenden Unterrichtsgegenständen Betriebswirtschaft und Rechnungswesen und Controlling ) sowie auch verstärkt bei den schriftlichen Klausurarbeiten der Reife- und Diplomprüfung (z.B. Betriebswirtschaftliche Diplomarbeit) anzuwenden sind. Diese Werkzeuge sind laut Lehrplan in allen anderen Unterrichtsgegenständen (Übungsfirma, Betriebswirtschaft, Case Studies, Rechnungswesen und Controlling, Projektmanagement und Projektarbeit, Mathematik und angewandte Mathematik, etc.) einzusetzen (IT-Bezug in allen Unterrichtsgegenständen laut Lehrplan BGBl. II Nr. 291/2004) und der informations- und kommunikationstechnologische Wissensstand dadurch laufend zu aktualisieren. Im Sinne der Einsicht in die Notwendigkeit des „Lebenslangen Lernens“ ist den Schülerinnen und Schülern auch zu vermitteln, dass es eine gewisse Eigenverantwortung für die Aktualisierung des einmal erworbenen Fachwissens gibt.

Kompetenzmodell „Wirtschaftsinformatik und Informations- und Kommunikationstechnologie“ Die Beiträge der Unterrichtsgegenstände „Wirtschaftsinformatik“ und „Informationsund Kommunikationstechnologie“ zur Bildung Wirtschaftliche Bildung in den Unterrichtsgegenständen „Wirtschaftsinformatik“ und „Informations- und Officemanagement“ ist das Ergebnis von Lernprozessen, in denen Grundlagen, Methoden, Anwendungen und Arbeitsweisen erschlossen und die wirtschaftliche bzw. praxisrelevante Dimension von Informations- und Kommunikationstechnologien verdeutlicht werden. Die Unterrichtsgegenstände „Wirtschaftsinformatik“ und „Informations- und Officemanagement“ sind dadurch gekennzeichnet, dass berufsspezifische Problemstellungen mit aktueller Software gelöst werden. 12

Die erworbenen Fähigkeiten unterstützen die Arbeit in allen anderen Unterrichtsgegenständen und helfen beim Lösen berufsspezifischer Aufgaben. Für die Beschreibung der Funktionen dieser Unterrichtsgegenstände wurden folgende Rollen ausgewählt: Wirtschaftsinformatik und Informations- und Officemanagement als (1) Werkzeuge: Die Auswahl und der Einsatz der richtigen Tools für das Lösen von betriebswirtschaftlichen Problemen stehen im Vordergrund und sollen fächerübergreifend eingesetzt werden. (2) Visualisierungselemente: Der Einsatz neuer Medien und die Aufbereitung mit modernen Präsentationsmöglichkeiten stellen heute einen unverzichtbaren Standard dar. (3) Kommunikationsmittel: Wirtschaftsinformatik und Informations- und Officemanagement bieten weit reichende Möglichkeiten neuartiger Kommunikationsmethoden wie Chat oder E-Mail, die zielgerecht eingesetzt, wesentliche Verbesserungen der Kommunikation bieten können. (4) Informationsträger: Die Beschaffung, Recherche aber auch die Veröffentlichung von Informationen über lokale und globale Netze sind heute wichtige Lehrinhalte in den Unterrichtsgegenständen Wirtschaftsinformatik und Informations- und Officemanagement. (5) Schlüsselqualifikation für den Beruf: Wirtschaftsinformatik und Informations- und Officemanagement vermitteln eine praxisgerechte Ausbildung. Um am modernen Arbeitsmarkt bestehen zu können, ist in diesen Bereichen eine fundierte informationstechnologische Ausbildung unerlässlich. Das zweidimensionale Kompetenzmodell als Grundlage für die Bildungsstandards Das Kompetenzmodell unterscheidet zwei fachliche Teildimensionen. Diese sind: Handlungskompetenzen Es handelt sich um fachlich orientierte Aktivitäten, die für die Bearbeitung und Nutzung der inhaltlichen Teilbereiche erforderlich sind. Durch eine Unterteilung werden charakteristische Handlungsbereiche spezifiziert, die sich aus dem allgemeinen Bildungsziel und der Rolle des Unterrichtsgegenstandes ableiten lassen. Inhaltsbezogene Kompetenzen Das sind Kompetenzen, die von Schülerinnen und Schülern bei der Auseinandersetzung mit Inhalten in den Unterrichtsgegenständen Wirtschaftsinformatik und Informations- und Officemanagement erworben werden. Die angeführten Kompetenzklassen entsprechen den im Lehrplan enthaltenen Inhaltsbereichen.

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Dimension 1: Handlungskompetenzen Die folgenden Kompetenzbereiche beschreiben Handlungen, die für die Bearbeitung und Nutzung der inhaltlichen Teilbereiche der Wirtschaftsinformatik und Informations- und Officemanagement erforderlich sind.

A B C D

Wiedergeben Verstehen Anwenden Analysieren Entwickeln

Wiedergeben umfasst die Kompetenz, Fachwissen zu reproduzieren. In der Beispielsammlung wurde auf diese Handlungskompetenz bewusst komplett verzichtet, da für eine berufsbildende kaufmännische Schule diese reproduzierende Kompetenz als nicht erstrebenswert zu erachten ist. Weiters wird diese Kompetenz automatisch durch die höheren Kompetenzstufen mit überprüft. A Verstehen umfasst die Kompetenz, etwas Gelerntes auf einen bestimmten Sachverhalt zu übertragen oder damit zu vergleichen; etwas in anderer Form zusammenfassend, charakterisierend darzustellen. Beispiele für Handlungen in der Kategorie „Verstehen“ o vorgegebene Inhalte zusammenfassen o Schlussfolgerungen ziehen o Zusammenhänge erklären o vergleichen, begründen, erläutern, darstellen, einordnen B Anwenden umfasst im Wesentlichen die Nutzung oder Anwendung eines gelernten Verfahrens. Beispiele für Handlungen in der Kategorie „Anwenden“ o Erstellen von Dokumenten o Gestalten von Präsentationen o Durchführung von Berechnungen o Erstellen von Auswertungen C Analysieren umfasst etwas Gelerntes neu zu strukturieren, eigene Kriterien, Gesichtspunkte zu entwickeln und zu übertragen. Beispiele für Handlungen in der Kategorie „Analysieren“ o Aufgabenstellungen so aufbereiten, dass im Anschluss eine direkte Umsetzung mit informationstechnischen Mitteln möglich ist o Daten für Auswertungen auswählen und aufbereiten o Finden geeigneter graphischer Darstellungsformen o Fehlermeldungen interpretieren und die Fehlerquelle identifizieren o Bestehende Datenbank- oder Tabellenkalkulationsmodelle analysieren o rechtliche Auswirkungen von eigenen Handlungen im IT-Bereich beurteilen können

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D Entwickeln umfasst eigenständig etwas Neues zu konzipieren. Beispiele für Handlungen in der Kategorie „Entwickeln“ o Planen einer zielgerichteten Hardwarekonfiguration o ständig wiederkehrende Tätigkeiten im Betriebssystem zeitsparend organisieren o Planen einer Datensicherung o Organisation von Daten in Tabellenkalkulationen und Datenbanken o Finden geeigneter Formeln und Funktionen für Berechnungen Dimension 2: Inhaltliche Kompetenzen Die inhaltlichen Kompetenzen wurden in folgende 5 Teilbereiche aufgeteilt. 1 2 3 4 5

Informatiksysteme (Hardware, Betriebssystem, Netzwerk) Publikation und Kommunikation (Textverarbeitung, Webpublishing, Präsentation, Internet) Tabellenkalkulation Datenbanken Informationstechnologie, Mensch und Gesellschaft

Die Vernetzung der Kompetenzen Die Vernetzung der Handlungskompetenzen mit den inhaltlichen Kompetenzen ergibt das nachfolgende Modell. Die Realisierung eines solchen Kompetenzpaares in Form von Aufgaben kann in verschiedenen Anspruchsniveaus erfolgen.

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2.3 Kompetenzmodell „Bildungsstandards Wirtschaftsinformatik und Informations- und Kommunikationstechnologie“ - Graphik

Handlung A

B

C

D

Verstehen

Anwenden

Analysieren

Entwickeln

1 Informatiksysteme

Inhalt

2

Publikation und Kommunikation

3 Tabellenkalkulation 4 Datenbanken Informations5 technologie, Mensch und Gesellschaft

Erklärung: Die Einordung eines Beispiels in „WIN B-4“ bedeutet: dieses Beispiel aus dem Fachbereich „WINF und IKT“ ist der Inhaltsebene 4 „Datenbanken“ und der Handlungskompetenz B „Anwenden“ zugeordnet. Dabei wird das Beispiel in die höchste Handlungsebene eingestuft, d.h. in diesem Falle werden mit dem Beispiel evt. auch Handlungen der Kategorie A „Verstehen“ verlangt. Die Einordnung des Beispiels in den Inhaltsbereich 4 zeigt, dass größtenteils Kompetenzen des Bereichs „Datenbanken“ gefordert sind; es kann und wird aber durchaus auch vorkommen, dass evt. Kompetenzen anderer Inhaltsbereiche (z.B. „Informatiksysteme“ verlangt werden. Die informations- und kommunikationstechnologischen Unterrichtsgegenstände haben im kaufmännischen Schulwesen einen sehr hohen Stellenwert, weil sie neben der fachlichen Schwerpunktsetzung der jeweiligen Schulform vor allem jene IKT-Kompetenzen (Fachkompetenzen, soziale Kompetenzen und Methodenkompetenz) vermitteln, die für alle gehobenen Tätigkeiten in Wirtschaft und Verwaltung Voraussetzung sind. Die integrative Sichtweise der informations- und kommunikationstechnologischen Unterrichtsgegenstände spiegelt sich im Kompetenzmodell wider. Die Bildungsstandards bestehen aus einem Kompetenzmodell, Deskriptoren sowie Unterrichtsbeispielen. Die Hinweise und Beispiele verstehen sich nicht als taxative Aufzählungen, sondern als Anregungen und stellen keine Verbindlichkeit im Hinblick auf Lehrpläne dar. Auch ist die Reihenfolge der Deskriptoren nicht hierarchisch zu verstehen. Die Unterrichtsbeispiele sind als möglicher Bestandteil des Unterrichts in den verschiedenen Unterrichtsgegenständen und als Orientierungshilfe in Bezug auf die Erreichung der Ziele gedacht, die in Form von Deskriptoren formuliert sind.

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2.4 Deskriptoren 1. Informatiksysteme (Hardware, Betriebssyste m, Netzwerk) Nr. 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10

Deskriptoren Ich kann Hardware-Komponenten unterscheiden und deren Funktionen erklären Ich kann eine PC Konfiguration bewerten und die Wirtschaftlichkeit einer Hardwareanschaffung beurteilen Ich kann einfache Fehler beheben Ich kann ein Betriebssystem konfigurieren und die Arbeitsumgebung einrichten Ich kann Daten verwalten Ich kann Software installieren und deinstallieren Ich kann unterschiedliche Hilfequellen nützen Ich kann Netzwerkkomponenten charakterisieren und einsetzen Ich kann Netzwerkressourcen nutzen Ich kann im Netzwerk auftretende Probleme identifizieren

2. Publikation und Kommunikation (Textverarbeitung, Webpublishing, Präsentation, Internet) Nr. 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15

Deskriptoren Ich kann Daten eingeben und bearbeiten Ich kann formatieren Ich kann drucken Ich kann umfangreiche Dokumente erstellen und bearbeiten Ich kann Seriendokumente erstellen Ich kann Präsentationen erstellen Ich kann das Internet sinnvoll nutzen Ich kann im Web publizieren Ich kann mittels E-Mail kommunizieren Ich kann Termine und Aufgaben verwalten Ich kann mit dem 10-Finger-System blind schreiben Ich kann Formulare erstellen Ich kann kaufmännische Schriftstücke professionell erstellen Ich kann mit einem Desktop-Publishing-Programm arbeiten Ich kann Schriftstücke nach Tonträgern gestalten

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3. Tabellenkalkulation Nr. 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10

Deskriptoren Ich kann Daten eingeben und bearbeiten Ich kann formatieren Ich kann drucken Ich kann Berechnungen durchführen Ich kann Entscheidungsfunktionen einsetzen Ich kann Diagramme erstellen Ich kann Daten austauschen Ich kann umfangreiche Datenstände auswerten Ich kann Tabellen entwerfen und gestalten Ich kann redundante Arbeitsschritte automatisieren

4. Datenbanken Nr. 1 2 3 4 5

Deskriptoren Ich kann Tabellen erstellen, ändern, löschen Ich kann Abfragen erstellen, ändern, löschen Ich kann Formulare erstellen, ändern, löschen Ich kann Berichte erstellen, ändern, löschen Ich kann einfache Aufgabenstellungen analysieren und diese für eine Standard-Datenbanksoftware aufbereiten

5. Informationstechnologie, Mensch und Gesellschaft Nr. 1 2 3 4 5

Deskriptoren Ich kann Daten sichern Ich kann Daten schützen Ich kann mich über gesetzliche Rahmenbedingungen informieren und diese berücksichtigen Ich kann zu aktuellen IT-Themen kritisch Stellung nehmen Ich kann E-Business-Anwendungen nützen

2.5 Deskriptoren und Beispiele Ein Beispiel wird durch mindestens zwei Angaben konkretisiert: 1. durch den oder die Deskriptorennummer(n), z.B.: B-1.5 wobei, 1 die Inhaltsebene, B die Handlungsebene (in diesem Falle „Anwenden“) und 5 die laufende Deskriptorennummer darstellt 2. und durch den Beispielsnamen oder Aufgabentitel, z.B.: „Daten verwalten“ Im Falle einer Zuordnung eines Beispiels zu mehreren Deskriptoren (vor allem wenn der inhaltliche Anteil relativ gleich verteilt ist), kann dieses Beispiel auch mehrere Angaben zu den jeweiligen Deskriptoren enthalten; z.B.: „B-1.4, B-1.9 Drucker“ ist ein Beispiel für die Installation, Freigabe und Verbinden eines Netzwerkdruckers.

18

Beispielsauszug:

1. Informatiksysteme (Hardware, Betriebssystem, Netzwerk) Nr. B-1.1

D-1.2

D-1.3 B-1.4 B.1-9

Deskriptoren Beispiel Ich kann Hardware-Komponenten unterscheiden und deren Motherboard Funktionen erklären Ich kann eine PC Konfiguration bewerten und die WirtschaftNotebookbeschaffung lichkeit einer Hardwareanschaffung beurteilen Ich kann einfache Fehler beheben Fehlermeldungen Ich kann ein Betriebssystem konfigurieren und die ArbeitsDrucker umgebung einrichten

B-1.5

Ich kann Daten verwalten

B-1.6

Ich kann Software installieren und Software installieren Vista deinstallieren Ich kann unterschiedliche Verstehen von Hilfetexten Hilfequellen nützen

D-1.7

A

Daten verwalten

B

C D

x

Zeit 10

x

45

x

15

x

20

x

10

x

10 x

15

C-1.8

Ich kann Netzwerkkomponenten charakterisieren und einsetzen

Das Heimnetzwerk

B-1.9

Ich kann Netzwerkressourcen nutzen

Netzwerkressourcen 1

x

25

B-1.10

Ich kann im Netzwerk auftretende Probleme identifizieren

Netzwerkfehlermeldungen

x

15

x

15

Zeitangabe in Minuten

2.6 Die Funktionen von Bildungsstandards Bildungsstandards sind: o

Erwartete Lernergebnisse aus den Kernbereichen eines oder mehrerer Unterrichtsgegenstände zu einem bestimmten Zeitpunkt (11. bzw. 13. Schulstufe).

o

Bildungsstandards erläutern, über welche nachhaltigen Kompetenzen eine Schülerin/ein Schüler verfügen muss, wenn das Bildungsziel einer bestimmten Schulart oder -form als erreicht gelten soll.

o

Bildungsstandards definieren Kompetenzen (kognitive, soziale und personale Fähigkeiten und Fertigkeiten), die dazu dienen, Aufgaben unter Anleitung und selbstständig zu lösen.

o

Bildungsstandards verstehen sich als Regelstandards (mittleres Anforderungsniveau).

o

Bildungsstandards sind ergebnisorientiert (Outcome-Orientierung).

o

Bildungsstandards betonen die Nachhaltigkeit (was nehmen die Absolvent/innen in ihr Berufsleben bzw. Privatleben mit).

o

Bildungsstandards beruhen auf Fachlichkeit (Bezug zum Kernstoff der verschiedenen Unterrichtsgegenstände). 19

o

Bildungsstandards definieren verfügbare Soll-Kompetenzen an Schnittstellen (nach dem III. Jahrgang, bei Eintritt in das Berufsleben, bei Beginn eines Studiums).

o

Bildungsstandards dienen der Orientierung und Transparenz (Vergleichbarkeit trotz Schulautonomie).

o

Bildungsstandards dienen der externen Systemevaluierung (Rückmeldung über die Qualität des Bildungssystems).

o

Bildungsstandards sind ein Teilbereich der Qualitätsinitiative der Sektion Berufsbildung QIBB (externe Qualitätssicherung und -verbesserung des Unterrichts).

o

Bildungsstandards definieren grundlegende Handlungsanforderungen (Kernkompetenzen), denen Schülerinnen und Schülern im Lernbereich oder in den Fächern („Domäne“) ausgesetzt sind.

o

Bildungsstandards sind Zielmarken und benennen klar erwartete Kompetenzen von Schülerinnen und Schülern.

o

Bildungsstandards haben einen kumulativen Aufbau, sie fokussieren, was am Ende sicher beherrscht werden soll, thematisieren aber nicht die Prozesskomponente des Lernens.

o

Bildungsstandards sind Leitlinien, die Wissen und Kompetenzen ausdrücken.

o

Bildungsstandards dienen der Feststellung und der Bewertung von Lernergebnissen.

o

Bildungsstandards zielen darauf ab, die Wirkungen des pädagogischen Handelns messbar zu machen.

Bildungsstandards sind nicht: o

Bildungsstandards sind keine Auflistung von Bildungs- und Lehraufgaben bzw. von Lehrinhalten oder Lernzielen (= Input, Lehrplan).

o

Bildungsstandards haben nichts mit Leistungsbeurteilung zu tun.

o

Bildungsstandards legen nicht fest, was guter Unterricht ist.

o

Bildungsstandards reglementieren nicht das Lernen und Lehren.

o

Bildungsstandards sind kein Eingriff in die Methodenfreiheit der Lehrerinnen und Lehrer.

o

Bildungsstandards sind nicht prozessorientiert.

o

Bildungsstandards bedeuten keine Standardisierung des pädagogischen Handelns.

20

3

Pilotierung

Es wurden für die erste Pilotierungsphase (Oktober 2007 bis April 2008) vorwiegend Beispiele ausgewählt, die den Rahmen einer Unterrichtseinheit nicht überschreiten. Aufgrund dieser Zeitvorgabe wurden längere komplexere Aufgaben in dieser Phase nur in wenigen Ausnahmefällen pilotiert. Die Pilotphase diente der Erprobung von Unterrichtbeispielen auf ihre Einsatzfähigkeit und Praxistauglichkeit im Unterricht sowie ihrer Eignung die definierten Deskriptoren detaillierter zu erläutern. Diese Aufgabenstellungen waren und sind NICHT für Testungen geeignet, sondern sollen evaluieren, ob sie die Kernkompetenzen, die durch Deskriptoren beschrieben werden, abdecken. An 12 Handelsakademien übernahmen Lehrerinnen und Lehrer der Unterrichtsgegenstände „Wirtschaftsinformatik“ und „Informations- und Officemanagement“ des III. Jahrganges vor allem im 2. Semester die Aufgabe, in einem oder mehreren Jahrgängen Unterrichtsbeispiele in ihren Unterricht zu integrieren, zu erproben und zusammen mit den Schülerinnen und Schülern mittels Rückmeldebogen Feedback über die Einsetzbarkeit (Schwierigkeitsgrad etc.) der Beispiele zu geben. Zusätzlich übernahmen Lehrerinnen und Lehrer der Unterrichtsgegenstände „Wirtschaftsinformatik“ und „Informations- und Officemanagement“ aus 11 Handelsakademien die Aufgabe, die von einer Expertengruppe erarbeiteten Unterrichtsbeispiele im Rahmen einer einstündigen unverbindlichen Übung „Wirtschaftsinformatik und IKT“ im V. Jahrgang zu erproben und gemeinsam mit ihren Schüler/innen zu evaluieren und per Lehrer/innenund Schüler/innenfeedbackbogen Rückmeldung über die Eignung der Unterrichtsbeispiele zur Qualitätsverbesserung im Unterricht und Abbildung der zugeordneten Deskriptoren zu geben. Ziel dieser zusätzlichen Pilotierung war es festzustellen, wie nachhaltig die vermittelten Kompetenzen sind und ob Schülerinnen und Schüler ohne zusätzliche Wiederholungen im Stande sind, die Kernkompetenzen in anderen Unterrichtsgegenständen einzusetzen, z.B. bei der Betriebswirtschaftlichen Diplomarbeit und bei der Erstellung der Projektarbeit.

21

4

Ergebnisse der Pilotierung

Zusammenfassende Beurteilung der Unterrichtsbeispiele für Wirtschaftsinformatik und IKT In die Auswertung der Beurteilungen der Unterrichtsbeispiele gingen von Seiten der Schüler/innen insgesamt acht Items ein, die sich auf die folgenden Aspekte beziehen: Verständnis, Aufgabenklarheit, Zeitrahmen, Interesse am Beispiel, Hilfsmittel, Behandlung im Unterricht, Berufsbezogenheit und Schwierigkeit. Es folgt zunächst eine Präsentation der Gesamtmittelwerte. Zudem werden die Bewertungen der Unterrichtsbeispiele getrennt nach Deskriptor bzw. Zuordnung zu den unterschiedlichen Dimensionen des Kompetenzmodells (Inhalt, Handlung) berichtet. Die Auswertung und Ergebnisdarstellung der Lehrer/innen-Feedbacks erfolgt gesondert für die dichotomen und ratingskalierten Items und wird dementsprechend auch getrennt voneinander berichtet. Schüler/innen-Feedback - Gesamtauswertungen Im Fachbereich „Wirtschaftinformatik und IKT“ werden die Items im Mittel durchwegs positiv beurteilt: -

Das Aufgabenverständnis und die Aufgabenklarheit, der Zeitrahmen und die Hilfsmittel werden im Durchschnitt auf der Skala von 1-6 mit „2“ angegeben.

-

Das Interesse an den Beispielen, die Behandlung im Unterricht und die Berufsbezogenheit werden durchschnittlich mit „3“ bewertet.

-

Die Schwierigkeit der Unterrichtsbeispiele wird als im mittleren Bereich liegend angesehen.

Abbildung 1: Gesamtmittelwerte und Standardabweichung über alle Beurteilungen

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Auswertungen nach den Ebenen des Kompetenzmodells Hinsichtlich der Inhaltsebene des Kompetenzmodells zeigt sich, dass v.a. der Bereich „Netzwerke, Kommunikation und Internet“ durchwegs etwas bis deutlich kritischer bewertet wird als die anderen Inhaltsbereiche. Umgekehrt werden Unterrichtsbeispiele des Bereichs „Publikation“ generell positiver bewertet. Vor allem bei der Einschätzung der Behandlung im Unterricht schneidet dieser Unterrichtsinhalt wesentlich besser ab als alle übrigen Inhalte. Im Detail sehen die Unterschiede in den Bewertungen wie folgt aus: -

Aufgabenstellungen von Unterrichtsbeispielen mit den Inhaltsbereichen „Hardware“, „Betriebssysteme“, „Publikationen“ und „Fächerübergreifende Standards mit IT-Bezug“ werden deutlich und jene zu „Tabellenkalkulation“ und „Umfeldthemen“ etwas besser verstanden als jene zu den Bereichen „Netzwerke, Kommunikation und Internet“ und „Datenbanken“. Dennoch liegen alle Beurteilungen im Mittel noch im positiven Bereich.

-

Die Aufgabenklarheit der Beispiele zu den Inhalten „Tabellenkalkulation“, „Datenbanken“ und „Netzwerke, Kommunikation u. Internet“ wird kritischer, aber noch im positiven Bereich, beurteilt.

-

Die Bewertungen des Zeitrahmens für die Bearbeitung der Unterrichtsbeispiele fallen durchwegs positiv aus. Es zeigen sich auch lediglich geringe Unterschiede: Die Zeitvorgaben von Beispielen mit den Inhalten „Betriebssysteme“, „Publikation“ und „Umfeldthemen“ werden besser beurteilt als jene von Beispielen zu den Inhalten „Datenbanken“, „Netzwerke, Kommunikation und Internet“ und „Fächerübergreifende Standards“.

-

In zwei Inhaltsbereichen („Netzwerke, Kommunikation und Internet“, „Datenbanken“) geben die Schüler/innen an, die Beispiele eher nicht interessant zu finden und liegen mit ihren Bewertungen demnach im kritischen Bereich.

Abbildung 2: Mittelwerte getrennt nach Inhaltsdimension des Kompetenzmodells (Items 1-4)

23

-

Die Hilfsmittel zu Unterrichtsbeispielen des Inhaltbereichs „Netzwerke, Kommunikation und Internet“ werden kritischer bewertet, liegen aber noch im positiven Bereich.

-

Besonders deutliche Unterschiede zeigen sich bei der Frage, ob die jeweiligen Beispiele im Unterricht behandelt wurden. Bei „Betriebssysteme“, „Netzwerke, Kommunikation und Internet“ und „Umfeldthemen“ liegen die Werte über 3.5 und damit im kritischen Bereich. Schüler/innen geben an, dass diese Themen eher nicht im Unterricht behandelt wurden. Gerade noch positiv (d.h. eher im Unterricht behandelt) wurde nach Meinung der Schüler/innen der Inhaltsbereich „Betriebssysteme“. Im Vergleich dazu zeigt sich eine starke Zustimmung, dass das Thema „Publikationen“ entsprechend der Unterrichtsbeispiele im Unterricht durchgemacht wurde.

-

Die Berufsbezogenheit von Beispielen zu dem Inhaltsbereich „Netzwerke, Kommunikation und Internet“ ist nach Meinung der Schüler/innen etwas bis deutlich niedriger als für die meisten anderen Inhaltsbereiche. Der Mittelwert liegt im kritischen Bereich.

-

Unterrichtsbeispiele zu den Bereichen „Datenbanken“ und „Netzwerke, Kommunikation und Internet“ werden im Vergleich zu den meisten anderen Inhaltsbereichen als schwieriger angesehen. Die Schwierigkeit für Beispiele zu „Netzwerke, Kommunikation und Internet“ liegt sogar im kritischen Bereich. Große Unterschiede zeigen sich v.a. im Kontrast zu Beispielen der Bereiche „Publikation“ und „Fächerübergreifende Standards mit IT-Bezug“.

Abbildung 3: Mittelwerte getrennt nach Inhaltsdimension des Kompetenzmodells (Items 5-8)

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Lehrer/innen-Feedback An der Pilotierung im Fachbereich „Wirtschaftsinformatik und IKT“ haben sich insgesamt 22 Lehrer/innen von 12 Schulen mit ihren Klassen beteiligt, wobei ausschließlich der Schultyp HAK vertreten war. Das Dienstalter und somit die Unterrichtserfahrung der Lehrer/innen variierte zum Zeitpunkt der Testung von 1-34 Jahre und liegt im Mittel bei 17 Jahren. Von allen Lehrer/innen gemeinsam wurden 512 Feedbacks zu den Unterrichtsbeispielen abgegeben. In „Wirtschaftsinformatik und IKT“ haben die Lehrer/innen die Unterrichtsbeispiele wie folgt bewertet: -

Zu (mehr als) 95 Prozent wurden die Zuordenbarkeit zu dem Deskriptor/den Deskriptoren sowie die Umsetzung desselben/derselben positiv bewertet sowie die Anweisungen als ausreichend angesehen.

-

Durchschnittlich 90 Prozent der Lehrer/innenfeedbacks bestätigen die Unterrichtsäquivalenz der Beispiele.

-

Im Mittel beurteilen 82 Prozent den Zeitrahmen als angemessen, während hingegen 18 Prozent die Zeitvorgabe als zu kurz oder zu lang bezeichnen.

-

Der Bezug zum Bildungsziel bzw. zur Praxis wurde durchschnittlich bei 97 Prozent der Lehrer/innenrückmeldungen als gegeben angesehen.

Die Beurteilung der Aspekte „Güte“, „Schwierigkeit“, „Beitrag zur Qualitätsentwicklung“ und „Unterrichtseignung“ fällt im Mittel wie folgt aus: -

Die Auswertung der numerischen Bewertungsskalen zeigt im Durchschnitt über alle Unterrichtsbeispiele hinweg, dass die Güte der Aufgabenstellung und des Lösungshinweises positiv bewertet werden.

-

Die Unterrichtsbeispiele werden als leichter angegeben (s. Mittelwert unter 3.5).

-

Der Beitrag zur inhaltlichen und methodischen Qualitätsentwicklung sowie die Unterrichtseignung werden in den vorliegenden Fassungen der Unterrichtsbeispiele positiv bewertet.

Abschließende Ergänzungen Es zeigten sich keine Unterschiede zwischen Schüler/innen in der Beurteilung von Unterrichtsbeispielen. Ein Vergleich zwischen unterschiedlichen Schultypen kann nicht erfolgen, da ausschließlich an HAK-Schulen getestet wurde.

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5

Unterrichtsbeispiele (exemplarisch)

Beispiel 1: Hardware Nr. Deskriptor

B-1.1 Ich kann Hardware-Komponenten unterscheiden und deren Funktionen erklären Titel der Aufgabe Motherboard Themenbereich(e) und Hardware-Komponenten Fertigkeit(en) • Unterscheiden • Zuordnen Zeitbedarf 5 Minuten Methodisch/Didaktische Einzelarbeit Hinweise Material- und Schreibwerkzeug Medienbedarf Aufgabenstellung: 6

7 5 1 4

3 2

Ordnen Sie bitte nachstehende Komponenten zu: Arbeitsspeicher, PCI Anschlüsse, Grafikkarte (PCI express), Prozessor, Netzwerkkabel, DVD-Laufwerk (IDE), SATA -Festplatte. 1

2

3

4

5

6

7 26

Lösungsvorschlag: Ordnen Sie bitte nachstehende Komponenten zu:

1

PCI Anschlüsse

2

SATA -Festplatte

3

4

Arbeitsspeicher

5

Prozessor

6

7

Grafikkarte (PCI express)

DVD-Laufwerk (IDE)

Netzwerkkabel

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Beispiel 2: Netzwerke Nr. Deskriptor Titel der Aufgabe Themenbereich(e) und Fertigkeit(en)

Zeitbedarf Methodisch/Didaktische Hinweise Material- und Medienbedarf

B-1.9 Ich kann Netzwerkressourcen nutzen Peer to peer - Netzwerk •

Daten im Netzwerk finden und verteilen: Freigaben verwenden, erstellen und Rechte vergeben



Drucker im Netzwerk verwenden: Drucker suchen, verbinden, installieren, freigeben, konfigurieren



Benutzer verwalten: Erstellen, konfigurieren und verwalten von lokalen Benutzerkonten in Peer-to-Peer-Netzwerken

50 Minuten Einzelarbeit PC mit Windows, Microsoft Virtual PC 2007 installiert, 2 virtuelle PCs (Download von http://www.hak.cc)

Ausgangssituation: Karl-Heinz, 17 Jahre, Schüler des 4. Jahrgangs der Handelsakademie, besitzt einen Computer, welcher in seinem Arbeitszimmer steht. Seine Schwester Brigitte besucht seit heuer den 1. Jahrgang der Handelsakademie und hat einen neuen Desktop-Computer von ihren Eltern geschenkt bekommen. Beide Computer laufen unter dem Betriebssystem Windows XP. Beide Computer stehen nun seit einigen Wochen im gemeinsamen Arbeitszimmer. Nachdem Karl-Heinz viele MP3-Musikstücke auf seinem PC gespeichert hat, will Brigitte auch Zugriff auf diese Daten haben. Außerdem hat Karl-Heinz einen neuen Drucker zu seinem Geburtstag erhalten, mit der Bitte seines Vaters, diesen auch seiner Schwester Brigitte zur Verfügung zu stellen. Karl-Heinz hat beide Computer schon über einen Verteiler mit Netzwerkkabel miteinander verbunden. Weitere Einstellungen wurden noch nicht gemacht. Technische Ausgangssituation: Beide Computer stehen als virtuelle Festplatten zur Verfügung (download auf www.hak.cc): • Der Computer von Karl-Heinz als FestplatteKarlHeinz.vhd Lokaler Administrator: administrator Kennwort: SC-RapidMeister • Der Computer von Brigitte als FestplatteBrigitte.vhd Lokaler Administrator: administrator Kennwort: Brigitte15

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Aufgabenstellung: Bearbeiten Sie die folgenden Aufgabenstellungen. Dokumentieren Sie Ihre Tätigkeiten durch Screenshots, welche Sie in einem Textdokument (z.B. eigenerName.doc) speichern. 1. Virtuelle Computer anlegen Erstellen Sie 2 virtuelle PCs für Brigitte und Karl-Heinz lt. obiger technischer Ausgangssituation 2. Einrichten des Netzwerkes Ändern Sie die Konfiguration der Workstation von Brigitte, damit ein Datenaustausch über das Netzwerk erfolgen kann. Testen und dokumentieren Sie auch die Erreichbarkeit des jeweils anderen Computers. 3. Freigaben und Verbindungen: a) Auf dem Computer von Karl-Heinz liegen im Ordner MUSIK MP3-Dateien, auf welche Brigitte zugreifen will. Karl-Heinz möchte aber nicht, dass Dateien verändert, gelöscht oder hinzugefügt werden. b) Brigitte möchte sich in Zukunft immer über den Laufwerksbuchstaben M: mit dem MUSIK-Ordner am Computer ihres Bruders verbinden. c) Karl-Heinz hat auf seinem PC einen Ordner FOTOS mit Fotos von Filmstars angelegt. Da ihn seine Freundin Andrea oft mit Ihrem Notebook besucht, hat er diesen Ordner bereits freigegeben, damit sich seine Freundin Andrea Fotos mit nach Hause nehmen kann. Karl-Heinz will nicht, dass seine Schwester Brigitte diesen Ordner im Netzwerk sieht. Außerdem will er, dass seine Freundin Andrea auch Fotos von ihrem Notebook aus in seinen Ordner FOTOS speichern kann. 4. Drucker installieren und freigeben Karl-Heinz möchte den neuen Drucker HP Deskjet 990c auf seinem Computer installieren. Seine Schwester Brigitte soll über das Netzwerk ebenfalls den Drucker benutzen können. Karl-Heinz hat den Drucker bereits über Netzwerkkabel an den Netzwerkverteiler angeschlossen und dem Drucker über das Druckerbedienfeld die IP-Adresse 192.168.0.99 zugewiesen.

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Lösungsvorschlag: Eine ausführliche Lösung mit Screenshots finden Sie auf www.hak.cc 1. Virtuelle Computer anlegen Laden Sie die beiden virtuellen Festplatten von www.hak.cc. Erstellen Sie 2 virtuelle PCs für Brigitte und Karl-Heinz. 2 virtuelle Computer müssen angelegt werden. Vergessen Sie nicht, in der Virtual PC-Konsole bei beiden virtuellen Computern die Netzwerkkarte auf „nur lokal“ zu stellen!!! 2. Einrichten des Netzwerkes Ändern Sie die Konfiguration der Workstation von Brigitte, damit ein Datenaustausch über das Netzwerk erfolgen kann. Testen und dokumentieren Sie auch die Erreichbarkeit des jeweils anderen Computers. Nach Anmeldung am PC von Karl-Heinz ist zu ermitteln: Name des PCs: KarlHeinz Arbeitsgruppe: HOME Arbeitsplatz – re Maus – Eigenschaften - Computername IP-Adresse: 192.168.0.10 Subnetz-Maske: 255.255.255.0 Netzwerkumgebung – re Maus – Eigenschaften LAN-Verbindung – re Maus – Eigenschaften Internetprotokoll (TCP/IP) – Eigenschaften Nach Anmeldung am PC von Brigitte ist zu ermitteln: Name des PCs: Brigitte IP-Adresse: automatisch beziehen Subnetz-Maske: Arbeitsgruppe: ARBEITSGRUPPE Notwendige Tätigkeiten am PC Brigitte: Die Arbeitsgruppe ist auf HOME zu ändern. Die IP-Adresse ist zu ändern, dass der PC ins Netz passt. Beispielsweise kann die IP 192.168.0.11 vergeben werden. Ändern der Arbeitsgruppe: Arbeitsplatz – re Maus – Eigenschaften - Computername Ändern Ändern der IP-Adresse erforderlich: LAN-Verbindung – re Maus – Eigenschaften

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Testen der Verbindung: Durch den Befehl PING kann jetzt die Verbindung zwischen den beiden PCs getestet werden. Um das „ANPINGEN“ zu ermöglichen, ist die Firewall auf beiden PCs zu deaktivieren. Firewall deaktivieren (auf beiden PCs) Start – Einstellungen – Systemsteuerung – Sicherheitscenter – Windows-Firewall - inaktiv Von der Workstation von Brigitte wird der PC von Karl-Heinz „angepingt“ und umgekehrt. 3. Freigaben und Verbindungen a) Auf dem Computer von Karl-Heinz liegen im Ordner MUSIK MP3-Dateien, auf welche Brigitte zugreifen will. Karl-Heinz möchte aber nicht, dass Dateien verändert, gelöscht oder hinzugefügt werden. Am Computer von Karl-Heinz: Laufwerk C: - Ordner Musik – re Maus – Freigabe und Sicherheit … b) Brigitte möchte sich in Zukunft immer über den Laufwerksbuchstaben M: mit dem MUSIK-Ordner am Computer ihres Bruders verbinden. Am Computer von Brigitte: Arbeitsplatz – Extras - Netzlaufwerk verbinden c) Karl-Heinz hat auf seinem PC einen Ordner: FOTOS mit Fotos von Filmstars angelegt. Da ihn seine Freundin oft mit Ihrem Notebook besucht, hat er diesen Ordner bereits freigegeben, damit sich seine Freundin Andrea Fotos mit nach Hause nehmen kann. Karl-Heinz will nicht, dass seine Schwester Brigitte diesen Ordner im Netzwerk sieht. Außerdem will er, dass seine Freundin Andrea auch Fotos von ihrem Notebook aus in seinen Ordner FOTOS speichern kann. Am Computer von Karl-Heinz: Laufwerk C: - Ordner Fotos – re Maus – Freigabe und Sicherheit … Freigabe entfernen anschließend „versteckt“ freigeben z.B. Fotos$, „Netzwerkbenutzer dürfen Dateien verändern“ einstellen 4. Drucker installieren und freigeben Karl-Heinz möchte den neuen Drucker HP Deskjet 990c auf seinem Computer installieren. Seine Schwester Brigitte soll über das Netzwerk ebenfalls den Drucker benutzen können. Karl-Heinz hat den Drucker bereits über Netzwerkkabel an den Netzwerkverteiler angeschlossen und dem Drucker über das Druckerbedienfeld die IP-Adresse 192.168.0.99 zugewiesen. Am Computer von Karl-Heinz: Start – Einstellungen – Drucker – Drucker hinzufügen Am Computer von Brigitte: Start – Ausführen - \\karlheinz Doppelklick auf den freigegebenen Drucker z.B. HP_Deskjet_KarlHeinz

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Beispiel 3: Datenaustausch Nr. Deskriptor Titel der Aufgabe Themenbereich(e) und Fertigkeit(en) Zeitbedarf Methodisch/Didaktische Hinweise Material- und Medienbedarf Besondere Bemerkungen, Hinweise zur Durchführung

C-2.1 Ich kann Daten eingeben und bearbeiten Datenaustausch Datenaustausch Word - Excel 30 Minuten Einzelarbeit

Aufgabenstellung: Erstellen Sie eine Rechnung mit folgendem Inhalt: Absender: (werbewirksam gestalten) Sportline KG, Mariahilfer Straße 41, 1150 Wien; ' ++43 1 20 200 20; Fax ++43 1 20 200 20-50; email: [email protected]; Internet: www.sportline-wvd.at Bezugszeichenblock: RG-Nr.; Datum, Auftrags-Nr., Verkäufer (mit eigenen Angaben) Empfänger: Radsport Kredel, Peter Roseggerstraße 11, 8010 Graz Betreff: Rechnung RG-Inhalt in Excel erstellen und in Word einbetten bzw. verknüpfen: Nr.; Anzahl; Beschreibung; Einzelpreis; Gesamtpreis; 1 3 Mountainbike „Stern“, Modell Comfort € 999 2 4 City Bike „Centurion“, Modell City Comfort € 699 3 5 Rennrad “Pinarello”, Modell Price € 3.890 4 3 Dreirad “Pucky” Modell RO3L € 59 Achtung: Wir gewähren 5 % Rabatt; Mehrwertsteuer und Rechnungsbetrag berechnen! Zahlungsklausel: Zahlbar nach Erhalt der Rechnung ohne Abzug. Schlusssatz formulieren! Bankverbindung; Bank Austria – Konto Nr. 52085 7944 – BLZ 12000 UID-Nr. ATU 338679003

Erstellen Sie eine 2. Rechnung mit einer 7%igen Preiserhöhung!!

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Lösungsvorschlag zur RG 1:

Sportline KG Mariahilfer Straße 41 1150 Wien ' ++43 1 20 200 20; Fax ++43 1 20 200 20-50 email: [email protected]; Internet: www.sportline-wvd.at

Radsport Kredel Peter-Rosegger-Straße 11 8010 Graz

Rechnungs-Nr.: Datum: Auftrags-Nr.: Verkäufer:

1234 19.02.2009 4321 Herr Mustermann

RECHNUNG Nr. Anzahl Beschreibung 1 3 Mountainbike "Stern", Modell Comfort 2 4 Citybike "Centurion" Modell City Comfort 3 5 Rennrad "Pinarello", Modell Price 4 3 Dreirad "Pucky", Modell RO3L

Zwischensumme 5 % Rabatt Zwischensumme 20 % USt Rechnungssumme

Einzelpreis € 999,00 € 699,00 € 3.890,00 € 59,00

Gesamt € 2.997,00 € 2.796,00 € 19.450,00 € 177,00

€ 25.420,00 € 1.271,00 € 24.149,00 € 4.829,80 € 28.978,80

Zahlbar nach Erhalt der Rechnung ohne Abzug. Wir danken für den Auftrag.

Bankverbindung; Bank Austria – Konto Nr. 52085 7944 – BLZ 12000 UID-Nr. ATU 338679003

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Lösungsvorschlag zur RG 2:

Sportline KG Mariahilfer Straße 41 1150 Wien ' ++43 1 20 200 20; Fax ++43 1 20 200 20-50 email: [email protected]; Internet: www.sportline-wvd.at

Radsport Kredel Peter-Rosegger-Straße 11 8010 Graz

Rechnungs-Nr.: Datum: Auftrags-Nr.: Verkäufer:

1234 19.02.2009 4321 Herr Mustermann

RECHNUNG Nr. Anzahl Beschreibung 1 3 Mountainbike "Stern", Modell Comfort 2 4 Citybike "Centurion" Modell City Comfort 3 5 Rennrad "Pinarello", Modell Price 4 3 Dreirad "Pucky", Modell RO3L

Zwischensumme 5 % Rabatt Zwischensumme 20 % USt Rechnungssumme

Einzelpreis € 1.068,93 € 747,93 € 4.162,30 € 63,13

Gesamt € 3.206,79 € 2.991,72 € 20.811,50 € 189,39

€ 27.199,40 € 1.359,97 € 25.839,43 € 5.167,89 € 31.007,32

Zahlbar nach Erhalt der Rechnung ohne Abzug. Wir danken für den Auftrag.

Bankverbindung; Bank Austria – Konto Nr. 52085 7944 – BLZ 12000 UID-Nr. ATU 338679003

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Beispiel 4: Werbeaussendung Deskriptor Titel der Aufgabe Themenbereich(e) und Fertigkeit(en) Zeitbedarf Methodisch/Didaktische Hinweise Material- und Medienbedarf Besondere Bemerkungen, Hinweise zur Durchführung

C-2.13 Ich kann kaufmännische Schriftstücke professionell erstellen Kaufmännische Schriftstücke Textgestaltung (Infoblatt) Serienbrief - Werbebrief entwickeln Datenquelle erweitern 90 Minuten Einzelarbeit Bildbearbeitungsprogramm Grundsätze DTP

Aufgabenstellung: Sie arbeiten bei Columbus Reisebüro GmbH & Co KG, 1210 Wien, Am Spitz 1, Tel. 01 272 00-44, Fax 01 278 28-50, www.columbus.co.at Sie vertreten Costa Kreuzfahrten, ein Mitglied der „World’s Leading Cruise Lines“. Sie wenden sich mittels Brief an Ihre Kund/innen und bieten eine Sonderkreuzfahrt zu den „Antiken Stätten“ mit der „Costa Europa“ an. 1. Entwerfen Sie einen Briefkopf. Achten Sie auf ein „Corporate Design“, das für alle Schriftstücke zu verwenden ist! [Sie wählen auch eine einheitliche Standard- (Firmen-) schrift!] 2. Briefinhalt: Formulieren Sie einen Werbebrief. Beachten Sie bei der Formulierung des Briefes, dass Sie in der Höflichkeitsform schreiben, wecken Sie bei den Kund/innen den Wunsch zu verreisen. Inhalt: Die Costa Europa wurde erst letztes Jahr renoviert und mit kostbaren Antiquitäten luxuriös ausgestattet. Die Suiten und Kabinen bieten höchsten Komfort. Frische Farben und stilvoller Dekor verleihen den Restaurants ein elegantes Flair. Man genießt exquisite Gaumenfreuden in diesem harmonischen Ambiente! Alles an Bord ist darauf ausgelegt, einen unvergesslichen Urlaub zu bereiten. Auf den sonnigen Außendecks und in den eleganten Salons kann man herrlich relaxen. Nach dem Abendessen beginnt die Nacht mit aufregenden Shows im Theater oder mit einem Spiel im Kasino. Achten Sie auf eine Einleitung, sinnvolle Gliederung des Brieftextes, einen Schlusssatz und heben Sie Wichtiges hervor. Sie unterschreiben den Brief im Auftrag mit Ihrem Namen, darunter schreiben Sie Reiseleitung – Kreuzfahrten. Weisen Sie in einem Postskriptum darauf hin, dass Costa Kreuzfahrten die Projekte des WWF für den Schutz der wertvollsten und am meisten gefährdeten Meeres-Ökoregionen der Erde unterstützt.

35

3. Ergänzen und aktualisieren Sie die Access-Datenquelle „Reisebürokunden“ mit MMag. Doktor Julia Weber, Bahnallee 36, 2120 Wolkersdorf Kommerzialrat, Ingenieur Clemens Wallner, Laaer Straße 25, 2100 Korneuburg Ingenieur Max Mustermann hat seinen Wohnsitz gewechselt. Seine neue Anschrift lautet: Gartengasse 10/5, 2500 Baden. 4. Sortieren Sie die Familiennamen alphabetisch aufsteigend. Drucken Sie die aktualisierte Datenquelle als Wordtabelle (leere Spalten löschen – Spaltenbreite optimieren), versehen mit einer Fußzeile, die links Ihren Namen und rechts das aktuelle Datum aufweist, aus. (Office-Verknüpfungen) 5. Zunächst sollen alle Kund/innen in Wien und Umgebung (Wien – Leitzahl 1, östl. NÖ – Leitzahl 2) angeschrieben werden. Führen Sie die auswählten Briefe zusammen und speichern Sie das Ergebnis unter „Serienbriefe_Wien_NÖ“. 6. Drucken Sie den Grundbrief mit den Feldfunktionen (Menü Datei/Drucken/ Optionen/Feldfunktion aktivieren) aus. Vergessen Sie nicht, die Feldfunktionen nach dem Ausdruck wieder auszuschalten. 7. Für weitere Informationen und Reisemöglichkeiten legen Sie eine Rückantwortkarte (= Postkarte – Querformat – Breite 15 cm, Höhe 10,5 cm; Seitenränder 1 cm) für diverse Kataloge (Aufzählungszeichen ¨ Kreuzfahrten, Fernreisen, Wellness & Kur, Studienreisen, Abenteuerreisen, Städtereisen, Familienurlaube, Urlaub auf dem Bauernhof) bei. Achten Sie auf ein Corporate Design! Der Anforderungsschein soll eine „symbolische Briefmarke“ mit dem Text „Porto zahlt Empfänger“, den Empfänger und auch den Absender (= Seriendruckfelder) enthalten. Speichern Sie das Ergebnis unter „Postkarte“ ab. 8. Diese Postkarte schicken Sie zunächst allen „Kund/innen“ und speichern das Ergebnis unter „KundInnen“ ab. 9. Gestalten Sie das Infoblatt (Siehe Lösungsvorschlag). 10. Anleitung Bildbearbeitung: Öffnen Sie die Datei „Schiff“. Schneiden Sie das Schiff mit verschwommenen Rand oval aus und speichern es unter „Schiff oval“ ab. Öffnen Sie die Datei „Kreuzfahrt“. Entfernen Sie die rote Farbe mit Hilfe des Kopierstempels und speichern die veränderte Datei unter „Kreuzfahrt1“ ab. Arbeitsdateien: Kreuzfahrt.jpg

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Reisebuerokunden.mdb

Reisebüro Anrede

Titel

Aka Vorname Nachname

Frau

PLZ

Ort

Caroline Hinterdorfer Spallatgasse

1140 Wien

Adele

2000 Stockerau

Frau

Dr.

Herrn

Mag. Helmut

Frau

Straße

Berger Grubner

Horner Straße 23 Postweg 14a

2601 Sollenau

Susanne Ockermüller Hauptstraße 3032 Eichgraben 100 Karl Vesely Kirlstraße 3/9/4 3100 St. Pölten

Herrn Frau

Professorin Mag. Helene

Dorit

Steiner

Viehweideweg 12 Untere Flurstraße 2 Grestner Straße 26 Leonfelder Straße 34 Windischdorf 6

Frau

Mag. Sabine

DI

Martin

Zeithuber

Kirchenplatz 3

3371 Neumarkt

DI

Maria

Stöger

St. Martin 27

3371 Neumarkt

Dr.

Renate

Krutsch

Herrn

Jakob

Neuhauser

Am Mühlenweg 3371 Neumarkt 10 Rechenstraße 2 3380 Pöchlarn

Frau

Tamara

Tastl

Strazingen 54

3500 Krems

Frau

Astrid

Prischl

Am Weg

3500 Krems

Frau

Irene

Herrn

Ing. Rudolf

Frau Herrn

Direktor

Frau Frau

Rätin

Herrn

Ing. Max

Herrn

Huber

Herrn

Ing. Fritz

Watschga Löschl Gartner Prachinger

Mustermann Hauptplatz 12 Resch Weichinger

3233 Kilb 3233 Kilb 3250 Wieselburg 3300 Amstetten 3325 Ferschnitz

3600 Klosterneuburg

Obers-Schmid- 3600 Klosterneuburg Gasse 66 Oberlaa 60 3672 Maria Taferl

Herrn

Rudolf

Herrn

Peter

Baumgartner Sportplatzstraße 3684 Nöchlingen 11 Sitz Hippgasse 11 4020 Linz

Ernst

Brandstätter Katrinstraße 5

Frau

Rosa

Müller

Gartengasse 37 6020 Innsbruck

Frau

Carla

Bryda

Herrn

Gustav

Krüger

Frau

Gerlinde Gstrein

Maria6020 Innsbruck Theresienstraße 81 Brixener Straße 6370 Kitzbühel 73a Klosterweg 12 6600 Reutte

Elke

Hummelberg 5

Herrn

Frau

Telefon E-Mailprivat Adresse

Medizinalrat Dr.

Hofrätin

Dr.

Wagner

4820 Bad Ischl

9583 Faak am See

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Schiff.jpg

38

Lösungsvorschlag:

CC

olumbus Reisen Reisebüro GmbH & Co KG, 1210 Wien, Am Spitz 1, Tel. (01) 272 00 44, Fax (01) 278 28 50, www.columbus.co.at

«Anrede» «Titel» «Aka» «Vorname» «Nachname» «Straße» «PLZ» «Ort»

Im Februar 09

Sonderkreuzfahrt Italien – Griechenland – Türkei - Ägypten Sehr geehrte Frau «Aka» «Nachname», wer hat nicht schon einmal davon geträumt, an Bord eines komfortabeln Kreuzfahrtschiffes ferne Länder und exotische Küsten zu erkunden? Mit der Costa Europa erfüllen Sie sich Ihren Traum. Die Costa Europa wurde erst letztes Jahr renoviert und mit kostbaren Antiquitäten luxuriös ausgestattet. Die Suiten und Kabinen bieten Ihnen höchsten Komfort. Frische Farben und stilvoller Dekor verleihen den Restaurants ein elegantes Flair. Genießen Sie die exquisiten Gaumenfreuden in diesem harmonischen Ambiente! Alles an Bord ist darauf ausgelegt, Ihnen einen unvergesslichen Urlaub zu bereiten. Auf den sonnigen Außendecks und in den eleganten Salons können Sie herrlich relaxen. Nach dem Abendessen beginnt für Sie die Nacht mit aufregenden Shows im Theater oder mit einem Spiel im Kasino. Vergessen Sie den Alltag und lassen Sie sich einmal verwöhnen. Die Crew der Costa Europa erwartet Sie! Freundlichen Gruß

Martina Mustermann Reiseleitung - Kreuzfahrten

PS: Costa Kreuzfahrten – ein Mitglied der „World’s Leading Cruise Lines“ – unterstützt die Projekte des WWF für den Schutz der wertvollsten und am meisten gefährdeten Meeres-Ökoregionen der Erde.

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CC

olumbus Reisen

Reisebüro GmbH & Co KG, 1210 Wien, Am Spitz 1, Tel. (01) 272 00 44, Fax (01) 278 28 50, www.columbus.co.at

Ja, ich bin an weiteren Informationen interessiert. Schicken Sie mir bitte kostenlos Kataloge und Prospekte für:

o o o o o o o o

Kreuzfahrten Fernreisen Wellness & Kur Studienreisen Abenteuerreisen Städtereisen Familienurlaube Urlaub auf dem Bauernhof

Absender:

«Aka»«Vorname» «Nachname» «Straße» «PLZ» «Ort»

Porto zahlt Empfänger

Columbus Reisebüro GmbH & Co KG Am Spitz 1 1210 Wien

40

41

Beispiel 5: Autovermietung Nr. Deskriptoren Titel der Aufgabe Themenbereich(e) und Fertigkeit(en)

Zeitbedarf Methodisch/Didaktische Hinweise Material- und Medienbedarf Quelle

D-3.9; B-3.5 Ich kann Tabellen entwerfen und gestalten Ich kann Entscheidungsfunktionen einsetzen Autovermietung Tabellenkalkulation •

Grundlegende Funktionen effizient einsetzen (Summe, Runden)



Einfache Entscheidungen durchführen (Wenn-Funktion)



Mehrfachentscheidungen durchführen (SVerweis)



Kombination und Verschachtelung der genannten Berechnungen und Funktionen



Analyse des Problems



Planen eines Abrechnungsmodells

50 Minuten Einzelarbeit Lösungsvorschlag Rechner mit aktuellem Betriebssystem und einer Tabellenkalkulation ÖBB Denzel Werbeprospekt

Aufgabenstellung: Sie arbeiten bei der Autovermietung MotorDrive und erhalten den Auftrag, dass in Zukunft alle Verleihabrechnungen für verborgte Fahrzeuge mittels Excel durchgeführt werden. Der Mitarbeiter bei der Ausleihe soll nur die wichtigsten Verleiheckdaten eingeben und die gesamte Abrechnung soll dann automatisch berechnet werden. Um eine unabsichtliche Veränderung der Abrechnungskalkulation zu verhindern, sollen nur die für den Abrechnungsvorgang benötigten Zellen beschreibbar sein. Die notwendigen Informationen über die Produkte und Tarife entnehmen Sie folgender Verleihpreisliste Ihres Unternehmens: Type

Ausleihtarif pro Tag

bis 100 km 101 bis 500 km pro km pro km

ab 501 km pro km

Hyundai Getz

41,85

0,45

0,30

0,18

Opel Astra

41,95

0,47

0,32

0,19

Opel Astra Caravan

42,10

0,50

0,35

0,20

BMW 118d

42,25

0,54

0,39

0,23

Hyundai Tucson AT

42,65

0,61

0,44

0,25

BMW 320d

43,25

0,69

0,51

0,29

Mercedes Vito

44,95

0,66

0,50

0,28

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Erstellen Sie für die folgenden beiden Verleihvorgänge Abrechnungen und drucken Sie diese aus. Hinweis: Je mehr km gefahren wurden, desto kleiner ist der Preis/km. Dieser gilt aber für alle gefahrenen km. Herr Schwarzl hat sich am 04.02 einen Opel Astra Caravan bei einem Kilometerstand von 22.500 ausgeborgt. Er hat den Wagen am 06.02 zurückgebracht, der Kilometerstand bei der Rückgabe betrug 23.250. Frau Rechberger hat sich am 06.02 einen BMW 118d ausgeborgt und hat den Wagen am nächsten Tag wieder zurückgegeben. Der Kilometerstand betrug beim Ausleihen 34.525, bei der Rückgabe 34.567. Alle Preise in Euro; inkl. Treibstoff, Vignette, Haftungsbeschränkung; inkl. 20 % MwSt.; Das Nutzungsentgelt setzt sich aus dem Tages- und dem Kilometertarif zusammen. Lösungsvorschlag:

43

Beispiel 6: Datenbank Nr.

B-4.2; B-4.4

Relevante(r) Deskriptor(en)

Ich kann Abfragen erstellen, ändern, löschen Ich kann Berichte erstellen, ändern, löschen

Titel der Aufgabe

Bericht Rechnungsbetrag

Themenbereich (e) und Fertigkeit(en)

Datenbanken •

Erstellen/Ändern/Löschen, von Abfragen aus mehreren Tabellen und mit mehreren Kriterien



Berechnungen durchführen



Erstellen/Ändern/Löschen von Berichten



Sortieren und Gruppieren



Berechnungen durchführen

Methodisch/Didaktische Hinweise

Einzelarbeit Die Aufgabe kann um einen Datenexport erweitert werden. Alter Bericht zur Orientierung sowie Lösungsvorschlag (Auszug)

Hilfsmittel

PC mit aktuellem Betriebssystem und Office 2007 Aufgabenstellung und Angabedatei

Zeitbedarf in Minuten

30 Minuten

Aufgabenstellung: Sie arbeiten in der Firma Computer & Netz GmbH. Ihre Firma handelt mit PC-Hardware und Software. Ihr/e Chef/in benötigt eine Aufstellung der Rechnungssummen der Kunden im 1. Quartal 2006. Sie bekommen als Vorlage den Bericht, den Ihre Vorgängerin für den Monat Jänner erstellt hat (siehe Abbildung). Sie merken, dass die Überschriften, das Datum, die Summenbildungen und die Formate nicht ideal sind. Erstellen Sie selbstständig einen besseren Bericht für das 1. Quartal 2006. Ihr/e Chef/in gibt Ihnen noch einige Hinweise sowie Wünsche bekannt. Arbeitsanweisungen: 1. Datenbank • Die Daten (Tabellen) finden Sie in der Datenbank computer_netz.accdb

2. Abfrage • • • • • •

44

Stellen Sie zuerst die benötigten Daten in einer Abfrage zusammen Die Daten stammen aus mehreren Tabellen. Orientieren Sie sich an den Feldnamen des Jännerberichts Das Feld Kunde setzt sich aus dem Zu- und Vornamen zusammen Sie benötigen die Rechnungen nur für das 1. Quartal nach dem Datum und der Artikelnummer aufsteigend Das Feld Betrag setzt sich aus der bestellten Menge und dem Artikelpreis zusammen Speichern Sie diese unter dem Namen qry_Rechnungsbetrag_1_3.

3. Bericht • • • • • • • • • • • • •

Erstellen Sie anschließend den Bericht für das 1. Quartal. Orientieren Sie sich zuerst an der Abbildung des Jännerberichts Das Layout ist blau mit schwarzer Schriftfarbe Zentrieren Sie die neue Überschrift „Rechnungsbeträge des 1. Quartals 2006“. Die Schriftfarbe soll blau mit einem gelben Hintergrund sein. Das Feld ReDatum soll nicht doppelt angezeigt werden Die Felder müssen lesbar und optisch gut angeordnet sein Der Satz „Zusammenfassung für … „ ist störend Auch die Summen sollen ein Eurozeichen haben Jede Seite soll mit einem neuen Kunden beginnen Bei jedem Kunden soll nach dem Tagesdatum (kurz - TT.MM.JJJJ) und am Quartalsende eine Summe (Schriftfarbe rot) gebildet werden Am Ende des Berichts soll eine Gesamtsumme gut sichtbar ausgegeben werden Das Datum in der Fußzeile soll im Format TT.MM.JJJJ erscheinen Die Seitennummerierung soll sichtbar sein Speichern Sie den Bericht unter dem Namen rpt_Rechnungsbetrag_1_3

4. Zusatzaufgabe •

Exportieren Sie den Bericht in eine Textverarbeitungsdatei

Ø Abbildung des Jännerberichts zur Orientierung

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Lösungsvorschlag:

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Beispiel 7: Präsentation Nr. Deskriptor Titel der Aufgabe Themenbereich(e) und Fertigkeit(en)

Zeitbedarf Methodisch/Didaktische Hinweise

Material- und Medienbedarf

B-2.6 Ich kann strukturierte Präsentationen erstellen Präsentationen E-Business Die Schüler/innen suchen im Internet Informationen bzw. Unterlagen zu unterschiedlichen Themen und stellen diese Informationen als Präsentation dar. Dabei sind die Regeln der Präsentationsgestaltung, die rhetorischen Fähigkeiten und die inhaltliche Richtigkeit vom Professor/von der Professorin zu überprüfen.(fächerübergreifend mit D, PBSK, IFOM, BW) 40 Minuten für die Vorbereitung Einzelarbeit; Da es zu diesem Bespiel keine eindeutige Lösung gibt, wird im Lösungsvorschlag nur auf allgemein gültige Regeln für die Gestaltung eine Präsentation hingewiesen. Hilfreiche Links: siehe Angabe Internet, Präsentationssoftware

Aufgabenstellung: Erstellen Sie zu folgenden Punkten eine Präsentation: 1. Seit einer Bestellung im Internet werden Sie mit unerwünschten Mails (Spams) überhäuft. Welche Maßnahmen können Sie dagegen unternehmen? Stellen Sie diese Maßnahmen mit 1-2 Folien übersichtlich dar und präsentieren Sie diese Lösung in der Klasse mit Hilfe eines PC/Notebook und eines Beamers. 2. Erstellen Sie zum Thema elektronische Rechnung und Vorsteuerabzug (fächerübergreifend mit BW und RW) 5 übersichtliche Folien. Als Hilfe steht Ihnen das Portal der Wirtschaftskammer (www.wko.at; www.help.gv.at) zur Verfügung. Lösungsvorschlag: Präsentation – die wichtigsten Punkte: Funktion einer Rede: Publikum informieren Publikum durch persönliches Engagement überzeigen Verständlichkeit:

Sprechen Sie verständlich und anschaulich Verwenden Sie keine allzu langen Sätze Geben Sie Ihren Vortrag eine klare Struktur Sprechen Sie nur so sachorientiert wie nötig

Exzerpieren:

Lesen Sie den Text diagonal (überblicksmäßig) Stellen Sie Fragen: Was weiß ich über diesen Inhalt bereits? Lesen Sie den Text genau. Streichen Sie das Wichtigste an. Schreiben Sie das Wichtigste heraus Gehen Sie Ihre Notizen nochmals durch. Vereinfachen Sie komplizierte Sätze, erklären Sie Fachausdrücke, vermeiden Sie unnötige Fremdwörter Geben Sie Ihrem Exzerpt eine klare Struktur. Ordnung schafft Verständlichkeit

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Gliederung:

Zwei-Punkte- Gliederung: einerseits – andererseits Drei -Punkte - Gliederung: A behauptet – B behauptet das Gegenteil – ich schlage als Kompromiss vor Argumentationsketten: Aneinanderreihung von Argumenten

Verwendung von Medien:

Sie können Inhalte gut strukturieren, Positionen und Gegenpositionen gegenüberstellen Sie können das Wesentliche des gesprochenen Textes stichwortartig – mit Symbolen versehen- hervorheben Sie können die Hervorhebungen farblich kennzeichnen, Ähnliches mit gleichen Farben sichtbar machen. Sie können Texte durch Symbole, Grafiken, Diagramme, Pfeile verbildlichen

Foliengestaltung:

Maximal 7 Zeilen untereinander Maximal 7 Wörter pro Zeile Mindestens Schriftgröße 18 Punkt Lassen Sie 2 cm Rand von allen Seiten Handout verteilen

Farben:

Weiß steht für Klarheit und Einfachheit Blau steht für Sachlichkeit Grün steht für Zusammenfassungen Rot wirkt aktivierend Grün und rot passen gut für Gegenüberstellen von Argumenten Orange und Gelb sind die Farben der Kreativität

Schematische Darstellungen:

Gesagtes ergänzen und verdeutlichen (Erklärungsfunktion) Wesentlichen hervorheben (Strukturierungsfunktion) Gesagtes durch Bilder verständlich machen (Gedächtnis stützende Funktion) Möglichst viele Sinneskanäle ansprechen (Motivationsfunktion)

Wir merken uns

10 % von dem, was wir lesen oder hören 30 % von dem, was wir sehen, 50 % von dem, was wir sehen und hören 90 % von dem, was wir selbst tun

Lampenfieber im Griff:

Gut vorbereiten Fehler zulassen Positiv denken Richtig atmen Ablenken, bevor die Rede beginnt

Planen Sie Ihre Präsentation: Eine gelungene Präsentation zeigt sich in gut durchdachten Inhalten, die visuell unterstützt werden und auf die Bedürfnisse des Publikums optimal abgestimmt sind.

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1. Strukturierungshilfen: a) Ziele setzen: Was möchte ich erreichen? b) Planen: Mit welchen Methoden möchte ich die Ziele erreichen? c) Entscheiden: Erklärung, was konkret mit welchen Methoden umgesetzt wird. Wie können Sie die Zuhörer/innen gewinnen? Stellen Sie sich dazu 3 Fragen: Ø Was kann ich bei meinem Publikum an Wissen voraussetzen? Ø Warum sind meine Informationen für das Publikum wichtig? Ø Welche Informationen benötigt mein Publikum, um die Bedeutung meiner Ausführungen zu verstehen? d) Realisieren: Setzten Sie Ihr Vorhaben zügig um e) Kontrollieren. Jede Planung beinhaltet die Überprüfung, ob die angepeilten Ziele auch tatsächlich erreicht wurden (Ist – Soll – Analyse). 2. Analyse der Zielgruppe: Für Ihr Publikum ist es von Bedeutung, welchen persönlichen Nutzen es aus Ihren Ausführungen ziehen kann. Überlegen Sie, warum Ihre Informationen wichtig für die Gruppe sind. Wenn die Gruppe weiß, warum sie zuhören soll, ist die Konzentration auf Ihre Präsentation größer. Erklären Sie die Zusammenhänge Ihrer Ausführungen. 3. Medienanalyse: Hilft Ihnen, die richtige optische Unterstützung für die Präsentation auszuwählen: Ø Ø Ø Ø

Welche Ausstattung steht zur Verfügung? Welche Medien werden beim Publikum vermutlich gut ankommen, welche nicht? Sollen die Medien leicht transportabel sein? Welche Medien liegen Ihnen persönlich?

4. Regeln für eine gelungene Präsentation: a) Kommen Sie früh genug , überprüfen Sie die Sitzordnung und alle Geräte b) Stimmen Sie sich positiv ein und atmen Sie ruhig c) Nehmen Sie eine zentrale Position in der Mitte des Raumes ein. Stehen Sie fest auf beiden Beinen. d) Stehen Sie links vor Ihrer Visualisierung. e) Wenn Sie ein Bild zeigen, lassen Sie Ihrem Publikum ein paar Sekunden Zeit, das Bild wahrzunehmen. f) Spätestens nach 20 Minuten wechseln Sie das Medium. 5. Umgang mit kritischen Augenblicken: Ø Ø Ø Ø Ø

Bereiten Sie Ersatzmedien vor (Plakat, Tafel) Verständnisfragen sofort klären Anfragen kurz behandeln und den Faden wieder auf nehmen Abgrenzen Wenn Sie auf eine Frage keine Antwort wissen: zugeben (sollte nicht zu oft vorkommen!)

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Lösungsvorschläge:

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Beispiel 8: Arbeitnehmerveranlagung Nr. Deskriptor Titel der Aufgabe Themenbereich(e) und Fertigkeit(en) Zeitbedarf Methodisch/Didaktische Hinweise Material- und Medienbedarf

B-5.5 Ich kann E-Business-Anwendungen nützen FinanzOnline - Arbeitnehmerveranlagung L1 E-Government – Finanz Online • L1-Formular downloaden • L1-Formular ausfüllen und ausdrucken 15 Minuten Einzelarbeit PC mit aktuellem Betriebssystem, Browser, Acrobat Reader und Internetanbindung

Aufgabenstellung: Sie haben in den Sommerferien als Ferialpraktikantin in einer Bank gearbeitet. Nun wollen Sie im Rahmen der Arbeitnehmerveranlagung die an das Finanzamt abgelieferte Lohnsteuer zurückerstattet bekommen. Arbeitsaufgaben: 1. Laden Sie das erforderliche Formular über die Website des Finanzministeriums herunter. 2. Füllen Sie das Formular aus und erstellen Sie anschließend einen Ausdruck. Allgemeine Angaben über die Person und die Zuständigkeit: FA Bruck/Eisenstadt/Oberwart, Neusiedler Straße 16, 7001 Eisenstadt; PULLER Chiara, Sozialversicherungsnummer: 2564 Geburtsdatum: Familienstand: ledig; Telefon: 0699 56 48 45 78; Barauszahlung

15.10.1991;

Berücksichtigen Sie dabei auch folgende Sachverhalte: •

Sie haben im Jahr 2008 Zahlungen für eine freiwillige Krankenversicherung geleistet. Die Versicherung bestätigt Ihnen Prämienzahlungen in der Höhe von € 450,--.



Der Gehaltszettel beinhaltet folgende Informationen:

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Lösungsvorschlag: 1. Formular L1 (Downloadversion zum Ausfüllen und Ausdrucken) über das Internet downloaden (https://finanzonline.bmf.gv.at)

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2. Ausfüllen und ausdrucken:

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Beispiel 9: Datenaustausch Mesonic Nr. Deskriptor

Titel der Aufgabe Themenbereich(e) und Fertigkeit(en) Zeitbedarf Methodisch/Didaktische Hinweise Material- und Medienbedarf Besondere Bemerkungen, Hinweise zur Durchführung

D-4.5; B-2.5 Ich kann einfache Aufgabenstellungen analysieren und diese für eine Standard-Datenbanksoftware aufbereiten Ich kann Seriendokumente erstellen Datenexport Mesonic Winline nach ACCESS Daten aus Mesonic Winline nach ACCESS exportieren, Abfragen in Access, Datenauswertung mit Word 30 Minuten Einzelarbeit PC mit Windows, Mesonic Winline Installation mit dem Datenstand Gruber, Office ACCESS und WORD. Die Aufgabenstellung kann auch mit einem anderen Buchhaltungsprogramm erledigt werden.

Aufgabenstellung: Sie möchten eine Werbeaktion starten und deshalb alle Kunden, die im Datenstand Gruber gespeichert sind, mit einem Werbebrief anschreiben. Der Werbebrief ist bereits fertig und für alle Kunden gleich gestaltet. Ihre Aufgabe ist es nun, die Kuverts für die Versendung mit den jeweiligen Kundendaten automatisiert zu beschriften. Erledigen Sie hierzu folgende Aufgaben: 1. Exportieren Sie alle Personenkonten aus dem Programm Mesonic Winline in eine Access Datenbank. Verwenden Sie dazu den Programmteil EXIM im Winline und verwenden Sie die Vorlage Personenkonten/Stammdaten Debitoren Adresse. 2. Sorgen Sie in ACCESS dafür, dass nur Kunden mit den Nummern 20001 bis 20998 Verwendung finden. 3. Drucken Sie die Kuverts über das Softwareprogramm Word aus.

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Lösungsvorschlag: Im Programm Mesonic/Winline in den Mandanten Gruber einsteigen. Über das Menü Vorlagen kann der Programmteil EXIM gestartet werden.

Tabellenname eintragen und auf OK klicken.

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Da auch die Lieferanten und das Kundenmuster exportiert werden, ist in ACCESS eine Abfrage mit folgendem Aussehen zu gestalten.

In Word ist ein neues Dokument mit dem Seriendruck für Kuverts anzulegen. Bereich Sendungen

Symbol Empfänger auswählen.

Datenbank auswählen und die Abfrage wählen.

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Serienfelder einfügen

Fertigstellen und Zusammenführen

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Gesetzliche Verankerung der Bildungsstandards

Mit der SCHUG Novelle, BGBl. I Nr. 117/2008, wurden die Bildungsstandards in den Schulgesetzen verankert. In § 17 wird nach Abs. 1 folgender Abs. 1a eingefügt: „(1a) Der zuständige Bundesminister hat für einzelne Schulstufen der im § 1 genannten Schularten (Formen, Fachrichtungen) Bildungsstandards zu verordnen, wenn dies für die Entwicklung und Evaluation des österreichischen Schulwesens notwendig ist. Bildungsstandards sind konkret formulierte Lernergebnisse, die sich gemäß dem Lehrplan der jeweiligen Schulart (Form, Fachrichtung) auf einzelne Pflichtgegenstände oder auf mehrere in fachlichem Zusammenhang stehende Pflichtgegenstände beziehen. Die individuellen Lernergebnisse zeigen das Ausmaß des Erreichens grundlegender, nachhaltig erworbener Kompetenzen auf. Der Lehrer hat bei der Planung und Gestaltung seiner Unterrichtsarbeit die Kompetenzen und die darauf bezogenen Bildungsstandards zu berücksichtigen, sowie die Leistungen der Schüler in diesen Bereichen zu beobachten, zu fördern und bestmöglich zu sichern. Die Verordnung hat über die Festlegung von Schularten, Schulstufen und Pflichtgegenständen hinaus insbesondere Ziele der nachhaltigen Ergebnisorientierung in der Planung und Durchführung von Unterricht, der bestmöglichen Diagnostik und individuellen Förderung durch konkrete Vergleichsmaßstäbe und der Unterstützung der Qualitätsentwicklung in der Schule sicher zu stellen. Es ist vorzusehen, dass die Ergebnisse von Standardüberprüfungen so auszuwerten und rückzumelden sind, dass sie für die langfristige systematische Qualitätsentwicklung in den Schulen nutzbringend verwertet werden können.“ Daraus lassen sich folgende Aufgaben, die Bildungsstandards innehaben, ableiten (rechtliche Aufgaben): • • • • •



Bildungsstandards sind konkret formulierte Lernergebnisse (Lernergebnisorientierung – Informationsfunktion für Abnehmer/innen). Bildungsstandards sind Teil der permanenten Qualitätsentwicklung (Qualitätstool). Bildungsstandards zielen auf Nachhaltigkeit ab und zeichnen sich durch Ergebnisorientierung aus (Outcomeorientierung). Bildungsstandards zielen auf nachhaltig erworbene Kompetenzen (Kompetenzorientierung). Bildungsstandards sind Teil der Lehrer/innenpflichten (die Lehrerin/der Lehrer hat bei der Planung und Gestaltung der Unterrichtsarbeit die Kompetenzen und die darauf bezogenen Bildungsstandards zu berücksichtigen). Dies bedeutet aber keinen Eingriff in die Methodenfreiheit der Lehrer/innen! Ergebnisse einer etwaigen Standardüberprüfung dienen der langfristigen, systematischen Qualitätsentwicklung und Qualitätssicherung (Systemsteuerungsfunktion).

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Hierarchie der Bildungsstandards der Handelsakademie

7.1 Bildungsstandards als Teil der Qualitätsinitiative in der Handelsakademie Die Erarbeitung von Bildungsstandards in der Sektion Berufsbildung erfolgt in mehreren Stufen (siehe Seite 9). Bildungsstandards haben neben der Innen- auch eine Außenwirkung. Dies bedeutet, dass sie einen interessierten Außenstehenden darüber informieren, was sie/er als potenzielle Arbeitgeberin/potenzieller Arbeitgeber oder als aufnehmende tertiäre Bildungsinstitution von einer HAK-Absolventin/einem HAK-Absolventen an Kompetenzen erwarten kann. Im Vergleich zu den allgemeinbildenden höheren Schulen haben die berufsbildenden höheren Schulen einen umfassenderen Bildungsauftrag. Sie fördern einerseits den Erwerb höherer Allgemeinbildung, andererseits führen sie die Absolventinnen und Absolventen zu gehobenen Berufsqualifikationen (Berufsabschlüssen). Am Ende der Ausbildung sollen die Absolventinnen und Absolventen sowohl über Kompetenzen verfügen, die sie für ein Studium (Studierfähigkeit) qualifizieren, als auch über jene, die sie zur unmittelbaren Ausübung eines qualifizierten Berufes benötigen (berufliche Handlungskompetenz). Der Begriff beruflicher Handlungskompetenz umfasst unterschiedliche Komponenten: •

Die fachliche Kompetenz ist die Summe des Wissens und die Bereitschaft, Aufgabenstellungen selbstständig, fachlich richtig zu bearbeiten und das Ergebnis zu beurteilen.



Die soziale Kompetenz ist die Fähigkeit und Bereitschaft, soziale Beziehungen und Interessenlagen, Zuwendungen und Spannungen zu erfassen und zu verstehen sowie sich mit anderen rational und verantwortungsbewusst auseinander zu setzen und zu verständigen. Hierzu gehören auch soziale Verantwortung und die Bereitschaft zur Mitwirkung und Mitbestimmung.



Die personale Kompetenz (Human-) ist die Fähigkeit und Bereitschaft, die individuellen Ziele und Entwicklungschancen zu durchdenken und zu beurteilen. Hierzu gehören auch die eigenen Wertvorstellungen und die selbstbestimmte Bindung an Werte.

Zu diesen Kompetenzen kommt in der Berufsbildung eine übergreifende Kompetenzklasse hinzu, die aktivitäts- und umsetzungsorientierte (methodische) Kompetenz. Methodenkompetenz bezeichnet die Fähigkeit und Bereitschaft zu zielgerichtetem Vorgehen bei der Bearbeitung von Aufgaben und Problemen (z.B. bei der Einteilung der eigenen Zeit) durch die Anwendung von Arbeitsverfahren und gegebenenfalls deren Weiterentwicklung. Die berufliche Handlungskompetenz basiert auf dem Kompetenzbegriff von Weinert (2001), legt einen zusätzlichen Schwerpunkt aber auf Handlungsfähigkeit in unterschiedlichen beruflichen Situationen. Die Verwendung des Begriffes durchschnittliche Absolventin/durchschnittlicher Absolvent soll die Schwierigkeit aufzeigen, dass es bei Absolventinnen/Absolventen jeder Schule/Hochschule/Universität immer bessere, aber auch schlechtere Absolventinnen/ Absolventen geben wird, unabhängig davon, wie gut der Input in Form von Lehrerleistung, Lehrplänen, Ressourceneinsatz in der Schule/FH/Universität war.

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Absolventinnen und Absolventen bringen unterschiedliche Prädispositionen (Persönlichkeitseigenschaften, Einstellungen und Fähigkeiten) mit, haben unterschiedliche Interessen, spezifische Erfahrungshintergründe und zeichnen sich auch durch unterschiedlichen persönlichen Einsatz aus. Dies alles beeinflusst das Ergebnis jedes noch so qualitativ hochwertigen Ausbildungsangebotes, sowohl in negativer als auch positiver Sicht. Diese unterschiedlichen Prädispositionen müssen in die Erwartungshaltung gegenüber Absolventinnen und Absolventen einer Schulform, in unserem Fall der Handelsakademie, miteinbezogen werden.

7.2 Bildungsstandards in der Berufsbildung und in der Handelsakademie Bildungsstandards in der Berufsbildung zielen generell nicht auf einzelne Unterrichtsjahre ab, sondern definieren, welche Kompetenzen Schüler/innen im Laufe ihrer fünfjährigen Ausbildung (also am Ende ihres Ausbildungsganges) nachhaltig erworben haben sollen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf dem Begriff „Nachhaltigkeit“; das detaillierte Faktenwissen mag in vielen Bereichen unmittelbar nach der Vermittlung im Unterrichtgeschehen größer sein - „Lernen für die Schularbeit“,- „Lernen für die Prüfung“. Bei der Definition von Bildungsstandards geht es jedoch darum, was Schüler/innen und Absolventinnen und Absolventen wirklich nachhaltig in ihr weiteres Berufsleben bzw. Studium mitnehmen. Wenn wir also von Bildungsstandards sprechen so ist immer das Gesamtergebnis einer bestimmten Ausbildung in Form von nachhaltigen Kompetenzen der Schüler/innen gemeint. Davon zu unterscheiden sind Qualitätskriterien des Unterrichts für einen bestimmten Jahrgang, welche Lehrer/innen eines bestimmten Unterrichtsgegenstandes bzw. mehrerer Unterrichtsgegenstände gemeinsam an einem Standort im Rahmen ihrer Qualitätsarbeit erarbeiten. (z.B. Qualitätskriterien für den Unterrichtsgegenstand Politische Bildung und Recht im V. Jahrgang).

7.3 Intentionen der Bildungsstandards in höheren kaufmännischen Schulen Bildungsstandards in der Berufsbildung und in den kaufmännischen mittleren und höheren Schulen sind kein Kontrollinstrument, sondern ein Steuerungsinstrument bzw. Evaluierungsinstrument (Eigen- und Fremdevaluierung, Systemevaluierung). Systemevaluierung sowie Eigen- und Fremdevaluierung sind wesentliche Voraussetzung für eine permanente Qualitätsverbesserung und Qualitätssicherung im kaufmännischen Schulwesen (Qualitätsinitiative QIBB). Absolventinnen und Absolventen der Handelsakademie verfügen nach Abschluss ihrer schulischen Laufbahn über eine Fülle von unterschiedlichen Kompetenzen, um sich unmittelbar im Berufsleben oder bei einem nachfolgenden Studium zu bewähren. Am Arbeitsplatz bzw. beim Studium ist es den Abnehmern egal, in welchen Unterrichtsgegenständen, in welchen Jahrgängen bzw. bei welchen Lehrkräften die Absolventinnen und Absolventen ihre Kompetenzen erworben haben. Wichtig ist nur, dass sie über die erforderlichen Kompetenzen verfügen.

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Dies setzt in der schulischen Ausbildung einen mehrfachen Paradigmenwechsel voraus: • •

• •

Lehrpläne sind lernergebnisorientiert zu gestalten und zu interpretieren. Lehrer/innen als Teamspieler/innen, die ihre Fachegoismen im Interesse des gemeinsam angestrebten Ergebnisses – die kompetente Absolventin/der kompetente Absolvent – ablegen und fächerübergreifend3, akkordiert, ein gemeinsames Ziel anstrebend zusammen arbeiten. Outcomeorientierung versus Inputorientierung im Schulwesen. Nachhaltigkeit der Lernergebnisse und Fähigkeit bzw. Bereitschaft zum Lebenslangen Lernen (LLL) anstelle von schnell veralterndem Detailwissen.

7.4 Welche Bildungsstandards müssen Absolventinnen und Absolventen der Handelsakademie insgesamt erfüllen? (Stand: März 2009) Bildungsstandards in den allgemeinbildenden Unterrichtsgegenständen • • • •

Bildungstandards für Deutsch (schulartenübergreifend) Bildungsstandards für Englisch (schulartenübergreifend) Bildungstandards für Angewandte Mathematik (schulartenübergreifend) Bildungsstandards für Naturwissenschaften (schulartenübergreifend)

Bildungsstandards in den berufsbildenden Unterrichtsgegenständen • • • • • • •

Bildungsstandards für Wirtschaft und Recht (schulartenübergreifend) Bildungsstandards für angewandte Informatik (schulartenübergreifend) Bildungsstandards für Entrepreneurship und Management (hakspezifische Wirtschaftsausbildung, berufsfeldbezogen) Bildungsstandards für Wirtschaftsinformatik und Informations- und Kommunikationstechnologie (hakspezifische IKT-Ausbildung) Bildungsstandards für soziale und personale Kompetenzen (schulartenübergreifend) Bildungsstandards für internationale Wirtschaft (berufsfeldbezogene Bildungsstandards, hakspezifisch) Bildungsstandards für Digital Business und Informationsmanagement (hakspezifische + berufsfeldbezogene Ausbildung in den Ausbildungsschwerpunkten und Fachrichtungen)

Anmerkungen: die kursiv geschriebenen Bildungsstandards sind noch nicht fertig gestellt. In der Zukunft können durchaus auch noch Bildungsstandards für andere Ausbildungsschwerpunkte bzw. Fachrichtungen entwickelt werden.

7.5 Soziale und personale Kompetenzen in der Handelskakademie Die Bedeutung sozialer und personaler Kompetenzen für die Absolventinnen und Absolventen der berufsbildenden höheren Schulen zeigt sich darin, dass in fast allen Kompetenzmodellen aller Schularten diesen Kompetenzen eine mehr oder minder große Bedeutung eingeräumt wird. Soziale und personale Kompetenzen spielen auch im Europäischer Qualifikationsrahmen – EQR- eine bedeutsame Rolle. Bereits in der schulartenübergreifenden Expertengruppe für „Wirtschaft und Recht“ und dann insbesondere in der hakspezifischen Arbeitsgruppe „Entrepreneurship und Management“ wurde die Bedeutung der personalen und sozialen Kompetenzen bei der Ausbildung als besonders wichtig erachtet und daher wurden eigene Deskriptoren für soziale und personale Kompetenzen (in einer eigenen spezifischen Inhaltsebene) definiert. Neben 3

Siehe Qualitätsinitiative QIBB der Handelsakademie - Qualitätsziel 2.5.1: „Wir koordinieren unsere Lehrziele und Lernangebote innerhalb der Fachgruppe und fächerübergreifend im Team.“

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diesen speziellen Deskriptoren und den sie verdeutlichenden Unterrichtsbeispielen werden auch in den, die Fachkompetenzen betreffenden Deskriptoren, immer wieder methodisch didaktische Hinweise gegeben, wie mit dem Erwerb der Fachkenntnisse und Fertigkeiten durch die spezielle Gestaltung der Unterrichtsbeispiele auch soziale und personale Kompetenzen mit erworben werden können. Beispiele aus dem Kompetenzmodell „Entrepreneurship und Management“ •

hakspezifischer Deskriptor (fachbezogener Deskriptor): EM9-C-2: Ich kann unternehmensrelevante Steuern und Abgaben berechnen und deren Abfuhr abwickeln. Das diesen Deskriptor erklärende prototypische Beispiel ist auch zur Konkretisierung folgenden Deskriptors geeignet: EM2-D-1: Ich kann fachspezifische Informationen beschaffen, bewerten, vernetzt verarbeiten und nachvollziehbar dokumentieren (Deskriptor aus dem Bereich Arbeitstechniken).



hakspezifischer Deskriptor (fachbezogener Deskriptor): EM8-D-1: Ich kann Investitionsentscheidungen treffen und argumentieren. Das Unterrichtsbeispiel ist auch zur Konkretisierung folgender Bildungsstandards geeignet: EM2-D-1: Ich kann fachspezifische Informationen beschaffen, bewerten, vernetzt verarbeiten und nachvollziehbar dokumentieren (Deskriptor aus dem Bereich Arbeitstechniken) und EM5-D-6: Ich kann aufgrund vorliegender Informationen strategische und operative Entscheidungen treffen und argumentieren (weiterer fachbezogener Deskriptor).



hakspezifischer Deskriptor (fachbezogener Deskriptor): EM4-D-6-1: Ich kann Chancen und Risiken der unternehmerischen Selbstständigkeit einschätzen und interpretieren. EM1-D-1-1 Ich kann die Auswirkungen wirtschaftlicher Entscheidungen kritisch reflektieren (Deskriptor aus persönliche/soziale Kompetenzen)

7.6 Welche Unterrichtsgegenstände sind in der Handelsakademie von Bildungsstandards betroffen? Bildungsstandards in der Berufsbildung zielen generell nicht auf einzelne Unterrichtsjahre ab, sondern definieren, welche Kompetenzen Schüler/innen im Laufe ihrer fünfjährigen Ausbildung (also am Ende ihres Ausbildungsganges) nachhaltig erworben haben sollen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf dem Begriff „Nachhaltigkeit“; das detaillierte Faktenwissen mag in vielen Bereichen unmittelbar nach der Vermittlung im Unterrichtgeschehen größer sein („Lernen für die Schularbeit“, „Lernen für die Prüfung“), bei den Bildungsstandards geht es jedoch darum, was Schüler/innen und Absolventinnen bzw. Absolventen nachhaltig in ihr weiteres Berufsleben bzw. ins Studium mitnehmen.

7.6.1 Bildungsstandards für einzelne Unterrichtsgegenstände: Ø Bildungsstandards Deutsch definieren, welche Kompetenzen Schüler/innen der V. Jahrgänge der Handelsakademie und anderer berufsbildender höherer Schulen im Pflichtgegenstand „Deutsch“ nachhaltig erworben haben (schulartenübergreifender Standard). Ø Bildungsstandards Englisch definieren, welche Kompetenzen Schüler/innen der V. Jahrgänge der Handelsakademie und anderer berufsbildender höherer Schulen im 65

Pflichtgegenstand „Englisch“ nachhaltig erworben haben (schulartenübergreifender Standard). Die im Unterrichtsgegenstand „Englisch einschließlich Wirtschaftssprache“ hakspezifisch erworbenen Kompetenzen bezüglich Wirtschaftssprache fließen in die hakspezifischen Bildungsstandards „Internationale Wirtschaft“ ein. Ø Bildungsstandards Angewandte Mathematik definieren in einem gemeinsamen Kern die mathematischen Kompetenzen aller höheren berufsbildenden Schulen mit schulartenspezifischen Ausprägungen.

7.6.2 Bildungsstandards für mehrere in fachlichem Zusammenhang stehende Pflichtgegenstände: Ø Bildungsstandards Naturwissenschaften: definieren, welche Kompetenzen Schüler/innen der V. Jahrgänge der Handelsakademie in den Pflichtgegenständen „Physik“, „Chemie“ und „Biologie, Ökologie und Warenlehre“ nachhaltig erworben haben (schulartenübergreifender Standard). HAK-Absolventinnen und Absolventen verfügen selbstverständlich im Bereich der Warenlehre zusätzlich über darüber hinausgehende Kompetenzen. Ø Bildungsstandards Wirtschaftsinformatik und IKT (Wirtschaftsinformatik, Informations- und Kommunikationstechnologie): definieren, welche Kompetenzen Schüler/innen der V. Jahrgänge der Handelsakademie in den Pflichtgegenständen „Wirtschaftsinformatik“ und „Informations- und Officemanagement“ nachhaltig erworben haben sollen. Die beiden Unterrichtsgegenstände enden zwar im Regellehrplan mit dem III. Jahrgang. Bis zu diesem Zeitpunkt müssen die Schüler/innen die notwendigen Tools erworben haben. Laut dem im Lehrplan geforderten „IKT-Bezug in allen Unterrichtsgegenständen“ sollen die erworbenen Fähigkeiten und Fertigkeiten in allen anderen Unterrichtsgegenständen als Werkzeuge eingesetzt werden und damit die Nachhaltigkeit der erworbenen Kompetenzen gesichert werden. Ø Bildungsstandards Wirtschaft und Recht: definieren, welche Kompetenzen Schüler/innen der V. Jahrgänge der Handelsakademie und anderer berufsbildender höherer Schulen in den Pflichtgegenständen „Betriebswirtschaft“, „Rechnungswesen und Controlling“ und „Politische Bildung und Recht“ sowie „Volkswirtschaft“ nachhaltig erworben haben sollen (schulartenübergreifender Standard). HAK-Absolventinnen und Absolventen verfügen selbstverständlich über tiefergehende Kompetenzen in den kaufmännischen Fächern (siehe hakspezifische Bildungsstandards für „Entrepreneurship und Management“). Ø Bildungsstandards Entrepreneurship und Management: definieren, welche Kompetenzen Schüler/innen der V. Jahrgänge der Handelsakademie in den Pflichtgegenständen „Betriebswirtschaft“, „Rechnungswesen und Controlling“, „Persönlichkeitsbildung und soziale Kompetenz“, „Businesstraining, Projekt- und Qualitätsmanagement, Übungsfirma und Case Studies“, „Politische BiIdung und Recht“ sowie „Volkswirtschaft“ nachhaltig erworben haben (hakspezifische Bildungsstandards). Ø Bildungsstandards Internationale Wirtschaft: definieren, welche Kompetenzen Schüler/innen der Handelsakademie in allen Unterrichtsgegenständen (Fremdsprachen, Geschichte (Wirtschafts- und Sozialgeschichte), Geografie (Wirtschaftsgeografie), Politische Bildung und Recht, Volkswirtschaft, Betriebswirtschaft, etc.) nachhaltig erworben haben um in einem international tätigen Unternehmen in Österreich oder im Ausland tätig zu sein. 66

Ø Bildungsstandards Digital Business und Informationsmanagement: definieren, welche Kompetenzen Schüler/innen der Handelsakademie in den IKT-spezifischen Ausbildungsschwerpunkten „Multimedia und Webdesign“, „Netzwerkmanagement“, „Softwareentwicklung“, „Digital Business“ oder in der Fachrichtung „Informationsmanagement und Informationstechnologie“ sowie im Schulversuch Handelsakademie für Wirtschaftsinformatik (Digital Business) nachhaltig erworben haben. Weitere Bildungsstandards für die verschiedenen Ausbildungsschwerpunkte bzw. Fachrichtungen werden in der Zukunft entwickelt werden. In Anbetracht der knappen zur Verfügung stehenden Ressourcen sollen jedoch zunächst (ab 2009/10) vorrangig Bildungsstandards für die Handelsschule entwickelt werden.

7.7 Bildungsstandards und kompetenzorientierter Unterricht Ab dem Schuljahr 2009/10 werden die nach der Pilotierungsphase verbesserten Unterrichtsbeispiele, welche die Deskriptoren der bereits fertig gestellten Bildungsstandards näher verdeutlichen, allen Lehrer/innen der Handelsakademien zur Verfügung gestellt werden. Gleichzeitig werden in einer Informationskampagne und über diese Broschüre die Lehrer/innen über das Projekt Bildungsstandards in der Berufsbildung informiert. Detaillierte Informationen finden Sie auch unter http://www.qibb.at/de/home/standards.html. Die ARGE-Leiter/innen der von Bildungsstandards betroffenen Unterrichtsgegenstände erhalten schrittweise in bundesweiten Dienstbesprechungen alle notwendigen Informationen und geben diese dann in landesweiten Veranstaltungen an ihre Lehrerkolleg/innen weiter. Gleichzeitig werden an den Pädagogischen Hochschulen bundesweite Seminare für kompetenzorientierten Unterricht in den verschiedenen Unterrichtsgegenständen angeboten werden. Die zunächst bundesweit angebotenen Seminare werden in regionalen Seminaren, Dienstbesprechungen und sonstigen Fortbildungsveranstaltungen fortgesetzt, sodass jede interessierte Lehrerin/jeder interessierte Lehrer die notwendigen Informationen erhält.

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Bibliographie und weiterführende Literatur

Bayrhuber, Horst u. a. (Hg.): Konsequenzen aus PISA. Perspektiven der Fachdidaktiken. Innsbruck, Wien: StudienVerlag 2004. Baumann, Rüdeger: Didaktik der Informatik. Stuttgart, Klett 1996. Beer, Rudolf: Sind die in Österreich vorliegenden Bildungsstandards aus Sicht der VolksschullehrerInnen ein Beitrag, den Selektionsdruck auf ihre Schüler/innen zu reduzieren? In: Erziehung und Unterricht, März/April 2006, S. 214 f. Bildungsstandards Deutsch, 8. Schulstufe. (Darin: Bildungsstandards für Deutsch; Die Konzeption der Bildungsstandards „Deutsch“; Das Kompetenzmodell; Bildungsstandards D8; Zuhören und Sprechen; Lesen; Schreiben; Sprachbewusstsein; Dynamische Fähigkeiten). http://www.bifie.at/content/view/35/127/ [5.7.2007]. Bildungsstandards in Österreich. Offizieller Referenztext http://www.bifie.at/content/view/64/66/ [5.7.2007].

des

bm:bwk,

Sektion

I.

Blüml, Karl: Pisa – Standards – Qualitätssicherung. In: ide. Informationen zur Deutschdidaktik 2/2005, S. 124-126. Gumm, Heinz-Peter: Einführung in die Informatik. Oldenburg: 2007. Goldschlager, Lister: Informatik – eine modern Einführung. Hanser Fachbuch, Wien 2001. Haider, Günter (Hg.): PISA 2003. Internationaler Vergleich von Schülerleistungen. Graz: Leykam Verlag 2004. Hubwieser, Peter: Didaktik der Informatik. Springer, Berlin Heidelberg 2001. Klieme, Eckhard u. a.: Zur Entwicklung nationaler Bildungsstandards. Expertise. Berlin: BMBF 2003. www.bmbf.de/pub/zur_entwicklung_nationaler_bildungsstandards.pdf [5.7.2007]. Koerber-Peters: Informatische Grundbildung- Anfangsunterricht in CD Austria, Sonderheft des bm:bwk: Schulinformatik in Österreich, quo vadis. Wien 2003. www.eduhi.at/dl/Handreichung_Informatik_CD-Austria.pdf. Liessmann, Konrad Paul: Theorie der Unbildung. Wien: Zsolnay 2006. Lucyshyn, Josef: Implementation von Bildungsstandards in Österreich. Ein Überblick über den aktuellen Stand. In: AHAes. Die pädagogische Zeitung für die AHS. 12/2006, S. 1-4. Neuweg, Georg Hans: Bildungsstandards in Österreich. In: Pädaktuell 2/2004, S. 4-13. Rechenberg, Peter: Was ist Informatik. München: Hanser Verlag 2004. Schultheiß, Martin: PC-Grundlagen – echt einfach. Poing: Franzis Verlag 2004. Specht, Werner: Ethos und Kompetenz. Bessere Bildung durch engagierte Forschung. Vortrag anlässlich der Tagung „Forschung wirkt – wirkt Forschung?“. Linz 20.1.2005. http://www.phlinz.at/typo3/fileadmin/paedak_upload/forschung/SpechtReferatLinz050120.pdf [5.7.2007]. Spinner, Kaspar: Der standardisierte Schüler. In: Didaktik Deutsch 18 (2005), S. 4-13. Volker Claus, Schwill Andreas: Schülerduden – Informatik. Bibliographisches Institut, Mannheim 2003.

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Jegliche Art der Vervielfältigung (auch auszugsweise) ist nicht gestattet.

Impressum Herausgeber: Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur Sektion II: Berufsbildendes Schulwesen Redaktion: MR MMag. Hannelore Kempel Abt II/3: Kaufmännische Schulen Druck: Eigendruck, Wien, März 2009

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