Wiedersehen mit Sri Lanka Adam’s Peak: 5000 Treppen in den Himmel Als Adam aus dem Paradies vertrieben wurde und seinen Fuss auf die Erde setzte, hinterliess er auf dem Gipfel des Sri Pada einen Fussabdruck. Daher der Name Adam's Peak. Eine Vertiefung in einem Felsen nahe des Gipfels soll der Beweis dafür sein. Das Besondere an diesem Berg ist, er wird sowohl von Buddhisten, Hindus, Moslems und Christen gleichermassen als heilig verehrt.

Der Adams's Peak (2243 m)

Die unterschiedlichen Religionen verbinden den Berg jedoch mit unterschiedlichen Geschichten. Nach islamischer Tradition ist es der Fussabdruck von Adam. Laut buddhistischem Glauben hinterliess Buddha hier seinen Fussabdruck auf dem Weg ins Paradies, Hindus sehen hier den Fussabruck von Shiva und die Christen glauben, dass es derjenige der Apostel Thomas ist. Tja, es erstaunt mich immer wieder, was die Menschen eigentlich auf dieser Erde so alles glauben und erst noch fest davon überzeugt sind, dass es auch stimmt. Der Adam's Peak hat seit jeher eine unglaubliche Anziehungskraft auf die Menschen. Alexander der Grosse soll bis hierher gekommen sein. Sindbad der Seefahrer erzählt in seinen Reiseberichten davon und auch Marco Polo schrieb vor gut 700 Jahren über Sri Lanka: "Auf dieser Insel gibt es einen sehr hohen Berg, so felsig und voller Abgründe, dass der Aufstieg praktisch unmöglich ist, außer mit Hilfe von Eisenketten". Nach buddhistisch-singhalesischem Glauben sollte jeder Buddhist aus Sri Lanka einmal in seinem Leben den Berg bestiegen haben. Die Pilgersaison beginnt mit dem Dezember-Vollmond. Zehntausende von Pilgern wollen ihn dann besteigen. Der Adam's Peak ist jedoch auch für viele ausländische Touristen zur grossen Attraktion geworden. Was ihn so speziell macht, ist wohl, dass der gesamte Aufstieg zum Gipfel mit Treppen gepflastert ist und dieser traditionell nachts bestiegen wird, wobei die hochführende Pilgerroute beleuchtet ist.

Der Ausgangsort Dalhousie, 33 km südwestlich von Hatton, in ist leicht mit dem Buss oder mit dem Tuk-Tuk zu erreichen. Die Fahrt alleine ist ein erster Höhepunkt.

Ich habe es diesmal mit dem Hotel gut getroffen. Mitten im Dorfzentrum beim Parkplatz liegt das Punsisi Rest. Ich habe ein schönes Zimmer mit Balkon und Blick auf den Adam’s Peak. Nebenan gibt es gute Curries und zum Dessert Yoghurt mit Honig. Ich bin begeistert.

Von meinem Balkon aus studiere ich die Route. Der YouTube-Film hat mich vor einer Unterschätzung gewarnt. Der Aufstieg zum Gipfel ist für mich eine happige Sache. Zwischen 5000 bis 7000 Treppen, jene im Schlussdrittel zudem recht steil. Hinauf werde ich wohl kaum kommen. Dies ist auch nicht so wichtig. Bis zur Schulter (siehe Pfeil) unterhalb des Schlussaufstieges ist mein Ziel. Damit wäre ich eigentlich schon zufrieden. Teilnehmen soll ja wichtiger sein als Siegen, soll einmal einer gesagt haben!

Aerial View of Sri Pada (Adam's Peak https://www.youtube.com/results?search_query=aerial+view+of+sri+pada

Den Nachmittag verbringe ich mit einem kleinen Spaziergang durch den Ort. Wer noch warme Kleider für den Nachtaufstieg braucht, kann sich hier eindecken. Ich benötige auch noch etwas Proviant, wie Biskuits, Bananen und vor allem viel Wasser. Was ich nirgends finde, ist ein Wanderstock oder ein einfacher Holzstock. Ich habe Glück: mein Hotel stellt mir einen Leki-Stock zur Verfügung. Welch ein Luxus!. Die Ambiance in Dalhousie ist schwerlich zu beschreiben. Ein Kommen und Gehen von Bussen mit Pilgern und Touristen. Von 06.00 Uhr bis 08.30 ertönen zudem aus den Lautsprechern Gebetslieder. Ab 17.45 nochmals dasselbe.

Dahlhousie car park

Es ist dunkel geworden. Vom Balkon verfolge ich die kleinen weissen Punkte der Lampen, die den Weg auf den Gipfel beleuchten. Total faszinierend. Ich sollte noch etwas Schlafen, kann aber kein Auge zudrücken. Mein Magen rumort. Habe wohl zu viel Curry gegessen, oder war es das Yoghurt mit Honig?

Aussischt von meinem Balkon

Mein Guide holt mich um 02.15 Uhr im Hotel ab. Es ist recht viel los um diese Zeit. Alle Shops sind rund um die Uhr offen. Aus allen Ecken erscheinen kleine Gruppen. Man startet deshalb so früh, um den Sonnenaufgang auf dem Gipfel nicht zu verpassen. Mir wäre dies eigentlich egal, eine Stunde länger schlafen wäre mir viel lieber gewesen. Wir marschieren los. Irgendwie fühle ich schwere Beine. Nun, bei einer solchen Zeit marschiert man in der Regel ja auch nicht. Zunächst geht es moderat bergauf an einem grossen liegenden Buddha vorbei. Zwischen den

Treppen sind immer flache Stücke. Nach dem Buddha werden diese immer kürzer und die Treppen immer länger. So läuft man und läuft und läuft. Es ist wie durch einen Tunnel, zu beiden Seiten stockdunkel. Die meisten Gruppen mit jüngeren Leuten rennen denn Berg beinahe hinauf. Ich laufe mein Tempo, regelmässig, so wie es mich mein Grossvater als Bergführer gelernt hat. Entlang dem ganzen Weg zieren unzählige Statuen und Bilder von Buddha und Hinduistischen Götter. Nach 45 Minuten ist Teepause.

Wir begegnen um diese Zeit vielen Einheimischen auf dem Abstieg. Ob die alle schon oben waren? Dann müsste ich es eigentlich ja auch schaffen. Es geht Treppe um Treppe hoch. Die einen länger, andere kürzer. Aber verdammt steil sind diese nun schon geworden. Mir fällt auf, dass ich immer öfters Verschnaufpausen einlegen muss. Laut Guide haben wir den halben Weg nun hinter uns. Die Treppen scheinen immer steiler und länger zu werden. Zwei Stunden sind wir nun schon unterwegs. Das Fussgelenk scheint zu halten. So ganz frisch bin ich aber nicht mehr. Der Gipfel liegt endgültig nicht drin. Bis zur Schulter wäre es noch eine halbe Stunde, mit meinem immer langsamer werdenden Tempo vielleicht drei viertel Stunden. Ich beschliesse umzukehren, Sonnenaufgang hin oder her. Ich muss primär an meine Schwäche, den Abstieg, denken. Dieses letzte Teilstück würde mich vielleicht zu sehr Kraft kosten.

Ich werde mir den Sonnenuntergang etwas weiter unten bei einem Teehaus anschauen. Um 05.30 wird es langsam hell. Die Farben des Himmels wechseln im Minutentakt. Um 06.15, endlich den von allen so erwartete magische Moment.

Die Sonnenstrahlen haben den Gipfel des Adam's Peak erreicht. Nach einem Tee gehts zurück ins Dorf.

Auf dem Abstieg

Ich bin von der wunderschönen Landschaft begeistert. Beim Aufstieg nachts hat man davon nichts mitbekommen. Auch nicht vom schönen weissen Stupa und den Teeplantagen. Wir sind zurück beim liegenden Buddha. Eingangs Dorf, am Ufer des Baches, stehen Duschen für die Pilger. Ich werde meine im Hotel benützen. Um 08.45 bin ich wieder zurück.

Der Stupa

Am nächsten Morgen geniesse ich den Sonnenaufgang von meinem Balkon aus. Anscheinend bin ich der einzige Ausländer im Dorf. Die Neuen sind noch nicht angekommen, die anderen noch nicht vom Berg zurück. Das Wetter ist erneut prächtig. Ich besuche die umliegenden Teeplantagen.

Sonnenaufgang vom Balkon aus

In den umliegenden Teeplantagen. Im Kreis der weisse Buddha

Mir hat es in Dalhousie so gut gefallen, dass ich gleich vier Nächte geblieben bin. Um dem Ansturm der Pilger am Wochenende jedoch zu entgehen, werde ich Morgen mit dem Zug von Hatton weiter nach Haputale reisen. Der Tee-Express Hatton – Haputale – Ella Bei uns in der Schweiz gibt es den Glacier-Express. Die Fahrt durch die wunderschönen Landschaften mit Teeplantagen soweit das Auge reicht, nenne ich nun den Tee-Express. Mit etwas Glück ergattere ich in der vollbesetzten 2. Klasse den letzten Sitzplatz, der eigentlich für schwangere Mütter reserviert wäre. Das Schild gibt mir lange zu denken: wäre der Sitz denn auch für eine Schwangere die noch nicht Mutter ist, reserviert? Leider kommen gegen Mittag wieder Wolken auf. Ich mache Bekanntschaft mit meiner Nachbarin. Es ist eine junge hübsche Kambodschanerin aus Siem Raep. Wir kommen ins Gespräch, teilen zwei Samosas zum Mittagessen. Leider steigt sie in Ohiya aus. Schade, ich wäre gerne mit ihr noch etwas weiter gefahren. Haputale ist für mich heute Endstation.

Haputale liegt auf 1431 m ü.M.) Es ist merklich kühler geworden. Die Stadt ist superschön auf einem Bergrücken gelegen, direkt am Abgrund zur südlichen Tiefebene. Mein Hotel liegt direkt unterhalb der Moschee. Am ersten Morgen bin ich richtiggehend erschrocken als um 05.00 morgens das Morgengebebet ertönte. Inzwischen habe ich mir die Uhrzeiten des Gebets inzwischen gemerkt: 05.00, 12.00, 15.30, 18.20 und 19.30.

Cricket WM-Finale Haputale und wohl ganz Sri Lanka scheint heute Sonntag wie lahmgelegt zu sein. Man kann sich froh schätzen zum Mittagessen überhaupt etwas zu kriegen. Grund dafür ist der Cricket WM-Final zwischen Neuseeland und Australien. Die ganze Nation scheint hinter dem Fernseher zu sitzen. Sogar der Muezzin, der Gebetsrufer, scheint sich vergessen zu haben, er hat zwanzig Minuten Verspätung.

Der Bahnhof von Haputale

Zur Lipton’s Teefabrik in Dambatenne Ich habe mich in Dalhousie erkältet und habe seit drei Tagen den "Schnuderi". Zudem ist mir noch eine Plombe herausgefallen. So was macht das Reisen nicht lustig. Entkräftet starte ich dennoch zum Besuch der Teefabrik im 11 Kilometer entfernten Dambatenne.

Weisser Tee ist einer der wertvollster Teesorten der Welt. Für die Herstellung von einem Kilogramm des Tees werden bis zu 30‘000 junge Knospen (silver tips) benötigt. Er wird aus der derselben Pflanze wie grüner und schwarzer Tee gewonnen. Man nennt ihn „weissen Tee“, weil die geschlossenen Knospen, aus denen der Tee hergestellt wird, mit weissem Flaum umkleidet sind. Es werden ihm heilende und gesundheitsfördernde Kräfte zugesagt, er soll auch den Abbau von Fettgewebe beschleunigen und den Aufbau von neuen Fettzellen bremsen.

Der Name Lipton

Der Name "Lipton" ist in Sachen Tee allen gegenwärtig. Gründer dieser Marke ist ein Schotte namens Thomas Lipton, der in Glasgow aufwuchs. Er erkannte das Potenzial vom Tee in England und eröffnete 1865 sein erstes Lebensmittelgeschäft. Dieses Unternehmen stellte sich als sehr erfolgreich heraus und Lipton eröffnete bald eine Kette von Lebensmittelgeschäften. Um seine Geschäfte mit Waren zu versorgen, kaufte Lipton Plantagen in Sri Lanka und eröffnete 1890 die Teefabrik im Dambatenne. 1898 gründete er das Unternehmen Lipton und schuf somit unter anderem die Teemarke Lipton, die bis heute existiert.

Sir Thomas Lipton

Die Führung durch die Fabrik ist wirklich empfehlenswert.

Lipton's seat Hoch über den Teeplantagen, auf 1900 m, rund 7 Km von Dambatanne entfernt, liegt der sog. "Lipton's seat" den Lipton nutzte, um sein Tee-Imperium zu überwachen. Für eine klare Aussicht sollte man möglichst früh dort sein, wenn möglich vor 10 Uhr. Von der Teefabrik kann man auch mit einem Tuk-Tuk hochfahren. Unterwegs begegnen wir Teepflückerinnen. Für 16 Kilo Tee verdienen diese SLR 650 (ca. 4.60), jedes Kilo zusätzlich gibt ein Bonus von 20 Rupien

Vom Ausblick ganz oben bin ich herb enttäuscht, denn der Blick geht nicht auf die Teeplantagen, sondern in die entgegengesetzte Richtung. Diesen hat man von weiter unter viel schöner.

Regen und Gewitter Wie das Wetter in den Bergen halt so unbeständig ist, habe ich seit meiner Ankunft erlebt.

Morgens wunderschönes Wetter, ab Mittag bedeckt mit Regenschauern. Es ist auch verdammt frisch geworden. Gerne wäre ich noch mit dem Zug weiter nach Ella oder Badulla gefahren, wo es schöne Wasserfälle gibt. Oder nach Pattipola, zur höchsten Bahnstation Sri Lankas. Meine Erkältung hast sich durch die kühleren Temperaturen nicht wesentlich gebessert, ich werde daher morgen Richtung Süden in die Wärme fahren.

Zurück zur Küste Das Wetter ist nach dem gestrigen Gewitter wieder schön. Die Sicht auf die Tiefebene war noch nie so klar. Vier Stunden später bin ich bereits an der Küste, in Tangalle. Die feuchtheisse Hitze ist unerträglich.

Tangalla (Bilde mitte und rechts)

Ich bin mit meiner Unterkunft nicht ganz zufrieden und fahre am nächsten Morgen gleich weiter nach Mirissa.

Abstecher zum Wewurukannala Tempel

Küste vor Matare

Mirissa Mirissa, war einst der Geheimtipp unter Backpackern und Individualreisenden. Die Zeiten, als der Strand geradezu verlassen war und man ihn ganz für sich alleine hatte, sind allerdings vorbei. Die Atmosphäre des Strandlebens ist dennoch weiterhin empfehlenswert. Der kleine Strand ist wirklich wunderschön, vielleicht sogar einer der Schönsten der Südküste. Einen überwältigen Überblick, bis hinüber nach Weligama, hat man vom Stupa auf dem Hügel mit der grossen Antenne. Als Attraktion von Mirissa wird das "Whale Watching" angeboten. Jeden Morgen gibt es Bootstouren auf denen man Blauwale, Pottwale und Delfine beobachten kann. Die Beach, nebst jener von Weligama, ist vor allem auch ein Paradies für Surfer. Einziger Nachteil in Mirissa: ich habe vor 08.00 Uhr kein westliches Frühstück gefunden. Wenn Du bereits um 06.00 Uhr wach bist, ist dies eine verdammt lange Zeit.

Die Beach von Mirissa

Die letzten Stelzenfischer von Koggala Die weltberühmten Stelzenfischer von Sri Lanka, die “ritipane” wie sie von den Einheimischen genannt werden, wird es bald nicht mehr geben. Noch vor zwanzig Jahren bildeten diese die Attraktion der Südküste. Heutzutage trifft man deren nur noch eine Handvoll an, und nur noch im Dorf Koggala und Unawatuna. Und diese harren vermutlich auf dieser unbequemen kleinen Querstange auch wohl nur noch, weil es für Fotografieren ein Trinkgeld von Touristen gibt.

Die Stelzenfischer von Koggala

Auf dem Rückweg nach Mirissa wollte ich auf einem Umweg noch eine Zimtplantage und Zimtfabrik besuchen. Dies ging dann „in die Hosen“, denn die Fabrik war geschlossen. Die Saison beginnt erst wieder in einem Monat. Die Zimtplantagen haben wir allerdings gefunden.

Zimtbaum, Zimt im Fabriklager und auf dem Markt

Zur Zimternte schneidet man Zweige des Zimtbaumes ab, entfernt deren innere Rinde und trocknet sie. Das Ergebnis sind Zimtstangen. Werden sie gemahlen, erhält man Zimtpulver. Zimt soll die Blutzuckerwerte und ausserdem den Cholesterinspiegel senken und zudem den Fettabbau fördern. Galle Fort Galle (sprich Gohl auf Englisch) ist eine ganz interessante Stadt, vor allem Galle Fort, die Altstadt, welche von mächtigen Festungsmauern umgeben ist. Der Haupteingang in die Altstadt führt durch das Tor, dass die Engländer 1873 bauten.

Der alte Eingang stammt aus der Zeit der Holländer und trägt das Datum 1669 mit den Buchstaben VOC für Vernedigte Oostindische Compagny flankiert von zwei Löwen, darüber ein Hahn. Die älteste Bastion stammt aus der Zeit der Portugiesen, als Lorenzo De Almeida 1505 mit seinen Segelschiffen den kleinen Hafen erreichte. Die Befestigungen, Zwart Bastion, sind für den Besucher allerdings nicht zugänglich, die Polizei hat sich dort einlogiert.

Das alte Eingangstor (li) und Zwart Bastion (re) Einmal durch das Eingangstor wähnt man sich fast wie in einer anderen Welt. Keine hupenden Busse mehr, keine knarrenden Tuk-Tuks mehr, keine Hektik mehr. Es herrscht in den schmalen Gassen auf einmal eine ungewöhlich Ruhe. Da Galle in früheren Zeiten unter dem Einfluss von Portugiesen, Holländer und Engländer stand, gibt es unzählige alte Kolonialhäuser. So das Dutch Government House, über dessen Eingangtor die Symbolfigur Galles, ein Hahn mit den Datum 1683 steht. Bei der alten Lloyd's

Geschäftsstelle ist noch immer die Tafel zu sehen, auf welcher die ankommenden Schiffe notiert wurden.

Dutch Government House

Lloyd's

Nebst schönen alten Kirchen, wie die holländisch reformierte Kirche, die um das Jahr 1755 auf den Ruinen eines portugiesischen Klosters erbaut wurde, gibt es, vor allem im südlicheren Teil von Galle Fort, welches mehrheitlich von Muslimen bewohnt wird, zahlreiche Moscheen.

Am späteren Nachmittag gibt es in der Umgebung der Flag Rock Bastion und des Leuchtturms eine kleine Menschenansammlung. Es sind vor allem Touristen, die auf den Sonnenuntergang warten.

Zurück nach Colombo Die Reise ist damit beendet. Mit dem Express-Zug (2. Klasse) fahre ich zurück nach Colombo. Die 2 ½ stündige Fahrt kostet gerademal 180 Roupien. Im Vergleich, für meinen gestrigen Orangensaft in einem Restaurant bezahlte ich dafür 500 Roupien...

Sri Lanka, vor allem die Südküste, ist im Dezember 2004 durch den Tsunami ebenfalls schwer betroffen worden. Die Behörden gehen von etwa 31'000 bis 38'000 Opfern aus, was sechsmal mehr Todesopfer als in Thailand sind. Auf der Fahrt nach Colombo passieren wir in der Nähe von Hikkaduwa den Bahnhof von Peralyia. Hier hat die Flutwelle einen Schnellzug erfasst, die ihn aus dem Geleise hob. Die Lokomotive mit einem Gewicht von 80 Tonnen wurde fünfzig Meter weit fortgetragen. Die Sechs- bis Siebenmeter hohe Welle spülte die 30 Tonnen schweren Bahnwagen bis zu hundert Meter landeinwärts. Die meisten Opfer ertranken in den Wa-gen, aus denen sie bei steigendem Wasser nicht mehr rechtzeitig entkamen. Der Eisenbahn-unfall von Peralyia ist mit geschätzten 1'800 Opfern unter den Passagieren, das schwerste Zug-unglück der Geschichte.

Das Eisenbahnunglück von Peralyia

Ankunft in Colombo Fort - Eine Stunde später bin ich wieder in Negombo im Oasis und im Bijou bei einem Schweinsfilet mit Rösti.

Meine Rundreise ist erfolgreich beendet. Sri Lanka ist ohne Zweifel ein sehr lohnenswertes Reiseziel. Die Frage eines Kollegen, was ich denn dort machen werde, habe ich, so hoffe ich, mit meinen beiden Reiseberichten beantwortet. Kann sein, dass ich möglicherweise sogar jemanden davon überzeugen konnte, dieses wunderschöne Land ebenfalls zu entdecken. Nach drei Wochen sind mir vor allem zwei Sachen aufgefallen: die Sauberkeit und das fast unerträgliche feuchtheisse Klima der Südküste. Übermorgen werde ich mit dem Flugzeug weiterreisen. Wohin es geht erfährst Du in meinem nächsten Reisebericht.

Reiseroute (schwarz) des 2. Reiseberichtes