Wie viel Berg braucht ein Bergfilm?

DAV Panorama 5/2009 Bergfilm-Festival Tegernsee 2009 Wie viel Berg braucht ein Bergfilm? Vom 21. bis 25. Oktober findet das 7. Internationale Bergfi...
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DAV Panorama 5/2009

Bergfilm-Festival Tegernsee 2009

Wie viel Berg braucht ein Bergfilm? Vom 21. bis 25. Oktober findet das 7. Internationale Bergfilm-Festival in Tegernsee statt. Der Schwerpunkt liegt dieses Jahr auf Abenteuer, Sport und Expeditionen. Doch nicht immer steht in Tegernsee das Bergsteigen im Zentrum eines prämierten Bergfilms. Michael Pause, der künstlerische Leiter der Festivals, zeigt auf, wie sich ein Genre wandelt.

Szenenbild „Stürme über dem Montblanc“ von Arnold Fanck

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er 70-jährige Adrien, ein etwas schrulliger Bauer aus den Walliser Bergen, lässt sich auf eine Schnapsidee seiner Wirtshausfreunde ein und begibt sich auf eine lange Zugreise über Moskau nach Peking. Kaum dass ein Viertel des Films vorüber ist, verlassen der Protagonist des Films „Au Sud des Nuages“ und mit ihm auch die Zuschauer die Berge, und doch bleiben sie im Empfinden und Handeln der Hauptfigur immer spürbar. Die Jury des Bergfilm-Festivals Tegernsee war 2004 von diesem Railmovie so berührt und überzeugt, dass es mit einem großen Preis ausgezeichnet wurde. 2009 wird beim Wettbewerb ein Film angemeldet, der zeigt, wie sieben junge Männer und Frauen, die aus der Gesellschaft gefallen sind, in Begleitung eines Jägers auf einer abgeschiedenen Alm in den Bergen ankom-

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men, wo sie von einer Sozialarbeiterin und einem Helfer empfangen werden. Die Konflikte sind vorprogrammiert. Der Regisseur hat sich in den letzten Jahren einen Namen gemacht und mehrere Auszeichnungen erhalten. Trotzdem fällt sein Film bei der Vorauswahl in Tegernsee durch: Die Berge sind zwar als Kulisse vorhanden, spielen für die Handlung jedoch nicht die geringste Rolle.

Definitionssache Wie sollen Zuschauer und Filmemacher solche Entscheidungen verstehen? Handelt es sich um JurorenWillkür? Definiert sich ein Bergfilm überwiegend durch optische Momente oder ist es ganz einfach der Inhalt? Norman G. Dyhrenfurth, der vor

mehr als 70 Jahren erstmals mit dem Genre Bergfilm zu tun hatte und über viele Jahrzehnte überwiegend in den USA an großen Filmproduktionen mitgewirkt hat, antwortete 1978 auf diese Frage: „Ein Bergfilm ist für mich ein Film, dessen Handlung zu einem großen Teil in den Bergen spielt, wo Bergsteigen ein Teil der Handlung ist.“ Gut 80 Jahre, nachdem die ersten Bergfilme in den Berliner Kinopalästen Begeisterungsstürme entfachten und sich das Genre Bergfilm entwickelte, gibt es zwar noch die an den Anfängen orientierte Interpretation des Begriffs, andererseits hat die Wahrnehmung der Berge in Verbindung mit dem gesellschaftlichen Wandel zu einem viel weiter ausgreifenden Verständnis des Begriffs geführt: Essenziell ist zwar die

Fotos: Matthias Fanck, CFFilm Christoph Frutiger, CH

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Begegnung mit dem Berg, aber sie ist nicht auf die bergsteigerische Komponente beschränkt. Beim Bergfilm-Festival in Tegernsee zeigen die Preiskategorien des Wettbewerbs, in welchen thematischen Bereichen sich der Bergfilm heute bewegt: Neben der Darstellung bergsportlicher Aktivitäten („Erlebnisraum Berg“) stehen kulturelle und wissenschaftliche Aspekte („Lebensraum Berg“) sowie Landschaft und Umwelt („Naturraum Berg“) im Fokus.

pressionen von Arnold Fanck“ im Alpinen Museum in München, gestaltet auch die Ausstellung „Arnold Fanck – Pionier des Bergfilms: Regie mit Gletschern, Stürmen und Lawinen“ im Haus des Gastes in Tegernsee. Darüberhinaus sind im Filmprogramm zwei Werke von Arnold Fanck zu sehen: „Das Wolkenphänomen in Maloja“ (1924) und der große Klassiker „Stürme über dem Montblanc“ (1930). Das ist jene Art von Bergfilm, in dem die Regisseure den Bergen menschen-

Szene aus dem Film „Lightning Strike – Arwa Tower“ von Christoph Frutiger, Christine Kopp und Stephan Siegrist

teln weiterentwickeln – und er hatte Erfolg, denn sein „Nordwand“-Drama wurde im vergangenen Jahr in Tegernsee mit dem Großen Preis ausgezeichnet. Obwohl Produzenten und Regisseure in den letzten Jahren mehrfach Bergthemen für Kinofilme aufgriffen („Sturz ins Leere“, „Am Limit“) ist eine vergleichbar aufwändige Spielfilm-Produktion mit alpinhistorischer Grundlage im Programm 2009 nicht zu finden – Joseph Vilsmaiers Film über die Messner-Tragödie am Nanga Parbat kommt erst im Januar 2010 ins Kino. Bemerkenswert ist bei den Filmtrends, dass bei der Renaissance des Heimatfilms, etwa durch Marcus H. Rosenmüller, die Berge bisher keine Rolle gespielt haben. „Gott sei Dank“ werden sich all jene denken, die sich an diesen Irrweg des Bergfilms noch erinnern können. Wobei doch auch festzuhalten ist, dass der Heimatbegriff keineswegs verloren gegangen ist – nur taucht er heute eben nicht in kitschiger Form auf, sondern als moderner Wert.

Erlebnisraum Berg

Informationen zum Festival Karten für das Bergfilm-Festival gibt es für DAV-Mitglieder bis 20 Uhr für 6 Euro und ab 20 Uhr und am Sonntag für 7 Euro. Karten für die Schlussfeier inklusive Buffet sind für 13 Euro erhältlich. Karten und das Programmheft können Sie online unter www.bergfilm-festivaltegernsee.de oder www.muenchenticket.de oder telefonisch bei der Tourist-Information Tegernsee unter: 08022/18 01-61 oder –62 bestellen. Preview zum Bergfilm-Festival im Alpinen Museum: Die diesjährige Retrospektive des Bergfilm-Festivals Tegernsee ist dem legendären Bergfilmpionier Arnold Fanck gewidmet. Passend dazu und zur Studioausstellung im Alpinen Museum wird zur Preview Fancks Skifilm „Der weiße Rausch“ aus dem Jahr 1931 gezeigt. Michael Pause, der künstlerische Leiter des BergfilmFestivals, führt in das Thema ein. Interviewpartner ist der Arnold-Fanck-Enkel Matthias Fanck. Dienstag, 13. Oktober, 19 Uhr.

Exemplarisch lässt sich die Veränderung des Bergfilms beim diesjährigen Festival bewundern, ist doch die traditionelle Retrospektive Arnold Fanck gewidmet, einem der Begründer des Genres. Matthias Fanck, der Enkel des Filmpioniers und Kurator der aktuellen Studioausstellung „Rausch der Bewegung. Unbekannte Ski-Im-

ähnliche Züge verliehen: Der Berg ist der Feind, er tobt, der Berg ruft, der Berg muss von einem Helden bezwungen werden.

Tradition und Moderne An diese Bergfilm-Tradition wollte ganz bewusst Philipp Stölzl anknüpfen und sie mit modernen Stilmit-

Sigi Menzel vom Bayerischen Fernsehen, der in einem Sichtungsmarathon mit der Vorauswahl-Kommission alle in Tegernsee eingereichten 165 Filme begutachtet hat, meint zum diesjährigen Programm: „Diesmal bildet eindeutig die Kategorie ‚Erlebnisraum Berg‘, also alles, was unter ‚sportliches Tun, Abenteuer und Expeditionen‘ fällt, den Schwerpunkt.“ Genau in diesem Bereich erkannte Norman G. Dyhrenfurth 1978 in dem erwähnten Interview besondere Schwächen, „weil die Filme immer weniger nach ihrem künstlerischen Wert als vielmehr nach ihrem Inhalt bewertet wurden. Wenn zum Beispiel die Erstbegehung einer schwierigen Route gefilmt wurde, dann wird der Film aufgrund der alpinistischen Leistung beurteilt und nicht aufgrund der filmischen. Das Wichtige bei einem Bergfilm-Festival sind aber die Filme!“   o Michael Pause ist Redakteur und Moderator der Sendung Bergauf-Bergab und künstlerischer Leiter des Bergfilm-Festivals Tegernsee.

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Alpines Museum des DAV Ausstellungen Sonderausstellung n ungeheuer zauberhaft. Märchen, Sagen und Geschichten aus den Alpen Bis 21. Februar 2010

Foto: DAV-Archiv

Neue Studioausstellung n Rausch der Bewegung. Unbekannte Ski-Impressionen von Arnold Fanck In der Sammlung des Alpinen Museums wurden bislang unbekann-

te, als wertvolles Mappenwerk verlegte Sequenzen der Skifilme „Der weiße Rausch“ und „Das Wunder des Schneeschuhs“ des Bergfilmpioniers Arnold Fanck (1889-1974) gefunden. Die schönsten davon zeigt die Ausstellung über den Bergstei-

ger, Skifahrer und Filmer, ebenso wie Ausschnitte aus den Skifilmen und von Fanck hergestellte Spezialgegenstände wie zum Beispiel Ski mit darauf montierter Kamera. Bekannt wurde Fanck vor allem durch die Filme „Die weiße Hölle vom Piz Palü“ und „Der weiße Rausch“. 8. Oktober bis 7. März 2010

Ausstellungseröffnung und Buchpräsentation n Arnold Fanck. Weiße Hölle, weißer Rausch. Bergfilme und Bergbilder 1909-1939 von Matthias Fanck Der Arnold-Fanck-Experte und Enkel des Bergfilmers stellt sein neues Buch vor. Es begrüßt DAV-Vizepräsident Ludwig Wucherpfennig. Mittwoch, 7. Oktober, 19 Uhr Eintritt frei! Reservierung wird erbeten. Führungen n Führung durch die Dauerausstellung und Studioausstellung Samstag, 31. Oktober, 14 Uhr Gebühr € 4,- zzgl. ermäßigter Museumseintritt.

Veranstaltungen n Preview zum Bergfilm-Festival Tegernsee siehe Seite 90f. Dienstag, 13. Oktober, 19 Uhr n Lange Nacht der Museen Nächtlicher Ausflug in die Welt der Bergmärchen. Um 21, 22, 23 und 24 Uhr gibt es die „Kleinste Bühne der Welt“ zu sehen. Samstag, 17. Oktober, 19 bis 2 Uhr Gebühr € 15,-.

Erzählabende Gebühr € 5,-. Kinder € 2,-. Museumseintritt frei. n Unheimliche Begegnungen in den Bergen Von sonderbaren Wesen und geheimnisvollen Erscheinungen zu später Stunde. Sonntag, 4. Oktober, 11 Uhr n Die Wunderkerze – Eine abenteuerliche Winterreise Eine Familie gerät auf ihrer winterlichen Fahrt mit dem Pferdeschlitten in Gefahr. Sonntag, 15. November, 11 Uhr

Kinder im Alpinen Museum Anmeldung erforderlich n Stadt, Land, Fluss. Spiele zum Thema Kartografie. Freitag, 23. Oktober, 15 bis 17 Uhr Für Kinder von 8 bis 12 Jahren. Kursgebühr € 6,-. n Bergspitze. Eine Abenteuerreise in die Berge Mit einer selbst gemachten Ausrüstung geht es auf Tour. Mittwoch, 4. November, 11 bis 12 Uhr Für Kinder von 6 bis 10 Jahren. Kursgebühr € 6,-. Kinderveranstaltungen können gesondert gebucht werden. Information und Anmeldung Alpines Museum des Deutschen Alpenvereins Praterinsel 5 80538 München Tel.: 089/21 12 24-0 Fax: 089/21 12 24-40 [email protected] Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag, 13-18 Uhr Samstag und Sonntag, 11-18 Uhr

Sektionsspende an die DAV-Bibliothek

Die Sektion Universitätssportclub München hat die Bibliothek des Deutschen Alpenvereins mit einer überaus großzügigen Spende bedacht. Aus gutem Grund: Die Sektionsmitglieder sind begeistert vom großen Angebot an historischer und aktueller alpiner Literatur und dem freundlichen Service mit Sofortausleihe, Kopier- und Scanmöglichkeit und Recherchetipps. Die Spende kommt allen Besuchern der Bibliothek zugute: Einzigartige Schätze aus dem Bestand des Archivs wie die frühen Expeditionsfilme zum Nanga Parbat aus den 1930er Jahren können sie jetzt am neuen Medienarbeitsplatz ebenso ansehen wie sämtliche Filme des Bergfilm-Festivals in Tegernsee von 2003 bis heute oder

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Foto: DAV

Filme schauen und gemütlich schmökern

Archiv und Bibliothek des DAV enthalten das weltweit größte alpine Medienangebot. Link zur Recherche: www. alpenverein.de – Büchersuche oder www.historischesalpenarchiv.org. Kontakt: DAV-Bibliothek, Praterinsel 5, 80538 München, Tel.: 089/21 12 24-0, Fax: 089/21 12 24-70, bibliothek@ alpenverein.de Öffnungszeiten: donnerstags von 12-19 Uhr Buchrückgabe außerhalb der Öffnungszeiten über eine Bücherklappe an der Haustüre. Telefonische Erreichbarkeit: Dienstag, Mittwoch, Donnerstag 9-12 Uhr und 13.30-16 Uhr Fernleihe für Nicht-Münchner per Post. Bestellen im Web: Anmeldung unter bibliothek@ alpenverein.de mit Mitgliedsnummer, Anschrift und Geburtsdatum.

alpine Fernsehsendungen aus den 1990er Jahren bis 2005. Der modernisierte Lesesaal gibt Einblicke in wertvolle Archivbestände, wie den neu erworbenen Nachlass von Rudolf Peters, dem Erstbesteiger der Grandes-Jorasses-Nordwand, mit einzigartigen Bildern von der Besteigung. Im bequemen Sessel kann man zudem gut in Kletterzeitschriften blättern, Expeditionsberichten folgen oder Anregungen für die nächste Urlaubsreise finden. Die Handbibliothek des Lesesaals wurde außerdem um Bibliografien bekannter Bergsteiger erweitert und mittlerweile liegen die Berichte aller Achttausender-Erstbesteigungen in Originalausgaben auf.  ke

Hallenklettern

Das Buch zum Schein 2005 startete der DAV die „Aktion Sicher Klettern“. Herzstück sind die beiden Kletterscheine „Toprope“ und „Vorstieg“ – rund 70.000 sind mittlerweile ausgestellt worden. Seit Juli 2009 gibt es die Scheine als stabile Plastikkarte mit überarbeitetem und neu gestaltetem Begleitheft. Der Kletterschein „Toprope“ eignet sich für Kletteranfänger nach einem Kurs zum selbstständigen Topropeklettern, der Kletterschein „Vorstieg“ für Fortgeschrittene nach einem Kurs, der das selbstständige Vorsteigen mit dem dazugehörigen Vorstiegssichern zum Ziel hat. Auch Personen, die bereits klettern, aber keine Ausbildung genossen haben, können die Prüfung zum Kletterschein absolvieren und haben somit die Gelegenheit, sich sicherungstechnisch auf den neuesten Stand zu bringen. „Indoor-Klettern“ ist das offizielle Lehrbuch des Deutschen Alpenvereins zum Kletterschein und darüber hinaus eine gute Einführung in einen faszinierenden Sport, von der nicht nur Anfänger profitieren werden.  red

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Deutscher Alpenverein: Indoor-Klettern. BLV Verlag, München 2009, ISBN 978-38354-0564-6, € 16,95. Erhältlich im Buchhandel und im DAV Shop: www.dav-shop.de

Bayern- und alpenweit

Für jeden das richtige Ziel Wer in die Berge geht, hat vor allem zwei Ziele: auf wunderschönen Wegen die Natur erleben und auf einem aussichtsreichen Gipfel das Panorama genießen. Wenn dann noch eine gemütliche Hütte die Tour abrundet, gelingt ein einmaliges Wandererlebnis. Stefan Herbke stellt die 50 schönsten Wanderrouten zwischen Berchtesgadener und Allgäuer Alpen vor, von der gemütlichen Halbtagestour über kurzweilige Bergwanderungen bis hin zur anspruchsvollen Bergtour. Das Buch enthält eine CD-ROM mit allen Tourendaten zum Ausdrucken.  red

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Stefan Herbke: Die schönsten Gipfel Bayerns. Mit allen Tourendaten auf CD-ROM zum Ausdrucken. Südwest Verlag, München 2009, ISBN 978-3-517-08523-4, € 16,95.

Eine große Auswahl an alpenweiten Tourenvorschlägen samt kulturellen und historischen Sehenswürdigkeiten hat Thomas Wedel zusammengetragen. Herausgekommen sind 150 schöne und spannende Ziele in 15 Alpenregionen und acht Ländern – für jeden Geschmack, jeden Anspruch und jedes Wetter.  red Thomas Wedel: 150 Alpenausflugsziele. Bruckmann Verlag, München 2009, ISBN 978-3-7654-5153-9, € 19,95.

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Ticker

Bergsteiger-Biografien

Toni Hiebeler und Michl Dacher

Märchenfuchs als Erdzeichen

Foto: Johanna Stöckl

In Leogang im Pinzgau hat der Architekt Ulrich Stöckl die Konturen eines 25 x 30 Meter großen Fuchskopfs in die Landschaft gesetzt und damit das Märchen „Müllerfuchs vom Gerstboden“ am Originalschauplatz in Erinnerung gerufen. Der Fuchskopf ist ein Pinzgauer „Giaschdn“Zaun, ein traditioneller Flechtzaun. Weitere acht Märchen

warten auf eine Umsetzung in Erdzeichen – über Bepflanzung oder das Arbeiten mit Natursteinen und Holz. www.leogang-saalfelden.at

Gipfeltreffen in Dresden Vom 13. bis 15. November findet im Hörsaalzentrum der TU in Dresden das 6. Bergsichten-Festival statt. Prominente Gäste sind unter anderem Kurt Albert, Peter Habeler und Alexander Huber mit ihren Multivisionsvorträgen. Auch das Filmprogramm kann sich sehen lassen: acht Themenblocks mit über zwanzig Berg-, Ski- und Abenteuerfilmen. Rahmenprogramm: Bergsichten-Messe, Workshops, Bergsichten-Party und großes Zuschauergewinnspiel. Info und Kartenvorverkauf: www.bergsichten.de

Tür zu einer anderen Welt

Foto: Guenter Rauch

Der Allgäuer Künstler Guenter Rauch initiierte diesen Sommer das Berge und Grenzen überschreitende Projekt „PORTA ALPINAE“. Die mittlerweile zehnte in der

freien Natur installierte Pforte steht auf 1930 Metern unweit der Bergstation Höfatsblick auf dem Nebelhorn. An zahlreichen weiteren Orten sollen die Pforten den symbolischen Übergang in eine andere Welt der Mystik und Erhabenheit markieren: die Welt der Berge. Einige DAV-Hütten haben sich bereits beteiligt, das Projekt wächst. Aktuelle Infos: www.alpinien.de

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Das neue Toni-Hiebeler-Buch, das auch die wesentlichen Teile der Werke „Abenteuer Berg“ und „Zwischen Himmel und Hölle“ – die beiden Hiebeler-Bestseller der 1950er und 1960er – enthält, trägt den Titel „Kreativ, kritisch und visionär“. Weswegen? Kreativ: Nach den Jahren seiner „Sturm-und-Drang-Zeit“ stand Toni Hiebeler als Kletterer zwar nicht mehr in der ersten Reihe. Doch seine Idee „Eiger-Nordwand im Winter“ im Verbund mit Ausrüstungstüfteleien und -neuentwicklungen war 1961 revolutionär. Er kreierte nicht nur den berühmten „EigerTriplex-Schuh“, der lange Zeit das Nonplusultra fürs W interk letter n darstellte, sondern auch ein Leichtzelt. Auch bei der ersten Winterdurchsteigung der „Solleder“ (Civetta-Nordwestwand, 1963) brachte Toni seine wertvolle Erfahrung im wochenlangen Klettern bei Kälte, Schnee und Eis ein. Kritisch: Toni Hiebeler legte den Finger auf manche Wunde. Ob er die Flunkerei einer Eiger-NordwandDurchsteigung, die gar nicht stattfand, aufdeckte, Stellung bezog, wenn er Ungerechtigkeit oder Rufmord witterte (wie etwa im Hinblick auf Claudio Corti 1957) oder auch einmal den Alpenverein konstruktiv kritisierte – Hiebeler mischte sich ein, war unbequem, auch wenn er bisweilen übers Ziel hinausschoss. Visionär: Durch Hiebelers Mit-Initiative wurde der „Sicherheitskreis im Deutschen Alpenverein“ gegründet. Tonis größte Lebensleistung aber war, Bergsteiger international zusammenzubringen, mitsamt denjenigen, die hinter dem damaligen „Eisernen Vorhang“ lebten. Dies glückte ihm zehn Jahre mit seiner Zeitschrift „Alpinismus“, dem herausragenden deutsch-

sprachigen Bergsteigerblatt. Zudem darf er als hervorragender Botschafter des deutsch-österreichischen Bergsteigens in den Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg gelten. Horst Höfler: Toni Hiebeler – Kreativ, kritisch und visionär. AS Verlag, Zürich 2009, ISBN 978-3-90911156-5, € 26,80.

Vor 30 Jahren bestieg der Peitinger Michl Dacher (1933-1994) als erster Deutscher den K2 (8611 m). „Wilder Berg“ oder „Berg der Berge“ – der K2 hat viele Beinamen, die zeigen, dass er als der schwierigste Achttausender der Welt gilt. Dacher folgte 1979 der Einladung von Reinhold Messner, der über die von ihm ausgedachte „Magic Line“ den Gipfel bezwingen wollte. Am 12. Juli erreichten Dacher und Messner in Rekordzeit den Gipfel im Alpinstil – ohne Materialschlacht mit einem Heer von Sherpas, unzähligen Haken und künstlichem Sauerstoff. Für diese Pionierleistung in der Geschichte des Alpinismus hatte Dacher bereits zwei Jahre zuvor am Lhotse den Grundstein gelegt, als er als erster Mensch ohne zusätzlichen Sauerstoff dessen Gipfel erreichte. Michl Dacher war einer der bedeutendsten deutschen Bergsteiger seiner Zeit. Im August wäre er 75 Jahre alt geworden. Das Buch „Reiß mer’n nieder“ schildert anschaulich die K2-Expedition Dachers, aber auch seine weiteren Besteigungen von insgesamt zehn Achttausendern. Michl Dacher, der dementsprechend viel im Himalaya unterwegs war, unterstützte den Bau einer Schule in der Nähe von Kathmandu. Der Reinerlös des Buches kommt dieser Schule zugute, die von der Nepalhilfe Beilngries gebaut wurde.  red/hh Norbert und Gregor Herler: Reiß mer’n nieder. Michl Dacher – der erste Deutsche auf dem K2. Laibstadt/ Peiting 2009, ISBN 978-3-00027813-6, € 14,90 zzgl. € 3.- für Versand. Bestellung unter: www.k2-1979.de

Hans Rohn

Kartenkünstler Die Biografie des großen österreichischen Kartografen und Malers Hans Rohn (1868-1955) spricht nicht nur Alpenfreunde an, sondern auch alle, die ein Stück Kulturgeschichte der Donaumonarchie miterleben möchten. Fast vierzig Jahre lang schuf Rohn für den Deutschen und Oesterreichischen Alpenverein seine bis heute unübertroffenen und immer wieder neu aufgelegten Gebirgskarten. Gleichzeitig widmete sich Hans Rohn der Freilichtmalerei. Sein umfangreiches künstlerisches Werk wurde nun erstmals erforscht und veröffentlicht. Der Autor spannt dabei den Bogen von der nachbiedermeierlichen Genremalerei über den Stimmungsimpressionismus bis hin zum Jugendstil. Und er bewahrt eine kulturhistorische Persönlichkeit vor dem Schicksal, in Vergessenheit zu geraten. red

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Alpine Führer Der völlig neu gestaltete Alpinführer beschreibt nur noch „sichere und lohnende“ Routen für Hochtouren und Alpinwanderungen zwischen Breithorn und Fletschhorn. Damit verabschiedet sich der SAC vom Konzept der vollständigen Dokumentation aller Routen und beschränkt sich auf den Mainstream.  red Bernhard. R. Banzhaf, Hermann Biner, Beat Burgener: Alpinführer Walliser Alpen 4/5. Vom Theodulpass zum Simplon. SAC-Verlag, Bern 2009, ISBN 978-3-85902-290-4 € 36,-.

Der Alpenvereinsführer „alpin“ beschreibt die für Wanderer und Bergsteiger interessanten Aufstiege im Reich von Watzmann und Co. bis zum dritten Grad. Alle Beschreibungen wurden völlig neu bearbeitet und neu gegliedert: nach Wanderungen und Mehrtagestouren, Klettersteigen, Talwanderungen und Gipfelanstiegen – und anspruchsvollen unmarkierten Routen für Bergsteiger (s. S.18). red Bernhard Kühnhauser: Berchtesgadener Alpen mit Hochkönig. Alpenvereinsführer alpin. Bergverlag Rother, Ottobrunn, 2009, ISBN 978-3-7633-1127-9, € 22,90. Beide Bücher sind im DAV-Shop erhältlich: www.dav-shop.de

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