Wie Kinder sprechen lernen

Wolfgang und Jürgen Butzkamm Wie Kinder sprechen lernen Kindliche Entwicklung und die Sprachlichkeit des Menschen Inhalt Vorwort 1 Vorspiel Es be...
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Wolfgang und Jürgen Butzkamm

Wie Kinder sprechen lernen Kindliche Entwicklung und die Sprachlichkeit des Menschen

Inhalt Vorwort

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Vorspiel Es beginnt im Mutterleib Warum es »Muttersprache« heißt Die Lebenswelt des Ungeborenen wird erforscht Das Ungeborene hört mit Die Gunst der Stunde: Sensible Phase gleich nach der Geburt? . . . .

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Spracherwerb als Gemeinschaftsarbeit

/ODu, ich, wir und die anderen Sprache im Gesamt der Entwicklung Ichbewußtsein und Selbstbezeichnungen Das Bedürfnis nach Zugehörigkeit Verläßlichkeit der Menschen und der Dinge Spiegelbild und Empathie »Erziehung« kommt später Geborgenheit befreit Was Babies uns lehren Trotzen ist natürlich Braucht der Säugling den Vater? Das Einverständnis ungleicher Partner Die Gabe der Mitmenschlichkeit Kommunikativ-emotionale und sprachliche Intelligenz Sicherheit durch personale Bindung Die Besonderheit des sprachlichen Hörens Kategoriales Hören Frühe Verluste des Hörens Schibboleth oder Sibboleth - das ist hier die Frage Hören kommt vor dem Sprechen Frühe Zweisprachigkeit: Phase des Zuhörens Verzögerte Sprachentwicklung durch versteckte Hörprobleme . . . .

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VIII

Inhalt

/•) Unterwegs zur Sprache: Das erste Jahr Das Baby entdeckt seine Stimme Zwei Stationen: Vom Lallen und Gurren zum Silbenplappern Die elterliche Suggestionsmethodik: Vom Schrei zum Ruf Einstimmung, Übereinstimmung und Wechselseitigkeit Wiederkehr des Gleichen Vorbereitende Dressurakte Handeln und Sprachhandeln - das absichtsvolle Baby Sprechen: Die Fortsetzung des Tuns mit anderen Mitteln Du, ich und die Dinge: Vom Zeigen zum Zeichen Wer hat die Hauptrolle? Ständiger Wechsel in der Regieführung

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Weltbemächtigung durch Wörter (/Die Welt wird Wort Die ersten Wörter Die ersten Bedeutungen Einwortsätze Helen Kellers Gedankenblitz oder das Erlebnis des Bedeutens Leitmotivische Verknüpfung versus symbolische Gleichung Das symbolische Spiel: Legosteine als Geldscheine Die erste Lernexplosion: Wörter, immer mehr Wörter

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Das »Mutterische« nach Sprechbeginn: Eine Art Unterricht? Anpassung ohne grammatische Dosierung Vokabelhilfen, Trennhilfen und Lehrerfragen Das Prinzip der Mehrdarbietung Das Prinzip des doppelten Verstehens Was Eltern nicht leisten können Das »Mutterische«: Naturtatsache und Kulturleistung Das Prinzip Freude

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Kindliche Denkwelten 99 Arteigene Welten 99 Kulturwelten 100 Jean Piagets Erschließung des kindlichen Denkens 101 Fehlende Konstanzbegriffe und Konkretismus 102 Fehlende Oberbegriffe 103 Sprache muß sich erst durchsetzen 105 Die »knabenbringende Weihnachtszeit«: Kindliche Umdeutungen . . 105 Moralentscheidungen: Welches Kind war böser? 106 Die Ichbezogenheit bei Kindern 107 ... und bei Erwachsenen 110

Inhalt

IX

Wort- und Weltverständnis in Wechselwirkung Das allmähliche Fortschreiten von Wort- und Weltwissen Die »Tatsachen des Lebens« »Warum ist das Unkraut so un?« Kinder werden sprachklug »Kühne und doch richtige Wortbildungen« Zwischen Tradition und Originalität

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$)as Wort als Zeichen: Geniestreich der Evolution Natürliche und konventionelle Zeichen Die Herauskürzung der Bilder und Gesten Der Trick des Abbe Sicard Funktionserweiterung: Die doppelte Wurzel der Sprache Das Wort - Versinnlichung der Idee und Erfahrungsintegral Kumulative Wirkungen und Abstraktionsstufen Die neue Bildlichkeit der Sprache Erkenntnislust als Produkt der Sprache Namenzauber: Nacht und Magie der selbstgeschaffenen Symbole . . . Erfindung der Sachlichkeit

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Zwischenspiel: Kinder von einem anderen Stern?

Taubgeboren: Zum Spracherwerb gehörloser Kinder Emmanuelle Laborit und das Dogma der Lautsprachlichkeit Der Kardinalfehler: Üben statt Kommunizieren Sprache und Identität: Ich gebärde, also bin ich Aus den Augen, aus dem Sinn »Flüchtiger als Wind und Welle flieht die Zeit« Zeit-Wörter: Eine doppelte Erinnerungsspur Gebärden als Erstsprache: Reicher Zufluß der Wörter Sprechen und Hörverstehen: Gebärden und Sehverstehen Die Führbarkeit von Stimme und Hand Die Lautsprache als Zweitsprache Radikales Umdenken: Geben Sie Methodenfreiheit! Was soll man Eltern raten?

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Hauptsache: Verstehendes Zuhören. Spracherwerb trotz Sprechlähmung Christopher Nolan Der Kraftakt mit dem Stirnstab Christie Browns linker Fuß Ein »vulkanischer Drang nach Mitteilung«

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Das Rätsel des Autismus Autismus: Die vermauerten Fenster

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X

Inhalt

Wie Eulenspiegel beim Schuhmacher: Verstehensdefekte Die Papageienmethode und andere Sprachfallen »Botschaften aus einem autistischen Kerker« Das Selbstzeugnis einer erfolgreichen Autistin Geheimnisvolle Sprechblockade Spracherwerb im Zeitlupentempo Spracherwerb ohne Sprechen Schuldzuweisungen unangebracht

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Grammatische Sprache als Ursprung der Freiheit

Das Zweiwortstadium als Vorläufer der Grammatik Drei Aspekte der Sprache Keine Grammatik ohne Weltwissen Grammatikalische Mutmaßungen Kindlicher Telegrammstil Von den Rollen im Handeln zu den Rollen im Satz Vom Tuwort zum Verb, vom Urheber zum Subjekt Ein übergreifendes Prinzip: Abstraktion eines Typus Das Zweiwortstadium als »Protosprache« Der Sprachstand einer Zweijährigen Die Schrecken der deutschen Sprache - Achtung, Satire!

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Das Problem der vielen Formen: Der deutsche Plural als Exempel . 206 Auswendiglernen geht nicht: Die Zahlen 206 Wie man mit wenig viel erreichen kann 206 Grammatikalischer Entscheidungszwang 207 Auswendiglernen genügt nicht 209 Können statt Kennen 211 Fruchtbare Fehler und kreative Unordnung 212 Erwerb in selbstbestimmten Etappen 213 Beobachtung und Experiment 217 Vom Zweiwortstadium zur Grammatik Grammatik zwischen Bodenhaftung und Formenspiel Systematisches Experimentieren und Probierlust das Analogiespiel Syntaktische Keimzellen: Der fruchtbare Moment Die Produktivkraft der Präzedenzfälle Zergliederbare Sprache: Kopieren, variieren, neu kombinieren . . . . Ein Entwicklungsfahrplan für die Grammatik? Einmischung verbeten: Korrektur zwecklos Kinder: Wahre Esperantisten

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Inhalt

XI

Ein sinnreicher Trick: Grammatische Allzweckformen 234 Grammatische Lücken werden gefüllt: Satzgefüge 235 Die zweite Lernexplosion: Die Grammatik startet durch 238 Sprachliche Fertigteile: Blitzschnell verstehen, fließend sprechen . . 240 Freiheit und Phantasie als Errungenschaft grammatischer Sprache Vom Begriff zum Wort Vom Wort zum Begriff Der Moment des Verweilens Sprache und das Vor-Urteil der Gefühle Begriffspyramiden Warum Kinder mit sich selbst sprechen In Bildern denken Konstruierendes Lernen: Operationsfeld Sprache Befreiung des Denkens: Der »Neinsagenkönner« Beflügelung der Phantasie Grammatik als stützende Struktur »... der Güter Gefährlichstes, die Sprache« Schimpfen statt schlagen Feindesliebe - nur in der Sprache? Ich spreche, also bin ich Mensch Sprache und Weltbild - eine Anmerkung

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Vielfalt des Lebens und der Lebenswelten

Keins ist wie das andere Vielfalt als Prinzip des Lebens Vielfalt der Sprachen Vielfalt des Erwerbs: Von Mädchen und Jungen Von Geschwisterkindern Von Hochbegabten: Spracherwerb im Eilverfahren Die Verschiedenheit der Temperamente und Charaktere Das Schweigen der Anja-Kristin

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Die instinktive Verwurzelung und die Lehrbarkeit der Sprache . . . Gibt es eine kritische Zeitspanne für den Grammatikerwerb? Zu spät: Das Mädchen Genie und die verlorene Grammatik Gute Grammatik trotz geistiger Behinderung Sensible Phasen und Hirnphysiologie Funktionskreise: Das arbeitsteilige Gehirn Konvergenz von genetischem »Vorwissen« und Lernen Sprache als quasi-rationale Leistung

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XII

Inhalt

Der Mensch - ein Genie des Lernens Lernlust als natürliche Mitgift Weltempfänglichkeit und Weltergreifung des Menschen Macht ein Grammatikgen die Sprache kinderleicht? Die Muttersprache als Dechiffrierschlüssel für fremde Sprachen . . . Wider den Machbarkeitswahn - Warnung vor Sozialutopien

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Nachspiel: Pädagogik für Eltern

Zeit für Menschen, Zeit für Medien C\ Eine kulturelle Revolution: Das Fernsehen Fernsehen total und was man dagegen tun kann Ist nur der Mißbrauch schuld? Vorlesen und das Prinzip des Verweilens Vom Sinn der Märchen Anstiftung zum Selberlesen Entwicklungsschub durch Schriftsprache Lesen - der natürliche Ausweg für hochbegabte Kinder Sich vorlesen lassen Hörkassetten Besinnung

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Wie unsere Kinder verständig werden Die emotionale Grundlage geistiger Entfaltung Sich selbst fordern lernen Interessen ausbilden: Mit Kindern musizieren Durch nichts zu ersetzen: Das Gespräch Strategie und Taktik beim Miteinanderreden Mit Kindern philosophieren Auf das Kind hören

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Epilog

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Literaturverzeichnis

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Personenregister

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Sachregister

374

Abbildungsnachweis

378