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Wie durstig ist Ihr Schlepper? PRAXISTEST

Wir haben den Verbrauch von fünf 140 PS-Schleppern beim Pflügen gemessen. Es gab deutliche Unterschiede zwischen den Fabrikaten.

Es wurde zweimal mit Vollgas und einmal mit reduzierter Drehzahl gepflügt.

0,30 Claas Ares 697ATZ

U

John Deere 6820

m den Kraftstoffverbrauch eines Schleppers zu ermitteln, greifen viele Landwirte zu eigenen Bordmitteln: Mit vollem Tank starten, nach getaner Arbeit den Sprit wieder auffüllen und die verbrauchte Menge auf die Fläche oder Betriebsstunde umrechnen. Doch die Gefahr von Messfehlern ist bei dieser Methode recht groß: ■ Einige Tanks sind so zerklüftet geformt, dass sie sich oft nur verzögert und mit viel Schaumbildung wieder volltanken lassen. ■ Die Temperatur des Kraftstoffs variiert sehr stark und damit auch das nachgefüllte Spritvolumen. ■ Vergleicht man mehrere Schlepper, ist die Einstellung des angebauten Gerätes oft nicht identisch.

McCormick MTX135 New Holland TS135A Valtra T 140e

Übers. 2: Verbrauch pro Hektar

Übers. 1: Spezifischer Verbrauch 0,30

Der spezifische Verbrauch gibt an, wie viel Kraftstoff verbrannt wird, um eine Kilowattstunde am Zughaken zu erzeugen. Grafiken: Breithaupt

Spezifischer Verbrauch in l/kWh 0,32 0,34 0,36 0,38 0,40 0,42

Claas Ares 697ATZ John Deere 6820 McCormick MTX135 New Holland TS135A Valtra T 140e

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Wir wollten es genauer wissen und haben fünf Traktoren mit exakter Messtechnik ausgestattet. Die Messung hat das unabhängige englische Testinstitut Scarlett Spezifischer Verbrauch in l/kWh durchgeführt. Unsere TestkanResearch 0,32 0,34 0,36 0,38 didaten 0,40 0,42 0,44ca. 140 PS Leistung ansind mit gegeben. Alle Motoren entsprechen noch der Abgasnorm Tier 2. Mit Einführung der Tier 3 ab 1. Januar 2007 kann es Abweichungen beim Spritverbrauch geben. Weitere Messungen werden folgen. Jeder Schlepper musste jeweils einen Hektar pflügen. Den angebauten Pflug haben wir jeweils identisch eingestellt. Der Zukraftbedarf lag bei ca. 2 t und variierte um maximal +/- 0,2 t. Die exakte Einstellung des Pflugs wurde mit einem Zugkraftmessrahmen in der Dreipunkthydraulik überprüft. Eco-Fahrweise Vollgas Im Unterschied zur stationären Prüfstandsmessung hat der Feldtest den Vorteil, dass die Einflüsse von Motor, Getriebe und Reifen berücksichtigt werden. Man kann wirklich festellen, wie der Schlepper den Diesel in Zugleistung um-

0 0,44

2

4

Verbrauch in l/ha 6 8 10 12

Eco-Fahrweise

Verbrauch bei Vollgas und reduzierter Drehzahl Im Test haben wir jeweils mit Vollgas und mit reduzierter (sparsamer) Motordrehzahl gearbeitet. Bei Vollgas wurde so weit hochgeschaltet, dass der Motor auf 1 850 bis 2 150 U/min gedrückt wird. Die Schlepper fuhren dabei 6,8 bis 7,6 km/h schnell. Bei der sparsamen Fahrstrategie haben wir weiter hochgeschaltet, bis die Motoren im Bereich des niedrigsten spezifischen Verbrauchs liefen. Die entsprechende Drehzahl wurde uns von den Herstellern angegeben. Die Ergebnisse finden Sie in Übersicht 1 und 2. Der spezifische Verbrauch ist die einzig faire Messgröße, um den Durst von Schleppern zu vergleichen. Es handelt

Übers. 3: Flächenleistung pro Stunde 16

0

18

Claas Ares 697ATZ

Claas Ares 697ATZ

John Deere 6820

John Deere 6820

McCormick MTX135

McCormick MTX135

New Holland TS135A

New Holland TS135A

Valtra T 140e

Valtra T 140e

Vollgas Vollgas

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setzt. Immerhin stehen von 25 Liter verbranntem Kraftstoff nur ca. 5 Liter zum Ziehen zur Verfügung. Der Rest geht als Wirkungsgradverlust im Antrieb, als Wärme oder Schlupf verloren.

Eco-Fahrweise

Flächenleistung in ha/Stunde 0,2 0,4 0,6 0,8 1,0 1,2 1,4 1,6 1,8 2,0

Vollgas

Eco-Fahrweise

Die Unterschiede im Verbrauch pro Hektar weichen nicht sehr stark ab.

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top Technik Übersicht 4: Alle Daten auf einen Blick

Marke/Modell Nennleistung (kW) Vor-/Rückwärtsgänge Zugleistung, Vollgas (kW) Zugleistung, Eco-Fahrweise (kW) Gewicht Schlepper plus Pflug (t) Gew.-Verteilung vorne/hinten (%) Reifen vorne Reifen hinten Reifendruck vorne/hinten (bar) Gang bei Vollgas-Messung Gang bei Eco-Messung Drehzahl Vollgas (U/min) Drehzahl Eco (U/min) Fahrgeschwindigkeit Vollgas/Eco (km/h) Flächenleist. Vollgas/Eco (ha/h) Verbrauch Vollgas/Eco (l/h) Bruttoverbrauch inkl. Wenden Vollgas/Eco (l/ha) Nettoverbrauch ohne Wenden Vollgas/Eco (l/ha) spez. Verbrauch1) Vollgas (l/kWh) spez. Verbrauch1) Eco (l/kWh) Verbrauchseinsparung durch Eco-Fahrweise (%) Preis Testschlepper (E)3) Preis pro kW Zugleistung (E/kW)

bezogen auf die gemessene Zugleistung; 2) Verbrauch bei Eco-Fahrweise höher als bei Vollgas; 3) Preis bei Claas und John Deere ohne Fronthubwerk 1)

Claas Ares 697 ATZ 105 (ISO) 24/24 71,2 61,2 9,07 26/74 480/65 R28 600/65 R38 0,6/1,2 C2 C3 1 950 – 2 150 1 500 – 1 650

John Deere 6820 104 (ECE-R24) 24/24 65,6 60,3 9,15 24/76 540/65 R28 650/65 R38 0,5/1,0 B4 C2 1 850 – 1 950 1 600 – 1 700

McCormick MTX135 96 (ISO) 16/12 59,8 54,2 9,18 26/74 480/65 R28 600/65 R38 0,6/1,2 II 4 III 1 1 950 – 2 050 1 650 – 1 750

New Holland TS135A 100 (ISO)/2,200 16/16 61,4 59,1 8,94 26/74 480/65 R 28 600/65 R 38 0,6/1,2 9 10 1 900 – 2 050 1 600 – 1 700

107 (ISO)/1800 36/36 63,9 55,0 9,03 26/74 480/65 R 28 600/65 R 38 0,6/1,2 M IV 1 HI1 1 850 – 1 950 1 400 – 1 500

8,41/7,95

7,42/6,95

7,51/6,96

7,00/6,92

7,68/6,62

1,9/1,8 29,0/25,9

1,7/1,6 24,9/22,7

1,7/1,6 25,0/20,6

1,6/1,6 23,9/21,6

1,7/1,5 25,9/20,7

17,6/15,6

15,2/14,7

16,6/14,6

17,5/16,4

16,1/14,2

15,3/14,5

14,8/14,5

14,9/13,1

15,2/13,8

15,0/13,9

0,408 0,424

0,380 0,376

0,419 0,380

0,389 0,365

0,405 0,377

+ 3,92)

-1

- 11,5

- 6,3

-7

90 147 1 266 Bei der Eco-Fahrweise musste häufiger runtergeschaltet werden. Die gemessene Zugleistung war höher, als sie vom Hersteller angegeben wird. Möglicherweise hat das den Verbrauch beeinflusst.

85 521 1 303 Der Schlepper war mit drei Betriebsstunden nicht eingelaufen. Der Kraftstoffverbrauch wird von der Fahrstrategie nicht beeinflusst. Geringster spezifischer Verbrauch im Test gemeinsam mit New Holland.

82 807 1 384 Der Motor bietet in Kombination mit der achtstufigen Lastschaltung die beste Möglichkeit für die Eco-Fahrstrategie. Dadurch lässt sich der Geräuschpegel in der Kabine senken.

83 600 1 361 Bei der Eco-Fahrstrategie musste teilweise in den neunten Gang runtergeschaltet werden. Geringster spezifischer Verbrauch bei der Eco-Fahrweise. Bei niedriger Drehzahl macht das Getriebe teilweise Geräusche.

79 670 1 246 Der Motor ist auf 1 800 U/min begrenzt, läuft aber auch mit höherer Drehzahl. Bei der EcoStrategie sinkt der Motor teilweise auf 1 400 bis 1 500 Umdrehungen pro Minute und kann die Last nicht mehr ziehen.

sich um die Kraftstoffmenge, die verbrannt wird, um eine Kilowattstunde am Zughaken zu erzeugen. Beim spezifischen Verbrauch werden außerdem die unterschiedlichen Leistungen der fünf Testkandidaten berücksichtigt. Im Test war der Claas Ares mit 71 kW gemessener Zugleistung der stärkste und der McCormick mit 59,8 kW der

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schwächste. Bezogen auf die Leistungsangaben der Hersteller erreichten die Schlepper von John Deere, McCormick und Valtra etwa die erwarteten Zugleistungen. Nur der Ares war offenbar sehr gut eingestellt und zog etwa 9 kW mehr als bei der Nennleistung von 105 kW zu erwarten gewesen wäre. Die sparsamsten Schlepper im Test

Valtra T140e

waren der John Deere und der New Holland. Beide sind mit modernen Common-Rail-Motoren ausgestattet. Der TSA 135 A von New Holland verbrauchte bei Vollgas 0,389 l/kWh und bei sparsamer Fahrweise 0,365 l/kWh. Der JD 6820 kam bei Vollgas mit nur 0,380 l/kWh aus. Erstaunlicherweise ging der Verbrauch in der ECO-Strategie kaum zurück.

Wenn Sie Kraftstoff sparen wollen, müssen Sie die Motordrehzahl reduzieren.

Die optimale Fahrstrategie Vollgas 1800 – 2 000 U/min

Bis zu 2 l pro ha lassen sich sparen, wenn die Drehzahl reduziert wird. Die richtige Fahrstrategie beim Ackern hängt von der Motorcharakteristik und vom Getriebe ab. Um den Verbrauch zu reduzieren, müssen Sie zunächst die Motordrehzahl mit dem geringsten spezifischen Verbrauch ausfindig machen. Bei dieser Drehzahl sollte der Motor noch genug Reserven haben, um Belastungsspitzen abfangen zu können. Motordiagramme finden Sie in den Betriebsanleitungen Ihres Schleppers. Außerdem kön-

Die drei anderen Testschlepper schluckten bei Vollgas deutlich mehr. Besonders durstig war der MTX 135 mit 0,419 l/kWh. Er brauchte etwa

Die Zugleistung und der Verbrauch wurden während der Messungen aufgezeichnet.

Eco-Fahrweise 1400 – 1700 U/min

nen Sie sich die Motordiagramme der top agrarSchleppertests und OECDMessungen im Internet auf der Seite www.dlg-test.de ansehen. Ist die optimale Drehzahl bekannt, sollten Sie so lange hochschalten, bis der Motor die Drehzahl erreicht. Bei modernen Schleppern hilft dabei die Motor- und Getriebesteuerung. Automatisch wird bei wechselnden Belastungen der richtige Gang bzw. die optimale Übersetzung gewählt.

10 % mehr Dieselkraftstoff als der TSA 135 A. Bei verringerter Drehzahl waren der McCormick und der Valtra etwa genauso sparsam wie der John Deere. Eine Besonderheit haben wir beim Ares gemessen: Bei der Eco-Fahrweise stieg der Verbrauch über den Vollgaswert (0,424 l/kWh). Eine Ursache könnte die Wahl des Gangs und die Drehzahl von 1 500 bis 1 650 U/min sein. Das Drehmoment sinkt bei dieser Drehzahl relativ schnell ab, wodurch der Schlepper langsamer wird und der Verbrauch ansteigt. Ein völlig anderes Bild ergibt sich, wenn man den Verbrauch pro Hektar betrachtet. Bei Vollgas schrumpften die Unterschiede deutlich zusammen. Alle fünf Schlepper brauchten etwa die gleiche Dieselmenge, um einen Hek-

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top Technik

So haben wir gemessen 1. Schritt

Der Kraftstoffkreislauf des Schleppers (Vor- und Rücklauf) wurden an einen separaten Dieseltank mit 65 Liter Inhalt angeschlossen.

2. Schritt

3. Schritt

Mit ausgehobenem Pflug wurde die Gewichtsverteilung zwischen Vorder- und Hinterachse gemessen. Jeder Testschlepper wurde mit Frontgewichten so weit beschwert, dass ca. 25 % des Gesamtgewichts auf der Vorderachse lasteten. Aus vorherigen Tests ist bekannt, dass diese Gewichtsverteilung für einen Allradschlepper optimal ist.

Der Volldrehpflug wurde immer auf den gleichen Zugkraftbedarf eingestellt. Fotos: Pearce fenhersteller-Tabellen angepasst. Abhängig vom Schleppermodell lag der Druck in den Hinterreifen zwischen 0,5 und 0,6 bar sowie in den Vorderrädern zwischen 1,0 und 1,2 bar. Bei diesem Druck haben die Reifen das maximale Traktionsvermögen. Die Fahrgeschwindigkeit auf der Straße ist allerdings begrenzt.

zeichnet. Der milde Lehmboden auf der Testfläche war sehr homogen und die Einsatzbedingungen trocken. Derselbe Fahrer führte die Messfahrten zweimal bei Vollgas und einmal mit reduzierter (spritsparender) Motordrehzahl zwischen 1 500 und 1 800 U/min durch.

4. Schritt

5. Schritt

7. Schritt

Der optimale Reifeninnendruck wurde anhand der Rei-

Am Vorgewende wurde der separate Fronttank befüllt. Die Betankung erfolgte drucklos und mit einem kalibrierten digitalen Durchflussmesser, der maximale Genauigkeit bietet.

Nach dem Einsatz wurde der separate Tank wieder

6. Schritt Zwischen dem Hubwerk des Schleppers und dem Pflug wurde ein Dreipunktbock gekoppelt. In den Koppelpunkten sitzen Sensoren, die die Zugkraft messen. Mit einem Radarsensor am Zugpendel wird die aktuelle Fahrgeschwindigkeit gemessen.

Der Druck wurde nach den Reifentabellen eingestellt.

tar zu pflügen. Der MTX kam mit 14,9 l pro ha aus und der Ares mit 15,3 l/ha. Etwas größer waren die Abweichungen bei ökonomischer Fahrweise. Dabei hatte McCormick mit 13,1 l/ha den geringsten und Claas und John Deere mit 14,5 l/ha den höchsten Verbrauch. Dies ist allerdings nur die halbe Wahrheit. Denn ein Schlepper mit höherer Leistung braucht zwar mehr Kraftstoff, er

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Die fünf Testschlepper pflügten zwischen 30 und 35 Minuten mit einem Vierschar-Volldrehpflug. Die Arbeitsbreite war fix auf 2,25 cm eingestellt. Während des Pflügens wurden der Zugkraftbedarf, die Fahrgeschwindigkeit und die Zeit mit einem Computer aufge-

ist aber auch schneller mit der Arbeit fertig. Der Ares schaffte bei Vollgas pro Stunde z. B. 0,2 ha mehr als der Mc Cormick. Fazit: Wenn die Zeit keine Rolle spielt, kann man mit dem Mc Cormick auf 100 ha ca. 40 l Kraftstoff gegenüber dem Ares sparen. Wenn die Flächenleistung wichtiger ist, sollte man sich für den Ares entscheiden. Nimmt der Fahrer den Fuß vom Gas,

aufgefüllt. So lässt sich der Verbrauch exakt berechnen. Während des Tests wurde der Dieselkraftstoff konstant auf 20 Grad gehalten.

kann er sparsamer fahren. Der MTX 135 brauchte z. B. nur noch 13,1 l/ha gegenüber 14,9 l/ha bei Vollgas. Eine Einsparung von 1,6 E/ha bei einem Dieselpreis von 0,9 E/l. Beim John Deere zeigte sich genauso wie beim spezifischen Verbrauch, dass man mit der Eco-Fahrstrategie kaum Sprit sparen kann. Wenn der Fahrer mit reduzierter Drehzahl fährt, verliert er allerdings auch

Flächenleistung. Kein Fahrer geht gerne vom Gas und muss nachher länger arbeiten (s. nebenstehender Kasten). Bei den meisten Schleppern sinkt die Flächenleistung allerdings nicht besonders stark. Der TSA von New Holland erreicht bei verringerter Drehzahl sogar annährend die gleiche Flächenleistung wie bei Vollgas.

Flächenleistung kann sinken Anders beim Valtra. Er schafft 14 % weniger Fläche als bei Vollgas. Ursache ist die Eco-Version von Valtra. Der Motor dreht mit maximal 1 800 U/min, während die meisten anderen Schlepper eine Maximaldrehzahl von 2 300 U/min haben. Laut Valtra soll die Drehzahl bei der kraftstoffsparenden Fahrstrategie auf 1 400 bis 1 300 reduziert werden. Dann fehlen dem Sisu-Motor allerdings Leistungsreserven, wenn der Boden wechselt. Weil man mit dem Getriebe nicht so flexibel reagieren kann (nur dreistufige Lastschaltung), ist eine rasche Geschwindigkeitsanpassung nicht so leicht möglich wie bei den anderen Testkandidaten. Die Folge: Der Schlepper kommt schneller an seine Leistungsgrenze. A. Pearce, G. Hekkert, R. Lenge

Die Ergebnisse auf einen Blick Der Verbrauch pro Hektar war bei allen fünf Testkandidaten annährend gleich. Allerdings wichen die Flächenleistungen deutlich ab. Der Claas Ares war am schnellsten fertig (1,9 ha/h). Der New Holland TSA brauchte am längsten (1,57 ha/h). Gas wegnehmen und hochschalten senkt den Kraftstoffverbrauch. Die Höhe der Einsparung hängt vom jeweiligen Schlepper ab. Im Test sparte der Mc Cormick mit 11,5 % am meisten (ca. 1,8 l/ha). Beim John Deere hatte die Fahrstrategie keinen Einfluss. Der Fahrer fährt bei hoher und reduzierter Drehzahl immer sparsam. Weniger Flächenleistung ist der Preis für die Verringerung der Motordrehzahl. Der Unterschied hängt allerdings sehr stark vom jeweiligen Schlepper ab. Beim Valtra sank die Leistung deutlich um 0,2 ha/h (ca. 14 %). Dagegen erreichte der TSA von New Holland annährend die gleiche Flächenleistung (minus 1 %).

Der spezifische Kraftstoffverbrauch sagt aus, wie viel Dieselkraftstoff nötig ist, um 1 kW Zugleistung zu erzeugen. Hier gab es große Unterschiede zwischen den fünf Testschleppern. Die John Deere- und New HollandTraktoren mit Common-Rail-Motoren waren etwa 10 % sparsamer als der MTX 135 von McCormick. Einsparung und Zeitbedarf. Die Einsparung durch die ökonomische Fahrweise wird durch die geringere Flächenleistung teilweise aufgezehrt. Bei einem Dieselpreis von 0,90 E/l spart der sparsame Valtra-Fahrer etwa 1,71 E/ha und braucht dafür etwa vier Minuten länger (inkl. Wendemanöver). Kostet der Fahrer 15 E/h, muss sein Chef etwa 0,72 E/ha mehr ausgeben. Auch beim Mc Cormick sind die Verhältnisse ähnlich. Dagegen spielen die Einsparung und der größere Zeitbedarf bei den anderen Testkandidaten kaum eine große Rolle. Der Verbrauch sinkt kaum, und die Flächenleistung ist fast identisch.

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