Wie alles begann. Vier deutsche Start-up-Unternehmer teilen Ihre Erfolgsgeheimnisse

Wie alles begann Vier deutsche Start-up-Unternehmer teilen Ihre Erfolgsgeheimnisse Wie alles begann Die deutsche Gründerszene floriert und manchen S...
Author: Kerstin Lehmann
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Wie alles begann Vier deutsche Start-up-Unternehmer teilen Ihre Erfolgsgeheimnisse

Wie alles begann Die deutsche Gründerszene floriert und manchen Start-ups ist wirklicher Erfolg beschert. Doch wie fängt man so etwas an? Woher kommen die Ideen? Und wie überzeugt man Investoren? Wir haben vier Unternehmer zu diesem Thema befragt und sie standen uns Rede und Antwort. In den folgenden Artikeln gewähren sie uns einen Einblick in die Anfänge ihrer Erfolgsgeschichte. Sie erzählen uns von den Hürden, die sie zu überwinden hatten, den Erkenntnissen, die sie daraus gewinnen konnten.

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Ärmel hochkrempeln und einfach machen! Dominik Romer, adnymics GmbH Frei nach diesem Leitspruch baue ich gemeinsam mit meinen Mitgründern Florian Kaufmann und Dr. Markus Grimm seit zwei Jahren unser Start-up Adnymics in München auf. Als begeisterter Onlinebesteller echauffiere ich mich oft über die Flut an Flyern in den Paketen, die gefühlt wahllos beigelegt werden und doch nur im Altpapier enden, ohne dass sie eines zweiten Blicks gewürdigt werden. Es fehlt der Bezug zum Empfänger und die Flyer liefern kaum Mehrwert. Durch die Gründung einer Kommunikationsagentur, noch vor meinem Studium der Druckund Medientechnik, hatte ich umfangreichen Einblick in die Nutzung von Online-Daten zur gezielten Kommunikation und war mir sicher: Das geht besser! Ich habe mich gefragt, warum die erfassten Online-Daten des Kunden nicht genutzt werden, um persönlichere Paketbeileger zu gestalten, die den Kunden direkt ansprechen und ihm individuelle Produktvorschläge präsentieren. Eine erste Marktrecherche unter Münchner Versandhändlern zu sogenannten intelligenten Paketbeilagen erzielte eine große positive Resonanz. Die Idee zu Adnymics und Target Packaging war geboren. Ende 2014 gründete ich dann mit den Softwareentwicklern Florian Kaufmann und Dr. Markus Grimm das Start-up Adnymics, und wir entwickelten zugleich gemeinsam einen ersten Prototyp der intelligenten Paketbeilage. Darunter verstehen wir Produktvorschläge in Form eines

personalisierten mehrseitigen Paketbeilegers. Dieser spricht den Empfänger persönlich an und enthält auf ihn angepasste Gutscheincodes, Produktvorschläge aufgrund seines Kauf- und Surfverhaltens sowie gezielte redaktionelle Inhalte. Kunden eines Online-Händlers aus der Textilbranche erhalten so beispielsweise Tipps zu ihren jeweiligen Kleidungstrends. In der Anfangszeit des Start-ups wurden wir, neben der Finanzierung, besonders hinsichtlich der Entwicklung unseres dezentralen Drucknetzes und der Software gefordert. Aufgrund unserer individuellen Vorkenntnisse – Florians Erfahrung aus der IT-Security, Markus Wissen aus einigen Jahren selbstständiger Entwicklung von integrierten Systemen und meinem medientechnischen Hintergrund – konnten wir schon bald einen sinnvollen Prototyp auf die Beine stellen. Trotzdem sind wir hier relativ schnell an die Grenzen unserer bisherigen Erfahrungen gestoßen. Ein Grund hierfür war unter anderem, dass es keinen ähnlichen Ansatz im industriellen Umfeld gibt. Somit mussten wir doch einige Hürden nehmen und Räder neu erfinden. Doch langfristig hat es sich bezahlt gemacht, gerade in der Anfangsphase die entsprechende Sorgfalt an den Tag zu legen – die ausgereifte Technologie sowie der Innovationsvorsprung vor anderen Unternehmen beweisen es.

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Erst kürzlich konnten wir eine weitere, größere Finanzierungsrunde an Land ziehen, die wir unter anderem für die internationale Expansion nutzen werden. Die Investoren überzeugten wir besonders mit unserem starken Wachstum in 2016. Zudem ergatterten wir mit unseren intelligenten Paketbeilagen einen der begehrten Plätze im German Accelerator Tech-Programm in New York. Ziel des Programms ist es, Category Leader, also Spezialisten auf ihren jeweiligen Gebieten die Möglichkeit zu geben, diese Stellung auch weltweit auszubauen. Nachdem wir mittlerweile sehr überzeugend zeigen können, dass wir Marktführer im Bereich intelligente Paketbeileger sind, passen wir sehr gut in den Fokus des Programms und konnten somit die Jury von uns überzeugen. Aktuell ist die Internationalisierung unseres Start-ups der nächste logische Schritt, um weiter gesund zu wachsen.

Tipp: Always people first Was Spaß macht an einer Gründung, ist nicht nur ein Produkt voranzubringen, sondern auch das Team wachsen zu sehen. Deshalb gilt für uns: People first!“ Mit diversen kreativen Aktionen (wie beispielsweise Evi, unserer Feelgood-Managerin) haben wir sehr gute Resonanzen von unserem Team erhalten. Dies hat sich vor allem kulturell und motivierend ausgewirkt, sodass wir für uns dieses Learning behalten haben und versuchen, diesen Weg weiterhin beizubehalten. Dies hat mittlerweile auch Auswirkungen auf Bewerbungsgespräche, die wir führen. Denn inzwischen wissen wir sehr genau, wen wir wollen und wie diese Leute in unsere Unternehmenskultur passen. Unser Ansatz ist immer, eine gute Balance zwischen strategischen Herausforderungen und operativem Tagesgeschäft für unsere Mitarbeiter zu schaffen. Zusätzlich sind unsere Visionen, Werte und die Ziele aller Teammitglieder immer und transparent für jeden erkennbar. Dieses persönliche Learning von „product – people – revenue“ hin zu „people – product – revenue“ kann ich nur jedem Start-up ans Herz legen, denn: Ohne gute Mitarbeiter läuft einfach nichts! Dominik Romer

Mitarbeiter als Könige der Lösung Torsten Waßmann, Waßmann GmbH Diese Zielsetzung gab ich mir selbst, als ich das von meinem Vater gegründete Installationsunternehmen Waßmann in zweiter Generation übernommen habe. Ich bin daher nicht der klassische Start-up-Gründer, habe aber das Unternehmen nicht als solches Eins-zu-eins übernommen, sondern mir vorgenommen, es neu zu positionieren. Ganz konkret habe ich mir daher zu Beginn die Frage gestellt, wie man sich auf einem Markt mit vielen Anbietern mit dem eigenen Sortiment an Produkten und Dienstleistungen klar abheben kann. Aber der Reihe nach: Die Firma Waßmann gründete mein Vater vor 55 Jahren als ganz klassisches Dienstleistungsunternehmen im Heizungs- und Sanitärtechnikbereich. 2006/2007 begann ich nach meiner Lehre als Heizungsbauer und dem Abschluss der Ingenieurschule als Diplomingenieur für Versorgungstechnik, in das Unternehmen einzusteigen. 2009 zog sich mein Vater aus dem Unternehmen zurück und seitdem führe ich es auf einen neuen Weg: Waßmann verändert sich vom klassischen handwerklichen Sanitärbetrieb zum Serviceanbieter rund um Haustechnik. Dies beinhaltet Service, Wartung, Instandhaltung, Reparatur und auch Notdienste. Der Grund für die Neuausrichtung der Firma war, dass wir zu der Erkenntnis gelangt sind, dass eine Fokussierung auf die klassische Neubauinstallation nicht ausreicht. Es müssen bekanntlich auch vorhandene Gebäude gewartet und instand gehalten werden. Bei dieser Neuausrichtung war es zudem wichtig, sich aus

der Masse der Anbieter hervorzuheben. Dazu war die Positionierung mit einem unverwechselbaren Alleinstellungsmerkmal, unserer Präsentation als Dienstleister rund um die Haustechnik, wichtig. Das Resultat ist, dass wir heute in der Region als professioneller Service- und Kundendienstleister etabliert sind. Die Herausforderung bei der Neuausrichtung war, vom handwerklichen Denken ins ManagementDenken zu wechseln und auch mal Aufgaben abzugeben. Es war wichtig zu erkennen, dass wir als Unternehmen aus der täglichen Routine des Reagierens auf Kundenwünsche ausbrechen mussten, damit wir aus der Masse der Anbieter herausstechen. Dazu bildete ich mich selbst in den Bereichen Marketing und Unternehmenspositionierung und -führung weiter. Vornehmlich mussten wir weg von dem Gießkannenprinzip der Zeitungswerbung und der allgemeinen Werbung und hin zur Direktund Onlinewerbung. Mittels Büchern, Präsenzund Onlineseminaren bildete ich mich zudem in der Mitarbeiterführung weiter. Für uns sind die Mitarbeiter das A und O, denn sie repräsentieren uns beim Kunden und sind unsere „Könige der Lösung“. Unser langfristiges Ziel ist es, der klassenbeste Dienstleister für Haustechnik in der Region zu werden und unsere Unternehmensorganisation so zu entwickeln, dass unser Informationsfluss komplett über elektronische Medien und

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transparent funktioniert. Jeder unserer Mitarbeiter sollte im Bestfall von überall Zugriff auf alle Informationen haben, die er gerade braucht – auch beim Kunden. Im Idealfall ist der Techniker schon vor der Ankunft beim Kunden mit elektronischen Bauakten, Bedienungsanleitungen und Ersatzteilen versorgt. Meine Vision ist, dass so in 90% der Fälle vermieden werden kann, dass der Techniker noch einmal ins Unternehmen zurückfahren muss, sondern gleich alle nötigen Ersatzteile im Auto hat und sofort loslegen kann. Das macht nicht nur den Kunden zufrieden, sondern auch unsere Mitarbeiter.

Tipp: Step by step In der Phase unserer Neuausrichtung habe ich besonders gelernt, dass man nicht alle Ideen auf einmal umsetzen kann. Wichtig ist es zudem auch, die Mitarbeiter mit auf die Reise zu nehmen, sie stets informiert zu halten und ihnen auch einmal Aufgaben zu übergeben, denn man kann selbst einfach nicht alles wissen und können. Sollte man in eine Sackgasse geraten, darf man sich auch nicht scheuen, entsprechende Experten um Rat zu fragen. „Jede Zeit hat ihre Vorzüge. Fantastisch, was heute alles mit der Technik gemacht werden kann.“ Torsten Waßmann

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Freie Fahrt voraus Sven Lackinger, evopark GmbH Die besten Ideen entstehen, wenn man sich über etwas ärgert – auch unsere Geschichte beginnt so. Max, einer von uns Gründern, stand im Frankreichurlaub in einer langen Schlange an einer Mautstation und ärgerte sich, dass er nicht vorwärtskam, während andere mit einer Mautkarte einfach durchfahren konnten. Da kam ihm der Gedanke: Wäre es nicht toll, wenn man dieses Prinzip auch auf Parkhäuser in Deutschland übertragen könnte, um schnell und bargeldlos zu parken? Die Idee zu evopark war geboren. Wir vier, also Tobias Weiper, Marik Hermann, Maximilian Messing und Sven Lackinger, machten uns gleich daran, ein Konzept zu entwickeln. Nach dem Masterstudium gründeten wir evopark und funktionierten unsere gemeinsame WG zum Büro um. Es war eine komplexe Aufgabe, die technischen Voraussetzungen für ein digitales Parkerlebnis zu schaffen. Gemeinsam mit dem Systemhersteller haben wir intensiv an einer Lösung gearbeitet. Das Ergebnis hat die ersten Parkhausbetreiber dann schnell überzeugt. Das war ungewöhnlich, da die Mühlen in der Branche normalerweise langsam mahlen. Als das Produkt schließlich am Markt war, hatten wir die Illusion, dass direkt alle Endkunden begeistert sind. Wir mussten erst lernen, dass selbst bei einem grandiosen Produkt Marketingaufwand und viel Überzeugungskraft vonnöten sind.

Mittlerweile gibt es evopark in mehr als 20 Städten und unser Service wird von Parkhausbetreibern sehr gut angenommen – so gut, dass wir und unsere Mitarbeiter im Frühjahr 2016 aus der WG in ein „echtes” Büro ziehen konnten. So ein Umzug ändert natürlich den Arbeitsalltag und war ein wichtiger Schritt, damit sich auch ein größeres Team effizient arbeiten kann. Wichtig war, das Büro direkt etwas größer auszulegen, da für uns an erster Stelle steht, dass sich unsere Mitarbeiter wohlfühlen. Das nächste Mal würden wir allerdings erst einen Mietvertrag unterschreiben, wenn eine funktionierende Internetleitung besteht – wir mussten nämlich einige Wochen auf den Internetanschluss warten. Dann kam unser Auftritt bei „Die Höhle der Löwen” – das war sehr aufregend! Frank Thelen und Carsten Maschmeyer fanden evopark toll und machten uns das bis dahin höchste Angebot in der Geschichte der Sendung, das wir aber ablehnten. Das war eine schwere, aber richtige Entscheidung! Wir stehen 100% dahinter und sind sehr glücklich, mit der Porsche Digital GmbH im Juni einen starken Investor gewonnen zu haben. Hauptgrund für unsere Entscheidung gegen das Angebot war, dass die Vorstellungen bezüglich der Unternehmensbewertung zu weit auseinanderlagen. Es war eine aufregende Erfahrung und hat uns viel Spaß gemacht, evopark vor den Löwen und einem Millionenpublikum präsentieren zu können. Die Show bietet großartige Möglichkeiten für junge

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Gründer, ein Investment zu bekommen. Essentiell war unserer Meinung nach eine sehr gute Vorbereitung auf den Auftritt bei VOX. Nach unserem Erfolg, der Teilnahme an der Show und dem Umzug ins neue Büro leben wir vier immer noch in unserer WG zusammen. Das mag seltsam anmuten, zeigt aber auch, wie sehr unser Unternehmen zu unserem Leben dazugehört. Wir versuchen auch, den Zusammenhalt, den unsere Freundschaft ausmacht, auf unsere Mitarbeiter zu übertragen: Mithilfe von cloudbasierten Chatprogrammen, regelmäßigen Meetings und kurzen Dienstwegen können alle produktiv arbeiten, während ein rücksichtsvoller Umgang, tiefgehendes Vertrauen und gemeinsame Aktivitäten uns allen das Gefühl vermitteln, in einem Familienbetrieb zu arbeiten. evopark zählt mittlerweile 19 Mitarbeiter und über 20.000 Kunden, und wir hoffen, dass das erst der Anfang ist! Aktuell fokussieren wir uns darauf, interne Prozesse zu verbessern, was zu Lasten neuer Features geht. Das ist aber wichtig, damit wir weiter so schnell wachsen können und damit die „evolution in parking” – daher kommt nämlich unser Name – unaufhaltsam weitergehen kann.

Tipp: Hartnäckigkeit und ein klares Ziel zahlen sich aus „Wir haben gelernt, dass es viel mehr Möglichkeiten gibt, als man überhaupt umsetzen kann, und dass eine Fokussierung wichtig ist, um nicht im Chaos unterzugehen. Außerdem: Niemand wartet auf dich – du kannst nie davon ausgehen, offene Türen einzulaufen. Man muss schon hartnäckig sein.“ Sven Lackinger

Ein Geschäft, bei dem alle gewinnen Lars Györvari, carabica – fine coffee culture Schon während meiner Diplomarbeit über Fair Trade im Kaffeehandel habe ich meine Faszination für das Thema Kaffee entdeckt. Nach meinem Studium ging ich aber zunächst im Sales und Marketing für Start-ups andere Wege. In Firmengründungen habe ich mich durchaus wohl gefühlt: Ich hatte größtmögliche Autonomie und Gestaltungsfreiheit und konnte die Verantwortung teilen. Insgeheim träumte ich aber von einer eigenen Unternehmensgründung. Nur fehlte mir noch die zündende Idee. Die Ansätze dafür kamen mir in Gesprächen mit zwei Geschäftspartnern, die Kontakt zu einer kleinen, südafrikanischen Kaffeehauskette hatten. Zuerst dachten wir daran, diese nach Deutschland zu bringen, aber die Verhandlungen scheiterten an Themen wie Lizenzgebühren. Gemeinsam entschieden wir, etwas Eigenes im Bereich Kaffee eCommerce aufzuziehen. Es hat sich allerdings schnell herausgestellt, dass wir bei einigen Aspekten der Geschäftsentwicklung zum Teil stark voneinander abweichende Vorstellungen hatten, so zum Beispiel bei Inversus Outsourcing. Also haben wir im Dialog beschlossen, beruflich getrennte Wege zu gehen. Die Themen Kaffee und eCommerce ließen mich dennoch nicht los: Nach einer intensiven Planungs- und Entscheidungsfindungsphase startete ich carabica – fine coffee culture, meinen

eigenen Online-Shop für hochwertige, fair gehandelte Spezialitätenkaffees. Meine Learnings aus allen früheren Stationen waren im Rückblick die Voraussetzung dafür, dass ich den Schritt in die alleinverantwortliche Firmengründung gewagt habe. Als echte One-Man-Show fehlt mir natürlich oft die Zeit, alles so umzusetzen, wie ich es mir vorstelle. Der Webshop, das Sortiment, Etiketten- und Verpackungsdesign, Fotos für den Shop, Blogbeiträge und Social-Media-Posts, Newsletter etc. – ich habe manchmal das Gefühl, Tag und Nacht arbeiten zu können, und es wäre doch nie genug. Fachlich sehe ich mich als Allrounder, kann aber natürlich auch nicht alles. Ich bin zum Beispiel kein Programmierer. Deshalb habe ich nach längerer Recherche ein Shop-System gewählt, das Templates und ein Content-ManagementSystem bietet. Dafür brauche ich nur technische Grundkenntnisse, den Rest konnte ich mir, so wie auch Bildbearbeitung, selbst erarbeiten. Daneben habe ich natürlich noch Menschen in meinem Netzwerk, die meine Idee cool finden und mir bei bestimmten Themen unter die Arme greifen. Mein Bruder als Wirtschaftsinformatiker kann bei manchen technischen Fragen helfen. Ein Bekannter nutzt das gleiche Shop-System und wir unterstützen uns gegenseitig immer wieder bei Problemen.

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Das gleicht auch ein Stück weit die zweite Herausforderung aus – als bisher einziger Mitarbeiter und Chef fehlt mir hin und wieder ein Sparringspartner, mit dem ich meine Ideen diskutieren kann. Wenn ich persönliche Ersparnisse ins Marketing stecke, ist das einfach ein ganz anderes Gefühl, als in einer größeren Firma Budgetverantwortung zu tragen. Deshalb investiere ich sehr dosiert und verfolge genau die Ergebnisse, die ich daraus erhalte. Spannend finde ich die Möglichkeit, mich kreativ auszutoben, einfach Dinge auszuprobieren und zu beobachten, was passiert. Ein Beispiel dafür ist eine meiner Kundenbindungsmaßnahmen: Ich statte die Pakete mit persönlichen, handschriftlichen Nachrichten oder kleinen Überraschungen aus. Das geht gerade deshalb besonders gut, weil carabica noch nicht so groß und anonym ist wie viele andere Player im eCommerce. Die Danksagungen und Bewertungen in meinem Shop, auf Amazon und sogar teilweise per E-Mail und Anruf zeigen mir, dass es Maßnahmen gibt, die ohne große Investition deutliche Wirkung zeigen. Ich nutze also meine vermeintlich „schwächere“ Position als Stärke. Meine Kaffeebohnen beziehe ich nicht von Großimporteuren, sondern von kleinen, möglichst transparent arbeitenden Spezialitätenimporteuren, die – wenn möglich – direkte Importbeziehungen zu Kaffeebauern pflegen. Bei meinem Bio-Kaffee und Bio-

Kaffeekirschentee Cascara aus Peru arbeite ich beispielsweise mit einem Duo zusammen, das den Kaffee direkt hierher importiert. Einer sitzt in Peru, der andere hier in Deutschland. So kann ich genau nachvollziehen, was mit jedem bezahlten Euro passiert. Im Dorf der Kaffeebauern in Peru entstehen Schulen, und zum ersten Mal überhaupt wurde ein Zahnarzt angesiedelt: Am Ende profitieren nicht nur wir alle als Kaffeetrinker, sondern auch das ganze Dorf von der hohen Kaffeequalität. Natürlich will ich mit meinem Unternehmen erfolgreich sein – aber das Ziel heißt nicht Wachstum und Gewinn um jeden Preis, sondern ein echtes „Social Enterprise“ aufzubauen. Verbraucher werden bei uns immer sensibler für Themen wie Qualität statt Masse gepaart mit reinen Werbeversprechen, Nachhaltigkeit und ökologische Bilanz. Ich möchte immer größer werdende Impulse setzen, die zu einer positiven Veränderung beitragen. In Zukunft will ich natürlich wachsen – vielleicht mit eigener Rösterei und einem kleinen Spezialitäten-Café.

Tipp: Leidenschaft als Erfolgsgrundlage Es gibt Grenzen, aber viel mehr ist möglich, als wir oft meinen. Leidenschaft, gepaart mit gesundem Menschenverstand, der Bereitschaft, überdurchschnittlich viel (auch zeitlich) zu leisten und durchdachter Priorisierung im Alltag sind die Grundlagen für den Erfolg. Praktisch kann das bedeuten, die wichtigen Aufgaben täglich zuerst zu erledigen oder zu experimentieren, auch wenn alle sagen: „Es geht nicht“. Neben Leidenschaft ist Humor eine der wichtigsten Zutaten für eine erfolgreiche Umsetzung einer Geschäftsidee. Es läuft nicht immer alles glatt. Meistens tut es gut, auch mal über sich selbst zu lachen. Lars Györvari

Erfolg ist, was man daraus macht. Informationen zu Office 365 und dessen hilfreichen Funktionen beim Aufbau eines Unternehmens finden Sie unter office.com/business

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Diese vier Erfolgsgeschichten haben uns aufgezeigt, wie Mut, Leidenschaft und Hartnäckigkeit aus einer guten Idee ein profitables Unternehmen machen können. Wir haben von Herausforderungen erfahren, denen sich Unternehmer stellen müssen. Diese Erfahrungsberichte sollen Ihnen als Inspiration und Hilfestellung dienen, wenn Sie selbst Ihre Träume verwirklichen wollen. Sobald es an die genaue Planung und Umsetzung geht, stehen Ihnen zusätzlich die Produktivitätstools von Office 365 zur Verfügung. 11