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Wettbewerb und Internationale Wirtschaft 1. Einführung und Überblick 2. Handel und Märkte 3. Industriestruktur und Wettbewerb 4. Wettbewerbspolitik 5. Ursachen und Wirkungen internationalen Handels 6. Handelspolitik 7. Ausblick

Literatur: Krugman, P. R., Obstfeld, M., International Economics. Theory and Policy, 4. Auflage, New York 1997 Martin, S., Advanced Industrial Economics, Oxford 1993 Neumann, M., Wettbewerbspolitik. Geschichte, Theorie und Praxis, Wiesbaden 2000 Siebert, H., Aussenwirtschaft, 6. Auflage, Stuttgart 1994 Weitere Informationen: www.wiwi.uni-frankfurt.de/professoren/klump Wettbewerb und internationale Wirtschaft (WTIW: VVW 4)

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1. Einführung und Überblick

1.1 Handel und Wettbewerb als Gegenstand der ökonomischen Theorie • Handel dient der Überwindung von Knappheit • Wettbewerb verhindert Monopolrenten und fördert Innovationen • Ökonomische Theorie liefert sowohl unternehmensstrategische als auch wirtschaftspolitisch verwertbare Erkenntnisse

1.2 Handel und Wettbewerb als Gegenstand der Wirtschaftspolitik • Handelspolitik steht in engstem Zusammenhang mit der Entwicklung der ökonomischen Theorie (Merkantilismus, Physiokratie, Klassik) • Wettbewerbspolitik ist zentraler Bestandteil einer marktwirtschaftlichen Wirtschaftsordnungspolitik • Auf einem globalen Markt verschmelzen Handels- und Wettbewerbspolitik

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1.3 Beziehungen zu anderen Bereichen der ökonomischen Theorie • Geld und Währung • Wachstum und Entwicklung • Transformation und Integration • Verteilung und soziale Sicherung • Institutionenökonomik

1.4 Links • Bundeskartellamt (http://www.bundeskartellamt.de) • Monopolkommission (http://www.monopolkommission.de) • EU-Wettbewerbsdirektion (http://europa.eu.int/comm/competition/index_de.htm ) • Federal Trade Commission (http://www.ftc.gov/) • WTO (http://www.wto.org/) • Weltbank (http://www.worldbank.org/) • IMF (http://www.imf.org/) • UNCTAD (http://www.unctad.org) Verzeichnisse aller ökonomischen Institutionen weltweit: http://ideas.uqam.ca/EDIRC/

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2. Handel und Märkte

2.1 Bedingungen für Handel 2.1.1Partialanalyse: Absolute Preisvorteile 2.1.2Totalanalyse: Komparative Preisvorteile

2.2 Entstehung komparativer Preisvorteile 2.2.1Produktion, Produktivität und Kosten 2.2.2Komparative Kostenvorteile 2.2.3Einfluss des Wechselkurses 2.2.4Einfluss der Faktorpreise

2.3 Eigenschaften des Handelsgleichgewichts 2.3.1Spezialisierungsmuster 2.3.2Wohlfahrtseffekte des Handels 2.3.3Effekte von Handelsbeschränkungen 2.3.4Effekte von Monopolmacht

2.4

Erweiterungen und Grenzen der traditionellen Handelstheorie

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2. Handel und Märkte 2.1 Bedingungen für Handel

2.1.1Partialanalyse: Absolute Preisvorteile • 2 Marktgebiete (Inland und Ausland), ein homogenes Gut, vollständige Konkurrenz, keine Handelshemmnisse, einheitliche Währung • Unterschiedliche Gleichgewichtspreise: p1 ≠ p1∗ • Nachfrager auf dem einen Markt werden Güter auf dem anderen Markt nachfragen, solange der Marktpreis niedriger ist • Anbieter des einen Marktes werden Güter auf dem anderen Markt anbieten, solange der Marktpreis dort höher ist • Handel erhöht die Wohlfahrt (gemessen an der Summe aus Konsumenten- und Produzentenrente) auf beiden Märkten

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Ergebnis:

• Absolute Preisunterschiede für das gleiche Gut auf unterschiedlichen Märkten verursachen Handel:

> ∗ p1 > p1 p1 bzw. ∗ 1 < p1 < • Findet Handel zwischen unterschiedlichen Währungsräumen statt, wirken sich Wechselkursveränderungen unmittelbar auf die absoluten Preisunterschiede aus

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2.1.2 Totalanalyse: Komparative Preisvorteile • In einer Gesamtbetrachtung ist Handel nur dann sinnvoll, wenn Leistung und Gegenleistung sich entsprechen (double coincidence of wants) • Einem absoluten Preisvorteil auf einem Markt muss entweder ein Geldfluss oder ein absoluter Preisvorteil auf einem anderen Markt (eines anderen Gutes) gegenüberstehen. • Beispiel: p1 1 p∗2

Dann gilt auch: p1 p2 < p∗1 p2∗

oder

p1 p1∗ < p2 p∗2

Ergebnis: • Handel kommt dann zustande,wenn es komparativePreisvorteile in einem Marktgebiet gibt • Durch den Wechselkurs werden komparative in absolute Preisvorteile umgesetzt (sofern Devisenangebot und – nachfrage alleine durch die Handelströme bestimmt sind)

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2.2 Entstehung komparativer Preisvorteile 2.2.1 Produktion, Produktivität und Kosten • Mit 1 Produktionsfaktor (Arbeit) können 2 Güter hergestellt werden; es herrscht Vollbeschäftigung und vollständige Konkurrenz (Güterpreise entsprechen Grenzkosten) • Die Produktionsfunktionen sind linear, d.h. die Arbeitsproduktivität ist konstant • Konzept der Transformationskuve zur Darstellung der Produktionsmöglichkeiten • Grenzrate der Transformation misst die marginalen Opportunitätskosten der Produktion eines Gutes, sie hängen ab von den Arbeitsproduktivitäten in der Güterproduktion

2.2.2 Komparative Kostenvorteile • Unterschiede in den Opportunitätskosten der Güterproduktion zwischen zwei Marktgebieten schaffen komparative Kostenvorteile, die wiederum komparative Preisvorteile begründen • Komparative Kostenvorteile in der Güterproduktion eröffnen die Möglichkeit für Handel zwischen den beiden Gebieten • Handel erlaubt es beiden Gebieten, sich auf die Produktion des Gutes zu spezialisieren, bei der sie die relativ geringsten Opportunitätskosten aufweisen

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2.2.3 Einfluss des Wechselkurses • Durch Wechselkursanpassungen können komparative in absolute Preisvorteile umgewandelt werden

2.2.4 Einfluss der Faktorpreise • Wenn die Nominallöhne innerhalb eines Marktgebietes gleich sind, sind die relativen Güterpreise bei Autarkie unabhängig vom Lohnsatz und nur durch die relativen Arbeitsproduktivitäten bestimmt • Das Verhältnis der Nominallöhne in den beiden Gebieten muss sich (bei gegebenem Wechselkurs) innerhalb der Bandbreite bewegen, die durch die relativen Arbeitsproduktivitäten in beiden Gebieten bestimmt wird; ansonsten stellen sich keine absoluten Kostenvorteile für beide Gebiete ein

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2.3 Eigenschaften des Handelsgleichgewichts 2.3.1 Spezialisierungsmuster • Bei Vorliegen komparativer Kostenvorteile findet in der Regel eine vollständige Spezialisierung in beiden Gebieten statt • Zu beachten allerdings die Übereinstimmung von Exporten und Importen, die wiederum vom relativen Preisverhältnis nach Aufnahme des Handels bestimmt wird

2.3.2 Wohlfahrtseffekte des Handels • Im Totalmodell lassen sich die Wohlfahrtseffekte des Handels messen am Unterschied zwischen Produktions- und Konsummöglichkeiten • Die Wohlfahrtseffekte sind umso größer, je stärker das relative Preisverhältnis vor und nach Aufnahme des Handels differieren • Kleine Länder mit geringem Einfluss auf das internationale Preisverhältnis profitieren in der Regel mehr vom Handel als große Länder 2.3.3 Effekte von Handelsbeschränkungen 2.3.4 Effekte von Monopolmacht

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2.4 Erweiterungen und Grenzen der traditionellen Handelstheorie • Berücksichtigung weiterer Güter und weiterer Produktionsfaktoren • Rückführung komparativer Kostenunterschiede auf unterschiedliche Faktorausstattungen • Rückführung komparativer Preisunterschiede auf unterschiedliche Präferenzen der Nachfrager • Bestimmung der internationalen Preisverhältnisse aus Angebots- und Nachfragefaktoren

• Fehlende Erklärung intra-industriellen Handels • Fehlende Berücksichtigung der (positiven und negativen) dynamischen Effekte von Handel und Spezialisierung • Fehlende Berücksichtigung der Verteilungswirkungen von Handel und ihrer polit-ökonomischen Effekte

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Mögliche Anwendungen des ricardianischen Handelsmodells • Annahmen Marktgebiet B (Ausland) besitze absolute Produktivitätsvorteile bei der Produktion beider Güter ( a1 * > a1 und a 2 * > a 2 ). Marktgebiet A (Inland) besitze einen komparativen Kostenvorteil bei der Produktion des Gutes 2, da dieses Gut relativ produktiver hergestellt werden kann. Daraus resultiert bei vollständiger Konkurrenz, bei gegebenem Wechselkurs e und gegebenen Lohnsätzen w und w * ein komparativer Preisvorteil für Marktgebiet A bei Gut 2: a2 a2 * > a1 a1 *



p1 p1 * > p2 p2 *



w / a1 ew * / a1 * > w / a2 ew * / a 2 *

Um Handelsgewinne realisieren zu können, müssen die komparativen Preisvorteile auch in absolute Preisvorteile umgesetzt werden. • Anwendung 1: Wechselkursentwicklung Dollar-Euro • Anwendung 2: Lohngefälle im Euro-Gebiet • Anwendung 3: Innerdeutsche Währungsunion Wettbewerb und internationale Wirtschaft (WTIW: VVW 4)

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3. Industriestruktur und Wettbewerb 3.1 Messung von Marktmacht 3.2 Konkurrenz und Monopol 3.3 Oligopol 3.4 Zunehmende Skalenerträge 3.5 Produktdifferenzierung 3.6 Werbung 3.7 Innovationen 3.8 Unternehmenszusammenschlüsse

4. Wettbewerbspolitik 4.1 Leitbilder der Wettbewerbspolitik 4.2 Institutionen der Wettbewerbspolitik 4.3 Wettbewerbspolitische Erfahrungen

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3. Industriestruktur und Wettbewerb 3.1 Messung von Marktmacht • Abgrenzung des revelanten Marktes aus Sicht der Nachfrage Konzept der externen Interdependenz (Triffin): Güter mit hoher Kreuzpreiselastizität bilden einen Markt, Substitutionslücken zu anderen Gütern grenzen Märkte ab (aufwendig) Konzept des Bedarfsmarktes (Abbott, Arndt): Güter, die gleiche Grundbedürfnisse befriedigen, gelten als gleichartig und bilden einen Markt (Bewertungsspielräume) • Abgrenzung des revelanten Marktes aus Sicht des Angebots

Industriekonzept (Marshall): Anbieter von Gütern mit gleichen technisch-physikalischen Eigenschaften bilden einen Industriezweig Konzept der Produktionsflexibilität: Möglichkeit zur raschen Umstellung der Produktion bestimmt Größe eines Marktes

In der Praxis dominiert Bedarfsmarkt- und Industrie-konzept

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• Maße der horizontalen Konzentration auf einen Markt (bzw. in einer Branche) Umsätze der 3, 4, 5, 6, 8 größten Unternehmen am Gesamtumsatz eines Industriezweigs: C3, C4, C5, C6, C8... Oligopolvermutung für Mißbrauchsaufsicht nach § 22 GWB: C3>50% bzw. C5>66%

Herfindahl-Index der Konzentration: Berücksichtigung der unterschiedlichen Größen einzelner Anbieter: n

H = ∑ si2 i =1

Atomistische Konkurrenz Monopol

si → 0 ⇒ H = 0 si = 1 ⇒ H = 1

Gleichverteilung der Marktanteile von n Anbietern 2

1 1 H = n ⋅  = n n Ungleichverteilung der Marktanteile mit Varianz V H=

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1 + nV n

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• Marktzutrittsbeschränkungen als Gründe für Marktmacht politische oder rechtliche Beschränkungen Beschränkungen des Zugangs zu Ressourcen Beschränkungen aufgrund zunehmender Skalenerträge • Horizontale Konzentration als Zufallsprozess Gibrats Gesetz: Trotz konstanter Skalenerträge und freiem Marktzutritt kann es zu stochastisch bedingter Konzentration kommen, denn alle Unternehmen können mit gleicher Wahrscheinlichkeit wachsen. Wenn 1 Firma durch Zufall schneller wächst, hat sie in der nächsten Periode einen höheren absoluten Zuwachs. Die Größenverteilung der Firmen nähert sich langfristig einer logarithmischen Normalverteilung.

Mostallers Zufallsgesetz: Wenn die Erfolgschancen aller Anbieter auf einem Markt gleich groß sind, muß man annehmen, daß die Verteilung der Marktanteile dem Zufall folgt. Ein Vergleich der tatsächlichen Marktanteile mit denen, die rein zufällig zu erwarten wären, liefert Anhaltspunkt für mögliche Wettbewerbsbeschränkungen

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3.2 Konkurrenz und Monopol • Annahmen über Marktstruktur und Marktverhalten: Vollkommener Markt (qualitatives Merkmal): homogenes Gut und vollständige Information Zahl der Anbieter (quantitatives Merkmal): einer (Monopol) oder viele (Konkurrenz) Gewinnmaximierung der Anbieter durch Mengenpolitik bei gegebenen Nachfrage- und Kostenfunktionen

Gewinn

=

Erlöse −

=

Kosten



R

C

q ⋅ p(q )

=

∂G := G ′ = q ⋅ p′ + p − ∂q  

1 

= p1 −  ε





C′

= 0

C′

= 0

C (q )

Preiselastizität der Nachfrage:

ε := −

∂q p p ⋅ =− >0 ∂p q p′q

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(bei Normalverlauf)

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Konkurrenz: p = C ′

Monopolfall:

( ε → ∞ für jeden einzelnen Anbieter)

 1 p1 −  = C ′  ε

(Amoroso-RobinsonFormel)

Lerner-Maß der Marktmacht:

p − C′ 1 = p ε

Wohlfahrtsverlust durch Monopolmacht:

1  p − C′  1 pq WL =   pq = 2 p  2 ε

Gewinnmaximum eines preissetzenden Monopolisten?

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Marktstruktur – Marktverhalten – Marktergebnis – Ansatz

(Structure – Conduct – Performance bzw. SCP-Ansatz)

Beispiel für SCP-Ansatz:

Marktstruktur im Monopol: vollkommener Markt, 1 Anbieter

Þ Marktverhalten:

Gewinnmaximierung durch Preis oder Menge

 1 ⇒ p 1 −  = C ′  ε

Þ Marktergebnis:

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pM , qM , WL

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− Grundstruktur des SCP-Ansatzes: Kriterien der Marktstruktur:

• Zahl, Größe,Marktanteile

  • Grad der Markttransparenz   • Rechtliche oder technologische  Marktzutrittsbestimmungen 

Kriterien des Marktverhaltens (strategische Variable):

Kriterien des Marktergebnisses:

• Instrument e der Preis-,  Mengen-, Produktpol itik  • Werbeaufwa nd   • Risikoneig ung  • Innovation saktivität 

• Preise • Menge (Marktversorgung) • Kosten • Gewinnhöhe • Produktqualität • Kapazitätsauslastung

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3.3 Oligopol • „Dyopol“ als einfachster Fall des Oligopols: 2 Anbieter ( Q = q1 + q2 ), unendlich viele Nachfrager Preis - Absatz - Funktion: p = p(Q ) =

p(q1 + q2 )

Gewinn des Anbieters 1: G1 = p(q1 + q2 )q1 − C1 (q1 ) Gewinn des Anbieters 2: G2 = p(q1 + q2 )q2 − C 2 (q2 ) Oligopolistische Interdependenz: Die Angebotsentscheidung eines Anbieters hat Auswirkungen auf den Gewinn des Wettbewerbers:

 dq  ∂G1 = p − C1′ (q1 ) + q1 p′(Q ) ⋅ 1 + 2  = 0 ∂q1  dq1   dq  ∂G1 = p − C2′ (q2 ) + q2 p′(Q ) ⋅ 1 + 1  = 0 ∂q2  dq2  dq j dqi

mißt Reaktion der Mitwettbewerber. Bei

vollständiger Konkurrenz sind die qi sehr klein. Im

 

1 ε

Monopol ist q j = 0 und qi = Q ⇒ p 1 −  = C ′ . Oligopolsituation verlangt Annahmen über die erwartete Reaktion der Konkurrenten.

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• Cournot-Annahme (Cournot-Strategie): Anbieter i sieht Produktion q j als gegeben an:

dq j dqi

=0

• Kollusions-Strategie:

Die Oligopolisten treffen Absprachen über die gemeinsame Gewinnmaximierung Aufteilung des gemeinsamen Gewinns ist unbestimmt

• Bertrand-Strategie:

Die Oligopolisten betreiben Preiswettbewerb Durch gegenseitige Preisunterbietung sinkt der Preis auf das Konkurrenzniveau

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