WEST POINT FOR POLITICS

WEST POINT FOR POLITICS Die Akademisierung des politischen Managements 3 1 AUSZUG: Althaus, M. (Hg.) (2004 , 2001 ). Kampagne! Neue Strategien für W...
Author: Viktoria Hoch
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WEST POINT FOR POLITICS Die Akademisierung des politischen Managements 3

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AUSZUG: Althaus, M. (Hg.) (2004 , 2001 ). Kampagne! Neue Strategien für Wahlkampf, PR und Lobbying (S. 226–247). Lit: Münster/Berlin.

Die Rekrutierung und Ausbildung von Wahlkampfpersonal, Stäben, Beratern und Lobbyisten geht in den USA seit einem Jahrzehnt neue Wege: Universitäten bieten Studiengänge in politischer Kommunikation und Management an. Ihre doppelte Verantwortung: Neben technischem Wissen ethisches Rüstzeug zu vermitteln – und neues Wissen für die Praxis zu entwickeln. VON MARCO ALTHAUS

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ässt sich professionelles Politikmanagement im Hörsaal lehren? Immer mehr amerikanische Hochschulen sagen ja, und erstaunlicherweise haben sie dafür den Segen vieler Praktiker. Nach rund fünfzehn Jahren, in denen sich einschlägige Studiengänge in Washington wie in der politischen Provinz etabliert haben, ist die uralte Debatte am Abflauen. Der Grund ist einfach: Wo früher gute Kontakte und Erfahrungswissen reichten, verlangen politische Arbeitgeber heute technisches Spezialwissen.

Selbst skeptische Veteranen des Geschäfts sehen ein, dass man nicht alles on-thejob lernen kann. „Du kannst einem Basketballer nicht beibringen, wie er größer werden kann, aber du kannst ihm beibringen, wo und wann er springen soll“, meinte der Washingtoner Strategieberater und Meinungsforscher Bill Hamilton. „Spezialisierte Ausbildung macht aus dir keinen Seniorberater über Nacht, aber sie gibt dir eine Wissensbasis, die deine Lernkurve reduziert, wenn du raus ins Feld gehst.“1 Das beste Beispiel für die Akademisierung des Politikmanagements ist die kleine, feine Elite der Political Consultants. Ein dominantes Berufsfeld, aus dem sie sich rekrutiert, gab es nie und gibt es nicht. Typische Wahlkampf- und KampagnenbePeter Wendel und David Rabinowe (1999). „Political Education’s Coming of Age“. Campaigns & Elections Dezember/Januar: 22-29.

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rater sind ihre ersten Schritte in Kommunikationsberufen wie Werbung, Journalismus, Öffentlichkeitsarbeit gegangen. Andere suchten sich nach dem College einen ersten Job als Assistent eines Abgeordnete oder in der öffentlichen Verwaltung, manche bewährten sich in der Markt- und Verhaltensforschung, andere blieben für eine Weile in der Wissenschaft. Eine akademische Ausbildung haben sie fast alle, und knapp die Hälfte von ihnen setzt nach einem vierjährigen CollegeBesuch das Studium an einer Graduate School mit dem Ziel eines MasterAbschlusses fort – in solchen Lieblingsfächern wie Politik-, Verwaltungs- und Kommunikationswissenschaften sowie Journalistik, Public Relations, Soziologie, Psychologie, Jura. Der typische Political Consultant hat also nicht nur einen berufspraktischen Hintergrund in Kommunikation, Politik oder Verwaltung, sondern er hat an der Universität zuvor auch die entsprechenden Fächer studiert.2 fähig zu sein, sich in den Stuhl des Beratenden hineinversetzen zu können“, sagt die republikanische Medien- und Strategieberaterin Ladonna Lee von der Eddie Mahe Company in Washington. 3 Ein guter Berater ist derjenige, der nicht nur einen Rat geben kann, sondern auch weiß, wie der Rat praktisch umzusetzen ist. Viele Wahlkampfberater verweisen daher gern darauf, dass sie ihren Beruf von der Pike auf gelernt haben: nämlich zuerst als freiwilliger Wahlhelfer neben dem Studium. „Ich habe mich durch die Ränge hochgearbeitet ”, sagen sie nicht ohne Stolz. Allerdings darf dieses Redensart nicht darüber hinwegtäuschen, dass es hier nicht um eine kontinuierliche Angestelltenlaufbahn geht, mit der man innerhalb einer nach Kompetenzrängen gestuften Großorganisation aufsteigt. Karrieren verlaufen sehr sprunghaft. Aufstiegschancen sind gleichbedeutend mit beruflicher Veränderung und Ortswechsel. Es sei denn, ein Hochschulabsolvent wird direkt von einer nationalen Beraterfirma in Washington rekrutiert. Soweit überhaupt von einer Ochsentour durch die Provinz gesprochen werden kann, handelt es sich um kurze Engagements. Selbst die Tätigkeit in Parteizentralen oder im Stab eines Politikers ist meist nur auf wenige Jahre beschränkt. „Ein Berater zu sein heißt,

Je spezieller und technisch anspruchsvoller Teilaufgaben im Wahlkampf werden, desto unwahrscheinlicher wird es, dass ein Wahlkampfberater alle Funktionen einer Wahlkampagne einmal selbst in der Hand hatte. Ein zukünftiger Berater würde viele Jahre benötigen, bevor er einmal in leitender Funktion Organisator, Pressesprecher, Redenschreiber, Koordinator, Fundraiser und Manager gewesen ist. Selbst wenn er es gewesen wäre, hieße dies noch nicht, dass er wirklich gute TVSpots produzieren oder methodisch korrekte Umfragedaten erheben und auswerten kann. Ohne ein Spezialgebiet, für das man sich durch Studium oder Praxis qualifiziert hat, sind die Startchancen für eine Beraterkarriere gering. Vgl. die quantitative Erhebung in Marco Althaus (1998), Wahlkampf als Beruf. Die Professionalisierung der Political Consultants in den USA. Frankfurt am Main. 3 Alle Zitate aus Interviews des Verfassers in Althaus (1998), Wahlkampf als Beruf. Soweit nicht anders angegeben. 2

Ein Mentor, der sein Erfahrungswissen und Methoden weitergibt, ist fast so gut wie eine formale Lehrzeit. Der Demoskop Doug Schoen, dessen New Yorker Firma Penn+Schoen 1996 Präsident Clintons Wiederwahlkampagne begleitete, machte seine ersten Schritte unter der Schirmherrschaft des legendären Medienberaters David Garth. Er und sein Partner Mark Penn lieferten ihm neben dem Studium Umfragedaten für regionale Kandidaten: „David Garth hatte ich im Wahlkampf von New Yorks Gouverneur Hugh Carey kennen gelernt. Er sagte zu mir, hör mal, wenn du eines Tages mal selbst einen Laden aufmachen willst, schick ich dir gerne Klienten. Einen Mentor zu haben war sehr hilfreich für Mark Penn und mich, nicht nur der Kontakte wegen, die wir sonst nicht gehabt hätten. Sondern weil es uns eine Denkmethode gab – wie man eine Kampagne analysiert, wie man vorgeht.“ 4

Mentoren spielen eine wichtige Rolle.

Nicht immer ist dieser Mentor ein Wahlkampfberater. Manchmal ist er ein Politiker, manchmal ein Parteifunktionär, ein Wahlkampfmanager oder ein Universitätsprofessor, der nebenberuflich Politiker berät und seine Studenten empfiehlt. Das gilt für praktisch alle Sparten der Kampagnenberatung zu, für Organisationstüftler ebenso wie für Spendensammler und die Produzenten von TV-Spots. Politische Umfrageforschung hingegen ist, so drückt es der demokratische Demoskop Alan Secrest aus, „deutlich mehr Wissenschaft als Kunst“. 5 Kreativität und Kontakte allein führen nicht weit. Ohne eine lange Ausbildung in den quantitativen Methoden empirischer Sozialforschung und Statistik ist es nicht möglich, in diesem Arbeitsfeld zu bestehen. Dass Demoskopen mehr Zeit an der Uni verbracht hätten als andere Wahlkampfberater, ist zwar nicht belegt. Trotzdem sind Demoskopen viel stärker von den Sozialwissenschaften geprägt und verstehen sich eher als nüchterne Analysten denn als instinktsichere Macher. Politische Meinungsforscher veröffentlichen gelegentlich in wissenschaftlichen Fachzeitschriften, suchen eher den Kontakt zur Universität und engagieren sich häufiger an Hochschulen als Gastdozenten. Politik ist mehr Kunst als Wissenschaft.

Viele politisch engagierte Sozialwissenschaftler machen die Erfahrung, dass zur Beratung von Politikern mehr als wissenschaftliche Interpretationskünste, Computerund Methodenkenntnis gehören. Diese sind zwar unverzichtbar, aber sie sind auch so anspruchsvoll geworden, dass eine spezielle Hochschulausbildung fast zwingend geworden ist. Wahlkampfdemoskopie ist eine angewandte Wissenschaft, in der die Analyse zur Grundlage einer Empfehlung wird. Je mehr die Demoskopen auch als Strategieberater gefragt sind und sogar über Medientaktik mitentscheiden, desto wichtiger wird James Dwinell und Dan Levin (1986), „C&E Interview: Doug Schoen“, Campaigns & Elections 7.5: (November/Dezember): 26. 5 Andrea Spring (1993), „Alan Secrest: All in the Numbers“, Campaigns & Elections 14.5 (Oktober/November): 61. 4

das politische Wissen über die Eigendynamik von Wahlkampagnen und deren Organisation, in der die Ratschläge umgesetzt werden.

Das GSPM-Gebäude der George Washington University, Washington DC.

Wissenschaft für Kampagnen Wahlkampfberater berechnen ihre Honorare dafür, dass sie ihren Klienten ihr einschlägiges Berufswissen zur Verfügung stellen. Woher haben sie dieses Berufswissen? Die meisten Berater haben wohl Politik und Kommunikation studiert, aber sie haben nicht an der Universität gelernt, wie man Kampagnen plant und Wahlen gewinnt. Angeleitet durch einen Mentor, war ihre informelle Lehrzeit eher durch „learning by doing“, durch Versuch und Irrtum geprägt. Ihr Berufswissen ist größtenteils Erfahrungswissen, das sie nicht systematisch erlernt haben. Sehen die Berater in diesem Mangel an Systematik im Wahlkampf-Wissen ein Problem? Nur jeder fünfte Wahlkampfberater macht sich wirklich Sorgen um die Systematik des Fachwissen, kein Wunder angesichts der sehr pragmatischen, ergebnisorientierten Berufskultur. Solange sich auch mit „unsystematischer“ Beratung Wahlen und andere Kampagnen gewinnen und Millionen Dollars verdienen lassen, ist der Bedarf an Theoriegebäuden ziemlich gering. bedeutet eine solche Einstellung jedoch ein massives Hindernis. Denn wem die Systematik seines Fachgebiets einerlei ist, wird schwer davon zu überzeugen sein, dass man das Fach systematisch erlernen könne. Das ist jedoch die Voraussetzung für geregelte Ausbildungswege.

Für die Professionalisierung

Vor dem persönlichen Hintergrund vieler Berater ist verständlich, dass sie das Problem der Wissenssystematik nicht sehen oder nicht sehen wollen, erklärt der demokratische Berater Ralph Murphine, früherer Präsident der American Association of Political Consultants (AAPC). Am Anfang der Wahlkampfberatung habe das praktische Ausprobieren neuer Ideen und Methoden gestanden. Der akademische Weg sei für die ältere Generation noch nicht vorstellbar gewesen, denn sie habe ihre Tätigkeit erst definieren müssen: „Wir sind als Profession aus dem Nichts gekommen. Wenn man zurückschaut, war das bei allen neuartigen Tätigkeiten so. Als Henry Ford anfing, dachten die Leute noch nicht an Großkonzerne wie General Motors. Der Kerl baute einfach Automobile. Er studierte nicht an der Graduate School of Automobile Production. Er überlegte sich, was er tun wollte, und er tat es. So ist es auch bei uns. Unsere Branche ist darum heute noch voll mit Blendern und Bauernfängern, weil wir sie ja selbst erfunden haben.“ fällt unter den Praktikern recht unterschiedlich aus. Während vor allem Umfrageforscher die Nähe zur Wissenschaft suchen, trifft man bei anderen Wahlkampfberatern häufiger auf aggressive Ablehnung jeder Art von spezieller Hochschulausbildung. Sie wird für hinderlich, bestenfalls für irrelevant gehalten. Der republikanische Medienberater Jim Innocenzi erklärte Studenten der Graduate School of Political Management (GSPM) in einem Seminar über politische Werbung, das von einem Kollegen geleitet wurde: „Ich kann nicht glauben, dass die hier tatsächlich dieses Zeug lehren. Lasst mich das mal klarstellen: Politik ist ein People-Business. Was aus dir einen guten Berater macht, sind deine Instinkte. Das kannst du nicht in zwölf Seminaren lehren. Wenn ihr aus dieser Schule raus seid mit eurem akademischen Grad, dann wisst ihr nichts. Gar nichts. Vertraut einfach eurem Bauch.“ Die Akzeptanz des akademischen Weges

Innocenzis Äußerung ist wenig durchdacht. Selbstverständlich nutzt auch Innocenzis Firma die Daten der quantitativen und qualitativen Demoskopie als Entscheidungsgrundlage, testet Fernsehspots nach etablierten Methoden und betreibt demographisches Targeting für die Mediaplanung. Alle diese Instrumente stammen aus der sozialwissenschaftlichen Wissensbasis, auch wenn Innocenzi dies nicht wahrhaben mag. Wer in Innocenzis Beruf erfolgreich sein will, muss diese Instrumente verstehen und beherrschen. Wer daran nicht systematisch ausgebildet wurde, muss zumindest aus der praktischen Erfahrung schrittweise den Umgang mit ihnen lernen. Mit Bauchentscheidungen hat das wenig zu tun. für Nachwuchswahlkämpfer sind nach wie vor die Parteien. Sowohl die nationalen Parteizentralen wie viele einzelstaatliche und lokale Parteikomitees richten Seminare aus, in denen Kandidaten und ihre Mitarbeiter geschult werden. Hinzu kommen kommerzielle Angebote wie die des Washingtoner Fachverlags Campaigns & Elections oder der University of California, deren Ableger für Erwachsenenbildung in Davis seit 1984 jährlich Wochenendseminare unter dem Namen „Political Campaign Management Institute“ veranstaltet. Von einem akademischen Programm lässt sich allerdings kaum sprechen. Theoretische Die größten Ausbildungsträger

Bezüge werden hier nicht diskutiert. Selbst die praktischen Inhalte beschränken sich oft auf Faustregeln und Merksätze. Weder ist die Zeit vorhanden, diese Fertigkeiten durch Hausaufgaben oder Planspiele einzuüben, noch kann die Vielzahl der Details in einen konzeptionellen Zusammenhang gestellt und vermittelt werden. Für wissenschaftliche Reflektion ist dieser Unterrichtsrahmen überhaupt nicht geeignet. In einem Prospekt des UC Davis-Programms wird die Zielsetzung angegeben: “Die Vorträge entzaubern die Grundelemente einer professionellen Kampagne, geben wertvolle Tipps zu häufigen Fehlern, zeigen Trends auf und helfen Ihnen, ein Grundvertrauen aufzubauen, um Erfolg zu haben.“ Viel mehr ist an einem Wochenende auch nicht zu leisten. Das gilt auch für das frauenspezifische Seminarprogramm der „Women’s Campaign School“ der Yale University in New Haven, Connecticut, und das „Institute of Political Leadership“ an der University of North Carolina in Chapel Hill, ein Anhängsel des verwaltungswissenschaftlichen Fachbereichs und aufgebaut vom Ex-Wahlkampfberater Walter DeVries. Schließlich beteiligt sich auch Harvards Kennedy School Institute of Politics (IOP) mit sehr elitärem Anspruch mit Kurzkursen an Politiker-Weiterbildung und Fachdebatten über Wahlen und Kampagnen. Dass ein längeres Ausbildungsprogramm auch anspruchsvoller und systematischer ist, zeigt seit 1984 das Beispiel des Campaign Management Institute (CMI) an der American University in Washington. Gegründet von dem Demokraten Bill Sweeney und der Republikanerin Wilma Goldstein, vermittelt das überparteiliche Programm in zwei Wochen Grundlagen des Wahlkampfmanagements in einem akademischen Umfeld. Es wendet sich in erster Linie an eingeschriebene Studenten. Der Medienberater Rob Engle, heute Partner der Washingtoner Agentur Fenn King Murphy Communications und zuvor politischer Direktor des Democratic Congressional Campaign Committee (DCCC, zuständig für die Koordination von Wahlkämpfen im Repräsentantenhaus), besuchte als Student 1983 diesen Kurs. Er kam damals als Mitarbeiter eines Gouverneurswahlkampfes aus Illinois zurück und suchte zu seinem Master-Grad in Verwaltungswissenschaften eine Zusatzqualifikation, die nicht viel Arbeit machen würde. Engle verschätzte sich: “Ich kam gerade aus einem der heißesten Rennen der Saison und dachte, das würde ein schneller, leichter Kurs werden... Aber es wurde die beste Erfahrung meiner akademischen Laufbahn.“6 Engel war so beeindruckt, dass er sich später nebenberuflich als stellvertretender Leiter des Instituts engagierte. Aus solchen positiven Erfahrungen speist sich die zunehmende Akzeptanz für eine universitätsgebundene Ausbildung, die zumindest Basiswissen verschafft. gehört oder nicht, bleibt aber umstritten. Sieht man Wahlkampfberatung vor allem als angewandte Sozialwissenschaft oder als Tätigkeit, die mehrere Wissenschaften zum Paten hat, wird man diese Frage eher bejahen. Ihre Wissensgrundlage ist interdisziplinär. Das

Ob die Ausbildung an die Universitäten

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Maura Keefe und Edward Bannerman (1991), “Gonzo Goes to College: Campaigners Invade Campuses as the Profession Comes of Age”. Campaign 5.9 (September): 21.

Wissen etwa über Wahlverhalten oder Medienwirkung speist sich aus mehreren Disziplinen, nämlich aus der Psychologie, Politologie, Soziologie und Kommunikationswissenschaft. Zwar sind politische Entscheidungen stets auch mit Kreativität und vor einem Erfahrungshorizont zu treffen. Wahlkampf bleibt in vielem eine Kunst, aber sozialwissenschaftliche Systematik und Rationalität bestimmen mehr und mehr den Kurs. Jarol Manheim, Professor an der George Washington University, sieht die Wahlkampfberater als Anwender sozialwissenschaftlicher Forschungsergebnisse: „Mit der Zeit haben die Berater einen beträchtlichen Vorrat an Expertise in der Methodik, Theorie und Anwendung sozialwissenschaftlicher Forschung angelegt, und sie haben eigene Techniken entwickelt. Political Consulting ist angewandte Sozialwissenschaft, vermengt mit den historisch gewachsenen Künsten des Politikmanagements und der Propaganda. Es gibt immer noch Leute da draußen, die keine Forschungsergebnisse in den Prozess einer Kampagne integrieren. Aber man findet sie zunehmend in Firmen, wo das jemand anders tut und die Forschung schätzt.“ Dass Ergebnisse sozialwissenschaftlicher Forschung in die Arbeit der Berater einfließen, heißt natürlich nicht, dass alle Berater gleich gut damit umgehen können. Dies ist nicht zuletzt eine Frage der Aus- und Weiterbildung. von heute zu einem Berufseinstieg über ein Spezialstudium ist sehr unterschiedlich. Systematische Hochschulausbildung politisch relevanter Fertigkeiten und Methoden (wie Targeting, Redenschreiben, Auswertung von Umfragedaten, Medienstrategieentwicklung) hielten 48 Prozent der Berater in der PCS-Survey des Verfassers für einen guten Einstieg in ihr Berufsfeld, 31 Prozent verneinten dies, während 21 Prozent die Antwort offen ließen. Die Unsicherheit ist deutlich. Selbst Befürworter ergänzten ihre Antwort mit der Betonung von echter praktischer Erfahrung. Ein Berater bemerkte entsprechend, die Hochschulausbildung sei „ein guter Weg zum Einsteigen, aber nicht zum Machen“.

Die Einstellung der etablierten Berater

Immerhin: Grundsätzlich wird aber von fast der Hälfte der Befragten eingeräumt, dass der Nachwuchs seine Startchancen auf diese Weise verbessert. Weniger als ein Drittel lehnt diesen Weg ausdrücklich ab.

Anwendungswissen statt Theorie Welche Studienfächer bei Wahlkampfberatern vorherrschen, wissen wir: Es sind Politik-, Verwaltungs- und Kommunikationswissenschaften sowie Jura. Praxisnahe, interdisziplinäre Studiengänge sind stark vertreten. Dies ist kein Zufall: Sie sind für Studenten eingerichtet worden, die an einer berufsvorbereitenden oder berufsbegleitenden Zusatzqualifikation interessiert sind – nicht an einer Karriere in Lehre und Forschung. Praktische Problemlösungskompetenz, also Anwendung steht im Mittelpunkt. Daher nennen sich diese Studiengänge oder Institute häufig professional

program oder professional school, auch wenn sie traditionellen Fachbereichen angegliedert sind. Als Beispiel mag der Fachbereich Kommunikationswissenschaften der Cornell University in Ithaca, New York, dienen, die neben stärker wissenschaftlich orientierten Abschlüssen den Abschluss Master of Professional Studies anbietet. Die Hochschule verleugnet nicht ihren hohen akademischen Standard als Ivy-LeagueUniversität, umwirbt aber Leute, die sich mit „angewandter Kommunikationsplanung und –strategie“ beschäftigen wollen und betont, dass das Programm besonders auf Kommunikationsberufe außerhalb der Wissenschaft geeignet sei. sind sehr renommiert, so das für Kommunikationsmanagement der Annenberg Schools (University of Pennsylvania und University of Southern California) oder die als public policy bekannte Vermählung von Politik-, Wirtschafts- und Verwaltungswissenschaften. Die 1965 gegründete Kennedy School of Government der Harvard University ist wohl das bekannteste unter diesen Instituten, die seit den Sechziger Jahren aufblühten. Intellektuelle Exzellenz im öffentlichen Dienst ist ihr Auftrag. Ausbildungsziel ist der leitende Verwaltungsbeamte und Politikberater, der mit Hilfe von Methoden der Politikfeldanalyse, Datenaufbereitung und ökonomischen Entscheidungslehre möglichst rationale und effiziente Problemlösungen für die Regierenden entwickelt.

Einige dieser berufsnahen Studienangebote

Diese Studiengänge für wissenschaftliche Politikberatung entstanden vor allem während der Zeit der Reform- und Planungseuphorie unter den Kennedy- und Johnson-Regierungen. Etablieren konnte sich die interdisziplinäre Ausbildung vor allem durch die Anbindung an führende Universitäten wie Harvard, Princeton, Duke oder die University of Texas. Der Einfluss der namhaften public policy-Institute, die durchaus mit Verwaltungsakademien wie der französischen ENA oder anderen grande ècoles verglichen werden können, ist groß. So hatte etwa die Hälfte der Mitglieder von Präsident Clintons Kabinett Beziehungen zu Harvards Kennedy School – als Absolventen, ehemalige Stipendiaten, Dozenten oder Mitarbeiter. Zunehmend rekrutiert aber auch der privatwirtschaftliche Sektor an diesen Instituten. Auch Unternehmensberatungen, Finanzdienstleister der Wall Street und Konzerne haben Interesse an Hochschulabsolventen, deren analytische und quantitative Fähigkeiten außer Zweifel stehen. Die Vorbehalte gegen solche Eierköpfe sind in diesen Branchen erstaunlich gering. Ein Graduiertenstudium für den Bereich der politischen Kommunikation, Wahlkampf und Interessenvertretung reiht sich also ein in die jüngere Entwicklung von Spezialangeboten der US-Universitäten. Für eine klare Berufsvorbereitung eigneten sich die anderen Studiengänge nur begrenzt: Die traditionelle Politologie war zu theorielastig. Die Juristenausbildung ging an den technischen Anforderungen politischer Kampagnen völlig vorbei. Die PR-Ausbildung vernachlässigte die Fraugen politischer Organisation, Wahlanalyse und Finanzierung, weil sie sich an Journalistik und kommerziellem Marketing orientierte. Und auch Harvards Kennedy

School und ihre Nachahmer bereiten eher auf Regieren und Verwalten denn auf Kampagnen und parteipolitische Auseinandersetzung vor. allein für den politischen Prozess – ein „West Point for Politics“, wie es Robert Agranoff in Anlehnung an die prestigereiche Offiziershochschule der U.S. Army formulierte. Er sagte 1976 voraus, „in der nicht allzu fernen Zukunft ist es wahrscheinlich, dass eine Schule einen MasterGrad mit dem Schwerpunkt Wahlkampfmanagement anbietet.”7 Gefragt war eine Führungsakademie

Der Princeton-Politologe Stanley Kelley, ein Beobachter der Professionalisierung politischer PR bereits in den Fünfziger Jahren, war seit 1984 an der Entwicklung der Graduate School of Political Management (GSPM) beteiligt, an der sich 1986 die ersten Studenten einschrieben. In einem Werbebrief für die GSPM an seine Kollegen in der Wissenschaft unterstrich Kelley, dass bisher kein Studiengang eine adäquate Ausbildung für zukünftige Wahlkämpfer und Interessenvertreter gebe: „Ich bin sicher, auch Sie begegnen fähigen Studenten, wie ich sie regelmäßig in meinen Seminaren über politische Parteien habe ... Sie haben Pläne für eine Berufstätigkeit in der Politik. Aber die meisten Kurse in Politikwissenschaft, auch meine, sind nicht dazu konzipiert, den praktischen Interessen dieser Studenten entgegen zu kommen; ihr Hunger nach speziellem Wissen über die spezialisierten Künste moderner politischer Kampagnen oder des Lobbying wird kaum gestillt.“8 Es war jedoch nicht die GSPM, sondern die Kent State University in Ohio, die als erste im politikwissenschaftlichen Master-Studiengang 1983 einen Spezialisierungsschwerpunkt in Wahlkampf-Management einführte. Gelehrt wurde überwiegend von Politologie-Professoren, von denen einige selbst beratend tätig waren – vor allem Murray Fishel, ein Generalist und Trainer, der unter dem Firmennamen Grassroots Political Campaigns seit 1976 Kandidaten vor allem in Kommunalwahlen beriet. Fishel war auch der Hauptreferent der Kurzseminare an der UC Davis. Kent State stellte Fishels Programm allerdings Anfang der Neunziger ein.

In diesem akademischen Modell ist das Zertifikat in Wahlkampfmanagement nicht mehr als ein Anhängsel des Magisters in Politologie. Es ist für größere politikwissenschaftliche Institute in Kooperation mit Nachbardisziplinen einfach zu verwirklichen: Aus dem normalen Kursangebot werden Seminare zu empirischen Methoden, Innenpolitik, Wahlen, Medien, öffentlicher Meinung und politischer Psychologie zu einem festen Curriculum arrangiert. Hinzu kommen regelmäßige Vorträge und Workshops von Beratern, Parteimitarbeitern und Politikern, ein Pflichtpraktikum und eine einschlägige Examensarbeit oder Klausur. Wer Kontakte ins Rathaus oder zur Staatsregierung pflegt, kann ein solches Programm auch in Provinzstädten anbieten. Es muss nicht immer Hauptstadt sein. Robert Agranoff (1976) The Management of Election Campaigns. Boston: Holbrook: 469. Stanley Kelley Jr. (1987). Werbebrief für GSPM an Dozenten der Politikwissenschaft. New York (2. Januar): 1.

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Diesen Weg haben mittlerweile einige politikwissenschaftliche Fachbereiche eingeschlagen. Zu den Pionieren gehören die University of Florida in Gainesville (Programmbeginn 1985), die Georgia State University in Atlanta (1986) und die University of Akron in Akron, Ohio (1986). Auch Fachbereiche für Kommunikationswissenschaften gehen so vor, so der der University of Oklahoma in Norman. Hier wurde 1984 ein Political Communication Center eingerichtet, in dem Studenten ihren kommunikationswissenschaftlichen M.A. spezialisieren können. Am auf Kommunikationsstudien spezialisierten Emerson College in Boston ist ein Studium zum M.A. in Political Communication möglich, das von der Tageszeitung Boston Globe als „wahrscheinlicher Geburtsort für die Political Consultants der Wahlkampagnen von Morgen“ bezeichnet wurde.9 Ähnlich das Programm der Louisiana State University mit ihrer Manship School of Mass Communication in Baton Rouge; ihr Master-Programms profitiert von der Unterstützung von LSUAbsolvent und Clinton-Stratege James Carville, während die akademische Welt über die USA-weit allererste Möglichkeit der Promotion in politischer Kommunikation staunt. Die Suffolk University in Boston offeriert den „Master of Science“ in politischer Wissenschaft mit Kursen wie Fundraising, Wahlkampf, Redenschreiben und Lobbying. Sie wirbt für ihr Programm am Standort Beacon Hill (in unmittelbarer Nähe des Kapitols von Massachusetts) unter dem Motto „Politics is your life. Now make it your living.“ Einen christlich-konservativen Touch gibt die Robertson School of Government an der Regent University in Virginia Beach mit ihrem “Master of Arts in Political Management”. des Graduiertenstudiums bei diesen Angeboten bleibt erhalten. Die von Praktikern geleiteten und mit Übungen kombinierten Seminare machen nur einen kleinen Teil des Curriculums aus. Insofern steht die Problemlösungskompetenz nicht im Mittelpunkt, sondern bestenfalls gleichberechtigt neben den beobachtenden, erklärenden und normativen Perspektiven der Wissenschaft. Für eine professional school wie bei Juristen oder Medizinern ist hingegen das Gegenteil typisch: Die Grundlagenforschung, Theorie, historische und vergleichende Perspektiven haben es oft schwer, sich im Stundenplan (und in der Verteilung von Haushaltsmitteln) gegen die handwerklichen Veranstaltungen und Kernfächer der Ausbildung durchzusetzen. Doch der wissenschaftliche Charakter

Der Vorteil dieses Modells ist, dass parallel zur Ausbildung von Studenten und Dozenten Forschung betrieben wird. Auch der spezialisierte M.A. kann zur Promotion weiterführen, und die Fachbereiche bemühen sich um forschungsrelevante Einrichtungen wie wissenschaftliche Symposien und Archive. Das von einem Privatsammler gestiftete Political Commercial Archive an der University of Oklahoma etwa umfaßt mehr als 50.000 politische Fernseh- und Radiospots der letzten 50 Jahre – eine einzigartige Fundgrube. Der University of Florida stiftete ihr Absolvent und Gastdozent Bill Hamilton einen Großteil seiner Umfragedaten, Dokumenten und Rundfunkspots aus 25 Jahren Tätigkeit als demokratischer Mei9

Emerson College (1994). Graduate Studies in Communications Studies. Broschüre: 4

nungsforscher in Washington. Aus diesem Material wurde das Florida Institute for Research on Elections (FIRE) errichtet. Dass solche Studiengänge überhaupt errichtet wurden, lässt sich zum Teil aus den Lehr- und Forschungsinteressen der Akademiker erklären. Mit einem innovativen, praxisnahen Programm können sich bestehende Institute auch in der Öffentlichkeit profilieren, selbst wenn die Zahl der Lehrenden und Studenten klein bleibt. Ein wichtiger Grund für diese Programme war aber auch die wachsende Nachfrage nach speziellen Kursangeboten bereits auf der Grundstudiumsebene (Undergraduate). Der Praxisschwerpunkt des politikwissenschaftlichen Fachbereichs wurde bewusst als Alternative aufgebaut, erläutert der Politologie-Professor und Direktor des Wahlkampf-Programms an der University of Florida, Stephen Craig: „Der Impuls für dieses Programm kam ursprünglich von den häufigen Nachfragen von jungen Studenten im politikwissenschaftlichen Fachbereich nach mehr Praxis-Kursen. Obwohl wir bereits einen aufs politische Handwerk orientierten Kurs für fortgeschrittene Studenten hatten, erschien es uns so, dass ein komplettes Graduiertenprogramm noch mehr Sinn machen würde. Unsere Zielgruppe waren ursprünglich Undergraduate-Studenten unserer Uni, von denen viele eine Karriere in der Politik einschlagen und zunächst eine Juristenausbildung draufsatteln wollten.“ Wie Craig ausführt, hat sich die Relevanz des Studienprogramms bereits in der Platzierung seiner Absolventen erwiesen. Die jährlich fünf oder sechs Absolventen fanden bisher den Einstieg als Pressesprecher oder Referent von Politikern, stellvertretende Wahlkampfmanager, Analyst einer Meinungsforschungsfirma, leitende Mitarbeiter einer einzelstaatlichen Parteizentrale, Lobbyist – und eine Abgängerin wurde als jüngste Abgeordnete des Repräsentantenhauses von Florida gewählt. ist nicht zu übersehen, dass die Spezialisierungsangebote einiger Fachbereiche nur einen kleinen Beitrag zur Ausbildung von Wahlkampfspezialisten leisten. Vergleichbar mit großen professional schools sind solche Programme nicht. Die Bezüge zur Praxis sind schwach ausgeprägt. Zweifellos verfügen ihre Absolventen über ein solides Grundwissen über Wahlkampf und politische Kommunikation, aber kaum über systematisch eingeübte analytische und praktische Fertigkeiten. Bei allen Achtungserfolgen

Die University of Akron, Ohio, hat daraus ihre Lehren gezogen. Schon 1986 gründete sie das nach einem Landespolitiker benannt Ray C. Bliss Institute of Applied Politics, das anwendungsorientierte Veranstaltungen für Studenten und Öffentlichkeit sowie Forschung unabhängig vom politikwissenschaftlichen Fachbereich der Universität durchführt. Bis 1998 wurden dort bislang nur wenig bedeutende Kurszertifikate vergeben. Dann aber richtete die Hochschule den Studiengang zum „Master of Applied Politics“ in Zusammenarbeit mit den politik- und kommunikationswissenschaftlichen Fachbereichen ein. Er wendet sich explizit an solche Studenten, die beruflich in die Politik wollen. Die beiden Assistenzdirektoren des Bliss

Institute sind akademische Mitglieder des AAPC Committee on Education und suchen die Kooperation mit anderen Ausbildungsprogrammen. in diese Richtung kam von außerhalb der Universitäten. Neil Fabricant war Anfang der Achtziger Jahre ein in der politischen Landschaft des Staates New York bekannter Jurist, Politikberater und Publizist – ein Entrepreneur und ideenreicher Kopf, der mit verschiedenen landespolitischen Projekten von sich reden gemacht hatte. Er war Herausgeber des New Yorker Politmagazins Empire State Report und Direktor des öffentlich finanzierten New York State Legislative Institute, das er mit staatlichen Subventionen und Spenden von Stiftungen zu einem überparteilichen politischen Bildungs- und Forschungsinstitut ausbauen wollte. Zu diesem Zweck begann er, mit Politikwissenschaftlern und politischen Praktikern ein Konzept zu erarbeiten. Aus dem ursprünglichen Plan entwickelte sich die Graduate School of Political Management (GSPM). Die Anschubfinanzierung übernahmen zum Teil der Staat New York, zum Teil private Sponsoren, darunter der Ford-Konzern, Philip Morris, Gewerkschaften und Verbände wie die Lehrergewerkschaft National Education Association und der Ärzteverband American Medical Association. Der bisher ehrgeizigste Vorstoß

Die GSPM, bis heute die einzige Schule ihrer Art, wurde 1986 als unabhängige private Hochschule in New York staatlich anerkannt, kooperierte seit 1991 mit der George Washington University in Washington und ist seit 1995 als Fachbereich in diese private Hochschule integriert. Wo andere Studienprogramme höchstens ein Dutzend Studenten pro Jahrgang zum Abschluss bringen, führt die GSPM zwischen 60 und 80 jährlich zum akademischen Grad eines „Master of Arts“. Allein durch die Zahl ihrer Absolventen verändert sie die Landschaft. Der „Master of Arts in Political Management“ (M.A.P.M.) kann dort von Vollzeitstudenten in 12 bis 18 Monaten in acht Spezialisierungen erworben werden: Wahlkampfmanagement und Lobbying sind die ursprünglichen Schwerpunkte der GSPM gewesen. Hinzu kamen: das an Themen, Lobbyarbeit und Volksbegehren orientierte Issues Management; der Bereich Fundraising für die technisch und konzeptionell immer komplexere Spendenwerbung und Finanzierungspraxis; das Feld Corporate and Trade Association Public Affairs, eine Kombination aus Lobbying und PR für Unternehmen und Verbände; Meinungsforschung und quantitative Strategieentwicklung; „Public Policy and Politics“ als Studiengang mit individuell zusammengestellter Kursen aus anderen Fakultäten zu einem Politikfeld wie Gesundheitswesen, Verteidigung oder Umweltpolitik; sowie der Schwerpunkt politische Führung, der Managementaufgaben explizit aus der Perspektive von Kandidaten und Mandatsträgern vermitteln soll. Entsprechende Lehrveranstaltungen werden zum Teil von ehemaligen Politikern geleitet.

Als separat gegründetes und geführtes Programm unter demselben Dach führt zum „Master of Arts in Legislative Affairs“ (M.A.L.A.), der noch stärker auf Tätigkeiten auf dem Capitol Hill oder im Lobbying vorbereitet, aber dafür vor allem auf politikwissenschaftliche Kursangebote zurückgreift, die sich mit dem Kongress, vergleichender Parlamentslehre und den Gesetzgebungs- und Haushaltsverfahren beschäftigen. Schließlich bietet die GSPM Undergraduate-Studenten (besonders von Hochschulen außerhalb von D.C.) das Semester in Washington (SIW) als eine Art Schnupperstudium an. Die Gebühren sind hoch, viel höher als bei allen anderen genannten Hochschulen: Rund 27.000 Dollar streicht die (private) George Washington University für das Studium in den vorgeschriebenen zwölf Kursen ein. Neben den vielfältigen Stipendien und Sonderkrediten für eine Hochschulausbildung, auf die alle amerikanischen Studenten zurückgreifen können, bietet die GSPM eigene Stipendien und Jobs für studentische Hilfskräfte in Verwaltung und Forschungsprojekten. Begann die GSPM 1986 in angemieteten Räumen der City University of New York mit 29 Studenten, sind heute im Jahresschnitt rund 150 Studenten für den M.A.P.M., 35 für den M.A.L.A. eingeschrieben. Das Undergraduate-Programm SIW darf bis zu 70 Studenten aufnehmen. Inzwischen zählt die GSPM über 500 Absolventen. Laut GSPM Alumni Association arbeiten von diesen rund 200 im Raum Washington, der Rest in 34 Staaten – und auf fünf Kontinenten. wurde entwickelt, „um die Bedeutung der Politik in einer demokratischen Gesellschaft zu bestärken“, wie es in einer Informationsschrift der Schule heißt: „Anders als Schulen für Verwaltungswissenschaften, die Studenten auf eine Karriere im Staatsdienst vorbereiten, bildet die GSPM ihre Studenten in den modernen politischen Fertigkeiten aus, die nötig sind, um Interessen und Bürger zu organisieren, zu managen und ihnen eine öffentliche Stimme zu geben, in deren Namen der Staat handeln soll.“ Das Curriculum

Das Lehrangebot setzt deutlich auf die Vermittlung von politisch-rechtlichem Fachwissen und technisch-analytischen Fertigkeiten. Diese werden von der GSPM als zentrale Tätigkeiten einer Reihe von Berufen gesehen, die die Gründer der Schule etwas willkürlich unter der Bezeichnung political management zusammenfassen – Wahlkämpfer, Pressesprecher, Meinungsforscher, Partei- und Verbandsfunktionäre, Lobbyisten, Politiker. „Die Fertigkeiten und Technologie der modernen Politik haben eine gemeinsame Profession aus bestimmten politischen Tätigkeiten geformt. Wir haben den Begriff Politikmanagement gewählt, um diese Profession zu beschreiben”, heißt es in einer GSPM-Publikation. Unter den 41 Dozenten, die regelmäßig unterrichten, listet die GSPM gegenwärtig nur neun Wissenschaftler auf (von denen aber alle politische Praxiserfahrung haben). Dazu kommen zehn Lobbyisten, 14 Wahlkampfberater (Medienberater und

Demoskopen) sowie sieben Dozenten, die als Publizisten, bei Stiftungen oder im öffentlichen Dienst tätig sind. Unterrichtet werden schwerpunktmäßig Recherchierverfahren, Strategieentwicklung, Planung, Finanzierung, Budgetierung und Kontrolle von Wahl- und Sachkampagnen, Medienarbeit und politische Organisationslehre. Statt wissenschaftlicher Hausarbeiten sind Konzepte und Fallstudien in der Form von Memoranden anzufertigen. Die Rollen- und Planspiele sowie Computersimulationen sind Bestandteil der Didaktik. Die Studenten schreiben Pressetexte und Reden. Sie stellen parlamentarische Hearings, Pressekonferenzen auch außerhalb der Universität wirklichkeitsnah nach. Sie produzieren Wahlspots, politische Talkshows und Fernsehnachrichten in den universitätseigenen Studios oder führen eigene repräsentative Telefonumfragen durch. Keineswegs beschränkt sich die Lehre auf praktische Anleitungen, auch wenn die Mehrzahl der Kurse von (oft promovierten) Praktikern geleitet werden. Die Studenten werden in strategischer Denkweise unterrichtet. Gründer Neil Fabricant zog Parallelen zur Juristenausbildung. Das GSPMProgramm werde den Studenten “die Politik beibringen wie die law school den Juristen das Recht. Law school ist wie eine Religion. Was wir lehren wollen, ist eine strategische Denkmethode. Was das Denken steuern soll, ist ein Kosten-NutzenKalkül für jeden politischen Ansatz.“10 Sozialwissenschaftliche Lehrinhalte,

Theorien und Methoden ziehen sich durchs gesamte Curriculum. Die Studenten werden etwa an die Analyse des Gesetzgebungsprozesses und verschiedener Politikfelder, die Medien- und Medienwirkungsforschung, Inferenzstatistik, psychologische und soziologische Grundlagen der Wahlverhaltensforschung und Führungstheorien herangeführt. Quantitative Analyse und Computeranwendungen (Textverarbeitung, Tabellenkalkulation, Datenbanken, Internetrecherche, SPSS-Statistikprogramme) sind Pflichtfächer. Aber auch die unverzichtbaren normativen Fragen werden nicht nur im Pflichtkurs „Ethics and Political Management“ gestellt, sondern in vielen Kursen aufgeworfen. stellt die GSPM besonders heraus. Professionelle Kompetenz und Ethik sind im Selbstverständnis der GSPM, die sich als professional school versteht, zwei Seiten einer Medaille. Gründungspräsident Neil Fabricant führte im Startjahr aus: „Professionelle Standards von Kompetenz und ethischem Verhalten müssen als zentrale Imperative entwickelt und akzeptiert werden. Das Etablieren einer professional school ist der kritische erste Schritt dazu. Es wäre zwar leicht, nur gut ausgebildete Techniker zum Abschluss zu bringen. Aber wenn unsere Absolventen nur für ihre Fähigkeit bekannt würden, politische Siege zu erringen, ohne sich um ethische, moralische oder soziale Aspekte zu scheren,

Die ethische Komponente ihrer Ausbildung

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Jeffrey L. Pasley (1988). “Training America’s Next Generation of Political Hacks: The School for Scandal”. New Republic (4. Juli): 22.

hätten wir unsere Mission verfehlt. Die prestigereichsten Business Schools sind dafür heftig kritisiert worden.“11 Diese Sätze sind auch heute noch im Mission Statement der GSPM zu finden. Die GSPM stellt sich jedoch bewusst gegen die populäre wie oberflächliche Beschimpfung der Politik als unehrenhafte Tätigkeit. Stattdessen wird der Berufungsgedanke hochgehalten. Eine Informationsschrift der Gründungsjahre gibt in den Worten des englischen Philosophen Bernard Crick der Hoffnung Ausdruck, einen Beitrag leisten zu können: nämlich „zu der Aufgabe, das Vertrauen in die Tugenden der Politik als großartige und zivilisierende menschliche Tätigkeit wieder herzustellen“. Große Worte. Doch diese Philosophie und die Lehrinhalte der GSPM stießen in ihren ersten Jahren auf öffentliche Kritik. Vorbehalte äußerten nicht nur Praktiker, die weiterhin auf praktische Lehrjahre setzten statt auf akademische Ausbildung. Skeptisch waren auch Hochschulpolitologen,

die die Wissenschaftlichkeit des Curriculums anzweifelten. Auch die klassischen professional schools für Jura, Medizin und andere Disziplinen konzentrieren sich eher auf die spezialisierte Ausbildung denn auf die Vermittlung von Ergebnissen der Grundlagenforschung und Theorie. „Die Ausbildung der Professionals degeneriert fast immer vom konzeptionellen zum technischen Training“, stellte deshalb Edward Schneier fest. Auch sei im Gegensatz zu einem politikwissenschaftlichen Graduiertenstudium nicht zu erwarten, dass in GSPM-Seminaren die Prämissen des Wahlsystems diskutiert oder seine Legitimität einmal angezweifelt würde. Zum anderen bestünde die Gefahr, dass sich eine Schule wie die GSPM in einer methodischen Orthodoxie verfängt. Innovation könne nur durch Forschung erreicht werden. Der einzige Ausweg sei, einen Austausch zwischen der GSPM und den akademischen Nachbardisziplinen zu fördern. Edward Schneier forderte 1987 von der neugegründeten GSPM: „Es sollte eine Hauptaufgabe einer Professional School sein, die eigene Disziplin inhaltlich herauszufordern, auch wenn sie dafür ausbildet.... Die GPSM mag eine Rolle in diesem Prozess spielen, wie es die Politikwissenschaft nicht vermag. Aber ihre Fähigkeit dazu wird auf Dauer, meine ich, wahrscheinlich davon abhängen, ob Fächer wie die Politikwissenschaft mit ihr in Verbindung bleiben wollen. Das Feld ist zu wichtig, um es den Professionals zu überlassen.“ 12 In diese antielitäre und technikfeindliche Kerbe schlugen auch eine Reihe von Journalisten. „Politik ist zu wichtig, um sie in den Händen der Professionals zu lassen“, hieß es deckungsgleich in der New Republic 1988, deren Titelgeschichte (ausgerechnet zum Erscheinungsdatum 4. Juli, dem Nationalfeiertag) „The School for Sleazeballs: Training America’s future influence-peddlers, media manipulators, and political hacks“ das GSPM-Konzept frontal attackierte. Im Mittelpunkt der Kritik stand die Professionalismus-Idee an der „Schule für Schmutzfüße“ selbst: „Pro11

Neil Fabricant (1986). Werbebrief an potenzielle Charter-Sponsoren der GSPM, New York: 3. Edward V. Schneier (1987). „Is Politics a Profession? A New School Says Yes”. PS Political Science and Politics 20.3 (Herbst): 889-895.

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fessionalismus ist das Mittel, mit dem Professionals maximales Einkommen bei minimaler Verantwortlichkeit erzielen“, und genau dies sei das Gegenteil von demokratischer Politik zum Wohle des Gemeinwesens.13 auf diese öffentliche Anklage, die in der meinungsbildenden Presse Kreise zog. Das Gegenargument lautete: Die Entwicklung der politischen Technologie sei nicht mehr rückgängig zu machen. Die GSPM mache dieses Wissen jedoch öffentlich und erweitere den Zugang zur Technik, ohne den erfolgreiche demokratische Beteiligung für Kandidaten und Gruppen kaum noch möglich sei. „Die Gründer der GSPM“, schrieb ein erboster Neil Fabricant in einem Leserbrief an die New Republic, “stehen zu der Auffassung, dass die Verbreitung dieser Fertigkeiten über eine Handvoll von Beratern hinaus, die sie bisher hatten, unser bester Beitrag zu einer besseren Balance unseres politischen Systems ist.“ Der systematische Beitrag, den die GSPM inhaltlich wie pädagogisch zur politischen Ethik-Diskussion liefere, sei schließlich nicht zu unterschätzen. 14

Die GSPM reagierte heftig

Einige GSPM-Studenten waren über die Angriffe besonders verärgert: die Angehörigen von Minderheiten. Für sie ist die Schule ein neuer Weg in ein von weißen Männern beherrschtes Berufsfeld – und dies lag auch im Einklang mit der Zielsetzung der Schulgründer. So verteidigte einer der schwarzen Studenten sein GSPMStudium mit der Begründung: „Für Schwarze gibt’s kein Old-boy-network, um einen Job zu kriegen... Ich bin hier, um den Schwarzen mehr Macht zu geben.“ 15 Tatsächlich war bereits im ersten GSPM-Jahrgang im Herbst 1986 der Anteil von ethnischen Minderheiten und Frauen relativ hoch: Von 29 Studenten waren zwölf Frauen, zwei Schwarze und zwei Latinos. Zehn Jahre später waren unter den 85 Erstsemestern 34 Studentinnen, neun Schwarze und sogar sechs Ausländer. Das setzt sich bis heute fort. Auch international hat die GSPM an Attraktivität gewonnen: 15 Prozent der rund 200 eingeschriebenen Studenten sind Ausländer. und die Verbindung mit der George Washington University seit 1991 ist der GSPM bei der Platzierung ihrer Absolventen mehr als hilfreich gewesen. Nicht nur, weil die GSPM im neuen „Media and Public Affairs Building“ Zugriff hat auf eine Infrastruktur, von der politikwissenschaftliche Institute nur träumen können: Vollverkabelung mit Fiberoptiknetzen, ein kleines TV-Studio mit Produktions- und Regieräumen, Telekonferenz-Seminarräume, ein Center for Survey Research mit einem Dutzend Call-Center-Arbeitsplätzen nebst Interview-Software für eigene Telefonumfragen, Internet-Ausstattung in allen Seminarräumen, ein für Live-Übertragungen im Fernsehen ausgestatteter Hörsaal. Der Standort Washington

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Jeffrey L. Pasley (1988). “Traing America’s Next Generation of Political Hacks: The School for Scandal”. New Republic (4. Juli): 23. 14 Neil Fabricant (1988). „Management Problems“ (Leserbrief). New Republic (8. August): 6. 15 Jonathan Rowe (1988). „Getting a Degree in Political Nuts and Bolts“. Christian Science Monitor (o.D): 8.

Washington bietet ein informelles Netzwerk von Studenten und Lehrenden, das in alle Institutionen und Interessengruppen der Bundeshauptstadt hineinreicht. Regelmäßig kehren die Studenten zudem in ihre Heimatstaaten zurück, um dort in Wahlkämpfen zu arbeiten. Das GSPM Office of Career Programs vermittelt Hospitanzen in Kampagnen von Maine bis Kalifornien. Zahlreiche Studenten leisten Praktika bei Washingtoner Wahlkampfberatungsfirmen; einige erhalten Angebote für Dauerstellen oder übernehmen projektgebundene Aufgaben. Durch Seminare, Workshops, Konferenzen und Publikationen ist die GSPM auch außerhalb des Campus präsent, sogar im Fernsehen: Podiumsdiskussionen und andere Veranstaltungen mit Prominenten werden häufig vom Ereigniskabelkanal C-SPAN (ähnlich Phoenix im deutschen Fernsehen) übertragen. Zusammenarbeit und Kommunikation mit den Praktikern außerhalb der Schule stehen für den Dekan, den früheren Yale-Professor und Meinungsforscher Christopher Arterton, ganz oben. Ihren Anspruch auf Bedeutung im Feld des politischen Managements soll die GSPM mit der Erfüllung dieser Aufgaben unterfüttern: „Lob für gute Arbeit, Fortschreiben der Wissensbasis, wichtige Beiträge zur Diskussion beruflicher Standards und das Hochhalten gesellschaftlicher Anforderungen über den engen Bezugsrahmen einzelner Praktiker“ – so heißt es im Mission Statement. Insbesondere zu den Wahlkampfberatern und dem Berufsverband AAPC unterhält die GSPM enge Kontakte. Regelmäßige Gastvorträge von Beratern, gemeinsame Veranstaltungen mit der AAPC und Präsenz auf AAPC-Konferenzen sowie auf Seminaren des Fachverlags Campaigns & Elections binden die GSPM fest in die professional community der Wahlkampfberater ein. Die wachsende Vielfalt des Programms erweiterte aber die Perspektive. Bisher kamen Praktiker an die Schule, um die Studenten zu unterrichten; mittlerweile kommen Praktiker aber auch auf den Campus, um selbst unterrichtet zu werden. So hielt die GSPM 1995 zum ersten Mal eine zweitägige Orientierungsveranstaltung für neue Mitarbeiter von Abgeordneten ab, in der Dozenten und Absolventen in die Welt von Washington einführten. Auch dieses Konzept wird hochgehalten – wohl wissend, dass dies für Instituten wie Harvards Kennedy School nicht nur eine Kontaktbörse und Geldquelle, sondern erhebliches Renommee bei wichtigen Eliten sichert. sah die Bilanz nach zehn Jahren eher ernüchternd aus. Anspruchsvolle Forschungsbeiträge entstanden an der GSPM mangels wissenschaftlichen Personals und Finanzierung kaum. Zwar arbeiteten einige Studenten als wissenschaftliche Hilfskräfte an Fallstudien (vor allem im EthikBereich), doch langfristige, intensive Forschungsprojekte fanden an der Schule kein Zuhause. Nicht einmal Abschlussarbeiten trugen zu einer wissenschaftlichen „Datensammlung“ bei. Denn wie in vielen praxisorientierten Master-Studiengängen üblich, wird die Abschlussarbeit in der Regel durch zusätzliche Kurse und kleinere Hausarbeiten ersetzt. Das bedeutet für die Studenten keine Arbeitserleichterung, Auf der wissenschaftlichen Seite

doch damit können an der GSPM nicht einmal die bescheidenen Forschungsansätze von Examenskandidaten eine kumulierte Bedeutung gewinnen. Für eine Finanzierung und Betreuung von Doktoranden fehlt die Infrastruktur, die Geldmittel und das Personal, aber auch das Interesse. Studenten kommen nicht an die GSPM, um dort zu promovieren, sondern um sich für praktische Tätigkeiten zu qualifizieren. Solange die GSPM nicht wie andere professional schools Dozenten für reine Forschungstätigkeiten freistellen kann, wird der Ausstoß wissenschaftlicher Arbeit gering bleiben. Das Selbstverständnis als praktische Ausbildungsstätte und das Konzept eines überwiegend aus Gastdozenten bestehenden Lehrkörpers standen und stehen der weiteren „Verwissenschaftlichung“ des Studiums im Weg. Forschung wurde daher weitgehend den Patenwissenschaften des Programms überlassen. So wurde auch noch nicht der langgehegte Plan einer eigenen wissenschaftlichen Fachzeitschrift verwirklicht, die nach dem Vorbild anderer professional schools teils in Verantwortung der Studenten liegen könnte. Das Mindestmaß an Austausch mit Politik- und Kommunikationswissenschaften garantiert das von Jarol Manheim geführte Schwesterinstitut School of Media and Public Affairs (SMPA), das Tür an Tür zur GSPM liegt. Dort wird auch stärker wissenschaftlich geforscht und publiziert, obwohl der Schwerpunkt der Lehre bei Undergraduate-Veranstaltungen liegt (elektronische Medien, Journalismus, politische Kommunikation). Bisher hat der dort angesiedelte junge „Master of Arts in Media and Public Affairs“ nur ein halbes Dutzend Absolventen hervorgebracht. allerdings viel Boden gut gemacht. Die Pew Charitable Trusts dem finanzierten ab 1997 ein Forschungsprojekt zu den neuen Medien in der Politik: Das Democracy Online Project.16 Es bewertet Websites von Kandidaten, Parteien und Verbänden, führt Online-Befragungen und Konferenzen durch, bietet seine Forschungsergebnisse in der „Digital Democracy Databank“ Presse und Bürgern als verfügbares Archiv an und ist Mitglied der von der Regierung bestellten National Task Force, die die Weiterentwicklung der Internet-Nutzung im politischen Raum fördern soll. Dabei werden kritische Themen wie mangelnder PC-Zugang sozial schwacher Bürger oder Fundraising via Internet nicht ausgespart. Die GSPM hat im Forschungsbereich

Im Januar 2000 begann das Campaign Finance Policy Forum mit Geldern der Joyce Foundation und dem Ziel, Reformvorschläge für das in Misskredit geratene Wahlfinanzierungssystem zu entwickeln. Unterstützt von der Corporacion Andina 16

Die Stiftung der Pew Charitable Trusts engagiert sich als Sponsor wissenschaftlicher Projekte, die sich mit demokratischer Praxis beschäftigen. Sie finanzierten auch das Forschungsprojekt „Improving Campaign Conduct“ des Campaign Management Institute am Center for Congressional and Professional Studies der American University. Herausgekommen ist dort etwa die Studie Campaign Warriors: Political Consultants in Elections, herausgegeben von James A. Thurber und Candice J. Nelson (Washington: Brookings 2000).

de Formacion, entwickelte die GSPM das „Program on Governability and Sustainability of Democracy“: Denn häufig wechseln Leute aus Mittel- und Südamerika für ein Studium an die GSPM, und Dozenten betreuen seit Jahren Wahlkampf- und politische Bildungsseminare in der Region für die jungen Demokratien in der Region. Für ihr besonderes Engagement wurde die GSPM mit dem „Premio de Americas“ im November 1999 vom Centro Interamericano de Gerenecia Politicia in Miami, Florida, ausgezeichnet. Schließlich ist die Schule auch Mitglied des renommierten Wahlforschungsverbundes CSAE (Committee on the Study of the American Electorate). Die Weichen sind also gestellt, damit die GSPM auch qualitativ weiter wachsen und sich auch in der wissenschaftlichen Forschung behaupten und profilieren kann.

Perspektiven für Brüssel und Berlin für Kampagenprofis in den USA kann bislang keinesfalls die Rede sein – schon deshalb nicht, weil es keinen definierten Wissenskanon für das Berufsbild politische Kommunikation oder Management gibt. Dieser ist auch nicht willkürlich festzusetzen. Von einer vereinheitlichten Ausbildung

Immerhin haben auch die Public Relations in den Vereinigten Staaten Jahrzehnte gebraucht, um verbandsoffizielle Ausbildungsempfehlungen offiziell festzulegen: Die erste Bibliographie amerikanischer PR-Literatur erschien 1957, aber bis zur Einsetzung eines Ausschusses der Public Relations Society of America, der die Literatur-Datenbank Public Relations Body of Knowledge Abstracts entwickeln sollte, vergingen dreißig Jahre. Erst 1990 wurde dieser von Praktikern und Akademikern verfasste Katalog veröffentlicht. Daran arbeiten sich die Funktionäre und Hochschullehrer ab; die meisten Berufstätigen ignorieren das Bemühen. Es ist nicht damit zu rechnen, dass die politischen Berufsfelder weniger Zeit für diese Selbstdefinition benötigen als die kommerziellen Öffentlichkeitsarbeiter. Auch sind die PR-Ausbilder immer noch weit von der Standardisierung ihrer Studienabschlüsse entfernt, zumal der weitaus größte Teil der PR-Lehre nach wie vor im undergraduate-Bereich stattfindet, also den höheren akademischen Ansprüchen des Graduiertenstudiums nicht genügt. Dass es überhaupt schon eine Reihe von Master-Abschlüssen in politischer Kommunikation, Management und Wahlkampf gibt, ist also bereits ein klares Zeichen für eine gewisse akademische Reife dieser Disziplinen und ein ebenso klares Zeichen für voranschreitende Professionalisierung der Berufsausbildung. Es ist aber völlig offen, ob diese Mitte der Achtziger Jahre geschaffenen Studiengänge je die Akzeptanz erreichen werden, auf die etwa Graduiertenprogramme in Verwaltungswissenschaften und public policy zählen können. Vor 30 Jahren galten auch die public policy schools noch als neumodische, exotische Erscheinungen. Ebenso

wie die heute sehr gefragten Business Schools mit ihrem „Master of Business Administration“ (MBA), deren Absolventen übrigens weit weniger bei mittelständischen Unternehmen als bei Großkonzernen Karriere machen. Aber selbst bei diesen kann nicht einmal entfernt von Ausbildungsmonopolen gesprochen werden, wie sie die law schools und medical schools de facto besitzen. Was die einen von den anderen unterscheidet, ist das berufsständische Examen, das den Berufszugang reguliert: die staatliche Zulassung oder private Zertifikation (Approbation). Und eine solche Lizenz, da sind sich Praktiker und Akademiker in überwältigender Mehrheit einig, wird es niemals geben. würde zurzeit wohl in Deutschland Gelächter hervorrufen. Aber auch neugierig machen. Immer häufiger suchen junge deutsche Studenten, oft schon in Hochschul- oder Parteipolitik mit einigen politischen Wassern gewaschen, den Direkteinstieg ins politische Management. Der Wahlkampf, die Kampagnen, der Medienrummel und taktische Manöver ziehen sie magisch an. Oder sie wittern Chancen in der Nähe der Macht – ob in der Regierung oder im Parlament. Oder aber sie engagieren sich für ihre Gewerkschaft, ihren Berufsverband, ihre Bürgerinitiative. Sie suchen nach einer Möglichkeit, akademische Ausbildung mit Praxisnähe zu verbinden. Sie sind genauso hungrig nach technischem und konzeptionellem Know-how wie US-Studenten, und sie sind ebenso überzeugt davon, dass für Amateure immer weniger Platz in der ProfiPolitik ist. Gestillt wird dieser Hunger bisher nicht. Zumindest nicht an den Hochschulen: die parteinahen Stiftungen bieten dagegen sehr wohl Seminare und Workshops an, die sich ums Politikmanagement und das nötige Handwerkszeug drehen. Doch bleiben es eben Kurzzeit-Veranstaltungen, von Systematik kann nicht die Rede sein. Die Parteinähe hat zudem ihre Nachteile; Betriebsblindheit fördert in der politischen Ausbildung nicht gerade die Professionalität. Der Abschluss „Diplom-Politikmanager“

Zwar haben Studenten die Möglichkeit an manchen Hochschulen, einen berufsorientierten Spezialisierungsschwerpunkt zu wählen, der zu ihnen passt. Am Otto-Suhr-Institut (OSI) der Freien Universität Berlin etwa kann, wer DiplomPolitologe werden will, die Schwerpunkte „Politikberatung“ oder „Politikvermittlung und Interessenorganisation“ setzen. Und dazu gibt es durchaus Praxisseminare, oft mit Gastdozenten besetzt. Doch bleiben die meisten politikwissenschaftlichen Studiengänge weit hinter ihrem Potenzial zurück – leider. Der Hauptgrund dafür ist die viel zu geringe Neigung der Professoren, sich aufs politische Handwerk, Beratung und die Kommunikation mit der Öffentlichkeit einzulassen. sind an den Hochschulen nicht viel weiter, obwohl sich die Deutsche Public Relations Gesellschaft (DPRG) nach dem Vorbild ihrer US-Schwesterverbände dafür ins Zeug legt und – etwa in Leipzig – schon Studiengänge entstanden sind. Aber nur wenige PR-Praktiker sind davon überzeugt, dass der Abschluss ein längeres Volontariat in einer Redaktion, PR-Agentur oder PRAbteilung ersetzen kann. Mit politischem Management und dem dafür erforderlichen Spezialwissen haben die Studienangebote zudem wenig zu tun. Auch die Public Relations

Einen ganz neuen Weg will die innovative und europäisch ausgerichtete Hochschule Bremen gehen, eine mit rund 6000 Studenten große, ressourcenreiche Fachhochschule. Ein Internationaler Studiengang Politikmanagement (ISPM) ist zum Winter 2001/2002 geplant; ein Aufbaustudium, das konsequent in Englisch unterrichtet werden und zum Master-Grad führen soll, möchte die Hochschule ebenfalls anbieten. Sie hat erkannt, dass der Bedarf für eine solche Ausbildung da ist; und auch, dass eine europäische Orientierung in diesem Berufsfeld mehr und mehr notwendig wird. Völlig offen ist aber, ob sie es ausgerechnet in einem Stadtstaat schafft, die richtige Klientel als Studenten zu gewinnen, ob sie auf die Ressourcen der Politik- und Sozialwissenschaften der Universität zurückzugreifen vermag, ob sie parteipolitische Neutralität wahren oder ob sie ihre Studenten vom Wert ihres Fachhochschul-Diploms überzeugen kann, obwohl das öffentliche Dienstrecht es ihnen etwa schwer machen dürfte, etwa als wissenschaftliche Mitarbeiter bei Bundestags-Abgeordneten eingestellt zu werden. (Denn bisher gelten Fachhochschulen nicht als wissenschaftlich, ihre Absolventen dürfen nur in Ausnahmefällen in den höheren Dienst eingruppiert werden.) Die beschriebenen Beispiele von Politikmanagement-Studiengängen aus den USA sind vielfältig, aber sie beruhen auf Ressourcen, die auch hier vorhanden sind. Vieles, was dort im engen Rahmen der Politik- und Kommunikationswissenschaften selbst an kleineren Colleges, staatlichen wie privaten Universitäten möglich war, ist auch hierzulande möglich. Nur gebündelt und systematisiert muss es werden – und die enge Zusammenarbeit mit der Praxis suchen, wie es andere Fakultäten längst tun. Dass im kommerziellen Managementbereich ausländische Hochschulen bereits auf den deutschen Bildungsmarkt drängen, sollte ebenso zu denken geben wie die Etablierung von Lobbyisten-Akademien in Brüssel. nennen amerikanische Lobbyprofis die EU-Hauptstadt – denn die Dichte von Interessenvertretern ist in Brüssel kaum geringer als in Washington, D.C. Dort ist nicht nur eine blühende Landschaft von Unternehmensrepräsentanzen, staatlicher Vertretungen und Verbandsbüros vorhanden, sondern auch eine große Zahl von Anwaltskanzleien und Public-Affairs-Agenturen ansässig, die für wechselnde Auftraggeber arbeiten. Talentierter Nachwuchs wird ständig gesucht – und inzwischen auch ausgebildet. Seit 1994 gibt es in Brüssel das Institut Européen des Affaires Publiques et du Lobbying (EIPAL), das dreimonatige Fortbildungsblockseminare vor allem für Unternehmensvertreter anbietet. Einen Intensivkurs mit Zertifikat bietet auch das 1996 gegründete European Centre for Public Affairs (ECP) an, eine Tochter der britischen University of Surrey und dem Fachverlag Europe Information Service („European Report“). Ihr akademisches Pendant finden diese Seminaranbieter bei den United Business Institutes (UBI), einer Tochterhochschule der Mercer University, Atlanta, und der University of Wales, Cardiff, mit einem Business-Lobbying-Schwerpunkt im Master-Studiengang (Workshops mit dem Lobbying Institute der American University, Washington), dem Institut d’Études Européenes der Universität Brüssel mit einem Master„Brussels, D.C.“

Abschluss in Europäischer Politik, der Universität Maastricht mit einem im Blockunterricht gelehrten Master-Grad in European Public Affairs. Diese Hochschulen haben die Marktlücke für eine professionelle Aus- und Weiterbildung für eine internationale Klientel erkannt – die dafür auch üppige Gebühren zahlt. Nicht nur in Brüssel, auch in Berlin könnten Hochschulen aus Weiterbildungskursen für Lobbyisten eine Cash-Cow machen. Die deutschen Hochschulen sollten es tun, bevor die Kollegen aus dem Ausland kommen. Und warum nicht? Vor allem aber: Warum dann nicht gleich den großen akademischen Wurf wagen, der alle Disziplinen des Politikmanagements einbezieht, vom Wahlkampf- über das Parlaments- bis zum Verbandsmanagement, alle Facetten der politischen Kommunikation und Organisation? In der neuen Hauptstadt Berlin, die so viele akademische Ressourcen hat wie keine andere deutsche Stadt, ist die Gründung einer deutschen Professional School für Politikmanagement in naher Zukunft wahrscheinlich – ob mit oder ohne internationaler Kooperation, ob mit einem grundständigen Vollstudium oder nur als Aufbaustudiengang nebst international anerkannten Master-Abschluss, ob an einer großen Universität angesiedelt oder zwischen mehreren Hochschulen und Wissenschaftszentren aufgehängt. Das Motiv liegt auf der Hand: Zwar gilt Professionalismus in der Politik nach wie vor als anrüchig; im politischen Streit zählt der dilettierende Gesinnungstäter oft mehr als der kühl berechnende Managertyp, Stabschef oder freie Berater, der die Kampagnefähigkeit sichert. Auf der anderen Seite ist bei jungen Leuten wie bei gestandenen Berufstätigen die Nachfrage nach Aus- und Weiterbildung im Politikmanagement groß. Ebenso wie der Bedarf an systematisch und praxisnah ausgebildeten Politikmanagern in allen Parteien und Verbänden.

Die akademischen Vorbilder aus den USA an deutsche und europäische Verhältnisse anzupassen, ist nicht schwer. Und Berlin ist definitiv reif für ein „West Point for Politics“. Alles, was fehlt, ist der Gründungsimpuls. Politikmanagement-Studiengänge im Internet

George Washington University: www.gwu.edu/~gspm Graduate School of Political Management (GSPM), Washington. (M.A. in Political Management, M.A. in Legislative Affairs).

University of Florida: grove.ufl.edu/%7Ecampprog/index.html Political Science Department, University of Florida, Gainesville. (M.A. with Political Campaigning Certificate) University of California: universityextension.ucdavis. edu/pcm Political Campaign Management Program, University Extension, Davis. Seminarprogramme.

American University: www.american.edu/spa School of Public Affairs, American University, Washington. Forschungs- und Seminarprogramme. Emerson College: www.emerson.edu/schools/cmpp/political.htm School of Communication, Management and Public Policy, Emerson College, Boston. (M.A. in Political Communication) Suffolk University: www.cas.suffolk.edu/berg/grad.html Government Department, Suffolk University, Boston. (Master of Science/M.S. in Political Science, Professional Politics Track) University of Akron: www.uakron.edu/bliss, www.winningpolitics.com Ray C. Bliss Institute of Applied Politics, University of Akron, Ohio. (M.A. in Applied Politics) Regent University: www.regent.edu/acad/schgov Robertson School of Government an der Regent University, Virginia Beach, Studiengang in Politikmanagement (M.A. in Political Management).

Graduate School of Political Management

Auszug aus dem Kursangebot 2000/2001 Fundamentals of Political Management (Pflichtkurs) Jüngere politische Geschichte, Regierungslehre, Washington und seine Machtzentren, Politikfelder, Wahlen, ethische Grundlagen. Quantitative Methods for Political Managers (Pflichtkurs) Theorien und Anwendung des empirischen Messens, beschreibende Statistik, Wahrscheinlichkeitstheorie, Grundlagen Sozialforschung. Statistical Analysis of Political Data Multivariate Analyse und ihre Anwendung. Signifikanz, Korrelationen, bivariate und multivariate Regression, Faktoranalyse. Quantitative Analysis and Political Strategy Wahlverhalten und Wählerbeeinflussung, Analyse demographischer Zielgruppen zur Ressourcensteuerung in Kampagnen (Targeting). Research and Data Collection Qualitative Recherchen für Positionspapiere, Gegnerbeobachtung, Auswertung von Wahlkreisinformationen, Politikerbiografien und Stimmverhalten, Analyse von Werbemärkten, Zielgruppenforschung. Speech Writing Rhetorik, effektives Redenschreiben und Präsentieren für Politiker. Strategy and Message Development (Pflichtkurs) Formulierung effektiver politischer Botschaften, persuasive Mittel. Polling Grundlagen der Umfrageforschung. Stichproben, Fragebögen, Interviewtechniken, Qualitätskontrolle, Datenauswertung. Public Opinion Dynamics Wahlverhaltensforschung, Kommunikationstheorie, Medienwirkung. Political Management and the Media (Pflichtkurs) Organisation und redaktionelle Standards der Massenmedien, Trends in der Berichterstattung, Pressearbeit, Krisenmanagement. Qualitative Research in Political Management Fokus-Gruppe, Themen finden, Modelle d. Psychologie, Soziologie. Advanced Computer Applications in Politics Desktop Publishing, Datenbanken, Internetrecherchen, Multimedia. Politics and the New Media Internet, Digitalfunk, Spezialmedien als neue Kommunikationswege. Fundraising Spendenwerbung per Post, Telefon, Internet, in Events und durch Kontakte. Budgetierung, Controlling, Buchhaltung, Finanzrecht.

Fundraising for Organizations Langzeitfinanzierung für etablierte Organisationen (Parteien und Verbände), Mitgliederpflege, Direkt- und Telemarketing, Events. Lobbying Rolle der organisierten Interessen im politischen Prozess, Entwicklung und Umsetzung eigener Lobbystrategien, Verhandlungstechnik. Lobbying the Budget Process Systematik und Fallstudien zur Haushaltsgesetzgebung, formale und informelle Mechanismen der Budgetierung, Lobbystrategien. Grassroots Politics Lobbying und Mobilisierung auf der lokalen Ebene. Basisarbeit und Kontaktprogramme, Gründung/Koordination von Wählerinitiativen. Campaign Management Grundlagen der Wahlkampforganisation, Schreiben eines Kampagnenplans, das Budget als Managementtechnik. Campaign Advertising and Promotion Wirkung und Einsatz von Werbemitteln, Formulierung von Botschaften, Produktion von Anzeigen und Spots, Timing, Platzierung. Campaign Organization Entscheidungen des Wahlkampfmanagers: Bewertung der Kandidaten, Fundraising, Ausgabenkontrolle, geodemographisches Targeting, Vor-Ort-Organisation, Mobilisierung, Pressearbeit, Parteiaufbau. Issues Management Themenkampagnen, Volksbegehren und Bürgerinitiativen, Grassroots-Strategien, öffentliche Kommunikation von Interessengruppen. Crisis Management Umgang mit und systematische Vorbereitung auf Krisensituationen in der politischen Praxis, Krisenreaktionsplanung. Political Power and Urban Diversity Machtzentren, Parteipolitik und Ideologie in Großstädten, Stadtentwicklung, wirtschaftliche, soziale und ethnische Konflikte. Referendum Politics Management von Kampagnen um Volksbegehren und -entscheide, Unterschriftensammlung, Rechtsvorschriften, Ad-hoc-Organisation. Ethics and Political Management (Pflichtkurs) Ethische Konflikte bei politischen Entscheidungen, Verhaltensnormen, Möglichkeiten und Grenzen von Negativkampagnen. Law of the Political Process Verfassungsrecht, Wahlrecht, Parteienrecht, Wahlkampffinanzierung, Medienrecht, Pflichten und Verhaltenskodex für Lobbyisten. Leadership and Politics Führungsstile, Gruppenprozesse, Psychologie, Personalisierung, Entscheidungstheorie, Vergleich zu Wirtschaft und Nonprofit-Sektor. Running for Office Wahlkampf und Wahlen aus der Sicht des Kandidaten, persönliche Voraussetzungen, Sieg und Niederlage, Berufspolitikertum.