Welche Tiere braucht der extensive Rindfleischproduzent in Zukunft?

Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Schwandorf Welche Tiere braucht der extensive Rindfleischproduzent in Zukunft? Karl Scholler, AELF Sch...
Author: Reiner Becke
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Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Schwandorf

Welche Tiere braucht der extensive Rindfleischproduzent in Zukunft?

Karl Scholler, AELF Schwandorf Fleischrindertag der LLA Bayreuth am 11. Mai 2012 11. Mai 2012

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Karl Scholler

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Die Rinderzucht verfolgt seit Jahrhunderten das Ziel, Tiere zu züchten, die für das jeweilige Klima, für die Futtergrundlage und die gewünschte Verwendung die beste Eignung haben. 11. Mai 2012

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Karl Scholler

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Die jüngere Vergangenheit war: Hohe Mastintensität mit intensiven Einsatz von Energie- und Eiweißfuttermittel

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Karl Scholler

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Zukunftsfähige Fleischrinderhaltung Die Fleischrinderhaltung • Stellt eine sehr umweltgerechte, weil energiesparende

Form der Landnutzung dar • Ermöglicht durch extensive Weidesysteme eine nachhaltige Landschaftspflege. • Ist tierische Veredelung im ursprünglichsten Sinn

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Entwicklungstendenzen Fleischrinderhaltung

•bleibt die wirtschaftliche Option für Mittelgebirge und Naturschutz •Arbeitsextensive Landbewirtschaftung mit Weidehaltung und optimierter Vermarktung Die Haltungs- und Bewirtschaftungssysteme sind auf eine wirtschaftliche Fleischerzeugung u. den Standort auszurichten 11. Mai 2012

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Karl Scholler

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Entwicklungstendenzen Fleischrinderhaltung • Die Flächenkonkurrenz ist das zentrale Problem der Fleischrinderhaltung der Zukunft • Getreide und Kraftfutterkosten werden tendenziell weiter ansteigen • Stroh wird knapper und teurer • Strohärmere Stallbaulösungen werden interessanter • Alternativen zum Stroh müssen gesucht werden (z.B. Streuwiesen, Kompoststall?) • Grünland ist die Zukunft der Rindfleischerzeugung 11. Mai 2012

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Karl Scholler

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Grünland eignet sich hervorragend zur Rindfleischerzeugung Wir müssen nur wieder die geeigneten Rinder züchten

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Karl Scholler

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Ziele der extensiven Rindfleischproduktion Es geht nicht um: Immer höher, weiter, schneller! Es geht um: Immer einfacher, nachhaltiger, ökonomischer! 11. Mai 2012

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Karl Scholler

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Ziele der Fleischrinderhaltung der Zukunft • Höchste Tageszunahmen können nicht das Hauptziel der Fleischrinderzucht sein. Warum? Höchste Zunahmen bringen: Großrahmige Tiere späte Schlachtreife, intensive Fütterung nötig

Intensive Fütterung (Silomais, Getreide, Kraftfutter) bei hohen Pacht- und Futtermittelpreisen unwirtschaftlich

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Karl Scholler

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Die entscheidende Frage der Zukunft lautet: Was ist die beste Kombination Produktionsziel

Produktionsbedingungen

schlachtreife Absetzer, Mast oder Zucht

Futtergrundlage

Tiertyp Schlachtreife, Futterverwertung, Milchleistung

für eine optimale Grünlandverwertung? 11. Mai 2012

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Karl Scholler

Mastintensität

Genotyp

Kategorie

hoch

hoch

spätreif

„spätreif“

R.Höhenvieh, Galloway, Highland u.ä. gering

gering

frühreif

besser

Bulle

Ochse

Färse

„frühreif“

Fleischqualität schlech ter

schlechter

besser

besser

Innerbetriebliche Bewirtschaftungs-, Mastintensität

Charolais Blonde d´A. Fleckvieh Gelbvieh Piemonteser Limousin Pinzgauer Aubrac Angus Hereford

Schlachtkörperqualität

Genotyp Kategorie Schlachtkörperqualität

Bewirtschaftungsintensität

schlech ter

Abgeändert nach Weißmann, Löser, Oppermann, Rahmann

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Zuchtziele

„Kennst du die Richtung nicht, kannst du den Weg nicht finden!“ 11. Mai 2012

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Anforderungen an Rasse/Genotyp • • • • •



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Geringes Erstkalbealter: Ziel 24-27 Monate Gute Fruchtbarkeit: ZKZ 365 Tage Leichtkalbigkeit: Wiegung!!! Vitale Kälber Gute Jugendentwicklung: Ziel: Absetzergewicht mind. 50% des Gewichtes der Kuh gute Milchleistung mit flacher Laktationskurve Gute Leistungen ohne Beifütterung teuren Kraftfutters = Grünlandtauglichkeit Frühe Schlachtreife ohne starker Verfettung, hohe Ausschlachtung bei bester Entwicklung der wertvollen Fleischpartien und herausragender Fleischqualität. Ruhiger Charakter Gutes Exterieur: Klauen, Beinwerk, Becken, Rücken, Euter

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Karl Scholler

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Wenn die Freude über den niedrigen Preis längst verflogen ist, ist der Ärger über die schlechte Qualität immer noch allgegenwärtig.

sehr vollfleischig 11. Mai 2012

vollfleischig

mittelfleischig - 14 -

leerfleischig

sehr leerfleischig Karl Scholler

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Vermarktung • Sehr hohe Produktions- und Produktqualität müssen auf dem Markt honoriert werden. • Keine „No-Name“ –Ware im x-beliebigen Schlachthof, sondern: • Markenfleischprogramme: z.B. „Angus Beef Germany“,

„Angus Manufaktur“, „Slow-Food“ für Murnau-Werdenfelser und Original Braunvieh

• „Öko-Vermarktung:

z.B. „Strohhalm“, „Fenenberg-BioProgramm-Süddeutschland“, „Bäuerliche EG Schwäbisch-Hall“, „Chiemgauer Naturfleisch“, „Hermannsdorfer Landwerkstätten“,

• Regionalvermarktung:

• Direktvermarktung: 11. Mai 2012

z.B. „VON HIER“ im Allgäu, „Weidewelt Franken“

- keine Schleuderpreise!! - 15 -

Karl Scholler

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Herzlichen Dank für die Aufmerksamkeit

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