Weisheit aus dem alten China vor 2500 Jahren:

Lethemond a.U.154 – Folge 5 Weisheit aus dem alten China vor 2500 Jahren: Ohne Schicklichkeit ist alles Wissen eitel, ohne Anstand bist Du nur ein Be...
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Lethemond a.U.154 – Folge 5

Weisheit aus dem alten China vor 2500 Jahren: Ohne Schicklichkeit ist alles Wissen eitel, ohne Anstand bist Du nur ein Bettler, auch wenn Du gehst in goldglänzender Seide, und Dein Sklave hinter Dir den Goldsack trägt.

孔夫子 (Kǒng Fūzǐ, K'ung-fu-tzu, Konfuzius, 551-479 v.Chr., Östliche Zhou-Dynastie) Tuschzeichnung von 吴道子 (Wu Tao-tzu, 685-758 n.Chr., Tang-Dynastie) *)

Auch wenn heute kaum jemand mehr in goldglänzender Seide geht (außer, er ist ein zweitklassiger Popsänger), Sklaven hält (außer, er ist ein Baumeister mit illegalen Fremdarbeitern) oder einen Goldsack besitzt (außer, er ist ein russischer Oligarch), diese Mahnung hat zeitlose Bedeutung – auch und besonders für uns Schlaraffen! _________________________________________________________________________________ Eindruck (üblicherweise Impressum genannt): Idee: wld. ErbK Rt Frühauf – Umsetzung derselben: Redakteur Rt Reimmichl Medieninhaber und alleiniger Verantwortlicher: das Oberschlaraffat des hohen Reyches Vindobona

___________________________________________________________________ *) Bild und Bildtext aus http://de.wikipedia.org/wiki/Konfuzius

-23509. Sippung am 4. Ostermond a.U.154 „Schlaraffiade“ Fungierender Oberschlaraffe

Das „Wort zum Donnerstag“ unseres C Rt Danubi X: „So ein Tag so wunderschön wie heute! Es ist April und draußen frieren die Leute, der Winter ist eigentlich viel zu alt und trotzdem bleibt es bitter kalt. Da zieht man sich an mit Schal und warmen Socken, um mit dem UHU und Freunden hier zu Frohlocken, man schlägt sich durch das schlechte Wetter flucht dabei „Mordio und Zeter!“ Und dann ist man endlich da in der Wiener Schlaraffia.... Burghauptmann, heizet uns kräftig ein! Lustig und fröhlich woll´n wir sein! Ich mache den Einritt, schnell, im Nu, weil in 3 Wochen geht die Burg zu!“ In der Schlaraffiade klagte unser Sch Rt Bob-Corn über die Flut an Kupfermünzen im Schnorrbeutel, wo doch jeder von seiner Kupferallergie wisse – auch seien von 25 Sassen noch keine Jahresbeiträge eingelangt. Zwei Duelle wurden vom Zaun gebrochen (hat dieser immer gern zitierte Zaun eigentlich noch Zaunstecken?), nämlich Rt Bolle gegen Rt Bon Charmin und Rt Zynikus gegen Rt Scout. Unser Hfn Rt Kari-Goya brachte eine Dankesfechsung für den scheidenden OÄ Rt Na Bumm und verlieh ihm auch den Berolina-Ahnen für sein „Lebenswerk“! Die Rostrette wurde vom Vortragsmeister Rt Goscherl für Rt Achtl beantragt und umgehängt (als Bündel mit undefinierbarem Anfang und Ende – na halt so wie eh immer…

-3Nichtambtliches Protokoll dieser Sippung von Rt Alkofex: Im Grunde war diese Schlaraffiade eher fade, das find‘ ich schade, dennoch schreib‘ ich ehrfurchtsvoll nichtambtlich ein Protokoll. Nie im Leben würd‘ ich’s wagen, zu einem Nichts auch nichts zu sagen. Am Anfang gab’s ‘ne Dudelei, man sang: „Schlaraffen, strömt herbei“. Danubi X spricht, was ich sehr mag, ein gutes „Wort zum Donnerstag“. Auch sonsten gab es viel Geschwafel, auf Lethe schwört die Schwätzertafel! Jedenfalls war dies „humorig“ – im Schlaraffendeutsch wohl: „uhumorig“. Eine Fechsung war sehr lose – was ist bloß eine „Taubstummenhose“? Man sieht, sie bewegt die Lippen, aber sagen tut sie nichts, diese Pippen. (Bei Nichtverständnis dieser Zeilen – nur keine Sorgen machen, der Redakteur grübelt auch noch immer darüber nach…)

Mehr war es nicht, es tut mir leid, ich wünsch‘ euch eine schöne Sommerszeit und spar‘ mir auf die Begeisterung für meine nächste Winterung.

-43510. Sippung am 11. Ostermond a.U.154 „Ritterschlag“ Fungierender Oberschlaraffe OI Rt Staphylo

Zum stv. C wurde Rt Tee-Ton, zum stv. VK Rt Comet ernannt, ersterer brachte deshalb seine Version des „Wortes zum Donnerstag“ den staunenden Sassen dar. Das NAP der vorvergangenen Sippung wurde vom J Rt Bolle verlesen, den der Fungierende neugierig fragte: „Habt ihr das auch geprüft?“ worauf er die Standard-Antwort bekam: „Geprüft ja – verstanden nein!“ tatsächlich handelte es sich um ein NAP, das der wld. Rt Ring von den Rosen – der heurige Jahrgangsritter – schon im Jahre a.U.107 verfasst hatte… Die letzte noch ausständige Ritterarbeit brachte Jk Klaus – sozusagen auf dem letzten Drücker – der sich ebenfalls mit wld. Rt Ring befasste. Dann wurde vom Fungierenden eine kurze Schmuspause zur Vorbereitung befohlen. Nach der gar vürtrefflich durchgeführten Zeremonie der Standeserhebung – Gratulation an Rt Staphylo! – standen sechs (!) ehemalige Junker nunmehr im Glanze ihrer nagelneuen Ritter-Dress vor uns: Jk Dieter – nunmehr Rt Schot-te der buschige Trub-a-Moll Jk Jürgen – nunmehr Rt Bin ka Goedde der Sonettige Jk Klaus – nunmehr Rt Bergkrystall der Umtriebige Jk Poldo – nunmehr Rt Velopoldo der Zwischenbrückler Jk Robert – nunmehr Rt Jazzualdo der Quintenzirkler Jk Willy – nunmehr Rt Peträus rettuhr vom Abendsprung Zum Abschluss wurde die traditionelle feyerliche Vindobona-Hymne gesungen: „Ein schönes Reych, ein hohes Reych, ein frohes Reych bist Du! Vindobona, Vindobona, Ehe und Lulu!“

-5Nach der Gratulationscour brachte SRA Rt Ras-Port (181) Gedanken zum Ausreytten; Rt Drah-di-wad‘l (318) überreichte den Jungrittern Ahnen des Reyches Aquae Salis; die sechs Neugeschlagenen revanchierten sich mit einem musikalischen Dankesgestammel nach einer dem J allzu bekannten Melodie: „…Den Helm jetzt ab vom Koppe – Jestell nu tief jebeucht, hat uns eröffnet Knoppe – wir Ehre ihm bezeucht. Bei Bolle war es dufte – dass jeder jubiliert, wir haben uns mit Bolle – janz köstlich amüsiert; ja, wir haben uns mit Bolle – janz köstlich amüsiert!“ Nun ließ der Fungierende hören: „Damit die Heiterkeit nicht überschwappt, kommt jetzt der Rt Tee-Ton an die Rostra!“; dieser brachte (quelle surprise!) einen Bericht über die Mannwerdung bei den Indianern; Rt Elfton (221) spielte zwei Arabesken von Claude Debussy; Rt Ares fechste Besinnliches zum Ritterschlag; Rt Rudolpham tat dasselbe mit anderen Worten; ER Bummerl (212) spielte uns seine „Schlaraffische Welt“; Rt Reimmichl hatte natürlich auch zum Ritterschlag einen passenden Schwanzerlvers parat: „Sechs Junker wurden Rittersleut‘ – alle miteinander heut‘, Rt Bolle blickt total verdutzt – sechs Sessel sind nun scheinbar nutzlos!“ Rt Na Bumm konterte ebenfalls schwanzerlversig, aber wesentlich besser, leider sind sie im Orkus des Vergessens versunken (Alzheimer lässt grüßen!). Die Rostrette beantragte der Vortragsmeister Rt Goscherl für den J Rt Bolle wegen seiner phantastischen Sex-Leistung (sechs Jungritter produziert!) – den Berolina-Ahnen verlieh der Hfn Rt Kari-Goya an Rt Na Bumm (Grund siehe oben…) Eine Atzung und Labung, gestiftet von den Jungrittern, ließ uns noch längere Zeit in der Burg fröhlich schwätzend verharren.

-6Reychsausritt in die hohen Reyche „Bey den Sieben Schwaben“ und „Gallia Helvetica“ 18. bis 21. Ostermond a.U.154

Wappen der Städte Memmingen und Sankt Gallen Bey den Sieben Schwaben (382) & Gallia Helvetica (153)

Donnerstag, 18. Ostermond – von Wien nach Memmingen: 07.30 Favoriten; 08.05 Universitätsstraße; 11.00 Raststation Mondsee (Pause); 12.30 Weiterfahrt; 13.00 Grenze Walserberg; 14.30 München; 16.00 Ankunft Memmingen

Nachdem die bequemen Favoritner direkt vor ihrer Haustür abgeholt worden waren und der arme Rest bis zur Universität anreisen musste, stand der Fahrt nach Memmingen und Sankt Gallen eigentlich nix mehr im Wege. Die Mittagspause in der Raststation Mondsee sah uns bei strahlend schönem Wetter auf der Terrasse herumflätzen – der letzte Sonnenschein für drei Tage! Ein nerviges Gepiepse des Bus-Computers in Bayern wurde standhaft ertragen und wir konnten trotz der Reparaturversuche von Rt Ares sogar wahrhaftig weiterfahren. Die Befehlsausgabe bei der Ankunft im Hotel durch den Reiseleiter OÄ Rt Na Bumm lautete: „Um Glock 6 d.A. muss jeder mit Schlaraffentasche und Burgfrau zur Fahrt ins Restaurant gestellt sein!“ Auf Rt Reimmichls Stöhnen: „Aber ich kann mir nur eine Sache merken!“ schlug Rt Peträus vor: „Die Burgfrau einfach in die Tasche stecken, wenn sie groß genug ist!“ – offen blieb, ob die Gattin oder die Tasche gemeint war… Im Gasthof „Zum Schwanen“ atzten wir vorzüglich, auch die Lethe war in Ordnung, nur war es unerfindlich, was der Rt Husch am Oberschlaraffentisch zu suchen hatte (eventuell eine heimliche Kandidaturvorbereitung?). Da das Service etwas länger als erwartet dauerte, waren wir erst um Glock 8.20 d.A. in der „Sieben Schwaben Burg“. 1136. Sippung d.h.R. Bey den Sieben Schwaben (382) „7. Nachtwächtersippung, Einritt d.h.R. Vindobona“ Rt Comet zur Freude wurden jeweils alle Strophen der Schlaraffenlieder gesungen (ein Erlebnis, von dem er bis zum nächsten Reychsausritt wird zehren müssen!) – auch die Einrittsfechsung des C wurde musikalisch vorgebracht (ob das auch unserem Rt Danubi X zu empfehlen wäre?!) – Rt Bon Charmins Name wurde wieder einmal wie geschrieben ausgesprochen – Rt RAMI überschüttete den Fungierenden mit Ähren (wie oft musste ich das schon miterleben?) – und im Protokoll wurde das Lied „Lustig Bum“ als „Lustige Buam“ genannt. Die Schmuspause war ereignislos…

-7Von den Fechsern nenne ich lediglich diejenigen unserer Reisegruppe: Rt Reimmichl („Der Pfarrer von St. Kathrein“); Rt Ares („Kunst, Humor, Freundschaft“); Rt Bolle („Schnucki, ach Schnucki“ – fast musikalisch); Rt Riss („Die Wasserleiche“ & „Die Lipizzaner“ von Ernst Keil); Rt Comet („Ein Drüberstrahrer“); Rt Taro-San („Der Sahara-Spaziergänger“ von Anton Krutisch); Rt Telami („Der schwarze Anzug“); Rt Don Zahles (ein Gedicht von Rt Bimbo); Rt Reimmichl (eine wahre Begebenheit mit Rt Sketch); Rt Kramuri („Die böse Nachbarin“); Rt So geht’s net („Vampire“). Die sehr vergnügliche Sippung endete um Glock 11.30 d.A. – draußen regnete es… Freitag, 19. Ostermond – von Memmingen nach Sankt Gallen: 11.15 Abfahrt; 13.00 Sankt Gallen

Der Tag begann mit einer veritablen Katastrophe für Morgenmuffel: Tagwache um Glock 6 des Morgens! Denn schon um Glock 9 war eine kurze Stadbesichtigung vorgesehen. Beim vorher stattgehabten Frühstück war Rt RAMI derart devot zu den Oberschlaraffen, dass Rt Staphylo vermutete: „Der hat ja nur Angst, dass wir ihn da lassen!“ Wir erfuhren einiges zur Geschichte des Antoniterhauses (in dem sich die Schwabenburg befindet), unter andrem auch, dass das im Mittelalter in ganz Europa grassierende Antonifeuer eine durch Mutterkorn-Alkaloide hervorgerufene Vergiftung war, ähnlich einem LSD-Rausch. Die Reise nach Sankt Gallen fand im bereits am Vorabend eingesetzt habenden Regen statt. Im Hotel Sistar angekommen, gingen wir nach dem Zimmerbezug zur Mittagsatzung (wobei die Rtt So geht’s net und Taro-San lange auf die „Lieferung“ warten mussten – zur Erheiterung der satten Sassen). Von Glock 3 bis Glock 5 d.N. zeigte man uns die Innenstadt und die Klosterkirche, dann wurde relaxt. Um Glock 7 d.A. wurde in der Gaudeamusburg geatzt, während die Burgfrauen mit dem Bus nach Teufen im Appenzell zur Schutzhütte „Schnuggebock“ fuhren (darüber weiter unten). 2890. Sippung d.h.R. Gallia Helvetica (153) „Einritt d.h.R. Vindobona“ Als unser OÄ Rt Na Bumm auf den Thron gebeten wurde, brummte ein anonym bleiben wollender Sasse: „Und DAFÜR samma 800 km weit gereist?“ Die Aufgabe, mit vier vorgegebenen Wörtern ein heiteres Gedicht zu formen, löste der HSR und Landesvater Lautulus (153) am besten: „Ein Fungierender namens Knöllen – der hätte längst herunter söllen, ewig ist er auf dem Thron geblieben – ach Uhu, gib uns endlich Frieden!“ Dann sang Rt Bolle „Die Krumme Lanke“, Rt Funkenblitz brachte ein Gedicht von Anton Krutisch, das die Gallia-Sassen an der deutschen Sprache zweifeln ließ und die Rtt Comet & Reimmichl verschafften uns einen Blick in die lichten Gefilde Ahalls. Völlig verdattert blickten wir nach Sippungsende in ein verschneites Sankt Gallen! Und was war mit unseren Burgfrauen hoch am Berg passiert?

-8Die waren inzwischen fröhlich im „Schnuggebock“ mit einigen Gallener Burgfrauen zusammengesessen, als sich die Landschaft winterlich zu gebärden begann. Ein Stadel vor den Stubenfenstern setzte eine weiße Haube auf und der Wirt meinte zum Buschauffeur, er möge rasch hinunter zum Parkplatz im Tal fahren, bald würde das nicht mehr gehen – für die Burgfrauen werde schon gesorgt. Und so geschah’s, der Bus flüchtete, die Maderln feierten weiter, bewunderten den Saustall mit einer fetten Muttersau und zwölf Ferkeln (eines davon ein Kümmerling, den die andren immer von der „Tankstelle“ wegschubsten) und genossen die Atzung. Für die Heimfahrt wurden Minibusse organisiert, die es aber schon recht schwer hatten, zur Hütte hinzukommen – aber schließlich saßen doch alle wohlbehalten im Bus! Vor der Gaudeamusburg stiegen die Vindobonenser mit Anhang dazu und es ging ab ins Hotel. In der Bar wurde dann noch (sehr) lange auf die glückliche Rettung der Burgfrauen angestoßen, so dass der Barkeeper arg ins Schwitzen geriet (der war übrigens so flink, dass es Rt Scout beinahe net gelang, ihn zu patzographieren!). Der harte Kern (Ares, Bolle, Reimmichl, Scout, So geht’s net, Taro-San,…) verschwand erst um Glock 1 des Morgens in die Zimmer! Samstag, 21. Ostermond – Sankt Gallen: Das Programm der Rundfahrt durch Appenzell fiel dem Schnee zum Opfer, erst um Glock 1.30 d.N. fuhren wir mit dem Buis in die Innenstadt, besichtigten den Klosterbezirk mit der weltberühmten Bibliothek (die leider seit einiger Zeit nicht mehr das „Nibelungenlied“ in der Ausstellung liegen hat), natürlich in Filzpatschen auf dem Parkett herumrutschend und damit gleich fürs Polieren sorgend, sodann (oder gar anstatt) für die Kulturmuffel in die „Chocolateria“ – und zurück ins Hotel. „Spaghettikrystalline in der Gaudeamusburg“ Um Glock 6.30 d.A. fuhren wir allesamt zur Spaghettikrystalline in die Gaudeamusburg, zu der die Gallia geladen hatte. Eine süperbe Atzung und ein heiteres Programm sorgten dort für Stimmung. Vorsorglich hatte die Gallia Lätzchen vorbereitet, so dass sogar die größten Trenzler ganz ohne Sugo-Spuren auf dem Gewand auskamen. Rt Comet brachte das NAP jener Sippung der Vindobona, in der die Gallia ihren Versöhnungsbesuch nach der Reychsfehde abstattete; Rt Riss berichtete über eine völlig danebengegangene Hilfsaktion des österreichischen Bundesheeres an die Schweizer Armee zum Tell-Jahrestag („Wir benötigen keine Äpfel – wir bräuchten Knaben!“); Rt Tschien und seine Tschieni führten drei HulaTänze vor; Rt Bolle (ganz gekonnt) und Rt RAMI (ganz hatschert) tanzten mit den Styxinnen zur Appenzeller Musik des Dreiklangs „Lendaeli“ (Handorgel, bei uns Harmonika genannt, Hackbrett und Clavicimbel); Rt Reimmichl referierte über österreichische und schweizerische Wehrhaftigkeit, außerdem stellte er fest, dass die Tanzprobe des Rt Tschien am Vortag offenbar den Schneefall bewirkt haben müsse; begleitet von Rt Reinklang (27) sang die fesche blonde Nicola u.a. das Lied „Meine Lippen, sie küssen so heiß!“, was Rt Reimmichl vor ihr auf die Knie fallen ließ – das Aufstehen war dann eher etwas Rheuma-beschwerlich! Als dann Rt Ares bei seiner Fechsung ein herausfallendes Glas aus seinem Brillengestell auffangen und zugleich umblättern wollte, war das der äquilibristische Höhepunkt des Abends…

-9Um Glock 11 d.A. brachte uns ein Fahrtendienst der Gallener Sassen zurück zum Hotel, wo eine unentwegte Schar (siehe oben) wieder den Barkeeper belagerte… Sonntag, 21. Ostermond – von Sankt Gallen nach Wien: 09.00 Abfahrt Sankt Gallen; 13.00 Grenze Walserberg; 13.30 Mittagspause Raststation Mondsee; 14.45 Weiterfahrt; 18.00 Wien

Wieder jagte man uns zu unchristlicher Zeit aus den (übrigens recht bequemen) Betten zum Frühstück und zur Rückreise nach Wien. Die Hotelbelegschaft hatte sich mit Kuhglocken am Parkplatz versammelt und läutete uns zum Abschied. Jedoch Rt Staphylo verstand das wohl etwas anders: „So sehr hat sich noch nie ein Hotel gefreut, wenn wir endlich abreisen!“ Während der Fahrt fand im Hinterteil (des Busses) ein improvisierter und geheimer Oberschlaraffenrat statt, dessen Inhalt, da er ja geheim war, vom Redakteur natürlich keineswegs verraten wird (und außerdem hat er trotz intensiven Lauschens nix davon mitbekommen). Der Rest der Belegschaft vergnügte sich damit, alle nicht Mitgereisten auszurichten – in Wien müsste demzufolge eine wahre SchluckaufEpidemie stattgefunden haben! In Mondsee saßen wir wieder bei strahlendem Sonnenschein zum Atzen und Pausieren zusammen (der zweite Schönwettermoment der ganzen Reise). In Wien wurden die Reisenden an verschiedenen Plätzen verabschiedet, die Favoritner, wie ja zu erwarten, wieder direkt vor der Haustür. Unser Chauffeur Gerhard vollbrachte noch wahre Lenkkunststücke auf einem Parkplatz – und die Burgfrau Luzie Relax lud alle Unentwegten zur abendlichen Gulaschatzung… Nicht ganz ernstgemeinte Reisesplitter: Der Bus trug die riesengroße Aufschrift: NÖ SV NEULENGBACH Austrian Ladies Champion …on tour! … was an nahezu jeder Kreuzung, die uns zum Anhalten zwang, erstaunt-belustigte Blicke der Passanten ob der Bus-Insassen hervorrief… Mit Brandlethe und Süßigkeiten versorgten uns ununterbrochen die Rtt Ares, Riss, Scout, So geht’s net, Staphylo, u.a., insunders aber die Burgfrau Uschi Scout!

-103511. Sippung am 25. Ostermond a.U.154 „Schluss- und Wahlschlaraffiade“ Fungierender Oberschlaraffe OoP Rt Tschien „Tief verneigt sich der Clown dahinten – vor seinem lieben Publikum, weil er sah in zweier Wintern – immer mehr Freunde drehten sich um! Er sah es, dass so mancher Sasse – seine Fechsung mag, und so schrieb er immer ein Neues – na ja, „Das Wort zum Donnerstag!“ Wer, wenn nicht er – unser C Rt Danubi X begann derart die letzte Sippung dieser Winterung mit seinem „Wort zum Donnerstag“. So begann auch heuer ganz stilgerecht die Schluss- und Wahlschlaraffiade, verbunden mit der Generalversammlung des profanen Vereines. Was heißt verbunden – vermixt, verquickt, vermantscht wären die rechten Worte, denn zum allgemeinen Fragetenor „Wo samma denn jetzt grad?“ trug der Fungierende mit kühnem Durcheinander von „Profanitas“ und „Schlaraffias“ (auf das Wort ist der Redakteur schon recht stolz!) unbeirrt bei… (Die rhetorische Schönheit dieses Satzes erschließt sich dem Bewunderer eventuell erst bei zweimaliger Durchlesung desselben…)

Das Protokoll, vorgetragen von VK Rt Bon Charmin war wie immer (was das auch heißen soll), wurde vom nach langer Bresthaftigkeit endlich wieder bei uns anwesenden Rt Laserz signiert – der mit großem Jubel begrüßt worden war. Das NAP des Rt Alkofex ist ein paar Seiten weiter vorne nachzulesen. Den Thron in heillose Verblüffung stürzte Rt Bon Charmin, als er zum Dank für seine Arbeit einen Ahnen anstatt eines Schluckes aus dem EHE forderte – Bestürzung am Throne! Über die Uhulympischen Winterspiele auf der Turracher Höhe berichtete Rt Tschien – das Abschneiden der Vindobona war ausgezeichnet: Rt Peträus verlor einen Schi, die Bgfr Peträus erreichte den 2. Platz ihrer Kategorie! Auch über den gelungenen Reychsausritt in die Schweiz wurde vom Fungierenden berichtet. Unser Rt Rock’n Roll erhielt den Ehrenhelm des hohen Reyches „An der Klausen“ (221) und Rt Laserz wurde von der Vindobona zum Großherzog ernannt. In der folgenden Generalversammlung – die allerdings immer wieder zur Schlaraffiade mutierte – dankte Rt Casanoverl von der Rostra dem scheidenden OÄ Rt Na Bumm und schlug Rt Comet als neuen Oberschlaraffen vor; Rt Bolle plädierte für Rt Danubi X, ebenso tat dies Rt Bon Charmin. Es folgten die Berichte des Vereinsvorsitzenden Mag. Franklin Karpel, des Kassiers Robert Korn (der zugleich als Sch Rt Bob-Corn den Rt Skippy zu seinem Nachfolger vorschlug) und des Schriftführers DDr. Herbert Moravec. Ehe nun der Wahlleiter Rt Riss das Kommando übernahm, verkundete Rt Rock’n Roll, dass am 28. Erntemond (August) eine Vorführung der Polizei-Hundestaffel in Strebersdorf für Schlaraffen und deren Tross vorgesehen sei – ob ein Zusammenhang mit der Wahl besteht, ließ er sicherheitshalber offen… Bei der Wahl ergaben sich folgende Änderungen: Rt Comet wurde als neuer Oberschlaraffe und Rt Skippy als neuer Schatzmeister gewählt! Ein Flüstern aus dem Burghintergrund: „Wie kommen wir dazu, einem neuen Schatzmeister auch noch zuzujubeln?!“ Nach der erfolgten feyerlichen Einkleidung des neuen Oberschlaraffen Rt Comet befürchtete Rt Reimmichl: „Jetzt müssen wir wohl alle bisher verweigerten zweiten und dritten Strophen der Lieder nachsingen!“ Rt Na Bumm erhielt einen dreifachen Bangk zelebriert und plant, ab sofort die Oppo-Tafel zu verstärken…

-11Als Innovation in der Geschichte der „Vindobona aktuell“ werden an dieser Stelle die für die Sippung vorgesehenen, aber aus Zeitmangel nicht vorgetragenen Schwanzerlverse notiert: Reimmichl: „Ein Volksbegehren fand heut‘ statt – wobei das Reych entschieden hat, am Thron sitzt jetzt a neua da – Comet ersetzt ab nun den Na Bumm!“ Und zweimal Comet: Reimmichl nervt, es ist ein Graus – ich halt‘ die Reime nicht mehr aus. Bevor ich in den Himmel fahr‘ – mach‘ ich ihm hier noch schnell den Garaus!“ „Der Rock’n Roll, der ist so schön – wer Phantasie hat, kann das seh’n! Und erst mit ein‘ Tirolerhut – da schauert er bestimmt sehr gut aus!“ Womit auch zugleich die Winterung a.U.153/154 aus ist!

Einmal geht auch die längste Herr(schaft)lichkeit zu Ende! PS: Wir hab’n uns so an Dich gewöhnt…

-123512. Sippung am 3. Lethemond a.U.154 „Eröffnungsschlaraffiade“ Fungierender Oberschlaraffe OI Rt Staphylo Eine ebenso klare wie auch unbestreitbare Feststellung unseres T Rt Taro-San stand am Beginn der neuen Winterung: „Die Sommerung ist nun zu Ende, die heutige Sippung bringt die Wende!“ Wer würde es da wagen, anderer Meinung zu sein? Und der Fungierende setzte gleich noch eins drauf: „Wahre Vorfreude auf das Sippungsgeschehen ist, wenn der Gedanke an Reimmichls Wortmeldungen keinen Schauder erregt und wenn man Rock’n Roll schön findet!“ Dann wurde – wohl zur Verstärkung der schlaraffischen Freundschaft – das Lied „Auf Brüder…“ intoniert (da Rt Comet in Ahamerika weilt, nur die erste und letzte Strophe). Unser C Rt Danubi X verkündete sein „Wort zum Donnerstag“: „Wenn kälter wird da draußen das Wetter, gelb sich färben der Bäume Blätter, die Ferien sind längst vorbei, da leg ich ab die Profanei!“ Nach erfolgtem Einritt forderte der Fungierende die vor dem Thron versammelten Freunde auf, Jubelworte an den Thron zu richten… verlegenes Schweigen, das dann todesmutig von SRA Rt Ras Port gebrochen wurde. Die Protokollverlesung durch den VK Rt Bon Charmin war wie immer (was damit auch gesagt werden soll), nur bei der Mitteilung, dass ASR Rt Qualm unser „Amicus“ geworden wäre, entschlüpfte ihm ein gebrummtes „Unglaublich!“ – was das Reych ebenfalls nur ratlos schauen ließ. Und bei der Erwähnung von Rt Oxymorons Fechsungsbeitrag „Gebet einer Jungfrau“ meinte er gar: „Es muss sich um das Sternzeichen gehandelt haben!“ Den auf einem Barhocker sitzenden Rt Na Bumm fragte der Fungierende um den Grund und vermutete gleich selber, er wolle in Augenhöhe mit dem Thron bleiben. Na Bumm‘s Replik: „Vom Thron herunterzugehen, ist Erhöhung genug!“ Rt Schot-te brachte das NAP als RAP (für Abkürzungsmuffel: das nichtambtliche Protokoll als Rap-„Gesang“ – das kann man net erklären, das muss man gehört haben). Unser Burghauptmann Rt Tee-Ton wurde für die Arbeiten an und in der Burg belobigt und sodann stantepede wegen Widersetzlichkeit in die Eiserne Jungfrau gesperrt. Sein profaner Bruder folgte ihm freiwillig dorthin – Kommentar aus dem Reych: „Was kann die unschuldige Jungfrau dafür?“ Den zur Freilassung notwendigen Vierzeiler verfasste in seiner Herzensgüte gekonnt wie immer Rt Casanoverl: Für alles, was ich hab‘ getan – schau ich mir jetzt die Jungfrau an, natürlich nur von innen – der Thron ist wohl von Sinnen!

-13Die Schmuspause blieb uns wie immer durch völlige Ereignislosigkeit in Erinnerung. Rt Bums-fidel und Jk Michael (beide 181) eröffneten den Fechsungsreigen mit einem „Aloha-hey“-Gesang auf Rt Tschien – als der Fungierende vorher den J Rt Bolle fragte, ob er den Junkerbeitrag geprüft habe, erhielt er die kryptische Auskunft: „Ich prüfe noch!“ Der Junker, angetan mit Hula-Röckchen, -Kranz und -Perücke, war atemberaubend sexy und erhielt dafür das Reychsbussi vom angestrudelten Rt Tschien! Das nun folgende Duell zwischen M Rt Scout und Rt Zynikus fasste Rt Reimmichl zusammen: „Das war jetzt eine ergreifende Verlobungsfeier – zur Strafe sollten die beiden heiraten müssen!“ Rt Staphylo griff zur gelinderen Strafe und überreichte Rt Scout den Siegerahnen, was Rt Casanoverl kommentierte: „Uns bleibt nix erspart!“ Kommentar des Fungierenden zum Abstimmungsergebnis: „2:1 für Scout – der Rest des Reyches ist eingeschlafen!“ Rt Blatschare (15) erfreute uns mit einem „Boarischen“ auf der Knöpferlharmonika; Rt Bin ka Goedde meinte ganz zu Recht: „Ritterlich sei unser Tun und Lassen…“; Rt Rudolpham brachte die schaurige Mär von der Donaunixe (vulgo Donauweibchen!) und entlockte deshalb dem Fungierenden die Feststellung: „Ihr bringt uns tatsächlich zum Gruseln – beim Gedanken, dass Ihr jetzt jeden Donnerstag fechsen wollt!“ Rt Kari-Goya erzählte die Fabel von Fuchs und Rabe mit einer dreigeteilten Moral; Rt Riss berichtete über Nibelungen und einen Bus voller schnoddriger Germanen in einem Linzer Restaurant – und das war’s dann schon für’s Erste. Zwei Rostretten erbat der Vortragsmeister Rt Goscherl – zum einen für den Hfn Rt Kari-Goya und dann auch noch für unsere Styxin Frau Wilma, die uns zu ihrem Wiegenfeste mit Würstelatzung und Schaumlethe traktiert hatte. Den Berolina-Ahnen verlieh der Hfn an den NAP-Rapper Rt Schot-te.

-143513. Sippung am 10. Lethemond a.U.154 „ErbM-Feyer für Rt Scout“ Fungierender Oberschlaraffe OÄ Rt Tschien

Rt Kari-Goyas geniale Schmierbuchfechsung

Zuvörderst trug unser C Rt Danubi X sein Wort zum Donnerstag vor: Für uns Schlaraffen ist es wichtig - und ich meine, es ist so richtig: Wir feiern Feste, wie sie fallen – bis wir vor Alter nur noch lallen… Das (natürlich erst eine Woche später verlesene) NAP von Rt Bin ka Goedde aber vermerkte Erstaunliches zum Sippungsbeginn: Mir ist aufgefallen, wie wortlos der Truchsess begann, den Fungierenden mit Insignien zu schmücken, es musste Tschien dabei ordentlich sich bücken, damit er den AHA zur Brust sich nehmen kann! Die eingerittenen Sassen fanden nette Worte und Lobsprüche an Vindobona ganz forte, Mengen an Schmeicheleien wurden gewechselt, elegante Retouren hat Tschien gedrechselt. So ist es Brauch im schlaraffisch Leben: freundliche Worte spendet gern man eben!

-15Und schon kam der erste Höhepunkt der Sippung – die Laudatio des Fungierenden: Viellieber Rt Scout der Winzige, im Schlaraffenspiegel § 44 Ziffer 1 steht geschrieben: „Macht sich ein Schlaraffe in einer gleichen Reychswahlwürde durch eine mindestens zehnjährige hervorragende Wirksamkeit verdient, so kann er zum „Erbwürdenträger“ erkürt werden.“ Lieber Rt Scout, aus dieser „Kann-Bestimmung“ wurde über Beschluss des Reyches für Euch eine „Soll-Bestimmung“. Und somit habt Ihr heute den Sesshaften hier in der Mitte vor Uns eingenommen, um Euch gebührend zelebrieren zu lassen. Und da dies durchaus auch ein emotionaler Moment sein kann, wollen Wir Euch hiermit dieses Päckchen mit UhuTaschentüchern gleich zu Beginn überreichen, denn …. „sicher ist sicher“. Und so ging es dahin, zum Vergnügen des lauschenden Reyches: Wie so oft, wird auch bei Eurer Werdung als Schlaraffe die schon in die Wiege gelegte Verbindung zwischen Schlaraffia und Familie deutlich. Und so kam es, dass unser ehemaliger Kantzler weiland Rt Frühauf, Euer profaner Onkel Otto Oberleitner, Euch als Pilger in die hohe Vindobona einführte. […] Den Euch mittlerweile angestammten Platz auf Veste Höllenstein habt Ihr damals zielsicher angepeilt, als Ihr als Helfer des Marschalls unserem Rt Relax zu assistieren begonnen habt – oder heißt der Fachausdruck hier richtiger „irritieren“? – aber das ist wahrscheinlich gar nicht so wichtig… Jedenfalls dann a.U. 142 war es soweit, dass Rt Relax mit Euch die Seiten getauscht hat und Euch fortan als Chefstatistiker einen Deut näher an den Thron herangelassen hat. […] Ein Einsatz von Euch, den Wir persönlich besonders schätzen und lieben gelernt haben, ist jener für das Blühen und Gedeihen des Favoritner Grätzels. Es handelt sich hierbei um jene nicht mehr ganz so geheime Untergrundbewegung, deren Machenschaften von Rt Reimmichl in der letzten Winterung in der Vindobona Zeyttung so schonungslos aufgedeckt wurden. Seither hat ein Ansturm auf das Grätzel eingesetzt (in der profanen Welt würde man von einem „Run“ oder auch einer „Hype“ sprechen), der Euch die Auswahlkriterien für eine Mitgliedschaft in derart schwindelerregende Höhen schrauben ließ, dass Wir selbst vermutlich als Kandidat auf verlorenem Posten stünden – wenn wir nicht – Uhu sei’s gedankt – schon mit von der Partie wären! […] Viellieber Rt. Scout der Winzige: Wir wünschen uns, erfreut und unterstützt uns alle auch in Zukunft mit Eurem jugend- und tugendhaften Wesen, Eurer Ruhe und Ausgeglichenheit, Eurer Kreativität, und Eurer „Spontanität aus dem Hinterhalt“! Natürlich ließ der solcherart Angestrudelte dies nicht unbeantwortet und replizierte als selbsternannter Reychsberater in allen Lebenslagen, unter anderem über seinen Arbeitsplatz: Neuen Aufwind am M-Amt – Rt. Aufsand, als Berater bekannt. Der M, das weiß jeder – der hat eine spitze Feder. Sieht man es anders wie es scheint – ist es ja nicht schlimm gemeint Sagt nicht leise, sondern laut – Euer treuergebener Scout!

-163514. Sippung am 17. Lethemond a.U.154 „Wiener Lied – Wiener Mundart“ Fungierender Oberschlaraffe OoP Rt Comet Nichtambtliches Protokoll von Rt Na Bumm: Der Masseneinritt zu dieser Sippung ist NICHT diesem wunderbaren, ausbaufähigen Thema geschuldet gewesen – NEIN: es hat sich herumgesprochen, dass Rt Comet seine erste Funktion auf Veste Höllenstein ausüben wird und wie das so ist, wenn die Wiener etwas Außerordentliches, Sensationelles und nie Dagewesenes erwarten, laufen sie alle blindlings hin – „Gibt’s in Wien a Hetz‘, a Drahrerei, da san mir dabei!“ Und es wurde die zu erwartende Remasuri, sogar aus der Provinz wurden Boten entsandt, um endlich wieder Bedeutsames aus dem Wasserkopf vermelden zu können. Und sie können in ihren Reychen vermelden, dass Rt Comet wunderbar und ausbaufähig ist. Einige Hürden und Fallstricke hat Rt Comet also zu überwinden gehabt. Ein Beispiel darf ich erwähnen: Ich wurde der hohen Ehre für würdig befunden, das ambtliche Protokoll gegenzuzeichnen. Aber, wie soll ich es gegenzeichnen, wenn es noch gar nicht gezeichnet ist? Es war zwar AUSgezeichnet, aber eben vom Fungierenden nicht GEGENgezeichnet. Als stillen Protest habe ich meine Unterschrift bewusst an die falsche Stelle gesetzt und auf Reaktionen von oben gewartet, die aber außer einem kümmerlichen Aufschrei des VK nicht kamen. Zwischenruf durch VK Rt Bon Charmin: „Was heißt hier kümmerlich?“ – Replik von Rt Na Bumm: „Ich bin hier der Wahrheit verpflichtet!“ Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass der Fungierende keine Fehler begehen kann, weil der Spiegel es untersagt. So ist beim Fungierenden alles richtig – auch das Falsche hat richtig zu sein (das wird – UHU sei’s geklagt – viel zu selten weiter gespielt). Kann es sein, dass der Comet nervös gewesen ist? Naja, Fungieren auf Veste Höllenstein ist eben etwas anderes, denn als ASR zu prunken. Die dargebotenen Fechsungen (14 an der Zahl) haben sich – wie sich’s gehört – dem Thema verschrieben. Eine davon möchte ich herausheben, weil etwas wirklich Epochales passiert ist: Es wurde uns gezeigt, wohin und in welch fremde für uns ungewohnte Sphären sich der Klang des Minneholzes entwickeln kann, wenn der Text des Liedes mit den vorhandenen Noten nicht auskommt. Die innovative Kraft der Fechsung verträgt sich nicht mit den Hörgewohnheiten unserer Generation und kann sich in ihrer wahren Größe und Schönheit erst nachfolgenden Generationen erschließen. Ich darf daran erinnern, dass es in der Musikgeschichte zahllose Beispiele gibt, wo die Intentionen der Künstler, die Musik weiterzuentwickeln, nicht verstanden worden und auf empörte Ablehnung gestoßen sind. Anton Bruckner wurde anfangs abgelehnt, ebenso Mahler, Schönberg bis zu den deutschen Komponisten Carl Orff und Werner Egk.

-17Ich erinnere an das vor 100 Jahren ausgesetzte Konzert im Musikverein, in dem Arnold Schönberg eigene Werke sowie Mahler, Webern und Berg dirigierte, in dem es im Publikum zu Tumulten, Verbalinjurien, sogar Schlägereien gekommen ist. So weit ist es aber auf Veste Höllenstein nicht gekommen. Wir alle waren verständnislos, aber glücklich. Ich möchte aber Rt Schot-te ermuntern, weiterhin neue Wege der Musikkultur zu suchen – in 100 Jahren wird er dann unsterblich sein und die Sassen werden ihn bejubeln. Dem Hofnarren ist es vorbehalten geblieben, in seinem Resümee am Ende des Vortragspergamentums wieder ECHT wienerisch zu werden: Er hat geweint, beim Rt Schot-te hat’s „eahm de Schuach auszog’n“ (für Freunde aus germanischen Gauen: „es ist der Kontakt der Füße zu den Schuhen gegen Null tendiert“). Dass der Hfn seine Kompetenzen überschritten hat und massiv einen Wildsau-Ahnen gefordert hat, sei der Skurrilität halber erwähnt, vor allem, weil am Ende dieser Sippung wieder Diskussionen über die Verleihungsmodalitäten entstanden sind. Sonst war’s ganz lustig! LULU

3515. Sippung am 24. Lethemond a.U.154 „1813 – 1913 - 2013“ Fungierender Oberschlaraffe OK Rt Denk mal Der Truchsess Rt Übersinn wünschte sich was: „Auf dass das Reych froh sippen tu – das walte der UHU! Lulu!“ Sodann befahl der Fungierende den Sassen: „Wir singen vom Eröffnungslied alle Strophen – die wir können, also die Erste und die Letzte!“ Erwartetes empörtes Geknurr von Rt Comet… Das „Wort zum Donnerstag“ sprach wie stets der C: „1813 – das wissen man muss – bekam der Franzose eine auf die Nuss; zwei Jahre später bei Waterloo – bekam er auf diese ebenso!“ …und vermeldete sodann mit gewisser Süffisanz: „Wozu der Rt Denk mal dann zwei Stunden brauchen wird, habe ich jetzt in zwei Minuten erledigt!“ Beim nun erfolgten Einritt überreichte der Hfn der hohen Berolina (2), Rt Spirrlifix, dem Fungierenden beinahe echte Berolina-Ahnen – nämlich Gummibärli! Aber er brachte auch die echte Nachricht, dass unser J Rt Bolle dortselbst zum Ehrenritter erkürt worden war – Jubel der Vindobonenser. Rt Comet wurde für die Erringung des Ordens der vier kalifornischen Reyche begratuliert – dazu meinte OI Rt Staphylo: „Er hat ihn nicht für’s Einreiten, sondern für’s wieder Wegfahren erhalten!“ Irgendwann fand der stv M Rt Aufsand nach hektischem Kramen sogar die Liste der entschuldigten Sassen und verlas diese…

-18Ein Rechenkunststück brachte Rt Casanoverl zuwege: „13+13+13=39 – und im Jahre 39 war ich grad 13 Jahre alt!“ Und in der bald folgenden Schmuspause staubte er eigenhändig das Clavicimbel ab, was Rt Sketch als Sensation vermeldete. Ob das Clavicimbel oder das Staubtuch staubiger waren, blieb ein ungelöstes Rätsel… Im Fechsungsteil setzte sich Rt Viel-O-Fex ans frischgeputzte Clavicimbel und verkündete: „Ihr sagt’s immer, ich spiele zu lang – heute rede ich zu lang!“ – tat aber dann schließlich beides; zum Thema Richard Wagner (ES Parzival/Tristan) brummte der Fungierende: „I SOLDE was arbeiten, aber das hört sich so TRIST AN!“. Einen interessanten Vergleich erwähnte Rt Tandaradei, denn 1813 war die Völkerschlacht bei Leipzig und 1913 wurde der Karl-May-Verlag gegründet, ebenfalls in Leipzig; der Rt Bin ka Goedde stellte fest, dass Anton Fernkorn ein Favoritner gewesen war (er hat zu mindestens eine Gasse dort); Rt Tschien referierte auf Zuruf über Anton Fernkorn, der übrigens die Matzleinsdorfer Kirche in Favoriten erbaute – man sieht, wir nähern uns thematisch mit Riesenschritten der Sippung № 3532, „Favoriten – Nabel der Welt“; Rt Hundi-Ana (418) fand zu Hansen einen Schüttelreim: „Ich, der ich hier in Wean starte – erbaute in Athen a Sternwarte!“ Rt Basso Continuo (212) verzauberte uns mit der Romanze des Fiesco aus „Simone Boccanegra“ von Giuseppe Verdi (ES Trovatore); Rt Rudolpham wärmte wieder die Leipziger Völkerschlacht auf; Rt Jazz brachte ein musikalisches Beispiel, wie sehr sich Wagner und der Jazzstil in Claude Debussy (ES Pelléas) treffen; Rt Rosalban stellte fest, 1813, habe es nicht nur in Leipzig, sondern auch an vielen anderen Orten Schlachten gegen Napoleon gegeben; Rt Spirrlifix (2) verglich das Theater in Wien und Berlin mit ein paar nachdenkenswerten Gedankengängen; den Schluss machte nochmals Rt Basso Continuo, der eine Neujahrsrede von Anton Kuh (wieso ist DER eigentlich noch kein Ehrenschlaraffe in der Vindobona?) zitierte: „Waunn amaoi da oide Kaisa stirbt […] Beaumte wird’s imma geb’n!“ Rt Reimmichl brachte den von den Sassen erfürchteten Schwanzerlvers: „Man kann im Leben net alles haben – doch mancher hat besond’re Gaben, am liebsten mein Gehör ich schenk‘ – deshalb dem Polyhistor Rt Denk mal!“ …und beantragte die Rostrette für den Medeliken-Ritter Basso Continuo, was der Fungierende gerne anbefahl; den Berolina-Ahnen verlieh der Hfn Rt Kari-Goya für sein herrliches NAP (siehe letzte Sippung!) dem Rt Na Bumm.

„…Beamte wird’s immer geben…“

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V.O.S. - Die „ Vindobona Old Stars“ (aus Sicht von deren „ Young-star“ Rt. Übersinn) oder: „ Swingen tut man erst in fortgeschrittenem Alter“ Werte LeserInnen, werte Bandfreunde, wertes Publikum! Nachdem mir als jüngstem Bandmitglied die Ehre widerfuhr, in vorliegendem Schriftwerk ein paar Wortspenden abzusondern, darf es nicht verwundern, wenn ich mich mehr mit der Gegenwart dieser einmaligen und einzigartigen Formation und ihren Eigenheiten beschäftige, als mit ihrer Entstehung und Vergangenheit. Letzteres mag ein Berufenerer als ich es bin tun. Vorweg von ganzem Herzen ein Dank an alle Mitspieler - mögen sie ihr Instrument beherrschen, oder ebenso dilettantisch behandeln, wie ich meine Gitarre resp. mein Banjo. Ihr habt mich von Anfang an in Eurer Mitte als einen der Euren aufgenommen und mich als vollwertiges Mitglied angesehen. Obwohl mein Spiel und mein Beitrag zu Beginn ein sehr geringer war. (Jeder Musiker, der in einer Band spielt, weiß, dass das nichts Selbstverständliches ist). Und Ihr habt auch dem Über- gestattet, hier das zu schreiben, was ihm grad in den Sinn kommt. Der schlaraffische Geist macht‘s möglich... Ich war im Christmond a.U. 150 nicht das erste Mal auf einer Bühne gestanden - als Knabe hatte ich bei den Wiltener Sängerknaben im Sopran gesungen. Erste Reihe, freier Blick auf die Füße. Umso mehr hat es mich an jene Zeit im Chor erinnert, als unser aller Kapellmeister Rt. Bummerl nach dem V.O.S.-Konzert sogar eine „Gage“ ausbezahlte. Dafür sei natürlich unserer treuen p.t. Fangemeinde herzlich gedankt! Was - außer Dank in jedwede Richtung - ist eigentlich von meiner Seite zur V.O.S. zu sagen? Vielleicht, was die V.O.S. aus meiner Sicht ist? Lasst es mich versuchen: • Ein Haufen Amateure im besten Sinn des Wortes, der auf eine hartnäckige AnhägerInnenschar trifft, um zweimal im Jahr beswingt zu tschässen, oder jazzig zu swingen. Wie man‘s nimmt. Aber dies zumindest von Mal zu Mal besser. • Ein Haufen Freunde, die auch mal so richtig streiten und sich gegenseitig auf den Zeitanzeiger gehen können. Da bedarf es schon bisweilen eines professionellen Streitschlichters, um den Probenbetrieb aufrecht zu erhalten.

-20• Ein Haufen wirklich toller Momente - von musikalisch großartig bis bescheiden, von echt locker bis ur-anstrengend, von gut vorbereitet bis einfach nur „lächeln und den Verstärker ganz leise drehen“. Beschwingt, beschwipst, stocknüchtern - je nach Wetterlage und Kalendertag. • Ein Haufen Notenblätter, die ich nicht gerade als „meine Musik“ bezeichnen kann, mit der ich groß wurde, deren Zahl jedoch bei weit über 100 angelangt ist. Zeitweise vom Blatt gespielt, teils in der Notenflut untergehend. Und vielleicht auch noch, was ich vorhabe, also so einmal ganz ehrlich mit Hand aufs Herz: weiterhin Gitarreunterricht nehmen, den ich heuer endlich begonnen habe. Ich schätze mal, dass ich damit so in rund zehn Jahre halbwegs erträglich spielen werde können und nicht einzig vom allumfassenden Wohlwollen unseres treuen Publikums abhänge. Mit beswingtem Lulu bis dahin verbleibe ich der Übersinn.

VOS-Karikatur von Prüfling Reinhold Wegmann (24)

___________________________________________________________________ …und damit endet auch die fünfte Nummer der Postille

LULU, Euer Reimmichl