WasserWirtschafts-Kurse

WasserWirtschafts-Kurse Die DWA-Fortbildungskurse richten sich vorrangig an Ingenieure aus der Praxis, die ihr an einer Fachhochschule oder Universitä...
5 downloads 0 Views 1MB Size
WasserWirtschafts-Kurse Die DWA-Fortbildungskurse richten sich vorrangig an Ingenieure aus der Praxis, die ihr an einer Fachhochschule oder Universität erworbenes Fachwissen aktualisieren wollen.

Abwasserentsorgung im ländlichen Raum

O/6

Abwasserentsorgung im ländlichen Raum

Die jeweiligen Kursprogramme zeichnen sich durch eine ausgewogene Themenzusammenstellung aus und versuchen, neuere technische Entwicklungen gegeneinander abzuwägen. Sie werden von dem DWA-Fachausschuss „Fort- und Weiterbildung von Führungskräften“ unter der Obmannschaft von Univ. Prof. Dr.-Ing. Norbert Dichtl erstellt.

Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. Theodor-Heuss-Allee 17 . 53773 Hennef . Deutschland Tel.: +49 2242 872-333 . Fax: +49 2242 872-100 E-Mail: [email protected] . Internet: www.dwa.de

DWA 2014

ISBN 978-3-88721-215-5

05.-07. November 2014, Kassel

WasserWirtschafts-Kurse

Abwasserentsorgung im ländlichen Raum 05.-07. November 2014, Kassel

Abwasserentsorgung im ländlichen Raum

Die Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. (DWA) setzt sich intensiv für die Entwicklung einer sicheren und nachhaltigen Wasserwirtschaft ein. Als politisch und wirtschaftlich unabhängige Organisation arbeitet sie fachlich auf den Gebieten Wasserwirtschaft, Abwasser, Abfall und Bodenschutz. In Europa ist die DWA die mitgliederstärkste Vereinigung auf diesem Gebiet und nimmt durch ihre fachliche Kompetenz bezüglich Regelsetzung, Bildung und Information der Öffentlichkeit eine besondere Stellung ein. Die rund 14 000 Mitglieder repräsentieren die Fachleute und Führungskräfte aus Kommunen, Hochschulen, Ingenieurbüros, Behörden und Unternehmen.

Impressum: Herausgeber und Vertrieb: DWA Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. Theodor-Heuss-Allee 17 53773 Hennef, Deutschland +49 2242 872-333 Tel. +49 2242 872-100 Fax: [email protected] E-Mail: Internet: www.dwa.de

Satz: DWA Druck: Siebengebirgsdruck GmbH & Co. KG ISBN: 978-3-88721-215-5 Gedruckt auf 100 % Recyclingpapier

© DWA Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V., Hennef 2014

Alle Rechte, insbesondere die der Übersetzung in andere Sprachen, vorbehalten. Kein Teil dieser Publikation darf ohne schriftliche Genehmigung des Herausgebers in irgendeiner Form – durch Fotokopie, Digitalisierung oder irgendein anderes Verfahren – reproduziert oder in eine von Maschinen, insbesondere von Datenverarbeitungsmaschinen, verwendbare Sprache übertragen werden.

2

DWA 2014

Abwasserentsorgung im ländlichen Raum

Vorwort Zum Schutz von Oberflächengewässern, Boden und Grundwasser ist eine geordnete Regenwasserbehandlung, Abwasserreinigung und Schlammbehandlung auch in den Siedlungen des ländlichen Raumes unverzichtbar. Planungs- und Bemessungsgrundsätze städtischer Entsorgungskonzepte können auf die Siedlungsstrukturen im ländlichen Raum nicht ohne weiteres übertragen werden. Für Städte geeignete Lösungen führen im ländlichen Raum oft zu höheren Investitions- und Betriebskosten. Es gilt daher, angepasste Technologien einzusetzen, so dass gleichermaßen die Aspekte des Gewässerschutzes wie auch die finanzielle Belastung der betroffenen Bürger berücksichtigt werden. Darüber hinaus findet derzeit im Bereich der Abwassertechnik ein Umdenken statt, welches weg von den End-of-pipe-Lösungen hin zu kleineren bürgernahen Lösungen führt und vor allem auch die Aspekte der Energieeinsparung sowie regionalen Wiederverwertung von Wasser und Wertstoffen beinhaltet. In diesem Kontext bietet dieser DWA-Fortbildungskurs neben den klassischen Themen der Abwasserentsorgung im ländlichen Raum vor allem auch die Möglichkeit, sich mit neuesten Erkenntnissen auseinanderzusetzen und sich für zukünftige Entwicklungen vorzubereiten. In das Programm des Kurses haben die Erfahrungen vorausgegangener Fortbildungskurse und insbesondere auch die Anregungen ehemaliger Kursteilnehmer Eingang gefunden, so dass sowohl für Planer, Betreiber als auch Fachbehörden eine interessante Fortbildung angeboten wird. Die Veranstalter hoffen auf einen regen Erfahrungsaustausch.

Norbert Dichtl

DWA 2014

3

Abwasserentsorgung im ländlichen Raum

Veranstaltungshinweise: O/7

Fließgewässer mit begleitender Fachausstellung

4.-6. März 2015

P/1

Entwässerungskonzepte/Sanierungsplanung

4.-6. März 2015

P/2

Kommunale Abwasserbehandlung mit begleitender Fachausstellung

P/3

Benchmarking, Kostenanalyse und Kostensteuerung in der Abwasserwirtschaft

P/4

Klärschlammbehandlung mit begleitender Fachausstellung

P/5

Behandlung von Industrie- und Gewerbeabwasser mit begleitender Fachausstellung

4.-6. November 2015 aA Oktober/November 2016 2017

Weitere Informationen unter www.dwa.de

4

DWA 2014

Abwasserentsorgung im ländlichen Raum

Inhalt Vorwort

.... .....................................................................................................



Veranstaltungshinweise ......................................................................................

4

Mittwoch, 05. November 2014 Rechtlicher Rahmen für die Abwasserentsorgung im ländlichen Raum Dr.-Ing. Friedrich Seyler, Bayerisches Landesamt für Umwelt, Augsburg ................

8

Technische Entscheidungskriterien für dezentrale oder zentrale Abwasserreinigungsanlagen Prof. Dr.-Ing. Franz-Bernd Frechen ......................................................................

25

Dezentrale Abwasserbehandlung – Schaden oder Nutzen für die Solidargemeinschaft Prof. Dr.-Ing. Markus Schröder, Ingenieurgesellschaft für Wasser, Abwasser- und Energiewirtschaft mbH Tuttahs & Meyer, Aachen .................................................

26

Abwasserbehandlung in bepflanzten Bodenfiltern – Stand der Technik und Forschung Dipl.-Ing. Heribert Rustige, AKUT Umweltschutz, Ingenieure Burkard und Partner, Berlin ....................................................................................................

36

Sanierung und Ertüchtigung von kommunalen Kläranlagen im ländlichen Raum in Bayern Erich Englmann, München...................................................................................

37

Bemessung, Bau und Betrieb von kleinen Kläranlagen Prof. Dr.-Ing. Jens Nowak, Potsdam .....................................................................

54

Aktuelles zum Bau und Betrieb von Kleinkläranlagen Dipl.-Ing. Ralf Hilmer, Hildesheim .......................................................................

69

DWA 2014

5

Abwasserentsorgung im ländlichen Raum

Donnerstag, 06. November 2014 Kleine Kläranlagen – Bewährte und neue Verfahren (SBR-, Biofilm-, Membranverfahren) und ihre Bedeutung für den ländlichen Raum K.-H. Rosenwinkel, E. Haun, Hannover ................................................................

81

Planung und Bau von Kleinkläranlagen Dipl.-Ing. Matthias Jübner, Jübner GmbH, Barver ................................................

121

Prüfung und Zertifizierung von Kleinkläranlagen in der Praxis E. Dorgeloh, Aachen ............................................................................................

122

Umgang mit Regenwasser Mathias Uhl, Münster ..........................................................................................

137

Demografischer Wandel und Neuartige Sanitärsysteme Prof. Dr.-Ing. Thomas Dockhorn, TU Braunschweig ..............................................

173

Der HAMBURG WATER Cycle® in der Jenfelder Au – Grüne Energie aus schwarzem Wasser Thomas Giese, Maika Wuttke, Janina Flerlage .....................................................

195

Entwässerungsverfahren im ländlichen Raum – Techniken, Bau, Kosten und Betrieb Dipl.-Ing. Michael Schütte, Germering ..................................................................

204

Behandlung von Schlamm aus Kleinkläranlagen Bodo Heise, Neubrandenburg ...............................................................................

233

6

DWA 2014

Abwasserentsorgung im ländlichen Raum

Freitag, 07. November 2014 Klärschlammbehandlungskonzepte im ländlichen Raum – Schlammfaulung für Kläranlagen kleiner und mittlerer Größe Dipl.-Ing. Johann Flohr, Pforzheim ......................................................................

253

Sind Teichkläranlagen im ländlichen Raum noch angemessen? Dipl.-Ing. Andrea Albold, Lübeck ..........................................................................

254

Beitrag zum Betrieb von Kleinkläranlagen unter besonderer Berücksichtigung digitaler Systeme Katrin Flasche, Hannover ....................................................................................

255

Vermeidung von Geruch und Korrosion in Abwasserleitungen M. Barjenbruch, TU Berlin ...................................................................................

277

  Unsere Aussteller ..............................................................................................

301

DWA 2014

7

Abwasserentsorgung im ländlichen Raum

Rechtlicher Rahmen für die Abwasserentsorgung im ländlichen Raum Dr.-Ing. Friedrich Seyler, Bayerisches Landesamt für Umwelt, Augsburg

1

Einführung

Ländlich strukturierte Bereiche im Sinne des Arbeitsblattes ATV-A 200 [1] sind u. a. gekennzeichnet durch kleine, manchmal auch weit auseinander liegende Ortschaften und Ortsteile, große Grundstücksflächen aufgrund lockerer, offener Bebauung, Einzelgehöfte, Weiler, Streusiedlungen, eine geringe Siedlungsdichte (bis etwa 25 E/ha Siedlungsfläche), einem geringen Anteil befestigter Flächen (bis etwa 20 % der Siedlungsfläche einschließlich der Straßen und Wege). Oftmals sind nur kleine und leistungsschwache, vielfach durch diffuse Schadstoffeinträge aus dem Einzugsbiet vorbelastete, oberirdische Gewässer vorhanden. Die Rahmenbedingungen im ländlichen Raum stellen besondere Anforderungen für die konzeptionelle, technische, betriebliche, ökonomische und ökologische Gestaltung der abwassertechnischen Erschließung solcher Gebiete dar. Ob zentrale oder dezentrale Abwasserlösungen (Kleinkläranlagen, abflusslose Gruben, kleine Ortsteilkläranlagen) zur Anwendung kommen, wird nach wasserwirtschaftlichen Vorgaben und Wirtschaftlichkeitsüberlegungen entschieden. Im nachfolgenden Beitrag werden die rechtlichen Grundlagen erläutert, die hierbei zu beachten sind.

2

Rechtliche Grundlagen

Das Wasserhaushaltsgesetz (WHG) [2] stellt in der Bundesrepublik die Grundlage des wasserrechtlichen Handelns dar. Insbesondere sind dort die Genehmigungsvoraussetzungen für Abwasseranlagen geregelt. Daneben gelten in den Bundesländern jeweils eigene Landeswassergesetze, die u. a. Festlegungen für die Umsetzung der Abwasserentsorgung (Entsorgungsverpflichtung, zuständige Behörden für den Vollzug) enthalten. Die Bundesländer haben in den jeweiligen Landeswassergesetzen und darüber hinaus auch in diversen Verordnungen oder Erlassen für die Durchführung der wasserrechtlichen Genehmigungsverfahren sowie für Vollzugsfragen, insbesondere hinsichtlich der Wartung und Überwachung von Kleinkläranlagen, spezielle Regelungen

8

DWA 2014