AUSGABE 5

12. MAI 2017

WA L L I S INS HERZ GEMEISSELT

Schwarznasenschaf Berta und seine tierischen Freunde Die Lonza Im Velo- und Bikeparadies Amigne, der exklusive Weisse Üben fürs Jodlerfest Sommer-Specials

Schneller ins Wallis

Tickets online günstiger kaufen unter bls.ch/autoverlad

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Die Walliserinnen und Walliser verstehen es, ihre Traditionen am Leben zu erhalten. Das Halten von typischen Walliser Tieren wie dem Schwarznasenschaf, der Schwarzhalsziege oder den Eringerkühen gehört dazu. Nicht primär der Milch oder des Fleisches wegen, sondern aus purer Leidenscha‚. Unser Portfolio-Fotograf ist mit Berta, dem Schwarznasenschaf auf dem Titelbild, und mit Schwarzhalsziegen aufgewachsen. Nahe an der Natur und der Alptradition sind auch Prisca und Peter Tscherrig. Ihre Anenhüˆe auf 2358 Metern ist sowohl Rast- und Schlafplatz zuhinterst im Lötschental als auch Ausgangspunkt für einzigartige Wanderungen. Vielleicht erhellt ein Jodelgesang die Bergstille? Sicher wird das vom 22. bis 25. Juni der Fall sein, dann sind Tausende Jodlerinnen und Jodler aus der ganzen Schweiz am 30. Eidgenössischen Jodlerfest in Brig-Glis zu Gast. Mit über 50 Rebsorten und als grösstes Weinanbaugebiet der Schweiz blickt das Wallis auch auf eine jahrhundertealte Weintradition zurück. Wir stellen Romain Papilloud vor, der sich der seltenen Amigne verschrieben hat. Obschon viele Traditionen im Alltag gelebt werden, hat sich das Wallis zum bedeutenden Industrie- und Innovationsstandort entwickelt. Hier wurde vor über 100 Jahren die weltweit tätige Lonza gegründet. Und hier wird mit dem Elektroflugzeug Hamilton Aero Zukun‚ geschrieben! Tauchen Sie ein in diesen einzigartigen Mix aus Tradition und Moderne!

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Hier lebt die Tradition

Damian Constantin, Direktor Valais/Wallis Promotion

Titelbild Marco Schnyder

impre ssum «Wallis» erscheint als Beilage der Schweizer Illustrierten am 12. Mai 2017 Redaktion | Valais / Wallis Promotion, Schweizer Illustrierte, Flurstrasse 55, 8048 Zürich, Tel. 058 269 26 26, [email protected] Leiter Zeitschri en | Urs Heller Chefredaktion | Stefan Regez, Werner De Schepper Redaktionsleitung | Monique Ryser Bildchefin | Nicole Spiess Bildredaktion | Regula Revellado Fotografen | Olivier Maire, Sedrik Nemeth, Marco Schnyder

Layout / Produktion | Simona Guarino Satztechnik | Dominic Koch Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen dieser Ausgabe | Thomas Kutschera, Anita Lehmeier, Christine Nydegger Korrektorat | Barbara Siegrist Bildbearbeitung | Ringier Redaktions-Services Designkonzept | Beling Thoenen Design Leiter Content- & Marketing-Partnerscha en | Thomas Passen Marketing | Verena Baumann, Patricia Heller Vermarktung | Admeira AG Chief Sales Officer |

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Arne Bergmann Managing Director Publishing | Beniamino Esposito Head of Marketing Publishing | Thomas Kords Head of Sales Publikums- und Programmpresse | Claudia Dippel Sales Service Anzeigen | Tel. 058 909 99 62, [email protected] Anzeigenpreise und AGB | www.admeira.ch Verlag | Flurstrasse 55, 8048 Zürich, Tel. 058 269 20 00 Produktionsleiter | Michael Passen Druck | Swissprinters AG, 4800 Zofingen

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Cédric Agnellet, Gewinner des Grand Prix Joseph Favre, auf kulinarischer Tour.

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Fotos Sedrik Nemeth (5), Pascal Gertschen

Die Lonza: in 120 Jahren vom Energie- zum globalen Chemie-, Pharma- und Biotechkonzern.

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Ob Tour-de-FranceEtappe oder Weinweg: Das Wallis ist ein Velo- und Bikeparadies.

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Die besten Angebote für einen erholsamen, spannenden und einmaligen Sommer.

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STARTER

VELOTOUREN

PORTFOLIO

So vielfältig Ob Wallis Prime Food mit Fleisch vom Bergbauern oder ein Velo, dass mit Joystick gesteuert wird: Das Wallis ist ein fruchtbarer Boden für Innovation in allen Bereichen. Eine Auswahl an Ideen und Produkten.

Über Berg und Tal Velofahrer und Biker finden im Wallis alle ihre Traumroute: auf der Wallis Velo Tour den Kanton entdecken, mythische Alpenpässe erklimmen oder gemütlich entlang der Rhone radeln.

Der Tierfreund Marco Schnyder hat einen Draht zu Tieren, sie scheinen für ihn zu posieren.

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HÜT TENLEBEN

MIKROBRAUEREIEN

Die Anenhütte Zuhinterst im Lötschental steigt der Weg rauf zur Anenhü„e – eine der spektakulärsten Bauten in den Bergen. Und nicht nur das: Hier wird Hotelservice geboten!

Hopfen und Malz Bier-Sommelier Fabian Albrecht testet vier Biere aus Kleinstbrauereien. Und erklärt, warum unterschiedlichste Biersorten auch das Wallis erobern. 4

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Chemie und Biotech Der globale Konzern hat seine Wurzeln in Visp.

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Per Zug und Auto Schneller als man denkt – so kurz ist die Reise ins Wallis.

 Inhalt

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Der 20-jährige Marco Schnyder liebt Tiere – und die Fotografie. Das Portfolio.

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Regula Ritler ist Jodlerin mit Leib und Seele. Und bereitet sich aufs Jodlerfest vor.

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WEIN

STANDORTWALLIS

SPEZIALITÄTEN

Amigne Die Amigne ist eine alte Sorte und wird immer beliebter. Besuch bei Winzer Romain Papilloud.

Klub der Unternehmen Diese Firmen unterstützen den Kanton mit Taten und neuen Ideen.

Gourmetkanton Koch Cédric Agnellet gewann den Grand Prix Joseph Favre mit einem Menü aus Walliser Spezialitäten. Nun ging er auf Spurensuche.

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Pause am See Ob Genfer-, Berg- oder Gletschersee: Abkühlung für heisse Tage.

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Jodlerin mit Leib und Seele Regula Ritler freut sich auf das Eidgenössische Jodlerfest in Brig-Glis und übt mit dem Nachwuchsjodelchor.

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START-UP

NATUR

Akrobatik mit Strom Ein Spin-off von Solar Impulse will die Lu†fahrt revolutionieren.

Bäumige Zeitzeugen Die Lärchen von Balavaux sind bis zu 800 Jahre alt. 5

74 SOMMER-SPECIALS

Tolle Angebote Spezialangebote für unvergessliche Sommerferien.

82 AGENDA

Immer etwas los Die wichtigsten Veranstaltungen.

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Beten für den Liebsten Freilichttheater | Der mutige Jenno und die schöne Anna sind die Hauptpersonen. In der Aletsch Arena wird das Stück «Der letzte Sander von Oberried» aufgeführt. Vorlage ist der gleichnamige Roman von Catherine Bürcher-Cathrein. Darin ist die ständige Sorge ums Wasser packend beschrieben. Diese Geschichte wurde von Arnold Steiner in ein Theater-

stück umgewandelt, inszeniert wird das Stück von Willy-Franz Kurth. Die Suonen, alte, von Menschenhand gebaute Wasserläufe, sind im Wallis Kulturgut. Das Stück handelt von der «Oberriedi», einer Suone, teils aus Holz konstruiert und mal in Stein gehauen. Schlug der Hammer, floss das Wasser, und alles war in Ordnung. Verstummte er, stellte sich die Fra6

ge: Wer steigt hoch, um die Suone zu reparieren? Ein gefährliches Unterfangen. Jenno war geschickt und mutig. Er hat das Wasser schon o” zurückgeholt, und er wird dafür geliebt, auch von Anna. Doch diese Liebe wird auf die Probe gestellt. Hat sie Bestand? Uraufführung am 11. Juli, danach folgen 20 Aufführungen. www.aletscharena.ch

Fotos Chantal Stucky, HO (2)

«Der letzte Sander von Oberried» heisst das Stück, das diesen Sommer in der Aletsch Arena aufgeführt wird.

Gute Aussicht von der Mie St-Luc | Wo genau ist die Mie des Wallis? Das haben sich die Geometer lange gefragt. 2009 und nach langen Messungen war es dann klar. Zwischen dem Dorf St-Luc und dem Hotel Weisshorn, bei den Maiensässen von Gillou, liegt sie, die Mie des Kantons. Dort wurde vor fast sieben Jahren ein Holzpfahl gesetzt, eingeritzt sind die Koordinaten, am Pfahl befestigt eine Walliser Fahne. Das soll nun alles neu werden. Patrick Salamin vom Hotel Le Beausite in St-Luc und zwei seiner Kollegen haben ein Projekt: Am Wanderweg von St-Luc zum Hotel Weisshorn, eben genau in der Mie des Kantons, soll ein Aussichtsturm entstehen. «Er muss höher sein als die Bäume, damit die Sicht ins Tal frei ist», erklärt Salamin. Auf dem Boden wird auf einem Holzrelief der Grenzverlauf des Kantons dargestellt. «So jedenfalls stellen wir uns das vor.» Laut Salamin wird das Projekt im Juni vorliegen. Wann die schöne Aussicht aus der Mitte des Kantons Realität wird, kann er noch nicht sagen. Denn der Turm müsse erst noch finanziert werden. www.valdanniviers.ch

Wohnen im Zelt auf dem Biohof Lötschental | 18 Gäste, 150 Schafe und 60 Hühner. Sie werden den Sommer auf dem Biohof von Daniel und Karin Ritler im Lötschental verbringen. Die Tiere und die Familie Ritler leben immer dort, im Juni kommen aber noch Gäste dazu. Bis dann werden auf dem Hof drei Luxuszelte aufgebaut sein. Sie werden durch Holzwände unterteilt, so dass ein Schlafzimmer mit Doppelbe entsteht, für Kinder ein Doppelstockbe und ein Schrankbe. Dusche und Kochgelegenheit fehlen ebenfalls nicht. Aus Ritlers Hofladen kommen die Zutaten fürs Essen. www.wiesenbett.de

Karin und Dani Ritler bauen Zelte fürs «Glamping» im Lötschental.

Bei Ritlers darf man Tiere streicheln und Hühner füttern 7

F ho ree di ch ride e Fa obe mi ch n t d ho in em ch de B sc n B ik hu e e v le rg on in en Si bi on s . in

Ein Turm, höher als die Bäume, mit Aussicht bis ins Tal

Über Stock und Stein zur Schule Fachhochschule | Zuerst hoch in den Bergen über weissen Schnee, weiter unten rasant abwärts über Stock und Stein, entlang der Reben und zuletzt durch die schmalen Gassen der Stadt Sion der Schule entgegen. Der Freeride-Mountainbiker Ramon Hunziker ist der Darsteller des neuen Werbevideos der Fachhochschule Westschweiz-Wallis (Hes-so). Der erste Clip, in dem Freerider Laurent De Martin den Schulweg auf Ski zurücklegt, war ein Riesenerfolg. Über eine Million Mal wurde er im Inund Ausland angesehen oder geteilt. Mit dem Mountainbike-Clip will nun die Fachhochschule an diesen Erfolg anknüpfen. Wer hoch hinauswill, sollte eine Ausbildung an dieser Schule wählen, heisst die Botscha£. Der Clip weist auch auf die einmalige Umgebung hin, in der die Studierenden der Hes-so lernen: das Wallis mit seinen hohen Bergen und der Stadt Sion. Kommt hinzu, dass an der Fachhochschule die Auswahl der Studiengänge vielfältig ist. Der Clip ist ein innovativer und moderner Weg, um für die Schule Werbung zu machen. www. hevs.ch, www.hes-so.ch

Champéry/Trient | Keine Ferien für Langschläfer: Wer seine Freitage für das Bergwaldprojekt einsetzt, hat Ende der Woche zwar Schwielen an den Händen, damit aber mitgeholfen, Wald und Landscha  zu erhalten. Insgesamt vier Wochen werden die freiwilligen Helfer in diesem Sommer im Wallis am Werk sein: im Juli zwei Wochen in Champéry und im September in Trient. Pro Woche werden 15 Freiwillige am Morgen früh aufstehen, Wege unterhalten oder auch neue bauen. Sie werden Freiflächen pflegen und wo nötig Bäume pflanzen. Das Bergwaldprojekt ist eine Sti ung. Ihr Zweck ist die Pflege des Waldes und der Kulturlandscha  in Berggebieten. Finanziert werden die Einsätze durch Mitgliederbeiträge, Spenden und durch Beiträge der Waldbesitzer. Seit der Gründung 1987 haben 49 000 Personen in der Schweiz und in Nachbarländern ihre Einsätze geleistet. «Die vier Wochen Arbeitseinsatz im Wallis werden, wie fast alle anderen auch, sicher ausgebucht sein», sagt Aron Candrian von der Sti ung. www.bergwaldprojekt.ch

In Champéry und Trient mithelfen, den Wald zu pflegen

Per Post direkt aus dem Wallis «Kompromisslos Wallis» lautet der Leitgedanke des jungen Betriebs Valais Prime Food. Niedergesteln | Das Wallis auf dem Teller: Valais Prime Food liefert frisches Fleisch aus der Region frei Haus. Im Onlineshop bestellt, wird das Styroporpaket innerhalb 24 Stunden per Post geliefert. Neben frischer Ware sind auch getrocknete und geräucherte Fleischwaren und Würste im Angebot. Wer regelmässig bedient werden will, kann der «Family» beitreten. Die junge Firma hat bereits verschiedene Restaurants im Wallis und auch in der übrigen Schweiz als Kunden gewinnen können. Die Pro8

dukte sind alle in Bioqualität. Das Team um Martin Seema£er will die Berglandwirtscha  unterstützen, die Wertschöpfung gegenüber den Bergbauern stärken und die Wertschöpfung ins Wallis zurückbringen. Damit werden nicht nur neue Abnahmekanäle geschaffen, sondern auch Arbeitsplätze. «Wir kennen die Produzenten und das Leben der Tiere. Wir beziehen unser erstklassiges Fleisch von Päuli oder Toni und nicht von Betrieb Nummer 234 576», so Seema£er. www.valaisprimefood.ch

Fotos Sedrik Nemeth, HO (3)



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Nichts für Arbeitsscheue

le goût de l’authentique www.iris.swiss

Îris, marque déposée de «Les Fruits de Martigny SA groupe»

Reine Frucht in der Flasche Martigny | Früchte gepresst, Früchte getrocknet und Früchte zu Nektar eingedickt. Der Rohstoff kommt aus dem Wallis. Die Firma heisst Fruits de Martigny, und die Produkte «Iris». Die kleinen und grossen Flaschen mit Apfel- oder Birnensaž, Traubensaž und gemischtem Fruchtsaž können online bestellt werden. Zu diesen Fruchtsaž-Produkten kommen Nektare: Speziell ist der süsse Nektar aus Walliser Aprikosen. Und wenn schon all die guten Walliser Früchte verarbeiten, dann richtig. Dörrfrüchte sind die logische Folge dieser Überlegung. Zwetschgen, Birnen, Äpfel, verpackt in verschieden grosse Säcklein, sind ebenfalls im Online-Shop erhältlich. Spezialität ist der Brotaufstrich aus Äpfeln, der mit Bu­er verfeinert wurde. All diese Produkte tragen das Label «Marke Wallis». Die Firma ist auch im sozialen Bereich erfolgreich. In der Produktion sind Menschen mit Lernschwierigkeiten beschäžigt. Ein Projekt, das zusammen mit der Stižung Fovahm realisiert wird. Dafür gabs letzes Jahr den Preis «Valais excellence Award». www.iris.swiss

Das Treffen der Oldtimer Sion | Seit er drei Jahre alt war, kennt er dieses Auto, den Porsche 356. Sein Vater ha­e ihn gekauž, jetzt ist er im Besitz von Bernard Moix, dem Sohn. Und der fährt ihn heute noch. Am liebsten auf kurviger Strecke. «Porsches sind gemacht dafür», erklärt Moix begeistert. Dieses Jahr ist er der Organisator eines Porschetreffens im Wallis. «Nur 25 bis 30 Autos und nur auf Einladung», wie er sagt. Es sind Freunde aus ganz Europa mit Passion für Porsches der Jahre 1948 bis 1955, die sich jährlich treffen. Kultur, Gastronomie und natürlich spektakuläre Strassenstücke stehen auf dem Programm. Mit Kurven, natürlich. So werden unter anderem die Staumauern Grande Dixence und Tseuzier angefahren.

Bernard Moix organisiert das Porschetreffen.

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Das «Bella Lui» steht unter Denkmalschutz und bekommt mit der Jugi ein zweites Leben.

Aus alt mach eine neue Jugi Crans-Montana | Das Haus steht unter Denkmalschutz. Ab Juni dieses Jahres werden dort junge Leute ein und aus gehen. Aus dem ehemaligen Kur- und Ferienhotel Bella Lui wird eine Jugendherberge. Die Zimmer werden sehr komfortabel mit Dusche und WC ausgerüstet sein. Dazu kommt ein wunderbarer Ausblick auf die Bergke­en auf der Südseite des Rhonetals. Ein ganz besonderes Zimmer befindet sich im Erdgeschoss des Hauses. Es wurde seit 1930 nicht mehr verändert. So können die Gäste den heutigen Komfort, den sie geniessen, sehr gut mit dem vor 87 Jahren vergleichen. Wird die Jugi eröffnet, stehen 37 Doppel-, zwei Familien-, elf Vierer- und drei Sechserzimmer zur Verfügung. Das Frühstück ist für alle Gäste inklusive, Abendessen gibt es auf Voranmeldung. Im neuen «Bella Lui» lässt sich schön Ferien machen. Denn es sind eine Lounge-Terrasse und ein Sonnendeck auf dem Dach vorhanden. Wer nicht den ganzen Tag in der Sonne liegen mag, kann sich zu einem Pétanque treffen. Die Buchungspla­form ist eröffnet. www.youthhostel.ch

Ein hippes Sportzentrum



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Steinkunde am Wegrand Binntal | Das Binntal ist das Tal der Kristalle. Den Besuchern werden nun auf dem neu gestalteten Lehrpfad entlang des Weges zwischen Imfeld und der Grube Lengenbach die Gesteinsformationen vorgestellt. Sie werden animiert, aktiv zu werden. Zum Beispiel am «Lithophon»: Auf verschiedenen Gesteinsarten kann mit einem Hammer «Musik» gemacht werden. Diese Installation wurde auf die Sommersaison 2017 erneuert. Wer nach dieser kleinen Wanderung so richtig Lust hat, selber auf Kristallsuche zu gehen, ist genau am richtigen Ort. Vor der Grube wird immer wieder Material abgelegt, in dem die Laienstrahler nach Kristallen suchen dürfen. Gefunden wird dort vor allem Dolomit oder Katzengold (Pyrit). Und wer mit der Suche noch weitergehen will, kann mit dem Profistrahler Ewald Gorsa£ auf Exkursion gehen. Er führt seine Gäste in Gebiete, in denen sich die Kristallsuche ganz sicher lohnt. Einmal in der Woche bietet Gorsa£ auch Schlei¥urse an. Dort lernen die Besucher, aus den gefundenen Steinen wahre Schmuckstücke zu machen. www.landschaftspark-binntal.ch

Die Sportanlage Alaïa Chalet soll neue, junge Gäste anziehen.

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Velofahren mal anders: halb liegend und mit einem Joystick.

«Purer Fun in den Kurven» Granges | Yvan Forclaz wollte eigentlich nur ein Elektrovelo konstruieren, mit dem er bequem zur Arbeit fahren kann. Und er fragte sich, warum man eigentlich einen Airbus mit einem Joystick lenken kann, nicht aber ein Velo. Also erfand er das Joystickbike. Es ähnelt einem Liegevelo und hat sta£ eines Lenkers auf der rechten Seite einen Steuerhebel. «Das Fahren ist ganz anders als mit Lenker, und man muss es erst richtig lernen», erklärt er. Er hat ein Patent auf das Velo angemeldet, nachdem er realisierte, dass es ein solches Gefährt noch gar nicht gab. In amerikanischen Medien ist das Velo ein Erfolg, Investoren für die Serienproduktion hat er aber noch nicht gefunden. Deshalb werden die Velos nun im Wallis auf Bestellung hergestellt. 5900 Franken muss aufwenden, wer das neue Fahrgefühl erlernen und geniessen will. «Hat man den Dreh erst mal raus, ist es purer Fun», so Forclaz. Vor allem in die Kurven liegen sei absolut einmalig, man könne reinliegen und fühle sich besser als auf einer Harley, meint der Sozialarbeiter schwärmend. www.joystickbike.ch

Fotos HO (5)

Bergkristalle sind die meistgefundenen Mineralien im Binntal.

Crans-Montana | Skateboard, Big Air Indoor, Trampolinzone, BMX, Freeski – wem das Herz bei diesen Begriffen höherschlägt, der ist im Alaïa Chalet richtig. «Wir wollen ein weltweit einmaliges Sportzentrum entstehen lassen», sagt Romain Magnin, einer der drei Co-Gründer. Einmalig, weil das Projekt Aussenund Innenanlagen vorsieht. Und weil es aus Modellbauelementen erstellt wird, die nicht für die Ewigkeit gemacht sind, sondern je nach Nachfrage umgebaut oder ausgewechselt werden können. Die erste Projektstufe wurde per Crowdfunding finanziert. «Das hat uns erlaubt, die Arbeiten richtig in Angriff zu nehmen und Investoren zu finden», so Magnin. Die Burgergemeinde Lens gab die Zustimmung, nun wird gebaut, und im November soll die Einweihung steigen. www.alaia.ch

Zusammensitzen, Lösungen finden Ein Tisch aus Zerma als Botscha er in den USA: Die Schweiz ist auch Hightech und nicht nur Heidi.

Swiss Touch Table | Präsenz Schweiz hatte eine Idee, die sich mit der von Lukas Julen aus Zerma deckte. In seiner Firma Abusizz produziert Julen einen Tisch, über dem an der Decke ein Beamer hängt. So ist es möglich, während eines Gesprächs auf dem Tischbla auch gleich die Vorstellungen der Teilnehmer bildlich darzustellen. Der Swiss Touch Table ist

oval, und der Beamer hängt frei an einer Vorrichtung über dem Tisch. «Das kommt daher, dass der Tisch mobil sein muss, er wird in vielen Städten in den USA stehen», erklärt Lukas Julen. Aus Lärchenholz gefertigt, wurden aber auch Stücke der alten Hörnlihüe eingearbeitet. Gegenwärtig steht er in der Botscha‹ in Washington. Die Events, an welchen er in 11

den kommenden zwei Jahren eingesetzt werden wird, sind in Planung. Die Schweiz als Land, in dem man im Gespräch den Konsens sucht, und die Schweiz als Hightechland: Dieses Bild soll vermielt werden. Und die Gesprächsteilnehmer am Tisch sollen so selber erfahren, wie man hier Lösungen findet. www.swisstouchusa.org

H OT E L S ERV IC E AU F 235 8 M ETERN In der Anenhüe von Peter Tscherrig weit hinten im Lötschental ist der Gast exklusiv aufgehoben.

Foto David Bumann

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Text: Thomas Kutschera

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Von der Terrasse der privaten Berghü e geht der Blick das Lötschental hinunter.

Anenhüe Blaen Goppenstein Brig Gampel-Steg Visp

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Die Frischvermählten begrüsste die Hüttenwartin mit Rosen

Fotos David Bumann (3), HO

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uhinterst im Lötschental liegt das Bijou, auf 2358 Metern über Meer. Bis zur Fafleralp (1766 m) geht es mit Auto oder Postauto, dann über gut markierte Wanderwege (circa zwei Stunden) oder für die Mutigeren über einen gesicherten Felsaufstieg im letzten Abschni‰ des Wegs (3,5 Stunden) hinauf zur Anenhü‰e. Schon der Anmarsch ist ein Genuss: Die rauschende Lonza entlang führt er durch die verschiedenen Vegetationszonen der Auenlandscha’ im Unesco-Weltnaturerbe-Gebiet Swiss Alps Jungfrau-Aletsch, an weidenden Schafen und am Gletschertor des Langgletschers vorbei. Dann ist die Anhöhe erreicht, auf der die private Anenhü‰e thront – sie hat den Ruf der exklusivsten Berghü‰e der Alpen. Besitzer und Gastgeber Peter Tscherrig, 60, begrüsst die Ankommenden, seine Frau Prisca, 56, verwöhnt die Gäste auf der Terrasse mit einer hausgemachten Heusuppe und einer Walliser Hauswurst – aus Fleisch einheimischer Gemsen und Eringerkühe. Zum Dessert gibts Apfel-Tiramisu. Das Panorama ist grandios! Der Blick wandert hinab ins Lötschental, zum Bietschhorn und entlang des Anen- und Langgletschers hinauf Richtung Lötschenlücke. Im März 2007 war die alte Hü‰e von einer Staublawine weggefegt worden. 18 Monate später stand die neue, geplant von Peter Tscherrig, Bauingenieur und Bergführer von Beruf. Sein Konzept: moderne, sinnliche Ästhetik, klare Linien, edle Materialien. Zeitgemässe Architektur und Infrastruktur waren ein Muss für ihn. «Wir wollen denjenigen ein Bergerlebnis bieten, welche die Schönheit und wohltuende Wirkung der Natur erleben möchten, ohne auf die An-

nehmlichkeiten des heutigen Lebens zu verzichten.» Im Mai hat Tscherrig, wie jedes Jahr, seine Hü‰e und die umliegende Infrastruktur und Umgebung mit einem Dutzend Freiwilligen für die Sommersaison parat gemacht. «Unsere Hü‰e ist autark und funktioniert so umweltschonend wie möglich, um den hohen Ansprüchen der Gäste auch hier oben gerecht zu werden.» Ein hü‰eneigenes Wasserkra’werk produziert den nötigen Strom für Warmwasser, Wasch- und Espressomaschine. Das Wasser wird nicht, wie in vielen anderen Berghü‰en, mit dem Heli hinaufgeflogen. Das Trinkwasser wird in einer Mineralquelle gefasst und mit Leitungen ein paar Hundert Meter herangeführt, das Nutzwasser stammt aus dem nahen Gletscherbach. Die Kritik am Bau war weitherum gross. «In der Planungsphase wars der blanke Horror», erinnert sich Tscherrig. «Auch ich glaubte manchmal nicht mehr daran. Doch nun haben wir eine der beliebtesten Hü‰en in den Alpen, im Tal ist man stolz.» Hunderte von Gästen kommen jährlich in die Hü‰e, darunter viele Familien. Die meisten sind Wanderer, ganz wenige Bergsteiger. 50 Leuten bietet die Hü‰e Platz. An Übernachtungs-Möglichkeiten gibts unter anderem: Wellness-Suite, Familien-Suite (auch mit Dusche/WC), drei Schlafräume mit Hü‰enbe‰en. Jeden Tag gibts frische Be‰wäsche. In der exklusiven Suite hat sich schon ein Hochzeitspaar das Jawort gegeben – die Hü‰enwartin begrüsste die Frischvermählten tags darauf mit frischen Rosen. Um das Wohl der Gäste kümmert sich das siebenköpfige Team. Es macht täglich die Be‰en, serviert an den langen Tischen das abendliche Viergangmenü – 14

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Berghü‰e mit Hotelservice! Vor dem Dessert führt Tscherrig die Gäste immer mal wieder rauf zur Steinbockmulde: Dort gibts beim Eindunkeln eine Kolonie dieser gehörnten Alpenbewohner zu beobachten. Auch am Tag steht das Erlebnis in der Natur im Vordergrund. Ein Familienkle‰ersteig und Kle‰ergärten verschiedener Schwierigkeitsgrade bringen die Gäste in Bewegung. Das nahe Anenseeli lockt zum Verweilen, und am Donnerstag ist Strahlertag: Dann gehen alle zusammen Kristalle suchen. Die Sommersaison dauert von 15. Juni bis 15. Oktober. «An den Wochenenden sind wir schon gut gebucht.» Ehrensache, dass Tscherrig abends mit den Gästen anstösst. Mit Génépi, dem selbstproduzierten Branntwein, mit Edelrauten veredelt. Die Pflänzli dazu pflückt er eigenhändig – einen Steinwurf oberhalb der Hü‰e.

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1 Znacht beim Eindunkeln: Jeden Abend gibts ein Viergangmenü. 2 Die Wellness-Suite: Sauna und Whirlpool gehören dazu. Preis/Nacht samt Zmorgenbuffet: ab 275 CHF. 3 Gastgeber Peter Tscherrig und seine Frau Prisca. 4 Neu hat die Hü‡e eine Aluminiumfassade. www.anenhuee.ch

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AUF ZWEI RÄDERN

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Mit Velo oder Bike das Wallis erkunden: Weinberge, Täler, Pässe – für alle ist etwas dabei.

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Illustration: Anna Haas

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B E R G U ND TA L

Die Wallis Velo Tour besteht aus 740 Kilometern, die durch den ganzen Kanton führen, unterteilt in zehn Etappen. Sie wurde zusammen mit dem Walliser Radprofi Steve Morabito entwickelt. Man kann sie als Ganzes in forschem Tempo in sieben Tagen absolvieren. Wer es gemütlicher mag, macht 14 Tage draus, und wer nur ein paar Tage Zeit hat, wählt seine Lieblingsetappen aus. Weiter können 20 mythische Alpenpässe, neun Bikeund Velorouten in wilde Täler, zwei Weinwegfahrten und die Rhone-Route unter die Räder genommen werden. Wir präsentieren eine Auswahl an spannenden Velotouren im ganzen Kanton. Eine Karte finden Sie auf: www.wallis.ch/cycling

Verbier–Champéry (2) Diese Etappe hält drei happige Anstiege bereit. Von Verbier führt die Tour an den malerischen Bergsee von Champex. Auf der Strasse zum Col de la Forclaz gehts hinab ins Rhonetal. Ein Halt in der altrömischen Stadt Saint-Maurice sollte zum Besuch der über 1000-jährigen Abtei genutzt werden. Länge 107,6 km | Höhenmeter +2900 Wallis Velo Tour, Etappe 8

FA M IL I E N

Fotos Interfoto, Sedrik Nemeth, Leukerbad Tourismus, swiss-image, HO, Laif

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Volle Pulle oder leicht und locker

Oberwald–Brig (1) Diese Etappe der Wallis Velo Tour ist einfach, der grösste Teil geht bergab. In Fiesch lohnt sich ein kurzer Abstecher mit der Seilbahn auf die Fiescheralp und das Eggishorn mit Blick auf den Aletschgletscher, in Brig wartet das Stockalperschloss mit seinen markanten Türmen. Länge: 45,3 km | Höhenmeter +400 Wallis Velo Tour, Etappe 4 Martigny–Montreux Diese flache Etappe der Rhone-Route startet in Martigny (Fondation Gianadda und Barry-Museum). Danach führt die Strecke über eine weite Ebene an den Genfersee. Länge: 47 km Rhone-Route, Tour 4 Binntal (6) Nach der Rhonebrücke kommt ein kurzer, steiler Aufstieg – doch das Musikdorf Ernen und der Zauberwald entschädigen. Die Strecke bis Binn und Fäld ist relativ flach. Länge: 14,9 km | Höhenmeter +539 Entlang der Täler, Tour 1

Crans-Montana–Leukerbad (4) Von der Weitsicht auf die Berge in Crans-Montana bis zur Gemmiwand in Leukerbad: Die Fahrt führt über die Sonnenstadt Sierre und durch den Weinberg Salgesch nach Leukerbad, dem grössten Thermalbadeort der Alpen. Länge: 40,9 km | Höhenmeter +1212 Wallis Velo Tour, Etappe 2 Veysonnaz–Verbier (5) Auf dieser Tour von Veysonnaz nach Verbier entdecken Sie den Col des Planches, einen kniffligen Aufstieg, der mit schöner Aussicht belohnt wird. Von Riddes über Saxon nach Martigny kann sich je nach Richtung der Wind als Gegner entpuppen. Besser einen Abstecher zu den Erdpyramiden von Euseigne machen. Länge: 82 km | Höhenmeter +2500 Wallis Velo Tour, Etappe 7

PÄ SSE Ulrichen–Nufenenpass (3) Der Nufenenpass ist mit 2478 Metern einer der ganz grossen Schweizer Alpenpässe. Er verbindet das Wallis mit dem Kanton Tessin und ist Pflicht für jeden ambitionierten Velofahrer. Anspruchsvolle Steigungen und wenig Verschnaufpausen. Die grandiose Landscha¦ ist Belohnung für den ganzen Krampf. Länge: 15,5 km | Höhenmeter +1134 Mythische Walliser Alpenpässe, Tour 10 18

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R U TO O EL

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Conthey–Sanetschpass Eine der schönsten und anspruchvollsten Passstrecken ist die Fahrt auf den Sanetschpass auf 2252 Meter. Zuerst gehts durch Weinberge, dann durch Lärchen- und Fichtenwälder und über Alpweiden. Am Ende wartet der fantastische Blick auf den Tsanfleurongletscher. Länge: 24,5 km | Höhenmeter +1799 Mythische Walliser Alpenpässe, Tour 6

Turtmanntal Es lohnt sich, das Turtmanntal zu entdecken. Nach dem Start in Turtmann durchquert man die Dörfer Unterems und Oberems und muss einen steilen Aufstieg meistern. Dann kann man nur noch unberührte und naturbelassene Alpen geniessen. Länge: 21,2 | Höhenmeter +1272 Entlang der Täler, Tour 6

Martigny–Grosser St. Bernhard (1) Der Grosse St. Bernhard verbindet das Walliser Entremon’al mit dem italienischen Aostatal. Über die gut ausgebauten Rampen radelt man ab Martigny-Croix dem Heim der Bernhardiner zu, die im Sommer hier wohnen. Länge: 40,9 km | Höhenmeter +1972 Mythische Walliser Alpenpässe, Tour 5

G E N IE SSEN

Brig–Simplonpass (6) Die Strasse ist breit, die Kehren sind weit. Die Fahrt von Brig auf den Simplonpass auf 2009 Metern ist sehr beliebt. Unbedingt im Grenzort Gondo haltmachen. Länge: 21,6 km | Höhenmeter +1376 Mythische Walliser Alpenpässe, Tour 7

Fotos Hans-Peter Siffert / Weinweltfoto (2), ullstein bild, Swiss-image.ch, HO (2)

TÄ L E R Val d’Hérens (3) Aus dem Val d’Hérens kommen die Eringerkühe, aber es gibt viel mehr zu sehen! Unberührte Natur, wild und mächtig. Start ist in Sion. Ideal für eine Biketour mit vielen Biketrails, für kleine Umwege. Länge 27,8 km | Höhenmeter +1028 Entlang der Täler, Tour 8 Brig–Saint-Luc (5) Von Brig nach Saint-Luc mit einem Abstecher über die Moosalp. Der Aufstieg auf die Moosalp bietet eine prächtige und erhaltene Landscha¦, die jeden Kilometer geniessen lässt. Diese Etappe ist einer der Höhepunkte der Wallis Velo Tour! Länge: 90,8 km | Höhenmeter +2875 Wallis Velo Tour, Etappe 5

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Martigny–Sion (4) Eine Reise durch das beeindruckende Walliser Weinbaugebiet. Mi’en durch die Weinberge führt der Veloweg die sanften Hänge entlang. Weindegustationen sind jederzeit möglich, und das Einkehren in die kleinen Weinstuben am Weg lohnt sich in jedem Fall. Länge: 36 km Weinweg, Tour 1 Le Bouveret–Sion (2) Vom Dorf Le Bouveret am Ufer des Genfersees geht es in die Kantonshauptstadt Si’en. Diese Etappe führt entlang des Rhoneufers, durch Rebberge und zum bekannten Thermalbadeort Ovronnaz. Länge 85,7km | Höhenmeter +1126 Wallis Velo Tour, Etappe 10 3

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I N F OS Hotels und Veloverleih Hotels mit dem Label «Velo- und Bikehotel» bieten Miet- und Reparaturservice an und beraten bei der Routenplanung. www.wallis.ch/cycling Karte bestellen Alle Velorouten des Wallis praktisch auf einer Karte vereint. www.wallis.ch/broschueren

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1 Peter Röthlisberger beim Aufstieg zum Col de la Forclaz, wo er in den Wiegeschri wechselt. Hier fuhren letztes Jahr die Profis an der Tour-de-FranceEtappe von Bern nach FinhautEmosson durch. 2 Das Ziel: der Emosson-Staudamm. Belohnung fürs Durchhalten!

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Emosson 1960 m

Col de la Forclaz 1527 m

Martigny 504 m

Finhaut 1083 m

D ie St recke 1456 Höhenmeter

Die Tour de France führte 2016 ins Wallis. Damaliger Etappenstart war Bern, auf Walliser Boden führt die Strecke von St-Maurice über den Col de la Forclaz nach Finhaut-Emosson. Ab Martigny steigt die Strecke von 504 auf 1960 Meter.

www.wallis.ch/cycling 22

Fotos Sedrik Nehmet, David Carlier

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Auf den Spuren der Helden Die Tour de France 2016 führte ins Wallis. Wie fährt sich die Strecke für einen Hobbyfahrer? Text: Peter

Das Leiden beginnt im warmen und sonnigen Rhonetal. Beim Kreisel in Martigny-Croix nehme ich den Anstieg zum Col de la Forclaz in Angriff. Wie immer fährt die Anspannung mit. Schaffe ich das, was die Profis geleistet haben? Alles vorher war nur ein angenehmes Einrollen am Talgrund des Wallis. Jetzt, neun Uhr morgens unter blauem Himmel, weiss ich, was der Tag bringen wird: brennende Oberschenkel, trockene Kehle, aber auch wunderbare Berglandscha’en und rasante Abfahrten. Die gut ausgebaute Strasse zieht sich in langgezogenen Kurven durch die Weinberge. Die Steigung ist mit etwa acht Prozent ein Freund jedes Rennvelofahrers und bleibt es mit einer Ausnahme bis zur Passhöhe auf 1527 Metern. Locker grüsse ich die Winzerin, die Rebstöcke an Stickel bindet. Kurz vor der ersten Haarnadelkurve ein Souvenir der Tour-deFrance-Etappe vom 20. Juli 2016. Fans ha›en den Namen von Lokalmatador Sébastien Reichenbach auf den Strassenbelag gepinselt. Spürte er den Kick? Ging ihm das Herz auf? Der Blick auf das weite Rhonetal ist verschwunden, dafür türmen sich in der Ferne schneebedeckte Gipfel auf. Die Landscha’ hat blitzschnell von Wein zu Wald gewechselt. Die Velotour wird zur Passfahrt auf präzis verarbeitetem Schweizer Asphalt. Ich liebe, wie jeder

Röthlisberger

Rennvelofahrer, diese makellose Unterlage, auf der nur das Surren der Räder zu hören ist. Auto- und Tö£ahrer lieben sie auch und rauschen in hohem Tempo knapp an mir vorbei. Bei Passfahrten gilt eine Regel: nicht ans Ziel denken. Sonst weicht die Kra’ aus den Beinen, der Mut aus dem Herzen. Nur der Augenblick ist erträglich. Nach zehn Kilometern gehe ich aus dem Sattel, die steilen Haarnadelkurven sind am besten im Wiegetri› zu nehmen. Die Hitze knallt auf den Helm, ich muss trinken, aber wie, wenn sich die Lunge gleichzeitig nach Lu’ sehnt? Kurz darauf Entwarnung: Die letzten der 13 Kilometer bis zum Col de la Forclaz sind keine Qual mehr, sondern reinste Freude am Fahren. Auf der Passhöhe lädt ein Restaurant zur Rast, und ein etwas aus der Zeit gefallener Kiosk verkau’ Erinnerungsstücke. Der Blick auf die firnbedeckten Gipfel des fernen Mont-Blanc-Massivs raubt den beiden locker die Show. Auf die Pflicht folgt die Kür: die Abfahrt hinunter nach Trient. Die Belohnung für Schweiss und Leid. Der Fahrtwind pfei’ mir um die Ohren. Der Tacho zeigt 75 km/h. Die Verbindung zwischen mir und dem Asphalt ist nur zwei Fünfliber gross. Nicht nachdenken. Und mit grosser Achtung an die Profis denken, die Ellbogen an Ellbogen bergab rasend über mein Schneckentempo lächeln würden. Schon bin ich im hübschen Dorf Trient, das dem ganzen Tal den Namen gibt. Am Talboden fällt die breite Strasse leicht ab und führt im weiten Bogen nach Süden, Richtung französische Grenze. Dann der Abzweiger nach Finhaut. Totale Ruhe. Kein Verkehr. Keine Lastwagen mehr, die zum Emosson-Pumpspei23

cherkra’werk fahren. Nur noch ich und mein Velo, ich und der Abgrund, denn plötzlich steigt die Strasse wieder an. Sie schlängelt sich nach Finhaut hoch auf 1224 Meter, einem kleinen Dorf mit 450 Einwohnern, die in der Lage waren, das Etappenziel der Riesenchilbi Tour de France zu organisieren. Wie ein Adlerhorst klebt es am Abhang, erstaunt stelle ich fest, dass es sogar einen Bahnhof hat. Der Mont-Blanc-Express von Martigny nach Chamonix macht hier halt, ein Bähnchen fährt während der Wandersaison zum Emosson-Stausee hinauf. Eine Bahn zum Stausee? Ich verwerfe die unsportliche Idee gleich wieder und kämpfe mich die steilste Stelle der ganzen Etappe hoch. Sie liegt ausgerechnet im Dorf selbst und ist mit 21 Prozent eine echte Herausforderung. Die Beine brennen, das Ziel ist weit. Die letzten Kehren hoch zum Ziel der Tour-deFrance-Etappe, zum wunderschönen Emosson-Stausee auf 1960 Metern. Ich könnte jetzt einfach vom Velo steigen, eine Banane essen – aber wäre das nicht feige? Die Beine sind schwer wie Blei. Ich fluche vor mich hin, schwöre, nie mehr einen Pass zu fahren. Vom Strassenrand kommt kein Applaus, weil da niemand ist. Aber der Hammermann kommt auch nicht, dafür der befreiende Moment, wenn die Rampe in die Fläche übergeht. Das Ziel ist erreicht, die Erlösung ist da. Ein Moment der Schwerelosigkeit. Ich schaue zurück ins Tal und weiss: Ich werde es wieder tun. Peter Röthlisberger (49) war Chefredaktor der «Blick»-Gruppe. Er ist ambitionierter, aber nach eigenen Angaben mässig erfolgreicher Hobby-Gümmeler.

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Bier-Sommelier Fabian Albrecht, 35, Geschäsführer im Hotel des alpes in Fiesch, hat den Durchblick bei der internationalen und lokalen Brauereiszene.

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Braukunst im Weinkanton Die Trendwelle des Cra-Biers schwappt selbst über den Weinkanton Wallis hinweg. Fabian Albrecht, Bier-Sommelier aus Fiesch, erklärt den Hype und testet vier Walliser Biere aus Kleinbrauereien. Text: Anita Lehmeier Fotos: Sedrik Nemeth

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ls Biertrinker sind wir Schweizer mit rund 55 Litern pro Kopf und Jahr Waisenknaben im Vergleich mit Nationen wie Deutschland, Österreich oder Polen, die locker die 100-Liter-Marke knacken. Durch tschechische Kehlen rinnen gar 145 Liter Bier pro Jahr. Aber die habens ja auch erfunden, zumindest das Pils. Ganz anders sieht das bei den Brauereien aus: Mit 743 Braustätten weist die Schweiz eine der grössten Brauereiendichten in Europa auf, wenn nicht gar weltweit. Und seit die Nachfrage nach Cra’-Bier steigt, schiessen Mikrobrauereien wie Pilze aus dem regennassen Boden. Allein dieses Jahr sind bereits über 200 neue Lizenzen zum Brauen beantragt worden. Und listete der Schweizer Bierführer im letzten Jahr noch 200 Biere auf, sind es in der aktuellen Ausgabe schon 325. Was ist dran am Trend zu regionalen Hopfensä’en aus Kleinbrauereien? Was genau bedeutet Cra’? Und welche Brauereien muss man im Weinkanton Wallis kennen? Wir fragten einen Fachmann: Bier-Somme25

lier und Vize-Schweizermeister Fabian Albrecht aus Fiesch. Alle reden von Craft-Bier, in den Metropolen bieten In-Bars 500 Marken an. Ist der Trend auch bei uns angekommen? FABIAN ALBRECHT: Definitiv. Cra’-

Bier wird das Getränk des Sommers. Bitte erklären Sie uns den Begriff Craft. FA: Er heisst eigentlich nichts, rechtlich

gesehen. Der Begriff ist nicht geschützt. In Amerika, wo er herkommt, wird Cra’ über die Menge definiert. Die United States Brewers’ Association geht bei sieben Millionen Hektoliter Jahresproduktion von einer Kleinbrauerei aus. Nur so als Vergleich: Im Jahr 2015 wurden in der Schweiz 4,6 Millionen Liter konsumiert. Wir meinen mit Cra’ handwerklich, nicht industriell hergestelltes Bier in wirklich kleinen Mengen und von unabhängigen Herstellern. Mit Fleiss und Schweiss gefertigt staŸ automatisiert. Bei Cra’ denken wir an einen Tü’ler, der

«Gutes Wasser ist wichtig. Das haben wir im Überfluss» einen 20-Kilo-Sack Malz auf den Schultern schleppt und selber schrotet, ein idyllisches Bild von Handwerk und Tradition. Wie steht es mit den Zutaten? Kommen diese beim Craft-Bier aus der Region? FA: Kaum. Im Fricktal gibt es zwar Hop-

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fen, und die Klosterbrauerei I­ingen baut ihren eigenen an. Der grösste Teil aber wird importiert, aus den USA, Deutschland, Neuseeland. Das Malz kommt aus Mälzereien in Deutschland und England, es gibt rund hundert Arten. Ein Rohstoff immerhin ist einheimisch, das Wasser. Wie wichtig ist die Wasserqualität? FA: Gutes Wasser ist grundlegend für

Bier. Und davon haben wir im Wallis ja reichlich. Dass im Mi­elalter die Menschen, auch die Kinder und die Babys, Bier buchstäblich wie Wasser tranken, nämlich literweise, lag übrigens an der Wasserqualität. Die war so schlecht, dass es sicherer und gesünder war, Bier zu trinken.

Sommerlierkurs erfuhr, war ich Feuer und Flamme. 2013 absolvierte ich den Kurs. Seither ist mein Durst nach dem Thema Bier unersä­lich. Es gibt 141 Bierstile und also auch für mich als Fachmann noch viel zu entdecken. Ich reise dem Bier nach, mache zwei-, dreimal jährlich Städtetrips und pilgere durch die Bars und Brasserien. Das ist der Zückerli-Teil meines Jobs. Wir führen hier im Hotel auch Bier-Dinners durch, wo wir sechs Gänge mit Bier kochen und acht Sorten vorstellen. Meine Bierkarte umfasst rund 30 Sorten, im Keller lagern rund 50. Passt Bier denn zu einem ganzen Menü? FA: Aber sicher! Es gibt passende Biere

vom Apéro bis zum Dessert. Gerade zu Salaten mit essighaltigem Dressing geht Bier viel besser als Wein. Sie sind im Februar Vize-Schweizermeister der Bier-Sommeliers geworden und Mitglied der Nationalmannschaft. Was bedeutet das für Sie? FA: Ich werde einer der vier sein, die am

Wie sind Sie als Walliser überhaupt aufs Bier gekommen? Mögen Sie keinen Wein? FA: Doch, sicher. An Familienfesten

10. September an der WM in München gegen die 32 weltbesten Teams antri­.

oder bei Apéros war immer Wein im Spiel. Ich mag die einheimischen Weine sehr, bin als Wirtesohn auch damit aufgewachsen. Bei meinem Sprachaufenthalt in Kanada 2009 wurde mir aber bei einem Pumpkin Ale klar, dass Bier mehr sein kann als die von daheim gewohnte Stange. Es war wie eine Erleuchtung, diese intensiven Aromen in Nase und Gaumen. Damals gab es aber hierzulande wenige Cra”-Biere, und das Lagerbier war nicht nach meinem Geschmack. Erst als ich 2012 von GastroSuisse vom Bier-

Übrigens: Wenn das Schweizer Team gewinnt, wäre das ein weiterer Weltmeistertitel im Haus Albrecht: Fabians Bruder, Skirennfahrer Daniel Albrecht, holte drei WM-Titel und trat 2013 nach 138 Weltcuprennen zurück.

Wir drücken die Daumen!

Infos

Eine Liste aller Schweizer Brauereien gibts auf www.bier-verzeichnis.ch. Druckfrisch im Buchhandel: der Guide «Schweizer Biere 2017/2018», Gabriela Gerber, Werd Verlag, Fr. 39.–.

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Frédéric Rouvinez

Olivier Brighenti, David Bonjour

Brauerei Domaines Rouvinez, www.rouvinez.com Bierstil Belgian Ale Passt zu salzigen Snacks, Salaten und Spargeln, hellem Fleisch und Fisch, Zitronensorbet Strohgelbe Farbe mit einem leichten Schleier belegt Zitrus- sowie blumige, leicht grasige Hopfendü‹e Perliges Mundgefühl, Wechselspiel zwischen süss, sauer und bier

Brauerei Hoppy People, www.hoppypeople.com Bierstil Indian Pale Ale Passt zu scharfen Suppen, rotem Fleisch, Walliser Teller, asiatischen Gerichten, schokoladigen Desserts Krä‹igmalzige und leicht holzige Dü‹e. Fruchtig und etwas harzig. Erinnert an Fruchtkaugummi Etwas alkoholische Wärmeprägung. Lange prägender, leicht holziger Eindruck

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Robby Collins, Corinne Reymond Collins

Chris Treanor

Brauerei 7Peaks, Morgins, www.7peaksbrasserie.ch Bierstil Extra Special Bier Passt zu gut gewürzten Speisen, Fleisch, Fisch vom Grill, Pommes frites und Rösti, Pizza Leicht erdige und sherryartige Süsse, Melasse, ein Hauch von Robusta-Kaffee Leichter Körper, wenig Kohlensäure. Am Anfang tri die Säure in den Vordergrund, dann leicht mineralisch und trocken

Brauerei White Frontier, Martigny, www.whitefrontier.ch Bierstil Indian Pale Ale Passt zu Salaten und Spargeln, scharfen asiatischen Gerichten. Als Aperitif oder pur zwischendurch an einem Sonnenplatz Goldgelb mit leichter Trübung Süsse Früchte mit Nuancen von Grapefruit und Harz Zitrusartig erfrischend. Milerer Körper, langanhaltende Bierkeit

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DER TIERFLÜSTERER Der junge Walliser Fotograf Marco Schnyder geht auf die Pirsch – mit seiner Kamera. Ob Schaf, Kuh, Ziege oder Steinbock – die Tiere scheinen für ihn zu posieren. Fotos: Marco 28

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«Willkommen auf meiner Alp.» Eine Eringerkuh am Wysse See auf der Alp Galm. Eringer sind eine Walliser Rasse und erküren im Kampf jährlich ihre Königin.

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«Komm, lass uns spielen.» Die weissen Alpenschafe sind die meistverbreitete Rasse. Hier auf der Gemmi findet immer im Juli das Schäferfest sta.

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«Was hast du mir Feines zu fressen?» Die Murmeltiere auf dem Furkapass sind zutraulich und drücken deutlich aus, was sie erwarten.

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«Was willst du?» Skeptisch schauen die Steinböcke hoch oben am Gemmipass, wer es da wagt, sie zu beobachten.

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«Mach endlich ein Bild!» Die Hochlandrinder in Änggersch oberhalb Gampel hypnotisierten den Fotografen. Bis er abdrückte.

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«Ha, hier kommst du nicht hin.» Schwarzhalsziegen sind wagemutige und begabte Kle erer. Und eine Walliser Urrasse.

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«Okay so? Übrigens, ich heisse Berta.» Das Schwarznasenschaf war Marco Schnyders bevorzugtes Fotosujet.

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Berta, das Schaf, stupste sein Talent an Text: Monique

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it einigen seiner erfolgreichsten Sujets ist er aufgewachsen. Er kennt sie, sie kennen ihn. Kein Wunder also, dass eines seiner ersten Fotomodelle ein Schwarznasenschaf war. Ein besonders schönes, das an einer Rassenausstellung den 1. Platz in seiner Kategorie gewonnen ha­e. Namen haben die Schafe der Familie Schnyder nicht, aber für Marco hiess dieses eine Schaf einfach Berta. «Keine Ahnung, warum. Ich nannte es immer Berta», sagt der 20-Jährige, der noch in der Lehre zum Werbetechniker in der Firma Schnyder Werbung in Gampel ist. Heute gibt es Berta als Poster zu kaufen. Viele sind dem Charme des knuddeligen, schwarzgesichtigen Schafs erlegen und wollen es zu Hause an die Wand hängen. Schon als Kind machte Marco mit seinem Handy Bilder und gestaltete damit seine eigenen Fotobücher. Als ihm die Eltern auf sein Drängen hin eine Kamera kauften, war es geschehen: Er recherchierte Tipps und Tricks im Internet, machte seine eigenen Versuche und bildete sich so zum Fotografen aus. Als 18-Jähriger wurde sein Bild des schnitzenden Grossvaters gar für einen deutschen PR-Award nominiert. Für seinen Grossvater hegt er grosse Bewunderung und sagt: «Ihm verdanke ich meine Kreativität.» Als Fotograf in der Werbeagentur Schnyder macht er heute viele Bilder von den unterschiedlichsten Sujets. Seine grosse Passion ist und bleiben aber die Natur – und vor allem die Tiere. Zu jedem Bild kann er eine Geschichte erzählen, und dabei stellt man als Zuhörer fest: Die Tiere scheinen mit ihm auf spezielle Art und Weise verbunden zu sein. «Ich ging mal im Dorf spazieren und beobachtete Hochlandrinder. Plötzlich kam eines auf

mich zu und schaute mir direkt in die Augen. Es war fast unheimlich, wie ruhig es dastand und in meine Kamera starrte», erzählt er. So geht es ihm auch mit den Schwarznasenschafen und Schwarzhalsziegen, welche die Schnyders, wie viele andere Walliser Familien, ihr eigen nennen und die winters im Tal und sommers auf der Alp sind. Beide Rassen sind wie die Eringerkühe oder das Walliser Landschaf und das Roux de Bagnes typische Walliser. Der Grund, dass sich diese einheimischen Tierarten erhalten konnten, liegt in der Tradition der Erbteilung, wie Christoph Rotzer von der kantonalen Diensstelle Landwirtscha” erklärt. «Bevor das bäuerliche Bodenrecht in Kra” trat, wurde das Land jeweils gleichmässig auf alle Kinder verteilt. Damit wollten die Eltern sicherstellen, dass alle die Möglichkeit zur Selbstversorgung hatten.» Das führte dazu, dass die landwirtscha”liche Fläche klein verstückelt ist und fast jede Walliserin und jeder Walliser ein Stück Land besitzt. Die Tiere, die man auf diesen Flächen hält, müssen nicht hochgezüchtet sein und viel Milch oder Fleisch hergeben, sondern man hat sie aus Tradition und aus Freude. Und vor allem ist man so mit dem eigenen Boden und den eigenen Tieren von klein auf verbunden. Marco Schnyder erzählt von Alpabzügen, von Schaf- und Ziegenschauen, vom Waschen und Zurechtmachen für den grossen Moment. Oder von der Wanderung auf der Suche nach Steinböcken, die sehr viel weiter ging als geplant, weil sich die Wildtiere bereits in grosse Höhen zurückgezogen ha­en. Er will die Tiere mit der Kamera einfangen – aber er würde ihnen auch ohne Kamera mit gleicher Begeisterung nachsteigen. 39

Marco Schnyder mit seinem Labrador Nala. Er ist sein treuer Begleiter und «mein bester Freund», wie der 20-jährige Fotograf sagt.

www.fotografie-wallis.ch

«Ich begann damit, Tiere zu fotografieren, weil ich einen Bezug zu ihnen hatte» Marco Schnyder

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HIGHTECH IN VISP Der Energieproduzent Lonza hat sich in 120 Jahren zum marktführenden, globalen Chemie-, Pharma- und Biotechkonzern entwickelt. Und ist grösster Arbeitgeber. Ryser

Foto Lonza

Text: Monique

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Fotos: Sedrik

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Isolator Blick in den Isolator der Biotech-Anlage der Lonza in Visp. Gestern Die Lonza ist 120-jährig und hat mit einem Karbitwerk in Gampel begonnen. Karbit war der Ersatz für Kerzen und das erste nicht feuergefährliche Licht. Heute Noch dieses Jahr wird mit dem Bau der zweiten Biotech-Anlage begonnen.

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1 Jörg Solèr, Standortleiter Visp der Lonza. Visp ist das grösste Werk des globalen Konzerns. 2 Die Anlage zur Herstellung von Vitamin B. 3 Das Areal der Lonza (90 Hektaren) ist zweimal so gross wie der Vatikan, ein Velo ist hilfreich. 4 Ein ganzes Schienennetz durchquert das Areal.

hemieingenieur Jörg Solèr erbarmt sich. Er schreitet zielstrebig auf ein Sitzungszimmer zu, stellt sich vor die weisse Wandtafel und zeichnet mit einem Filzsti auf, was er zuvor erklärt hat: die Benzinspaltung oder wie mit chemischen Prozessen aus dem Ursprungsstoff Erdöl das Vitamin B3, auch Niacin oder Nikotinsäure genannt, hergestellt wird. Aha, das ist es also, was sich da in den dünnen und dicken Stahlrohren abspielt, die auf und ab und kreuz und quer durch die Fabrik laufen. Die Silos, Reaktoren, Kessel, Trockner sind über fünf Stöcke verteilt, verbunden durch Metalltreppen. Solèr kennt jeden Vorgang, kann jede chemische Reaktion erklären und weiss bei allen Installationen, was da genau abgeht. Seit 16 Jahren arbeitet er hier in Visp, am grössten Standort der Lonza AG. Er ist Standortleiter und verantwortlich für 2700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die zu 85 Prozent aus dem Wallis kommen. Es raœert und stamp, damp und schnau. Im Werk Visp sind Stoffe wie Salpetersäure, Ammoniak, Essigsäure, Chlor in grosser Menge vorhanden – als Produkt von Spaltprozessen und als Ausgangsstoff für Produkte. Hochexplosiv, diese Mischung. Herr Solèr, haben Sie vor dem Einschlafen nie Angst, dass die Anlagen durch eine falsche chemische Reaktion oder eine Unachtsamkeit in die Luft fliegen? JÖRG SOLÈR Nein. Wir haben uns in un-

serer 120-jährigen Geschichte ein riesiges Know-how angeeignet. Unsere Prozesse sind sicher, und jeder kleinste Schriœ wird elektronisch überwacht. Sobald etwas Anormales passiert, merken das unsere Leute sofort. Vertrauen und Kontrolle also? JS: Wir haben äusserst loyale, zuver-

lässige und langjährige Mitarbeiter. Sie arbeiten mit Herzblut für die Lonza. Das 43

ist eine unserer grössten Stärken! Und: Wir haben höchste Qualitäts- und Sicherheitsprozesse. Wir machen punkto Sicherheit und Umwelt nicht nur, was gesetzlich vorgeschrieben ist, sondern was neuester Stand der Technik ist. Solèr steuert die Messwarte der Anlage an. Drei Arbeiter in Übergewand überwachen die in einem Halbrund angeordneten Computer. Quality by Design heisst das Prinzip: Die Einhaltung der Prozesse garantiert, dass das Produkt einwandfrei hergestellt und bei kleinster Unregelmässigkeit Alarm geschlagen wird. Es bedeutet auch, dass der Anlagenchef dem Standortleiter eine schriliche Bewilligung ausstellen muss, wenn dieser die Anlage mit Besuchern betriœ. Zudem wird ihm ein Messgerät übergeben, das im Notfall zum Schutz anzeigt, ob explosionsfähige Gemische entstehen. Nicht nur die Mitarbeiter sind mit Herzblut dabei, auch Jörg Solèr. Nach dem Studium an der ETH haœe der Bündner verschiedene Angebote, entschieden hat er sich für den Weltkonzern Lonza, mit Produktionsanlagen in derzeit 40 Ländern. Der Hauptsitz ist in Basel, wegen der Nähe zur Pharma. Lonza ist wichtiger Zulieferer, Produzent und Partner der Pharmaindustrie. Den Namen Lonza sieht der Konsument meist nicht, obwohl in sehr vielen chemischen Produkten und Medikamenten Lonza drin ist. Konkret sieht das so aus, dass die Forschungsabteilung eines Pharmabetriebs beispielsweise ein neues Molekül isoliert, dann in die erste Testphase geht und Lonza dieses Molekül in der benötigten Menge und Form herstellt. «Wir sind die Spezialisten für die Herstellung und den qualitativ sauberen Prozess», erklärt Solèr. «Leave it to Lonza», «Überlass es Lonza», war deren Werbespruch in den Achtzigern. Das gilt noch immer: So fahren demnächst die Bagger auf, um im Westen des Areals zu-

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sammen mit dem französischen Pharmamulti Sanofi einen 290-Millionen-Bau zu realisieren. Und die Lonza übernimmt die Firma Capsugel, damit auch Tablettierung und Verkapselung von Medikamenten angeboten werden kann. Wie schafft es die Lonza, wettbewerbsfähig zu bleiben? JS: Am wichtigsten ist unsere Qualität.

Unsere Produkte sind qualitativ besser, sauberer. Die Synthese, der chemische Herstellungsprozess eines Stoffs, ist der kleinste Teil, 95 Prozent der Arbeit sind die Reinigung von allen Fremdstoffen. Da sind wir einfach die Besten.

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Trotzdem: der harte Franken, die höheren Lohnkosten … JS: … helfen uns, konkurrenzfähig zu blei-

ben. Natürlich ist es nicht einfach, aber es zwingt uns, unsere Effizienz immer wieder zu steigern. Wir haben hier einige ziemlich alte Anlagen, die wir laufend erneuern, verbessern und effizienter machen. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kommen o— mit neuen Ideen, wie man etwas noch besser machen kann. Der dauernde Druck ist also eines unserer Erfolgsgeheimnisse. Nun kommt aber immer mehr Biotechnologie, das sind völlig andere Prozesse und Abläufe. Wie wollen Sie sich dem stellen?

Fotos Lonza (2)

Wir haben bereits eine Biotech-Anlage, mit Sanofi kommt die nächste dazu. Ja, die Spezialisten, die wir dafür brauchen, sind andere, aber das Know-how, das wir über sichere Prozesse haben, wird auch da eingesetzt. Was ändern wird, sind die Mengen: Im Bereich Biotech werden nicht Tonnen, sondern Kilos produziert. Der Wert eines Kilos ist dann aber ungleich höher. Ende 2017 hört die Lonza Visp mit der Produktion von Stickstoffdünger auf, ein Geschäftsfeld, das den Konzern gross und erfolgreich gemacht hat. Was passiert mit den Mitarbeitern,

wenn die Entwicklung immer mehr Richtung Hightech geht? JS: Wir haben schon sehr viele Verände-

rungen mitgemacht, und wir werden auch kün—ige meistern. Ja, die Mitarbeiter fragen mich, was passiert mit uns, wenn immer mehr automatisiert und verändert wird. Ich antworte: Automatisation ist gut, weil sie die Arbeit übernimmt, die für den Menschen nicht sinnvoll ist, beispielsweise Säcke schleppen. Deswegen muss niemand entlassen werden, mit der richtigen Weiterbildung bekommen die Angestellten sinnvollere Arbeit. Braucht es künftig noch Handwerker, oder werden Sie nur noch Forscher beschäftigen? JS: Natürlich braucht es Handwerk! Wir

bilden jedes Jahr 160 Lehrlinge in den verschiedensten Branchen aus. Die Handwerker sind es, die bei Produktion und Herstellung die Innovationen machen. Wir dürfen nicht stehenbleiben, keiner von uns. Braucht es chemische Produktion künftig überhaupt noch? JS: Die wird es immer brauchen. Auch in

der Pharma – Chemie ist viel billiger als Biotech. Wir wollen weiter führend bleiben: In Flugzeugen und in bekannten Mobiltelefonen sind Materialien von hier eingebaut. Aber auch das von Sportlern eingesetzte L-Carnitin wurde hier entwickelt. Wir sind sehr breit aufgestellt.

«Fl aggSchiff» Mit rund 2700 hoch qualifizierten Arbeitsplätzen ist die Lonza der wichtigste Arbeitgeber unseres Kantons. Eine Bedeutung, die mit der geplanten neuen Fabrik zur Produktion von Biopharmazeutika, einer Investition von 290 Millionen Franken und 200 neuen Jobs, noch wachsen wird. Ich freue mich deshalb umso mehr über den Erfolg dieses Visper Flaggschiffs, der die Kompetenzen und die Verlässlichkeit seiner Belegschaˆ honoriert! Christophe Darbellay, Staatsrat

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1 und 4 Das Leitungssystem umfasst Hunderte Kilometer. 2 Sta an der Maschine zu hantieren, wird alles elektronisch gesteuert. 3 Temperaturkontrolle am Hauptfermentierer während der System-Sterilisation. Biotech gewinnt an Bedeutung gegenüber der chemischen Produktion.

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SO NAH! Näher als man denkt: Die Walliser Berge sind von einem grossen Teil der Schweiz aus in nur wenig mehr als drei Stunden erreichbar. Besonders schnell gehts von der Deutschschweiz aus mit der Bahn durch den Lötschberg-Basistunnel oder mit dem Autoverlad am Lötschberg. Wer auf Genuss setzt, nimmt den Lötschberger der BLS und fährt über die alte, landscha­lich spektakuläre Strecke.

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Ovronnaz Zürich Bern Luzern Basel Genf Lausanne Neuchâtel

3:45 h 2:40 h 3:50 h 3:50 h 2:40 h 2:00 h 2:45 h

Leukerbad

Zürich Bern Luzern Basel Genf Lausanne Neuchâtel

3:10 h 2:00 h 3:00 h 3:00 h 2:10 h 1:30 h 2:10 h

3:10 h 2:05 h 3:10 h 3:10 h 2:40 h 1:50 h 2:40 h

Zürich Bern Luzern Basel Genf Lausanne Neuchâtel

3:15 h 2:05 h 3:10 h 3:05 h 2:15 h 1:35 h 2:20 h

3:05 h 2:00 h 3:10 h 3:10 h 3:05 h 2:20 h 3:05 h

3:30 h 2:20 h 3:10 h 3:20 h 2:20 h 1:40 h 2:25 h

Riederalp Champéry

Infografik Laura Bendixen, Simona Guarino

Zürich Bern Luzern Basel Genf Lausanne Neuchâtel

3:50 h 2:45 h 4:20 h 3:50 h 2:20 h 1:30 h 2:45 h

Zürich Bern Luzern Basel Genf Lausanne Neuchâtel

2:40 h 1:30 h 2:30 h 2:30 h 1:35 h 1:15 h 1:30 h

Verbier Zürich Bern Luzern Basel Genf Lausanne Neuchâtel

3:30 h 2:30 h 4:05 h 3:35 h 2:30 h 1:45 h 2:25 h

3:15 h 2:05 h 3:10 h 3:05 h 2:15 h 1:35 h 2:20 h

2:50 h 1:40 h 2:50 h 2:50 h 3:10 h 2:30 h 2:50 h

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Saas Fee

Zürich Bern Luzern Basel Genf Lausanne Neuchâtel

Zürich Bern Luzern Basel Genf Lausanne Neuchâtel

3:10 h 2:05 h 3:10 h 3:15 h 3:40 h 2:50 h 3:10 h

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3:45 h 2:30 h 3:15 h 3:30 h 2:55 h 2:15 h 3:00 h

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2:40 h 2:20 h 2:25 h 3:20 h 2:40 h 2:00 h 2:45 h

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Die Rebsorte Amigne wird nur im Wallis angebaut. Vor allem in der Gemeinde Vétroz unweit von Sion. Romain Papilloud ist einer der 18 Weinbauern, die sich mit viel Liebe und Fachwissen diesem exklusiven Gewächs widmen. Früher vor allem als Süsswein getrunken, wird die Amigne mehr und mehr trocken gekeltert. Zurzeit wird der 16er Jahrgang in Flaschen abgefüllt.

Der exklusive Walliser Weisse Monique Ryser Foto: Sedrik Nemeth

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1 Auf solchem Boden wächst die Amigne. 2 Romain Papilloud, sein Sohn Vincent (vorn) und Marco Silva beim Abfüllen. 3 Drei Bienen geben auf jeder Flasche Amigne aus Vétroz den Zuckergehalt an. 4 Der Cave du Vieux-Moulin der Papillouds hat Etikeen mit poetischen Beschreibungen.

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er 16er Amigne wird gerade abgefüllt. Romain Papilloud öffnet für die Gäste eine der speziellen Flaschen, in deren Glas gleich unter dem Hals «Grand Cru» eingepresst ist. «Es ist die erste, die ich öffne», sagt Papilloud, schenkt ein und degustiert einen ersten Schluck. Ja, er ist zufrieden mit dem Resultat. Für Papilloud, der den Weinbaubetrieb Vieux-Moulin in driŸer Generation führt, ist es ein Lichtblick am heutigen Tag. Die Nächte davor hat der Frost gewütet. Die Rebstöcke mit Gamay- und Pinot-Trauben wurden schwer beschädigt. Papilloud fragt sich, ob er dieses Jahr von diesen beiden Sorten überhaupt etwas ernten kann. «Ah, die Natur», sagt er nur und schaut dann wieder lange schweigend zum Weinberg in Vétroz hinauf. Nicht oder nur wenig betroffen sind die Amigne-Reben. Sie häŸen nicht allzu schlimm ausgesehen, sagt Papilloud. Die autochthone, also einheimische Sorte ging lange vergessen und wird auf dem Gut der Papillouds seit den späten Achtzigerjahren angebaut. «Vorher hatte mein Grossvater fast nur Chasselas und Gamay», erinnert er sich. Doch dann begannen die Walliser Winzer und Winzerinnen ihre einheimischen Gewächse wieder zu pflegen. Die Zeit der Massenproduktion war vorbei, gefragt waren Spezialitäten. So wurde aus dem Winzerdorf Vétroz das Dorf der Amigne. Auf acht Prozent der 180 Hektar Anbaufläche wird heute Amigne angepflanzt. Im Keller der Papilllouds hängt ein mit ori-

«Die Amigne hat mehr Körper, ist kräftiger und herber, bleibt aber immer lieblich» ginalem Material und in den richtigen Proportionen nachgemachtes Modell des Bodens, auf dem die Reben wachsen: zuoberst mit sandigem Humus durchsetzte Kiesel, dann feineres Geröll und bald schon Schiefergestein. Die Rebenwurzeln gehen tief bis in diese unterste Schicht. Der Boden ist ideal und verleiht dem Wein seinen Charakter. Die Amigne ist eine alte, weisse, einzig im Wallis angebaute Rebsorte und, wie Forschungen vermuten lassen, römischen Ursprungs. So erwähnte bereits der römische Schriˆsteller Columella in einem Buch über Landwirtschaˆ die «Vitis aminea». Damit, so folgern die Weinbauern in Vétroz, kann sich das Wallis beim Anbau der Amigne-Rebe auf eine 2000-jährige Weinbautradition berufen. Amtlich verzeichnet wird die Amigne-Sorte erstmals anlässlich der internationalen Ausstellung für Rebsortenkunde in Genf 1878. Weltweit gibt es heute 38 Hektaren, ausschließlich im Wallis, die übergrosse Mehrheit davon in Vétroz (70 Prozent). Romain Papilloud nimmt ein Bild mit ei51

ner Amigne-Traube hervor: Gross, lang und schwer sieht sie aus. Papilloud meint schmunzelnd: «Sieht schwer aus, nicht? Bis man sie in die Hand nimmt und merkt, sie ist leichter als die Grösse vermuten lässt, denn die Beeren sind doch deutlich kleiner als bei anderen Rebsorten.» Während der Reifung müssten die Triebe rasch angebunden werden, und während der Blüte sei sie recht empfindlich. Die Amigne reiˆ etwa drei Wochen nach dem Chasselas und sei weniger ergiebig als andere Traubensorten. Und was bedeuten die drei Bienen auf jeder EtikeŸe? Papilloud erinnert daran, dass man in früheren Jahren vor allem süssen Amigne hergestellt hat. Erst in den letzten Jahren habe sich der Trend Richtung trockene Amigne verschoben. Als Anhaltspunkt für den Verbraucher haben sich die Einkellerer von Vétroz für eine Abstufung mit drei Bienen entschieden: Eine Biene bedeutet 0 bis 8 Gramm Restzucker pro Liter, zwei Bienen 9 bis 25 Gramm, drei Bienen über 25 Gramm. «Die Amigne hat mehr Körper, ist kräˆiger und herber als andere Weissweine, bleibt aber immer lieblich», erklärt Papilloud. In der Nase entfalten sich Noten von Mandarine und eingemachten Aprikosen. Und: «Sie ist eine der wenigen Weissweinsorten mit Tannin im Abgang. Den grössten Genuss bietet die Amigne nach fünf- bis zehnjähriger Lagerzeit.» Besonders stolz ist Papilloud auf seine Amignonne – Amigne, nach Champagnermethode gekeltert. «Sie ist immer schnell ausverkauˆ.»

E G LÜ SF U A

Genfer see Le Bouveret | Das Wallis hat auch einen Hafen und einen Seezugang! In Le Bouveret ist der Strand der RiveBleue der ideale Einstiegsort, um in einem der grössten Seen Europas zu baden. Das gibt es da | Strandbad mit Restaurant, Aktivitäten und Sandstrand. Kinder freuen sich über den nahen Aquaparc! Hinkommen | Zu Fuss vom Bahnhof Le Bouveret nur rund 10 Minuten.

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D o m a i n e d e s Ile s Sion | Im Westen von Sion in der Bourgeoisie de Sion liegt das Badeparadies der Kantonshauptstadt. Das gibt es da | Einen Baggersee, dessen Wasser türkisblau leuchtet (ideal zum Baden), ein Restaurant mit Terrasse, einen Weiher zum Angeln und einen Platz für die Volleyballer. Hinkommen | Mit dem städtischen Bus, dem Postauto in Richtung Nendaz, zu Fuss oder mit dem Velo.

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Abkühlen und erholen Sommer im Wallis – das sind lange Sonnentage, erlebnisreiche Wanderungen, bummeln in einer der historischen Altstädte. Wird einem dabei heiss, dann gibts nur eins: Abtauchen. Fotos: Olivier Maire

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ie Schweiz hat kein Meer, das mag man bedauern. Doch wir haben etwas, was Touristinnen und Touristen aus aller Welt mit grösster Ehrfurcht bestaunen: glasklare Seen, sprudelnde Bäche und stolze Flüsse. Das Wallis ist reich an solch eindrücklichen Gewässern. Einige sind lauschig, als wären sie dafür geschaffen, dass man sich einfach nur hineingleiten lässt. Andere sind wild und dunkel, ganz so, als würden sie ein Geheimnis bergen. In vielen Seen sieht man durch glasklares Wasser bis zum Grund und kann erkennen, wie sich Äste und anderes Gehölz im Wasser konservieren. In den Nebenarmen der Rhone bilden sich Badebecken, in denen das Wasser schön warm wird. Und in den Bergbächen aus Gletscherwasser kann man testen, wie kalt Wasser eigentlich ist, wenn es nicht durch kilometerlange Leitungen bis zur eigenen Dusche zu Hause fliesst. Im Sommer, wenn die Lu‘ vor Hitze flirrt, ist nichts so erfrischend wie der Sprung ins kühle Nass. Zuerst testet man die 53

Temperatur am besten nur mit den Fussspitzen. Bergseen, auch sie von Gletscherwasser gespeist, sind o‘ ziemlich kalt. Nach einer Wanderung ist Füssebaden das probate Mi“el gegen Müdigkeit. Beim Zwischenhalt während der Wanderung kann ein kurzes Bad im kühlen See wieder neuen Schwung geben. Aber Achtung: Bevor man sich Socken und Schuhe wieder überzieht, die Füsse sehr gut trocknen lassen – sonst gibts Blasen. Und sonst: Diese Perlen der Alpen lassen sich auch vom Ufer aus in vollen Zügen geniessen. Die meisten Bergseen sind nur zu Fuss erreichbar. Es sind Orte der Kra‘ und der Ruhe und beliebte Ziele von Wanderungen. Vorsicht ist angezeigt bei Stauseen und Bächen, die unterhalb von Staumauern liegen: Wenn eine Warntafel auf Gefahr hinweist, muss man diese unbedingt beachten! Die Auswahl an Seen und Bächen auf dieser und den folgenden Seiten zeigt, wie vielfältig die Walliser Wasserlandscha‘ ist. www.wallis.ch/aktivitaeten

Der S ee in der Hö hl e

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Saint-Léonard | In der Groe SaintLéonard ist es das ganze Jahr über 15 Grad. Hier kann man nicht baden, aber sich angenehm abkühlen und Hände eintauchen. Mit 300 Metern ist dies der grösste unterirdische See Europas. Das gibt es da | Auf einer halbstündigen Bootsfahrt mit mehrsprachigen Führern lässt sich die faszinierende Groe erleben. Hinkommen | Mit dem Auto oder ab dem Bahnhof Sion mit dem Bus Nummer 411.

E is k a lt e r G l etsc h er see Evolène | Der Ferpècle-Gletscher bildet den südlichen Abschluss des Val d’Hérens. Wie die anderen Gletscher auch, zieht er sich Jahr für Jahr mehr zurück. Am Fuss des Gletschers ist darum dieser kleine See entstanden. Das gibt es da | Schöne Spiegelungen des Eises im Wasser. Wunderbare Natur und Ruhe. Hinkommen | Die Gegend ist nur im Sommer zu Fuss von Salay aus erreichbar.

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L ac d u lou c h é Vallon de Réchy | Der Bergsee liegt an einer weit ausladenden Stelle des Vallon de Réchy oberhalb Vercorin. Das gibt es da | Stille in einer naturbelassenen, kargen Landscha oberhalb der Baumgrenze. Der See lädt nach einer Wanderung zu einem kühlen Bad ein. Hinkommen | Mit der Gondelbahn bis Crêt du Midi, danach in Richtung l’Ar du Tsan wandern. Von dort aus öffnet sich der Blick zum Lac du Louché.

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Nendaz | Kleine Wasserläufe, die über die Fläche mäandern, rundum blühende Bergwiesen, das ist der Japanische Garten von Nendaz. Zen in den Walliser Alpen. Das gibt es da | Ein Wasserspiel-Paradies für Kinder und Erwachsene. Kühle Füsse nach der Wanderung und ein stimmungsvolles Picknick in der Natur. Hinkommen | Zu dieser einmalig schönen Landscha und zur eigenen Ruhe kommt man nur zu Fuss. Sie liegt zuhinterst im Tal von Tortin auf einer Gletschermoräne.

Foto Roman Burri

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D i e R h o n e un d d er Wa ld Pfynwald | Zwischen Leuk und Sierre erstreckt sich ein Naturpark. Das bekannteste Schutzgebiet ist der Pfynwald. Dort ist das Baden in den Teichen verboten, in den Nebenarmen der Rhone ist eine Abkühlung aber möglich. Das gibt es da | Kilometerlange, gut unterhaltene Wanderwege, Natur, wohin man blickt. Auch die Bhutanbrücke (Hängebrücke) liegt im Pfynwald. Hinkommen | Vom Bahnhof Sierre aus nur ein Katzensprung bis Rhone und Pfynwald.

D e r St e llisee Zerma | Es gibt keinen See, in dem sich das Maerhorn schöner spiegelt. Die Bilder vom Stellisee oberhalb Zerma und dem Berg der Berge gehen um die Welt. Das gibt es da | Die schönsten Sonnenuntergänge, Wollgras, das die grünen Wiesen mit weissen Tupfen übersät, und die wundersamen Spiegelungen im See. Hinkommen | Mit der Bergbahn über Sunnegga nach Blauherd, von dort ist der Stellisee in einem rund 20-minütigen Fussmarsch zu erreichen.

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E L E K T R O F L U G Z E U G

Looping in die Zukun Ein Spin-off von Solar Impulse will die Fliegerei revolutionieren. Mit einem elektrisch betriebenen Akrobatikflugzeug werden die Möglichkeiten und Grenzen der neuen Technologie getestet.

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Text: Monique Ryser

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ür Thomas Pfammaer gibt es keine Zweifel: Flugzeuge werden künig mit Strom in die Lu steigen. Es mag noch einiges Wasser die Rhone hinabfliessen, bis es so weit ist. Aber dass es so weit kommt, ist für ihn klar. Mit dem Akrobatikflugzeug Hamilton Aero Twister wurden im letzten Jahr erste Erfahrungen gesammelt. «Ein Akrobatikflugzeug eignet sich wie kein anderes für solche Tests», erklärt der Unternehmensberater und Air-Zerma-Helipilot. «Für einen Akrobatikflug bleibt man nicht länger als eine halbe Stunde in der Lu. Mit den heutigen Baerien ist das kein Problem.» Baerien sind denn auch der springende Punkt: Noch sind sie schwer und gross und geben damit das Limit der neuen Art, Flugzeuge zu bauen, vor. Der Hamilton Aero ist ein sehr leichtes und effizientes Flugzeug. Es ist zertifiziert für Akrobatikflüge mit Fliehkräen von +6 bis zu -4 G. Die Hülle der Maschine ist aus Fiberglas und Carbon, und der Motor liefert bis zu 100 KW und erlaubt so eine 45-minütige Flugtüchtigkeit mit

der Möglichkeit für 15 Minuten Akrobatikflug. «Diese Reichweite ist nicht nur ideal für Akrobatik-, sondern auch für Trainingsflugzeuge», erklärt Pfammaer. Die Konstrukteure haben auch ein Problem gelöst, das bis anhin eine gravierende Schwierigkeit für Elektroflüge darstellte: Normalerweise steigt eine Baerie bei Überhitzung aus – das wäre in der Lu fatal. Beim Hamilton Aero hat jede Baeriezelle einen eigenen Prozessor, der die Situation laufend überwacht. So ist es möglich, im Falle einer Überhitzung bis zu zehn Prozent der Zellen auszuschalten und sicher zum Flugfeld zurückzukehren. Weiterer Vorteil: Das Elektroflugzeug kostet nur rund zwei Fünel eines mit Sprit betankten Fliegers. Und: Die Ruhe in der Lu ist für den Piloten ein Genuss, und auch Anwohner werden nicht mehr gestört. Als Folge des Pilotprojekts wurde das Walliser Start-up H55 gegründet und Solar-Impulse-Pionier André Borschberg als Verwaltungsratspräsident gewonnen. «Wir sind überzeugt, dass bald Hybridmodelle entwickelt werden», so Pfammaer. 58

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«Die Ruhe in der Luft ist grandios. Auch Anwohner werden nicht mehr gestört»

Fotos Jean-Christophe Boƒ / Keystone

1 Im September letzten Jahres wurde Hamilton Aero Twister mit Siemens-Motor der Öffentlichkeit vorgestellt. Er ist zertifiziert für 45 Minuten Flugzeit. 2 Thomas Pfammaƒer (r.), am Steuer Sébastian Demont, bei der Präsentation des Fliegers. Demont war Teil des SolarImpulse-Teams.

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Der Klub der Unternehmen Wallis fördert die intersektorielle Promotion eines innovativen und leistungsstarken Wallis. Die Mitgliederunternehmen leisten mit ihrem Engagement einen Beitrag zur Entwicklung des positiven Images des Wallis und dessen Positionierung als bedeutender Wirtschaftsstandort.

Mitglieder des Klubs der Unternehmen Wallis

In Zusammenarbeit mit dem Klub der Unternehmen

Sion | «Wir wollen eine enge, dynamische und dauerhae Bindung mit unseren Kundinnen und Kunden», sagt Raphaël Garcia, Generaldirektor von Provins, dem grössten Walliser Weinproduzenten. Aus diesem Grund wurde der Online-Auri‚ vollständig überarbeitet. Das Ziel: einfachere und intuitive Bedienung sowie bessere Suchfunktion. Die neue Website ist aber nur die Spitze des Eisbergs. Provins will sich im Netz aktiver einbringen und die digitale Kommunikation verstärken. Das heisst auch mehr Präsenz in den sozialen Medien – auf Facebook, Twi‚er und Instagram. Dabei vergisst Provins aber nicht, dass Wein auch ein sinnliches Produkt ist. «Der Wein vermi‚elt Emotionen, die nur schwer digital vermi‚elt werden können. Deshalb bleiben auch unsere drei Walliser Läden in Sion, Sierre und Leytron wichtig. Sie bekommen ebenfalls ein Faceliing», so Garcia. Zudem soll 2018 eine Verkaufsstelle in Martigny eröffnet werden. Provins will auch in die Deutschschweiz: «Wir wollen in Zürich mit einem Laden präsent sein», so Garcia. www.provins.ch

«Into the Ride» spricht ein junges und neues Messepublikum an.

Eine Messe für die Boarder- und Freestyleszene 61

Sion | Am 1. Januar 1917 nahm die Walliser Kantonalbank ihre Tätigkeit auf und feiert dieses Jahr gemeinsam mit der Bevölkerung das Hundertjahrjubiläum mit vielen exklusiven Vorteilen und Anlässen. Zusätzlich zu den normalen Angeboten werden die Kunden der WKB eingeladen, während des ganzen Jahres und im gesamten Kanton an exklusiven Veranstaltungen mit Sport und Unterhaltung teilzunehmen, die über 15 000 Personen zu unvergesslichen Momenten versammeln werden. Zudem werden zahlreiche Produkte der WKB mit a‚raktiven Vorteilen angeboten, sei dies für Hypothekarkredite, Verwaltungsmandate, Vermögensberatung oder einen neuen Anlagefonds. Um gleich ein starkes Zeichen für das neue Jahr zu setzen, wird jedem Neugeborenen 2017 auf dessen Namen ein WKBStart-Konto eröffnet und ein Geschenkgutschein von bis zu 200 Franken offeriert. Dieses Angebot gilt für Babys, die ab dem 1. Januar 2017 geboren wurden. www.bcvs.ch/de/100-jahre.html

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100 Jahre Kantonalbank

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Die Walliser Kantonalbank ist wichtige Stütze des Kantons.

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Provins auf dem Vormarsch

Martigny | Veranstaltungen und Ausstellungen rund um die Themen Board Culture und Freestyle Experience und Musik gibts am 3. und 4. November in Martigny. Mit dem neuen Format unter dem Titel «Into the Ride» will die FVS Group nicht nur Sportbegeisterte ansprechen, sondern auch die Gelegenheit schaffen, diese lebendige Szene und Kultur bekannter zu machen. Geplant sind spektakuläre Freestyle-Demonstrationen, die Präsentation des Handwerks der Shaper der Boards und eine Ausstellung zur Board Culture. www.intotheride.ch

1917 – 2017 heute und morgen

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Board Culture kennenlernen

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Regula Ritler in der Kapelle von Bla en bei Naters. Sie trägt die Walliser Sonntagstracht.

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Das Eidgenössische Jodlerfest findet von 22. bis 25. Juni in Brig sta . Regula Ritler freut sich besonders darauf: Die Walliserin begann bereits mit 15 zu jodeln und gehört heute zu den bekanntesten ihres Fachs. Von ihren Kollegen aus der Üsserschwiiz wird sie liebevoll «Walliser Sonne» genannt. Regula Ritler über das Jodeln, das Wallis und das grosse Fest.

«Jodeln tut mir einfach güät» Monique Ryser Foto: Sedrik Nemeth

Interview:

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«Ich freue mich sehr aufs Jodlerfest. Mein erstes fand vor 30 Jahren ebenfalls in Brig statt»

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ie ist Jodlerin mit Leib und Seele: Regula Ritler, 47, aus Naters hat bereits als Jugendliche mit dem Jodeln begonnen und unterrichtet heute Jugendliche und Erwachsene im Privatunterricht und leitet den Oberwalliser Nachwuchsjodelchor. Die Lehrerin hat noch ein 50-Prozent-Pensum, unterrichtet Deutsch für fremdsprachige Kinder. Dabei singt sie auch mit ihnen: «Das lockert auf, gibt eine gute Stimmung und fördert das Zusammengehörigkeitsgefühl.» Wie kamen Sie zum Jodeln? REGULA RITLER: Bereits als ich ein

Kind war, gingen wir im Sommer immer auf die Belalp. Dort hörte ich meine Tante häufig jodeln und üben. Schon damals sagte ich mir: «Das will ich auch einmal können.» Mit 15 trat ich dann dem Jodlerklub Aletsch-Naters bei. Damals war Jodeln aber noch etwas, über das man als Jugendliche nicht so offen sprach. Ich habe in der Schule jedenfalls niemandem gesagt, dass ich einmal wöchentlich in den Jodelklub gehe. Ist das heute anders?

Ja, die Einstellung zum Jodeln und überhaupt zur volkstümlichen Musik hat sich sehr verändert. Früher war man Anhänger eines Stils und wollte nichts anderes hören. Heute haben die Leute Freude an verschiedenen Musikstilen gleichzeitig und sind so auch gegenüber der Volksmusik offener geworden. Bei mir zu Hause läu£ beispielsweise meistens der

Radiosender Swiss Pop, obwohl ich fast täglich mit Jodeln zu tun habe. Sie leiten den Nachwuchsjodelchor des Oberwallis. Was hat Sie dazu motiviert?

Ich fand, dass es etwas eigenes für Kinder und Jugendliche brauchte. Es ist nicht ideal, mit 13, 14 Jahren in einen Jodelchor zu gehen. Zudem kann man die Jugendlichen gezielter fördern. Gibt es genügend Nachwuchs?

Ja, wir haben keine Nachwuchsprobleme. Erst vor Kurzem wurden mir sechs weitere junge Männer zum Unterricht geschickt, die sich explizit für das Jodeln in einem Chor ausbilden lassen wollen. Wie lernt man Jodeln?

Zuerst muss man die Technik beherrschen. Als ich ins Lehrerinnenseminar ging, wurde mir im Gesangsunterricht gesagt, ich müsse mich entscheiden, ob ich nun klassisch singen oder jodeln wolle. Das macht man heute nicht mehr: Denn Atemtechnik, Zwerchfellatmung und Körperspannung sind wichtige technische Fähigkeiten, die man für alle Arten von Gesang braucht. Ich weiss, dass man früher fand, fürs Jodeln sei das nicht wichtig. Als ich dann aber die entsprechende Ausbildung ha“e, merkte ich, wie viel ich falsch gemacht habe und wie leichter mir mit der richtigen Technik vieles fiel.

Brust- und Kopfstimme. Wer das nicht beherrscht, wird Mühe haben. Denn der Kehlkopfschlag ist die Grundlage des Schweizer Jodels. Können Sie das genauer erklären?

Im Schweizer Jodel haben wir nur die Vokale o, u und j, die wir im Zusammenspiel mit dem Kehlkopfschlag singen. Die Vokalisation beschränkt sich im Schweizer Jodel auf lo, lu, auch noch lü sowie jo und ju. Die Konsonanten d oder r gibt es im Schweizer Jodel nicht. Das im Gegensatz zu deutschen oder österreichischen Traditionen, die etwa «Holdrio» singen. Das sind Eigenheiten, die wir pflegen. Ein Schweizer Naturjodel oder Urjodel besteht aus einer Vokalisation, also nur Text, ohne Worte. Dies ganz im Gegensatz zum Jodellied, das in aller Regel drei Strophen umfasst, die jeweils durch einen Jodel voneinander getrennt werden. Wie jodelfreudig sind die Walliser?

Wir sind keine traditionelle Hochburg, aber wir haben ein hohes Niveau und viele Jodelklubs. Vor allem im Ober- und Mi“elwallis bis nach Sierre. Im Unterwallis hat es dann keine Klubs mehr. Was bedeutet Ihnen das Jodeln?

Jodeln tut mir einfach gut oder «güät», wie wir Walliser sagen.

Mit dem ist es ja aber sicher nicht getan, oder?

Diesen Sommer beherbergt Brig das Eidgenössische Jodlerfest. Was bedeutet Ihnen das, und was sind Ihre Höhepunkte?

Beim Jodeln ist der Kehlkopfschlag wichtig. Das ist der Wechsel zwischen

Ich erinnere mich noch gut an mein erstes Eidgenössisches Jodlerfest, das

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Regula Ritler als Annemarie im Jodelmusical «Stilli Zärtlichkeite».

ebenfalls in Brig stafand. Für mich ist das ein schönes Jubiläum. Was ist Ihre Aufgabe am Jodlerfest?

Foto Michael Hug

Ich darf zusammen mit zwei anderen Jodlerinnen und einem Blasorchester das «Alpensone» von Edmund Zurwerra uraufführen. Zudem sind auch die Auƒrie mit dem Nachwuchsjodelchor zu erwähnen und Solo- und DueAuƒrie. Zudem bin ich in der Jury des Nachwuchswebewerbs des Prix Walo, der am Samstag vergeben wird. Ich hoffe aber sehr, dass ich auch noch Zeit zum Festen finde. Sie sind an Auftritte gewohnt: Sie machten bei den Aufführungen der Thunerseespiele mit, spielen die Annemarie beim ersten Jodelmusical «Stilli Zärtlichkeite». Wie war die Zusammenarbeit beim Musical?

Das war ganz toll: Ich lernte viele Kolleginnen und Kollegen aus der ganzen

Schweiz kennen, und wir haen eine interessante, freundschaƒliche und intensive Zusammenarbeit. Fürs Jodlerfest in Brig habe ich deshalb bei mir auch ein Massenlager eingerichtet. Das Musical war ein voller Erfolg, haben Sie das erwartet?

Nein, das war für uns alle überraschend, und wir freuen uns sehr. Das zeigt eben auch, dass Jodeln sehr beliebt ist und eine grosse Anhängerschaƒ hat. Die Musical-Kollegen nannten Sie unsere «Walliser Sonne». Was macht die Walliser und Walliserinnen aus?

Die meisten haben unseren Dialekt gern. Auch sind wir direkt, ehrlich und echt. Man sagt auch, wir häen harte Köpfe – bei mir stimmt das jedenfalls. Wenn ich etwas will, dann verfolge ich das Ziel mit Ehrgeiz. Und wenn mich etwas nicht interessiert, dann rühre ich keinen Finger dafür. Ein harter Kopf eben (lacht). 65

Infos Jo dlerfe st 22. bis 25. Juni 2017 | Das 30. Eidgenössische Jodlerfest dauert vier Tage. Offizielle Eröffnung ist am Freitag, 23. Juni, um 13.30 Uhr. Der Festakt findet am Sonntag, 25. Juni, um 9 Uhr im Garten des Stockalperschlosses sta. Den Abschluss bildet der Festumzug durch die Bahnhofstrasse, der um 14 Uhr beginnt. Brig-Glis | Die Stadt Brig-Glis erwartet 150 000 Besucherinnen und Besucher. Um allen eine Schlafgelegenheit zu bieten, werden auch Turnhallen und Mehrzweckhallen in Massenlager umgerüstet. Vorträge | Die Vorträge der Jodlerinnen und Jodler bilden das Herzstück. Insgesamt sind 1500 Konzertvorträge geplant. Jodlermeile | Ein Jodlerdorf mit 20 Festzelten und 8000 Plätzen und eine Jodlermeile mit bis zu 60 Festständen sorgen für leibliches Wohl. HelferInnen | 1300 Helferinnen und Helfer sind im Einsatz Budget | Das OK rechnet mit einem Budget von 5,3 Millionen Franken. Anreise | Die SBB verkaufen ermässigte Bille“e mit Festpins. www.jodlerfest-brig.ch

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Stille Zeugen aus alter Zeit Knorrig, mächtig und uralt – das sind die Lärchen von Balavaux. Das Mikroklima einer Alp-Senke machte die Nadelbäume zu stillen Zeitzeugen einer längst vergangenen Epoche.

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Text: Christine Nydegger Fotos: Sedrik Nemeth

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er grösste Baum im einmaligen Lärchenwald ist zwischen 850 und 1000 Jahre alt. Und er ist ein Riese: 30 Meter hoch, mit einem Umfang auf Brusthöhe von 9,1 Metern. Sogar einen Namen haben ihm die Förster gegeben – Bala 20. Die Altersbestimmung erfolgte durch das Labor für Baumdatierungen in Neuenburg. Die Forscher gaben sich mit der ungefähren Angabe von 850 bis 1000 Jahren zufrieden, weil sie dem Zeitzeugen nicht mit einer Kernbohrung zu Leibe rücken wollten. Zu wertvoll ist das mächtige Exemplar. Umgeben ist es von rund 250 weiteren Lärchen, viele an die 800 Jahre alt. Jedes Jahr sterben Bäume ab, und jedes Jahr werden vom Forstdienst einzelne neue Exemplare gepflanzt. Hunderte von Jahren ist es her, dass erste Sennen einen Teil des ursprünglichen Lärchenwaldes gerodet haben. Einige Hundert Bäume haben sie als Lawinenschutz am Abhang stehen gelassen. Heute sind die Lärchen von Balavaux ein wertvolles Naturerbe. Sie lassen die Besucher eintauchen in eine Welt wie aus einer alten Sage.

Die Lärche ist der einzige Nadelbaum in Europa, der im Winter seine Nadeln verliert. Im Sommer färbt sie sich in helles Grün, und ab Ende Oktober wird sie zum goldgelben Naturwunder, das mit der Sonne im Geäst von innen heraus zu leuchten scheint. Die alten Bäume auf der Alp Balavaux erreicht man mit einer Wanderung: Mit der Lu›seilbahn von Haute-Nendaz gehts zum See von Tracouet hinauf, von dort führt ein Wanderweg an der Flanke des Dent de Nendaz entlang zur Alp. Unterwegs bieten sich Ausblicke auf die umliegenden Gipfel und ins Rhonetal. Am Weg liegt das Bergrestaurant Cabane de Balavaux. Auch von Riddes aus erreicht man die Alp, über Isérables, die Gemeinde, auf deren Boden die alten Bäume stehen, und von dort zu Fuss zur Alp Balavaux oberhalb des Dorfes. Wanderern wird eins abverlangt: Respekt vor den stillen Naturwundern! Deren Wurzeln sind empfindlich und sollten nicht betreten werden. Aufs Bäumeumarmen kann man getrost verzichten – die Kra› der Lärchen wirkt weitherum! 66

1 Die rauen Stämme der alten Lärchen oberhalb von Isérables. 2 Ein Standort, den die Lärchen lieben: als Einzelbaum auf der Weide. 3 Knorrig und wild steht dieser Lärchenstamm immer noch in der Landscha. Ein Baum, der vor Jahrzehnten vielleicht vom Blitz getroffen wurde.

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Auf dem Markt in Martigny schnuppert Cédric Agnellet genüsslich an einer Wurst aus Eringerfleisch.

I MMER DER NASE NACH Im Winter erkochte sich Cédric Agnellet mit Walliser Spezialitäten eine Goldmedaille. Jetzt begab er sich auf Spurensuche zwischen Martigny und Sion. Text: Anita

Lehmeier Fotos: Sedrik Nemeth 69

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enn Cédric Agnellet, 29, san am Trockenspeck drückt und den würzigen Du tief einatmet, breitet sich auf seinem Gesicht bald eine Mischung von Verzückung, Lust und Konzentration aus, mit einer Spur Gier. Ein Ausdruck, wie ihn nur ambitionierte Köche drau‡aben, die einen exzellenten Rohstoff der essbaren Art in Händen halten. Auf Agnellets Stirn blinkt deutlich sichtbar das Schild «Bi’e nicht stören», dahinter läu die Denkmaschine auf vollen Touren. Das Kochtalent aus der französischen Haute-Savoie ist am Arbeiten. In seinem Kopf kocht es. Das Stück Fleisch wird in seiner Fantasie in hauchdünne Streifen geschni’en, darin eingerollt eine Mischung aus winzigen Rohschinkenwürfeln, getrockneten Aprikosen, Zwiebelchen, Aprikosensa und einem Schuss Sherry. Der fünflibergrosse Happen hat den Namen «Comme un tartare», er war Teil einer bildschönen Amuse-Bouche-Trilogie, die sich Agnellet für den Grand Prix Joseph Favre hat einfallen lassen (mehr zum We’bewerb auf Seite 73). Die Leckerbissen haben zusammen mit Hauptgang und Dessert – alles komponiert aus Walliser Spezialitäten, so lautete die Vorgabe – die hochkarätige Jury überzeugt: Cédric Agnellet gewann am 11. Dezember 2016 in Martigny den ersten Preis. Ein Tag, der dem jungen Franzosen in lebha er Erinnerung ist: «Ich war am Abend nudelfertig. Wir sechs Finalisten ha’en 5 Stunden und 40 Minuten Zeit, eigentlich genug für einen Dreigänger, aber ich wollte ja zeigen, was ich draufhabe, und ich habe alles gegeben.» Der Aufwand hat sich gelohnt. Agnellet holte sich nicht nur Ruhm und Ehre, er durfte auch einen Audi S3, eine Siegerprä-

mie von 35 000 Franken und eine Luxusuhr, so gross wie eine Kinderfaust, mit nach Hause nehmen. «Eine Hublot», erklärt der Franzose stolz. Die trage er jetzt immer, ausser zum Kochen. Und zwar nicht, weil sein Arbeitgeber, die Patek Philippe Compass Group in Genf, den Zeitmesser des Konkurrenten nicht gern sähe, sie sei einfach zu gross und schwer beim Arbeiten. Seit 2011 ist Agnellet nämlich als Souschef im Personalrestaurant der Uhrenfirma tätig. Solch ein Talent in einer Kantine? Unsere Frage beantwortet er mit der gleichen Verve, wie er am Speck schnuppert: «Mein Antrieb im Beruf ist es, Leuten Freude zu machen. Und das kann ich bei Patek Philippe im grossen Stil. Pro Tag bereiten wir bis 1200 Teller zu, kreieren sechs bis sieben Menüs täglich, von fünf Franken bis quasi oben offen. Ich koche ja auch für die Direktion und deren Gäste. Durch meine Hände geht von Kartoffeln bis Kaviar alles. Ich kann also eine meiner Leidenschaften, das Kochen und Kreieren, voll ausleben.» Und für das andere Herzblut habe es neben dem Job auch noch Platz und Zeit: für seine Familie. Der 29-Jährige hat zwei kleine Kinder, Augustin, dreieinhalb, und Alyssa, gut einjährig. «Meine Frau und die zwei Kinder will ich nicht nur sehen, wenn sie nachts schlafen.» Sein Job beginne um sechs Uhr morgens, um drei Uhr sei dann Feierabend. Dann fährt Agnellet von Genf nach Hause und tri® seine Knöpfe noch hellwach an. Bei seinen früheren Engagements unter anderen bei Philippe Rochat in Crissier oder im Restaurant Pic im französischen Valence habe er erlebt, dass in der Spitzengastronomie Achtzehnstundentage 70

Im Keller der Fromathèque in Martigny lagern 4000 Laibe der Genussreife entgegen

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1 Am Wochenmarkt in Martigny fährt die Boucherie du Saint-Bernard beste Fleischwaren auf. 2 und 3 In der Fromathèque führt Bertrand Gabioud dem Gast seine Schätze vor. Cédric Agnellet, aus der Heimat des Reblochon stammend, staunt über die Vielfalt der Walliser Alpkäse.

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1 und 2 Zwei Profis und Supernasen am Fachsimpeln: Koch Cédric Agnellet und Winzer Thierry Constantin (im Karohemd) im Weinberg Corbassière ob Sion. 3 «Oh, là, là, quel parfum!», lobt Cédric Agnellet das Trockenfleisch der Metzgerei SaintBernard aus SaintMaurice.

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Wein, Alpkäse, Roggenbrot und Trockenspeck: der Duft des Terroirs

und Einsätze an Wochenenden die Regel sind. Familie oder die Teilnahme an Webewerben könne man vergessen. Auch unser Foodscouting im Wallis hätte da kaum dringelegen. Und Agnellet häe die Fromathèque in Martigny nie kennengelernt. Diese Schatzkammer für Gourmets ist unsere nächste Station. Im Spezialitätengeschä‰ ist wiederum Agnellets Nase gefordert: Die üppige Käsetheke bietet Dutzende von Alpkäsen aus der Region an. Der Bauernsohn aus der Heimat des Reblochon probiert sich genüsslich durch. Mitinhaber Bertrand Gabioud zeigt uns noch den «Tresor», den Käsekeller. Hier lagern 4000 Laibe ihrer Reife entgegen. Der Du‰ in diesem Gewölbe ist zum Schneiden dick, hier im Keller fühlt sich ein Käseliebhaber gleich im siebten Himmel. Im Picknickkorb fehlt zu Wurst, Trockenfleisch und Käse nur noch eine Walliser Spezialität: das Roggenbrot. Dieses holen wir im Centre Zen in Sion, dem Hauptsitz der Zenhäusern-Bäckerei, die mit ihren Broten stets Spitzenplätze bei kantonalen Webewerben belegt. Ausgestaet mit dem Besten, was das Wallis an Kulinarischem zu bieten hat, kleern wir den Weinberg Corbassière von Winzer Thierry Constantin hoch. Neben einem alten Geräteschuppen steht ein Fass, auf dem wir unsere Schätze ausbreiten, derweil der Weinbauer mit den wilden Taoos unsere Gläser füllt. Mit Blick auf die knospenden Petite-Arvine-Reben lassen wir uns nun unsere Beute schmecken, alle mit dieser stillen Verzückung im Gesicht. Und die Deutschschweizer Reporterin mit einem Anflug von Neid auf die Lebensart, die in diesem sonnenverwöhnten Teil der Schweiz herrscht. 73

Grand Prix Jos eph Favr e

Cédric Agnellet gewann die erste Ausgabe des Grand Prix Joseph Favre Im Februar 1849 kam im Flecken Vex im Val d’Hérens Joseph Favre zur Welt. Er sollte mit seinem Lebenswerk die Gastronomie prägen. Favre, der gern Mediziner geworden wäre, widmete sich als Koch der Ernährungslehre und -hygiene. Er erkannte, dass «der beste Arzt des Menschen seine Ernährung» sei. Sein Buch «La Science Culinaire» wurde ein Bestseller, der grosse «Dictionnaire universel de cuisine pratique» von 1899 ist heute noch im Handel. Die von ihm gegründete Académie Culinaire de France zählt heute 900 Mitglieder aus 27 Ländern auf fünf Kontinenten. Ihm zu Ehren rief Benoît Violier den Grand Prix Joseph Favre ins Leben. Aufgabe der Webewerbsteilnehmer war es, mit Walliser Spezialitäten (Rohschinken, Trockenspeck und Roggenbrot AOP, Kalbsrücken, Williamsbirne) in 5 Stunden und 40 Minuten ein Dreigangmenü zuzubereiten. In der internationalen Jury unter Vorsitz von Benoît Violiers Nachfolger Franck Giovannini sassen 14 Spitzenköche, unter anderen Frédy Girardet, Eckart Witzigmann, Peter Knogl, Didier de Courten, Maurice Marro.

Foto Pascal Gertschen

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Unberührte Natur im Lötschental. Wer auf diesem schmalen Weg das Tal erkundet, kann Stille erleben und Lu, die duet.

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SOMMERSPECIALS

Der Sommer im Wallis ist eine Entdeckungsreise zu den Schätzen der Natur. Erleben Sie selbst!

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UNT ERW EG S IN DEN WA L L I SE R ALPE N www.walliser-sommer.ch

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Majestätische Viertausender, unberührte Natur, frische Berglu , kulinarischer Reichtum und aussergewöhnlich viel Sonnenschein. Das Wallis lädt zu einem vielversprechenden Sommer ein. Entschleunigen Sie in der Natur, kosten Sie regionale Spezialitäten, während Sie die Berglandscha erkunden, und freuen Sie sich auf Abenteuerferien mit der Familie. Buchen Sie unter: www.walliser-sommer.ch

Fotos Jeroen Hoppenbrouwers, Christian Pfammaer, HO (2)

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Via Francigena ab Saint-Maurice Die Via Francigena ist die EuroparatKulturstrasse, die in Canterbury in England startet und durch Frankreich und die Schweiz bis nach Rom führt. Gleich wie der Jakobsweg ist die Via Francigena ein mi€elalterlicher Pilgerweg, der eine Renaissance erlebt. Die Walliser Etappe der Via Francigena führt von Saint-Maurice mit der über 1500 Jahre alten Abtei nach Martigny, Orsières, Bourg-SaintPierre und über den Grossen-SanktBernhard-Pass mit seinem Hospiz und den Bernhardinerhunden weiter nach Aosta in Italien. Angebot: 6 Tage Marschzeit, 7 Nächte mit Halbpension, Gepäcktransport, die kulturellen Besichtigungen und die Reisedokumentation Gültig: Mi€e Juni bis Mi€e September 2017 Preis: Ab CHF 809.– pro Person Wandertour im Val d’Anniviers Entdecken Sie auf einer Wandertour das Val d’Anniviers zu Fuss. Sie wandern im eigenen Tempo, geniessen die einmalige Berglandschaš und die Sicht auf die imposante «Kaiserkrone» mit ihren fünf Viertausendern. Nehmen Sie sich Zeit, und lernen Sie auf Ihrem Weg die typischen Dörfer des Tals kennen. Der Gepäcktransport wird für Sie organisiert. 76

Angebot: Ab 4 Übernachtungen organisieren wir für Sie eine auf Ihre Bedürfnisse massgeschneiderte Wandertour. Gültig: 24. Juni bis 8. Oktober 2017 Preis: Ab CHF 647.– pro Person Pass Anniviers Liberté Von Mai bis Oktober 2017 erhalten alle Gäste, die im Val d’Anniviers in einer Unterkunš eines professionellen Anbieters (Hotel, Herberge, Ferienwohnung, Berghü€e) oder einer Zweitwohnung übernachten, den Anniviers-Liberté-Pass. Dank diesem Pass profitieren die Gäste kostenlos von den öffentlichen Verkehrsmi€eln, Bergbahnen und vielen Aktivitäten wie Schwimmbad, Tennis und Minigolf und haben Zutri€ zu Museen und Sehenswürdigkeiten. Angebot: Pass Anniviers Liberté Gültig: Mai bis Oktober 2017 Preis: Gratis Wandertour im Val d’Hérens Auf einer Wandertour durch das Val d’Hérens tauchen Sie in eine intakte Natur ein, entdecken die Alptradition und ein vielfältiges Kulturerbe. Die Staumauer Grande Dixence mit ihren 285 Metern wird bestimmt auf Sie wirken. Sie ist die grösste Gewichtsstaumauer der Welt. Auf der Wandertour entlang des Lac des

1 Der Lac Bleu am Ende des Val d’Hérens auf 2090 Meter Höhe umgeben von Lärchen und Arven. 2 Die Eringerkühe sind im Sommer auf der Alp. 3 Nach der Velotour ein entspannendes Bad im Wasser der Thermalquellen in Leukerbad. 4 Der Lac de Moiry im Val d’Anniviers.

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Dix führt Sie der Weg bis zu den mächtigen Gletschern, die auf den über 3500 Meter hohen Berggipfeln thronen. Eine weitere mythische Passage ist der Riedma­en-Pass auf 2900 Metern, der vom legendären Skitourenrennen Patrouille des Glaciers passiert wird. Hier entdecken Sie bei Ihrem Abstieg die typischen Dörfer des Val d’Hérens, die wahrha”e Zeugen des Berglebens in früheren Zeiten sind. Geniessen Sie dabei das Bergpanorama mit der überragenden Dent Blanche (4357 Meter), die frische Alpenlu” und die Walliser Sonne. Die Wanderung eignet sich für geübte und für berggewohnte Wanderer. Die Marschzeit pro Tag beträgt ungefähr fünf bis sechs Stunden. Angebot: Wandertour 3 Tage (4 Übernachtungen), Frühstück, Picknick, Abendessen, Gepäcktransport Gültig: Juni bis Oktober 2017 Preis: Ab CHF 471.– pro Person Leukerbad, die alpine Energiequelle Entdecken Sie die Thermalbäder von Leukerbad und dessen Wanderparadies mit dem Berg- und Badepass. Leukerbad ist der grösste Thermalbadeort in den Alpen. Hier sprudeln aus den Quellen täglich und in rund 30 Becken 3,9 Millionen Liter Wasser, angereichert mit wertvollen Mineralien. Sie suchen akti-

ve Erholung? Dann sind Sie an dieser einzigartigen alpinen Energiequelle genau richtig! Angebot: 2 oder 3 Übernachtungen im Hotel inklusive Frühstück, 2 Tage Bergund Badepass, 1 Leukerbad-Massage Gültig: 3. Juni bis 5. November 2017 Preis: Ab CHF 283.– pro Person Bike und Therme in Leukerbad In Leukerbad erwarten Sie 300 Kilometer ausgeschilderte Velorouten mit insgesamt 9000 Metern Höhenunterschied. Folgen Sie den zwanzig ausgeschilderten Routen – zum Beispiel dem berühmten Torren­rail oder dem neuen Flowtrail –, und erleben und erkunden Sie die wunderschöne Region mit ihren Bergseen, Alpen und Hü­en. Nach der Anstrengung haben Sie Erholung verdient! Entspannen Sie sich weitab vom Trubel des Alltags im wohltuenden Wasser der Thermalbäder, und geniessen Sie das umwerfende Alpenpanorama und den Sonnenschein. Angebot: 2 Übernachtungen im Hotel, 1 Tag Berg- und Badepass, 1 Eintri­ in die Thermalbäder (3 Stunden gültig), abgeschlossene Veloräume, Waschzone für Velos, Wäscheservice für Velokleidung Gültig: 17. Juni bis 29. Oktober 2017 Preis: Ab CHF 222.– pro Package 77

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WA LL I S ER KULT U R & GE NUSS www.walliser-sommer.ch

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Grächen: Wildtiere beobachten Gehen Sie mit einem einheimischen Walliser Wildhüter frühmorgens zu den exklusiven Spots, wo sich die Gämsen und Steinböcke in freier Natur aualten. Im Bergrestaurant Hannighüsli geniessen Sie im Anschluss ein reichhaltiges Walliser Frühstück. Rechnen Sie circa drei Stunden ein. Angebot: 6 Uhr bis circa 9 Uhr. Treffpunkt: 5.55 Uhr an der Talstation Hannigalp (ab Sonntag, 1. Oktober 2017: 6.55 Uhr), Teilnehmer: maximal 10 Personen (Kinder ab 7 Jahren) Gültig: 15. Juni bis 22. Oktober 2017, jeweils mi™wochs Preis: CHF 22.– für Erwachsene ab 16 Jahren (exkl. Bahnfahrt); CHF 16.– für Kinder 7–15 Jahre (exkl. Bahnfahrt)

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Val d’Hérens: Ein Racle e im Tal der Königinnen Majestätisch und kühn, die Eringerkühe sind weit übers Wallis hinaus bekannt. Das Val d’Hérens ist ihre Heimat, und hier entdecken Sie das Temperament und die Traditionen rund um die Eringerrasse. Reisen Sie dafür ins Herz der Alpen im sonnigen Val d’Hérens, begleitet und geführt von einem Bergbauern, der Ihnen die Alpwirtscha¥ des Val d’Hérens näherbringt. Angebot: Entdecken Sie die traditionelle Käseherstellung auf der Alp, und machen Sie sich auf die Suche nach der Herde. Zum Abschluss des

Fotos Olivier Maire, HO (3)

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Alpbesuchs bei den Königinnen geniessen Sie ein echtes Walliser Raclee AOP am offenen Feuer. Dieser Erlebnistag verspricht pure Alpenlu , feinste Produkte und echte Traditionen. Gültig: 1. Juli bis Ende September 2017 Preis: Ab CHF 51.– pro Person (Kinder bis 12 Jahre gratis) Sion & Wine Tour Auf der Sion & Wine Tour lernen Sie die historische Altstadt von Sion und die Weine der Region kennen. Sie werden Gelegenheit haben, fünf Weine aus Sion und einen traditionellen Walliser Teller mit Walliser Trockenfleisch, Rohschinken, Trockenwurst und Walliser Käse zu degustieren. Zudem besichtigen Sie historische Sehenswürdigkeiten in der Altstadt wie den Hexenturm oder die römischen Thermen. Wussten Sie, dass Sion mit seinen 7000 Jahren Geschichte zu den ältesten Städten der Schweiz zählt? Angebot: Geführte Stadtbesichtigung mit Weindegustation ab 2 Teilnehmern Gültig: Während des ganzen Jahres von Montag bis Freitag um 10 Uhr, 15.15 Uhr oder 17 Uhr Preis: CHF 59.– pro Person Escape Room Sion – Caveau du Diable Sie haben eine Stunde zum Lösen des Rätsels und zum Entkommen aus dem Caveau du Diable! Der Legende nach soll Sankt Theodul, der erste Bischof des Wallis, in seinem Gepäck die ersten

Weinreben ins Wallis gebracht haben und eine vom Papst erhaltene Glocke, als er im Jahre 381 n. Chr. aus Rom zurückkehrte. Aber man wusste nicht, dass der Teufel höchstpersönlich die schwere Glocke trug. Sankt Theodul sperrte ihn bei seiner Ankun  in Sion in den Caveau du Diable ein. In diesen Keller, der zu den ältesten im Wallis zählt, werden auch Sie eingeschlossen, um das Rätsel zu lösen. Angebot: Escape Room Sion, Dauer: 1 Stunde Gültig: Das ganze Jahr, von Montag bis Sonntag von 8.30 bis 22.30 Uhr Preis: Ab CHF 160.– für 4 Teilnehmer (12 Teilnehmer maximal) Walliser Kulturerbe in Anzère Erkunden Sie zu Fuss die Alpwiesen, und lassen Sie sich von den regionalen Produkten verführen. Werfen Sie einen Blick hinter die Kulissen einer traditionellen Käserei, und geniessen Sie ein Fondue Glareyarde. Erkunden Sie am zweiten Tag Ihres Aufenthalts auf einer Wanderung den Tseuzier-Stausee mit seinem türkisfarbenen Wasser. Der Rückweg führt Sie entlang der Suone von Ayent, die nur schwindelfreien Wanderern empfohlen wird. Lassen Sie den Tag mit einer Weindegustation und einem traditionellen Walliser Raclee ausklingen. Angebot: 2 Übernachtungen, Bergbahntickets, lokaler Guide, 79

1 Blick auf den Tseuzier-Stausee. Von hier führt ein Wanderweg eine alte Suone entlang. 2 Wild beobachten unter kundiger Führung in Grächen. 3 Sion – eine der ältesten Städte der Schweiz entdecken und Wein degustieren. 4 Käserei auf einer Alp im Val d’Hérens.

Besichtigungen, Brunch, Picknick, Fondue, Weindegustation und Raclee Gültig: 1. Juni bis 31. Oktober 2017 Preis: CHF 389.– pro Person Anzère: «Brunchen» auf der Alp Lassen Sie sich von Rose-Marie auf der Alp de Tsalan in die Geheimnisse der Alpkäseherstellung einweihen, und geniessen Sie im Anschluss direkt vor Ort einen Brunch mit ausgewählten regionalen Produkten. Zurück nach Anzère kommen Sie zu Fuss oder mit der Gondel. Angebot: Der «Brunch» findet jeweils miwochs sta – nur auf Reservation. Gültig: Juni bis September 2017 Preis: CHF 25.– pro Person

ENTSC H LEUNI GE N IN DE R N ATUR www.walliser-sommer.ch

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Fotos Christian Pfammaer, HO (3)

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Champex: Das «kleine Schweizer Kanada» erkunden Entdecken Sie die Walliser Alpen auf eine ganz besondere Art und Weise – indem Sie Champex-Lac vom See aus mit dem Pedalo geniessen. Der See, die Holzchalets und die dichten Wälder haben der Destination den Namen «kleines Schweizer Kanada» verliehen. Bis vier Personen können zusammen in einem Pedalo Platz nehmen und die Bergstille und frische Luˆ geniessen. Angebot: Sofern Sie in der Destination übernachten, können Sie vom Pass Saint-Bernard profitieren und damit diese und viele weitere Aktivitäten (botanischer Alpengarten Flore-Alpe, Artillerie-Festung, Bergbahn Breya etc.) für nur CHF 9.– pro Tag geniessen. Gültig: Juni bis September 2017 Preis: CHF 9.– pro Tag Wandervogel-Pauschale am Grossen Aletschgletscher Würzige Alpenluˆ, ein Logenplatz am Aletschgletscher und freie Sicht auf die schönsten Viertausender des Wallis – willkommen im Bergsommer auf Riederalp, Bešmeralp, Fiesch-Eggishorn. Für Alpinisten und Wanderer ist die Aletsch Arena das Paradies auf Erden. Auf unzähligen Gebirgs- und Gletschertouren auf über 300 Kilometer Wanderwegen können Sie die einmalige Bergwelt erleben und im geschützten Aletschwald Ruhe und Kraˆ tanken. 80

Angebot: Die Wandervogel-Pauschale der Aletsch Arena ist das ideale Paket für alle Wander- und Naturliebhaber: 3 bis 7 Übernachtungen in einem Hotel oder einer Ferienwohnung inklusive freie Nutzung der Bergbahnen der Aletsch Arena und vieles mehr. Gültig: 17. Juni bis 22. Oktober 2017 Preis: Ab CHF 279.– pro Person Wanderpass Aletsch+ In der Aletsch Arena bietet die Natur eine eindrucksvolle Wanderkulisse. Bewusst wird Wanderern die Einmaligkeit der grandiosen Gebirgslandschaˆ nahezu überall auf einer Wanderung entlang des Grossen Aletschgletschers. Mit dem Wanderpass Aletsch+ sind Sie frei in der Wahl Ihrer Tour zu den drei Viewpoints mit Blick auf den grössten Eisstrom der Alpen und die Viertausender des Wallis. Oder bei einer Genusswanderung durch den unter Naturschutz stehenden Aletschwald mit seinen bis zu 900 Jahre alten Arven. Es verwundert eigentlich nicht, dass die einzigartige Naturlandschaˆ der Aletsch Arena auch ein ganz besonderer Kraˆort ist. Angebot: Der Wanderpass Aletsch+ ist ein kombiniertes Bergbahnund Zugticket, das uneingeschränkte Mobilität in der Aletsch Arena garantiert. Erhältlich ist es für 1 bis 21 Tage. Gültig: 10. Juni bis 22. Oktober 2017 Preis: Ab CHF 22.– pro Person

1 Die Aletsch Arena bietet freie Sicht auf den Aletschgletscher. 2 In Ovronnaz die reiche Tier- und Pflanzenwelt erkunden. 3 Ravensburger Familien- und Spielwochen in Grächen. 4 Das «kleine Schweizer Kanada» im Pays du St.-Bernard erinnert wirklich an die Weiten Nordamerikas.

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Grächen: Ravensburger Familienwoche Verbringen Sie Ihre Ferien in der intakten Natur des Maertals. Erleben Sie abenteuerliche Ferien mit Ihren Kindern, und entdecken Sie das vielfältige Angebot in Grächen und dessen Umgebung. Angebot: 7 Übernachtungen in einem Hotel mit Frühstück oder in einer Ferienwohnung, Erkundung des Ravensburger Spielewegs inkl. Rucksack und Spielepass während des Aufenthalts, Besuch des Thermalbads Brigerbad sowie eine Retourfahrt mit der Märchengondelbahn Grächen–Hannigalp Gültig: 15. Juni bis 22. Oktober 2017 Preis: Ab CHF 278.– pro Person Ovronnaz: Wandern & Thermalbad Entspannung pur! Ovronnaz bietet eine Fülle an Wanderwegen aller Schwierigkeitsgrade, die Sie mien in die Naturwunder der Region führen. Bei lehrreichen Spaziergängen oder sportlichen Wanderungen entdecken Sie die Reichtümer des Wallis. Nach der Anstrengung haben Sie sich eine Erholungspause im Thermalbad von Ovronnaz verdient! Es gibt nichts Entspannenderes als ein Bad im warmen Thermalwasser, das Sie zugleich mit einer wunderbaren Sicht auf die Walliser Alpen geniessen können. Angebot: 3 Übernachtungen in einer Ferienwohnung für Familien (max. 4 Personen/2 Erwachsene und 2 Kinder unter 15 Jahren) inkl. Früh-

stücksbuffet, die kostenlose Nutzung der Bergbahnen und freier Zutri zum Thermalbad & Spa Gültig: 10. Juni bis 26. Oktober 2017 Preis: Ab CHF 302.– pro Person Botanischer Lehrpfad Mille fleurs in Ovronnaz Oberhalb von Ovronnaz bei La Seya (2182 Meter) entdecken Sie eine kostbare subalpine Pflanzenwelt mit über 200 verschiedenen Blumen- und Pflanzenarten. Einige darunter sind sehr selten und geschützt in der Schweiz, etwa das Narzissen-Windröschen oder das HolunderKnabenkraut. Auf dem neuen botanischen Wanderweg Mille Fleurs können sie diese seltenen Pflanzen beobachten, identifizieren und schützen. Von La Seya aus geniessen Sie zudem ein wunderschönes Panorama übers Rhonetal, die Walliser Viertausender und den Grand Chavalard, Petit Muveran und Haut de Cry. Mit Feldstecher und Fotoapparat ausgerüstet führt Sie diese Wanderung zu einem aussergewöhnlichen Schatz der Natur! Angebot: Lehrpfad Mille fleurs Gültig: 10. Juni bis 29. Oktober 2017, Zugang mit der Bergbahn Ovronnaz– Jorasse Preis: Gratis

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Kultur, Sport & Brauchtum Im Wallis ist den ganzen Sommer über etwas los: sportliche Anlässe, Festivals sowie Genussmomente. www.wallis.ch/events M ai /j u n I

Au g u st

Cézanne in Martigny 16. 6. bis 19. 11. 2017, Fondation Gianadda. www.gianadda.ch

4. Cyclosportive des Vins du Valais 1. 8. 2017, Sion. Radsport. www.cyclosportive.ch

Eidgenössisches Jodlerfest 22. bis 25. 6. 2017, Brig-Glis. www.jodlerfest-brig.ch

Guinness Irish Festival 3. bis 5. 8. 2017, Sion. Keltische Musik. www.guinessfestival.ch

Musikdorf Ernen 30. 6. bis 18. 8. 2017, Ernen. Barockmusik. www.musikdorf.ch

Swiss Food Festival 11. bis 13. 8. 2017, Zerma. Schlemmen! www.swissfoodfestival.ch

Ju l i

Berglauf Sierre–Zinal 13. 8. 2017, Sierre. Lauf der fünf Viertausender. www.sierre-zinal.ch

AG

EN

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Offene Weinkeller im Wallis 25. bis 27. 5. 2017, Degustationen. www.lesvinsduvalais.ch

Verbier Festival 21. 7. bis 6. 8. 2017, Verbier. Klassik. www.verbierfestival.com

Romeo und Julia am Gornergrat 6. 7. bis 27. 8. 2017, Zerma. Freilichtspiel. www.freilichtspiele-zermatt.ch Sierre Blues Festival 6. bis 8. 7. 2017, Sierre. U. a. mit ZZ Top. www.sierreblues.ch Trail Verbier St-Bernard 7. bis 9. 7. 2017, Verbier. Ultralauf. www.trailvsb.com Sion sous les étoiles 12. bis 16. 7. 2017, Sion. Musikfestival. www.sionsouslesetoiles.ch

Open Air Gampel 17. bis 20. 8. 2017, Gampel. www.openairgampel.ch Grand Raid 18. und 19. 8. 2017. Mountainbike. www.grand-raid.ch Aufführung Peer Gynt 19. 8. bis 3. 9. 2017, diverse Daten. www.buehne-moerel.ch

The North Face Ultra-Trail Mont-Blanc 28. 8. bis 3. 9. 2017, Orsières. Durch drei Länder, sieben Täler und 71 Gletscher. www.utmbmontblanc.com

Sept ember Jumping National de Sion 6. bis 10. 9. 2017, Sion. Reitwebewerb. www.jumpingnationaldesion.ch Omega European Masters 7. bis 10. 9. 2017, Crans-Montana. www.omegaeuropeanmasters.com VINEA Salon der Schweizer Weine 1. bis 2. 9. 2017, Sierre. Der grosse Treffpunkt für Weinliebhaber. www.vinea.ch Swiss Peaks Trails 15. bis 17. 9. 2017, Chablais. 12–170 km. www.swisspeaks.ch Nostalgische Genussmeile 10. 9. 2017, Saas-Fee. Wie anno dazumal. www.saas-fee.ch Perskindol Swiss Epic 11. bis 16. 9. 2017, Zerma, Verbier. www.swissepic.com Breitling Sion Airshow 15. bis 17. 9. 2017, Sion. www.breitlingsionairshow.com

Valais Drink Pure Alphornfestival 21. bis 23. 7. 2017, Nendaz. www.nendazcordesalpes.ch

MaŽerhorn Ultraks 25. und 26. 8. 2017, Zerma. Ein TrailRennen über 16, 30 und 46 Kilometer. www.ultraks.ch

Genusswoche 14. bis 24. 9. 2017, Sion. www.gout.ch

PALP Festival 19. 7. bis 19. 8. 2017, Martigny. Kultur. www.palpfestival.ch

Triennale für zeitgenössische Kunst 26. 8. bis 22. 10. 2017, Martigny. labelart.ch/de/la-triennale

Bagnes, Hauptstadt des RacleŽes 23. und 24. 9. 2017, Bagnes. Käsefest. www.bagnesraclette.ch

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D L O G R E SCHWEIZ HALS D N U N E M U A G FÜ R

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