Vorlesung Solarenergie: Terminplanung Vorlesung Termin Thema Nr. Di. 24.10.06 Wirtschaftliche Aspekte/Energiequelle 1 Sonne Di. 31.10.06 Halbleiterphysikalische Grundlagen 2 Fr. 03.11.06 Kristalline pn-Solarzellen 3 Di. 07.11.06 Lichttechnik-Tage "Automobile Lichtund Displaytechnik" in Karlsruhe Fr. 10.11.06 Elektrische Eigenschaften 4 Di. 14.11.06 Optimierung kristalliner Solarzellen 5 Di. 21.11.06 Technologie kristalliner Solarzellen 6 Fr. 24.11.06 Anorganische Dünnschichtsolarzellen 7 Di. 28.11.06 Organische Dünnschichtsolarzellen 8 Di. 05.12.06 Third Generation Photovoltaics 9 Fr. 08.12.06 Photovoltaische Systeme I 10 Di. 12.12.06 Photovoltaische Systeme II 11 Di. 19.12.06 Solarkollektoren 12 Weihnachtsferien Di. 09.01.07 Passive Sonnenenergienutzung 13 Di. 16.01.07 Solarthermische Kraftwerke 14 Di. 23.01.07 Energiespeicher/Solarchemie 15 Di. 30.01.07 Kostenrechnungen zu Solaranlagen 16 Di. 06.02.07 Energieszenarien 17 Di. 13.02. 07 Exkursion

Dozent Lemmer/Heering Lemmer Heering Heering Lemmer Lemmer Lemmer Lemmer Lemmer Heering Heering Heering Heering Lemmer Heering Heering Lemmer Heering/Lemmer

Marktanteile der verschiedenen Solarzellenmaterialien

kommerzielle Wirkungsgrade: mono-Si: (14-17 %) multi-Si: (13-15 %) amorph: (5-8 %)

Quelle: Luther

Kostenaufteilung bei einer Solarzelle

Quelle: Luther, FhG ISE

Die verschiedenen Schritte auf dem Wege zur Si-Wafer

- Herstellung von metallurgischem Silizium

„Feuerstein“ (SiO2)

- Refraktionierung (Siemens-Verfahren) - Herstellung von hochreinem Poly-Si-Material

- Kristallzucht

- Schneiden von Wafern

Si-Wafer

Silizium-Reinheitsgrad SGS MGS-Material (metallurgical grade silicon): 98% Reinheit ( 1: 10-2 ) nach Reduktion aus SiO2, als Si-Granulat für 150 kWh/ kg: Gesamtmenge > 106 t/Jahr für Verfahrenstechnik SGS-Material (solar grade silicon): „5 Neunen“ 99,999 % Reinheit ( 1:10-5) + kolumnar erstarrt als Blockguss-Silizium 600 kWh / kg SGS-Silizium; insges. ca. 24*103 t/Jahr für Solarzellen EGS-Material (electronic grade silicon): „7 Neunen“ 99,999.99 % Reinheit ( 1:10-7 ) nach Fraktionierter Destillation von Chlorsilanen + Tiegelziehen von CZ-Kristallen: 1000 kWh /kg EGS-Silizium; 25*103 t/Jahr für Mikroelektronik-Chips

Quelle: Prof. Wagemann, TU Berlin

1. Herstellung von metallurgischem Si SiO2 (Quarz) und Kohlenstoff werden in feingemahlener Form in Graphittiegel eingebracht

Dank an Prof. Werner, IPE Uni Stuttgart für die JHW-Bilder !

Lichtbogen erzeugt Schmelze Reduktion von Silizium (SiO2 + 2C → Si + 2CO) flüssiges Si kann abgezapft werden

- brutal energieaufwändig (140 kwh/kg)

- Reinheit noch nicht ausreichend (noch kein „electronic grade“)

2. Refraktionierung feingemahlenes metallurgisches Si wird in einem Wirbelsinterofen gasförmigem Chlorwasserstoff ausgesetzt Si+3HCl →SiHCl3+H2 (exotherme Reaktion zu Trichlorsilan (TSiede=30°C)) mehrstufige Destillation Trennung von Verunreinigungen Verunreinigungsgrad < 10-12

3. Herstellung von polykristallinem Si Gereinigtes Trichlorsilan wird mit H2 in Reaktor geleitet Reduktion von SiHCl3 an heißem Si-Stab (4 SiHCl3 + 2H2→ 3Si +SiCl4+8HCl) Wachstum von hochreinen Si-Stäben

„Siemens-Prozeß“ (Spenke et al. 1953-1956)

4. Einkristallwachstum: a) Czochralski-Verfahren -für gute Transporteigenschaften ist einkristallines Material erforderlich Bruchstücke von poly-Si werden unter Schutzgas aufgeschmolzen (TS=1415 °C) Eintauchen eines einkristallinen Keims einkristallines Wachstum unter Zieh- und Drehbewegungen Wachstum von einkristallinen Stäben

-Dotierung möglich durch Zugabe von hochdotierten Si-Stücken -Sauerstoffeinbau war lange Zeit ein Problem (Nichtstrahlende Rekombination)

4. Einkristallwachstum: a) Czochralski-Verfahren -für gute Transporteigenschaften ist einkristallines Material erforderlich Bruchstücke von poly-Si werden unter Schutzgas aufgeschmolzen (TS=1415 °C) Eintauchen eines einkristallinen Keims einkristallines Wachstum unter Zieh- und Drehbewegungen Wachstum von einkristallinen Stäben (Foto: Wacker Siltronic Burghausen)

-Dotierung möglich durch Zugabe von hochdotierten Si-Stücken -Sauerstoffeinbau war lange Zeit ein Problem (Nichtstrahlende Rekombination)

4. Einkristallwachstum: b) Zonenziehverfahren an poly-Si-Stab wird einkristalliner Keim angeschmolzen poly-Si-Stab wird abschnittsweise durch Induktionsheizung aufgeschmolzen Verunreinigungen haben höhere Löslichkeit in flüssiger Phase → Reinigung

beim Abkühlen erfolgt einkristallines Wachstum - Dotierung in Anwesenheit von Dotiergasen - bessere Kristalle, aber teurer

5. Herstellung von Wafern Innenlochsäge -200-400 µm Dicke - 50 % Sägeverluste

-in beiden Fällen diamantbesetztes Sägemedium

Drahtschleiftechnik - dünnere Wafer möglich

Energiebedarf bei Waferproduktion

Modul: 50 Wp

- Energierücklaufzeiten von 6-8 Jahren

Marktanteile der verschiedenen Solarzellenmaterialien

kommerzielle Wirkungsgrade: mono-Si: (14-17 %) multi-Si: (13-15 %) amorph: (5-8 %)

Quelle: Luther

Herstellung von poly(multi)kristallinem Silizium geschmolzenes Si wird in Graphittiegel gegossen kontrollierte Abkühlung sorgt für kolumnare Strukturen Zersägen in viereckige Scheiben

Herstellung von poly(multi)kristallinem Siliziumzellen

"solar grade" Silizium / SGS

geschmolzenes Silizium

kolumnares Kristallit-Wachstum von unten nach oben

Zersägen in Blöcke

Drahtsägen in Wafer

kontrolliertes Abkühlen von unten nach oben

Bildung eines poly-kristallinen Silizium-Blockes

Silizium-Wafer

Herstellung von poly-kristallinen Silizium-Wafern aus Blöcken (Quellen: C.Gerhards, Dissertation, Konstanz 2002, U.Kindereit, Studienarbeit, Berlin 2004)

Marktanteile der verschiedenen Solarzellenmaterialien

kommerzielle Wirkungsgrade: mono-Si: (14-17 %) multi-Si: (13-15 %) amorph: (5-8 %)

Quelle: Sarasinstudie

Schicht- und Bandsilizium (Folienmaterialien) 0,28 mm 0,28 mm

Prinzip:

Prinzip:

Edge defined film growth (EFG-Verfahren)

GraphitKapillare

-geschmolzenes Silizium wird über Kapillarkräfte direkt in der richtigen Dicke gezogen geschmolzenes Silizium

-Sägen entfällt - Probleme aufgrund zahlreicher Defekte

Bänder und Wafer werden durch Laser getrennt.

Von der Scheibe zur Solarzelle

- Ausgangspunkt: p (Bor)-dotierte Si-Wafer -Elektronen als Minoritätsladungsträger im p-Bereich weisen eine größere Diffusionslänge auf

Eindiffusion des Emitterkontaktes

Phosphin (PH) bzw. Phosphoroxychlorid (POCl3) wird an die heiße Si-Oberfläche gebracht Reaktion zu P2O5 → dient als Diffusionsquelle an der Oberfläche

Diffusionstechnologie

Eindiffusion bei hohen Temperaturen Einbau auf Si-Gitterplatz als Donator

Solarzellentechnologie

-Trockenätzen der Kanten - Naßätzen des Glases

- Siebdruck der Metallkontakte

Solarzellentechnologie

Siebdrucken zur Metallisierung + geringer Investitionsaufwand (keine Vakuumtechnik) + Automatisierbarkeit des Verfahrens

- Metall (Ag für Frontkontakt, Al für Rückkontakt) als einige µm große Partikel - Bleioxid, Blei(Zink)-Bor-Silikate, Bindemittel - Aufbringen durch Siebdruck - Sintern der Schicht bei ca. 600 °C - Si-Schicht wird angelöst - beim Abkühlen entsteht rekristallisierte Si-Schicht mit hohen Ag-Anteil

Siebdrucken

- für Rückseitenkontakt wird Al (dreiwertig) verwendet - wird bei 800 °C einlegiert und ergibt damit eine p+ Dotierung - Erzeugung des Back-Surface-Feldes

Siebdrucken: AR-Schicht -Siebdrucken funktioniert auch für die Antireflexschicht: Verwendung einer Paste mit TiO2 (Brechungsindex 1.9..2.3)

→ auch ohne einen interferometrischen Effekt (λ/4-Schicht) ergibt sich eine Reduktion der Reflexionsverluste:

direkter Übergang Luft/Si:

Zweistufiger Übergang Luft/TiO2/Si:

RLuft / Si

n1 − n2 = n1 + n2

2

2

1− 4 = = 36% 1+ 4

RLuft / Ti 02 / Si = RLuft / TiO2 + (1 − RLuft / TiO2 )RTiO2 / Si = 2 2 2  1− 2 1− 2  2 − 4 + 1 − ≈ 21%   1+ 2 1+ 2  2 + 4 

Hochvakuum-Aufdampftechnologie

- Metallschichten -AR-Schichten (λ/4-Schichten)

Technologie bei hocheffizienten Zellen

- Passivierung durch Oxidationstechnologie

- Herstellung der Punktkontakte durch Photolithographie

- Texturierung der Oberfläche

Oxidationstechnologie Trockene Oxidation: (Si + O2 → SiO2) Feuchte Oxidation: (2Si + O2 +2H2O → 2SiO2+2H2)

-SiO2-Wachstum wird im Laufe des Prozesses verlangsamt, da Sauerstoff durch die frisch gewachsene Schicht hindurchdiffundieren muss

Photolithographie

Nach dem Entwickeln können entweder die belichteten oder die unbelichteten Bereiche stehenbleiben, je nach Wahl des Lacks (negativ/positiv).

Photolithographie: Lift-off-Prozess

Texturierung der Oberfläche: Anisotropes Nassätzen mit KOH

-Ätzgeschwindigkeit hängt von der Kristallrichtung ab

-durch Maskierung mit SiO2 können regelmässige Pyramiden erzeugt werden

-ohne Maskierung ergeben sich willkürliche -Pyramiden

Texturierung der Oberfläche: Anisotropes Nassätzen mit KOH

-Ätzgeschwindigkeit hängt von der Kristallrichtung ab

-durch Maskierung mit SiO2 können regelmässige Pyramiden erzeugt werden

-ohne Maskierung ergeben sich willkürliche -Pyramiden

Texturierung der Oberfläche: Pyramiden

25 %-Zelle (U of New South Wales, Australien)

-extrem reines einkristallines Silizium -strukturierte Oberfläche und AR-Beschichtung -dünne Finger aus Ag -passivierte Emitterseite -emitterseitige Punktkontakte mit Hochdotierung

http://www.pv.unsw.edu.au

www.solarworld.de