von Migration in den Medien

7755 Die Darstellung von Migration g in den Medien 27 01 2009 27.01.2009 Zum Ablauf 1. Kurze Wiederholung der Analyseergebnisse der Artikel des Sem...
Author: Tobias Sauer
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7755 Die Darstellung von Migration g in den Medien 27 01 2009 27.01.2009

Zum Ablauf 1.

Kurze Wiederholung der Analyseergebnisse der Artikel des Semesters

2.

K Kurze Wi Wiederholung d h l M Medientheorie di th i

3.

Verknüpfung der Ergebnisse mit den medientheoretischen Grundlagen

„Die Boote sind voll“ Grenzregime Europa (Juni 2008) z z z

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Artikelanlass: afrikanische Flüchtlinge versuchten nach Melilla zu gelangen g g Weitere Themen: Frontex, Kritik an Frontex, neue Mobilitäts-Partnerschaften Positive Darstellung der Mobilitätspartnerschaften ((„neu, neu revolutionär revolutionär, Übel an der Wurzel packen“) Negative Flüchtlingsdarstellung ((„stürmen, stürmen überfüllt“)

„Da wird keiner überfordert“ Der Einbürgerungstest (Juli 2008) z

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Artikelanlass: Einführung des Einbürgerungstests zum 01.09.08 Schäuble-Position: kein Hochschulstudium notwendig weniger anstrengend als notwendig, Führerscheinprüfung Kritik: dieses Wissen haben die meisten Deutschen nicht, gibt keine Auskunft ob Einbürgerungsvoraussetzungen vorliegen

„Migration als Zusatzqualifikation“ Migrantische ModeratorInnen (April 2007)

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Artikelanlass: Dunja Hayali übernimmt als Urlaubsvertretung die heute-journalheute journal Moderation Beschreibung von Frau Hayali Mehrfache Betonung des irakischen Migrationshintergrundes Kaum Zusammenhang zwischen Überschrift und Inhalt des Artikels

„Wofür steht die Kölner Moschee?“ Die Moschee-Debatte Moschee? (Juni 2007) z z

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Artikelanlass: Moscheebau in Köln Weitere Themen: soziale Entmischung g („ („Ghetto“), ), betende muslimische Massen, aggressive Jugendliche, Krieg der Kulturen, Frauenunterdrückung, Ehrenmorde, gescheiterte Integration, Gottesstaat,…) Der Artikelanlass gerät aus dem Blick Verknüpfung p g des Moschee-Themas mit explizit p negativen Darstellungen von Muslimen und dem Islam

„Deutsche und Männer bevorzugt“ Arbeitsmarkt und Migration (August 2008)

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Artikelanlass: Studie über Probleme von Frauen mit Migrationshintergrund auf dem Arbeitsmarkt Ergebnisse: qualifizierte Frauen werden in schlecht bezahlte Jobs gedrängt, Anstieg der E Erwerbslosigkeit, b l i k it V Vorurteile t il als l U Ursache h Selbstständigkeit als oft einziger Ausweg

„Migrantenkinder g sind unterfordert“ Schule und Migration (Oktober 2006) z

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Artikelanlass: eine Studie zeigt, dass Migrantenkinder g wenig g lernen, da von ihnen weniger erwartet wird Vorurteile der Lehrpersonen p führen zu geringeren Leistungen der Kinder, Fehlende Sprachkenntnisse werden mit mangelnder Intelligenz gleichgesetzt, führt zu niedrigen Bildungsabschlüssen Nichtprivilegierte Kinder sind stärker betroffen

Bilanz z

Migration bzw. Migrantionsgeschichte führt in den Artikeln zu: z z z

einer negativen Darstellungsweise der Individuen unnötiger Hervorhebung und Betonung dessen Problematisierungen dessen

… z

Anmerkungen?

Medientheorie – kurze Wiederholung I z z

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Medien sind unsere wichtigste Informationsquellen Um öffentlich diskutierbar zu werden muss ein Thema „die Probe der journalistischen Auswahl“ (Bourdieu) bestehen N was JJournalisten Nur li t iinteressiert, t i t ih ihre Aufmerksamkeit weckt, kann zur Nachricht werden → Journalisten üben somit Zensur aus → sie nehmen eine Nachrichtenselektion vor → Hintergrundinformationen g werden vernachlässigt, g , die aktuelle Aussagen erklären, oder in einen größeren wirtschaftlichen, politischen, kulturellen oder religiösen Zusammenhang stellen würden

Medientheorie – kurze Wiederholung II z

Medien bauen darauf auf, dass die eigene Kommunikation fortgesetzt wird → jede Sendung/jeder Artikel verspricht einen weiteren → es geht nicht darum, die Welt zu repräsentieren wie sie im Augenblick ist, sondern an das eigene System, die eigene Logik anzuschließen

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Massenmedien legen Wert auf Verständlichkeit Verständlichkeit, welche am besten durch die Verwendung einfacher Schemata erzeugt wird

Medientheorie – kurze Wiederholung III z

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Das Erfordernis der Aktualität führt dazu, dass vor allem Einzelfälle behandelt werden, auf die dann später ät B Bezug genommen wird id Sensationelles, Spektakuläres, Ungewöhnliches wird zu aufmerksamkeitserregenden Nachrichten → steigert Nachfrage und Auflage

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Auch die Äußerung von Meinungen kann als Nachricht verbreitet werden Um die Meinungsbildung zu erleichtern, stellen Medien lediglich das Handeln selbst, nicht aber mögliche komplexe Hintergründe dar

Medientheorie – kurze Wiederholung IV z

Medien erzeugen Assoziationsketten mittels ständiger Wiederholung z

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Bsp.: die Medien berichteten in der Vergangenheit vielfach über Flüchtlinge. Dabei verwendete die Mainstream-Presse wiederholt Bezeichnungen g wie ‚‚Überfremdung‘, g , ‚‚Flut‘,, ‚‚Lawine‘,, ‚Schwemme‘ Konsequenzen: Flü htli Flüchtlinge werden d als l Bedrohung B d h für fü di die Gesellschaft G ll h ft wahrgenommen Mit dem Begriff g ‚‚Flüchtling‘ g werden o.a. Bezeichnungen g assoziiert

Medientheorie – kurze Wiederholung V z

„Die Entscheidung für ein bestimmtes Wort oder ein bestimmtes Motiv entscheidet darüber, auf welchen Wirklichkeitsausschnitt gezeigt und damit Aufmerksamkeit gelenkt wird und welche vielen anderen damit ausgeblendet bleiben bleiben“ (Schiffer 2005)

Aufgabe 1.

2 2.

3.

Stellen Sie einen Zusammenhang zwischen den Artikeln, den Analyseergebnissen und der Medientheorie her. Welche Konsequenzen ergeben sich daraus für Sie? Welche Folgen haben die Darstellungsweisen für Menschen mit Migrationsgeschichte?