Von der Schrecklichkeit zum Schauspiel -

einen Höhepunkt fand. Bis zur Gegenwart nahmen Reisende Island in zahlreichen Facetten wahr und begeisterten sich für die verschiedensten Aspekte der Insel. Sie alle sind dabei ihrer Zeit verhaftet, wie dieser Artikel zeigt, der hierfür einen großen Bogen von den ersten Berichten von Island aus dem 17. Jahrhundert bis in die Gegenwart schlägt.

die Wahr neh mun g Islan ds in deu tsche n Re ise beric hten

Deutlich wird, daß die Insel ein Sonderfall der europäischen Naturwahrnehmung bildet, welche mit der Ästhetisierung der Alpen im 18. Jahrhundert ihren Ausgang nahm. Diese galten seitdem nämlich nicht mehr als schrecklich, sondern als attraktiv. Auch in der Wahrnehmung Islands vollzieht sich ein solcher deutlicher Bruch - allerdings später und auf andere Weise als bei den Alpen.

von Je ns Willhardt

„Island übt gerade auf den Deutschen eine in ihren Ursachen unergründliche Anziehungskraft aus; die Sehnsucht, dieses nordische Reich mit eigenen Augen schauen zu dürfen, erfüllt Unzählige.“ Mohr (1925:9) 1

Es ergeben sich drei Phasen der Islandvorstellungen: eine vorromantische, in der die Insel nicht als „schön“ sondern als unheimlich und abschreckend erscheint, eine romantische, in der Island begeistert und eine moderne Phase, in der die zentralen Muster der romantischen Phase erweitert oder verändert werden.

„Welcher Landschaftsname Europas zaubert wohl aus noch geringerem Wissen soviel Bereitschaft und Erwartung hervor?“ Heering (1935:7) 2 „Sehnsucht, eine tiefe, unbestimmte, hatte ich schon lange nach einem Land, von dem ich nicht wußte, wo es zu finden war.“ Christmann (1991:19) 3

Vorro matische Vorstellun ge n

„Ein jedes Zeitalter, wenn es kommt, bekömmt neue Augen“ – so kommentierte HEINE den Wandel von Sichtweisen im Laufe der Jahrhunderte. Wie entstand nun die Faszination an der Insel im Nordatlantik und welche Änderungen vollzogen sich in der Wahrnehmung? In welchen Gedankenfiguren wurde Island in den einzelnen Epochen üblicherweise beschrieben und welche Elemente der Natur und Kultur wurden überhaupt beachtet? Diese Fragen sollen exemplarisch anhand der deutschsprachigen Reiseberichte über Island beantwortet werden.

Die H öll e i n Isla nd

Bevor Islandberichte auf eigener Anschauung gründeten, existierten - etwa von ADAM VON BREMEN um 1070 oder SAXO GRAMMATICUS im 13. Jahrhundert - Kompilationen aus zahlreichen Einzelinformationen, die auf Angaben von Kaufleuten und Seefahrern fußten. Die Berichte betrafen einige „Merkwürdigkeiten“ der vulkanischen Natur Islands und der Lebensweise der Isländer. Viel weiter ist man auch nicht im 17. und frühen 18. Jahrhundert, als BLEFKEN(1607)4, ANDERSON(1746)5, ZORGDRAGER(1723)6 und andere ihre Reiseberichte publizierten. Es ist bei einigen sogar zweifelhaft, ob sie überhaupt in Island waren bzw. ob sie in Island an Land waren.

Reisende nach Island taten sich lange Zeit schwer, Gefallen an der unwirtlichen Insel „am Rande der Welt“ zu finden. Dies änderte sich in der Romantik, die eine regelrechte Islandfaszination auslöste, welche in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts

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2 Island wird nicht nur mit dem legendenhaft schillernden Begriff „Thule“, der seit der Antike im Umlauf war, in Verbindung gebracht; das Faszinosum Islands ist längst ein anderes, christlich beeinflußtes: Die Hölle auf Island, die im „Heckelberg“, also der Hekla, lokalisiert wird. Daß es sich bei dieser Vorstellung um ein Produkt des Auslands handelt, legte bereits im 19. Jahrhundert KONRAD MAURER (1894)7 überzeugend dar. Hekla dominiert die Darstellungen Islands. Der Vulkan wird mit starken Übertreibungen beschrieben, etwa von BLEFKEN: „Hekla brennet stets und in voller Flamme“ – dies sei durch „entzündeten Schwefel“ zu erklären. Die Vorstellung, daß im Berg „Seelen der Verdammten“ geplagt würden, wird bis ins 17. Jahrhundert hinein kolportiert.

offensichtlich nicht in bezug auf Island etabliert werden; interessanterweise tritt diese jedoch in der Literatur zweimal auf, einmal bei BLEFKEN, einmal bei FABRICIUS (1616)8. Als Paradies wird dabei þingvellir gewertet – eine Vorstellung, die sicherlich mit der hohen Wertschätzung des Ortes durch die Isländer zusammenhängt.

„Sechs Meilen im Umkreise des Hekla-Berges findet sich kein lebendes Wesen, und der Glaube ist im Schwange, dass in diesem Berge die Hölle sich befinden müsse, der Ort, an dem die Seelen der Verdammten gequält, geschmort und gebraten würden. In der Nähe dieses Berges halten sich mancherlei Gespenster auf; Fischer, die in der Nähe ihr Handwerk trieben, erzählten wunderbare Dinge und Erlebnisse. Wo überall, und in welchem Lande auch Kriege geführt und Schlachten geschlagen werden, bleibt ihnen nicht verborgen. Sie bemerken es an der Geschäftigkeit des Teufels und seiner Gehilfen, die sich an solchen Tagen besonders breit machen, um die Seelen der Gefallenen, Gespenstern gleich, in den Berg zu schaffen. Alle Jahre anfangs Juni sammeln sich grosse Eismassen um den Heckelsberg. Das geschieht, sagt das Volk, um die Seelen der Verdammten auch ausserhalb des Berges durch grimmige Kälte zu quälen“. Vgl. Fabricius (1616) in der Ausgabe von Tannen (1890).

Meist auf heiße Quellen und das Geysir-Phänomen bezogen sind Berichte vom Verschwinden von Dingen. Daneben stößt der Leser auch auf Berichte von Verwandlungen: BLEFKEN schreibt, auf der Insel sei ein See, der alles, was man hinein werfe, in Stein verwandele. HORREBOW (1753)9 berichtet, wenn man an einer Springquelle eine Flasche fülle, so koche darin das Wasser über, sobald die Quelle wieder Wasser auswerfe. All diese Geschichten gehen auf isländische wie außerisländische Legenden zurück.

Gesp ens ter, Mo ns ter, Ei n hör ner

Auch wenn Hekla das Kuriosum schlechthin darstellt, so werden doch auch viele andere Besonderheiten vermerkt - oftmals fabulöse Informationen, die auf dem Repertoire von Schauergeschichten zurückgehen. So ist in den Islandbeschreibungen über Irrlichter, Gespenster (vorzugsweise in der Nähe der Hekla), Meerungeheuer sowie Einhörner zu lesen.

Generell wird Islands Natur nicht konkret beschrieben, nur abstrakt als „verwüstet“ und „rauh“ klassifiziert, und damit als eine Welt, die nicht „in Ordnung“ ist, als Schrecklichkeit abgewertet. Wie aber wurde die einheimische Bevölkerung vor dem Zeitalter der Aufklärung beschrieben?

Die Höllenvorstellung ist freilich nur ein mentales Konzept, daß auf Island übertragen werden konnte, ein Konzept, das nahelag, wurde doch der Rand der Welt in antik-mythologischer Auffassung als nahe der Unterwelt angesiedelt bzw. die Inseln dort im christlichen Sinn als Randsplitter der Schöpfung angesehen. Die Paradies-Vorstellung konnte

Bar bar e n und Za ub er er

Bis HORREBOW findet sich in Islandkompilationen und –beschreibungen kaum ein gutes Wort über die Bevölkerung. Verbreitet sind schonungslose Erörterungen der Unreinlichkeit, Trinkfreudigkeit und simplen Baukunst.

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ÓLAFSSON/PÁLSSON (dt. 1774/75)11, die von 1752 bis 1757 die Insel bereisen und HORREBOW, der gegen die Verzerrungen von ANDERSON anschreibt (nicht ohne an einigen Stellen selbst, nun positiv, zu übertreiben).

„In Ysland findet man schön weiss volk und sindt christen. Daselbst ist gewohnhit das man die hundt theuer verkauft u. ihre kinder geben sie hinweg den kaufleuten um gotts willen auf das die andern brod haben. Item in Ysland findt man menschen von 80 jahren die nie kein brod gegessen do wächst kein korn und an brodt statt ist man dörre fische. In der insel Ysland sehet man den Stockfisch den man in unser landt bringet.“ Martin Behaim (1492), zitiert nach Thoroddsen (1897:88 10 ).

Es schließen sich in dieser zweiten Phase vorromantischer Vorstellungen die beiden Bilder eines „normalen“ (entmystifizierten) und nutzbaren Islands an. Letzteres beruht auf dem positiven Eindruck der „schönen“, weil nutzbaren Weiden, der fischreichen („herrlichen“) Gewässer, der Mineralien sowie der gesunden Quellen. Die vormals als Schrecknisse empfundenen Phänomene treten so unter dem empirischen Weltverständnis der Aufklärungszeit in den Hintergrund, auch wenn Island noch alles andere als verlockend scheint.

Die Vorstellung vom Literatur lesenden und schreibenden Bauern taucht noch nicht auf, vielmehr setzen sich die Islandautoren überheblich vom unzivilisierten Land im Norden ab. In den alten Reiseberichten wimmelt es nur von abschätzigen Pauschalierungen und Vorurteilen: Die Isländer leben „in säuischem Wust“, sie kochen „kaum menschlich“, sie seien „von Natur aus feige“.

Allerdings setzt eine bemerkenswerte Entwicklung gegen Ende des 18. Jahrhunderts ein, die die Beschreibung von Unerklärbarem oder Merkwürdigen betrifft, genauer die heißen Quellen, Geysire und auch Lavaformationen. Sie gelten weiterhin als „merkwürdig“, aber fabulöse Eigenschaften werden nicht mehr erwähnt, wie in früheren Werken. Den „Höhepunkt“ dieser Entwicklung bildet das Werk des Theologiestudenten und späteren schwedischen Bischofs TROIL (1779)12. Es ist sogar dessen erklärtes Ziel, faszinierende Merkwürdigkeiten mitzuteilen, also nicht mehr nur handelsrelevante Informationen. Zum aufklärerischen Blick kommt bei TROIL ein Interesse an wunderlicher Natur, und somit ein Interesse, welches auf die Romantik verweist.

Isla nd im Zeital ter d er A uf klär u ng

In vorromantischen Vorstellungen ist Island nicht nur ein Land mit kuriosen Eigenschaften und abschreckenden Verhältnissen. Die Etablierung der aufklärerischen Philosophie und deren nüchterner Blick auf die Welt spiegelt sich auch in Islandberichten wieder. Hekla tritt in den Berichten in den Hintergrund, Legenden über Gespenster und Monster werden nicht mehr tradiert und auch die Bewohner werden weniger spektakulär dargestellt. Es sind politisch-ökonomische und enzyklopädische Interessen der Autoren und ihrer Auftraggeber (etwa das französische Seefahrtsministerium oder die Regierung in Kopenhagen), die im Laufe des 18. Jahrhunderts auf die Erhebung zuverlässiger und systematisierter Daten über Island zielen, denn die Insel ist Mitte des 18. Jahrhunderts immer noch eine „terra incognita“. Freilich sind es vor allem handelsrelevante Dinge, die beschrieben werden, etwa die fischreichen Gewässer oder die Weidewiesen. Hervorzuheben

sind

die

Werke

Roman tische Vorstellun gen Mit der Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert beginnt eine neue Phase des Naturbezuges. Nun werden jenseits einer vernunftbetonten, aufklärerischen Herangehensweise an Natur und Kultur atmosphärische Eindrücke und Wirkungen auf das

von

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4 beobachtende Subjekt herausgestellt. Das „empfindsame Landschaftserlebnis“ entwickelt sich, und die bis in die Gegenwart prominenten Objekte Ozean - Quellen - Gletscher - Berge - Vulkane Fjorde und Wüsten werden ästhetisiert und romantisiert: Sie bereiten Gefallen und werden als schön empfunden – ein starker Bruch mit früheren Wahrnehmungen. Besonders das Buch von PREYER/ZIRKEL (1862)13 schildert Island in neuen, expressiven Worten.

Tage. „Im Innern ist man längere Zeit von jedem Verkehr mit Menschen abgeschnitten, und deshalb muß man eine ziemlich grosse Bagage mit sich schleppen, wodurch wieder viele Pferde notwendig werden. Mein Zelt war ein kegelförmiges norwegisches Soldatenzelt aus vier Stücken, welche nur sehr wenig Platz einnehmen [...] Schlafsäcke hatten wir nicht, sondern wir wickelten uns nachts in Mäntel und Reisedecken ein und gebrauchten Sättel als Kopfkissen [...] Auf eine solche Weise ist stets die Hauptsorge, die Pferde in gutem Zustand zu halten, da man ohne sie bei schlechter Witterung rettungslos verloren sein würde.“ Thoroddsen (1885:194)

An den Solfataren des Námarfjall: „ Vergebliches Bemühen würde es sein, den Eindruck dieses feierlichen Schauspiels schildern zu wollen. Die ganze Erscheinung ist so merkwürdig, so großartig und eigenthümlich, dass wir eine Zeit lang stumm dastanden vor diesem kolossalen Naturschauspiel, das Tag und Nacht ununterbrochen fortdauert, in einer der einsamsten Gegenden Islands, am Rande unendlicher Lavafelder und einer undurchforschten wilden Wüstenei, selten von einem Menschen angestaunt. Wir priesen uns glücklich, einen Anblick zu geniessen, der so wenigen gegönnt und eines nie erlöschenden Andenkens werth ist.“ Preyer/Zirkel (1862:193)

Isla nds Na tur wird um g ew er tet

Die isländische Natur wird im 19. Jahrhundert als „schön“ empfunden, ihre Wirkung auf den Betrachter als „Erschaudern“ beschrieben. Dies entspricht der Ästhetisierung der Alpen. Bereits im 18. Jahrhundert werden die dortigen Berge und Gletscher als übermächtig erlebt. Die Position der sicheren Distanz ermöglicht dem Betrachter ein Gefühl des Erschauderns, Natur wird als „erhaben“ beschrieben. Dieses Konzept wird auch auf Island übertragen, allerdings in abgewandelter Form.

Eine weitere für die Geschichte der Islandwahrnehmungen zentrale Entwicklung vollzieht sich Mitte des 19. Jahrhunderts: Es wird Interesse für die vergangene und gegenwärtige isländische Kultur bekundet.

„Es ist gänzlich über unsere Kräfte von diesem außerordentlichen Orte eine solche Beschreibung zu geben, welche eine entsprechende Vorstellung von seinen Wundern und Schrecknissen bewirken könnte. Was ein Mensch, selbst von starken Nerven empfindet, welcher auf einem, ihn nur schwach tragenden Boden, über einem Abgrunde stehet, wo, in buchstäblichem Sinne, Feuer und Schwefel in unaufhörlich fürchterlicher Bewegung sind - vor seinen Augen die schrecklichen Beweise dessen, was unter ihm vorgeht - eingehüllt in dicken Dämpfen das Ohr von donnernden Geräusch betäubt - dies muß man selbst erfahren, um es zu kennen.“ Mackenzie (1815:149) 14

Die Reisenden unternehmen nun ausgedehnte Landreisen im unverändert unwegsamen Island – diese erfordern eine ausgeklügelte Logistik, denn verschiedene Hindernisse schaffen Probleme. Bereits die Anreise ist - bis zum Aufkommen von Dampfschiffen 1858 - mühevoll und zumeist langwierig. TROIL ist mit dem Segelschiff vom 12. Juli bis 28. August nach Island unterwegs, mit zahlreichen Zwischenstopps bei verschiedenen Inseln, HENDERSON berichtet von einer 17-tägigen Rückfahrt. PREYER/ZIRKEL hingegen benötigen hierfür mit dem „Schraubendampfer“ lediglich sechs

Eine positive Sichtweise der isländischen Natur entsteht nicht in Bezug auf Berge und Gletscher, sondern auf heiße Quellen. Es dauert bis Mitte

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des Jahrhunderts, bis auch die hinderlichen und gefährlichen Lavafelder als „schön“ betitelt werden. „Feuerspeyende Berge“ werden zur Attraktion. So etabliert sich allmählich die romantische Auffassung von Natur in Islandbeschreibungen, diese wird als Landschaft, als wild, elementar und schön wahrgenommen.

ausschließlich mit der Pyramidenmetapher beschrieben, allerdings noch nicht bei HENDERSON im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts. „In der Mitte der traurigen Wüste schwarzen vulkanischen Sandes ruhen seine krystallenen Gewölbe von grauen Nebelschichten umflossen, u m hier in schauriger Einsamkeit ihre eigene Grösse zu feiern. Nur das Murmeln verborgener Quellen und das Rauschen neugeborener Eisströme, die nach kurzem Laufe vereint sich zur Þjorsá verbinden, beleben mit einförmigem Sang und Klang diese stumme, lautlose Wildnis, welche der Fußtritt des Menschen flieht.“ Sartorius von Waltershausen (1853) 16

Ein markantes Element der Beschreibungen Islands im 19. Jahrhundert ist die Erfassung der Natur in Kontrasten. Spezifische Ausprägungen einer derartigen Landschaftsinszenierung kristallisieren sich bezüglich Farbe, Temperatur und Bedrohung heraus: Gegenübergestellt werden Lava und Vegetation, liebliche Meierhöfe vor gefährlicher Bergkulisse sowie Feuer und Eis.

Auch andere Bauformen finden in bildlicher Sprache Verwendung: Mit einem Amphitheater vergleicht HENDERSON die Landschaft eines Fjords, der einen „schönen und erhabenen Anblick“ biete. Ein Begehen von Labyrinthen kommt BARROW als Vergleich für die Erkundung eines Lavafelds in den Sinn. PREYER/ZIRKEL bilden den Höhepunkt architekturmetaphorischer Deskription. Sie sehen allerorten Lavagebilde, Zacken, Vorsprünge, Zinnen, Fenster, Riesenmauern, Lavabänke und Säulen. IDA PFEIFFER (1846)17, die bereits im den Mittelmeerraum bereiste, sieht in einem Lavafeld Säulentrümmer, bei der Schlucht Almannagjá eine Wendeltreppe sowie Säulen und Mauern. Gletscher werden häufig als Eisgewölbe oder Hauben umschrieben.

Öde und Düsterkeit - also Lavalandschaft werden attraktiv, sie beeindrucken. Den Wortschatz der Lavabeschreibungen bestimmen aber nicht nur gefühlsstarke Empfindungen. Lava wird in gleicher Weise wie Berge zunehmend mit Architekturmetaphern charakterisiert. Insbesondere die Pyramidenmetapher dominiert die Darstellung von Vulkanen, etwa bei HENDERSON, der immer wieder „pyramidenförmige Gipfel“ erblickt, oder bei PREYER/ZIRKEL, die „Pyramidengestalt“ auf den Snæfellsjökull beziehen. Zur Vokabel „Ruine“ wird bisweilen gegriffen, um Lavaformationen zu beschreiben, wie bei BARROW (1836)15 bezüglich der Lava-Schlucht Almannagjá: „[...] als sey der rauhe Gipfel mit den Ruinen irgend einer Burg gekrönt“. Die zentraleuropäische Romantik schimmert in diesem Zitat hindurch. Die Berge in den Fjorden, etwa der Búlandstindur in Ostisland, die aufgrund der treppenartigen Struktur der Lavaschichten der Gestalt von Pyramiden viel näher kommen, werden in bildlicher Sprache

Oftmals wird Sprachlosigkeit bekundet, etwa von PFEIFFER am Geysir oder von HENDERSON (1820/21) an den Solfataren der Námarfjall:

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Nicht nur Geysire, Lavalandschaften oder Bergidyllen werden so etikettiert, in einigen wenigen Fällen auch das Meer:

„Das Schreckensvolle des Schauspiels ist durchaus nicht zu beschreiben. Um sich einen Begriff davon zu machen, muß man es gesehen hab[e]n, und was mich betrifft, so habe ich die feste Überzeugung, daß keine Länge der Zeit je den erschütternden Eindruck verwischen wird, den es auf meinen Geist gemacht.“ Henderson (1920:214)

„Das isländische Meer steht durch Farbe und Bewegung im Einklang mit der Bildung der Wolken und der Gestalt der Gebirge, es ist ebenso stürmisch und grau, als jene düster und drohend sind. Von der Ebbe und der Flut gesenkt, dann gehoben, rollen seine Wogen in den engen Fjorden aus und ein; einsam donnern sie in der Stille der Nacht über überhängende dunkle Vorgebirge und um zernagte Klippen, die vom Staube der Brandung umhüllt, unter ihren Schlägen erzittern. Wenn aber dann in der Frühe die Sonne aus dem Nebel hervorbricht, so ziehen hellgrüne Streiflichter durch das einförmige endlose Element. Dies ist der Charakter des nördlichen Oceans;“ Sartorius von Waltershausen (1847)

Auch implizit wird in Islandberichten verdeutlicht, daß das Gesehene und Erlebte schwer in Worte zu fassen sei. Die Vokabeln „unermeßlich“ bzw. „unendlich“ finden Eingang in Islandbeschreibungen, was in Zusammenhang mit der romantischen Sehnsucht nach einer Entgrenzung in der Natur gesehen werden kann. Dieser neue Wortschatz wird zunehmend inflationär gebraucht. HENDERSON beispielsweise verwendet das Attribut „unermeßlich“ bezüglich „Fluthen siedenden Wassers“, der „Anzahl [...] kegelförmiger Berge“, „Dampfwolken“ oder bei der Beschreibung der Schotterflächen des Breiðamerkursandur für ein „Eisfeld“.

Die isländische Landschaft ist nicht nur attraktiv, sie wird zum Abenteuer, zum Abenteuer des Unbekannten und Elementaren: „Eine lange Reihe von Tagen lag vor uns, in welchen wir, jede Bequemlichkeit vermissend, ein Leben mit Gefahr und Entbehrung verknüpft führen sollten, reich an anziehenden Abenteuern, dessen Reiz nur derjenige zu schätzen vermag, welcher zum ersten mal wenig besuchte Gegenden durchstreift und seine Anstrengungen durch den Anblick staunenswerther Naturerscheinungen belohnt findet.“ Preyer/Zirkel (1862:177)

Isla nd als S ch a uspi el

Das zentrale Beschreibungsmittel der ästhetisierenden Charakterisierung isländischer Natur als attraktiver Landschaft seit dem 19. Jahrhundert ist die des „Schauspiels“. Imaginierte Landschaften und das Erleben von Besonderem werden hiermit zum Ausdruck gebracht. Die Aktivität des Geysirs ist prägend für die Schauspielmetapher, die im Text häufig zusammen mit der Wiedergabe akustischer Eindrücke verknüpft wird. Auch vergleichsweise idyllische Orte werden als „Schauspiel“ charakterisiert, nur um zu vermitteln, daß es sich um einen attraktiven Ort handelt. „Bild“, „Hintergrund“ und „Szenerie“ sind weitere neue Beschreibungskategorien in Islandreiseberichten.

Im Laufe des 19. Jahrhunderts beginnen die Autoren zudem, in ihren Berichten die erwartungsvolle Ankunft und den wehmütigen Abschied von Island zu schildern. Hier ist erneut eine ästhetische Wende markiert: Die meisten Berichterstatter des vorangegangenen Jahrhunderts behaupteten noch, Hekla sei bei der Annäherung an Islands Küsten zuerst zu sehen, nun werden – was sicherlich eher der Wirklichkeit entspricht – zuerst Öræfa- und Mýrdalsjökull gesichtet und deren Eisbedeckung staunend bewundert.

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LORD DUFFERIN19, der 1856 in weltmännischem Tonfall Schauplätze schildert und der Münchener Rechtshistoriker MAURER (1823-1902)20, der aus Interesse an der altnordischen Literatur 1858 die Örtlichkeiten der Sagas aufsucht .

Sag aw el t und G ötters it z

Das Interesse an den Sagas entwickelt sich nur allmählich. Kulturgeschichtlich steht dies in Zusammenhang mit dem wachsenden Interesse an der eigenen Nationalidentität in Deutschland, als HERDER, BRENTANO, die Gebrüder GRIMM und andere beginnen, alte Volkslieder und -märchen zu sammeln. Diese Besinnung auf die „Wurzeln des Volkes“ fanden auch in anderen europäischen Ländern statt, ebenso in Island. TROIL bespricht als erster die Edda und lobt, daß keine Sprache einen so reichen poetischen „Sprachsschatz“ aufweise.

Der e ur opä isc he K on te x t

In welcher Weise vollzieht sich der ästhetische Wandel? Entspricht der Umwertungsprozeß dem des Alpenkontextes? Die Veränderung der Beschreibungsmuster geht einher mit der Interessenverschiebung von Handelsfragen und enzyklopädischen Berichten hin zur subjektiven Landschafts- und Reiseerfahrung, zunächst im Rahmen naturwissenschaftlicher Forschungsreisen. Die beginnende Ästhetisierung wertet die vormals als „gesund“ und „seltsam“ charakterisierten Quellen und generell das Besondere (welches freilich gleichzeitig auch aus wissenschaftlicher Sicht fasziniert), um. Unendlichkeitserfahrungen, Empfindungen des Erschauderns werden enthusiastisch geschildert. Typisch ist die Wertschätzung von Szenerien mit Seen als erhaben, pittoresk oder romantisch. Berge hingegen erfahren erst später eine entsprechende ästhetische Aufwertung.

Die Rolle der Sagas und historischer Relikte unterliegt einem Wandel, wie bei HENDERSON (1820/21) nachzuvollziehen ist. Er zieht Sagas zunächst lediglich als Hilfsmittel, als Quelle für Informationen heran. Im zweiten Band seiner Islandbeschreibung, der seine weitere Reise nach einer Pause im Winter schildert, ist ein deutlich gestiegenes Interesse an kulturellen Dingen erkennbar. HENDERSON flicht an vielen Stellen Geschichten aus der Landnahmezeit ein. Auch Runen-Inschriften werden detailliert erläutert und Fragen hierzu aufgeworfen - ähnlich später bei PREYER/ZIRKEL. SNORRI STURLUSON und seine Werke werden im Reikholt-Kapitel ausführlich besprochen. Spuren der Verklärung des Vergangenen sind gleichwohl nicht zu belegen.

Im Gegensatz zu den Alpen ist es bei Island nicht das Schreckliche – das wären die Lava und die Vulkane-, sondern das ehemals Merkwürdige, welches sich einer Ästhetisierung zuerst zugänglich zeigt.

Die skizzierte Rolle isländischer Literatur entwickelt sich kontinuierlich und kulminiert Anfang des 20. Jahrhunderts. Als Beispiel kann BAUMGARTNER (21902)18 gelten, der in seiner Beschreibung stellenweise wähnt, in der Landschaft der Edda zu sein.

Erschütterung wird vielmehr angesichts der Quellen und des „Geysirschauspiels“ empfunden, bereits bei TROIL 1779. Damit ist ein Prozeß der Umwertung von Natur zunächst nur auf bestimmte Objekte bezogen. Dies entspricht nicht der Entwicklung der positiven Alpenwahrnehmung, bei der ein lustvolles Erschaudern vor Bergen und Gletschern die als

Wichtige Initiatoren der Beschreibung isländischer Gegebenheiten mittels Verweisen auf Sagen und Legenden sind der englische

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typische Empfindung in Berichten mitgeteilt wird. Vermutlich liegt dies daran, daß Islands Natur als sehr viel gefährlicher galt als die Alpen, und eine sicherer Distanz, aus der man die Natur genießen könnte, nicht existiert, da man immer auf gefährlichem Boden steht.

ermöglichen im 19. Jahrhundert eine Stilisierung der Isländer als „Dichtervolk“.

Tran sfor mationen in der Moder ne Romantische Elemente erscheinen in der Moderne weiterhin in Islandbeschreibungen. Sie werden zu Versatzstücken in neuen Islandbildern, die eine gewandelte Natur- und auch Kultursicht zum Ausdruck bringen.

So wird Erschütterung angesichts der Lavafelder zunächst im Sinne eines abstoßenden Erlebnisses empfunden, das freilich nicht einer Faszination entbehrt. Erst um die Mitte des 19. Jahrhunderts werden Lavalandschaften enthusiastisch gefeiert, allerdings nicht in Form des Gefallens am Erschaudern aus der Distanz, sondern im Rahmen der Wertschätzung von elementarer Wildnis. Im Vergleich zu den Alpen, die bereits mit ROUSSEAUS „Nouvelle Héloïse“ von 1761 als Ziel eines Rückzugs aus der Zivilisation in einsame, menschenleere, wilde und kontrastreiche Natur positiv geschildert werden, geschieht dies Mitte des 19. Jahrhunderts relativ spät.

Der Reisebericht verliert im 20. Jahrhundert als Gattung an Bedeutung, er wird verdrängt durch Reiseführer und Bildbände. Eine neue Phase der Mobilität beginnt mit zunehmender Technisierung der Verkehrsmittel. Ein regelmäßiger Dampfschiffverkehr nach Island wird erst Anfang des 20. Jahrhunderts eingerichtet. Seit 1905 bietet die HamburgAmerika-Linie des Norddeutschen Lloyd 23tägige Polar-Kreuzfahrten mit zweitägigem Aufenthalt auf Island an. Auch diese Reisen finden Niederschlag in Berichten, wie KLINENBERGER (1906), HOHMANN (1907), WALLSEE (1912), GERSTENBERGER (1913), WILLBURGER (1914) oder V. WINTERFELD (1925)21.

Eine Darstellung Islands unter der Perspektive einer solchen Zivilisationsflucht, wie sie als typisch für die romantische Naturauffassung gilt, ist zunächst nicht nachzuvollziehen. Hinsichtlich der Bevölkerung findet sich bei der Alpenwahrnehmung ein Wandel vom „Barbaren“ zum idealisierten, „glücklichen Älpler“. Obwohl sich die isländische Schafzucht der Wahrnehmung, dem Älpler-Idyll entsprechend, als Hirtenidylle angeboten hätte, wird diese erst, und auch dann nicht an prominenter Stelle, im letzten Drittel des 20. Jahrhunderts auf Island projiziert. Es zeigt sich hierbei eine islandspezifische Entwicklung. Die harten isländischen Lebensbedingungen und das wachsende Kulturbewußtsein, welches im Zusammenhang mit der Konzentration auf das „Nationale“ im Zuge der Romantik zu sehen ist,

Nach 1945 kann von einer weiteren Phase gesprochen werden. Die Fortbewegung auf der Insel wird nun mittels Auto und Flugzeug bewerkstelligt - längere Wege können zurückgelegt, neue Aussichten erlebt werden, besonders an Mývatn und Krafla, über Óðadahraun und Askja, sowie an den Gletschern von Skaftafell. Die Motorisierung beginnt bereits im ersten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts:

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Regenbogen schien einzuladen zum Ritt nach Odins Halle“. KÜCHLER (1906)25 schildert seinen Aufenthalt in Südisland: „[...] hier befanden wir uns inmitten der durch die Njálssaga [...] berühmt gewordenen Landschaft“. Er berichtet hierzu ausführlich von den „Kämpen“ und Helden, bereichert um ein Gedicht von BJARNI ÞÓRARINSSON. KAHLE erscheinen Berge als „Zinnen von Asgards Götterburgen“.

„Zwei Isländer haben ein Automobil [im Original gesperrt !] nach Reykjavík schaffen lassen; nach Probefahrten in der Umgebung werden regelmäßige Fahrten nach Þingvellir und zur Þjorsá ausgeführt (1 ½ St. und 3 ½ St.). Eine neue Vereinigung, das Eimskipafélag (Dampfschiffeverein), sammelt Geld zur Herstellung eigener isländischer Schiffe, die den Verkehr mit dem Ausland aufnehmen sollen“. Vgl. Mitteilungen der Freunde Islands (1913:32 und 1/1922:10).

1922 wird von 200 Autos und Motorrädern berichtet. Heering (1935)22 unterrichtet über die Möglichkeiten der Fortbewegung per Milchauto und Pferd. Er und Dautert (1939)23 sind die ersten deutschen Islandautoren, die in den 30er Jahren mit dem Auto reisen. Es wird bis 1975 dauern, bis auf den Sanderflächen in Südisland das letzte Verbindungsstück der Ringstraße geschlossen ist.

Landschaft ist nun Schauspiel und Schauplatz geworden. Um 1900 wird Island auch als Wikingerland tituliert. HERRMANN (1907)26 vermerkt nach einem Besuch des Hofes Núpsstaðir in Südisland über den Bauern: „Es war wirklich, wie wenn ein alter Wiking auferstanden wäre“. THIENEMANN27 hingegen sprach 1827 noch von „Eingebornen“. Fj ord-, Ind us tri e- un d Mi li tärr o ma nt i k

Isla nd wi rd zum Sc ha upl at z

Island-Enthusiasmus ist eine verbreitete Grundstimmung der Berichte der vorletzten Jahrhundertwende. KÜCHLER (1909) lobt überschwenglich die „herrliche Sprache“ und „großartige Literatur“ und steigert sich zu einem emphatischen „Mein Island“ oder „Lang lebe unser Island“ (1911)28. Bis hin zu liebevoller Verklärung reicht das Spektrum des Islandenthusiasmus. KÜCHLER ist entzückt angesichts einer „hinreißend schöne[n] Südküste“ oder des „liebliche[n] Akureyri“. Ausdauerndes Interesse an Wasserfällen charakterisiert KÜCHLERS Werke. Er beschreibt sie nicht nur als Sehenswürdigkeit am Wegesrand, sondern versucht, die Erscheinung in weitschweifige Worte zu fassen. Im Erleben des Dettifoss kulminiert diese Wasserfallromantik. In einem bildreichen Wortschwall wird dieser als großartig, erhaben, schaurig schön und gespenstisch vorgeführt und zusätzlich im Medium der Lyrik, durch ein Gedicht von

Nach der Phase der Ästhetisierung von Quellen, Lava, Bergen und der Hochlandwüste findet ein grundlegender Umbruch der Wahrnehmungsraster statt. Die Attraktion der Natur definiert sich zunehmend nicht durch ein geographisches oder ästhetisches Landschaftskonzept, sondern durch ihre Verknüpfung mit Literatur, was sich bereits in der Wertschätzung der Sagas seit der Mitte des 19. Jahrunderts ankündigte. Ein Höhepunkt des neuen Beschreibungstyps ist KAHLES Islandbuch (1900)24, der bei Ortsnamen regelmäßig Geschichten, Legenden, Sagas und Personenskizzen einflicht, z.B. „Jóra in der Jórahöhle“ oder „Gunnlaug Schlangenzunge“. Hekla ist als Kondensationspunkt für Legenden wieder von besonderem Interesse. So schreibt KAHLE, er stehe „am Eingang der Hölle und des Fegefeuers“, oder, in Bezug auf die altgermanische Götterwelt: „Ein doppelter

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KRISTJÁN JÓNSSON präsentiert. Ähnlich gerät die Beschreibung des Námafjall („Hexenküche“, „Grausigkeit“) und des Mývatn. Hafnarfjörður sei idyllisch gelegen. Reykjavík sei wie „einer Spielzeugschachtel entnommen“, liest man bei WINTERFELD (1926) - erste Anklänge der Spielzeugmetaphorik, die bis in die Gegenwart fortlebt.

Eigenschaften zum Ausdruck gebracht. BAUMGARTNER etwa etikettiert Natur häufig als „gigantisch“ oder „titanisch“. Militaristische Sichtweisen sind verbreitet, um ein Beeindrucktsein zu schildern. „Wie ein mächtiger Kämpe aus alter Zeit, der sich in dem zu seinen Füßen liegenden glänzenden Silberschilde spiegelt, während er der hinter seinem Rücken anstürmenden Feinde hohnlacht, stieg unmittelbar zu unserer Rechten [...] das [..] Vindbelgjarfjall auf.“ Küchler (1909:187)

Insbesondere die Fjorde werden nun als attraktive Landschaften entdeckt und bildhaft beschrieben. Kulturgeschichtlich steht dies in Zusammenhang mit dem aufkommenden Kreuzfahrt-Tourismus nach Norwegen, der insbesondere durch die Symbolfigur Kaiser Wilhelms populär wurde.

„[...] und interessant hätte es sein müssen, mit ansehen zu können, wie die Aschensäulen und Lavabomben des Kreuzfeuers der östlichen und westlichen Vulkanketten sich mitten über dem See begegneten und in den Lüften droben einen funkensprühenden Kampf vollführten, in den sich schließlich auch noch die Krater im See selbst mischten, um mit kerzengerade in die Höhe gefeuerten Explosionsschüssen und himmelhoch auflodernden Flammensäulen durch die rasend da droben gegeneinander stürmenden Gegner hindurchzubrechen [...].“ Küchler (1909:227)

Natur wird aber auch mit Worten aus dem Umfeld einer mechanisierten Arbeitswelt beschrieben: „Ein Getöse erfüllt die Luft wie in einer großen Maschinenwerkstätte; Ein Stöhnen und Sausen wie von gewaltigen Blasebälgen, dazwischen ein schrilles Pfeiffen und ein unterirdisches Kollern und Kullern, auch wohl ein Kanonenschuss vom grossen Geysir her, das sich zeitweilig zu einem dumpfen, fernen Donner verstärkt. Die Farbe des Wassers und des Niederschlages ist fast an jeder Stelle verschieden: [...] das ganze Quellengebiet sieht wie eine ungeheure Palette aus, auf der sich große Kleckse verschiedener greller Farben nebeneinander befinden. [...] Man fühlt sich anfangs recht ungemütlich zwischen diesen kochenden und arbeitenden, dampfenden und schnaubenden Höllenschlünden [...]. Schliesslich wandelt man mit einer Gleichgültigkeit zwischen ihnen auf und nieder, wie wenn man selbst der Heizer wäre, der die unterirdischen Feuer für diese grausame Dampfmaschine nährt und schürt.“ Nordau (31889:359ff.) 29

Bereits bei KEILHACK (1885)30 werden Gletscherzungen mit einer „Heerstraße“ verglichen. Almannagjá erscheint als „Festungswerk“, der Geysir „detoniere“ (BAUMGARTNER), Bergspitzen sind nun in der Wahrnehmung „gewaltige marmorne Bastionen“ (KÜCHLER), der Berg Hlíðarfjall am Mývatn „halte Wache“, Wasser gilt als „Sieger“. Ein Springquellen-Ausbruch wird als „Explosionsschuß“ beschrieben. Vom „Kampf“ der Lavafontänen ist die Rede, rasende Elemente geben sich „zornig“, am Gullfoss sei ein „Kämpfen“ von Wassermassen zu beobachten, Solfataren gelten BURKERT (1936)31 als „Todeszucken sterbender Vulkane“.

Anfang des 20. Jahrhunderts wird die isländische Landschaft gleichzeitig einer heroisierenden Beschreibung ausgesetzt, d.h. es werden die Unangreifbarkeit der Natur und kriegsbezogene

Das „St ief ki nd“ Eur opas

Ende des 19. Jahrhunderts etabliert sich ein weiteres Wahrnehmungsraster: Island wird unter dem Aspekt der „Fortschrittlichkeit“ beurteilt.

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CAHNHEIM (1894)32 teilt mit, daß im „Innern“ immer noch Tauschhandel vorherrsche. BAUMGARTNER (1902:126) beklagt mangelnden Fortschritt: „Etwas mehr Volksbildung, mehr Gesundheitspflege und Reinlichkeit, bessere Bewirtschaftung des Bodens [...], so würde das ernste, geweckte, poetisch begabte Volk, trotz aller Entbehrungen, gewiß sehr glücklich sein“.

bei KAHLE (1900) konstruiert in Wendungen wie „Fleisch von unserem Fleische“ oder „äusserster Vorposten des germanischen Volkes“. KÜCHLER nennt Isländer (1906) „Stammesbrüder“ und „Brudervolk“, (1909). BUCHHEIM (1930) spricht von „germanischer Geisteskultur“, „nordische[n] Brüder[n]“, die „stammesverwandt“ seien. Ähnliches ist bei anderen Autoren zu lesen. Als germanische „Wiege“ erscheint die Insel bei KÜCHLER (1911), BUCHHEIM, HEERING oder bei dem nationalsozialistischen „Aktivisten“ PUDOR, welcher proklamiert, Island sei „die Wiege der germanischen Kultur“. Das „urwüchsige“ Isländische müsse mit Ehrfurcht behandelt werden als „Sprache der Vorväter“, behauptet MOHR (1925)35, der im weiteren äußerst unversiert Spracheigentümlichkeiten anführt. Auch BAUMGARTNER (1902) will die isländische Vergangenheit als Ort reinen Germanentums entdecken und feiern.

„Jemandem, der durch Eisenbahnen, durch Dampfmaschinen und Elektrizität verwöhnt ist, ist es nicht leicht, ein Bild von den Verkehrsverhältnissen im Inneren Islands zu entwerfen.“ Jaeger (1905:79) 33 „Der isländische Farmer hat indessen niemals sich bestrebt, den Boden zu verbessern, trockenes Land zu bewässern, und sumpfiges Land abzudämmen [...].“ Pudor (1923:133) 34 Die g er ma nis ch e W ieg e

„Irgend etwas im germanischen Blut gerät in Schwingungen“ befindet Burkert (1936:9) – mit solchen oder ähnlichen Ausdrücken wird eine Verbundenheit mit Island zum Ausdruck gebracht, die auf der faschistischen Rassenideologie gründet. Das Interesse am „Bauernstand“ verstärkt sich, in Reisebeschreibungen bis zum zweiten Weltkrieg sind zahlreiche ausführliche Schilderungen enthalten, die an der Entwicklung des ländlichen Lebens Anteil nehmen.

Ind ivi du alis m us und Mass e nt o uris m us

Für Island beginnt das Zeitalter des Massentourismus mit den Kreuzfahrten zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Mit einer deutlichen Zäsur folgt in den 1980er Jahren eine zweite Phase, die von hoher Mobilität der Reisenden geprägt ist. Island ist für die Touristen einerseits ein Reiseziel neben vielen, wird oftmals in abgenutzten Vergleichen beschrieben („Wasserfälle wie der Niagara“), andererseits ist Island weiterhin etwas Besonderes, wenn es als einer der letzten Orte des „Abenteuers“ und der „Herausforderung“ erscheint. Weitere hervorhebenswerte Entwicklungen sind die Begeisterung für Islands saubere Natur und Einsamkeit. Damit stehen nun neue Regionen im Mittelpunkt des Interesses, es sind nicht mehr nur Geysir und Mývatn/Krafla die Attraktionen, sondern Sprengisandur, Odáðahraun/Askja und

Autoren wie HEERING beschwören, Bauern würden immer „Islands Kern- und Kraftquelle bleiben“. Das Wahrnehmungsraster vom „Dichtervolk“, als das die Isländer gefeiert wurden, erfährt eine starke Umprägung. Mit alten Versatzstücken werden „germanische“ Eigenschaften in den Mittelpunkt der Charakterisierungen gerückt. Eine enge Verbundenheit von isländischer und germanisch-deutscher Bevölkerung wird bereits

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Kurzreiseführer (WILLIAMS 1993)39 versprechen Ruhe und Frieden.

die Westfjorde. Als einsame Landschaft wird derzeit Nordostisland aufgewertet (Langanes, Melrakkaslétta).

Island wird also als Ort der Einsamkeit vorgestellt. Heiði-Landschaften und abgelegene Fjorde sind nun lohnende Ziele, beispielsweise die zuvor als uninteressant bewertete Grundmoränenebene Melrakkaslétta in Nordostisland. Zum Vergleich mit dem Anfang des 19. Jahrhunderts: HENDERSON (1820/21) äußerte sich noch abschätzig zur Heiði. Die Smörvatnsheiði böte nichts Bemerkenswertes, ausgenommen „dann und wann eine Wasserpfütze“, die im Nebel höchst unangenehm sei. Ähnlich gilt Heiði bei PREYER/ZIRKEL (1862) als „uninteressante[r] Landstrich“, der weder landschaftliche Schönheit noch merkwürdige Naturerscheinungen aufweise.

Auch wenn die Suche nach Einsamkeit eine Tendenz der 1980er und 1990er Jahre ist, die steigende Zahl der Touristen ist bereits Anfang des 20. Jahrhunderts ein Thema. So bemerkt KEILHACK (1885) eine große Zahl englischer Touristen auf der Strecke Reykjavík - Geysir Hekla - Reykjavík. KAHLES (1900) Werk empfiehlt dennoch einleitend Island als Ziel abseits gängiger Touristenwege, es sei noch nicht mit „Touristenschwärmen“ überschwemmt. KAHLE fragt sich, ob überhaupt noch eine weitere Reisebeschreibung den erschienenen hinzuzufügen sei (was würde er wohl heute sagen?). Er konstatiert, daß nach Südisland bereits viele Fremde kämen und skizziert den Geysir nur sehr kurz, da dieser schon so oft beschrieben und erklärt worden sei. Das Spotten über andere Touristen wird zur feststehenden Wendung. Eine solche Entwicklung ist typisch für viele Länder: Es vollzieht sich ein Wandel vom elitären Reisen der Oberschicht und von Forschern zum Reisen der bürgerlichen Mittelschicht.

Zurück zum 20. Jahrhundert. „Herausforderung“ ist nun mehr als nur ein Motiv, sie ist Kern zahlreicher, auch an der Atmosphäre von Entdeckerromantik und Verehrung des Elementaren teilhabender Beschreibungen. Es zeigt sich der Wunsch, die eigenen Grenzen zu testen, sich dem Abenteuer auszusetzen, trotz Hindernissen und Widrigkeiten Natur zu erobern. Auch hier ein Blick zurück ins 19. Jahrhundert: Bei PREYER/ZIRKEL und ihren Zeitgenossen war Natureroberung auf gefährliche Berge und Aussichtspunkte bezogen. Nun gilt es für das Subjekt, sich selbst zu behaupten und sich selbst zu erfahren. In GRAMES Worten: „Man kann Island nicht bereisen, man muß es erobern“ - „Wie groß jedoch die Schwierigkeiten manchmal auch sein mögen, sie werden klein, wenn man sich einer Sache ganz verschrieben hat“. Das (abenteuerliche) SelbstErlebnis wird zum zentralen, bei SCHULZ und HANNECK-KLOES 40gar titelfähigen Motiv einer

Island wird als Gegenwelt zum Alltag wahrgenommen. Die Möglichkeit der Zivilisationsflucht bei einer Islandreise betonen z.B. HANNIG und GRAMES36. Letzterer wähnt sich entsprechend „fernab von der mitteleuropäischen Zivilisation“. Die saubere Natur Islands - bereits im 19. Jahrhundert wegen ihrer guten Luft gelobt - tritt nun stark in den Vordergrund. SCHIEßL (1997)37 lobt Island „in unserer von Naturzerstörung geprägten Zeit“, HARTLAP (1993)38 offeriert Wege aus der „Fernseh- und Videowelt“. So unterschiedliche Bücher wie ein geologischer Führer (SCHWARZBACH 1964) und ein

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Islandreise („Landschafts- und Erlebnisführer“). Die Ziele des nach Herausforderung Suchenden definieren sich durch den Grad der Zugänglichkeit: Attraktiv sind das Hochland, Gletscher, insbesondere das Tal Þórsmörk.

Nordwesthalbinsel sind derzeit von Interesse. Im Zeichen verschwindender Fischkutter erscheint zudem vermehrt Hafenromantik in der Reiseliteratur.

Die Son derrolle Islan ds im europäischen Konte xt

Des weiteren bildet sich auf der Suche nach dem Besonderen ein neuer Kuriositätenkatalog: Island ist das „Land zwischen Europa und Amerika“, das Land schadstofffreier Energie, ein Schwimmbadland, mit dem Snæfellsjökull das Tor zum Mittelpunkt der Erde, weiterhin das Land der Gleichberechtigung, das Land der „workaholics“ oder das Land der Papageientaucher und der Schafsherden.

Island ist ein Sonderfall der ästhetischen Vereinnahmung. Diese Entwicklung der Ästhetisierung und Romantisierung geschieht stark verzögert zu derjenigen der Alpen, die das erste Objekt der Landschaftsverehrung waren. Die isländischen Lavafelder „sperrten“ sich lange einem Landschaftsenthusiasmus, sie waren ein zu großes Hindernis. Interessanterweise wurden sie auch nur schrittweise als attraktiv bewertet, bis schließlich auch die entferntesten Lavafelder als faszinierend galten, zuletzt das Odáðahraun.

Aktuel le T end enzen

Neu sind die Wahrnehmungen von Islands Natur als Kulisse für eigene Aktivitäten, etwa beim Mitternachtsgolfen oder bei Eisklettern. Damit geht ein Bedeutungsverlust von Natur und Kultur einher. Diese werden so in gewisser Weise zum Hintergrund für Selbsterfahrung degradiert.

Die ersten Objekte der Faszination waren im Falle der Alpen die Berge, in Island die heißen Quellen. Es ist bemerkenswert, daß dies nicht wie bei den Alpen eine komplette Umwertung eines vormals abschreckenden Elementes war. Vielmehr galten die heißen Quellen bereits vorher als interessant und sonderbar.

Eine weitere Entwicklung ist die Anreicherung isländischer Natur mit mystischen Komponenten: „Zeit der Geister und Gespenster“ titelt die ZEIT vom 27.12.1996 einen Artikel, der Einsamkeit beschreibt und mit den Motiven der „Stille“ und „Leere“ arbeitet. „Geisterstunde am Polarkreis“ ist die Überschrift eines anderen ZEIT-Artikels vom 26.1.1996. Auch esoterische Vorstellungen von Harmonie und Naturenergie werden mit Island in Verbindung gebracht.

Die herausragende Besonderheit der Wahrnehmung isländischer Natur ist die Literarisierung der Landschaft, Natur wird nicht aus nur einer Emotion heraus wertgeschätzt, sondern wegen ihrer Verbundenheit mit Literatur, mit Sagas, Legenden und Gedichten, etwa dem berühmten Sprengisandur-Versen von GRÍMUR THOMSSON.

Eine weitere Tendenz, die sich zu einem Wahrnehmungsmuster entwickeln könnte, ist die Präsentation Islands als Museumslandschaft. Viele Torfhöfe sind mittlerweile als Museen konserviert, besonders an der dünn besiedelten Südküste. Auch die wüst gefallenen Siedlungen der Region des Jökuldalur in Nordisland und der

„Dort hinauf, wo es e ben dampft!“ schrieb

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CARL

KÜCHLER

in

seinem

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Islandenthusiasmus zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Islandenthusiasten gibt es immer noch, und es wird sie hoffentlich weiterhin geben.

West- Indien [...]. Leyden. Blefken, Diethmar 1727: Island. In: F.M.: Neu entdecktes [sic!] Norden, oder Gründliche und wahrhaffte ReiseBeschreibung Aller Mitternächtigen und Nordwärtsgelegenen Länder [...]. Nürnberg. 5

Anderson, Johan 1746: Nachrichten von Island, Grönland und der Straße Davis zum wahren Nutzen der Wissenschaft und der Handlung. Hamburg.

Auch wenn deutlich wurde, daß jede Islandvorstellung in ihre Zeit eingebettet ist, auch wenn man die eigenen Motivationen, nach Island zu fahren, wiederfindet, so gilt in der Gegenwart und sicher noch ein Stückchen in die Zukunft ein Satz aus der Vergangenheit:

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Zorgdrager, Cornellis Gisbert 1723: Alte und neue grönländische Fischerei und Wallfischfang mit einer kurzen historischen Beschreibung von Grönland, Island, Spitzbergen, Nova Zembla, Jan Mayen Eiland, der Straße Davis u.a. Leipzig [Originalausgabe Holländisch; Photomechanischer Nachdruck Kassel 1975]. 7

Maurer, Konrad 1894: Die Hölle auf Island. In: Zeitschrift des Vereins für Volkskunde Bd. 4: 256-269. Maurer, Konrad 1898: Weiteres über die Hölle auf Island. In. Zeitschrift des Vereins für Volkskunde Bd. 8: 452-454.

„Island heißt Eisland. Kein verlockender Name. Dennoch hat die Feuerinsel im Nordmeer, die Ultima Thule der mittelalterlichen Chronisten, die äußerste fast nach Amerika gelegene Vorburg des alten Europa in ihrer winterlichen Einsamkeit, mit ihren Vulkanen und heißen Sprudelquellen, ihren riesigen Gletschern und Lavawüsten durch Jahrhunderte als eine Art Wunderland gegolten und dieser Zauber des Seltsamen ist auch heute noch nicht ganz eingebüßt.“ Baumgartner (1902)

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Fabricius, David 1616: Van Isslandt vnde Grönlandt/eine korte beschryuinge vth warhafften Scribenten mit vlyte colligeret/ vnde in eine richtige Ordnung vorfahtet. o.O. Nachdruck 1890: Island und Grönland zu Anfang des 17. Jahrhunderts kurz und bündig nach wahrhaften Berichten beschrieben von David Fabricius weil. Prediger und Astronom zu Osteel in Ostfriesland. In Originial und Uebersetzung herausgegeben und mit geschichtlichen Vorbemerkungen versehen von Karl Tannen. Bremen. 9

Horrebow, Niels 1753: Niels Horrebows zuverläsige [sic!] Nachrichten von Island nebst einer neuen Landkarte und 2 jährl. Meteorologische [sic!] Anmerkungen. Leipzig [Originalausgabe dänisch]. 10

Thoroddsen, Thorvaldur 1897/98: Geschichte der isländischen Geographie (2 Bde.). Leipzig [Originalausgabe Reykjavík 1892].

Erstveröffentlichung dieses Artikels in „Island“ (2/2000), der Zeitschrift der Deutsch-Isländischen Gesellschaft e.V., Köln und der Gesellschaft der Freunde Islands e.V., Hamburg.

11

Ólafsson, Eggert und Pálsson, Bjarni 1774/75: Des ViceLavmands Eggert Olafsons und des Landphysici Biarne Povelsens Reise durch Island veranstaltet von der königlichen Societät der Wissenschaften in Kopenhagen und beschrieben von bemeldtem Eggert Olafsen. 2 Bde. Kopenhagen und Leipzig [Dänische Originalausgabe Soroe 1772].

http://www.islandgesellschaft.de

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Troil, Uno von 1779: Briefe, welche eine von Herrn Dr. Uno von Troil im Jahre 1772 nach Island angestellte Reise betreffen. Upsala und Leipzig.

Abgedruckt mit freundlicher Genehmigung der Redaktion.

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Preyer, William und Zirkel, Ferdinand 1862: Reise nach Island im Sommer 1860. Leipzig. 14

Mackenzie, George Stewart 1815: Reise durch die Insel Island im Sommer 1810. Weimar (Neue Bibliothek der wichtigsten Reisebeschreibungen zur Erweiterung der Erd- und Völkerkunde) [englische Originalausgabe 1810]. 15 1

Mohr, Adrian 1925: Was ich in Island sah. Plaudereien vom Polarkreis. Berlin.

Barrow, John jun. 1836: Ein Besuch auf der Insel Island über Tronyem im Sommer 1834. Stuttgart und Tübingen [Originalausgabe London 1835].

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Sartorius von Waltershausen, Wolfgang 1847: PhysischGeographische Skizze Islands. Göttingen

Heering, Walter 1935: Das unbekannte Island. Ein Führer in das Land der Edda mit einem Beitrag "Geist und Geschichte des isländischen Volkes" von Reinhard Prinz. Harzburg. 3 Christmann, Peter 1991: Island. Mythos einer Landschaft.

17

Pfeiffer, Ida 1846: Reise nach dem skandinavischen Norden und der Insel Island im Juli 1845. Pest [2. Auflage Leipzig 1855; Neuauflage Wien 1991.

4

Blefken, Diethmar 1607: Scheeps-Togt na Ysland en Groenland, gedaan door Dithmar Blefkenius in’t Jaar 1563. In: Naaukereurige Versameling der gedenk-waardigste Zee en Land-Reysen, na Oost en

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Baumgartner, Alexander 1889 [31902]: Island und die Färöer. Freiburg im Breisgau.

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Schwarzbach, Martin 1956 [21964]: Geologenfahrten in Island. Köln. Williams, David 1993: Erlebnis Island. München (HumboldtTaschenbuch 851).

Dufferin, Frederick 1860: Briefe aus hohen Breitengraden. Bericht über eine Reise des Yacht-Schooners "Foam" nach Island, Jan Mayen und Spitzbergen. Braunschweig [englische Originalausgabe London 1857].

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Schulz, Ulrike 1989: Erlebnis Island. Moers. Hanneck-Kloes, Gudrun Marie 31985 [61990]: Island: ein Landschafts- und Erlebnisführer. Badenweiler.

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Maurer, Konrad 1860: Isländische Volkssagen der Gegenwart. Leipzig 1860. 21

Klinenberger, Ludwig 1906: Nach Island und zum Nordkap. Wien. Hohmann, Heinrich 1907: Eine Nordlandsfahrt. Schottland, Island, Nordkap, Norwegen. Darmstadt. Wallsee, Heinrich Egon 1912: Der Island- und Spitzbergenfahrer. Lübeck. Gerstenberger, L. 1913: Über Island nach Spitzbergen. Polarfahrt auf dem "D. Großer Kurfürst" des Nordd. Loyd im Jahre 1913. Würzburg. Wilburger, Georg 1914: Mitternachtssonne. Eine moderne Polarfahrt. München. Winterfeld, Achim von 1926: Im Schein der Mitternachtssonne. Island Spitzbergen - Norwegen. Stimmungsbilder von Achim v. Winterfeld. Nürnberg. 22

Heering, Walter 1935: Das unbekannte Island. Ein Führer in das Land der Edda mit einem Beitrag "Geist und Geschichte des isländischen Volkes" von Reinhard Prinz. Harzburg. 23

Dautert, Erich 1939: Islandfahrt. Felsen, Fischer und Vulkane. Leipzig. 24

Kahle, B. 1900: Ein Sommer auf Island. Berlin.

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Küchler, Carl 1906: Unter der Mitternachtssonne durch die Vulkanund Gletscherwelt Islands. Leipzig. 26

Hermann, Paul 1907-10: Island in Vergangenheit und Gegenwart. Reise-Erinnerungen. Leipzig (3 Bde.). 27

Thienemann, F. A. L. 1824-27: Naturhistorische Bemerkungen gesammelt auf einer Reise im Norden von Europa vorzüglich Island in den Jahren 1820 bis 1821. Leipzig. 28

Küchler, Carl 1909 : Wüstenritte und Vulkanbesteigungen auf Island. Altenburg. Küchler, Carl o.J. [1911]: In Lavawüsten und Zauberwelten auf Island. Berlin. 29 Nordau, Max 1881 [31889]: Vom Kreml zur Alhambra. Leipzig. 30

Keilhack, Konrad 1885: Reisebilder aus Island. Gera.

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Burkert, Paul 1936: Island erforscht, erschaut, erlebt. Eine erlebnismäßige Schilderung der Insel am Polarkreis. Zeulenroda. 32

Cahnheim, O. 1894: Zwei Sommerreisen auf Island. In: Verhandlungen der Gesellschaft für Erdkunde 1894/5. Berlin. 33

Jaeger, Jacques 1905: Die nordische Atlantis. Culturbilder und Landschaften. Wien und Leipzig. 34

Pudor, Heinrich 1923:Nordland-Fahrten. Wie ein deutscher Forscher und Streiter für den germanischen Hochgedanken [...] den Norden bis Finnland, Island und den Lofoten aufsuchte [...]. Hellerau bei Dresden [Hakenkreuz-Verlag]. 35

Mohr, Adrian 1925: Was ich in Island sah. Plaudereien vom Polarkreis. Berlin. 36

Hannig, Christian 1993: Polarlicht : Radabenteuer in Skandinavien, Island und Grönland. München. Grames, Eberhard 1986: Island. Hamburg. 37

Schießl, Gabriele 1997: Island. 49 ausgewählte Wanderungen auf der "Insel aus Feuer und Eis". München. 38 Hartlap, Detlev 1993: Island. Ostfildern (Marco Polo).

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