Von 0. M. Friedrich

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Author: Linus Raske
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Die Lagerstätten der Kreuzeckgruppe. Monographien kämtner Lagerstätten. 3Jeit Von 0. M. Friedrich.

(D er 1. T e il d ie se r Monographien kärntner Lagerstätten umfalät die Q uecksilberlagerstätten und erschien in:Carinthia 2 ab 142. Band, ] 952. D iese Reihe w ird fortg esetzt. D er 2. T e il ist in den Werken der Landesplanung Kärnten ab 1953 enthalten).

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Von Anfang an p flegte ich LagerBtfittengruppen systerna tisch zu bearbeiten und zw ar sowohl nach G e b irg s gr uppen, w ie b e i­ sp ielsw eise diejen igen der Schladminger Tauern, wie auch nach Lageratättentypus, etwa der E d elm etall fahrenden A s k ie sla ge rsta t­ ten, so Straßeck, Pusterw ald usf. Auch Dissertationen-und D iplom ­ arbeiten wurden entsprechend gewählt. A ls eine reic h v e r e r z te Gebirgsgruppe außerhalb des enge ren Tauernbereiches w ar durch zahlreiche A rb eiten von R .C A N A V A L die K reuzeckgruppe bekannt. E r v e rw ie s auch m ehrfach schon auf Zusammenhänge zwischen der Lagerstättenbildung und den dort auftretenden Ganggesteinen, die w ir heute unter den Sam­ m e lb e g riff "T o n a litp o rp h y rite" zusammenfassen und ins G efolge des jungalpidischen Ton alites der R ieserfern ergru p p e stellen. So be gann ich v o r m ehr alB zehn Jahren diese Gruppe system atisch zu begehen und Unterlagen und Tatsachen über diese Lagerstätten zu­ sam m enzutragen. 1955 la g ein g ew isser Abschluß vor, den ich , w ie im V orw ort schon angeführt, einem kleinen K re is vo rle gte . Einen kurzen Auszug konnte ich 1956 in der A N G E L -F e s ts c h rift des naturwissenschaftlichen V erein es für Kärnten und für S te ie r ­ m ark veröffentlich en. Die Nachrichten über die vielen E rzlagerstätten d ieser Gruppe sind in zahlreichen A rbeiten und N otizen, Gutachten und B e ­ richten verstreu t. D ies ersch w ert es, das einzeln e Vorkom m en zu beurteilen und darnach das ganze Gebiet und seine V ererzu n g zu sammenfasaend zu überblicken. Deshalb werden nachstehend bei jedem Vorkom m en aus dem Schrifttum zunächst jene Daten ausgezogen und zusam m engestellt, aus denen die L a g e der Baue entnommen werden kann, ih re g e schichtliche E n t w i c k l u n g , sow eit s ie für die Beurteilung des Bergbaues unumgänglich nötig ist, die A r t der L a gerstätte , etwa ob es sich um einen E rzgan g oder um eine Imprägnation han­ delt, ihr U m f a n g , ihre M e t al3 g e h a l t e und ihre M i n e r a l ­ f ü h r u n g . B ei d ie se r sind namentlich aus den A rb eiten C A N A V A L s auch jene Angaben entnommen worden, die genetische Schlüsse auf den V ererzu n gsvorgang und seine P-T-B edingungen (b eisp ielsw eise Diaphthorese' gegenüber der G esteinsm etam orphose) gestatten. Die geschichtlichen Hinweise sind in den älteren Arbeiten , v o r allem von SCHEUCHENSTUEL, W Ö LLN E R , R O CH ATA, von M A Y DE MADIIS, R .C A N A V A L und in jüngster Z e it namentlich von H. W1ESZNER in seinem 3-bändigen W erk über die Geschichte des Kärntner Bergbaues sehr ausführlich behandelt, so daß hier eigene Untersuchungen nicht nötig waren und nur auf diese h in gew ie­ sen zu werden braucht. Hingegen sind bisher die Ö r t l i c h k e i t e n vielfach ü ber­ haupt nicht festgehalten oder so ungenau, ja selbst falsch b e sc h rie ­ ben, daß es im Gelände oft sehr sch w ierig war, die Stellen der ehe­ m aligen Bergbaue aufzufinden. Ich habe mich bemüht, jed es von m ir gefundene Vorkom men m öglichst eindeutig festzuhalten und bediente

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■fnich dabei, sow eit e s ging, d e r neu herausgekommenen Karten iilätter N r. 180 W inklern, N r. 181 O b ervellach, sow ie der südlich an­ grenzenden B lä tter N r. 197 Kötschach und N r. 198 W elßbriach. F e r ’n e r gebe ich, bewußt im Gegensatz etwa zu R .C A N A V A L m öglichst V iele K arten bei, te ils Vergrößerungen pus den am tlichen M eßtischi. jiliitt ern m it eingetragenen Lagerstätten und Bergbauen, te ils selbst ßngefertigte Skizzen und Plftne. W er die Mühen kennt, d ie e r fo r o e r iich waren, um einzeln e Vorkom m en aufzufinden, w ird diese Anga ben schätzen. Sie sollen v o r allem auch dazu dienen, daß in späte ’ren Z eiten , wenn die Spuren d er Bergbaue noch w e ite r verw isch t und unke nntlich sein werden, als dies vielfa ch heute schon is t, d er O rt d er L a g e rs tä tte einw andfrei e rm itte lt werden kann. E s is t durchaus nicht ausgeschlossen, daß das eine oder andere Vorkom m en einst R ie d e r bergm ännisch bebaut werden kann. D ies kommt b e is p ie ls w e i­ se fü r manche K iesvork om m en in F ra g e , wenn e s gelingt, den e r f o r ­ d erlichen M indestgehalt an Schwefel so w eit herabzudrücken, daß M agnetkies und Im prägn ationserze verwendet werden können, wofür in N ordam erika angeblich schon Verfah ren bestehen sollen, die es gestatten, E rz e bis 10 - 15 % S herab und darunter ( ! ) lohnend zu v e ra rb e ite n . Die Kreuzeckgruppe ist sehr groß; von Sachaenburg bis zum is e lb e rg m ißt sie 40 km und w ird 22 km b re it. Da s ie , w ie die bei liegen de Ü b ersichtskarte zeigt, sehr v ie le E rzvork om m en führt, war j’ea nicht m öglich , a lle aufzusuchen und v o r allem auch zu finden. Da­ m it aber stet# fe s tg e s te llt werden kann, welche Vorkom m en ich selbst kenne und w elche nur aus dem Schrifttum übernommen sind , führe ich bei jenen, d ie ich nicht auffand n. g. (= nicht gefunden) bei, b ei denen aber, die ich entweder nicht suchte, w e il dies hoffnungs lo s schien oder wo aus dem Schrifttum genügende H inw eise vorhan­ den Bind, so daß ich sie nicht aufzusuchen brauchte, s e tze ich n. b. ( - nicht besucht) an die Schrifttumsauszüge. V ie lle ic h t ist es künftig m öglich, das eine oder andere der so bezeichneten Vorkom m en doch zu begehen; N achträge werden über d iese dann gegeben werden. D ie alte* Maße und Gewichte sind, sow eit es irgendw ie m ög­ lic h war, in das uns e in zig geläu fige m etrische M aßsystem umge rechnet und auf vernünftige Grenzen abgerundet. Die Gehalte an E d elm etall sind je w e ils in Gram m en je Tonne Hauwerk bzw. Schlich usw. angegeben. H ierb ei wurden die von R .C A N A V A L m ehrfach g egebe nen Umrechnungsschlüssel benützt. Dabei wurden die Gehalts zahlen stets nur so w eit gebracht, als es für eine e rs te O rien tie rung nötig schien. F ü r weitergehende Überlegungen müssen aber d ie Angaben d er geschichtlichen Aufsätze oder vielfa ch die A r b e i ten R . C A N A V A L s zu Rate gezogen werden. Auch Aufbereitu ngser gebnisse sind nur so w eit aufgenommen, als sie lagerstättenkund lieh wichtig schienen. Denn stets habe ich als M in eraloge und L a gerstätlenkundler nur auf die Aufgaben und Belange d ieses Faches a b gezielt, eine Auswertung im Sinne etwa von Schürfen la g m ir f e r ­ ne. B ei allen K arten und Plänen trachtete ich, sie nach N ord =

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* oben aus zurichten, w e il man dadurch das räum liche Denken in der L agerstätte sehr e rle ic h te rt und nur in solche Karten die g e o m e tri­ schen Daten d e r Lagerstätten und des Nebengesteins einfach e in tra­ gen kann. Aus diesen, w ie sie Streichen und Fallen, A d elsvorsch ü ­ be, Faltungsachsen, Verw erfungen usw. darstellen , lassen sich aber w e rtv o lle Schlüsse auf das Verhalten der Lagerstätte im Raum und ihre M etallgehalte ziehen. Manche K arte, die in geschichtlichen Aufsätzen veröffen tlich t ist, wurde deshalb um gezeichnet und h ie­ be igefügt. Unsere Gröiien Vorstellungen e in er Lagerstätte bewegen sich e b en fa lls im m etrischen M aßsystem. Deshalb trachtete ich auch, a l­ le Karten und Pläne in den uns geläufigen Maßstäben, also etwa 1: 5000, 1: 10 000, 1: 50 000 und 1 : 25 000 zu bringen. Einzelheiten, die weder für das Orten des Vorkom mens noch lagerstättenkundlich bedeutungs­ v o ll sind, wurden bewußt w eggelassen, um das W ichtigste h ervorh e­ ben zu können. Um aber diese K arten dem A rc h iv beifügen zu können, ohne unerschwingliche Kosten zu verursachen, wurden Bie optisch auf den Satzspiegel verk lein ert. In solchen F ällen ist der angebrachte S t r e k k e n m a ß s t a b g ü l t i g , n i c h t d i e a n g e g e b e n e Z a h l ; diese wurde aber berichtigt, wo es ohne die K arte neu zeichnen zu müssen, m öglich war. V ielfach habe ich die auffindbaren Baue und bezeichnende M erkm ale in ih r e r Nähe tachym etrisch aufgenommen. D ieses G e rip ­ pe wurde dann in einen lichtbildnerisch auf den gleich en Maßstab g e brac hten Teilausschnitt der staatlichen Karten (neue Ausgabe!) nach Tunlichkeit eingepaßt, um die Lage d er Baue im Gelände festzuhal ten. Daß es dabei a lle r le i Unstim m igkeiten gibt, ist jedem bekannt, der so etwas selbst versuchte. Es wurde aber getrachtet, die Lage dabei so genau darzustellen, daß ein Aufsuchen d er betreffenden V o r­ kommen leicht m öglich ist. Eine rich tig e Neuvermessung der be treffenden B lätter würde meine K rä fte wesentlich übersteigen, ohne grundlegend Neues zu bringen. E twaige K ritik e r d ie se r Karten m ö­ gen bedenken, daß ich die ganzen A rbeiten aus eigenem Antrieb, in meinen F erie n und ohne Zuwendungen von irgendeiner Seite durch­ führen mußte, wobei die österreichischen Steueräm ter nicht einm al die tatsächlich aufgewendeten und nachweisbaren Kosten von den Einnahmen absetzen ließen! Ein G roßteil d er B ergw erke d ie se r schönen Berggruppe baute auf E d elm etall, wie beisp ielsw eise in neuerer Z eit d er Bergbau Fund­ kofel od er frü her die Baue in der Dechant. M ehrfach wurde ich g e ­ fragt, ob diese Bergbaue irgendwie w ied er bearbeitet werden könnten. B ei manchen d ie se r Gruben ist cs sehr wahrscheinlich, daß die Alten E rze abbauten, in denen Gold und Silber etwa zem entativ angerei chert waren. A n d ererseits waren die E delm etalle im M ittelalto r v ie l w e rtv o lle r als s ie es sind, seit inan in Übersee, v o r allem in Am erika und A frika , in Australien und in der Südsee reiche G old- und S i l b e Lagerstätten entdeckte. Dies geht einwandfrei hervor, wenn man die M etallp reise mit den Löhnen und m it den Lebenshaltungskosten von einst und je tzt vergleich t. A n dererseits sind die A r b e ite r unserer

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T a g e weitaus w eniger a r b e its w illig a ls einst; niemand w ill sich an­ strengen und plagen, kaum jemand w ill die Vergnügungen m issen , die Städte und D ö rfe r reic h lich bieten, seitdem eine über sozia le Arbeitslosenunterstützung allen Faulen und T rägen ein auskömm­ lich es Leben auf Kosten d er Steu erzahler sich ert. Deshalb is t es auch, unwahrscheinlich, daß Bergbaue etwa im Rahmen e in e r s o ­ zialen Arbeitsbeschaffung anstelle d er Arbeitslosenunterstützung eröffn et werden, denn die A rb e it des Bergmannes ist und bleibt tro tz Maschinen schw er und gefah rvoll. Und sollte w irk lich ein Vorkom m en gefunden und e rs c h lo s ­ sen werden, das E d elm etalle lohnend gewinnen lassen würde, so is t es selbstverständlich, daß der S taatö sterreich es m it dem e r ­ sten als Gewinn anfallenden Schilling genau so entschädigungslos enteignet, w ie e r d ies nach 1945 m it fast allen anderen E r z - und Kohlenbergwerken getan hat. Es w ird daher wohl’ niemand so dumm sein, solche Vorkom m en aufzusuchen, m it großen Kosten und Mühen zu erschließen, um schließlich davongejagt zu werden, statt den Lohn sein er A rb eit zu ernten. Und der Staat selbst w ird in einem "d em okratisch en " Gebilde w ie es unser Land heute d arstellt, nie selbst einen solchen Aufschluß unternehmen, da die Staatsbeamten zum eist ja nach P a rte ip ro p o rz an gestellt, nach D ienstalter und Zugehörigkeit zu P arteigliederun gen bezahlt, aber nicht nach Fähigkeiten und Tüchtigkeit e ntlohnt werden. Bergbau aber verlangt A rb eit, Schaffen und Wagnis, Dinge, die den Ö s te r­ reich ern von oben herab abgewöhnt werden. Einen Abschnitt der Lagerstättenkunde ’ .onnten unsere Vorgänger nicht pflegen, w e il es ihn einfach nicht gab, w e il die h ierfü r nötigen Instrumente und sonstigen Voraussetzungen noch nicht geschaffen waren: die E rzm ik rosk op ie. E s is t selbstverständlich, daß von allen Lagerstätten, von denen geeignete Proben gefunden oder sonstwie beschafft werden konnten, An sch liffe h ergestellt und durchgearbeitet wurden. Es würde aber lan gw eilig sein und wenig bedeuten, w ollte man etwa bei allen K iesvorkom m en d er Gruppe im m er w ieder die gleich e Be ­ schreibung d er recht gleich artigen An sch liffe bringen. Deshalb s e i­ en in e in er kurzen, den Einzelvorkom m en vorangestellten Über sicht diese E rgeb nisse d argelegt. W er tie fe r eindringen w ill, kann dies an Hand der fü r jed es Vorkom men und für jeden S ch liff vorhan­ dene n K arteikarten machen; Schliffe und K arteib lä tter sind in m ei­ nem Institut aufbewahrt. Nur dort, wo bestim m te Angaben wichtig sind, um die Lagerstätte zu beurteilen, sind diese beim b e tre ffe n ­ den Vorkom m en gem acht. D ies g ilt b eisp ielsw eise für die A s -G e halte e in ig e r K iesvorkom m en (Knappenstube) oder für eine nach w eisbare Zem entation, oder dort, wo ausgefallene M inerale auf findbar waren. Im übrigen trachtete ich alle s festzuhalten, was m ir für die betreffende L ag erstätte bedeutungsvoll schien, wie b eisp ielsw eise Gebäudereste, W ege, Schm elzplätze und Hütten, ob ein Stollen g e ­ schräm t oder gesprengt ist usw. Manche d ie se r Angaben kann v ie l­ leicht einm al für eine bestim m te F ragestellung wichtig werden.

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Die einzelnen Lagerstätten ■

A ls Grundlage für die nachfolgenden E rörterungen wollen w ir die einzelnen Lagerstätten nachfolgend kurz, sch lagw ortartig kenn­ zeichnen. Ausführliche Angaben über Geschichte, L a g e , A r t und Umfang d er einzelnen Baue und ih re r noch erhaltenen R este sind in zahlreichen Befahrungsberichten n ied ergelegt, die im Lagerst&ttenA rc h iv m eines Institutes, im A rc h iv des Kärntner naturwissenschaft­ lichen V ere in es , am B ergam t Klagenfurt und te ilw e is e im A rc h iv der K ärntner Landesplanung hin terlegt sind, beziehungsweise noch w er den. Denn der verfü gb are Raum gestattet es nicht, a lle diese an sich wichtigen E inzelh eiten h ie r zu bringen.

D ie

Lagerstättentypen ■

1. .Edelm etallführende K iesla gerstätten . Am w ichtigsten von allen Lagerstättentypen sind in der K re u zeckgryppe die m ehr oder m inder edcim etallführenden K i e s l a g e r ­ stätten. D iese bilden m itunter f a h l b a n d a r t i g e D u r c h t r ä n k u n ­ g e n d er N ebengesteine, insbesondere an g ew isse Störungszonen, an Ruschelbänder od er G esteinsgrenzen gebunden. V ielfach sind in den alten Beschreibungen gerade die Grenzen zwischen Am phiboliten und den G ranatglim m erB chiefern a ls erzführend bezeichnet. Dies mag in e r s te r L in ie wohl rein mechanisch bedingt sein. Die G ren z­ fläche zwischen den nachgiebigeren Schiefern und den härteren A m ­ phiboliten w ird Bewegungsbahn und öffnet den an steigen d en Lösun gen die W ege. An der Bewegungsbahn w ird das Gestein ze rrie b e n , dadurch zerm alm t und kann von den aufsteigenden Lösungen weitaus le ic h te r chem isch verän d ert werden, als d ies am ungestörten Ge stein m öglich w äre. In e r s te r L in ie werden dabei die G lim m er gefaltet und ge staucht, zwischen ih re Blattpakete siedeln sich die Sulfide an, in s­ besondere M agnetkies, Zinkblende und B leiglan z. D er B iotit ist da­ bei chem isch besonders em pfindlich; e r w ird e in e rse its gebleicht, auch b a u eritisert od e r zu Abarten umgebaut, die Bich beim E rhitzen etwa vor dem Lötroh r-w u rm artig aufblähen und deshalb "V e r m ic u lit" genannt werden. In diesen sind im wesentlichen die M etallionen zw ische n den SiC ^-N etzebenen entfernt und durch OH-Gruppen e rs e tzt. W eniger tiefgreifen d e Umsetzungen führen vom B iotit zu C h lorit , wobei sich häufig der Titangehalt des B iotits zu Rutil umsetzt, der nicht selten in der b ia a rr verzw illin gten F orm des Sagenits auftrltt.

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Ist im G estein Ilm enit (F e T iO s ) vorhanden, so um gürtet e r sich m it T itan it, geht auch in T IO 2 Ober, wenn die angreifenden Lösun­ gen genügend aktiv sind. D ieses T102 lie g t dann a ls R util vo r, der in vielen Schliffen seh r häufig ist, _usung, über d er Ka p elle und den Eisenbau Raggä. N äheres unbekannt. 2 .) Eigene Beobachtungen (30. 9. 1957): E in k u rzer SchurfstoUen ist in der linken R iese hinter der Brücke noch fahrbar. E r ist ungefähr 70 m über der M ö ll an der (orographisch) linken Seite dort angesetzt, wo die ersten F elsen in der R iese einsetzen. Das Mundloch selbst ist von unten durch eine Versatzm auer verdeckt. D er Einbau geht zunächst etwa 2 m in die ■ T ie fe (T agverb ru ch ), dann als Schräm stollen w eiter und folgt einer in der F ir s te gut sichtbaren, schmalen (1 cm ) Lettenkluft. Später hat man s eitlich einige Schußproben entnommen. D er StoUen ist l i m lang und hat eine Richtung nach 235°. D er letzte Stollenm eter bildet einen 1/2 m über d er Sohle angesetzten Einbruch. Gestein: L ic h te r G lim m ersch iefer der S a lzk ofelserie m it Quarzschwielen, die randlich An keritstengel führen. E r lie g t nach: 80°/S 55 - 68°. D er StoUen quert einige schwebende A b löser; der Einbruch v o r O rt geht auf einen solchen zurück. Das Vorkom m en ist v ö llig unhöffig; von der Kluft in der F i r ­ ste gehen etliche 1 cm dicke Ankerit-Quarznähte m it K iesspuren ab, die zu Brauneisenerz v erw ittert sind; sie veranlaßten die Schürfun­ gen.

Dechant

1 .) Auszüge aus dem Schrifttum: C A N A V A L R. Die E rzgän ge von Dechant und Ladelnig in der T eich l in Kärnten. C ar. II, Bd. 96, 1908, 140 - 162, Bd. 99, 1909, 12 -21 und Bd. 100, 1910, 45 -6 6 . M it ein er K artenbeilage. . Dechant ist jenes Seitental d er Teuchl, das zwischen dem De­ chant- (2 587 m alte K arte, 2 609 m neue K arte) und dem S eebacliriegel lie gt, während der Name Ladelnig s e il 1 800 ungebräuchlich ge worden ist und das iieute Seebachtal genannte Gebiet bozeiehnele. Hs lagen hier sehr alte und reich e Baue, 1531 - 1540 waren es 19 Gru ben.

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- 24 Auf dur Halde eines Stollens stehen die Alrnhütten des vlg. K ra b eter, Stollenw asser = Brunnen. W eiter hinauf gew altige Hal­ de, auf d er die Veitlbauern-Alm hütten stehen. Am Fußweg w eiter­ wandernd, tr ifft man Hausrestu und kleine, Halden und e rre ic h t die sehr große Halde des Fundgrubenstollens. Unter der Fundgrube sind auf e in e r alten K arte 4 Stollen eingetragen. Die Fundgrube lie g t auf 2 004 m, dis Stollen auf 1934, 1901, 1 871 (G eorgistollen ) ■ind 1 822 m (G loggen -E rbstoU en ). Auf 1 768 m könnte ein neuer Zu­ bau hereingebracht werden. D er M arien stollen lie g t auf 1 940 m und der W etterstoU en auf 2 105 m. Seine Lage ist unbekannt, eben­ so die des G loggenstoUens. D ie s er la g wahrscheinlich am W eg zur Krabeterhütte, dort, wo W a sser austritt (50 m unter dem G eorgi Stollen), aber d e r Hang ist stark überroU t. Außerdem gab es noch zah lreiche andere StoUen. D er F ' u n d g r u b e n s t o l l e n geht nach den saigeren G ra natglim m erschieferschichten nach 315°, ebenso jen er darüber auf 2 061 m, auf dessen g roß er Halde später gekuttet wurde. Darüber folgen 3 kleine Halden und in 2 1'20 m ein Tagverhau. E in Pingen zug führt von da nach dem nach N gerichteten Gangstreichen zu einem StoUen auf 2 146 m m it Hauaresten und zu einem w eiteren auf 2 156 m, der g le ic h fa lls dem Schichtstreichen folgt. D iese beiden StoUen erschlossen die Scharung des N -s tr e i chenden Fundgrubenganges m it einem NO/SW streichenden Gang. Die Scharung ist obertags durch eine große, tric h te rfö rm ig e Pinge kennt­ lich, während die Gänge selbst durch tiefe, grabenförm ige Pingenzüge im fe lsig e n Grund des "Salzbodens", w ie diese F lu r heißt, an­ gedeutet werden. > D e r Pingenzug des Fundgrubenganges steigt bis auf 2 220 m, ü b ersetzt den D echan triegel und zieht, aUmählich undeutlich w er dend, nach Norden. D e r Pingenzug des zweiten Ganges streich t östlich von je nem des Fundgrubenganges anfänglich nach NNO, dann nach N O (4 5 °), wogegen e r w estlich davon w eit unregelm äßiger zu sein scheint, denn e r zieht zunächst nach SW bis auf 2 234 m (alte K a rte ), biegt dann, sich senkend auf 60 tn nach S ab, um dann neuerdings bis auf 2 253 m nach SW (250°) anzusteigen. Im kurzen Stück zwischen d er Scharung und dem P . 2 234 m sieht der Pingenzug w ie ein verbrochener Tagbau aus, während e r weiterhin den anderen Pingenzügen ähnlich ist. Die nach N und nach NO ziehenden Pingen sehen aber aus wie um fangreiche G ra bungen, m it denen man mächtigen Gängen oder Kluftsystem cn nach­ ging, nicht wie verbrochene, bis zu Tage gehende Verhaut1. D er N O -Pingenzug quert den Dechantriegel spitzw in kelig. Kr bildet hier einen 10 bis 15 m breiten und ebenso tiefen Graben, der wegen d ieser Größe eher natürlich ausgewaschen als ausgebaut sein dürrte. T ro tzd em kann e r auf einen uralten Hergbau zurückgehen. Im Graben lie g t in 2 1-96 m die große Halde eines ganz verbrochenen Einbaues, der in die. Grabenrichtung ging, daher kann man schlie -

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(Jen, daß d er Graben dem Ausstreichen eines Ganges bzw. eines K luftsystem s entspricht, das ursprünglich vom T age aus, später stollenm äßig v e rfo lg t wurde. A llerd in gs müßte zwischen beiden B etrieb szeiten ein sehr lan ger Zeitrau m liegen . Die ganz begraste Halde auf 2 196 m besteht aus Schrämklein, das über das Block w erk des Grabens geschüttet und daher jünger ist; sie gehört wahr­ scheinlich dem 16. Jahrhundert an. W e ite r nach NO v e rlie r e n sich die Bergbauspuren im stark rutschenden Steilhang. Eine kleine Halde am Ende des SW -Pingenzuges auf 2 253 m rührt von einem nach N gehenden Einbau her, d er auf einen P a ra l­ lelgang zum Fundgrubengang kurz umging. Auch die in alten Urkunden genannte "S ch w arzb eerzech e” ging auf einem p a ra lle l zum Fundgrubengang streichenden Quarz gang um. D ieser Gang war 16 cm m ächtig und lag nahe dem Glog gens tollen. D er W e t t e r S t o l l e n war 169 m lang, scheint ab er nie in die anderen Baue durchgeschlagen und damit die W etter gelöst zu haben, obwohl e r dazu gedacht w ar. E r war ein Gesenk (od er A u f­ bruch? "Schütt") und 1 749 auch in A rb eit, sollte noch 103 m lang werden, scheint aber nicht m ehr fe r tig geworden zu sein. D er F u n d g r u b e n s t o l l e n erreich te nach 144 m in R ic h ­ tung 315 ° den NS-Fundgrubengang und längte darin 374 m au6. Da­ von wurde auf 300 m d er Gang abgebaut. Im Norden endet die Gang­ ausrichtung ln 2 kurzen, spitzw inkelig zueinander stehenden Schlä gen. In der Gangrichtung stand 1 749 eine schm ale, quarzige Kluft an (taub’ X im östlichen Schlag aber die 16 cm b reite "S ch ifferk lu ft" (Schieferklu ft). O bertags geht der Pingenzug aber noch w e ite r, so daß man m it dem Stollen in e in er örtlichen Verdrückung stecken blieb oder vom Gang überhaupt abgekommen war. Deshalb dürfte der Gang ln d ie se r T ie fe noch u n verritzt anstehen. V ie lle ich t gehört die Schieferkluft schon zum NO,-Gangnetz. Im 245. m der Gangausrichtung setzten die Alten den nach 315° gerichteten Abendschlag an, m it dem sie nach 85 m den "Haupt­ g a n g " erreich ten . (Im Gegensatz dazu sei der andere Gang SW-Gang gena nnt!) D er Abendschlag ist nur verständlich, wenn der SW -Gang nicht gerad lin ig nach NO fortsetzt, sons t hätte man nicht im Tau ben so lange auffahren müssen. Schluß: Die Alten verfolgten den Fundgrubengang bis e r m it dem SW-Gang scharte, folgten dann d ie ­ sem (dem Pingenzug entsprechend) zuerst nach SW, dann nach S und schließlich w ied er nach SW. Um die dadurch entstandenen F iird erschw ierigkeiten zu verrin gern , schlugen s ie den Abondschlag und schnitten m it ihm die lange Schleife ab. Nach dom Pingenzug ist der Gang etwa ßO m abgelenkt. Dies stim m t m it d er Grubenkarte gut überein. Der Pingenzug streich t westlich d er Ablenkung nach 250° und d er SW-Gang fast gleich (248°).

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1749 war der Fundgrubenstollen insgesam t 95C m lang, da- ■ von en tfielen 144 m auf den Fundgrubenstollen, 245 m auf die A u s­ richtung auf dem Fundgrubengang bis zum Abendschlag und 87 m auf diesen, daher w ar die SW -Ausrichtung 476 m lan g! Das F e ld o r t war dabei 666 m vom B ergrücken entfernt und 470 m tie fe r als d ie se r. A m F eld o rt stand ein 8 cm m ächtiger Quarzgang an mit 6' 25 % Schlich, d er 390’ 6 gr/t göldischcs S ilb er enthielt. Nach P E Y R E R war d er Gang aber 16 bis 32 cm m ächtig; w e il d ie se r über­ d ies w ieder in "s e in Streichen" (WO) setzt, empfahl e r , ihn w eiter zu treiben, doch unterblieb dies, w eil.ea an W etter m angelte. 17'5 m vor dem F eld o rt stand 1747 d er Gang 32 cm m ächtig an und hielt 8 375 gr/t göldisches Silb er. Man teufte h ie r 9*5 m ab und stand unten d er Gang 40 cm m ächtig an, davon 8 cm E r z m it 2 187' 5 bis 5 156 gr/t göldisches S ilb er und 32 cm P o c h e rz (k ies durchtränkter S c h iefe r). Das Silb er hielt in 1000 T e lle n 4 '5 T e ile Gold. Ö stlich des Fundgrubenganges dürften die A’lten nur den OWstreichenden Hauptgang bebaut haben. E r dürfte etwas südlicher als d e r SW-Gang m it dem Fundgrubengaiig geschart haben. Die Alten setzten den SW-Gang w estlich des Fundgrubengaug e * gleich dem östlich d ieses Ganges gelegenen OW Hauptgang und nannten daher auch den SW-Gang Hauptgang; dies läßt sich aber nicht m ehr sich er entscheiden, doch sind die M etallgehalte v e r •• schieden und nach dem Pingenzug würde man schließet., daß der N O -Pingenzug die F ortsetzu ng des SW-Ganges s e i. Nimm t man dies an, so w äre zu nennen; der N S-streichende Gang als F j n d g r u b e n g a n g , der NO/SW -streichende als S ü d w e s t g a n g und d er nur östlich des Fundgrubenganges bekannte O W -streicher.de Gang als H a u p t g a n g . M a r ia -, G e o rg i-, G loggen- und Fundgrubenstollen sind nach dem G esteins streichen, also 315° gegen den Hauptgang g e tr ie ­ ben und in d iesem dann OW ausgelängt worden. Nachdem d er Fund­ grubengang e rre ic h t wurde, ve rfo lg te man auch diesen, denn die alte Grubenkarte verzeich n et m eh rere Gesenke unter die Sohle des FundgrubenstoHens und w estlich vom Fundgrubengang baute man den Südwestgang ab. Zur ärarisch en B etrieb szeit gewann man alte E rzrü ck lässe und längte auf dem SW-Gang etwas aus (49*3 m ) . E inige Gehaltsangaben. Den G e o r g i s t o l l e n gew ältigte man auf 760 m; der Haupt gang iBt hier sowohl über sich wie auch bis zum G loggenstollen hin­ ab verhaut. Zwischen G eorg- und FrauenstoUen standen jedoch noch ein ige E rzrü ck lässe an, die man 1 747 abbaute. Cas F eld o rt auf dem SW-Gang längte man damals um 169 m aus, erschloß jedoch keine befriedigende E rz e . D er IG cm m ächtige Gang bestand, in schw ar­ zem Sch iefer aufsetzend, aus Quarz mit eingesprengten Kiesen; eine Stuferzprobe gab 78 gr/t Silb er, eine Pocherzprobe aber 23 % Schlich m it 390 gr/t göldisches Silb er. 1749 war das F eld o rt nur m ehr 51* 5 m vom Gesenk im Fundgrubenstollen entfernt, doch un­

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terblieb vorläu fig ein Durchschlag. Im 12. und 106. m der neuen Auffahrung im SW-Gang teufte man ab: Das e rste Gesenk bis 11 m; unten war d er Gang 32 cm mächtig und stand in P och erz an, doch mußte man einstellen, w e il v ie l W a sser zudrang und im 2. Gesenk schnitt sich d er Gang aus. V or dem F e ld o rt dürfte sich der Gang gegabelt haben, denn man untersuchte 1147 eine a:n rechten Ulm aufgetretene, r.ach 225° streichende, 2 m m ächtige ''zersch m issen e Q uarzkluft". Im G eorgistollen untersuchte man den Hauptgang und den SW-Gang am weitesten. Dabei hielten sie wohl im Streichen r e g e l­ mäßig an, die E rz e waren aber sehr absätzig, denn auf 683 m streich en der Auffahrung waren nur 4 bedeutende E rz m itte l vorhan­ den und zwar 90 bis 200 m voneinander entfernt. Sie hielten jew eils nur 19 bis 29 m an und wurden auch im Einfallen bald unedler. Doch ist es unsicher, ob die K arte, welche W Ö LLN E R vorlag, darin rich ­ tig w ar, denn eine Kartsnbeschreibung aus 1749 nennt w e ite re (v e r ­ brochene) R o ll-L ö c h e r und Schutte (Aufbrüche) am G eorgistollen . D er tie fs te E r b - und G l o g g e n s t o l l e n war 664 m lang und wurde vom Ä r a r um w eitere 13 m ausgelängt, 1747 eingestellt, da am V orort nur ein taubes Gefährt anst&nd, der Gang nicht in die T ie fe setzte und böse V 'etter vorhanden waren D ie Gesamtlänge der am Haupt- und am SW-Gang ausgerich­ teten und teilw eise abgebauten Gangfläche mag 920 m betragen ha b e i. Davon erschlossen die Alten 683 m, das Ä ra r 169 m, 52 m war das Gesenk im Fundgrubenstollen vom G e o rg i-V o ro rt entfernt und 17'5 m vom Fundgrubenstollen-Vorort; 444 ra entfielen auf den Hauptgang und 47C m auf den SW-Gang. Die tiefsten Tagverhaue dürften auf 2 000 m gelegen gewesen sein. D er höchste Punkt des Pingenzuges des SW -Ganges lag 2 253m hoch, d er G loggenstollen 1822 m: die fast saiger stehenden Gänge kennt man daher 430 m im Verflachen in der größten und 180 m in der kleinsten Höhe. Oie Größe der ganzen Gangfläche mißt daher e t ­ wa 280 000 qm. Auf dem ebenfalls fast sa ig er stehenden Fundgrubengang ist die erschlossene und teilw eise abgebaute Gangfläche 200 m lang und 230 m hoch, die Fläche beträgt daher 46 000 qm. Nächst den Gängen ist die Schieferung des G lim m ersch iefers verw orren und biegen sie stellenw eise p a ra lle l zum Gang um, in ein iger Entfernung stellt sich jedoch aUenthalben das norm ale S tre i­ chen und Fallen w ieder ein. Dies sieht man schön im Tagverliau am Fundgrubengang und am SW-Gang. Eine besonders kräftige Faltung des G lim m e rs c h ie fe rs ist am SO-Ende der großen Finge zu sehen, die am N O -Tru m des SW-Ganges lie g t. Im etwa 2 m weiten Tag verhau auf dem Fundgrubengang ließen die Alten einen tauben Gangt t i l stehen; e r besteht aus G lim m ersch iefer mit Adern und Mugoln aus Quarz, d er am Westulm eine 12 cm mächtige Lage bildet, G lim m ersch ieferbrocken umschließend. Auch auf den ilaldon ist

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Quarz die Hauptgangart, manchmal besteht e r aus dicht gedrängten Stengeln oder ist zuckerkörnig; kleine Drusen sind recht selten. M it ihm zusammen kommt etwas Braunspat (A n k e rit)v o r . E isenkies , A skies, B leiglan z, Zinkblende und ein Antimonspießglanz sind die Sulfide. Gehaltstabellon e in e r amtlichen Bemusterung auf Seite 27,2a, 29. Es folgen E rörterun gen über Leistung und Bauwürdigkeit. K ein e is e rn e r Hut, daher könne auch keine Anreicherung durch Zem entation vorhanden sein. W Ö L L N E R F r . Nachrichten über den vorm aligen Gold- und S ilb e r ­ bergbau in Oberkärnten. Kärntn. Zt. 1828, 8 8 - 188. Von den Fuggern 1646 noch betrieben, dann aufgelassen, 1744 b e re its ganz v e rfa lle n . 1744 gew ältigte man den G e o r g i - = H a u p t s t o l l e n und den 70 m höher liegenden M arienstollen, räumte die Zechen aus. Der G eorgisto llen w ar bis zum F eld o rt 755 m lang, dort ist der Gang taub gefunden worden. D er Gang streich t OW, gab bald 8 cm m ächtig etwas K ie s , war 1749 16 cm m ächtig, m it K ie s und eingesprengten B leie rze n ; gab 23 % Schlich m it 390" 6 gr/t göldisch A g . Man hatte bis 1749 169 m neu vorgetrieb en , aber nur arm e Pochgänge g e tr o f­ fen und ste llte ihn ein. 1748 teufte man unter einem Verhau über G eorgisoh le unter diese ab, doch lohnten auch hier die E rz e die Kosten nicht. Den M a r i e n s t o l l e n trieb man um 48 m vor: 19 m ab a l­ tem V o ro rt war das L a g e r 7' 6 m mächtig, zertrü m m erte sich aber bald. Das linke südliche Trum führte Quarz, ging in tauben Schie­ fe r über; 1749 v erla ssen . Das rechte Trum hielt mächtigen Quarz, sollte 34 in aufgefahren werden, um durch die Fundgrube bekannte E rz m itte l zu unterfahren. D er 135 m über G eorgistollen liegende F u n d g r u b e n s t o l ­ l e n wurde ebenfalls gew ältigt. E r stand 144 m in taubem Gestein, e rre ic h te dort einen NS-Gang, in dem man 190 m auffuhr und e in i­ ge E rz m itte l verhaute. Man schlug dann nach W, dem Hauptlager des G eorgistoU ens zu, e rre ic h te es im 86. m und längte darin aus. D er FundgrubenstoUen war 760 m lang, 1747 gew ältigt, das V orort taub befunden worden, doch fanden sich nach einigen M etern 32 cm mächtige, edle E rz e m it 937‘ 5 gr/t Ag. Man teufte h ier a b ( l l ' 5 m) und rich tete einen Abbau v o r. Inzwischen trieb man das F eld ort um 53 m w e ite r und stand im Juni 1749 in 7 cm m arkasitischem Quarz mit A g - E r z (6 ' 2 % Schlich m it 2 177" 5 gr/t A g), doch s te ll­ te man das O rt nach 1749 ein, da es zu schmal war; im Gesenk ward d er Gang unedler; es saß v ie l W asser zu, so daß man es 1750 e in stellte. Man untersuchte dann das bessere Trum des Ganges im M arien stollen, erhaute auch hier nur arm e E rz e , ging daraufhin unter die Sohle des FundgrubenBtollens unter dem 3. Verhau, räum­ te eine H olle, um W etter zu lösen und stellte 1751 den ganzen Hau ein, da man keine bauwürdigen M ittel gefunden hatte.

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- 29 D er W e t t e r s t o l l e n lag 105 m über dem Fundgrubenstol­ len. Um die W etter zu lösen, fehlten 1749 noch 72 ra; man trie b ihn um 4ß m w eiter, doch scheint e r nie gelöch ert zu haben. D er G l o g g e n 8 t o l l e n wurde eb en falls 1749 gew ältjgt, man fand dass d er Gang verhaut war, trieb, einige M e te r v o r und a tell te auch diesen Stollen w ied er ein. 1749 erbaute man die "p rach tvolle Schm elzhütte" in der Teuchl, s ie wurde aber nie ganz »uagebaut und "steht in unnützer H e rrlic h k e it noch heute zu T a g ". 4er D er Hauptgang Dechant ist auf 884 m v e rfo lg t worden und streich t recht regelm äßig durch, doch waren die E rz m ittel sehr absätzig und standen 95 bis 190 m voneinander ab, hielten streichend nur 19 bis 27 m an und verarm ten auch im E infallen sehr rasch , Doch ging man um 1747 - 1751 nicht sparsam vor, v e rze tte lte v ie l Geld für stabile Gebäude, wo einstw eilen Bretterhütten genügt hät ten und öffnete zu sprunghaft und zu wenig nachhaltig zu v ie le S tol­ len. R O C H A TA C. Die alten Bergbaue auf E aelm etall in Oberkärnten. J b .g e o l.R .A . 1878, 28, 2. H . , S. 319-324. Nennt alte Baue u .a. an d e r Schwarzbeer zeche, an d er W egsche ide gegen St. C hristoff, in d er Ochsenalm ai. d e r großen Blöße (F ratten ), sonnseits beim Ahorn, in Weißenbach und im Siebeneich. W e ite r bringt e r Einzelheiten über die Gewältigung der De chanter Baue ab 1744, fast w örtlich nach W Ö LLN E R . 2 .) Eigene Beobachtungen (1955 - 1956): Auf der Halde eines großen, verm utlich des E rb - oder G loggen ( - G locken)-Stollens steht die Genossenschafts-Almhütte , bei C A N A V A L = Krabeterhütte. Das Stollenwasser dient als Brunnen. G leich darüber beginnt die große Halde eines höher liegenden S tol­ lens m it deutlichen Hausruinen (siehe Skizze 1). Nach dem Höhen­ m esser lie g t d ieser Stollen 1 840 m hoch. Auf d er Halde fast nur G lim m e r s c h ie fe r. Etwa gleich hoch und 33 m nordwestlich lie g t ein w e ite rer Stollen, NNW der Kornerhütte, die 1845 m hoch liegt. E in er von bei­ den dürfte d er G eorgistoU en gewesen sein. Auf seiner Halde sieht eine Hausruine 1 0 x 4 m und auf der freien Fläche zur (je tzt v e r fa l­ lenen, alten) Kornerhütte die Ruinen von 4 aneinander gebauten Berghäusern, 8 x 5 4 - 6 x 5 + 8 x 5 m messend und kurz davor die Ru inen eines großen Berghauses 8x11 m, unmittelbar neben einem T agv«rh au. Auf dem Almboden fiach ansteigend, gelangt man nach sumpfigen Stellen zu prächtigen I'issch lifren und bald darnach zur großen Halde des F u n d g r u be ns t o 1l e n s . An ihrem Fuß führt d er Steig durch die M au erreste eines 8 x 12 m großen Hauses ,

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Dh Baue und Erzgänge in
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1780 war auch d er P h illippiatollen verbrochen (P E Y R E R ), E r fuhr, nachdem e r längs verschied ener K lüfte vorgetrieb en war , den ilauptgang ed el an (305/N 70°), so daß d ie se r dort in der F irs te v e r ­ haut werden konnte und die Fahrten (und Abbaue!) bis in die Johanni­ sohle hinauf führten. Durch Aufbrüche konnte man auch zu Tage g e ­ langen und auch in den Mariaverkündigungsausgang. 1749 stand der Ilauptgang am F eld o rt des PhiUippistoUens 1/2 Schuh - 16 cm m äch­ tig an, w ied er die gleichen M in erale wie am Johannisvorort führend, so daß man 1780 begann, hier w eiterzutreiben. F a lls die allen K a r ­ ten vollständig sind, hat man den Phillip p istollen 250 m streichend im Hauptgang aufgefahren, eine für diese subvülkanischen Gänge sehr beträchtliche Erstreckung. Am O stflügel des Hauptganges war d ie se r in d er P h illippisohle 56 cm m ächtig und auf 15" 8 m bauwürdig. Auch der Stollen S fährt querschlägig auf den Hauptgang zu. E r müßte ihn schon e rre ic h t haben, vieU eicht war e r dort unbauwür­ dig, so daß man nicht streichend auslängte oder e r wurde durch den tie fe re n PhiU ippistollen abgelöBt. A b er auch auf diesem fuhr man nicht w eit nach SO aus; auch daraus kann man schließen, daß der Hauptgang h ier im SO nicht sehr edel war. Angaben aus dem Schrifttum: ROHRER, Probejournal, N r. 494, Seite 17: Quarz m it G lim m ersch iefer, PbS S ilb e rerz. In 100 Pfund 11 1/4 Pfund trockener Schlich, d ie se r enthält in 100 Pfund 3 Quintel Gold, 0 ‘ 5 % Pb. B. C arolusstollen - Ripdschacher Kam m er 1 .) Angaben des Schrifttums: C A N A V A L R. Die E rzvorkom m en im Plattach und auf der A ssam -A lm bei G reifenburg in Kärnten und die sie begleitenden Porphyrgesteine. J b .g e o l.R .A . 45, 1895, 103-124 (109). D ie alten Baue nördlich der "R ötschacher -K a m m er" gingen wahrscheinlich auf der westlichen Fortsetzung der Gänge vom P la t­ tach bzw. der Assam alm um. N äheres unbekannt. 2 .) Eigene Beobachtungen im August 1958: Von der Schnitzerhütte aus zu e rfra g en als "Knappenloch" im gegenüber liegenden steilen Fichtenwald. Der Stollen lie g t 1 705 bis 1 710 m (b arom etrisch) hoch. Von der Haldenebene kann man zur Hu­ bertushütte (Alpengasthof ober der Schnitzerhütte) zwischen den Bäu­ men durchvisieren, R = 343?. D ie lialdenebene is t 15 m b reit, die M au errcsle des Berghau­ ses m essen 4 x 9 m, die Mundlochpinge zieht in Richtung 140°. Die Halde besteht aus e in er Feinhalde (- Kutthalde), im Westen aber aus ein er richtigen Vortriebshalde mit großen E rzblöcken. Diese zeigen E isen kies mit Jileiplanz, B ergkristailrasen neben Quarzknauer, d er-

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C a r ig s t ü c k m i t B e r g k r i s t a l l r a s e n , M a r i a - V o r k ü m l ig u n g s s t o . U e n

4. T a g vo rh a u , zieh t vom M a r ia - V e kü n d igu n gsstollen a u fw ä rts.

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P orph yritgang in G n eis, Dünnschliff, Übersichtsaufnahme. Das braune GeBtcinsgl&fl erscheint dunkel.

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H o c h t r i a te n

Siehe D r a ß n i t z ! F e rn e r:

Hochtrieten, NordfuC Eigene Beobachtungen: Auf dem aus dem Schutt des Nordfußes aufragenden F elsköpfeln eine 5 bis 6 m lange Spalte, die im Norden etwa 1*5 m breit ist und nach Süden bis auf 0* 4 m ausdünnt'. Die Sohle der Spalte (Tagverhau?) ist mit faustgroßem Schutt bedeckt: Gangbrekzie mit Bergkristallrasen verkittet. Die Spalte streicht 70° und steht saiger. Vor der Spalte liegt eine Hal­ de, die schon vom Weg zum Zweiseetörl auffällt.

Hühnerbichl

Alte Baue, Fortsetzung der Plattachbaue, siehe diese!

Irschen (siehe auch Glanzergraben!)

Angaben des Schrifttums: CANAVAL R. Zur Kenntnis der Goldvorkommen von Lengholz und Siflitz ln Kärnten. Car. II, 90, 1900, 161 - 176, 210-223 (220). " Die Gruben im Prechelbach (Prechelgraben) und Wunerberg (Wenneberg) bei Irschen dürften als Schurfbaue anzusprechen sein. " Der Bau im Mödrizbach: Mödritschgraben. Irschen gab 1591 Frohnerze nach Obervellach und 15H2 BleMuff. CANAVAL K. Zur Kenntnis der Erzvorkommen in der Umgebung von Irschen und Zwickenberg usw. Jb.nalhist. Ldmus.Kärnten; 25, 1899, 97 - 157 (154). In der SW Fortsetzung des Schwarzwald-Ganges. Die recht beträchtlichen Halden bestehen ausschließlich aus Granat-Glimmer-

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Qoldbmrgbmu Fundkofel.

O

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Fund*

Nach einer K arte 11000 verkleinert auf 13300 Vorlage Im Archiv der Qeologlachen Bundesanstalt. ABaumannatollen

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schiefer mit Gangbruchstücken und fein eingesprengtem Eisen­ kies. Erinnert an die Plattachgänge. Es sollen bleiische E rze gebaut worden sein. 1591 625 gr/t Ag in Kernschlich und 312gr/t in Plachenschlich. Gangfüllung, daher ähnlich wie Micheltal. Die Lage der Gruben, die Gangfüllung und das zersetzte Erstarrungsgestein lassen vermuten, daß zwischen Irschen und Schwarzwald ähnliche Beziehungen bestehen, wie zwischen Plattach und Assamalm: Gänge, die z .T . von Gesteinsmagma, z. T. hydrothermal gefüllt wurden und zwar Irschen = Plattach und Schwarzwald = Assamalm. In der Assamalm ist der Porphyrit nur bis zu einer gewissen Höhe aufgestiegen, Rest mit Quarz ge­ füllt, hier Schwarzwald nahe dem Scharnik-Rotwieland mit P o r­ phyrit und Irschen rein hydrothermal. Zwischen Irschen und Schwarzwald nur Schutt und Moränen. CANAVAL R. Notizen über die Edelmetallbergbaue des Drau- und Gitschtales. Car II, 80, 1890, 209-214 (212). Bei Irschen sieht man alte Halden mitten im Dorf; etwas südlich davon liegt die große Halde eines Unterbaustollens. Sie bestehen aus Granatglimmerschiefer, wie solcher auch im Ge­ hänge ansteht. Keine Spuren von Erzen. BECK H. Aufnahmsbericht usw. Verh. geol. B. A. 1939, 31 - 33. Südlich von Irschen liegen noch im Kristallinbereich in­ nerhalb der Terrasse Schürfe auf Kiese. Am Fuße des Berghan­ ges, westlich von Rittersdorf liegt im grauen Muschelkalk ein Schürf auf Blei und Zink. Darüber liegen schwarze M ergel und rauhbankige Kalke, die wohl zum Muschelkalk gehören. ROHRER A. Berichte über die der Gewerkschaft Carinthia gewid­ mete Bergwerk-Objekte. Mitgeteilt 1938 v. H. Rohrer (A rch iv Min. Inst. Leoben). Es fehlen alle alten Nachrichten, doch läßt die regelm ä­ ßige Anlage der Stollen auf einen lange Zeit währenden Bergbau schließen. Außer einigen Einbauen am Hang hinter den Dörfern I r ­ schen und Rittersberg sind 2 lange Unterbaustollen bekannt, von denen einer unter den Kellern der Häuser in Irschen durchgeht. Die Halden bestehen aus brandigen Glimmerschiefern, Erze sind nicht zu finden. Ich habe hier keine Bergbauc mehr auffinden oder e rfra ­ gen können. Doch soll man beim 15au des Gemeindehauses auf einen darunter durchziehenden Stollen gestoßen sein; deshalb sei die Gründung des Hauses sehr teuer gewesen.

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Kienbergerkar

(Penker Gemeindealm)

Eigene Beobachtungen (1955): Von der Penker Gemeindealm führt ein mäßig ansteigender Steig über P. 2 207 m zur Dechantalm. Gleich hinter der Gemein­ dealm quert e r einen Bachriß, dessen Schutt auffallend reich ist an Kiesstücken. Außerdem, finden sich darin sehr auffallende Blökke eines Ankeritmarmors, wie er in dieser Gebirgsgruppe sonst noch nirgend gefunden werden konnte. Das Gestein muß ganz wenig über dem Steig anstehen, denn dort sind die Lesestücke sehr ge­ häuft, doch konnte ich es nicht anstehend finden. Es ist möglich, daß er einem Marmor angehört, der durch die Vererzung in Ankerit umgesetzt wurde und dann etwa gleichzusetzen wäre der AnkeritEisenspatvererzung in der Raggaalm. Vereinzelt kommen im Bach­ schutt auch große Blöcke von Tonalitporphyrit vor. Bald hinter diesem Bachriß zweigt vom Steig in die Dechant nach rechts, also SW ein typisches Erzsträßlein ab, das zwar v o ll­ kommen begrast, aber sonst noch prächtig erhalten ist. Folgt man ihm, so kommt man auf 2 055 m (die Penker Gemeindealm liegt auf 1 991 m) zu einer Berghausruine, die anscheinend 2 Räume um­ faßte; einen 7x12 m, den anderen 7 x 6 m. Das Erzsträßlein führt in das Kienbergerkar hinauf. Man quert den eingangs erwähnten Bachriß und hat dann vor sich mächtige Halden, die zum Fuß der Schrofen hinaufreichen. Aufwärtssteigend kommt man auf 2 220 m (barometrisch) zu einem Kutt(=Scheide; )platz an einem Wandfuß. Auf der Scheidehalde trifft man reichlich schöne E rze und zwar Magnetkies, Eisenkies, Cukies, Zinkblende (verhältnismäßig reich­ lich) und Bleiglanz. A . ) Südwestlicher Gangzug: Rechts führt eine steile Rinne ins Geschröf hinauf; sie scheint einer erzführenden Kluft anzuge­ hören, denn das Gestein beiderseits führt dicke Brauneisenschwar­ ten nach verwitterten Kiesen. In ihr gelangt man zunächst zu einem verbrochenen Schürfstollen und auf 2 250 m zu einem mächtigen, torähnlichen Tagverhau, der hinten gesenkartig in den Berg führt. Das Tor ist 6'5 m breit und etwa 5 m hoch. Mittig stand bei m ei­ nem Besuch am 23. 7. 1955 ein dicker Eiswulst, der sich bis ins Tiefste hinab zog. Siehe Skizze 1! Am Tag steht eine Schwarte aus Ilangschutt, der durch Brauneisen verkittet ist und den die Alten unabgebaut stehen ließen. 10 m SW befindet sich ein weiteres, mit Eis gefülltes Ge­ senk, etwa 8 m tief. Es scheint mit dem vorigen zu e i n e m g ro ­ ßen Tagverhicb gehört zu haben und der trennende Fels dazwischen nur abgesessen zu sein und den Verhau geschlossen zu haben, da darüber 2 m breit der Fein durchwegs locker, eingerissen und

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nachgesessen aussioht. Von hier nach rechts unten folgt dann fester Fels. Der nächste Bau ist 17'5 m vom Ende des 2. nach li * 245° entfernt und folgt einem Blatt 70°/90°; er sieht wieder ähnlich aus, ist aber weniger hoch. Der Gang schneidet das Ge­ steinsstreichen unter einem sehr spitzen Winkel: Das Gestein streicht nach 66°/S 60°, der Gang am selben Ort 73°/S 75°. Da­ durch entstehen schmale abziehende Gesteinsschwarten, fast schwertähnlich. Der Gang läßt sich ein gutes Stück weiter nach SW verfolgen, ist mehrfach beschürft worden, ohne daß sich hier Abbaue hatten auftun können. An seinem Südende geht der Gang in eine mächtige Milchquarzmasse über, die Brauneisenbutzen umschließt, bis 1 m mächtig wird und stumpf endet; siehe Skizze 2. Die Vererzung bildet eine auch schon in der Karte 1:50000 gut ausscheidbaren SW-NO streichende Gangzone, die nach NW einfällt. Sie hat etwa dieselbe Richtung wie ein T e il der Dechanter Erzgänge. Siehe Kartenbeilage! B . ) Nordwestlicher Gangzug: Vom Ende des eben beschrie­ benen Erzzuges sieht man am Felsrücken, der vom Dechant (2 609 m) nach NO zur Gemeindealm zieht, nordwestlich gegen­ über weitere Halden, wie es in Skizze 3 dargestellt ist. Der größ­ te T eil dieser alten Baue liegt auf der SO-Seite des Felsriegels, einige aber auch jenseits. In einem deutlich ausgeprägten Sattel (siehe Skizze 3 ) zieht die steil, teilweise saiger einfallende Gangkluft durch und grenzt eine schmale Scholle aus weißem, stark stauchgefälteltem Quarzit von flacher liegenden, hangenden und liegenden Granatglimmerschiefern mit einzelnen Hornblendegarben ab. Dabei sind die Gesteine an der Kluft deutlich geschleppt (siehe auch Abb. 5). Östlich folgen dann einige Halden mit Berghausruinen und einem langen Schneekragen (siehe Abb. 4), der zu einem offenen Einbau auf dem hier saiger stehendem Gang führt. In der Scharte streicht der Gang 66° und fällt 75° nach SO, beim offenen Stollen streicht er nach 70° und steht saiger. Der 0' 7 bis 1 m mächtige Gang ist hier durch einen Tagverhau, durch eine darunter eingetriebene Strecke mit abgehendem, aber nicht fahrbarem Gesenk erschlos­ sen und dadurch in 7 bis 8 m Höhe prächtig beobachtbar (Skizze 5). Das westliche Blatt ist wie mit einem Messer geschnitten scharf und enthält Harnischstreifen die mit 73° nach Osten ein­ fallen. Nördlich des Sattels setzt der Pingenzug w eiter fort, bis e r durch einen G robblock strom abgoscimitlen w ird. Knapp n örd­ lich des G ebirgsrü ck ens liegt ein Haufen aus K rzklein, d arü ber ein Schürf und ein eben er (K u tt-)P la tz 5 x 4 m. 21 m liegend unter den offenen Stollen ist ein k ie sig e r

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Penker Gemeindealm,Esenalm, Bärenkogef,Kienbergerkar.

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Ausbiß vorhanden, der zum Abfluß des Kares hinabzielit; er stellt die zweite ebenfalls vererzte Grenzlinie des eingeschuppten Quar­ zites dar ( s. Skizze 4 ). Der Ausbiß führt 2 - 3 in dicke Limonitbrekzie, wiederum mit einer darüber liegenden Gangquarzschwarte. C .) Mikroskopisch: Dünnschliff 4 10, 411, 412: Gneis mit großen, gefüllten Plagioklasen enthält Büschel aus Leuchtenbergit, Trem olitfilz und Titanit um Rutil. Die Plagioklase sind randlich fein mit Erz bestäubt. Chlorit nach Biotitfilz und Sagenitbüschel, Das Erz verdrängt den Feldspat. Ankeritgrund ist dicht durchsetzt von Magnetkieskörnchen; große Granaten werden weitgehend chloritisiert. Quarz erscheint zugeführt neben dunkelgrünem Biotit. In einem vererzten Amphibolit schwimmen große Stengel aus dunkelgrüner Hornblende in Magnetkies, der sie auch an Rissen verdrängt. Die Hornblende ist teilweise stark blaustichig. Die Quarze sind ungemein stark undu­ lös und von dicken Mörtelkränzen umgeben. Anschliffe 1647 - 1650: Pyritpflaster, das Silikate um­ schließt, ist tektonisch schwach zerdrückt und wird entlang R is­ sen von Magnetkies durchsetzt und mäßig stark verdrängt. Im Magnetkies etwas Zinkblende; wenig Rutil. Ab und zu etwas Cukies und Bleiglanz. Örtlich viel Ankerit. Anschliffe 1640 - 1646: Magnetkies ist mäßig stark ange­ wittert und umschließt reichlich Cukies und Zinkblende. Diese ent­ hält einige Cu- und Magnetkiestropfen und Bleiglanzflitter. Große Rutilbüschel graphisch in Magnetkies eingewachsen., wahrschein­ lich aus der Umsetzung von Ilmenit entstanden: Der Ilmenit wird von der Vererzung umgebaut, sein Eisenanteil gibt FeS und der Titananteil den Rutil! Cukies enthält ZnS-Entmischungskörperchen. Spur Cuindig und Limonit. Silikate werden vom Kies stark v e r­ drängt. Pyrit 4» Markasit aus Magnetkies. Große Rutile liegen oft mitten in Magnetkies, Zinkblende oder Cukies, umgeben sich te il­ weise mit Titanit> in dem Anatashaufen aufgesproßen. Graphitbutzen.

Knappenstube

1. ) Angaben des Schrifttums: CANAVAL R. Altersverschiedenheiten bei Mineralien der Kioslager. Zt. prakt.Ceol. 18, 1910, 181 - 208. Am Westhang des Scliarnik. An eigenartig veränderte llornblendeschiefer gebunden. Pyrit, Magnetkies, Askies, Bleiglanz, Zinkblende und Freigold. Die göldischen Askiese scheinen mit einer Störung zusammenzuhüngen, die daw Lager spitzwinkelig schneidet. Neu gebildeter CUaukophan.

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Kienbergerkar, nordwestlicher Gang.

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Kienbergerkar-Penker Gemeindealm.

Skizze 1. Torartiger Tagverhau. Ansicht der östlichen Innenwand.

Skizze 2ßangende.

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Skizze 3. NW-Ucher Erz gang.Ansicht vom Ende des südlichen Ganges.

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CANAVAL K, Zur Kenntnis der Erzvorkommen des Lamnitz- und Wellathales in Kärnten. Car II, 88, 1898, 183 - 200 (S.20 d.Sonderdr.) Im Tobigraben. Schrifttum: IlEKING C. Das Gold in den Tauern. Südafrik. Wochenschrift, Nr. 187, 288 v. 31. 3. 1898 (nur kurz erwähnt, daß 5 m mächtige Lagerstätte erschlossen). MAY DE MADIIS. Ost. Zt. Bg. Hw. 1898, 500. Bauwürdig waren 1614 nur Erze mit 470 gr/t Ag oder 78 gr Au/t. SCHÖPPE W. Die Schwefelkies Versorgung Österreichs. Unveröff. Schrift, 5 Seiten, 6.10.1945. Archiv Min. Inst. Leoben. 5 km von und 700 m über Oberdrauburg. 40 000 t Kies mit 45 % S, 1 % Cu, 1 % Zn, (♦ Spuren As) sind als sichtbares und wahrscheinliches E rz erschlössen. Ausbisse auf 5 km bekannt, früher auf Cu gebaut. 600 m Bauhöhe über und 200 m unter Haupt­ stollen. Nötig ist Seilbahn 5 km nach Irschen (kostet 120 000. - bis 150 000, - Schilling). STERNER-RA1NER L. Bericht über den Schwefelkiesbergbau Knap­ penstube. Mit Kartenskizze, Grubenkarte. Archiv Min. Inst. Leoben. Im Tobigraben eine Kette von Kieslinsen, die O-W streichen und 55° N fallen. Von der Wenneberger-Alm entlang des Stubenba­ ches absteigend, trifft man mehrere alte Baue auf 1 500 - 1 400 m Seehöhe. Carinthia schlug neue Stoilen darüber an: den Franz-Xaverstoilen; er traf nur die tiefsten Abbaue der Alten und Unterbau verkreuzt den Gang 4mal: im Nordschlag I, 1 m mächtig, im Nord­ schlag II 80 cm mächtig, Nordschlag III 40 cm mächtig und Nordachlag IV 6 m mächtig, davon 2*20 m Derberz. Lagerstätte wurde nur durchfahren, aber nicht streichend ausgerichtet. I nach II = = 75 m, II nach IV = 90 m, die Lagerstätte setzt aber von I nach Westen und von IV nach Osten fort. Unterbaustollen unterteuft alte Baue um 32 m; wie Erz im Fallen weiter anhielt ist nicht bekannt. Hinweis: Ausbiß im Saubachgraben (Strieden) 1*4 km westlich und 100 m tiefer als der Knappenstuben-Unterbau. Eisenkies f Magnetkies mit etwas Cu. E r z ­ aufschluß: Bisher 165 m streichend und Unterbau bringt flache Teufe von 45 m = sichtbares Erz von 39 200 t; (100 + 80 + 40 + 200) : 4 = = 1* 1 m mächtig. Somit wahrscheinliches Erz bis zur Talsohle 304 920 t. Mögliches Erz nicht errechenbar. Weäer: Arbeiten, Was­ serkraft, Kosten. Grund gehört Fürst Porzia. HERING C. A. Die Golderz-Vorkommen in der Umgebung von Zwikkenberg bei Oberdrauburg in Kärnten. Südafrik. Wochenschrift 2.li. 1899, Nr. 348. Ruinen von 4 zu einer Batterie vereinigten Schachtöfen, da­ her Erz hier verschmolzen, aber Kiese zurückgelassen. Gibt dann weitläufig die Auffahrungen, wie CANAVAL.

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CANAVAL R. Zur Kenntnis der Erzvorkommen in der Umgebung von Irschen und Zwickenberg usw. Jb.nathist.Ldmus.Kärnten 45, 1899, 97 - 157 (127- 151). Knappenbachl kommt von Rabon herab, wird auf 1 300 m vom alten Erzweg gequert; hier Stollen der Knappenstube. Zum Knappenbach liegt N der Neblitschbach; zwischen beiden Bächen oben das Rannach und die Striedener Wiesen (Rannach alter Name für diese Gruben!). A lter Stollen knapp am Weg auf Felsrippe zwischen Knap­ penbachl und S Bachriß, Halde war sehr groß, aber abgetragen bis auf 2 000 cbm. Auf ihrem ebenen Platz Ruinen eines Schwefel­ ofens, Schlacken, 5 Amboßsteine. Mundloch durch Halde eines 7 m höher liegenden Stollens verdeckt. Dieser ist der Franz-XaverstoUen (geschrämt, nachgeschossen). Darüber ein verbroche­ ner Stollen und 2 verbrochene Tagverhaue. Der untere in 45 0 nach 345° fallenden Glimmerschiefern mit gewundenen, linsigen Lagen von Eisenkies, Magnetkies mit dünnen Bleiglanzschmitzen. Die Kieslagen sind zusammen 15 - 20 cm mächtig. Übertags folgt Amphibolit, dann 75 cm Erzm ittel (Gemenge von Kies + Zinkblen­ de), dann wieder Amphibolit und schließlich lagert Gran*tglimmerschiefer darüber. 4 m über unterem Tagverhau und 74 m über Haldenebene liegt der obere Tagverhau, hängt wahrscheinlich mit einer gro­ ßen verbrochenen Zeche zusammen. Hegend vom Amphibolit steht hier 15 cm derber Eisenkies an. Die alten Halden sind reich an Kiesen (Gehaltsangaben Seite 129, 130). Franz-Xaverstollen führte in alte Zechen und blieb darin stecken. In diesem fand man Erze mit 7 To Schlich , darin 0' 75 % Cu, 18" 64 % Pb, 354 gr/t Silber; eine andere gab 16 % Schlich mit 0' 05 % Cu, 45 % Pb, 1 554 gr/t Ag: daher früher wahrscheinlich solche Erze auf Silber gebaut und Kies blieb ste­ hen oder auf der Halde. Unterbaustollen 50 m unter Franz-XaverStollen. Stollen kam ins Liegende und quert mit Hangendschlägen die Lagerstätte. Bisher (1899) E rz 200 m durch Querschläge streichend nachge­ wiesen. Westlichste Anquerung im ersten Nordschlag durchfuhr stark gefaltete Glimmerschiefer (= L gd .), dann Graphitschiefer und 1'5 m mächtigen grauen Glimmerschiefer der von dünnen B lei­ glanz und Kiese führenden Schnitzchen durchzogen ist; 19' 4 "o Schlich mit 10' 10 % Pb, 500 gr/t Ag. Das Kieslager selbst ist 1 m mächtig, davon 40 cm derber Eisenkies und G0 cm fast derbe Hangendbank (71'4 % Schlich). Das Hangende bilden Granatglimmerschiefer, der Quarzlinsen mit Ankerit am Ilangemlblatt führl. ■ Am westlichen Strcckenulm erschloß man eine saigere NS-Kluft mit grobspäligem, weißem Kalkspat, bräunet' Zinkblende und grobblättrigem lileiglanz. Sie verquert das Kieslager und ist ein Stück im liegenden Glimmerschiefer verfolgbar gewesen (kein Vorwurf!).

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2. Anquerung im 2. Nordschlag, 105 m östlich von der ersten. Wieder Graphitschiefer unter Glimmerschiefer, dann grauer Serizitliegendschiefer (2 m), 1 m Derbkies, 5 m grauer Serizitschiefer, 0" 2 Derbkies, darauf Amphibolit und schließlich normaler Granatglimmerschiefer. Gehalte S. 132 - 135. 3. Anquerung 50 m östlich der 2. und hat das E rz mrch nicht durchfahren. Die 4. Anquerung ( 50 m östlich der 3. (durch­ fuhr Graphitschiefer und 3 Kiesmittel aus Magnet- und Eisenkies, 70, 30 und 135 cm mächtig. Sie fallen mit 55° nach 345°. Amphi­ bolit liegt dazwischen und darüber. Von der 2. Querung wurde zum Franz-Xaverstollen auf­ gebrochen (S. 136) und durchfuhr wieder ein Erzm ittel, das bis 1* 2 m anschwoll und sich dabei flach legte; _ini 18. m traf tnan ein 2. Erzm ittel (bis 40 cm). Im 40. m überbrach man ein Blatt. Askies fehlte hier, daher auch fast kein Gold enthalten. Alte Verhaue reichen unter den Franz-Xaverstollen. Des­ halb ein 2. Stollen von der Ebene der großen Halde eingetrieben, traf im 14. m das Hangendblatt des Kieslagers, das 47® nach 352° einfiel; im 20. m verquerte man das 55 cm mächtige K ies­ lager und schlug im 26. m in die alte Zeche. Diese hat 40 m streichend das 1 m mächtige Kieslager bis 2 m unter die Stollen­ sohle verhaut. Am Ostrand der Zeche 2 Sprünge: ein 15° strei­ chender, 70° W fallender Querschlag und ein OW-streichender 74° N fallender, streichender Sprung. Der erste verschiebt das östliche Lagertrum um 5 m in die Firste, der letztere das nörd­ liche Trum auch um 5 m in die Sohle. Im 52. m überfuhr man dieses und schlug im 55. m in eine alte geschrämte Strecke nach einer Lettenkluft (60°/N 75°). Als man sie verfolgte, stieß man um den 90. m auf alte Verhaue; sie entsprechen den Verhauen ab 35. m des alten Franz-Xaverstollens, die auf einen Bleiglanz führenden Gang umgingen. Daher ist außer dem Kieslager noch ein Erzgang vorhanden, cter das Lager durchsetzt und mit ihm durch die beiden Sprünge verworfen wird! Altester Bau nur auf diesem Gang (?). Im grauen, kiesführenden Glimmerschiefer ist neben P y­ rit auch etwas Cukies, Bleiglanz und Zinkblende vorhanden. Pyrit umschließt Biotit, ist daher jünger als dieser und älter als die anderen Sulfide. Pyrit ist mechanisch verformt, sein Grieß wird von Askies umwachsen und teilweise verdrängt. Plagioklas ist gefüllter (S. 146) u. saurer Oligoklas. S. 156 Zusammenfassung: Eigenartig veränderte llornblendeschiefer. Neben den Sulfiden treten im Erzlager auf: Quarz, Albit, Labrador, Muskowit, Biotit, Augit, Zoisit, Titanit, i ’ romolit, liutil, Ankerit, Kalkspat. Der Biotit ist z. T. chloritisier!. Im Hangenden Amphibolit mit blaugriiner Hornblende f Glaukophan. Durchsetzender Gang enthält Quarz, Plagioklas, Turmalin, Zoisit, Biotit, PbS/ F 0S2, Cukies.

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CANAVAL H. Allcrsverschiedenheiten bei Mineralien der K ies­ lager. Zt. prakt. Geol. la, 1910, 181 - 2011 (1B5 - lB(i). Kurzer Auszug wie vorstehend. Im Gang ist der Biotit g e- ■ bleicht: Linsige Ausscheidungen eines gruben Silikatgemenges mit Kiesen gehören in die Vererzung. Sie enthalten den Labrador. KRAUSE U. Bericht über die Aufschlußarbeiten auf der Knappen­ stube und die Vorarbeiten für den Arbeitsbeginn in Rubland. Unveröff. Bericht, 1 Seite + 1 Ortsbildtafel. Arch. geol. B. A. 17. 12. 1941 Ortsbilder der Aufschlüsse im 4. Querschlag, 1: 50. 2.) Eigene Beobachtungen (1955): Stollen unmittelbar hinter dem Berghaus (6 m), das Knap­ penstube genannt wird. Der Stollen ist verbrochen, das Mundzim­ mer aber noch recht gut erhalten. Zwischen dem Stollenmundloch und dem Haus liegt ein großer Erzhaufen, etwa einige Waggon! 35 ?) Derberz. Der Ausbiß scheint vom Knappenbach, der neben dem Haus vorbeifließt und wenig darüber einen schönen W asser­ fall bildet, entblößt zu sein. Oben führt über den Bach ein neuer Güterweg bis nach Irschen hinab. Das Gestein ist hier Glim m er­ schiefer mit Quarzschwielen, 280 - 290°/N 15 - 35°. Auf der W eg­ strecke nach SO ist Amphibolit gut aufgeschlossen, lagig in Gar­ benschiefer übergehend, dazwischen daumendicke Marmorlagen. Am Südsteig ein Stück abwärts gehend hat man graphitische Glimmerschiefer mit vielen Harnischen (Bewegungsflächen). Auf diesem Steig kommt man aber nicht zum alten Schwefelofen; hatte ihn bis 1320 m hinab verfolgt. Unmittelbar unter dem Haus hinab liegt ein ebener Platz, wahrscheinlich der tiefere Stollen mit seiner Halde, die aber sehr stark überrollt ist und auch viel Schlacke enthält. Den Stol­ len selbst konnte ich nicht finden, auch nicht die Hüttenruine, konnte aber auch nicht lange darnach suchen. Der Hang ist sehr steil und trägt viel Unterholz. Man müßte ganz systematisch absuchen. Der Unterbau liegt im steilen Waldhang zwischen den bei­ den Bachen und ist vom Viehstall aus am besten zu erreichen. Die Knappenstube selbst ist jetzt mit Jeep erreichbar, da ein neu e r ­ bauter Güterweg von Irschen bis hierher führt und auf der näch­ sten Wiese mit dem Scherm endet. E r wurde 1953 erbaut. Das Berghaus ist noch gut instand, doch ohne Einrichtung, von der es "befreit" wurde. E r z m i k r o s k o p i s c li: Anschliffe 1G17 - 1U20: Im Silikatgewebe lappig angeordnete Titanite um Hutilkcrne; das Gewebe um­ schließt prächtige l ’yritskelelte. Der Titanlt ist zu feinsten Anatashäufchen umgeset/t. Im Ankerit eine Spur Cukies, Zwickel im

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Karbonat werden durch Titanit gefüllt. Hauptmasse ist aber ein Pflaster aus grollen, l ändlich stark zermörtelten Pyriten. In den Hissen sitzt Cukies, dem Zinkblende zugesellt ist; sie ist te il­ weise voll feinster Cukiestropfen, auch grobe Lappen von B lei­ glanz sind nicht selten darin. Dabei umschließen sich alle drei dieser Mineralien und zeigen, daß sie und der Ankerit gleichalt­ rig sind. Auch sind diese 3 in P yrit eingeschlossen, so daß auch dieser gleich alt ist. Pyrite schwimmen in Magnetkies und w er­ den von diesem verdrängt. Der Magnetkies umschließt viel Zink­ blende, etwas Cukies und Bleiglanz. Neben Ankerit auch Kalkspat als Gangart vorhanden. Auch diese Karbonate sind siebartig von Erzkörnchen durchsetzt und mit diesen gleichaltrig. Wenig neu gebildeter Markasit aus Magnetkies. Einige Pyrite sind stark zonar, voll mit Quarz- und Silikateinschlüssen. Sie zeigen da­ durch prächtig ein verlegtes si!

Kristallspitz

Angaben des Schrifttums: CANAVAL R. Zur Kenntnis der Erzvorkommen in der Umgebung von Irschen und Zwickenberg bei Oberdrauburg in Kärnten. Jb. nathist. Ldmus.Kärnten 45, 1899, 97 - 157 (99). Am Südabhang des Rotwielands scheint sich eine Schichtenaufbiegung nächst der gangartigen Porphyritmasse einzustellen. Der Granatglimmerschiefer im Michltal westlich und im Schwarz­ wald östlich von der Streiblkammer liegt ganz oder fast söhlig, wogegen im Seidernitz-Thörl und am Kristallbichl ein verworren geschichteter Schiefer ansteht, der nach 60° streicht und saiger steht. Speciell am Kristallbichl durchsetzen zahlreiche, schmale, z. T. mit wasserhellem Bergkristall gefüllte Quarzgänge den Granatglimmerschiefer. Ein Gewirr großer Glim m erschiefer­ blöcke, die mehr oder minder von Quarzgängen durchzogen w er­ den und oft auch nach solchen aufgespalten sind, bedecken den steilen Südabhang. Weite Bereiche des Kristallspitzes wittern durch verschieden dichte Kiesdurchtränkung rostigbraun (bran­ dig) an. Siehe auch Rotwieland!

Ladelnig

1.) Angaben des Schrifttum s:

CANAVA1, II. Zur Kenntnis der Goldvorkommen von l,onglu>lz und Siflilz in Kärnten. Car II, 90, 1900, 101 - 17B, 210 - 223 (217).

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in ein. Neben dem Stollen 7 steht wieder eine Kuine m it 6 x 3 m . Die 300 Raum m eter enthaltende Halde des Stollens 5 besteht noch teilw eise aus Gangquar/., während die z ie m ­ lich gleich große Halde d es Stollens 7 nur mehr aus ro stig em G lim ­ m e rsc h ie fe r besteht. D er S t o l l e n 6 scheint nur ein kleiner S ch ü rf gew esen zu sein . Die Baue waren daher in sgesam t recht bescheiden; nach den Berghausruinen dürften kaum m ehr als 20 Mann beschäftigt gew esen sein. Eine Haldenprobe gab 48 % Schlich m it 20 g r /t Gold *■ 150 g r /t S ilb er, eine andere nur 1' 7 % Schlich mit 15 g r /t Gold * * 195 g r /t S ilber und 0 ‘ 1 % Kupfer. Eine Stufe aus Halde 1 zeigt.grauen G lin y n ersch ie fer, der von weißen, teilw eise drüsigen Gangquarzadern durchzogen is t. In den G estein strü m m ern haben sich E isen k ies und A rse n k ies ange­ sied elt. D er Biotit ist vö llig gebleicht. Der Gangquarz ist reich an F lü ssig k e itse in sch lü sse n . Neben F e - und A sk ie s bildete sich ein anderes E r z , vielleich t T e traed rit neben Cukies. An das F ah lerz kann der Gehalt an S ilber gebunden gew esen sein. 2 .) Eigene Beobachtungen (siehe K arte, B eilage): Die kleine Halde d es Stollens 1 Hegt (barom etrisch) auf 2 280 m . D ie Pinge is t etwa 110 m lang, im G robblockgeröll deut­ l i c h sich tbar. D e r Gang se lb st ist aber nicht zu sehen. Die R ich­ tung der Pinge (2 6 0 °) zieht gegen die Scharte hinauf. NördHch d a­ von sind k leinere Felsw andin, die verm utlich an der Störung ab­ schneiden. Auf d er Halde findet man mehr a ls faustgroße Stücke von Nebengestein, das am Gang zerrieben und durch Q uarz und K i e s e ausgeheilt is t. In diesen Gangstücken treten auch zahlreiche Quernähte auf, die Andeutungen von Q u a rz-K rista llfläch e n zeigen. Die Stollan 2 bis 7 entsprechen einigerm aßen den B e sc h r e i­ bungen von R. CANAVAJL. Sie sind in der Karte (B eilage) so weit e s m öglich w ar, m it d essen Num m ern bezeichnet, wobei aber un­ sich er is t, ob die Stollen 5, 6 und 7 sein er B ezifferung m it m einer über ein stim m en . B ei 5 (?) langer Tagebau; die Abbauwand streicht 3 8 ° /N 7 0 ° bis 8 0 ° und ist etwa 100 bis 150 m lang, m it dem nächst folgenden (N r. 6) kom m t man auf 250 m Ganglänge allein d iese s G angtrum m es. W ie die Karte zeigt streicht der Hauptgang N 3 0 ° O , biegt aber im SW noch im Bereiche des Tagverhaues von 5 auf N 5 0 ° o ' um. D iese Gangrichtung wurde auch im B ereich des Einbaues 3 v erfolgt, während man beim Bau 2 WNW streichende Gangtrüm m er verfo lg te. Der östlich e Hauptgang ist durch den StoUen 7 unter­ fahren worden. NO von 7 und beträchtlich tie fer verfolgte man einen w eite­ ren N O -G ang etwa 2 120 m hoch. Dann ist der Gangzug auf ein Stück (etwa 250 m ab d iesem Schurfbau) unterbrochen. Am Nordosthang des liühnerbühels setzen dann w ieder Baue auf einen über 200

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verfolgten ONO (N 7 5 ° O) Gang ein. Die recht ansehnlichen Halden d iese r Baue sind von.der B reitleiten aus gut zu sehen. A ußer den in der Karte d argestellten Einbauen fand ich noch w eitere - darun­ te r zwei deutliche Stollen m it Halden und einige Schürfe, konnte sie aber nicht m ehr in die K arte einbeziehen. Die Baue im P lattach, am Hühnerbühel NO Hang, jene am Hühnerbühel SW Häng (= nordöstliche Baue d er A ssa m a lm ) und die Baue w estlich der A s s a m a lm bilden eine zusammenhängende Gruppe, zu der auch noch jene der R ann er-K am m er zu rechnen sind. Sie liegen in einem G ebiet, w elches von Porphyritgängen durchschw ärm t ist und zw eifellos auf eine Zerrüttung, Lockerung oder Aufbeulung d es Untergrundes zurückzuführen, welche sowohl den G e ste in ssch m elzen wie auch den Hydrothermen das Aufdringen e rm ö glich te. Die genauen U rsachen könnten aber wohl e r s t durch eine geologische K artierung erm ittelt werden. D ie Bergbaugruppe NO d es Hühnerbühels war R . C A N A V A L nicht bekannt. Ein deutlich erkennbarer E rzw eg führt vom StoUen 2 m äßig absteigend zu den tieferen Bauen und ins T a l hinab. E r wird te il­ w eise a ls V iehtrieb noch jetzt benützt.

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P o litz b e r g

1 .) Angaben des Schrifttum s: CANAVAL, R . Z ur Kenntnis der E rzvorkom m en deB L a m n itz - und W ellath ales in K ärnten. C ar II, 8 8, 1898, 183 - 200. Zunächst geschichtliche N achrichten. K arte aus 1700 bis 1731 (S tam p fer'sch er Betrieb) zeigt einen Stollen und davor Schnee­ kragen; von der Stollensohle geht ein Gesenk ab und ein Aufbruch in der L agerstätte verbindet den Stollen m it der höher liegenden "F u n d gru ben ". Die Stam pfer betrieben P olitzberg biß 1770. J o h .G .P o h l erw arb 1845 und 1849 3 Grubenmaße für P o litz ­ b erg, erbaute den Schwefelofen in der "S c h m e lz ", der Bau ging aber nach seinem Tode ein. Die K ie sla ge r bilden lange, dünne Linsen (N ieren), 0 '3 bis 3 ' 8 m und m ehr m ächtig. Sie streichen nach 1 2 5 ° b is 1 3 7 ° und fa l­ len m it 4 0 ° bis 5 0 ° , aber auch bis 6 8 ° nach SW . Die KieBlager tr e ­ ten im Liegenden von Hornblendeschiefer (Amphibiotit) auf und w e r­ den von G ran atglim m ersch iefer unterlagert. Die Schichten des G H m m ersch iefers schm iegen sich gewöhnlich der Oberfläche der E rze gleichförm ig an, nur ausnahmsweise schneiden sie und dann unter einem Behr spitzen W inkel an denselben an (CR ED N E R, N . Jb. M in. 1850, 569). Die K iese sind in der Hauptsache feinkörniger, derber P y rit, dem oft graulichweiße Quarzkörner, M agn et- und Cukies sowie Zinkblende beigemengt sind. Gegen das Liegende wird d e r KieB grobkörniger und durchtränkt den chloritischen L a g ersch ie fer. Am Hangenden tritt in den K iesen silberh ältiger B leiglanz auf, der nebst Zinkblende auch schm ale Schnüre ( 3 - 4 2 cm ) in einem quarzigen Schiefer bildet und das Hangendblatt d arstelit. Die P ocherze (des unteren oder Friedrich -H erm an n stoH en s) sind kiesführende Biotit­ oder H ornblendeschiefer. Sie führen (m ikroskopisch) Q uarz, A lb it, Titanit, frischen (rötlichen) und ch loritisierten (grünen) Biotit, Z o isit und Kalkspat. Der Albit ist gefüUt und um schließt R util und Bleiglanzkörnchen. F ern er sind noch T urm alin und Graphit vorhanden.

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1 1 4 a

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Knapfitnloc'h» Schur (9 tollen in der Quer n t - W *ad

.A m

Mittlerer U 2 0 3 5m /fSchurfstellen

A ite E rz ttra ie iu r Lerchahiitt* und na /V9 Lummtagtet

.ungefähre Lage d&t Lerchaifoilans

.oberes Loch“ TÜtOOm

Bergbau Politzberg.

ungefähr* Lage J\ td e r Austotst und .1 y [Sthtirfe im Tobetgrabe*% x

_

iu r Lerehahütto Kieetbbranb- Q

Lag» dar Einbäu» und der benachbarten Schärf»,d«r Berghauser und der E n atraßen. Tachymetrisch aufgenommen

1957 von O.M.Friadrich.

*?M Hlhütte Schwefetofen

/um Smbm-ntelri \£ X ,S churf tu t ein Felswand Uegendiager

XXm

/Unterer

ScMrfsteiten Steilhang m it Faisarandetn, mit Hatdenachuii bi* int Tat hinab überretW



k 190m nach SO und 114m hbher ain weiterer Scherf in bauwürdigem Kleiadel fCanaraü

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Die Hornblende d es Am phibolits is t blaugrün, teilw eise auch farb lo ser T re m o lit. C A N A V A L spricht w eiters breit von U r a lit"; e s dürfte sich nach u nserer heutigen Bezeichnung aber um eine diablastische Hornblende (?) handeln. Nächst der L ag erstä tte ist der Biotit z . T . entfärbt, e s stellt sich A lb it, viel Z o is it und m assenhaft Rutil ein ( z . T . als Sagenit nach dem Titangehalt d es Biotits oder z . T . w enigstens zugeführt?). B ei einer Schätzung 1849 bestanden: der obere Stollen, der 2 8 ' 5 m tie fer untere oder F ried rich -H erm an n stollen und zwischen beiden ein T agsch acht. 10 m Über dem oberen Stollen gab es noch einen F irsten sto llen , über dem die Verhaue 38 m bis zu Tage gingen. Im F irsten stollen standen die E rz e auf 23 m streichend und im M ittel 63 cm m ächtig an. A m F eld ort waren sie 32 cm m ächtig. Im oberen Stollen war die bauwürdige Veredlung 19 m bei 95 cm m ittlerer M ächtigkeit. Im F ried rich -H erm an n stollen waren die E r z e in d er unverhauten bauwürdigen Streckenlänge (38 m) im M ittel 95 cm m ächtig, schwollen aber auch auf 3 ' 16 m an; am F eld ort standen 47 cm m ächtige, ganz derbe K ie se an. Man schätzte dam als (1849) die Menge der aufgeschlossenen E r z e (sichtbares E r z im heutigen Sinn) auf 5 673 t; der E rza d e l setzte aber w eiter unter dem unteren Stollen nieder und war auch 114m über dem oberen Stollen noch 190 m nach SO vom obersten T a g ­ verh au entfernt "in dem selben K ie sa d e l" beschürft worden, so daß die wahrscheinlichen und m öglichen E rzm engen recht bedeu­ tend w aren. CREDNER schätzte 1850 die sichtbaren und w ahr­ scheinlichen E rzm engen auf 18 760 t. R O CH A TA fand 1878 den unteren Stollen noch fahrbar v or: Das K ie sla g e r stand am F eld ort 70 cm mächtig, davon 50 cm in "g a n z com pacten S ch w efelk ies" an; hangend und Hegend waren je 10 - 15 cm eines m it K iesen stark eingesprengten G lim ­ m e rsc h ie fe rs vorhanden, der silberhaltigen B leiglanz führte. N ächst dem Schwefelofen (bei der heutigen B ilitz (= P o fitz )halterhütte untersuchte man ein Liegendlager m it 15 bis 20 cm K ie s m it einem kurzen Stollen, der oberhalb des Schwefelofens nächst dem Fußwege lag, der zwischen dem Taubühel (2 495 m) und der Kreuzeihöhe (2 617 m , alte Karte) in den Tobelgraben hinabführt. Unter Pohl schied man das Hauwerk obertags zu 45 % Derbkies,' 30 % M ittelerz und 25 % bleiische E r z e . Aus 100 Pfund R oherz erzeugte man 14 Pfund geläuterten Schw efel; w ei­ te rs gaben 100 Pfund ungeröstete D e rb - und M ittelerze 3 ‘ 25 Pfund Zinkvitriol und die bleiischen E rz e gaben 112 g r /t A g ♦ + 5 g r /t Au, doch dürfte der durchschnittliche G o ld - und S ilb e r Gehalt der E rz e beträchtlich kleiner gewesen sein.

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E s folgen w eitere Gehaltsangaben durch 3 '5 Seiten. K iese waren um 1614 nur bauwürdig, wenn sie m indestens 78 g r /t Ag h ielten oder wenn eine entsprechende Menge Cu vorhanden w ar. C A N A V A L E . A ltersversch ieden heiten bei M ineralien der K ie sla g e rr 2 t .p r a k t .G e o l. 18, 1910, 181 -2 0 8 (184). K ie sla g e r auf 2 000 m , bis 3 '7 5 m m ächtig, zw ischen lie g e n d em G ran atglim m ersch iefer und hangendem Am phibolit. Im G lim ­ m e rs c h ie fe r ist nächst der L agerstätte der Biotit entfärbt, Z o is it gehalt nimmt zu, Albit und viel Rutil stellen sich ein, d er Sagenit bildet. Auch U ralit (nach einem Augit, w elchen?), T re m o lit und K alk sp at sind vorhanden. P yrit is t zerdrückt, wird von Titanit umwachsen. Der A lb it enthält auch Muskowit-. + Biotitblättchen, Rutilnadeln, Zinkblende und B leiglan z, gehört daher der V ererzung an. Die Hornblende ist bläulich, glaukophanartig. U ralit von S ul­ fiden durchwachsen, geht nach außen in T re m o lit über, begleitet von Kalkspat, Titanit und Z o is it. C A N A V A L R. Die E rzvork om m en im Plattach und auf der A s s a m alm bei G reifenburg in Kärnten und die sie begleitenden P orph y r­ gestein e. J b .g e o l.R . A . 4 5, 1895, 103 - 124 (10 5 ). D ie gneisigen H ornblendeschiefer des K iesbergbaues P o litz berg streich en NS und fallen unter 4 5 ° nach W . Q uerschieferung. D ie im Großen fäch erförm ige Klüftung des G ebirges stim m t daher nicht m it der Schichtung überein.

2 .) Eigene Beobachtungen (1955 und 1957): D er Bergbau P olitzb erg liegt im oberen L am n itztal, das bei • R an gersdorf in die M ö ll mündet. Dort wo der vom G ip ersee herab­ kommende Giperbach in die L am nitz mündet, befand sich die Hütte für die E r z e von P o litzb e rg . Die Örtlichkeit liegt um 1 350 m hoch, heißt heute noch die "S c h m e lz " und ist als solche in die K arte e in ­ getragen. Im Haupttal aufwärts findet man in der neuen Karte / 1 : 50 000) auch die "B ilitz h ü tte " eingetragen, die neuere F o rm des W o rtes P olitz, P olitzb erg (1 9 3 8 m ). Sie steht bei den Ruinen des alten Schw efelofens, dessen M au erreste noch gut sichtbar sind, wenngleich beisp ielsw eise Z ie g e l zum Bau der W a lisc h -O c h sn e rHütte verwendet wurden, um deren H erd stelle zu errich ten . W enig im Haupttal aufwärts liegen am Westhang des T a le s die sehr um ­ fangreichen R este d es alten Bergbaues. A m W eg von der Zechnerhütte am G ip ersee und der W a lis c h Ochsnerhütte zur Bilitzhütte trifft man viel G rünschiefer (diaphthoritisch e A m p hibolite?), die reichlich Ankerit in 1 /4 m dicken Schw ar­ ten führen, w eiters Hornblendegarbenschiefer und P ra sin it? D er W eg von der O rtschaft Lam nitz (auch L am itz) durchs gleichnam ige T al über die Sch m elz zur Lerchahütte und w eiter zur

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Bilitzhütte folgt auch heute noch weitgehend der alten und seh r s o ­ lide gebauten E rz s tr a ß e , die sich durch ihre dem Gelände au ge paßte m äßige Steigung, durch ihre Stütz.mauern und ihre P fla ster wohltuend von den sonst üblichen Bnuernwegen unterscheidet. O b e r­ halb d er Lerchahütte quert sie den W andgürtel SW des Großen G riedlkopfes m it seinen weißen Quarziten, macht über dem Tobel eine Kehre und leitet ins Lam nitzkar, wo sie sich m ehrfach gabelt, (siehe K arte): Ein A s t wendet aici. nach SW zur Bilitzhütte bzw. zum alten Schwefelofen und dem zugehörigen Berghaus, von wo aus ein V iehtrieb ü bers Saberntörl und zum G ip ersee führt. D er Haupt­ weg führt ins K ar hinauf, teilt sich hier in eine untere E r z str a ß e , die über eine schon eingestürzte Brücke über eine Wandstufe zum Berghaus beim F riedrich-H erm & nnstoUen führt. Die obere E r z ­ straße macht einen großen Bogen und führt zum "o b e re n StoU en" ( 2 107’ 6 m) m it seinen großen Berghäusern. Im B ereiche d ie se s Bergbaues fand ich nachfolgende Baue bzw. Schürfe., die in die beüiegende Karte eingetragen sind, so gut es sich m it den verfügbaren M itteln aufnehmen ließ: F riedrich -H erm aiu istoU en oder unterer StoUen: E r ist in einem Rundhöcker in lichtem G ran atglim m ersch iefer angeschlagen. D as G estein liegt 3 5 5 ° bis 2 0 ° /W 55 - 6 0 ° , also fast Nordsüd und enthält reichlich Q uarzschw ielen. D er StoUen geht im Streichen ( 1 9 0 ° /W 5 0 °) hinein und ist noch m indestens 20 rn offen, bringt aber v iel W a s s e r und konnte deshalb nicht befahren w erden. V or dem StoUen liegen ziem lich viel D erberzbrocken, bis 20 x 30x 50cm und ein Haufen K u tlerz; P y r it, B leiglanz, Zinkblende. D er Hauptstollen ■ o b erer StoUen läßt sein Mundloch und die ersten 5 Z im m e r nocn gut erkennen, dann folgt eine schwache Pinge; e r bringt ebenfaUs v iel W a s s e r , geht unter M oräne und Hangschutt. Die Sohlbretter liegen vor dem StoUen noch 20 m fr e i. V o r dem StoUen befindet sich eine große Halde, siehe K arte . Nebengestein is t ein lich ter G ü m m e r sch ie fe r m it 2 - 3 cm dicken Lagen reich an Hornblendegarben. Beim Ausbiß steht gebleichter G ran a tglim m ersch iefer an m it ch loritisierten Granaten; 305 - 3 1 0 ° /S 60 - 6 5 °. E r enthält im aUgemeinen wenig G ranat. Das Hangende ist über dem Tagverhau v e rstü rzt, brandiger Sch iefer. D as "o b e re L o c h " (siehe Karte) ist außen 10 m breit, geht kei.’ förm ig spitz zusam m en und ist etwa 10 m tief. E s ist nicht klar ersich tlich , ob d iese s "L o c h " ein bergm ännischer Schürf ist oder durch einen natürlichen Ausbruch an der Verschneidung von steilen Klüften entstand. Das G estein ist ein feinkörniger schwach k iesiger G neis, wie in der südlich benachbarten Rinne, 7 0 ° /N 6 0 °. Unter dem Gneis liegt gestauchter Schiefer m it vielen Quarzschw ielen. Das "o b e re L o c h " liegt in einer steilen Wandflucht,

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Der m ittlere Schürfstollen folgt einem 4 0 ° / 9 0 ° (oben) bzw. 4 0 ° /N 850 (unten) steilen Blatt in brandigem Q uarzit. Die Kluftzone is t 75 cm breit und enthält reichlich Schm ierletten. E s ließen sich keine Bohrlochpfeifen finden, wohl aber 4-kan tige Bühnlöcher für ( behaute) Stem pel bzw . Kappen. H arnisch striem en verlaufen w aag­ recht, polieren auch reich lich vorhandene Q u arzschw ielen. B e id e r­ s e its der Kluft steht gleich er Quarzit an. D er untere Schürfstollen liegt in d er Wandßtufe unter dem unteren E rz s tr ä ß le in , ungefähr 1 995 rr. hoch. E r folgt ein er s a i­ geren , nach 3 0 ° ziehenden Zerrüttungszone (Kluft), die etwa 2 m dick w ird. D er Stollen führt ungefähr 20 m offen hinein, steht aber voll W a s s e r . Nebengestein ist w ieder der übliche, von Q u a rzsch w ie­ len durchzogene S ch iefer, e r ist an der Kluft seh r stark gestaucht. Im K ar liegt etwas oberhalb des Schürfstollens ein Block aus G lim m e rsch ie fe r m it v iel Granat an einer pegmatoijien Schw iele; e r zeigt, daß die Granaten d es Gesteins- m indestens teilw eise bei dem L ösu ngsu m satz aufsproßten, w elcher diese Pegm atoide schuf. L erch a sto llen : Am w estlichen W eg, der ebenfalls ein alter Knappenweg is t, von der Bilitzhütte hinab zur Lerchahütte liegt un­ gefähr 183 5 m hoch (barom etrisch ) ein seh r groß er (eiszeitlich er) Irrb lock ; knapp unter d iesem führt ein Pfad zum L erch a sto llen . An seinem Mundloch stehen brandige, quarzitische Schiefer an, 3 4 0 ° / W 6 0 ° . Im vorderen Stollenteil sind Bohrlochpfeifen vorhanden, am Mundloch gibt e s reichlich Ausblühungen von F e - und M g-Sulfaten. 15 Schritte vom Stollen, gegen den alten Knappensteig hin, liegt ein Kuttplatz m it E rzhaufen, darunter im Steilhang die Halde. Vom Kuttplatz zürn Knappensteig sind e s 25 Schritte. Schürfe im T ob el: Eine stark brandige Ruschelzone, die vielleich t 5 bis 10 m m ächtig w ird, ist vom östlichen B achriß a u s­ gew aschen. Im T ob el liegt etwa 1 870 m hoch ein ungefähr 4 m la n ­ ger Schürfstollen, d er nach 3 4 0 ° gerichtet ist und Bohrlochpfeifen enthält. E r is t unmittelbar am rechten Bachufer angestcckt, gegen­ über dem W a s s e r fa ll des w estlichen B a c h ris s e s. In d er R u sch el­ zone liegt brandiger S erizitqu arzit (Mylonit) unter k iesig e m G neis, der nach 3 1 0 ° /W 65b streich t. 5 m ebensöhlig nach N ist ein w eiterer Schurfriß deutlich sichtbar und von d iesem 6 m darüber ein d ritter. Im L am n itztal, nahe dem jetzt verfallenden E -W e r k durch­ fährt ein StoUen (für die Druckwasserleitung) eine 5 m dicke F e ls ­ nase aus k iesigem S ch iefer, 3 0 0 ° /N 80 - 9 0 ° . An m ehreren Stellen sind in den Hängen brandige Schiefer beschürft worden, doch ist a lle s seh r stark ü b e rro llt. E r z m i k r o s k o p i s c h : A n sch liff 1148. G roße, etwas zerd rü ck te E ise n k ie se , A s k ie s , Zinkblende, B leiglanz, Silikate und Q uarzsäulchen. In den Zwickeln der Quarzsäulchen sitzen

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N e ste r m it Jam esonit. In zwei größeren Zinkblendekörnern viel Zinnkies ln großen K örperchen, in den anderen Zinkblenden ist er auch enthalten, aber nicht so schön. D er Zinnkies bildet in der Zinkblende Entm ischungskörperchen, ähnlich den bekannten Z in k ­ blendesternchen in C u k ies. Die Zinnkieskörperchen gehen bis unter die Sichtbarkeitsgrenze hinab, so daß die Zinkblende dadurch etwas eigenartig wolkig aussieht.

P r ä g e n , In der

1 .) Angaben d es Schrifttum s: C A N A V A L R . Z u r Kenntnis der Goldvorkom m en von Lengholz und S iflitz in Kärnten. C a r II, 90, 1900, 161 - 176, 210 - 223 (17 3 ). Baue in d er A r b e ite n und am Arzbödentle in d er P rägen. D er L engholzer Graben teilt sich oben und der nördliche A st endet in der Prägen = K ar südlich des F au lk ofels; Steig von R a d lb e rg eralm über das T ö r l ( 2 149 m) quert das K a r. Nächst d iesem Steig unter der Spitze des F au lkofels liegt das Arzbödentle und auf d ie ­ sem d er Stollen, in dem I. B . ROHRER auf 227 m einen nach 3 1 5 ° streichenden, 6 0 ° NO fallenden Gang verfolgte. B eträchtliche V e r ­ haue auf silb e rig e B le ie r z e : Stufenerze gaben 4 7*0 0 % Pb und 312 g r /t A g; kiesige E r z e : 3 ' 25 % Cu, 488 g r /t goldiges S ilber. ROHRER H. Beschreibung d es Goldvorkom m ens in d er "R a n z e n " im L engholzer Zauchengraben bei K leblach im Drautale, Oberkärnten. 8 . 3 . 1936, 7 Seiten; m it K arten sk izze und 2 O rtsbild ern . A rch iv M in. Inst. Leoben. Nördlich der L engholzer Goldzeche lagen die Baue in der P rägen und am F au lk ofel; sie lieferten göldisches S ilb er. Die Grube is t heute (1936) noch befahrbar. D ie Gänge wurden nach oben v e r ­ haut; m it kurzen Unterbauen könnte man sie unterfahren und neue, beträchtliche Abbauhöhen ersch ließen . D er Stollen ist etwa 240 m lang; am F eld ort stehen noch E rzsp u ren an. D er Gang war vom 1. bis zum 2. D rittel der S tollen­ lä n g e am reich sten und m ächtigsten. K artenskizze siehe Ranzen! Über dem E isenspatbergbau in der Ranzen folgt ein Gang m it Quarz und E isen sp a t, der göldische K ie se führt und anschlie­ ßend daran folgt der alte G o ld - und Silberbergbau in der "P r ä g e n " unter dem Faulköfel. Man braucht den Bau nur von der Ranzen aus um 100 m zu unterfahren und e rz ie lt damit 100 m Abbauhöhe bei 200 m streichender E rstreck u n g. Müßte aber zuvor noch näher studiert werden. C R EDNER erwähnt im Neuen Jahrbuch für M in eralog ie, 1850, S. 571 w eitere Vorkom m en am Arzbödentle, im A lblergew änd, in

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Skizze der Schurfgebiete im Lengholzer Zauehengraben, I'ragen und Ranzen.

Nach J. B. und II. ltohrer. Mu 9/55

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der A rzloiton und in der K eu schler Oden, im Albiergewänd ergab eine P robe nach Alex May de M adiis 500 g r /t Au und ein brandiges HIatl in einem kleinen Schürfstollen ergab sogar 1 280 g r /t Au. HOHR1SH A . Berichte über die der Gew erkschaft Carinthia gew id­ meten Bergwerk -O b jek te . M itgeteilt 1Ö3Ü v, H.KOHKI'-K (Archiv Min. Inst. Leoben). D er Siiberbergbau Prägen s o ll 240 m lang sein und man habe dort reich e, silberhaltige B le ierze erbaut. A m Arzbödentle 390 g r /t A g, solche von d iesem aber 50 g r /t Au Schlich mit 128 g r /t Au

entnommene Proben hielten 50 5 % Pb und den Alblergewänden gaben 1 “/»S ch lich , in « 40 g r /t A g; eine andere Probe hielt 0 5 % •* 23 g r /t A g.

R a bo n

Siehe M ich elb ach tal!

R ann er

Ka m me r

fiigene Beobachtungen ( 1 7 .8 .1 9 5 8 ) : Ein Schürfstollen 1777 bis 1780 m hoch unmittelbar am Steig,, am Fuß einer kleinen Wand. E r is t etwa 25 m lang nach einer in der F ir s te gut sichtbaren Gangnaht getrieben. Sie ist m it Quarz und Ankerit gefüllt. E r führt zunächst 9 m nach R = * 1 5 °, biegt dann nach R = 3 5 0 °. V or Ort stehen dicke L im onit­ sinter an, als Verwitterungsfolg-? der K ie se, vor a lle m des M agn etk ieses. Die Gangkluft fällt m it 8 0 ° nach W ein. Nebengestein ist ein brandiger G lim m ersch ie fe r m it Quarzschw ielen. Sein S tr e i­ chen und Fallen sind kaum anzugeben. Der Stollen liegt etwa 100 m östlich des B a ch es; seine Halde ist ganz verw achsen. Der Stollen steht in festem F e ls . W eitere Stollen in der Nähe nicht gesehen, auch nicht be­ sonders darnach gesucht.

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K a m l a c li

A lter Na u h ' f ü r die Haue, die heute "b e i der Knappenstube" oder kurz "Knappenstube'genannt werden. Siehe d ie se !

R anzen

1 .) Angaben des Schrifttum s: ROHRER H. Beschreibung des G oldvorkom m ens in der "R a n z en " im L engholzer Zauchengraben bei Kleblach im Drautale, O b er­ kärnten. 8 . 3 . 1936, 7 Seiten; m it K artenskizze und 2 O rtsbildern. A rchiv M in. Inst. Leoben. Nördlich der L engholzer Goldzeche lagen die Baue in der Prägen und am Faulkofel; sie lieferten göldisches S ilber. Die Grube ist heute (1936) noch befahrbar. Die Gänge wurden nach oben verhaut; mit kurzen Unterbauen könnte man sie unterfahren und neue beträchtliche Abbauhöhen ersch ließen . Der Stollen ist etwa 240 m lang; am F eldort stehen noch E rzspuren an. D er Gang war vom 1. biB zum 2 . D rittel am reichsten und am m ächtigsten. D er östlich des D orfes herabkommende L engholzer Z au ­ chen graben gabelt sich auf etwa 1 400 m in kleine Seitengräben gegen die Prägen, Zaucheck und Faulkofel. Im linken Graben liegt in 1 250 m der Schurfbau R a n z e n . Man erreich t ihn von Kleblach über die R adlberger-H öhe ( 1 060 m) auf gutem F a h r­ weg. Von hier führt ein W eg zum Gehöft Hopfgartner, hält sich w eiter NW auf gutem Fahrweg bzw. W aldweg bis zur W eid ep a r­ zelle 938, zusam m en etwa 700 m lang und 170 - 200 m ansteigend. W o d iese W eid eparzelle 938 m it den W aldparzellen 4 0 4 /9 , 4 0 4 /3 und 4 0 4 /4 zusam m enstößt, ragt ein 20 m b reiter und 10 m hoher F e lse n , der "R a n zen k cfel" em p or. A uf dem an seinem Fuße ent­ lang führenden Steige gelangt man nach etwa 250 Schritten und 30 m unter dem Steig zum Schürfstollen. D ie se r wurde vom G roßvater Joh. Ben. R ohrer im Juli 1853 am Ausbiß angeschlagen und 9 m aufgefahren. Der E rzgang is t übertags den Hang hinauf etwa 10 m sich tbar. Durch andere G eschäfte mußte der Schürfstollen eingestellt und konnte auch später nicht mehr w eiter ausgefahren werden. Baron A lex May de M adiis und R. C A N A V A L kannten den Stollen, wollten ihn durch die Gew erkschaft Carinthia vortreiben, doch unterblieb auch d ies. Sie bezeichneten den Gang als Hangendvorkommen der L engholzer Z ech e. 3 bis 4 Tonnen Hauwerk lagern beim Mundloch.

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E s folgen Gehaltsangaben: Eine t Stuferz gab 141 g r /t G old; 200 q■= .11 200 kg Bauwerk gaben 2 % Schlich = 2 400 kg; d ie se r gab 100' G1 g r /t G old, som it !) gr Gold in 1 t Ilauwerk, A ufb ereitungsv e r s uche C A N A V A L s gaben 2(i' 1 g r /t Au und 60 g r /t A g. E s wären w eitere Gänge aufzusuchen und zu v e rm esse n . ISO m höher liegt der alte, sehr ausgedehnte und noch wohl e rh a l­ tene Eisenspatbergbau Zauchen des Grafen Lodron, siehe diesen. Darüber folgt anschließend das Vorkom m en in der Prägen ( s .d . !) und auch das Vorkom m en im Stoltergraben liegt nahe.

C A N A V A L R. Z u r Kenntnis der Goldvorkommen von Lengholz und S iflitz in Kärnten. C a r II, 1900, 161 - 176, 2 1 0 - 223 (170). Nach J .B .R O H R E R am linken W eg des L engholzer Grabens nächst der obersten , etwa 1 400 m liegenden Alm hütte, von der ein Steig nach P . 1 057 m (alte K a r te !) ober Kleblach führt. G raphitschiefer mit Kauchquarz und Askiesnädelchen. D er Schürfstollen ist nur 6 ‘ 5 m lang und geht nach R « 7 5 ° . Südlich von ihm sind die Schiefer "in grotesk er W e is e " gefaltet, m it dem Gneis verfloßt. Aus 300 q Pochgänge 2 ’ 0 % Schlich m it 449 g r /t Au und 1 015 g r /t A g , ergibt 8 ' 98 g r /t Au und 2 0 ' 0 g r /t Ag im Hauwerk. Eine Probe R O C H A T A s gab 0 ' 5 % Schlich m it 128 g r /t Au t 23 g r /t A g = 0" 64 g r /t Au und 0 ‘ 12 g r /t Ag im Hauwerk. C A N A V A L R . D as Goldfeld der Ostalpen und seine Bedeutung in der J etztzeit. B g .h m . Jb. 68, 1920, 68 -1 1 0 (97 ). 1852 A ufbereitungsversuch m it 17 t k iesiger Schiefer ergab 3 % Schlich m it 449 g r /t Gold t 101 5 g r /t Silber » 9 g r /t Au ♦ *■ 20 g r /t A g im Hauwerk. Daher wären jetzt etwa 20 gr Gold gew innbar. Siehe auch Zauchen!

2 .) Eigene Beobachtungen (1956): Einen Bau auf E isenspat in M arm orlagen fand ich im w est­ lichen Seitental, direkt am Bachriß, ungefähr 1 6 2 0 m (b arom et­ risch) hoch gelegen. E r besteht aus einem oberen Einbau und 2 m darüber ist ein g r o ß e r , höhlenartiger Tagverhau noch offen, siehe S k izze ! E s is t dies aber nicht der "L odron sch e E ise n b a u "! Der M arm or ist stark gefaltet und enthält viele chloritische Lagen. Nur einzelne Lagen des M a rm ors sind in E isenspat bis A n kerit uingesetzt. Die von R ohrer erwähnten Stollen habe ich im steilen Hang nicht auffinden können.

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D e r A u fsch lu ß im T a g v e rh a u auf E is e n s p a t im R a n zen .

R iedschach er-K am m er

im K irschenbachtal

Angaben des Schrifttum s: C A N A V A L R. Die E rzvorkom m en im Plattach und auf der A s s a m A lm bei Greifenburg in Kärnten und die sie begleitenden P orphyrgestein e. Jb. geol. R. A . 4 5, 1895, 103 - 124 (109). Die alten Baue nördlich d er "R ö ts c h a c h e r-K a m m e r" gingen wahrscheinlich auf d er westlichen Fortsetzung der Gänge vom P la t­ tach bzw. der A ssa m a lm um. N äheres unbekannt ( n . U ) . . Siehe auch Draßnitz (C a r o lu s -S to lle n !).

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H o t w i c 1a n d

KifioiH' Beobachtungen ( li)55 und l!).r>H): Das Schrifttum Uber die Vorkom m en im ISoreiche d es Itotwielands ist b ereit» bei "M ich e lb a c h la l" gebracht. H ier sollen nur die Beobachtungen am ltotwicland im engeren Sinne besprochen werden. D er Rotwieland ist ein Vorberg des Scharnicks. Durch seine W estflanke zieht auf 2 10Ü m Seehöhe eine flach in den Berg fallende Brandenzone, die a ls R iff herausgew ittert ist. Darüber liegen m assenhaft Scherben eines Granitporphyres m it E inspreng­ lingsquarzen, die bis 1 cm groß w erden! An d iesem Granitporphyr und an die Branden gebunden treten bis 3 cm dicke, kiesige Q u a rz­ rasen auf. In der großen nördlichen W estrinne liegt ein K iesausbiß 2 150 m hoch, 7 0 ° /N 5 5 ° , ist 1 m mächtig mit einer dazwischen liegenden Q u a rzk ristallsch ich te, die bis auf 10 cm sich aufweitet. Hangend über dem Ausbiß folgt zunächst 1 m Am phibolit, dann 50 bis 75 cm eine zweite Brande, deren Hangendes durch Schutt v e r ­ hüllt is t. W eiter darüber folgen zwei w eitere Branden und auf 2 160 m der 2 m mächtige Granitporphyr. E r ist se lb st etwas k ie ­ sig und setzt in G lim m e r sc h ie fe r auf, zieht etwa OW durch die Flanke und ist durch N und S fallende K luftscharen ze rle g t. Zehn M eter höher ist der Granitporphyr in der südlich nächstfolgenden Rinne prächtig aufgeschlossen und führt an den Kontaktflächen 1*5 bis 2 m mächtige K ieszon en . Der Porphyr zieht durch die ganze Flanke des B e r g e s ; alle seine Klüfte sind verk iest, bilden ein ganzes K iesn etz. E benso ist auf der S O -F lanke ein K iesausbiß 150 m (saiger) verfolgbar, der in Am phibolit und G ran atglim m ersch iefer aufsetzt und bis auf 2 160 m em porzieht! Der Granitporphyr zieht weiter den ganzen B erg hinauf und bildet zum G ipfelstock eine F e lsm a u e r, ist stets von Kiesnähten und Kiesputzen begleitet. E r w ird hier 10 m und m ehr m ächtig, enthält Sch ieferschollen ein gesch lossen , die fast stets stark verkiest sind. Der Porphyrgang zieht dann vom Rotwieland w eiter gegen den K rista llsp itz , der von den Quarz kristallen seinen Namen erhalten hat, welche an d iese Gangklüfte gebunden sind und sie auskleiden. 2 280 m hoch ist ein L iegen d band und auf 2 300 m ein llangendporphyrband vorhanden. A n s c h l i f f e : Quurzporphyr um schließt F litter und Nc.ster aus Magnetkie s und Cukies. J>er Magnetkies isl weitgehend in unre­ gelm äßige Lappen aus Pyrit und wenig M arkasit umgewandelt, die vereinzelt noch M agnetkiesreste um schließen. W enig Cukies und Zinkblende*. V iel Titanit mit Kutilresten neben Perow skit, w ahr­ scheinlich aus dem Tilangchalt des Hiotits stam m end. Limonit und C'uindig als O xydationsm inerale.

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I) ü n n s o h 1 i f f t‘ : Cranilporphyr: In feinkörniger Cirundm üsse aus Plagioklas, Quarz und Muskowit sitzen 0 ' 2 bis 2 nun große Kinsprcnglingsquar/.c, die etwas Graphit-(oder K rz-)sta ü b umschließen und prächtig zonare Ifcigioklase m it fi() bis 05 % Ar». Die so sind oft stark kaoUnisicrl und zertrü m m ert. Muskowit, Chlo-i'it (Pennin udor K linochlor) nach Uiotit m it Sagonit, viel A p a ­ tit, große Titanito, Kin anderer S ch liff dos Granitporphyres (410} enthält P en­ nin und K linochlor sow ie Titanit nach T i-G oh alt des Jiiotits. Das Nebengestein ist ein fla serig o r M uskowitgneis mit stark gefaltetem , teilw eise zerm alm tem Grundgewebe aus Quarz und M uskowil, der häufig serizitiseh fein i s t . Darin schwimmen Züge und Knauern aus groben Quarzkörnchen ( b i s 0 ’ 4 m m 0), mit Fahnen von Graphitslaub. Apatit; llm enit-M agnetit sind oft p e r l­ schnurartig gereiht und bilden ein s ab. Der P lagioklas ist m eist ein O ligoklas mit 10 bis 15 % An, er ist dicht gefüllt und selten zw illin g sla m elliert, ln manchen Stücken kommt viel E p id o t-K lin o zoisit oder faserig e Hornblende vor, deren nx farb.los, ny blaßgrün und nz blaßblaugrün is t. Sie löscht mit 1Ü bis 2 4 ° aus und wird oft von Plagioklas verdrängt. Große Titanite, reichlich Apatit; L im o ­ nit in R issen und Zwickeln. Ein pegm atoider Knauer aus dem Hang zwischen der L e p penalm und dem Rotwieland erw eist sich als ein gefeldspateter G ranatglim m erschiefer bis Schiefergneis. E r zeigt ein lin sig lag iges Grundgewebe aus Muskowit, wenig Biotit und Q uarz. In ihm sind große Granate von R issen ausgehend weitgehend zu C h lo­ rit umgewandelt (Pennin). Orthoklas ist lappig, stark trübe, der Oligoklas feinlam elliert und feingefüllt.

R ottensteiner

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Angaben des Schrifttum s: W IESZNER H. Geschichte des kärntner Bergbaues 1, 1950, S. 175. Der Rottensteiner Schürf (auf Blei) wurde 1742 um 122 m vorgetrieben; 22 % Blei und 625 g r /t Ag. N äheres unbekannt.

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Alter Kiesbergbau ober der Oberstalleralm im Tal der Staller WcHla. T$cfiym0tnsch mjfgwommin 1057 von O .H .Fri*dnch............................. ........... •

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C A N A V A L erwülmt die Haue der SLaller W öllu formte in folgenden Arbeiten und führt hierin die uix-n ^(-nannU-n Gehaltgan- ' gaben C .K O C lIA T A s wieder an: CA NA V A I . lt. A ltera Verschiedenheiten bei M ineralien der K ie s la g o r . Z t.p r a k t .G e o l. 18, 1!)1Ü, 1 8 1 -2 0 1 1 (1 8 4 ). C A N A V A L H. Das Goldfeld der Ostalpen und seine? Bedeutung in der J etztzeit. 13g. hm . Jb. 68, 1920, 68 - 110. E benso in der A rbeit über die E rz e vom Plaltach und der A s s a m a lm . Jb. geol. H. A . 45, 1895, lü ß . 2 .) Eigene Beobachtungen (1955 und 1956): Ein Stollen m it Halden (siehe S k iz z e !) liegt etwa eine V ie r ­ telstunde ober den S taller Almhütten. Vom StoUen zieht die L a g e r­ statt e einen Rücken entlang nach W aufwärts zu einem Tagebau und weiter zu einem zweiten. In einem nach N führenden G raberl ist eine 2. L agerstätte aufgesch lossen. D ie se s K ie sla g e r ist stark gestaucht und ist in d er Wand gut aufgeschlossen, da der Bach sich hier tie f ein gefressen hat. Die Brande ist etwa 6 bis 8 bis 10 m m ächtig. Die Hangendbrande durch die Wand etwa 20 m lang auf­ g esch lo ssen . Im Bachriß stehen blanke P yritschw arten bis 30 cm dick an. Im Tagebau ober dem 1. StoUen sind prächtige K eillöcher der alten bergmännischen Gewinnungsarbeit erhalten, etwa wie im Karbonkonglomerat der Turracherhöhe. Ganze W ürste von F a ltenachsenstengeln aus K ies sind au fgeschlossen; sie sollten ein ge­ m essen werden, doch fehlte dazu die Z e it. D ies müßte bei einer geologischen Kartierung erfolgen. E r z m i k r o s k o p i s c h : P flaster aus unregelm äßigen E isen k iesen . In den Zwickeln liegen M agnetkiesfetzen und ganz vereinzelt ein Körnchen aus Bleiglanz oder Zinkblende. Oder große P yrite sitzen in M agnetkiespflaster und werden von d iesem schwach verd rängt. Z iem lich viel Cukies in manchen Schliffen. R eichlich sind große Ilm enite vorhanden (aus dem Nebengestein) die stark zerdrückt sind und von außen und von den R issen ausgehend in T ita nit übergehen, ln größere R isse des Um enits dringen auch die Sul­ fide ein . In den Silikatm assen des Nebengesteins geht der Ilm enit auch in Rutil über, der sich mit einem Mantel aus Titanit umgibt. An ein er Stelle wurden auch Anatashäufchen gefunden. A ls Gang­ arten neben Quarz und C hlorit auch etwas Dolom it,

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Stullhofvn

1. ) Angaben des Schrifttum s: KOHREH 11. Das M agnetk ies-V orkom m en bei Stallhoren. Sept. 1938, 3 Seiten, A rch iv M in. inst. Leoben. Zw ei alte Schürfstollen auf goldhaltigen M agnetkies; die M undlöcher sind verbrochen, nur Angaben von A .R O H R E R (1840). Die flach einfallende L agerlin se beißt ungefähr 150 m über dem T al (M öll) SW ober d er Stallhofener. Möilbrücke aus. Vor dem Mundloch d es einen Stollens liegen derbe Blöcke M agnetkies bi* 1 / 4 cbm . Der S O -Stollen war 12 m lang, d erber M agnetkies ist 1 ' 5m m ächtig. E r fällt m it 45U nach 3 5 ° , streicht also nach 1 2 5 °. 60 m NW von d iesem Stollen liegt ein zw eiter, der auf den Hut als E is e n ­ e r z getrieben ist. 300 m w eiter NW, im Wunitzgraben findet man auch große M agnetkiesblöcke, entweder streicht das Lager durch oder e s ist dort ein anderes L ag er vorhanden. M it einer 250 m langen Rutsche könnte man das E rz Fahrw eg herabbringen.

zum

D as L ag er liegt ober der 1. R iese m öllaufw ärts. Verebnung. ROHRER H. Beschreibung über den alten Spath- und M agneteisen­ steinbergbau im Polinikgebiete des Raggathales und über das M a ­ gnetkiesvorkom m en bei Stallhoien im M ölltale, Kärnten. 7 Seiten, 1 2 . 1 2 . 1921. A rchiv M in. Inst. Leoben. FRIEDRICH O . M . B efah run gsbÄ ich t vom 4 . 7. 1939. A n s c h l i f f e 871 - 8 7 2 , 1148 - 1150, 1G27: G robes P flaster aus schwach angewittertem Magnetkies um schließt viel Silikat und dringt in d iese s ein. Blattsilikate (Biotit, Chlorit?) werden vom K ie s aufgespalten; s ic bilden ein v o re rz ig es Faltengefüge ab und werden vom K ie s teilw eise stark verdrängt. Etw as Cukies in unre­ gelm äßigen Lappen. V iel T itanit, teilw eise m it L im onitresten. B rauneisenerz nach M agnetkies. D ieser ist stark d(W.cHgeschiefert, auch der Cukies ist stark verzw iilingt. Cubanit wurde nicht gefun­ den. ln manche Titanite dringt Magnetkies ein und spaltet sie auf. Im Schliff 1627 auch Graphit in gestauchten und gefältelten B lätt­ chen. Silikate werden von den Sulfiden angelöst. Das E rz ist stetig verform t und teilw eise versch iefert.

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Laga des Magnatkiaavorkommana StaUhofen an dar Möll. Nach H.Rohrar 103?.

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Skizze des MagnetkHSVorkomrrms Stalih oftfi.H ach L .Totschnig,1937.

Profit ArcA das Mag/w W tsnrkomnHn Statthotm.

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- 138 2 .) Eigene Beobachtungen (1957): Der Straßenw ärter Huber in Slallhofen N r, 1, w elcher sich solir für die G eschichte der Gegend in teressie rt, nennt die Stelle des Bergbaues "Sprungklapf" oder "S p ru n gköp fl". Die Stelle d es Vorkom m ens isL an Hand der beiliegenden Skizzen auffindbar. Sie liegt im Hochwald SW der Stallhofener M öllbrücke nahe einer leicht auffindbaren H iese. ln d ieser findet man. gerade aufwärts steigend auf 700 m SH. gut gebankten G neis. 3 1 0 ° /N 3 0 - 3 5 ° m it brandigen R uschelzonen. E r bildet den 1. W a s ­ s e r fa ll. Beim 2. W a s s e r fa ll (72Ü m) wieder Gneis bis G lim m e r ­ sch iefer 3 1 5 ° /N 5 0 ° ; auf 750 m stehen bis 1 m dicke P eg m atitschwarten an und sch ließlich trifft man ab 770 m einzelne, bis Im durchm essende E rzb löck e , ln ein er Höhe von 800 m steht die 1 ' 5 0 m mächtige Brandenzone an, 3 m darüber von einer 50 cm dicken, aber ä rm e r vererzten Hangendbrande gefolgt. Das Gestein liegt hier 2 6 5 ° bis 2 8 0 ° und fällt flach m it 20 - 3 0 °, teilw eise auch fast söhlig nach S, a lso in den B erg , wäh­ rend es tie fer unten nach N ein fä llt, also vom Berg weg geneigt ist. Der Stollen is t verstü rzt, seine Einbruchpinge 5 m über dem A usbiß aber noch gut zu sehen; e r liegt 805 bis 810 m hoch. Beim Ausbiß kann man das auf der L ag esk izze beigegebene P ro fil abnehmen. Der Ausbiß läßt sich ungefähr 50 m nach Osten bis ins b e ­ nachbarte G raberl verfolgen und a ls geschlossene Bank 20 m nach W esten , wo e r unter Hangschutt taucht. Im östlichen Graben scheint die L agerstätte um m ehrere M eter hinauf verworfen zu seih und verschwindet dann ebenfalls unter Hangschutt. Im übernächsten Graben tra f ich nur anstehenden G neisquarzit. Ein zweites K ie sla g e r setzt etwa 60 m NW auf, 840 bis 850m hoch, in einem G estein , das man im Steirischen als "G ö ß n itzg n e is" bezeichnen würde. E r liegt 3 1 5 ° /N 4 5 ° und enthält eine 10 cm derbe M agnetkiesbank, b e id erseits von 50 cm dicken Kiesdurchtränkungen begleitet. D ie se s K iesvorkom m en zieht nach N in den "Sprungkopf­ grab e n ", biegt dann nach 3 3 5 ° / 0 4 5 ° um , schw illt wieder auf 1 bis 1 '5 m Durchtränkung an, welche eine 2 m hohe Wandstufe bildet. Sie zieht dann bis 870 m hinauf, wird 2 m und m ehr m ächtig und ist an m eh reren Stellen nachgeschürft worden. Sie stellt das V orkom ­ men "Sprungkopf" d ar. Das Gestein ist weiterhin als quarzitischer Gößnitxgneis zu bezeichnen. Der Aufschluß ist 70 bis 100 m s tr e i­ chend verfolgbar. Die Vererzung des Stallhofener K ie sla g e rs ist h ier an G e ­ steine der S alzk o felserie gebunden, während die m eisten anderen Vorkommen an die nördliche K reu zeck serie geknüpft sind. Der Stallh ofen er Alm w eg führt 50 bis G0 m darüber als während des ■

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K r ie g e s erbauter Güterweg hinweg; e r ist in den beiliegenden L a g e ­ sk izzen nicht eingetragen, wohl aber in der neuen 5ÜOOO K arte, Blatt l ö l . A m F a h r - b/.w. Fußweg von der M öllbrücke w estlich des Baches nach O b ervellach kommt man an einem seh r auffallenden, in die W iese hinausi agenden Hügel vorbei, dem Thom elebühel. E r s o ll der Sage hach eine W aschhalde sein . Seine F orm wäre damit gut verein b ar. Nähere Anhaltspunkte oder A u sb isse konnte ich aber nicht finden, da das Gelände dahinter sehr dicht m it Gestrüpp v e r ­ wachsen und kaum zugänglich bzw . absuchbar is t. W egtafeln, die auf diesen Fußweg in O bervellach hinweisen, nennen diesen Halden­ haufen auch "K n appenhügel", einen w eiteren Hinweis auf seine bergm änn isch e Entstehung.

Stollental

Stottergraben

( siehe Gasarn)

bei Kleblach

1 .) Angaben des Schrifttum s: C A N A V A L R . Zur Kenntnis der Goldvorkommen von Lengholz und Siflitz in K ärnten. C a r II, 1900, 161 - 176, 210 - 223 (17 2 ). Im G lim m ersch ie fe r L agerlin sen aus Q uarz m it P yrit und F re ig old t M agnetkies. StoUen zeigte, daß d iese nur 2 m anhalten, 0 ' 25 m m ächtig. N ächst diesem L ag er ein Gang, 0 ‘ 1 b is 0 ' 2 m m ächtig, aus M agnetkies, E isen k ies, Cukies, B leiglanz, Z in k ­ blende mit Quarz und grobspätigem , w eißem Kalkspat. OW und fäUt N ; is t 28 m streichend und 3 m faUend untersucht. E r verw irft nach einer Skizze ROH R ER s die Q u arzlagerlin sen . StoUen ist ( 1900 ) verbrochen. L agerquarz gibt 2 ' 36 % Schlich mit 1 797 g r /t Au im 0 ' 36 "io K öpfelschlich und 195 g r / t Au im röschen Schlich; w eitere G e h alts­ angaben. D arüber noch w eitere G angausbisse; einer in K leblach, 300m "o b dem Türkenhaus (= M aisharpfe = Getreidekasten) im M ö rtsc h a cher F e ld "; e r gab P ocherz m it 6 ‘ 25 % Schlich m it 4 % Pb und 78 g r / t A g. HOIIREK 11. Notizen über den G o ld - und Silber-Schurfbau im Stot­ tergraben bei K leblach im Drautale aus den Aufzeichnungen des 11. J. li. ROIIKER im B etrieb sjah re 1849 und 1850. D ezem ber 1933, 4 Seiten und 8 O rtsb ild er auf 3 Seiten und Lageplan. A rchiv Min. Inst. Leoben.

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Skizze des Schurlgebmm kn StoHtfgmben. Nach H. Rohrer 1936.

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Mu.9/55.

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Der Schürf bau liegt 1*2 kill W der Station K lchiach-L ind und etwa 100 m über der südlich unweit vorbei führenden lialm bzw. St raße. Alter Srhurfsehacht im Nörtschacher 100 rn östlich ilcs heutigen Vorkom m ens auf auslwißendem Silliererzgang. Da aber die Mittel fehlten, mußte narb }) in ein gestellt werden. Ui«; A u fsch lü sse im Stollergraben zeigten aber, «laß die Alton nur- 3m hatten weiterteufen m üssen, um in den guten Gang zu schlagen. »I. H. HOHKHK erschü rfte im Stottergraben 17 ir» unter dorn Steig, der vom Gehöft Nörtschacher zum Gehöft Stotter führt, am linken Hang, direkt im Graben einen Ausbili. Kr erw ies sich als 13 cm m ächtiger K iesgang, der 1 2 0 - 1 3 5 ° streicht und mit 3 5 ° nach NO fällt. Der Gang wurde nach unten rasch m ächtiger, denn 50 cm über dem Hach maß e r 2(> < in, unten aber 10 bis 12 cm . Nachschürfen ergab aber (18 4 9), daß die Linse nur l ’ O bis 2 ’ 2 m lang und 1*3 m hoch w ar. Eine 10 cm mächtige Lehmkluft hatte sie abgeschnitten. D iese Kluft streicht ÖW ( 9 0 ° - 1 05 °) und fällt mit 3 0 ° bis 9 0 ° ein. Man trieb den Stollen auf 28 m vor und verfolgte dabei einen kiesigen Spatgang. E r ist 10 bis 30 cm m ächtig und durch ein 3 m tiefes Gesenk auch im Fallen untersucht, wobei der E rzgeh alt nach unten zunahm. Im April 1850 mußte man aber den S tollen ebenfalls ein stellen . Gehaltsangaben zeigen, daß der Gang 1 bis 9 °/o Schlich hält, der 34 % Pb bzw. 67 % Pb hielt, also sehr bleiglanzreich war und zugleich sehr hohe Silbergehalte zeigte. W eiter östlich arbeiteten schon die Alten auf d iesem Gang und sollen m eh rere StoHen bestanden haben, die aber nur kurz w aren. Eine spätere Notiz sagt, daß der“eingangs erwähnte Schacht 9 m tie f sei und im Tauben stünde, das E r z habe sich ins Hangende gezogen. 6 m hinter dem Mundloch des Stollens hatte man später 3 m abgeteuft und fand dabei schöne, 15 cm mächtige E rze : Spat (w el­ cher?) und silberreich en B leiglanz. E s wurden dann noch 3 w eitere A u sb isse genannt und zwar: 1. ein blauer Quarz mit F reigold (>0 cm über dem Goldgang (gehört wohl dazu! ) , 2. 20 Schritte unter dem Zaun ein Quarzgang an einem Felsw andel und 3. ein k iesiger Spatgang 300 m ober dem Türkenhaus im N örtschacher F eld. ROHRER A. Herichte über die der Gew erkschaft Carinthia gew id­ meten B ergw erk -O bjek te. M itgeteilt 1938 v. ll.R O H R E R . A rchiv M in. Inst. I ,ooben. .J. ROIIRER trieb um 1840 einen Stollen 3 2 .nt nach einem nach 1 0 5 ° streichenden und 0 5 ° N fallenden E rzgang. E r war 10 bis 30 cm mächtig und mit K alkspat, Zinkblende, M agnetkies und Cukies gefüllt, die Spuren von Gold hielten und auch silberhaltigen l>lei glanz führten.

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2 .) Eigene Beobachtungen (l!)4ü ); Don Stottergraben se lb st besucht am IS. 10. 1940. Vom Bauern Stotter eben zum östlichen Graben. Einige Schritte ober der Mühle im Graben ein verfallener Einbau. Keine A ufschlüsse der Erzgänge zu selten.

St r i e d u n

1 .) Angaben des Schrifttum s: C A N A V A L R. Zur Kenntnis der Erzvorkom m en in der Umgebung von Irschen und Zwickenberg usw. Jb.nathist. Ldm us. Kärnten 45, 1899, 97 - 157 (127). A m Fahrweg nach Strieden hinter dem Saubach A u sbisse eines 4 0 ° N fallenden K ie sla g e rs, das von G raphitschiefer unter­ teuft und von Amphibolit überlagert wird. Die Alten haben ein paar gesenkm äßige Einbaue getrieben, jedoch nicht abgebaut. Fahlband, aber auch bis 30 cm derber E isen k ies mit 0 ’ 7 % Cu, 52 g r /t Ag. ROHRER A . Berichte über die der Gewei‘kschaft Carinthia gewid­ mete B ergw erk -O bjek te. M itgeteilt 1938 von H. ROHRER (Archiv M in. Inst. Leoben). Nur genannt, daß 50 bis 200 cm m ächtiges K ie sla ge r sich auf 3 km obertags verfolgen läßt. 2 .) Eigene Beobachtungen (1955 und 195G): Am bezeichneten W eg von Zwickenberg zur Gerbershütte überschreitet man den Saubach etwa 1 250 m hoch und steigt zur Gehöftgruppe Strieden an. Links hat man eine hohe Felswand aus G ran atglim m erschiefer mit zahlreichen Quarzschw ielen, 275 2 8 0 ° /N 3 0 °, reich an Granat. An ihrem Fuß beißt eine K iesd u rch tränkung aus, die nach R . C A N A V A L beschürft wurde. Die Schiefer zeigen hier: 2 8 0 ° /N 2 0 ° und sind 1*5 bis 3 m m ächtig mit K iesen durchtränkt, deutlich an eine plastisch verform te Bewegungsbahn gebunden (Lagergang). Die Verkiesung zieht sich ungefähr 35 S ch ritte längs des W eges hinauf und verschwindet dann im H asen­ boden. Darüber folgen wieder G ia n atglim in crsch iefer. Diese K iese sollen die Fortsetzung der K iesla ger der Knappenstube sein. Obwohl ähnliche brandige A u sbisse tatsächlich mehrfach am Weg von Strieden in den Doblgraben V orkom m en, halte ich ein direktes Durchstreichen für unwahrscheinlich, wohl aber können alle diese A u sb isse genetisch a ls an einer Bewegungsbahn liegend zusanimengehfiren.

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Milli' z w e ite k i e s i g e , a b e r v ie l fir m e r e S c h ic h te ■/.i (>. D er C rap h ilsch iefer ist eine starke Bewegungsbalm, vo ller Harnische und Schwielen und Linsen, ist vö llig z e r sehert. Nachschrift 10C>3: Durch den neuen Fahrweg nach Strieden ist das Vorkom m en nun gut e rsch lo ssen und leicht erreic h b a r, denn e r führt unmittelbar daran vorüber; auch die Einbaue sind noch gut zu sehen. Einige bis spaimcnmächtigo ''K ie s la g e r ", hauptsächlich aus M agnetkies mit etw as Zinkblende und Kupferkies bestehenä, sind gut au fgesch lo ssen . Auch die obere, näher am Ort Strieden liegende V ererzung ist jetzt b e sse r aufgesch lossen, doch ist der K ie s hier stark verw ittert.

Striedenalm ei'

Plaike

1 . ) Angaben des Schrifttum s: C A N A V A L R . Z ur Kenntnis der E rzvorkom m en in der Umgebung von Irschen und Zw ickenberg usw . Jb. nathist. L d m u s.K ärn ten 45, 1899, 97 - 1 5 7 ( 1 4 7 ) . D er Doblgraben gabelt sich aufw ärts; im kleineren nach NW gerichteten A s t, der vom Punkt 2381 (alte K arte) herabkom m t, liegt eine große P laike, die jüngst verbaut wurde. Ein W eg führt von ü itfier zu ihr (Wildbachverbauung). Knapp unter d iesem W eg auf etwa 1 600 m zwei ganz verrittene Stollen auf einem , etwa 1 m mächtigen K ie s la g e r, das dem der Knappenstube gleicht und wie d iese s nach N ein fällt. Eine P robe gab 18 % Schlich, kein A s ; P y ­ rit, M agnetkies, Cukies, B leiglanz, etwas Zinkblende. C h lo ritis ie rte r B iotit, A lb it, Titanit. 2 .) Eigene Beobachtungen (1955 und 1956): Nach R. C A N A V A L befanden sich in der großen Plaike zw i­ schen der Ow eger K am m er und der Almhütte auf 1784 m zwei ü b e rrittone Stollen auf einem K iesau sbiß. Sie sind nicht m ehr aufzufin­ den, wohl aber noch brandige Steine im B achriß. Der Ort wurde nach C A N A V A L in die Karte eingetragen.

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Sirimarli

(ö s tlic h I s c l s h e r g )

Eigene lieobachtunuen ( 2 .!). I!)(i2): lOin Scliurlstullen am Fahrweg von Stronach gegen den Frühaufgraben ( Weg zur AnnahülU»). U arom etr. Höhe = 1'115 m . F ast söhlig liegende G lim m ersch ie fe r mit kleinen Granaten. E rz ist nicht zu sehen, die Halde abgerutsclit, das Mund/imiüier ist gut sichtbar, abei' durch Tagverbruch des Schiefers ist der S tol­ len nicht m ehr fahrbar. Schwach vorkiest (liruch des Krühaufg r a b e n s !).

T e u c h 1s c h a r t e

Angaben d es Schrifttum s: C A N A V A L R . Notizen über die Eisensteinbergbaue Oberkärntens. 3 - Haggabach. C ar II, 83, 1893, 157 - 181 (159). Der G lim m ersch ie fe r des Kaggakares verflacht unter 6 0 ° nach 2 3 0 ° (SW) und so ll in dem selben nächst dem Schartl ein gold ­ führender Kiesgang durchsetzen. Näheres unbekannt, nicht ge$«eAt.

T res dorfer

W ölla

1 . ) Angaben des Schrifttum s: C A N A V A L H. Z ur Kenntnis der E rzvorkom m en des L am n itz- und W ellath ales in Kärnten. C a r 11, 88, 1898, 183 - 200. Ein Bau auf ein E rzvorkom m en, das jenem des P o litzb e rges ähnlich ist, liegt an der ’l’ resd orfer W ölla auf etwa 2 400 m,ungefähr 200 m südlich des S teiges, der aus der Scharte zwischen G urskentörl und der Hohen Nase herabkommt. E s bestanden hier zwei Stollen, von dem der tiefere eine sehr beträchtliche Halde führt und 16 m über dem oberen einbringt. M e n sc h e E rze von hier hielten ü '2 5 % Cu,- 7" 5 0,li Pb und 156 g r / t A g ♦ Au. K ie serz e aus der Halde des unteren Stollens hielten nach KOCHATA 34 % Schlich mit 0 ’ 52 % Cu, 238 g r / t Ag und 2 g r / t Au. Ein zw eiter d erartig er Hau scheint weiter talab gerade ö s t­ lich der Hollen Nase auf etwa 2 000 m umgegangen zu sein.

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CANA V A I . H. AlUM’svcrsehM'denheilon hei M ineralien der la g e r . Z t. prakt. G e o l. Iti, l!)lü , 1111 -2 0 8 (18 4 ).

K i -

bändern heraus, die Verschnitte sind reich e Adelszonen. Man kennt 3 L a g e r-lir z k lü fte und m eh rere querende Klüfte, Das E rz fe ld hält XOU bis 150 in streichend an und 50 m im EinfaUen, ist stark kluftgestört. Bewegungen vor und nach der V ererzu n g (wahrscheinlich auch während d ie s e r ! K r . ), Eine Ilauptstörung, d ie w asserreich e "Letten klu ft" im W -A b schnitt streicht NS und steht sa ig er. Sie ist ein Vorw urf, an dem das östlich e Tru m abgesunken is t. Auch sie führte E rz , es is t aber ungewiß, ob es tektonisch darin ein gekeilt war oder p rim är darin ab gesclzt wurde, W d er Lettonkluft fielen die G e ­ steine nördlich ein, östlich von ih r nach S oder sie lagen schwe­ bend. Bewegungen erfo lgten aucli längs der Adelsflächen und bildeten glatte, graphitische Schm ierblätter. Die V ererzu n g ist auf 150 m Teufe nachgewiesen, im tiefsten Zubau allerd in gs nur mehr als schwache Imprägnation, ohne D e rb erz. Es läßt sich aber nicht m ehr feststellen , ob h ier genügend aufgefahren ist. D ie M ächtigkeit d er Erzführung schwankt von einigen D ezim e­ tern bis 1 '3 m .D ie E rz e waren in Linsen, Butzen, T rü m e r und Streifen aufgelöst. D er k lein ere T e il w ar D erb erz in Bändern, Streifen oder m assig. Die Streichlängen erreich ten 15 bis 20 m. Die E rz e hielten im E infallen mitunter w eiter an als im Streichen. Erzführung: Antim onit, te ils grob, te ils fein, te ils dicht, wie B leisch w eif. Daneben P y r it, M agnetkies, selten Cukies, noch selten er A sk ies, Zinkblende und B leiglanz, auch Plum osit (Jam esonit?). Quarz w ar grob, aber auch h orn felsartig, aus­ nahmsweise Ankerit, selten Kalkspat. In d e r Aufbereitung z e ig ­ te sich reic h lich T u rm alin ! Oxydationsm inerale. Ungefähr 5 fo des Hauwerkes bestand aus D erb erz m it rund 40 % Sb. Auch die grap h itisch e Lagerm asse hielt nach R O CH ATA 3 % Sb, 11 425 t a b g eliefertes E r z hielten 36' 79 % Sb, 0’ 67 % A s , 0'G9 °i> Cu und 0" 92 % Pb. Das Nebengestein is t gebleicht und örtlich auch verk iesolt. Die V ererzu n g muß an die O W -I ängsstörung angehängt werden, wahrscheinlich gehört die NS streichende Lettenkluft zu einem noch jüngeren Bruchsystem, das m it der Ausbildung der Q uertalstrecke Kleblach-Sachsenburg Zusammenhängen dürfte, dann w äre die Erzführung der Lettenkluft wohl nur ein tektonischer Adelseinschub! MUNDA M. B ericht über die geologische Aufnahme im Antimonbergbau L essin g im Drautal nebst Bemerkungen über die w e i­ tere bergmännische Untersuchung des Vorkom mens. 3.4.1943, 9 M aschinschriftseiten, 2 Grubenrisse. A rch iv G eol. H A ., A b ­ lichtung A rc h iv Min. Inst. Leoben. Betrieben 1U92 - 1B95 und 11)15-1919. Fahrbar sind der 2er StoUen 50 m t NNW -Quersehlag; der Aul'brueli a m M ittel­ lauf, d er durch offene alte Abbaue führt; d er M illcUauf 45 m

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m it Abbausstrecken und Aufbriichen im W und ein 47 tn lant(er Q uerschlag nach W und ein T e il des neuen ücr-Stolluns. D ar­ nach K arte 1:25(1 (B e ila g e ) und Sehnitte. K s gibt: 1 .) L a g e r g ü n g e in graphitischen G lim m e r­ sch iefern , öS1* - 110° siidfuHcnd, sollen in W auch s te il nach N fallen . G estörte, verqu arzte Sch iefer bilden die Lagerinas.se, in d er d er Antimonit l.inuen und Hutzen bildet. Außerdem ist das E r z fein eingestreut. Ö rtlich is t reich lich E isenkies, g e ­ legentlich etwas Ask ies und Cukies vorhanden. Gangarten sind rau chgrau er Quarz, A n kerit und Kalkspat. Das E rz is t 0*5 bis 1’ 2 m m ächtig, s o ll im M ittel 0*7 m m essen. Davon seien 4% D e rb e rz m it rund 40 % Sb, 2 0 -2 5 "h seien P och erz m it 5-1 l%Sb.

Ab und zu spalten Liegen dtrü m er ab; sie streich en wie die Lägergänge, fallen aber etwas s te ile r ein als die L a g e r ­ m asse. D ie V ererzu n g is t unregelm äßig und v o r allem an den Scharungen m it den "Letten klü ften " an gereich ert. Q uerschläge zeigten, daß hangend und liegend w eitere, aber bisher unbau­ würdige E rzk ö rp e r auftreten, 2 .) V e r e r z t e K l ü f t e und S t ö r u n g s b r e k z i e n (Lettenklüfte). Ih re Salbänder sind Harnische. D er "gro ß e 'Irä c h ­ te r " ist an der Scharung e in er solchen m it einem Lagergan g g ebund en. Ein groß er T e il der D erb erze soU aus solchen Klüften stammen. D ie Erzführung is t weitgehend an d iese Störungen gebunden. Die Lettenklüfte sind jünger als der Lagergang, der von jenen verw o rfe n w ird; die Beziehungen sind aber noch un­ gek lärt. U n t e r s u c h u n g s a r b e i t e n : D er Unterbaustollen tra f keine bauwürdigen E rzk ö rp e r, daher Tiefenaufschluß un­ günstig. Dafür wäre streichend nach W zu schürfen (Verbindung m it R a d lb ergeralm ?), in der Sohle des 1. und des 2. Stollens, doch müßten dabei alte Baue gew ältigt werden. N des L a g e rs s o ll ein zw eites vorhanden sein. Am M ittellauf wurde deshalb ein Q uerschlag nach NW getrieben, der im 45. m d ie östliche F ortsetzu n g abquerte. E r durchfuhr stark verqu arzte, erzfü h ­ rende B rek zie (OW, N 40 - G0°). Die Arbeiten wurden e in g e ­ s tellt, nicht streichend ausgefahren. Verm utlich V ererzu n g an ein er widersinnigen Störung. Man woUte vom 2er-S tollen aus ebenfalls untersuchen; bis zur Einstellung des B etrieb es 1922 w ar d ie se r Schlag 20 m lang; wurde 1D3U vom R A . f. BOFOC. um 24 m ausgelängt. D ieser Schlag s o ll w e ite r getrieben w e r ­ den (E r z dürfte zwischen G0 und 90 m e rre ic h t w erden). E s s o llte im oberen Q uersclilag streichend ausgefahren werden. A rb eitsvo rsch läge im einzelnen.

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L M itffits c fa & tt

L f f & n ig .

C; ruhenkarte dieses liaucs siehe Seite

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2 .) Eigene Hochachtungen: A n s c h l i f f u von 1 .oßriiger Kr/.on bestehen aus einem r e k ris ta ilis ierto n Gemenge von "lile is c liw e ifa rtig " zerriebenen Antimonit, mit Quarzgrus und verein zelten liisenkieskörnehen. Lüe Quarzkörnchen sind alle gerundet und irgendwie k lassiert, so daß das Gefüge an einen Sandstein erin nert, der Antimonit als Bindem ittel enthalten würde. Hei sein- starker Vergrößerung sieht man aber, daß die lländer der Quarze doch stark ausge­ lappt und angelöst sind, dabei wurden wahrscheinlich die fein ­ sten Körnchen aufgezehrt, wodurch es zur Klassierung kam. Die Q uarze umschließen ab und zu etwas Antim onit. V erein zelt einige A rsen k iese; Dolom it w il d von Antimonit deutlich verdrängt.

M a r ie n g r u b e ,

auch P lon erb erg

Angaben des Schrifttums: ISSER M . Exposd über das Antimonvorkom men in N ikolsdorfNörsach nächst Lien z in T ir o l. 1909. 5 Seiten, m it einem Zu­ satz von SONNWEBER Ed. 1916. A rc h iv Min. Inst. Leoben. 3 Gänge, NO/SW, SO 80°, 10 bis 40 cm m ächtig. Die Gänge stehen 30 bis 70 m voneinander ab und lassen sich w e it­ hin verfolgen . D er M arien stollen fuhr nach 20 m den E rzgang an, den man streichend nach NO und SW G0 m ausrichtete. 30 m über dem Stollen sind Ausbisse, Vom Stollen geht ein Aufbruch bis zu Tag und ein Gesenk 10 m ab. M eh rere Gangverdrückungen und Störungen (ein angeführtes P r o fil fe h lt!). Um die beiden Hangendgänge anzuqueren, müßte der Hangendschlag um 70 m bzw. 130 m ausgelängt werden. D er M arienstollen lie g t 150 m über dem T al und ist von der Bahnstation N ikolsdorf 1 850 m entfernt. D er Bach flie ß t neben dem Stollen vorb ei. F R E Y N J. B ericht über den Besuch d er Antimonvorkommen von N ikolsdorf und Nörsach im Pustertal in T ir o l. 3 . 7 . 191t!, A r ­ chiv Min. Inst. Leoben. 3/4 Stunde NO N ikolsdorf, am steilen P lo n e rb e rg in Wald gelegen. M arienstollen erschloß das K rz nach 20 m. lir tritt in T on sch iefer auf m it weißem Quarz, das 10r z gerne an den Salbändern. Ausbisse von 2 w eiteren Gängen.

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Die Mcrriengrube bei Nikoisdorf nach 0. Hiiül*itn*r. V 1000. N

$m* grmmtiuk*r AugemgneU M m » meutOg £»A nd*vh*ngd. £ rt/M n *g ,

Üontöia*.

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Un*nor*tff4 Amch»H b *g



Gemeindegrenzen

Lage der Mariengrube.1:5000

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Mm# N .M etrer Frsn?

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Rabant;Werkskarte,Blatt mit geologischen Ein­ tragungen.

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C A N A V A L U. Die Antim onilvorkom m cn des nt) liegt der Hau 5144 in hoch, i achtel- Gneis m it Antim onitadern und Ankerit, sowie eiiH'iit C o -K ic s (durch Cu-Blüte wahr­ scheinlich gem acht!). D er Stollen geht nach 50” , ist 43 in lang und e rr e ic h t im 21. m den nach 330° streichenden, saigeren (lang, int in diesem 14 m (davon 13 in im Kr/.) nach NW und 37*5 in nach S au sgerich ­ tet. Im 7. und 33. m der SO-Strecke gehen 7 in bzw. 17“ 5 m lange Strecken nach 315° ab. Man v e rfo lg te damit abgehende Gang trü m er. Am F eld o rt d er Nordausrichlung zw eigt ein 13 m langer Q uerschlag p a rallel zum "S tollen slreiclien " nach NO ab. Eine D erb erzp robe hielt 52 21*6 7i> S, 25* 4 "i Gangart.

Sb, U‘ 25 % l*b, 0 ' 15 % As, ' *

HIESZLE1TNEK G. B ericht vom 17. tl. l!)l(i an die k. u.k. B e rg ­ werk sins.tektion im K rieg sm iiiistcriu m . 12 Seiten. A -c h iv Min. Inst. Leoben, L ie g t im steilen Hang des P lon erb orges, 200 m über dem T a l ober dem D ietlhof. Lin schm aler Fußsteig führt zu ihm. Nach 20 m in gebanktem, flach SW fallenden Gneis fahrt d er Stollen den SW -NO streichenden, ste il stehenden Gang an. D ieser ist nach beiden Seiten ausgerichtet: 14 m nach SW v e rfo lg t und hier auf e in er verquerenden Kluft 16 m ausgefahren, ohne E r z zu t r e f­ fen, wohl aber gelbe (Sb?) und grüne (N i?) Anflüge ("G u re n ") an den Ulmen. Nach NO wurde 27 m ausgefahren, auch hier gelbe und grüne Anflüge» An der Gabelung P och erz; die beiden G abel­ äste sind 17 und 5 m vorgetrieb en , am F eld o rt (w elchem ?) nur E rzspuren. Insgesam t fuhr man also etwa üO m streichend auf. D ie Erzführung is i absätzig, Störungen und Vertaubungen sind häufig. D er Hauptstollen ist 25 m w eiter ins Hangende getrieben, um die 70 bzw. 130 m entfernten Hangendgänge abzuqueren, die von den Ausbissen her bekannt sind; es fehlen h ierfü r ab er noch vie le M eter. Typische Gangnatur. D er Antimonit ist dicht, aucli grob­ blättrig und stengelig; Quarz tritt besonders an den Salbändern auf. In Hohlräumen des Q uarzes feine Antimonitnadcln. E isen ­ kies is t häufig und bildet bis 1 cm starke Adern oder durchtränkt den G neis, A sk ies kommt ebenfalls vo r, is t goldverdächtig. An­ flüge von Co und Cu (od er N i?). Nur Schurfbetrieb, aber noOh nicht ausreichend bcschürft. miOSZLKITNIOK G. Die geologischen Grundlagen des Antimon bergbaues in Ö sterreich . .Ib. geol. BA. 1)2, 1047, 1 - f)2 (51 - 53). Am steilen Hang des P lon erb ergcs NO N ikolsdorf liegen etwa 000 m hoch Stollenmundloch und Halde d er M ariengrube ober

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dem Gehöft Dielt, illHT p h y llilis c h e Sch iefer s te llt sich fe s te r , geba n kter Musknwitgneis, te ilw e is e auch Augengneis ein, in dem die l-iifforsliilto au fsetzl. I>•*i* Stollen fährt nach 20 rn im harten Gneis, dessen Hunkling mit»»»* 2f> - 40° nach N und NW verflacht, die e rzfü h re n d e G an gsp ille an. SU» s tre ic h t NW, steht s a ig er o d e r lallt mil H0° mich 4(1°. Insgesamt 71) m nach b eiden Sejten s tr e i­ chend ausgefahren. Gcgeniilicr war lfKM die N W -Ausrichlungsötreckc uni rund 1!» ni w c ite r g c Ir ir lH 'ii, son st alles gleich. Die Grube hat nie nennenswert g efö rd ert, obwohl sie Ix i-eits lGf>0 verlieh en erscheint. Die GangkluH ist eine QuerkluH und durchsetzt die; Gneisbankung ste il, fast sa ig er. Das Liegend- und das Ilangendblatt fallen m it etwa 80° nach 4(1°. Die Gangspalte scheint rät.* wesent­ lich offen gewesen zu sein. Die Erzfiihrung ist absätzig; Gangquarz und Antimonit fo l­ gen als schm ale, linsenartige Gänschen einm al am Hangend-, dann w ied er am Liegendblatt, oft nur 1 bis 2 cm dick und werden höch­ stens D ezim eter stark. Der Antimonit ist dicht, b lättrig oder stengelig j m it weißem Quarz verwachsen oder enthält grauen Quarz in kleinen Körnern. W eiß er Quarz tritt neben Kiesbändern beson­ ders an den Salbändern auf. Der Eisenkies ist in der Gangmasse v e rte ilt oder bildet ein kiesiges Salband oder durchtränkt den an­ grenzenden Gneis. Ask ies kommt vor, ist g o ld fre i. Auch C A X A V A L m erkte Co-Blüte von hier an. Ich halte es für w ahrscheinli­ cher, daß es sich um IVIetastibnit und ein Kisenantimoniat handeln könne. D er Gneis ist durch die vererzenden Lösungen gebleicht, verk iest und ve rk ie s elt worden. LE O PO LD H. Antim onerzvorkom m en bei N ikolsdorf-N örsach . A p ril 1939, 5 Seiten. A rch iv Min. Inst. Leoben. Ein T e il der Gruben fahrbar. Nur oberflächliche Angaben über G eld -, M a te ria l- und Leutebedarf, fa lls der Hau eröffnet werden sollte.

N örsa ch

P ir k c b e n

siehe Johannisgrubc

nördlich Kleblach

Angaben des Schrifttums: ItOHltiOK A. Herichte über die der Gewerkschaft l*a, inlhia gew id­ mete H ergwerk-Objekte. M itgeteilt UKUI v. II. HOIIHEIL Archiv Min. Jnst. Leoben. D ieser Schürf liegt 45 Minuten vom obersten Stollen des Antimonbaues Leßnig entfernt und wurde se in e rzeit von Pohl bc-

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schürft, a b e r zu w e r .ig w e it v e r f o l g t . IX ;r Hau l i e g t nahe d e r M ü n ­ du ng d e s K r a n k g r a b e n s in d en I.c ß u ig g r a h e u und d a m it m i t t i g z w i ­ s c h e n L e ß n ig und R a d lh e r g . Die- A n t im o n c r / e Iw itton h i e r g e g e n d e n S c h ü r f s t o lle n b e im B r a n d s tä tte !* a u s . K R I K D U K 'll U . M . B e r ic h t v o m 1 2 .1 0 .1 9 4 0 .

A r c h i v M in . In s t. L e o b e n .

1.) A u s l»i (j l* i r k e In* n : Mine Viertelstunde unter dem Gehöft Brandstätter steht am ler Zubau überfuhr im 13**3. m eine erzführende Schichte liegend ein er nach 80° st reichenden Lettenkluft. 38 m nach d ie se r ausgerichtet, steht das 10r z 2 m m ächtig m it B leiglan z, Zinkblende und Kisenkics an. Von hier aus 2 m nach Osten durchgeschlagen in den Sim onistollen m it a l­ ten Verhauen: 1 - 1 * 2 m b reit ahgehaut und /war nur Bleiglan.'., während man die Zinkblende und den Liscnkies stehen ließ oder haldete. Daher Halden vie lleic h t aufbereitungswürdig? Im Sinionistollen ist das Kr/, östlich 10t) m lang und bis 8 m hoch ausge­ baut, darunter alier mich u n verritzt, eben««* westlich. O bcrtags Anzeichen, datt die lOrzführung nach C) und W f«>rtselzt. ZubaustoJJen ist offen, «Jus 3 - 4 m tiefe (ie s m k im Sim onisttdlen ist aber e rso ffen . R O IIKKK H. Das BieigLuuz- und Zinkhl«‘ud«'vorkouiuuMi "S ch ein itzen ". 1941, 2 Seiten. A rch iv Min. Inst. Lot>ben.

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Da« Vorkommen liegt 1 km östlich der Bahnhaiteste 1Je Irschen, (>00 m N und (iü m über der llundesstratte, auf fi7ti in Seehöhe. Ein Feldweg führt von der Strafte /um Hau. 1927 kurz betrieben (Itaubbau!). ROUHEH II (?). 1917, Ergänzung Ober Scheinitzen zum Bericht über Kolm: L ager gang hier «te il ei* als im Kolm, E rze an Kluftsy stern. Schwerspat nicht gefunden, Aufschluß müßte gesenkmäßig den E r ­ zen folgen und dann streichend ausfahren, doch isl viel W asser zu erwarten. SUSZMANN O. Zur Kenntnis einiger B lei- und Zinkerzvorkom ­ men der alpinen T ria s bei Dcllach im Oberdrautal. .Ib.geol. KA 51. 1902, 265 - 294 und Mont. Kdsch. 5, 1913, Nr. 9. Weicht vom Kolm mehrfach ab. Zubaustollen 1874 von J. ROHRER geöffnet und auf 40 m ausgelängt, aber noch im selben. Jahr eingestellt, da fast nur Zinkblende angefaliren. 1899 neuer­ dings aufgeschlossen, bald wieder eingestellt. Dunkle, bitumige Kalke, gut geschichtet, 75 - 90°/N 60 70°. Ö rtlich darin dünne Lagen eines schwarzen Schiefers, der bläht und schwarze Letten gibt. Im 14*8. m ein Blatt erreicht: 80 - 85° mit E rz. Darin 4 m nach W und 45 m nach O aufgefahren. Harnische und Z erre ib s rl. Die Oststreckc biegt nach 25 m nach N ins Hangende und trifft nach 2 m in alte Zechen. Diese 7 bis 10 m hoch. Einige E rzreste; deren Beschreibung. Erzzone lie ­ gend der Wengenerschichten. Urkunden vor 1834 fehlen. Zubau­ stollen in der Karte 1: 25 000 eingetragen. E rze auch in Hohl­ räumen abgeschieden, Schiefer dichteten ab. M1CKO A . Bericht über den Bergbaubesitz in der Gegend von Oberdrauburg in Kärnten. 1919, 8 Seiten. Abschrift Archiv Min. Inst. Leoben. Zubaustollen etwa 50 m lang und von ihm 52 m östlich und einige M eter höher der Simonistollen; beide befahrbar. 70 m öst­ lich vom Simonistollen noch 2 verbrochene Stollen. Der L a g e r­ gang des Zubaustollens fällt 64 - 85° nach N, ist etwa 2 m mäch­ tig und 50 m ausgerichtet, 30 m lang und 7 m hoch abgebaut, die angefallene Zinkblende daher gehaldet. E rz nach unten unverritzt (Schachtbau). Glaubt, daß m ehrere Erzschläuche sich schacht­ mäßig auf 1 500 m T ie fe werden verfolgen lassen. FRIEDRICH P .M . B rieflich er Bericht an den Fachverband der Bergwerke und der Eisen erzeugenden Industrie vom 27.5, 1951. Eigene Beobachtungen: Nach 1945 begann ein mit den höch­ sten österreichischen Kc^crungspcrsonen befreundeter, übel be­ leumundeter Mann einen schwindelhaften Betrieb und "b e fre ite " einen leichtgläubigen Schweizer angeblich von hunderttausend Franken. Es waren viele Waggon "hochwertiger B leie rze " vor dem Stollen gestapelt; ich mußte aber in diesen hauptsächlich aus P y ­ rit, Markasit und daraus entstandenem Hruuncisen, sowie etwas Zinkblende bestehenden Haufen lange (mehr als 1/4 Stunde!) su-

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elit'n, um i'twuw Bleiglanz für Anschliffe zu sammeln. Dabei hallo ich, trotz des Überschwanges schöner Worte, diesen sicli als pat­ riotischen Ö sterreich er gebärdenden Mann rasch durchschaut. Das zu erwartende Ende folgte auch nicht allzu lange nachher.

5. Kisrnspatlagerstättcn.

Südwestlich des Poliniks liegt im M arm or der Salzkofolserie die üsenspatlagerstätte der Kaggaalm. Sie stellt eine metasomatische Bildung unter den Bedingungen einer erststufigen M e­ tamorphose dar; dies zeigen die reichlich vorhandenen Gangartsillk ate Granat, T rem olit, Epidot, Chlorit, sowie die Minerale Magnetit, Magnetkies und Eisenkies, die teilw eise reichlich im Eisenspat eingewachsen sind. Im alten Eisenspatbergbau Zauchen, der in chloritischem G lim m erschiefer aufsetzt, trat vereinzelt auch Bleiglanz auf; unmittelbar über ihm befindet sich ein 24 cm mächtiger Golderzgang mit Eisenspat, Quarz und goldführenden Kiesen. Ich halte diese Eisenspatvorkommen und gelegentlich auf­ tretende Ankerit-Quarz-Chldritfelsschwarten für die frühesten Bildungen dieser Vererzung der Kreuzeckgruppe.

Raggaalm

1.) Angaben des Schrifttums: BRUNLECHNER A. Die M inerale des Herzogthums Kärnten. Klagenfurt 1884. Führt Ankerit, Magnetit, Eisenspat und Turmalin an. Die Angabe Seite 6 , Ankerit mit Siderit und Magnesit ist wohl ein I r r ­ tum bzw. Druckfehler, denn gemeint ist offenbar der reichlich vorhandene Magnetit (^Magneteisenstein). CA N A V A L R. Notizen über die Eisensteinbergbaue Oberkärntens. 3. Raggabach. Carinthia II, 83, 1893, 157- 161. Hütte 1844 erbaut, 1861 eingestellt. 1877 wurden die Gru­ benmaße gelöscht. F ra n c isc l-, Wilhelminen- und Gabrielenbau. 2 Stunden vom Raggabach. Ober dem Hochofen Glim m erschiefer,, der mit 42° nach 335° fällt und nach 155° streicht. Darüber Hutschung, Wald, Blöcke aus M arm or, dann wieder G lim m erschiefer, in dem Turmalinpegmatit aufsetzt. Unter der Sackzugleiten G lim ­ m ersch iefer (60°/S0 400) und hält bis zum Berghaus an. Darüber Gneis, in dem in einem Marmorband das E rzlager aufsetzt. Der M arm or ist weiß, 15° bis 30°/SW 50°; er ist nicht sehr mächtig, daher auch wenig E rz erhoffbar. Der Eisenspat tritt lag ora rlig auf, ist 0' 9 bis 3* 8 m mächtig und an 5 Punkten erschlossen, die sein Streichen auf 1 425 m und sein Einfallen auf 102‘ li m erw eisen. D er grobspätige Spat enthält 2 4-36 % Fe und ist von Magnetit,

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Granat und T rem olit begleitet. Der Magnetit liegt im K|>at und wird bis 7 nun groß, e r ist meint mit Ankerit, Trem nlit, Mag­ netkies und etwas P y rit vergesellschaftet und kann sich ■/.u d e r ­ ben Massen anreichern. Auch etwas Askies ist vorhanden. Das Vorkommen erinnert an jenes von Muosburg. C AN A V AL H. Bemerkungen über einige kleinere Kisunsteinvorkommen der Ostalpen. Mont. Itdsch. 22, lÜ.'tO, 4!) - (i'.i (55). Fast wfirtlich wie vorstehend! FRIEDRICH O. M. Bericht Uber eine Befahrung und Gelündebegehung im Gebiete des Eisenvorkommens im liaggatal, K reuzeck­ gruppe . 1 Seite, IB. 7 . 1U39. Fast saigere FeC 0 3 - F egt) 4 - FeS-Lagerstätte in M armor;absätzig, v ie l Magnetkies ♦ Eisenkies, daher v ie l S! Ein paral­ le le r M armorzug enthält Karslschwinden und führt das W asser des Poliniksees ab; diese sind natürlich, keine Bergbaufolge. Unhöffig. REDLICH K. A . Die Geologie der innerö sterr. E isen erzlagerstät­ ten. Springer-B erlin, 1931, S. 19/20. Das E rz sei 1 200 m streichend und 102 m im Verflächen aufgeschlossen. Quarz, Granat, Trem olit, sowie Magnet- und Eisenkies begleiten das Erz. ROHRER H. Beschreibung des alten Spath- und Magneteisenstein Bergbaues im Polinikgebiete bei Raggabach im M ölltale, O ber­ kärnten. 1937. 11 Seiten. Archiv Min. Inst. Leoben. Bringt Geschichte und Geologie nach C AN A VAL, STUR usw. Der ZubaustoUen liegt auf 1 780 m, die oberen Einbaue in 1 881 m, 1 889 m, 1 894 m, 1 909 m, 1 974 m und 2 030 m. Ein Schacht soll in 1 900 m Höhe liegen und 40 m tie f gewesen sein. Seine genaue Lage ist aber unbekannt. Der Zubau war 63 m lang, die anderen StoUen maßen 144 m, 133 m und 380 m und sind s tre i­ chend aufgefahren. Namen Bind: Franciskus, Wilhelmine, Gabriel. Der M arm or und mit ihm die E rze streichen 96° und fallen mit 60 - 70° nach N. Turmalinpegmatit begleitet den M arm or, in dem der Spat Linsen und Lager bildet. 25 m über dem Stollen beim Berghaus von unten herauf Tagverhaue, das Lager keilt oben aus. Wasscrschwindo in der westlichen Verhauöffnung (1 924 m), es tritt unten 1 7G0 m SW dos alten Zubaustollens im Graben aus. Der Zubau (1 780 m) ist leicht zugänglich, von ihm führt ein Sackzugweg ins T al. Schlägt Unterbau auf 1 G50 111 vor, da hier lawinensicher und Holz greifbar.

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KOHHER II. Beschreibung über don alten Spalh- und Magneteisenstcinbcrgbuu im Polinikgcbiete des Itaggatalcs und über da» Magm-tkit'gvorkomiiu'n bei Slallhufun im Mölltale, Kürnten. 1. 12.1321, B Sfit.cn Maschinschrift. Archiv Min. Inst. Leoben. StoUennamen sind: Johanni, Urban und Josefi (diese Na­ men sind wulil irrtüm lich und beziehen sich auf den Spatbergbau "Z au ch en "!). 40 in tiefes Gesenk mit anstehenden Erzen. Stollen 380 m lang. Höhere Einbaue am Polinlk selbst. Der Zubau ist l>3 m lang. Empfiehlt tiefen Stullen vom T al, von der unteren Grabensohle aus. STUR D. Jb. geol. HA. 1856, 411. WIESZNER H. Geschichte des kärntner Bergbaues II, 1951, S. 233 und III 1953, 179 ff. 2 .) Eigene Beobachtungen (1955): Stollen 3 ist 27 m offen, dann Eis. Da kein gutes Licht, nicht übers Eis vorgedrungen. Der M arm or streicht OW, fällt fast saiger, ist stark verfaltet, voll Striemen. Sein Gefüge wäre zu verm essen. Schöne metasomatische Verdrängung des M arm ors durch Ankerit, Eisenspat und Magnetit ♦ FeS 2 , FeS usw. D ü n n s c h l i f f e 406-409: Eisenspat, stark verzw illingt, enthält blaßgrüne Hornblende in langen Ster.geln und Büscheln, Granat in zerdrückten Körnern, die r&ndlich in Chlorit übergehen. Wenig Quarz, etwas Epidot neben ziem lich v ie l opakem E rz (M ag­ netkies und Magnetit), wenig Apatit, aber auffallend groß (in 408). Ziem lich v ie l Rutil, etwas Turmalin. A n s c h l i f f e 1629, 1630: Eisenspat umschließt grobe, gut k rista llisierte P yrite und zerdrückte, angefressene M agnetit­ körner. A lle d rei Eisenm inerale verwittern zu Brauneisenerz. Der Eisenspat wird dabei an Korngrenzen und von Spaltrissen aus­ gehend stark angegriffen, der P yrit von Sprüngen aus. Zerdrückte Askieskörner sind nicht häufig. Ankeritzüge durchselzen den Eisen­ spat und sind eindeutig jünger als dieser, ebenso Quarzzüge, die in den Ankeritzügen aufsetzen und dort auch K ristalle bilden. G ra­ phit bildet kleine, kugelige Haufen. Der Eisenspat ist auffallend stark verzw illin gt und gestaucht. Im Schliff 1030 zeigen Graphit­ kügelchen schön das stehende K reu z, Graphitfilz umschließt llornblendestengel und ist in Magnetit hineingeschmicrt.

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Zaurhuntal

ober Lengholz

(gräflich-1«odron'uclH'r Bergbau)

1.) Angaben des Schrifttums: C AN A V AL K. Bemerkungen über einige kleinere Kisensteinvorkomraen der Ostalpen. Mont, Kdsch. 22, 1930, 21 - 27, 53 -63(S. 26:) Im Zauchengraben gewann man Spateisensteine, welche von Eisenkies und B leiglanz sporadisch begleitet, lagerart.ig im G lim m ersch iefer aufsetzen. Der Bau wurde 1830 von Josef Lax begonnen, kam 1859 an Konstantin G raf Lodron und wurde 1881 aufgelassen. Die E rze wurden in Eisentratten ober Gmünd v e r ­ hüttet. ROHREH H. Beschreibungen des Goldvorkommens in der "Ranzen" im Lengholzer Zauchengraben bei Kleblach im Drautal, Oberkärnten. 8.3. 1936, 7 Seiten; mit Kartenskizze und 2 O rts­ bildern. Archiv Min. Inst. Leoben. 150 m höher als das Vorkommen Ranzen liegt der alte, sehr ausgedehnte und noch wohl erhaltene Eisenspatbergbau des Grafen Lodron, der bis 1845 betrieben ward und dessen E rze nach Eisentratten gingen. Der Bergbau ging ein, weil die Fracht dorthin zu teuer kam. Die Stollen sind heute (1936) noch fahrbar und leicht instand zu halten. Den Eisenspat begleiten K ie sv o r­ kommen namentlich in den tieferen Sohlen. Diese sind wahrschein­ lich goldhaltig, denn der Ranzengang liegt unmittelbar darunter. Der Eisenspatbergbau besteht aus 3 Gruben: 1. der J o ­ h a n n i s s t o l l e n im Lärchbach. E r erschloß mehrere, überein­ ander liegende 0 '5 bis 1*5 m mächtige Eisenspäte in ch loritisenem G lim m ersch iefer. 2. der U r b a n i s t o l l e n im Faulko­ fe l und 3. der J o s e f i - ( =Schmieden-)s t o I l e n . Sie lieferten Eisenspat, 1 bis 1*5 m mächtig in chloritischem Ton glim m er­ schiefer. Im Josefistollen sind E rze bis 20 m Teufe aufgeschlos­ sen, das Gesenk ist ersoffen, könnte aber leicht ausgepumpt werden. Über diesem Bergbau beißt ein 24 cm Goldgang aus, der erst näher untersucht werden muß. E r streicht nach 315° und fällt mit 80° nach W; in der Gangfülle liegen Mugel von E isen­ spat und Quarz, der goldführende K iese eingesprengt hat. Noch höher folgt anschließend das Vorkommen in der P rä ­ gen, siehe dieses. Auch das Vorkommen Stottergraben liegt nahe« 2 .) Eigene Beobachtungen (1956, I960, 1961): Der Bau ist von K adiberg aus auf dein allen E rzw eg und darnach westlich einer Ölz (Viehweide auf einer Waldblöße) auf

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frrnHtlfm* StrwHm

Kmm.Stärmv*. 4nsM**49t Er» S in d m m t m u ttt* Ukrm.

Der Graf v. Lodron'sche Bergbau auf Eisenspat in der Hamen, Zauchengraben ober Lengholz.

V500.

Ausgenom m en

1961 m d Bruntonkocnpaft und Meßband

von OM.Friedrich. Alte Strecken übertragen aus der Karte von W bltffl t855

S- Ulm du Ttgttoil*os Zutmuttaltf,. -9m

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einem schmalen Steig gut zu errachen. Diener int in der neuen Karte 1: 25 000 etwa entlang der 1 320 m-Schichtenlinie eingetra­ gen. Der hau liegt knapp östlich der Zahl "1230" ganz nahe ( 2m) ober diesem Steig. Nach einem Wasser riß beim noch o ffe ­ nen .1osefiStollen sieht man die liuinen des ehemaligen IJerghauses. Von diesem leiten Steigspuren zum etwa 30 m höher liegen ­ den, ebenfalls noch offenen Tagstollen und zur Fundgrube. Die 1961 noch offenen T e ile der Grube habe ich mit Handkompaß und Maßband verm essen, sowie T e ile aus den alten K a r ­ ten, darunter einer von. F, W liT Z (25.5. 1855) darin übertragen. Auch die Fundgrube und der Tagstollen sind gut fahrbar, nicht mehr aber das steile Wettergesenk von der Fundgrube hinab zum Josefistollen, denn lose Verslurzblöeke gehen im steilen Gesenk bei der geringsten Erschütterung als Steinschlag ab. Sonst ist das Gesenk aber offen, man kann durchleuchten, auch durchru­ fen und es führt sehr starken Wetterzug. D er Bartolomäusstollen ist verbrochen, seine Pinge noch kenntlich, wenn man aus der alten Karte weiß, wo man sie zu suchen hat. Der Zubaustollen ist am Mundloch verbrochen, doch kann man von innen her so weit V o rd rin ge n , daß man Taglicht zwischen den Verbruchblöcken durchdringen sieht. Die Halden dieses und auch des Josefistollens liegen unter dem Fußsteig im steilen Hang und sind mit Jungwald dicht verwachsen. Die noch anstehenden E rze sind in der Karte durch eine W ellenlinie bezeichnet. Hechts vom Josefistollen liegen die alten Abnaufelder des Josefi- und Bartolom äus-Feldes. Vom Josefi­ stollen führt eine Fahrt auf den langen, streichend ausgefahrenen NW-Schlag des Zubaustoliens hinab, der in seiner ganzen Länge, von Punkt 10 bis Punkt 26 meiner Karte gut fahrbar ist. Von R 8 b leitet ein kurzes Fahrtl zu den derzeit schönsten E rzan­ ständen gegen die P. 17 und 18. Da das L ager sehr flach nach NO einfällt, hat man es bei den P . 22 und 23 mit flachen Gesenken*in die Teufe verfolgt. D ie­ se stehen d erzeit unter W asser und zeigen schöne Reste der ehe­ maligen hölzernen Pumpen und lärchene, unter W asser noch gut erhaltene Pumprohre. Der Zubaustollen und seine NW -Streichstrecke hatten einst "ungarisches Gestänge", also eine A rt von Holzschienen mit dem mittigen Führungsschlitz für den Spurna­ gel. Dies ist an m ehreren Stellen noch gutTzü sehen. ln einem kleinen Abbaufeld westlich P. 2G fand mein M it­ arb eiter cand. mont. A lfred Weiß eine eiserne Verankerung der F irs te . Dies dürfte wohl die früheste Ankerausbauweise sein, wenigstens soweit dies bekannt ist. Einen Anker als Heleg ha­ ben w ir sichergestellt. ln den taschenförmigen Ausbauen zwischen den 1*. 20 und 24 steht brauner, bünderiger Siderit an und nahe dabei auch CaSilikatfels; dies weist darauf hin, daß der Eisenspat dieser L a g e r-

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Stätte durch iiu'taHoiuatiöche Verdrängung einer Kalk( M arm or-)läge entstanden int. I)i«‘ Aufschlüsse zwischen den l Junklen 8 b und 17 - 18 zeigen, daß m ehrere solche "E r z la g e r " anstanden (mindestens 3), also ursprünglich m ehrere Kalklagen vorhanden waren oder daß der Gebirgsbau aus einem Kalk m ehrere darnach v e rerzte lUinke erzeugte. Tektonische Störungen sind zwar vorhanden, aber nicht sehr zahlreich. Die wichtigsten sind in die Karte und in die O rtsbilder eingetragen. Die größte Störung ist in der Fundgrube (=Jo­ hannis Stollen?) und in dem von ihr abgehenden Wettergesenk e r ­ schlossen. Sie verw irft das "E r z la g e r " beträchtlich, enthält im Z erreib sei bis faustgroße Erzmugel und Trüm m er de 6 Nebenge­ steines, die durch Quarz, sehr grobspätigen Kalkspat (Roßzahn, Körner bis 4 c m !) und Chlorit ausgeheilt sind. Da dieses Quarz­ Roßzahn-Chloritgeäder an mehreren Stellen in den Abbauen un­ ten die "E r z la g e r " durchsetzt, ist es als jüngster Nachschub der Vererzung anzusehen; somit muß die große Störung im W ettergesenk noch jünger sein als dieses Geäder. Der Spat ist m ittelkörnig (1 bis 5 mm), teilw eise recht rein, teilw eise enthält er feinste Kiesfünkchen oder Graphit­ schuppen oder kohliges Pigment. Dort, wo der Spat etwas kiesig ist, bildeten sich Rasen aus Gipskristallen auf der Ortsbrust oder auf den Versatzblöcken, so beispielsweise beim Punkt 24 der Karte. A n s c h l i f f e -des bänderigen E rzes zeigen ein Gefüge, wie w ir es von den Bändermagnesiten her kennen, ein spätiges Kornpflaster mit kohlenstoffreichen, schwarzen Lagen. In d ie ­ sen treten neben Chlorit (G lim m er?)-Lagen vereinzelt Quarzkornzeilen und feine K iesflitter auf und zeigen, daß sie Reste des sedimentären Altbestandes (Paläosom ) sind. Die Kiesflitterchen erweisen sich als Magnetkies, der sowohl zur "anisotropen Z w i­ schensubstanz" (siehe RAM DOHR, E rzm in erale) als auch zu schwammigen E isen k ies» t Magnetkiesgehäufen verw ittert. In den dunklen Lagen treten neben dem feinen kohligen Pigment auch grobe Graphitschuppen auf. Ab und zu ist etwas Titanit, selten ein Rutilkorn, häufiger aber Gehäufe von Anataskrist^llen (nach Titanit oder Rutil?) vorhanden. In massigen, nicht bänderigen Späten tritt auch ab und zu ein Eisenkieskorn auf. Ätzung zeigt, daß der Siderit weitgehend von Ankerit und dieser von Kalkspat verdrängt wird. Der Roßzahn-Kalkspat ist im An­ schliff m eist stark verzw illin gt. In einem Schliff (N r. 1985) wird P yrit deutlich von Magnetkies verdrängt, auch ist etwas Cukies zugegen, d e r der Magnetkiesp*hase zuzuordnen ist. Den von R. C AN A V AL erwähnten Bleiglanz fand ich nicht mehr. Verfolgt man die Altersbeziehungen der Karbonate, kommt man zur Ab­ folge: ursprünglicher Kalk-Ankerit-Siderit(M agnetkies, Kupfer­ kies) - Antfe rit - Kalk spat (Chlor it, Quarz).

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Die Vererzung dieser Lagerstätte paßt gut in die der gan­ zen Kreuzcckgruppe. Dadurch aber, daß hier ein leicht an greif­ barer Kalk alt* Nebengestein vorhanden war, bildete sich wie im Hnggatal Kiscnspat. D ieser ist sonst vielfach nur als Gangart vorhanden, so auf den Antimon- und in den Q uecksilberlagerstütte von Klalschach. Aus dem Zustand der Grube kann man auf den bergmän­ nischen Ablauf schließen, daß man das E rz, welches bei der Fundgrube ausbiß, von dieser aus aufschloß, bis es durch die Störungsbündcl beim Wettergesenke steil in die T ie fe verworfen wurde. Man suchte und fand es dann unten wieder in den F e ls ­ wandeln beim Josefi- und Bartoloinäus-Stollen, fuhr es dort auf und baute es weitgehend ab. Darnach trieb man den Zubaustollen etwa 9 in tie fe r ein, erschloß es durch diesen, fuhr es streichend aus und baute es auch ein wenig ab. Doch kam die Fracht ins T al hinab und weiter bis Eisentratten offensichtlich zu teuer, sodaß man den B etrieb einstellen mußte, obwohl noch anstehende E rze vorhanden waren. Dies ist unter den alpinen Bergbauen wohl ein Sond erfall. 'ln der Ranzen" fand ich 1956 einen weiteren, ähnlichen Bau auf Eisenspat in M arm orlagen im westlichen Seitental, direkt am Bachriß, ungefähr 1 620 m (barom etrisch) hoch gelegen. E r besteht aus einem oberen Einbau und 2 m darüber i 6t ein großer, höhlenärtiger Tagverhau noch offen, siehe Skizze! Der M arm or ist stark gefaltet und enthält viele ch loritische Lagen. Nur einzelne Lagen des M arm ors sind in Eisenspat bis Ankerit umgesetzt. Der einstm als v. Lodron’ sche Eisenspatbergbau Zauchen ist fern er erwähnt in: REDLICH K. A. Geologie der innerösterr. Eisenerzlagerstätten usw. 1931, S. 2. BRUNLECHNER A. Die M inerale des Herzogthums Kärntens.

6 . Magnetitvorkommen.

Magnetit ist als gesteinsbildendes M ineral in den Amphiboliten der Hohen Nase im Lam nitztal angeblich sosehr an gerei­ chert, daß er als M agnetitlagerstätte bescliUrft werden konnte. Ich konnte dieses Vorkommen noch nicht auffinden; es gehört jedenfalls n i c h t in die Vererzung, die wir hier besprechen.

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N ü h c , Hohe»

Angaben des Schrifttums: C AN A V AL R. Zur Kenntnis der Erzvorkommen des Lam nitz- und WeUathales in Kärnten. Car II, 88 , 1B9B, 183 - 200. Unter der Hohen Nase wurden vom JOisenwerke Itaggabach ungefähr gleich zeitig mit dem P o hl'sehen Bergbau P olitzberg, also um 1850 Versuchsbaue auf E isenerze geführt. Nach dem Schätzungsprotokoll 1840 dürften diese auf Magnetit-Einlagerungen in Hornblendeschiefer umgegangen sein, nicht wie R. C AN A­ V A L ursprünglich vermutete (Notizen über die Eisensteinberg­ baue Oberkärntens, 111 Kaggabach, Car II 1893, 157 - 161) auf dem eisernen Hut von Kieslagerstätten. Näheres unbekannt.

.7. Brauneisenerzvorkommen

Schließlich ist Brauneisenerz, das durch Verwitterung eisenhaltiger M inerale entstand, mehrfach als E isenerz abge­ baut worden. Wo man später die Kupferhütte in der Teuchl bau­ te, stand zuvor ein Eisenwerk, das Brauneisenerze des Seebachtales verschm olz. Ockerige W ässer aus verwitternden Kiesen bildeten im Seebachtal auch Raseneisenerze, die v. ROSTHORN und J. L . C AN A V AL erwähnen. Auch am Kolm baute man den eisernen Hut der Bleizinklagerstätte auf Eisen ab, ebenso an­ geblich auch am Schrottenberg. Hier soll nach H. BECK auch auf Bauxit geschürft worden sein, doch handelt es sich wahrschein­ lich nur um Toneisensteine oder um interglaziale K arsterze auf der dortigen T rias.

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Schlußbetrachtungen.

Vorstehend haben w ir m öglich st a lle erreich b aren U nter­ lagen über die B ergbaue und Schürfe d ie se r B erggruppe südlich der Hohen Tauern zusammengefaBt und dabei a lle s das h e rv o rg e ­ hoben, was m ir für die Entstehung (Lagerstätten gen ese) wichtig erscheint. Es d a rf wohl angenommen werden, daß damit a lle w e ­ s e n t l i c h e n E rzvorkom m en erfaßt worden ,sind. Es is t aber aus geschlossen, a l l e überhaupt beschürften oder bebauten O rte zu erm itteln . Aus den geschich tliche .1 Nachrichten W Ö LLN E R , RO­ C H A T A und C A N A V A L bis zu H .W IE SN E R sind uns v ie le Angaben überkommen, deren Ö rtlich k eit nicht m ehr fe stg e s te llt od er deren L a g e im Gelände nicht m ehr aufgefunden werden können. Nicht selten habe ich tagelang nach einem Vorkom m en gesucht, oft meh­ r e r e Jahre nacheinander im m e r w ied er und es entweder nicht mehr auffinden können od er es la g ganz wo anders, als es nach den v o r ­ liegenden Angaben zu verm uten w ar. Ich brauche da nur auf die beigegebene alte K a rte der Grakofelbaue hinzuweisen, d ie nach d ie ­ s e r nordöstlich des G rak ofels gesucht werden mußten, dann aber doch südlich d ieses B erg es aufgefunden werden konnten. Ähnlich ging es m it dem Vorkom m en im Lobetschtal und vielen anderen. E inige Vorkom m en,über die m ir nur Nachrichten V orla­ gen, die ich aber selbst nicht aufsuchen konnte sind, wenn die Ö r t­ lichkeiten auf den Karten zu finden waren, in d iese eingetragen, so b eisp ielsw eise Ebeneck, Grpn, X anitzlalm , Z lein ach er Wald u. a. ln den v ie lfa ch steilen Waldhfingen ü b errollen alte Schurfbaue sehr rasch, die kleinen Halden verwachsen; auch läßt d er Wald häufig keinen Einblick' von gegenüberliegenden Hängen zu, so daß innerhalb des W aldgürtels unbekannte Baue nur aufgefunden werden können, wenn man unm ittelbar daran vorbeikom m t. Dies beeinträchtigt das Finden noch unbekannter Baue ungemein stark und man is t dann angewiesen, daß Heim ische, wie Bauern, Hirten oder Jäger die L a g e anaagen, fa lls sie etwas davon wissen oder gar hinführen, w ie das m ehrm als der F a ll war. Hingegen sind in den Hochlagen über der W aldgren ze alte Halden oft weithin sichtbar. So entdeckte ich die Baue am Hühner­ bühel von d er B re itle ite n aus, den Bau am F eld s e e bem erkte ich vom A n stieg aus dem G lenktörl aufs K reuzeck usw. Es is t wohl niemandem b esser bewußt , daß längst nicht alle alten Schurfstellen aufgefunden werden konnten, w ie m ir selbst, denn jed esm al, wenn ich w ied er in d iese einsam e Berggruppo kam, fand ich unbekannte Baue auf. Es muß aber doch einm al Schluß g e ­ macht und die A rb e it abgeschlossen werden, um sich w ied er neuen Fragen zuwenden zu können.

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Wenn hier die Lagerstätten d er Kreuzeckgruppe so ein ­ gehend behandelt sind, könnte d er Eindruck entstehen, als ob diese Berggruppe ganz abweichend von anderen v e r e r z t s e i. Kin Blick auf m eine L agerstättenkarte ze ig t aber schon, daß sich die V e r ­ erzung v o r allem nach W in die Schobergruppe und in d ie V illg ra tner B erg e hinein fo rts e tzt und von dort in die R ieserfern er-G ru p p e überleitet, in d er die Ton alitm asse ja m ächtig entw ickelt ist. Im K iesvorkom m en von Schlaiten habe ich ja schon sehr frü h zeitig (1941) auf Zusammenhänge zwischen Porphyr!tgängen und V e r e r ­ zung hingewiesen. N ördlich des M öl’.tales lie g t die reic h v e re r z te Sadniggruppe m it zahlreichen G oldlagerstätten, b eisp ielsw eise dem Waschgang,m it K iesla gerstätten w ie Großfragant und Laiten kofel usw. D iese Vorkom m en leiten zu den bekannten G old la g er­ stätten d er Hohen Tauern über. Das gleich e g ilt auch für die nord­ östlich folgende Reißeckgruppe, die zw ar nicht ganz so reich v e r ­ e rz t ist aber doch genügend Vorkom m en aufweist, d ie es erm ög ­ lichen, deren Lagerstätten als G lie d er d er T auernvererzun g anzu­ sprechen. Eines hat aber die Reißeckgruppe m it d er K reu zeckGruppe gem einsam , nämlich die jungen Kluftzonen, die m it B e r g ­ k rista llrasen ausgeheilt sind und E isenkies und M arkasit führen. D er Kraftwerksbau in d er Reißeckgruppe hat m ehrfacn solche Z o ­ nen durchfahren und haben d iese den Bau manchmal sehr ersch w ert. Südlich der Drau lie g t je n e r reich v e r e r z te Bergzug, der von der V illach eralp e(D ob ratsch ) über die Goldeckgruppe , dem Reißkofel und d e r Jauken zu den L ie n z e r Dolom iten hinleitet. D ieser Zug enthält nicht nur die großen und alten B leibergbaue um B le i­ b erg, Rubland, Jauken usw ., sondern w ir finden in ihm auch jene Lagerstättentypen w ieder, die für die Kreuzeckgruppe so kenn­ zeichnend sind wie die Antim onit- (Gugginock, O bertillech ) und Q ueck silb er-Lagerstätten (Stockenboi, K ersch d orf) und die G old ­ vorkom men Siflitz,W alzentratten , R äderzeche usw. Von diesen sind - abgesehen selbstverständlich vom A rb eitsb ereich d er BBUnur die Q uecksilberlagerstätten m odern bearbeitet worden und es w äre eine r e iz v o lle Aufgabe für jüngere K rä fte, sich d ie s e r reich v e re rzte n G ebirgsgruppe zuzuwenden. Dennoch hat die V ererzu n g der Kreuzeckgruppe eine durchaus eigene Note, die es rech tfertig t, diese Lagerstätten für sich zu behandeln. D ieser eigene Zug lie g t darin begründet, daß diese Lagerstätten unzweifelhaft die Bindung der V ererzu n g an das m agm atische Geschehen des R ie s e r fe r n e r GefolgeB und damit an die sog. P e ria d ria tic a k lar erkennen lassen. Man kann in der Kreuzeckgruppe w eit, ja tagelang wan­ dern, ohne auf Lagerstätten zu stoßen, in jenen Gebieten nämlich, in denen auch keine Porphyritgänge auftreten und die auch von den großen Störungen der P u s te re rlin ie usw. nicht betroffen sind. Sobald man aber in B ereich e kommt, in welchen P orp h y rite V o r ­ kommen, stößt man auch auf Lagerstätten . Ich habe in den Aus­ zügen aus dem Schrifttum gerade solche Stellen namentlich aus

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den Arb eiten von R. C A N A V A L im m e r w ied er hervorgehoben und ihnen eigene Beobachtungen an d ie Seite ges te llt. Ganz besonders k lar ist diese Bindung der V e rerzu n g an die P orp h y rit gange im B ereich e des Scharniks {Rotwieland, K r i­ stallsp itz, Rabon) und im G ebiete des G rak ofels, wo d ie Baue süd­ lich und nördlich d er Goldgrubenscharte unm ittelbar an den P o r ­ phyrit gebunden sind und in den Gängen des G rak ofels selbst. Auf d er Halde des dortigen Aiuonstollens fand ich das in d er Lichtbild­ ta fe l S. 76a d a rg e s te llte Ilandstück das, w ie der davon an gefertigte Dünnschliff (Lich tb ild ) ein schm ales, etwa 1 cm dickes P o r p h jr itGängchen erkennen läßt, welches durchs Gestein durchsetzt. Damit ist das, was C A N A V A L vom Fundkofel und von der A ssam alm b e­ schreibt, auch vom G rakofel und durch Funde aus un serer Z e it be­ legt, nämlich das Auftreten von Porphyritgängpn auf den E r z la g e r ­ stätten und um gekehrt. Betrachten w ir das Gefüge d er E rzla ge rs tä tte n , so sehen w ir im m e r w ied er, daß frühe Stadien durch wolkige Verkiesung aus P y r it, M arkasit, M agnetkies, aber auch aus A r s e n k ijs und B ra v o it (Glatschach) v ertreten sind, denen sich häufig einschlußreich e Zinkblende m it Entm ischungskörperchen aus K upferkies, Zinnkies, auch M agnetkies und auch etwas B leiglan z zugesellen . D iese Phase der V ererzu n g erfaßt ein sehr starkes, vie lfa ch f lie ­ ßend v e rfo rm te s , tektonisch ungemein gequältes Nebengestein und v e rh eilt es. Nach der A rt des Auftretens im großen w ie auch im Handstück, in An- und Dünnschliffen kann man schließen, daß die V ererzu n g unm ittelbar im Zuge und nach ein er starken g eb irg s bildenden Durcharbeitung eir.setzt, diese überdauert und ausheilt. Aufleben ein er folgenden schwachen BrucTitektonik bringt schm ale P o rj hyritgängchen (C A N A V A L , Fundkofel) und v e rb re ite t quer durchs G estein durchsetzende echte E rzgän ge, wie d ies von der Knappenstube ausführlich beschrieben is t. D iese letzten, man möchte fast sagen germanotypen Brüche führen vielfa ch zu k la f­ fenden Spalten, deren Wände und hereingefallene Bruchstücke m it Q u arzk ristallra sen überzogen sind (A ssam alm , Draßnitz u sw .). H ierh er zu rechnen ist auch die auffallende,30 m m ächtige Kluft, welche durch den Zubaustollen des B lei-Z in k -B ergb a u es K olm bei D ellach durchfahren und m it Glazialschutt gefüllt vorgefunden wurde (s. K arte 199a). Die letzten Ausläufer d ie s e r Bruchbean­ spruchung stellen jene Kluftzonen dar, welche den Bauingenieuren des Kraftwerkbaues die Arb eiten sosehr erschw erten. Das E in zigartige d e r V ererzu n g d er Kreuzeckgruppe lie g t som it darin begründet, daß d er m agm atische Herd recht hoch lag, verm utlich subvulkanisch, daß e r aber doch w iederum so tie f lag, daß noch eine,wenn auch sehr absätzige und v e rze tte lte , aber doch reich lich e Lagerstüttenbildung m öglich wurde und daß die K reu z­ eckgruppe den letzten gebirgsbaulichen Beanspruchungen nur noch durch Blockbewegungen zu folgen hatte. Dadurcli blieben d ie B e­ ziehungen zwischen M agm atism us, V ererzu n g und Tektonik deut­ lich erkennbar, während s ie anderweitig, b e isp ielsw eise in den

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Kiesbergbau Knappenstube

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Schladm inger- und in den Hohen Tauern durch eine nachher d a r­ übergegangene M etam orphose (T a u e rn k rista llisa tion ) überprägt wurden. Die Hindung von V ererzu n g an H ereiche, welche von Porphyrgftngen durchsetzt sind, würden durch eine geo logisch e K arte noch wesentlich k la re r veranschaulicht werden können, als dies hier durch W orte allein m öglich ist. Z w ar hat 11. HECK nach den Aufnahmsberichten in den Verhandlungen d er G eol. HA. durch v ie ­ le Jahre hindurch (19H0 - 1939) in d ie se r Gruppe k a rtie rt. A b g es e ­ hen von ein er kleinen D etailkarte im B ereich e Kundkofel- Rabantalm ist m ir keine K arte als Frucht d ie s e r sein er Arb eiten bekannt geworden. Da ein Aufnahm sgeologe ein er geologisch en Landesan­ stalt die vornehm ste Aufgabe darin zu ersehen hat, geologisch e Karten seines A rb eitsg eb ietes zu schaffen, kann man - wenn man es hart ausdrücken w ill - sagen, daß ihm d ie S teu erzah ler durch v ie le Jahre hindurch einen gut bezahlten Geblrgsaufenthalt e rm ö g ­ lich t haben, der nicht durch eine entsprechende Gegenleistung (geologisch e Karte) abgegolten erschein t. Da ich m eine gesam ten Aufnahmen in d ie s e r Gruppe aus Eigenem getragen und ohne jede B eih ilfe aus Steuergeldern und sonstigen öffentlichen M itteln durch­ führte und auch diese Veröffentlichung aus von m ir selbst e r a r b e i­ teten M itteln tra g e, fühle ich mich berechtigt, d iese K ritik auszu­ sprechen. Es kann nicht m eine Aufgabe als L agerstätten forsch er sein, auch noch ganze Berggruppen g leic h ze itig m it einem A u f­ nahmsgeologen der G eol. Landesanstalt zu k a rtieren . A ls " E r s a tz ' 1 für eine geologisch e K arte d ie s e r Gruppe gab zw a r die G e o l.B A . jüngst eine aus den Verm essungs-Flugaufnahm en durch H. H O L­ Z E R h e rge s te llte fotogeologisch e K arte heraus, doch is t d ie se für die hier besprochenen Fragen w ertlos; denn s ie bringt w eder die Serientrennung d er G esteine noch die V erbreitu ng d er P o rp h y r­ gänge u. dgl. , wenn s ie auch sonst für Geographen u. dgl. ein brauchbarer E rsatz für eine geologisch e K arte sein mag. Wenn man die V ererzu n g der Kreuzeckgruppe m it jen er d er Hohen oder N iederen Tauern verg leich t, so fäUt einem sofort auf, daß hier d ie dort allgem ein zu beobachtende, auf die V ererzu n g folgende M etam orphose (TauernkriB tallisation) fehlt. In den TauernGebieten sieht man b eisp ielsw eise im m er w ied er, daß B rekzien ein er tektonischen Bewegung durch eine darüber hinweggegangene M etam orphose zu k ristallin en Schiefern um geprägt wurden, daß Reibungsletten zu C h loritfelsen , zu Serizitzü gen um geprägt w u r­ den, daß offene Klüfte - abgesehen von den alpinen Z errk lflfte h fast fehlen, während s ie hier ungemein häufig, ja die R e g e l sind. A ll das zusammen erlaubt eben den Schluß auf einen subvulkanischen M agmenherd und begründet d iese Anschauung. Auch is t d e r M etam orphosegrad in d er hauptsächlich v e r ­ b reiteten G estein sserie sehr g erin g. Auf w eite Strecken hat man den Eindruck e in er sehr schwachen M etam orphose ein er p aläo zoi­ schen Schichtenfolge, deren M etam orphose nur dazu gereich t hat, daß etwas Quarz m o b ilis ie rt wurde, d er durch kohlige Stoffe b ela­ den, v e rb re ite te schw arze Quarzschwielen im Gestein erzeu gte. Nur ö rtlich wurde etwas Feldspat urtd G 'im m e r m o b ilis iert, als An zei-

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chen dafür, daß sich das Gestein zw ar auf dem W ege ein er Palingenese befand, daß sich d iese aber nicht durchsetzen konnte, während es da und dort doch zur Gneisbildung usw. gekommen is t. Doch hat diese M etam orphose, d ie v ie lleic h t v a ris z is c h sein kann, nichts m it den besprochenen Vorgängen des Ton alit-M agm atism usses zutun und auch nichts m it der Vererzu n g; denn sie stellt einen getrennten älteren Vorgang dar. Auf w eitere Zusammenhänge zwischen der V ererzu n g der Kreuzeckgruppe mit jen er d er Tauern und anderer Ostalpengebiete w ird anläßlich der Tagung d er Deutschen M ineralogischen G esellschaft in Wien näher eingegangen werden. Das lagerstättenkundliche Schrifttum über die besproche­ nen L agerstätten ist ausführlich bei den einzelnen Vorkom men g e ­ bracht; das allgem ein gesteinskundliche und geologisch e ie t in m ein er N otiz in der A n g e l-F es ts c h rift der naturwissenschaftlichen V erein e für Kärnten (C a r II, 1956,49-68) und für Steierm ark g e ­ bracht. Was inzwischen darüber erschien, sind i. W. k lein ere N o­ tizen und Übersichten, vor allem von C h r.E X N E R , die F oto geolo­ gische K arte von H. HO LZER usw. Auch diese Arb eiten sind an entsprechenden Stellen in den T ext eingebaut.

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Ortsv erzeichnis. Assam alm 14 Bärenbad 17 Bärenkogel 19 Bärnbach 17, 18 B re itle ite n 21 Brugga 23 C arolusstollen 38 Chry santen 157, 168 Dechant 23 ff D ellach 191, 195 Draßnitz 35 D rosselw ald 161, 183 Ebeneck 44 Eck 44 Edengang 157 Edenwiese 157 E inberg 45 Feldnerhütte 47 F eld s e e 47 Flattach berg 48 Fundkofel 50 ff G assrn 54 G eistl: =ke 58 G erlam oos 153 G lanzerwald 194 Glatschach 191 G lid e r 158, 159 Gnoppnitz-al 67,147 G olden'benscharte 68 Goldlahner 69 Com ing 105a, 160 'Gößnitzalm 69 G rak ofel 71 ff G ratschacherberg 75 G urskerkam m er 160 Hochtristen 43 Hoher Gränden 41 Hühnerbühel 16, 78, 112 Irschen 78, 1!94 Johannisgrube 161,168 K aser W ie s e rl 14? K ien b ergerk ar BO K irschenbadital 124 Kleblach 139. 162, 182 K leines K reuzeck 151 K leines W öllatai 69 Knappenstube 83 ff Kolm 195,213

K ris ta llb ic h l 90 K ris ta lls p itz 90 Lad eln ig 90 Lainach 100 ( “ Leinach) Lam n itztal 99,116 Lange Wand 152 Lärch a, L ärch e 99, 118 Lenghol/ 100, 162, 209 L e rc h a = Lärch a 118 Leßnig 162, 172 ff Lobetschtal 104 Lochalm 17 L o d ron 'sch er Eisenbau 209ff M ariengrube 161, 178 ff M ern ik erstollen 57 M ichelbachtal 106 M ic h e ls b e rge r P lötsch e 105 M ödritschgraben 78 Nachtz^dl 41, 43 N ase, Hohe 213 N iklaital 109 N ik o ls d o rf 179 N örsach 168, 182 Oberdrauburg 191 P enk er E isen alm 110 Penker Gem eindealm 80 Pirkeben 162, 182 Plattach 111 P o litz b e r g 114 P rä gen 1li9 P rech elgra b en 78 Rabant 183 ff Rabantwiese 157 Rabon 106, 121 R ad lb erg-alm 162, 187 Raggatal, -alm 205 R ain er K am m er (rich tig s o ll es heißen Ranner Kam ­ m er) 12 1 Rannach 83, 122 Ranzen 119, 122 Riedschacher Kam m er 38, 124 Rottensteiner T a l 126 Rotwieland 125 Sabernigbründl 118a Sachsenweg 127 Sackzieherbründl I1 8 a ,129 Sandfeld 129

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Sc hei nitzen 200 Schmelz 17 Schroneck 62, 130 Schrottenberg 191 Schwai'zivnld 130 Seebach (Ladelnig, Teuchl) 96 Seebach (Draßnitz) 41 Seebachtal (Teuchl) 213 Seebachquelle 129 Söbviach 131 S taller VVölla 132 Stallhofen 135 Stollental 57, 139 Stottergraben 139, 162 Strieden 91, 142 Striedenalm er P laik e 143 Stronaeh 144 Teuchlscharte 144 T ob el (Lam nitztal) 118 T on ele K am m er 40 T re s d o r fe r W ölla l 1 8 a, 144 W eneberg 78, 147 Windecke 147 W M latal (K lein es) 148 W ollgruben 149 Wunitzgraben 151 Wunzen 152 Zauchen 152, 209 Zauchengraben, -ta l 120, 209 Z in sb erg 153 Zlein acherw ald 100 Z lein itzgraben 154