Volkswirtschaftliche Bedeutung des Spitalwesens in der Nordwestschweiz

Volkswirtschaftliche Bedeutung des Spitalwesens in der Nordwestschweiz Basel, September 2005 Impressum Herausgeber BAK Basel Economics Projektleit...
Author: Lorenz Martin
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Volkswirtschaftliche Bedeutung des Spitalwesens in der Nordwestschweiz

Basel, September 2005

Impressum

Herausgeber BAK Basel Economics Projektleitung Thomas Schoder, Senior Economist, Leiter Branchen und Nachhaltigkeitsstudien Redaktion Thomas Schoder Manuela Merki Claudia Denss Produktion Benno Gasser Auftraggeber Vereinigung Nordwestschweizerischer Spitäler

Postadresse BAK Basel Economics Güterstrasse 82 CH-4002 Basel Tel. +41 61 279 97 00 Fax +41 61 279 97 28 [email protected] http://www.bakbasel.com

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Volkswirtschaftliche Bedeutung des Spitalwesens in der NWCH

Inhaltsverzeichnis

Inhaltsverzeichnis 1

Fragestellung................................................................................................................................2

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Das Spitalwesen als Arbeitgeber................................................................................................3

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Das Spitalwesen als Wirtschaftsfaktor ......................................................................................7

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Das Spitalwesen und seine Mitarbeiter als Nachfragefaktor.................................................11

BAK Basel Economics

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Inhaltsverzeichnis

Inhaltsverzeichnis

Fragestellung

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Volkswirtschaftliche Bedeutung des Spitalwesens in der NWCH

Fragestellung

Fragestellung

Das Spitalwesen ist seit vielen Jahren eine bedeutende Branche in der Schweiz ebenso wie in der Nordwestschweiz und erfüllt darüber hinaus wichtige gesellschaftliche Funktionen. In letzter Zeit widmete sich die wissenschaftliche Literatur mehrheitlich Kosten- und Effizienzanalysen der Branche und die öffentliche Diskussion fokussierte sich dementsprechend stark auf die Kostenaspekte des Gesundheitswesens. Die Nutzenseite – neben der gesellschaftlichen Funktion (Gesundheit) insbesondere die volks-wirtschaftliche Funktion – wurde meist nur sekundär thematisiert oder ganz ausgeklammert. Wie gross die volkswirtschaftliche Bedeutung des heutigen Spitalwesens in der Schweiz und auf regionaler Ebene in der Nordwestschweiz ist, ist unklar. Dies liegt insbesondere daran, dass den offiziellen Statistiken keine Informationen für feinuntergliederte Wirtschaftsstrukturen zu entnehmen sind. Das Spitalwesen ist in der offiziellen Systematik der der Wirtschaftszweige NOGA (Nomenclature Générale des Activités économiques) ein Wirtschaftsart der vierten Hierarchieebene (85.11 Krankenhäuser) innerhalb des Wirtschaftsabschnitts Gesundheits- und Sozialwesen (N). Neben den öffentlichen Statistiken existieren Daten, bei welchen auf der Basis von Umfragen versucht wird, die Bedeutung der Branche zu schätzen. Dies zum Beispiel für die Privatkliniken in der Schweiz (Jaeger, Helwig 2004: Die Rolle und Bedeutung der Privatkliniken im schweizerischen Gesundheitswesen). Die dort vollzogenen Analogieschlüsse auf das gesamte Spitalwesen sind jedoch nicht spezifisch modelliert und insbesondere nicht regional für die Nordwestschweiz vorhanden. Um dieses Defizit zu beseitigen hat die Vereinigung Nordwestschweizerischer Spitäler BAK Basel Economics beauftragt, Informationen zur Volkswirtschaftlichen Bedeutung des Spitalwesens in der Nordwestschweiz zusammenzustellen, aufzubereiten und in dieser Studie darzustellen. BAK Basel Economics kann dabei auf den Erfahrungen aufbauen, die im Rahmen der Arbeiten für den International Benchmark Club (IBC) und verschiedener vertiefter Branchenanalysen gewonnen wurden. Die volkswirtschaftliche Bedeutung wird in folgenden Themenbereichen gemessen:

ƒ Das Spitalwesen als Arbeitgeber ƒ Das Spitalwesen als Wirtschaftsfaktor ƒ Das Spitalwesen und seine Mitarbeiter als Nachfragefaktor

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Volkswirtschaftliche Bedeutung des Spitalwesens in der NWCH

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Spitalwesen als Arbeitgeber

Das Spitalwesen als Arbeitgeber

Spitalwesen als Arbeitgeber

Abbildung 2-1

Spitalwesen Nordwestschweiz als Arbeitgeber Erwerbstätige nach Wirtschaftssektoren (Anteil an Gesamtwirtschaft), 2004 1.2%

primärer Sektor

5.6%

14.4%

übriges produzierendes Gewerbe 7.5%

Chemie/Pharma Investitionsgüterindustrie 5.3%

7.3%

Baugewerbe Handel Gastgewerbe

6.8% 4.9%

Verkehr und Nachrichtenübermittlung Finanzsektor Unternehmensdienstleistungen Spitalwesen übriges Gesundheits- und Sozialwesen

14.2%

15.3%

5.0%

4.2% 8.3%

übrige Dienstleistungen

Gesamtwirtschaft Nordwestschweiz: 298‘600 Erwerbstätige Spitalwesen Nordwestschweiz: 14‘700 Erwerbstätige

Quelle: BAK Basel Economics Nordwestschweiz = Kantone BS + BL www.bakbasel.com id420

Das Spitalwesen in der Nordwestschweiz ist als Arbeitgeber von erheblicher Bedeutung. Rund 14‘700 Personen arbeiten in den Nordwestschweizer Spitälern, was einem Anteil an der Gesamtwirtschaft von rund 5 Prozent entspricht. Damit ist das Spitalwesen als Arbeitgeber für die Nordwestschweiz ungefähr so bedeutend wie etwa der Finanzsektor.

Die Anziehungskraft der Nordwestschweizer Spitäler als Arbeitgeber reicht dabei weit über die Kantons- und Landesgrenzen hinweg. Rund drei Viertel der in den Nordwestschweizer Spitälern beschäftigten Personen sind in den Kantonen Basel-Stadt und Basel-Landschaft wohnhaft. Rund 8.5 Prozent pendeln aus übrigen Schweizer Kantonen an ihren Arbeitsplatz. Ca. 16.5 Prozent der Beschäftigten sind ausserhalb der Schweiz wohnhaft.

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Spitalwesen als Arbeitgeber

Das übrige Gesundheits- und Sozialwesen in der Nordwestschweiz beschäftigt rund weitere 22‘000 Personen (Ärzte, Angehörige paramedizinischer Berufe und Angestellte sozialmedizinischer Institutionen). Insgesamt ist das Gesundheits- und Sozialwesen in den beiden Basel somit in etwa 1.5 mal so gewichtig wie die chemisch-pharmazeutische Industrie und stellt in der Nordwestschweiz wie auch in der Gesamtschweiz den wichtigsten Arbeitgeber überhaupt dar.

Spitalwesen als Arbeitgeber

Volkswirtschaftliche Bedeutung des Spitalwesens in der NWCH

Abbildung 2-2

Spitalwesen Nordwestschweiz im Vergleich zur Schweiz Anteil Erwerbstätige an der Gesamtwirtschaft, 2004 Gesundheits- und Sozialwesen Spitalwesen

14.0%

12.0%

10.0%

8.0%

6.0%

4.0%

2.0%

0.0% Schweiz

Nordwestschweiz

Quelle: BAK Basel Economics Nordwestschweiz = Kantone BS + BL www.bakbasel.com id420

Der Vergleich mit der Gesamtschweiz zeigt, dass der Anteil der Erwerbstätigen sowohl im gesamten Gesundheits- und Sozialwesen als auch im Spitalwesen in der Nordwestschweiz leicht höher ist. Einen wesentlichen Beitrag zur Bedeutung des Spitalwesens der Nordwestschweiz als Arbeitgeber leistet das Universitätsspital, welches nicht nur die höchste Anzahl Beschäftigter unter den Nordwestschweizer Spitälern hat, sondern auch proportional (etwa zur Anzahl Hospitalisationen) mehr Personal beschäftigt. Das Universitätsspital ist ein wichtiger Standortfaktor für den regionalen Forschungsstandort Basel und damit insbesondere auch für den Life-SciencesStandort Basel. Das Spitalwesen Nordwestschweiz ist also relativ gesehen ein bedeutenderer Arbeitgeber in der Nordwestschweiz als in der gesamten Schweiz. Dies soll allerdings nicht bedeuten, dass die Bevölkerung überversorgt ist. Die Anzahl Beschäftigter im Spitalwesen pro 1000 Einwohner liegt nämlich in der Nordwestschweiz (31) deutlich unter dem gesamtschweizerischen Mittel (43).

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Spitalwesen als Arbeitgeber

Abbildung 2-3

Entwicklung der Arbeitsplätze durchschnittliches jährliches Wachstum der Erwerbstätigen 1990-2004

Unternehmensdienstleistungen übriges Gesundheits- und Sozialwesen übrige Dienstleistungen Verkehr und Nachrichtenübermittlung Spitalwesen Gesamtwirtschaft Gastgewerbe primärer Sektor Finanzsektor Handel Baugewerbe Investitionsgüterindustrie übriges produzierendes Gewerbe Chemie/Pharma

-4.0%

-3.0%

-2.0%

-1.0%

0.0%

1.0%

2.0%

3.0%

4.0%

5.0%

Quelle: BAK Basel Economics Nordwestschweiz = Kantone BS + BL www.bakbasel.com id420

Während die Zahl der Arbeitsplätze in der Gesamtwirtschaft in den vergangenen Jahren stagnierte beziehungsweise sich sogar eher leicht negativ entwickelte, beschäftigte das Spitalwesen in der Nordwestschweiz 2004 immerhin rund 600 Personen mehr als 1990. Positiv zu erwähnen ist dabei, dass das Spitalwesen der zunehmenden Nachfrage nach Teilzeitbeschäftigung Rechnung trägt - dieser Bereich hat in den vergangenen Jahren immer stärker an Gewicht gewonnen.

Sämtliche Branchen des produzierenden Gewerbes und besonders deutlich die chemischpharmazeutische Industrie haben hingegen im betrachteten Zeitraum erheblich Arbeitsplätze abgebaut.

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Spitalwesen als Arbeitgeber

Auch wenn der Zuwachs an Erwerbstätigen im Spitalwesen wesentlich geringer ausfällt als etwa im übrigen Gesundheits- und Sozialwesen oder in den boomenden Dienstleistungsbranchen, kann das Spitalwesen in der Nordwestschweiz durchaus als wichtiger „ArbeitsplatzSchaffer“ bezeichnet werden.

Spitalwesen als Arbeitgeber

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Abbildung 2-4

Qualifikationsstruktur im Vergleich Beschäftigtenanteile der Mitarbeiter nach Qualifikation 2002

Grundschulbildung

Berufsbezogene Ausbildung

Spitalwesen, Nordwestschweiz

Höhere Schulische Bildung

Gesamtwirtschaft, Schweiz 15.4%

18.8%

21.5%

29.1%

55.6%

59.8%

Quelle: BAK Basel Economics Nordwestschweiz = Kantone BS + BL www.bakbasel.com id420

Das Spitalwesen in der Nordwestschweiz zeichnet sich durch einen im Vergleich zur Gesamtwirtschaft deutlich höheren Anteil an gut ausgebildeten Arbeitskräften aus.

Zur Klassifizierung: Grundschulbildung = Keine Ausbildung abgeschlossen + Obligatorische Schule Berufsbezogene Ausbildung = Diplommittelschule oder berufsvorbereitende Schule + Berufslehre, Vollzeit-Berufsschule + Höhere Fach- und Berufsausbildung + Höhere Fachschule Höhere Schulische Ausbildung = Maturitätsschule + Lehrerseminar + Fachhochschule + Universität, Hochschule

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Spitalwesen als Wirtschaftsfaktor

Das Spitalwesen als Wirtschaftsfaktor

Spitalwesen als Wirtschaftsfaktor

Abbildung 3-1

Spitalwesen Nordwestschweiz als Wirtschaftsfaktor Nominale Wertschöpfung der Sektoren als Anteil an der Gesamtwirtschaft, 2004 0.3%

10.4%

primärer Sektor

6.0%

übriges produzierendes Gewerbe Chemie/Pharma

3.3%

Investitionsgüterindustrie

2.1% 20.8%

Baugewerbe Handel Gastgewerbe Verkehr und Nachrichtenübermittlung

15.8%

Finanzsektor Unternehmensdienstleistungen Spitalwesen 5.3%

übriges Gesundheits- und Sozialwesen übrige Dienstleistungen

5.5% 12.9% 9.9% 6.1%

1.6%

Bruttoinlandsprodukt Nordwestschweiz: 42,6 Mrd. CHF Wertschöpfung Spitalwesen Nordwestschweiz: 950 Mio. CHF

Quelle: BAK Basel Economics Nordwestschweiz = Kantone BS + BL www.bakbasel.com id420

Zu diesen 950 Mio. CHF Wertschöpfung der Spitäler kommen weitere 1.4 Mrd. CHF Wertschöpfung hinzu, die im übrigen Gesundheits- und Sozialwesen (etwa durch Ärzte, Angehörige paramedizinischer Berufe und in sozialmedizinischen Institutionen) geschaffen werden.

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Spitalwesen als Wirtschaftsfaktor

Das Spitalwesen in der Nordwestschweiz generierte im Jahr 2004 direkte Wertschöpfung in der Höhe von rund 950 Mio. CHF, was einem Anteil an der Gesamtwirtschaft von etwas mehr als 2 Prozent entspricht. Bezogen auf die Wertschöpfung ist die Wichtigkeit des Spitalwesen für die Nordwestschweiz also in etwa vergleichbar mit der Informatikbranche oder dem TelekomSektor.

Spitalwesen als Wirtschaftsfaktor

Volkswirtschaftliche Bedeutung des Spitalwesens in der NWCH

Abbildung 3-2

Entwicklung der Wertschöpfung durchschnittliches jährliches Wachstum der Wertschöpfung 1990-2004 Chemie/Pharma übriges Gesundheits- und Sozialwesen Unternehmensdienstleistungen Finanzsektor Gesamtwirtschaft übrige Dienstleistungen Spitalwesen Verkehr und Nachrichtenübermittlung Gastgewerbe Baugewerbe Handel übriges produzierendes Gewerbe Investitionsgüterindustrie primärer Sektor

-5.0%

-4.0%

-3.0%

-2.0%

-1.0%

0.0%

1.0%

2.0%

3.0%

4.0%

5.0%

6.0%

7.0%

Quelle: BAK Basel Economics Nordwestschweiz = Kantone BS + BL www.bakbasel.com id420

Das Bild der Wertschöpfungsentwicklung präsentiert sich in der Nordwestschweiz anders als bei der Entwicklung der Erwerbstätigen. Denn während die Gesamtzahl der Arbeitsplätze in den vergangenen 15 Jahren leicht rückläufig war, hat das Bruttoinlandsprodukt der Nordwestschweiz pro Jahr um mehr als 2.5 Prozent zugelegt. Stärkster Wachstumsträger der Region war (bekanntlich) die chemisch-pharmazeutische Industrie. Das Wachstum im Spitalwesen lag mit einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von 1.3 Prozent im Mittelfeld. Die übrigen Bereiche des Gesundheits- und Sozialwesens haben ihre Wertschöpfung stark ausgebaut. Ein geringeres Wertschöpfungswachstum weist der sekundäre Sektor (mit Ausnahme der bereits erwähnten Chemie) auf.

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Spitalwesen als Wirtschaftsfaktor

Abbildung 3-3

Spitalwesen Nordwestschweiz im Vergleich zur Schweiz Anteil Wertschöpfung an der Gesamtwirtschaft, 2004 Gesundheits- und Sozialwesen Spitalwesen

7.0%

6.0%

5.0%

4.0%

3.0%

2.0%

1.0%

0.0% Schweiz

Nordwestschweiz

Quelle: BAK Basel Economics Nordwestschweiz = Kantone BS + BL www.bakbasel.com id420

Der Vergleich des Wertschöpfungsanteils des Spitalwesens der NWCH mit der Gesamtschweiz zeigt kaum Unterschiede. Bei einem relativ höheren Anteil Erwerbstätiger im Spitalwesen in der Nordwestschweiz wird praktisch der gleiche Teil Wertschöpfung generiert.

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Spitalwesen als Wirtschaftsfaktor

Daraus den Schluss zu ziehen, dass das Spitalwesen NWCH unproduktiver ist als der gesamtschweizerische Durchschnitt der Spitäler wäre indes falsch.

Spitalwesen als Wirtschaftsfaktor

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Abbildung 3-4

Produktivität im Vergleich Produktivität in 1‘000 CHF je Erwerbstätigen, 2004 160

Gesamtwirtschaft

Spitalwesen

140 120 100 80 60 40 20 0 Schweiz

Nordwestschweiz

Quelle: BAK Basel Economics Nordwestschweiz = Kantone BS + BL www.bakbasel.com id420

Verglichen mit dem Spitalwesen in der Gesamtschweiz ist das Spitalwesen in der Nordwestschweiz leicht produktiver. Selbstverständlich kann eine arbeitsintensive Dienstleistungsbranche nicht Produktivitätswerte wie die Gesamtwirtschaft erreichen. Dies gilt insbesondere in der Nordwestschweiz, die aufgrund der Dominanz der hochproduktiven chemisch-pharmazeutischen Industrie (fast 3mal so hohes Produktivitätsniveau wie in der Gesamtwirtschaft) ein ausserordentlich hohes gesamtwirtschaftliches Produktivitätsniveau aufweist. Somit ist es nicht verwunderlich, dass sich für das Nordwestschweizer Spitalwesen eine relativ hohe Differenz zwischen dem Anteil Erwerbstätiger und dem Anteil Wertschöpfung ergibt.

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Spitalwesen als Nachfragefaktor

Das Spitalwesen und seine Mitarbeiter als Nachfragefaktor

Spitalwesen als Nachfragefaktor

Abbildung 4-1

Durchschnittslöhne nach Qualifikationsstruktur in CHF pro Monat, 2002 10'000 9'000 8'000

Spitalwesen, NWCH Gesamtwirtschaft, CH

7'000 6'000 5'000 4'000 3'000 2'000 1'000 0 Grundschulbildung

Berufsbezogene Ausbildung

Höhere Schulische Bildung

Quelle: BAK Basel Economics Nordwestschweiz = Kantone BS + BL www.bakbasel.com id420

Der leicht unterdurchschnittliche Durchschnittslohn zeigt sich in allen Ausbildungskategorien. Allerdings fällt der Unterschied bei den weniger qualifizierten Arbeitskräften deutlich geringer (290 CHF) aus als bei den mittel- und höchstqualifizierten Mitarbeitern (625 CHF resp. 1840 CHF).

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Spitalwesen als Nachfragefaktor

Die Beschäftigten im Spitalwesen der Nordwestschweiz erhalten einen durchschnittlichen Lohn von 5817 CHF pro Monat. Dies entspricht knapp 95 Prozent des gesamtwirtschaftlichen Durchschnittslohns in der Schweiz. In der Summe erhalten die Angestellten im Nordwestschweizer Spitalwesen damit eine Lohnsumme von mehr als 1 Milliarde CHF, die zum grossen Teil als Steuern oder auch als Konsumausgaben der Wirtschaft der Nordwestschweiz und des Umlands zu Gute kommen.

Spitalwesen als Nachfragefaktor

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Abbildung 4-2

Das Spitalwesen in der Nordwestschweiz als Nachfragefaktor Nachfrage nach Vorleistungen als Anteil am Total, 2004

8.5%

5.7%

Lebensmittel

3.9%

Energie und Wasser

0.4%

Entsorgung

7.8%

Medizinischer Bedarf 1.4%

Anlagen und Mieten Textilien, Haushalt, Waschen, Reinigung

4.2%

Versicherung, Gebühren, Abgaben Kapitalaufwand

6.5%

Unterhalt und Reparaturen Büromaterial und Gebühren

47.0% 14.6%

Aufwand für Waren und Dienstleistungen der Nordwestschweizer Spitäler: 550 Mio. CHF Æ daraus entstehen zusätzlich: 260 Mio. CHF Wertschöpfung 1‘700 Arbeitsplätze

Quelle: BAK Basel Economics Nordwestschweiz = Kantone BS + BL www.bakbasel.com id420

Neben dem direkten volkswirtschaftlichen Effekt, den das Spitalwesen in der Nordwestschweiz in Form von direkter Wertschöpfungserzielung und als Arbeitgeber hat, sind auch die indirekten Effekte nicht zu vernachlässigen. Denn die Nordwestschweizer Spitäler sind gewichtige Auftraggeber für eine Reihe von anderen Wirtschaftszweigen. Insbesondere profitieren davon die Hersteller von medizinischen Bedarfsartikeln (Heilmitteln, Chemikalien, Verbands- und ähnlichem Material, Instrumenten) und Anbieter medizinischer Dienstleistungen. Aber auch viele Branchen ausserhalb des medizinischen Bereichs erhalten Aufträge der Nordwestschweizer Spitäler. So werden pro Tag rund 5’000 Weggli und vom Umsatz her noch doppelt so viel weitere Backwaren, 2 Tonnen Fleisch, Wurst und Fisch, 1.7 Tonnen Früchte und Gemüse und 390 kg Reis, Getreide und Teigwaren konsumiert. Die Nachfrage, die die Spitäler der Nordwestschweiz insgesamt pro Jahr entfalten, liegt bei rund 550 Millionen Franken. Daraus entsteht in den Regionen der Anbieter der nachgefragten Waren und Dienstleistungen zusätzliche indirekte Wertschöpfung von rund 260 Millionen Franken, was wiederum den Erhalt von rund 1‘700 weiteren Arbeitsplätzen sicherstellt. Nicht zu vernachlässigen sind ausserdem die induzierten Effekte, die der Volkswirtschaft dadurch entstehen, dass die Nordwestschweizer Spitäler dafür sorgen, dass der Gesundheitszustand in der Nordwestschweiz im internationalen Vergleich überdurchschnittlich ist und sich auch besser entwickelt. Die Tatsache, dass das "Produkt" der Spitäler - die Abwehr von Krankheiten resp. Vermeidung noch teurerer Krankheiten - kein monetarisierbares Gut ist, erschwert die Quantifizierung dieser Effekte zusätzlich. Tendenziell wird dadurch allerdings die Produktivität in allen Branchen gesteigert und der Volkswirtschaft mehr Arbeitskraft zur Verfügung gestellt.

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Volkswirtschaftliche Bedeutung des Spitalwesens in der NWCH

Fazit

Fazit Fazit

Das Spitalwesen der Nordwestschweiz

ƒ beschäftigt 14‘700 Personen oder rund 5 Prozent der Erwerbstätigen, ƒ generiert dadurch Wertschöpfung in der Höhe von rund 950 Mio. CHF, ƒ bezahlt rund 1 Milliarde CHF an Löhnen an seine Mitarbeiter, ƒ und fragt bei Lieferanten Waren und Dienstleistungen von rund 550 Mio. CHF nach, was bei

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Fazit

diesen wiederum Wertschöpfung in der Höhe von ca. 260 Mio. Franken auslöst und den Erhalt von rund 1‘700 weiteren Arbeitsplätzen sicher stellt.

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