VO Ingenieurhydrologie SS2014 Fragenkatalog Kap. 1 – Einführung 1) Was versteht man unter Wasserkreislauf? Unter Wasserkreislauf versteht man den Prozess von Niederschlag, Abfluss und Verdunstung. 2) Was sind Skalen? Skalen sind charakteristische Längen oder Zeiten, für die hydrologische Prozesse betrachtet werden. 3) Was ist ein Ereignis in der Hydrologie? Niederschlag mit zugehöriger Abflussreaktion (Zeitskale von Stunden oder Tage). 4) Was ist ein Einzugsgebiet? Ist die Fläche in der Landschaft, die zu einem bestimmten Punkt (eines Gewässers) entwässert. 5) Was ist ein topographisches Einzugsgebiet? Ist jenes Einzugsgebiet, das bestimmt wird indem man annimmt, dass das Wasser nur entlang der Oberfläche rinnt. 6) Was ist ein hydrographisches Einzugsgebiet? Hier wird die unterirdische Wasserscheide berücksichtigt wird. 7) Was versteht man unter einer Wasserbilanz? Was in ein Kontrollvolumen hinein geht, muss auch wieder hinaus gehen +/- der Vorratsänderung. 8) Was ist das Kontrollvolumen bei der Wasserbilanzgleichung? Das Einzugsgebiet 9) Wann können wir die Vorratsänderung bei der Wasserbilanzgleichung vernachlässigen? Bei langen Bilanzzeiträumen (Jahrzehnte) 10) Speicherung von Wasser eines Einzugsgebietes? ( ΔS ) a) Grundwasser b) Bodenfeuchte c) Pflanzen d) Seen, Stauseen e) Schnee und Eis 11) Welcher Anteil des Niederschlags in Österreich wird im Mittel für Haushalt und Gewerbe verwendet? Ca. 8‰ 12) Was ist kurzwellige Strahlung? Sonnenstrahlung (v.a. sichtbar) 13) Was ist langwellige Strahlung? Ist die nichtsichtbare Wärmestrahlung. 14) Was ist der fühlbare Wärmestrom? Der Wärmeübergang der mit der Lufttemperatur zusammenhängt (wie Haarföhn) 15) Was ist latente Wärme? Die Wärme, die mit der Verdunstung zu tun hat. 16) Wodurch sind die Energiebilanz und die Wasserbilanz gekoppelt? Durch die latente Wärme (z.B. Man kommt nass aus dem Wasser - einem ist kalt)

17) Wird bei einer trockenen oder feuchten Fläche mehr Wasser verdunsten bei gleicher Strahlung? Bei der feuchten Fläche Kap. 2 - Niederschlag 18) Warum regnet es? Weil die Luft abgekühlt wird, dann kann der Wasserdampf nicht mehr gehalten werden 19) Warum kühlt die Luft ab? a) Hebung durch ein Hindernis (z.B.: Hang) b) Aufsteigen/aufgleiten von warmer Luft auf kühler Luft c) Warme Luft steigt durch Konvektion auf 20) Was sind die 3 wesentlichen Mechanismen der Niederschlagsentstehung? a) Orographischer Niederschlag: Hebung durch ein Hindernis führt zu Abkühlung b) Advektiver Niederschlag: Aufsteigen/aufgleiten von warmer Luft auf kühler Luft c) Konvektiver Niederschlag: Warme Luft steigt auf (Strahlung erwärmt Boden, Luft steigt folglich auf) – Typisch bei Gewittern 21) Was ist der Unterschied eines advektiven und eines konvektiven Niederschlages? a) Advektiv: kleinere Intensität mit längerer Regendauer b) Konvektiv: große Intensität mit kurzer Regendauer 22) Welche 3 Typen der Niederschlagsmessgeräte am Boden gibt es? a) Ombrometer (1 Wert / Tag) – manuelle Ablesung, „Trichter + Gefäß“ b) Totalstation (2 Werte / Jahr) – manuelle Ablesung, Aufstellhöhe 5 m, unzugängliche Gebiete, Ölfilm als Verdunstungsschutz c) Ombrograph (1 Wert / Minute) – automatische Ablesung, ist Niederschlagsschreiber, Wippenprinzip oder Waage 23) Wodurch können Niederschlagsdaten fehlerhaft sein? (Wichtigster Grund) Durch die Bewegung des Windes entsteht ein Sog (Verdichtung der Strömungslinien) und die Wassertropfen (oder Schneeflocken) werden nach oben (heraus aus Behälter) gesaugt. 24) Was wird mit Radar gemessen? a) Ort des Niederschlages (Winkel + Distanz) b) Reflektierte Intensität (Wie viel Energie kommt zurück?) -> Regenstärke 25) Was ist eine Z-R-Beziehung? Beziehung zwischen Radarreflektivität und Regenintensität (R) bei Wetter-Radar. 26) Wie berechnet man den Gebietsniederschlag mittels Thiessen Polygonen? Als gewichtetes (0-1) Mittel mehrerer Stationswerte 27) Wofür wird ein Bemessungsniederschlag benötigt? Zur Berechnung eines Bemessungshochwassers 28) Wie wird der Bemessungsniederschlag berechnet? Durch statistische Auswertung von Niederschlagsdaten 29) Was ist eine Regenspendenlinie? Extreme Niederschlagshöhe als Funktion der Jährlichkeit und der Niederschlagsdauer 30) Warum haben kurze Niederschläge in der Regenspendenlinie eine größere Intensität? a) Weil sich bei der längeren Dauer die Spitzen ausgleichen b) Weil bei längere Dauer eher advektive und bei kürzerer Dauer eher konvektive Niederschläge durch die Regenspendenlinie erfasst werden.

31) Wie wird die zeitliche Verteilung innerhalb eines Niederschlagereignisses beschrieben? Mit dimensionslosen Summenkurven (anfangsbetont/endbetont), wobei endbetont für Hochwässer maßgebend ist 32) Wie wird die räumliche Verteilung des Bemessungsniederschlags beschrieben? Mit Flächenabminderungsfaktoren (ARF) 33) Warum kann es am Punkt stärker regnen als im Mittel auf einer Fläche? Weil sich die Spitzen ausmitteln 34) Was ist der Flächenabminderungsfaktor (ARF)? Gebietsniederschlag geteilt durch Punktniederschlag. 35) Wie berechnet man den Gebietsniederschlag? Gebietsniederschlag= Punktniederschlag x ARF Kap. 3 - Wasser im Boden 36) Aus welchen Komponenten besteht die ungesättigte Zone? a) Boden (Steine, etc.), also Festmaterial b) Wasser c) Luft (Hohlräume) 37) Wie sind die Druckverhältnisse im geschlossenen Kapillarraum? Geringer als der Atmosphärendruck (Unterdruck, Boden saugt Wasser an) 38) Warum bewegt sich das Wasser im Untergrund? Um ein Kräftegleichgewicht einzustellen 39) Warum ist das Wasser in einem trockenen Boden stärker an die Körner gebunden als in einem nassen Boden? Weil die Krümmungsradien der Wasseroberfläche (in den Winkeln zwischen den Körnern) kleiner und dadurch die Kapillarkräfte größer sind. 40) Was ist die Saugspannung? Jene Kraft/Fläche mit der das Wasser an den Körnern haftet. Je größer der Wassergehalt, desto kleiner die Saugspannung. 41) Warum ist die Saugspannung in einem trockenen Boden größer? Weil die Krümmungsradien der Wasseroberfläche (in den Winkeln zwischen den Körnern) kleiner und dadurch die Kapillarkraft (=Saugspannung) größer ist. 42) Was ist der pF-Wert? Der dekadische Logarithmus der Saugspannung in cm Wassersäule [cmWS] 43) Was ist die Feldkapazität? Ist jener Wassergehalt, den der Boden gegen die Schwerkraft halten kann. z.B.: Blumentopf gießen bis vollkommen gesättigt, wenn unten ein Loch ist wird soviel Wasser herausfließen, bis das restliche Wasser durch die Saugspannung gehalten wird. Feldkapazität: pF = 1,8 – 2,5 abhängig von Boden 44) Wie funktioniert eine Saugkerze? Zwischen dem Wasser in der Saugkerze und dem Bodenwasser stellt sich ein Druckgleichgewicht ein (Unterdruck) Wasser kann durch poröse Spitze in Saugkerze eindringen. pF < 3 sonst reißt Wassersäule ab 45) Wie funktioniert Time Domain Reflectometry (TDR) zur Messung des Wassergehaltes?Die Wellenlaufzeit wird gemessen und daraus die Dielektrizitätskonstante und der Wassergehalt rückgerechnet.

46) Wie macht man die Variablen für ein poröses Medium differenzierbar? Durch Einführung eines homogenen Ersatzmediums, das die gleichen Eigenschaften hat wie die Wirklichkeit im Mittel. 47) Welche 2 Kräfte sind für die Wasserbewegung im Untergrund zu berücksichtigen? a) Schwerkraft b) Druckkräfte (Hydrostatischer Druck im Grundwasser bzw. Kapillarkräfte oberhalb des Grundwassers) 48) Was ist das Potential? Die Gesamtenergie, die einem Punkt zugeordnet wird. 49) Aus welchen 2 Teilen besteht das Potential des Bodenwassers? a) Lagepotential b) Druckpotential 50) Wann existiert ein Potential? Wenn die zwischen 2 Punkten geleistete Arbeit vom Weg unabhängig ist. (Im Grundwasser und darüber ist das der Fall, im Fluss aber z.B. nicht) 51) Ist das Druckpotential größer oder kleiner als der Atmosphärendruck? a) Im Grundwasser > als Atmosphärendruck b) In ungesättigter Zone < als Atmosphärendruck 52) Was besagt das Darcy´sche Gesetz? Der Durchfluss durch ein poröses Medium ist proportional zum Potentialgradienten (ΔΦ / Δs) 53) Was ist die Filtergeschwindigkeit? Der Durchfluss geteilt durch die gesamte Querschnittsfläche (auch Darcy Fluss genannt) 54) Warum fließt das Grundwasser nicht immer entlang des Potentialgradienten (Falllinie)? Sucht sich den Weg mit der größten Durchlässigkeit (geringster Widerstand); Durchlässigkeit ist ein Tensor und kein Skalar 55) Gilt das Darcy´sche Gesetz nur im Grundwasser oder auch in der ungesättigten Zone? Auch in der ungesättigten Zone (Druck- und Lagepotential), aber die Durchlässigkeit hängt vom Wassergehalt ab, je feuchter desto durchlässiger ist der Boden. Kap. 4 – Grundwassersysteme 56) Wo ist der Grundwasserspiegel? Dort wo der Wasserdruck gleich dem Atmosphärendruck ist (p = p0) 57) Was ist freies (ungespanntes) Grundwasser? Grundwasser, bei dem sich die Grundwasseroberfläche frei nach oben und unten bewegen kann. (z.B.: Regen - Grundwasserspiegel steigt) 58) Was ist gespanntes Grundwasser? Grundwasser, das durch eine dichte (geringe hydraulische Durchlässigkeit) Schicht nach oben abgedeckt ist. 59) Was ist artesisches Grundwasser? Ist gespanntes Grundwasser und zusätzlich ist die Druckfläche oberhalb der Geländeoberkante. Wasser spritzt heraus wenn man die dichte Schichte durchbohren würde.

60) Sind Karstquellen gut für die Trinkwasserversorgung? Gut für Ergiebigkeit (große Durchlässigkeit wegen großer Hohlräume). Schlecht bezüglich Gefährdung (kurze Aufenthaltszeit wegen großer Hohlräume, dadurch möglicherweise schlechte Wasserqualität) 61) Was sind die zwei Randbedingungen von Grundwassersystemen? a) Oberflächengewässer (Flüsse/Seen) b) Grundwasserneubildung durch Niederschläge 62) Womit kann der Grundwasserspiegel gemessen werden? a) Manuell mit Lichtlot oder Grundwasserpfeife b) Automatisch mit Schwimmerpegel oder Drucksonde (meist verwendet) 63) Wie kann die Fließrichtung und die Geschwindigkeit des Grundwassers gemessen werden? Durch Zugabe von Markierungsstoffen (Farbstoffe etc.) 64) Wie funktioniert ein Pumpversuch? Grundwasser wird entnommen, die Absenkung gemessen, aus Entnahmemenge und Absenkung kann die hydraulische Durchlässigkeit rückgerechnet werden. 65) Was sind Grundwasserschichtenpläne? Karten mit den Isolinien des Grundwasserpotentials (Grundwasserdruckfläche) 66) Was ist der Speicherkoeffizient? Gibt die Volumenänderung pro Druckänderung an 67) Wie leitet man die Grundwasser-Strömungsgleichung ab? Durch Kombination von Massenerhaltung und dem Darcy´schen Gesetz 68) Was ist die Transmissivität T? Das Produkt aus hydraulischer Durchlässigkeit und der Aquifermächtigkeit (Dicke). 69) Warum führt man die Transmissivität ein? Weil nur das Produkt aus hydraulischer Durchlässigkeit und der Aquifermächtigkeit in der zweidimensionalen Grundwasserströmungsgleichung aufscheint. 70) Wie wird die hydraulische Durchlässigkeit beim Pumpversuch ausgerechnet? Durch Ansetzen des Darcy´schen Gesetzes entlang eines Zylindermantels um den Brunnen. 71) Was ist die Abstandsgeschwindigkeit va? Quotient aus Fließlänge und Fließzeit 72) Was ist die Filtergeschwindigkeit? Das Verhältnis zwischen Durchfluss und gesamter Querschnittsfläche (gesamte, nicht die durchströmte Fläche) 73) Was ist größer? Abstandsgeschwindigkeit oder Filtergeschwindigkeit? Abstandsgeschwindigkeit, Durchfluss bezogen auf durchflossene Fläche Kap. 5 – Infiltration 74) Wodurch unterscheiden sich unterschiedliche Infiltrationsraten von unterschiedlichen Böden? Zufolge der unterschiedlichen hydraulischen Durchlässigkeit 75) Weshalb wird die Infiltration mit dem Doppelring gemessen? Weil man eine vertikale, eindimensionale Strömungsrichtung erzeugt und die Randeinflüsse verringert werden.

76) Was sind die Annahmen im Green-Ampt Modell? a) Scharfe, sprungartige Feuchtefront b) Homogener Boden, die hydraulische Durchlässigkeit ist über Tiefe konstant 77) Was ist die Infiltrationsrate? Infiltrationsrate f ist die Änderung des Infiltrationsvolumens F nach der Zeit Kap. 6 – Abflussbildung 78) Worum geht es bei der Abflussbildung? Um den Anteil des Niederschlags, der bei einem Ereignis zum Abfluss kommt 79) Was ist der Abfluss? Wasservolumen, das pro Zeiteinheit durch einen Flussquerschnitt durchfließt. 80) Was ist der Trick bei der Abflussmessung? Der Wasserstand wird kontinuierlich gemessen und die Geschwindigkeit nur sporadisch. 81) Wie kann der Wasserstand automatisch gemessen werden? Mit Schwimmer oder Drucksonde im Standrohr oder mit Radar. 82) Was ist wichtig bei der Abflussmessung (unter Verwendung des Pegelschlüssels)? Ein stabiles Gerinneprofil 83) Wie funktioniert ein Venturikanal (= Messkanal)? Die Verengung einer Rinne führt zu einer Wasserspiegelsenkung, die gemessen wird. 84) Für welche Gewässer wird die Verdünnungsmethode verwendet? Für Gebirgsbäche mit guter Durchmischung und schlecht definiertem Profil. 85) Welche zwei Varianten der Verdünnungsmethode gibt es. Kontinuierliche Zugabe und Integrationsmethode. 86) Wie wird das MQ (Mittelwasserdurchfluss) berechnet? Der Mittelwert von allen Durchflussdaten. 87) Wie wird das MHQ (Mittleres Jahreshochwasser) berechnet? Von jedem Jahr den höchsten Wert ablesen und den Mittelwert bilden. 88) Was ist die Dauerlinie? Eine Summenhäufigkeitsverteilung, die angibt über welchen Prozentsatz der Zeit ein bestimmter Durchfluss überschritten wird. 89) Was ist der Direktabfluss, Basisabfluss? a) Direkt Abfluss – schneller Abflussanteil b) Basisabfluss – langsamer Abflussanteil 90) Was interessiert uns bei der Abflussbildung? Welcher Anteil des Niederschlags zum Abfluss kommt. 91) Was ist der Abflussbeiwert? Verhältnis aus Abflussvolumen und Niederschlagsvolumen für ein Ereignis (oder: Verhältnis aus Abflusshöhe und Niederschlagshöhe) 92) Was ist die Abflusshöhe? Ist Abflussvolumen/(Einzugsgebietsfläche) 93) Welche zwei Möglichkeiten gibt es, den Abflussbeiwert auszurechnen? a) Aus der gemessenen Abflussganglinie und dem zugehörigem Niederschlag b) Aus den Bodeneigenschaften und dem Niederschlag, z.B. mit dem SCS-CN Verfahren (SCS = Soil Conservation Service CN = Curve Number)

94) Was ist der effektive Niederschlag (= Abflusshöhe)? Der Anteil des Niederschlags, der zum Abfluss kommt (in mm). 95) Welche Gebietseigenschaften bestimmen den Abflussbeiwert des SCS Verfahren? a) Bodentyp b) Landnutzung c) Vorbefeuchtung Kap. 7 – Abflusskonzentration 96) Worum geht es bei der Abflusskonzentration? Um die zeitliche Verzögerung des Effektivniederschlags bei einem Ereignis durch Fließprozesse im Einzugsgebiet 97) Welche zwei Modellgruppen gibt es zur Berechnung der Abflusskonzentration? a) Konzeptmodelle b) Prozessorientierte Modelle. 98) Was versteht man unter Analyse bei der Modellierung der Abflusskonzentration? Der Effektivniederschlag und der Abfluss sind gegeben, die zeitliche Verzögerung zwischen diesen beiden Größen wird rückgerechnet. 99) Was versteht man unter Berechnung bei der Modellierung der Abflusskonzentration? Der Effektivniederschlag und die zeitliche Verzögerung sind gegeben, der Abfluss wird berechnet. 100) Was sind die Annahmen, die dem Einheitsganglinienverfahren zugrunde liegen? Linearität und Zeitinvarianz; daraus ergibt sich Überlagerbarkeit. 101) Wofür dient das Einheitsganglinienverfahren? Zur Berechung der Direktabflussganglinie bei gegebenem Effektivniederschlag 102) Was ist die Grundidee beim Flutplanverfahren? Die Niederschlagsdauer wird gleich der Konzentrationszeit des Einzugsgebietes gesetzt. 103) Was wird mit dem Flutplanverfahren berechnet? Der Abflussscheitel mit bestimmter Jährlichkeit 104) Welche Informationen werden zur Anwendung des Flutplanverfahrens benötigt? Einzugsgebietsgröße, Regenspendenlinie, Jährlichkeit, Konzentrationszeit, Scheitelabflussbeiwert Kap. 8 - Abfluss im Gerinne und Wellenablauf 105) Was sind stationäre Abflussverhältnisse? Wenn sich der Abfluss mit der Zeit nicht ändert 106) Was ist strömender Abfluss? Wenn die Fließgeschwindigkeit kleiner als die Wellenfortpflanzungsgeschwindigkeit ist 107) Wie groß ist das Volumen, um das eine Hochwasserwelle reduziert werden kann? Gleich dem Wasservolumen im Retentionsraum 108) Warum tritt bei der Wasserstandsdurchflussbeziehung eine Hysterese auf? Weil die Fließgeschwindigkeit beim Wellenanstieg größer als beim Wellenrückgang ist. 109) Aus welchen 2 Gleichungen besteht die Saint Venant´sche Gleichung? a) Massenerhaltung b) Impulserhaltung

110) Was sind hydrodynamische Verfahren? Verfahren bei denen die Prozesse in der Fließstrecke explizit beschrieben werden durch Angabe des Profils 111) Welche 2 Methodengruppen für die Berechnung des Wellenablaufes gibt es? a) Hydrodynamische Verfahren b) Hydrologische Verfahren 112) Was sind hydrologische Verfahren? Input-Output Beziehungen bei denen die Prozesse in der Flussstrecke nicht explizit beschrieben werden. (Werden verwendet, wenn nur der Output interessiert, d.h. Abfluss am unteren Ende Flusstrecke) 113) Was ist der Unterschied zwischen totalem und partiellem Differential? Partielle Differential ist Änderung in Richtung einer Variable wobei alle anderen Variablen konstant gehalten werden. Totales Differential variiert alle Variablen mit (Änderung aller Variablen). 114) Welche Kräfte berücksichtigt die Bewegungsgleichung? a) Trägheitskraft b) Druckkraft c) Reibungskraft d) Schwerkraft 115) Was ist das Energieliniengefälle? Gibt die Abnahme der mechanischen Energie entlang des Flusslaufes an. 116) Was ist eine kinematische Welle? Die Bewegungsgleichung bei der alle Terme bis auf das Reibungsglied vernachlässigt werden. 117) Wie können die Saint-Venant´schen Gleichungen gelöst werden? Analytisch oder numerisch 118) Wann benötigt man Anfangsbedingungen? Bei zeitabhängigen Problemen 119) Welche Parameter hat die Linearspeicherkaskade? n….Anzahl der Speicher k…Zeitkonstante für einen Speicher 120) Wie bestimmt man n (Anzahl der Speicher) und k (Zeitkonstante)? Unter Verwendung der Zuflussganglinie berechnet man die Abflussganglinie und variiert n und k bist die berechnete Abflussganglinie mit der beobachteten Abflussganglinie übereinstimmt. Kap. 9 - Hochwasser- und Niederwasserstatistik 121) Wovon hängt die Wahl der Bemessungsjährlichkeit ab? Sie hängt grundsätzlich vom Schutzbedürfnis ab, je größer das Schutzbedürfnis, desto größer die Bemessungsjährlichkeit. In der Praxis werden die Bemessungsjährlichkeiten von Normen bzw. der Behörde vorgegeben. 122) Was ist der Hauptzweck der Hochwasserstatistik in der Ingenieurhydrologie? Bestimmung des Bemessungshochwassers für Wasserbauten, beispielsweise die Hochwasserentlastung von Dämmen. 123) Warum können wir die Eigenschaften der Grundgesamtheit mit der Stichprobe schätzen? Wir nehmen an, dass die Stichprobe repräsentativ für die Grundgesamtheit ist, das heißt die Vergangenheit ist repräsentativ für die Zukunft.

124) Welche Information geben die Momente über die Grundgesamtheit? a) Moment 1: Lage oder Position (=Mittelwert) b) Moment 2: Streuung oder Dispersion c) Moment 3: Schiefe oder Symmetrie 125) Was versteht man unter statistischer Schätzung? Die Übertragung der Eigenschaften der Stichprobe auf die Grundgesamtheit. 126) Welche Vorteile und Nachteile haben 2 und 3 parameterische Verteilungen? Verteilungen mit 2 Parametern sind robuster aber lokale Besonderheiten können nicht wiedergegeben werden (Underfitting beim Anpassen) Verteilungen mit 3, 4, 5 Parametern haben eine größere Flexibilität, sind leichter anzupassen aber Gefahr des Overfittings besteht. 127) Was ist ein 100-jährliches Hochwasser? Ein Hochwasserdurchfluss, der mit einer Wahrscheinlichkeit von 1/100 in einem Jahr überschritten wird. Ein Hochwasserdurchfluss, der im Durchschnitt alle 100 Jahre auftritt oder überschritten wird. Bedeutet nicht, dass er 1 mal pro 100 Jahre vorkommt. (z.B. Hochwasser 2002, 2013) 128) Wie bestimmt man die Jährlichkeit eines Ausreißers? a) Durch Vergleich mit dem Niederschlag b) Durch Niederschlag-Abfluss Modellierung c) Durch Vergleich mit Nachbargebieten 129) Was ist die entscheidende Größe für die Retention eines Hochwassers? Das Volumen der Hochwasserwelle 130) Was sind historische Hochwässer? Hochwässer, die vor Beginn der systematischen Pegelmessungen aufgezeichnet wurden. 131) Wie verwendet man historische Hochwässer für die Bemessung? Durch Einschätzung ihrer Jährlichkeit. 132) Was ist die kombinierte Wahrscheinlichkeit für z.B. 3 Jahre? Das Produkt der Einzelwahrscheinlichkeiten (Kapitel 9, S8) 133) Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass das Hochwasser mindestens einmal auftritt oder überschritten wird? 1 minus Wahrscheinlichkeit, dass es nicht auftritt in n-Jahren 134) Was ist der Unterschied zwischen einem Q95 und einem NM7Q? Q95 bezieht sich auf die Dauerlinie (alle Abflusswerte), NM7Q bezieht sich nur auf die Extremwerte der kleinsten Abflüsse in jedem Jahr 135) Warum geht bei der Niederwasserstatistik die Kurve hinunter und bei der Hochwasserstatistik die Kurve hinauf? Die extremen Niederwässer sind kleiner als die mittleren Niederwässer, und die extremen Hochwässer sind größer als die mittleren Hochwässer. Kap. 10 - Regionale Methoden 136) Wofür wird die regionale Hochwasserstatistik verwendet? a) Zur Berechnung des T-jährlichen Hochwassers an Stellen ohne Abflussmessungen b) Zur Verbesserung der Berechnung des T-jährlichen Hochwassers an Stellen mit kurzen Abflussreihen. 137) Was ist eine Abflussspende? Abfluss geteilt durch Einzugsgebietsfläche

138) Was ist ein Hochwasserspendendiagramm? Die Hochwasser-Spenden aufgetragen gegen die Einzugsgebietflächen 139) Was ist ein Hochwasser-Längenschnitt? Der Hochwasserdurchfluss aufgetragen gegen die Fließlänge 140) Wofür wird die Index Flood Methode verwendet? Zur Berechnung des T-jährlichen Hochwassers (HQT) an Stellen ohne Abflussmessungen und zur Verbesserung der Berechung des HQT an Stellen mit kurzen Abflussreihen. 141) Was ist der kritische Schritt bei der Index Flood Methode? Dividieren der Hochwasserwahrscheinlichkeitskurve durch das mittlere jährliche Hochwasser. 142) Was ist der Vorteil der Index Flood Methode? Das MHQ (Mittleres jährliches Hochwasser) kann man genauer aus einer kurzen Abflussreihe oder aus regionalen Beziehungen ausrechnen als das HQ100. 143) Was sind Hüllkurven? Die größten beobachteten Hochwässer werden gegen die Einzugsgebietfläche aufgetragen und die obere Einhüllende eingezeichnet.