Institut für Psychologie Organisations- und Wirtschaftspsychologie Prof. Dr. Bertolt Meyer

VL Organisationspsychologie 1.: Einführung

Chemnitz ∙ 19. Oktober 2015 ∙ Bertolt Meyer

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Bertolt Meyer: Zur Person 1998 – 2003

2004 - 2008 2005

2007 - 2011 2011 2011 - 2014 2012 - 2013 2014 2014

Studium der Psychologie an der Universität Hamburg und an der HU Berlin Promotion mittels Promotionsstipendium der Studienstiftung des dt. Volkes in Organisations- und Sozialpsychologie an der HU Berlin Gastwissenschaftler an der School of Knowledge Science, Advanced Institute of Science and Technology, Nomi, Japan Oberassistent am Lehrstuhl für Sozialpsychologie am Psychologischen Institut der Universität Zürich Ruf auf eine Assistenzprofessur für Organizational Psychology, Brooklyn College, City University of New York, USA (abgelehnt) Oberassistent am Lehrstuhl für Sozial- und Wirtschaftspsychologie am Psychologischen Institut der Universität Zürich Vertretung des Lehrstuhls für Wirtschafts-, Organisations- und Sozialpsychologie an der TU Chemnitz Ruf auf die W3-Professur für Wirtschaftspsychologie an der RuhrUni Bochum (abgelehnt) Ruf auf die W3-Professur für Organisations- und Wirtschaftspsychologie an der TU Chemnitz

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Forschungsschwerpunkte der Professur

• • • • • •

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Gruppenprozesse Diversity Stereotype Leadership Informationsverarbeitung Multivariate Methoden

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Beispiele

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Prüfungsmodalitäten

• Schriftliche Prüfung am Ende des Semesters (Termin wird noch bekannt gegeben) • 17 Punkte aus Single-ChoiceFragen • 18 Punkte aus offenen Fragen

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Prüfungsliteratur

Nerdinger, F. W., Blickle, G., & Schaper, N. (Hrsg.) (2014). Arbeits- und Organisationspsychologie (3. Aufl.). Berlin: Springer. Kapitel 1-9,11,12,16-19 Die Prüfungsrelevanten Kapitel sind kostenlos online im OPAL-Kurs verfügbar (aus dem Netz der TUC) Chemnitz ∙ 19. Oktober 2015 ∙ Bertolt Meyer

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OPAL-Kurs zur Vorlesung

https://bildungsportal.sachsen.de/opal /url/RepositoryEntry/7561641986

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Tutorium

• Tutorin: Sabrina Schmidt, [email protected] • Termin: N.N., Raum N.N. • Inhalt: • • • •

Unterstützung bei Prüfungsvorbereitung Durchsprechen & Bearbeiten der Lektüre Vertiefung von Themen Fragen beantworten

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Ein Wort zu Laptops, Tablets und Smartphones im Hörsaal

• Vor einem offenen Laptop ist beinahe unmöglich, nicht mal eben kurz Mails oder Facebook zu checken. Solches Multitasking behindert das Lernen (Rosen, Mark Carrier & Cheever, 2013) • Laptop-Multitasking behindert den Lernerfolg der Studierenden, die in der Nähe des Laptops sitzen (Sana, Weston & Cepeda, 2013) • Handschriftliche Notizen führen zu mehr Lernerfolg als Notizen, die man auf einer Tastatur tippt (Mueller & Oppenheimer, 2014) Rosen, L. D., Mark Carrier, L., & Cheever, N. A. (2013). Facebook and texting made me do it: Media-induced task-switching while studying. Computers in Human Behavior, 29, 948–958. doi:10.1016/j.chb.2012.12.001 Sana, F., Weston, T., & Cepeda, N. J. (2013). Laptop multitasking hinders classroom learning for both users and nearby peers. Computers & Education, 62, 24–31. doi:10.1016/j.compedu.2012.10.003 Mueller, P. A., & Oppenheimer, D. M. (2014). The pen is mightier than the keyboard. Advantages of longhand over laptop note taking. Psychological Science, 25, 1159–1168. doi: 10.1177/0956797614524581

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Überblick/Gliederung

01.

19.10.15

02. 03. 04. 05. 06.

26.10.15 02.11.15 09.11.15 16.11.15 23.11.15

07.

30.11.15

Einführung: Selbstverständnis und Gegenstand der A-& O-Psychologie (NBS14, Kap. 1) Geschichte der A-&O-Psychologie (NBS14, Kap. 2) Methoden der O-Psychologie (NBS14, Kap. 3) Organisationstheorien (NBS14, Kap. 4) Interaktion und Kommunikation (NBS14, Kap. 5) Gravitation und organisationale Sozialisation (NBS14, Kap. 6) Führung (NBS14, Kap. 7)

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Überblick/Gliederung

08. 09. 10. 11. 12. 13. 14. 15.

07.12.15 14.12.15 04.01.16 11.01.16 18.01.16 25.01.16 01.02.16

Teamarbeit (NBS14, Kap. 8) Konflikte (NBS14, Kap. 9) Organisationsklima und -Kultur (NBS14, Kap. 11) Organisationsentwicklung (NBS14, Kap. 12) Personalmarketing (NBS14, Kap. 16) Personalauswahl (NBS14, Kap. 17) Leistungsbeurteilung (NBS14, Kap. 18) Personalentwicklung (NBS14, Kap. 19)

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Frage an Sie: Was ist Arbeit?

http://lfb.io Login-code: paqdy

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Video „Was ist Arbeit?“ https://www.youtube.com/watch?v=6aVoE4-CQ8o

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Was ist Arbeit?

• • • • •

elementare Aktivität bzw. Tätigkeit des Menschen planvoll vorsorgendes Tun zur Existenzsicherung Verleiht dem Leben Sinn und Wert Belastung und Mühsal Zwei grundlegende Merkmale: • Verwendung selbstgeschaffener Werkzeuge • Verrichtung im Rahmen eines arbeitsteiligen Systems

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Fragestellung (Beispiel)

Wie kann man Arbeitsaufgaben, bedingungen und -anforderungen so gestalten, dass diese ausführbar, beeinträchtigungsfrei und entwicklungsförderlich bleiben?

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Arbeits- | Teilung

• Arbeitsteilung hat eine lange Geschichte (Jäger und Treiber) • Erfüllung unterschiedlicher aufeinander bezogener Aufgaben zur Erreichung eines gemeinsamen Ziels • Nur die Koordination ermöglicht die Zielerreichung • „Organisatorischer“ Vorteil ggü. Einzelbemühungen • Gegenseitige Abhängigkeit der Jäger und Treiber Chemnitz ∙ 19. Oktober 2015 ∙ Bertolt Meyer

➔ Leistungsvorteil der Arbeitsteilung vs. soziale Abhängigkeit 16

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Organisationen

• Soziale Systeme werden zu kollektivem Handeln befähigt, indem Personen nicht mehr individuell ihre Ressourcen für bestimmte Ziele einsetzen, sondern sie zusammenlegen • Organisationen sind somit soziale Systeme, die bestimmte Ziele verfolgen und Regeln sowie Strukturen aufweisen, mit deren Hilfe sie die Aktivitäten ihrer Mitglieder auf diese Ziele ausrichten • Regel- oder Führungssysteme steuern Verhalten und Einstellungen der Organisationsmitglieder • Ziele und Aufgaben werden arbeitsteilig erfüllt; aus den Teilaufgaben ergibt sich die organisationale Gliederung Chemnitz ∙ 19. Oktober 2015 ∙ Bertolt Meyer

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Fragestellungen (Beispiele)

• Wie wird das Verhalten und Erleben der Mitglieder einer Organisation gesteuert? • Wie wirkt sich die Zugehörigkeit zu einer Organisation auf den Menschen aus? • Wie wird eine Organisation durch ihre Mitglieder beeinflusst? • Welche Stellenanforderungen hat eine bestimmte Teilaufgabe bzw. Tätigkeit? Wie kann man diese ermitteln (Personal) ?

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Arbeit: Definition

jede auf ein wirtschaftliches oder organisationales Ziel gerichtete planmäßige menschliche Tätigkeit, bei der sowohl körperliche als auch geistige Kräfte eingesetzt werden. Bei der Arbeit geht es somit um planmäßige Handlungen, die auf die Erfüllung von Aufgaben im Rahmen wirtschaftlicher oder organisationaler Prozesse unter bestimmten Bedingungen und unter Nutzung unterschiedlicher Ressourcen (insbesondere Werkzeuge bzw. technische Mittel sowie menschliche Fähigkeiten und Leistungen) gerichtet sind. (Nerdinger, 2007, S. 6)

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Organisation: Definition

Organisationen bezeichnen den Zusammenschluss von Menschen zur Erreichung bestimmter Ziele, die hierfür eine zielgerichtete Ordnung bzw. Regelung von Aufgaben in bestimmten sozialen Gebilden (z. B. Betriebe oder gesellschaftliche Institutionen) entwickelt haben bzw. sich dieser Ordnung unterwerfen. Organisationen sind in der Regel durch bestimmte formale und zweckgerichtete Strukturen bzw. Regelsysteme gekennzeichnet, in denen festgelegt ist, was Organisationsmitglieder in welcher Situation wie zu tun haben, wer wem Anweisungen gibt und wer diese zu befolgen hat, wer über was durch wen zu informieren ist und wer in welcher Hinsicht wie zu behandeln ist. Diese Funktions-, Führungs- und Kommunikationsstrukturen weisen je nach Zielsetzung, Größe und Selbstverständnis der Organisation sowie wirtschaftlichen und kulturellen Rahmenbedingungen unterschiedliche Aufbau- und Ablaufformen auf. (Nerdinger, 2007, S. 6)

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Gegenstände der Arbeits- und Organisationspsychologie

© Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2014. Aus: F. W. Nerdinger, G. Blickle, N. Schaper (2014). Arbeits- und Organisationspsychologie. Berlin Heidelberg: Springer.

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Definition Organisationspsychologie Wissenschaft?

Psychologie?

Organisationspsychologie? Formulierung von Gesetzmäßigkeiten ...über das Denken, Fühlen & Verhalten von Menschen ... im Zusammenhang mit Organisationen ...

... und deren Prüfung an der Realität.

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Aufgabe von Wissenschaft

• intersubjektiv nachvollziehbare Beschreibungen • Erklärung der Bedingungen und Einflussfaktoren der beobachteten Phänomene • Ableitung überprüfbarer Vorhersagen über menschliches Erleben und Verhalten unter spezifischen Bedingungen • Ableitung begründeter Empfehlungen für (psychosoziale, pädagogische, politische …) Interventionen, Initiativen und Maßnahmen

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Aufgabe der Arbeits- und Organisationspsychologie

• Zentraler Gegenstand: menschliche Arbeit und ihre Organisation • Aufgabe: Mitwirkung an der Beschreibung, Analyse, Erklärung, Prognose und Gestaltung menschlicher Arbeit und Organisation

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Gegenstand der Arbeits- und Organisationspsychologie Organisationsstrukturen und -prozesse Organisationskultur und -klima

Organisation

Kommunikation und Konflikt Team und Führung

Interaktion

Personalmarketing Arbeitsmotivation und –zufriedenheit Potentialdiagnostik Gesundheit

Individuum

Arbeits- und Tätigkeitsanalyse Arbeitsgestaltung Einsatz neuer Technologien (z.B. Identifikation von Fehlbeanspruchungen)

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Organisationsentwicklung (z.B. Einführung von Gruppenarbeit) Mitarbeiterbefragung Entscheidungstechniken Konfliktmanagement Führungskräftetraining Personalentwicklung Weiterbildung Training Kompetenzentwicklung

Aufgabenstrukturierung Arbeitszeitgestaltung

Arbeit

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in Anl. an Werth (VL Organisationspsychologie) und Kauffeld, (2011)

Intervention

Diagnose

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Selbstverständnis der Arbeits- und Organisationspsychologie

• Angewandte Disziplin, weil sie ihre Problemstellungen – ähnlich wie z.B. die Klinische und Pädagogische Psychologie – überwiegend in der praktischen Lebenswelt findet • Dreifaches Erkenntnisinteresse: • Psychologische Grundlagenforschung • Angewandte Psychologie • Praxisbezug

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Beispielhafte Themenfelder

Wandel der Wirtschafts- und Arbeitswelt: • Demografischer Wandel/Diversifizierung • Informationsarbeit • Informations- und Kommunikationstechnologien • Globalisierung und Verschärfung der internationalen Konkurrenzsituation • Neue flexible Organisationsstrukturen • Flexibilisierte Arbeitsstrukturen

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Zusammenfassung

• Zentrale Gegenstande und Themenfelder der Arbeits- - und Organisationspsychologie sind Arbeit, Personal, Organisation (sowie Markt bzw. Kunde). • Gegenstand der Organisationspsychologie ist das Erleben und Verhalten von Menschen in Organisationen • Die Arbeits- und Organisationspsychologie kann man zwischen unterschiedlichen Betrachtungsebenen (Individuum, Gruppe, Organisation) und Bearbeitungsperspektiven (Grundlagen, Diagnose, Intervention, Evaluation) unterscheiden. • Das Erkenntnisinteresse der Arbeits- und Organisationspsychologie ist grundlagen, anwendungs-, und praxisbezogen • Organisationspsychologie ist sowohl ein Teilgebiet der Angewandten Psychologie als auch Querschnittsdisziplin der Allgemeinen, Differenziellen, Biologischen, Sozial- und Entwicklungspsychologie. Chemnitz ∙ 19. Oktober 2015 ∙ Bertolt Meyer

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Prüfungsliteratur zur heutigen VL: Schaper, N. (2014). Selbstverständnis, Gegenstände und Aufgaben der Arbeits- und Organisationspsychologie. In F.W. Nerdinger, G. Blickle & N. Schaper (Hrsg.), Arbeits- und Organisationspsychologie (3. Aufl., S. 3 - 16). Berlin: Springer. doi:10.1007/978-3-642-41130-4_1

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