Vertretungswerkstatt 2016 – VeWe 2016 Schulungs- und Vernetzungswochenende der Bundesvertretung der ÖH 11. – 13. November 2016 in Salzburg.

Die Vertretungsarbeit von Studierenden ist sehr vielfältig, da bedarf es nicht nur Fachkenntnisse, sondern auch ein gewisses Verhandlungsgeschick, juristische Grundkenntnisse, eine gute Menschenkenntnis. So kann man optimal Studierende beraten und sich selber dabei weiterentwickeln, da diese Arbeit mit jedem Tag neue, spannende Herausforderungen mit sich bringt. Aus diesem Grund bereiten wir euch ein buntgemischtes Buffe an Workshops, das euch den individuell Input liefert, den ihr für eure Vertretungsarbeit benötigt.

Workshopbeschreibungen A - uni-recht 101 - von der Praxis zur Theorie Nadine Hauptfeld und Kilian Stark Die Arbeit in der ÖH beginnt meistens mit praktischen Aufgaben als Studierendenvertreter_in und hat mit fortschreitenden Kenntnissen und Aufgaben auch immer mehr rechtliche Berührungspunkte. Der Workshop stellt das österreichische Rechtssystem vor und liefert Grundlagen zur Rechtsdurchsetzung in der ÖH-Arbeit. Denn egal ob in universitären Gremien oder in der direkten Beratung von Studierenden – Studierendenvertreter_innen werden mit einer Vielzahl von rechtlichen Fragestellungen konfrontiert. Nicht immer ist dafür das klassische Hochschulrecht ausreichend, häufig bedarf es rechtlicher Grundlagen um Probleme richtig einordnen und lösen zu können. Genau diese Basics wollen wir erarbeiten und anhand von Beispielen von den Universitäten anwenden. B - Österr. Hochschulfinanzierung und Bildungsökonomie Andreas Raggautz und Daniela Murhammer-Sas Studienplatzfinanzierung, Ausbau Fachhochschulen, 2%-Ziel, tertiäre Bildungsausgaben, Budgetkürzungen, Unimilliarde… Die Hochschulfinanzierung ist in Politik und Gesellschaft in aller Munde, aber kaum jemand durchschaut die Mechanismen dahinter wirklich. Gerade in der Gremienarbeit im ÖH-Kontext ist es wichtig über dieses Thema Bescheid zu wissen, um die Interessen der Studierenden zu vertreten. Und genau dieses Wissen verschafft den Studierenden einen wichtigen Vorsprung gegenüber Ihren Verhandlungspartner_innen. Neben dem aktuellen Stand der Hochschulfinanzierung in Österreich und im europäischen Vergleich und möglichen Entwicklungen - Stichwort Studienplatzfinanzierung - sollen bei diesem Workshop auch die inneruniversitäre Ressourcenallokation und mögliche Kriterien der Verteilung diskutiert werden erläutert. Wesentlich wird neben Theorieinputs vor allem auch der Austausch von Erfahrungen und praktisches Erarbeiten der Inhalte sein.

C - Mensch‘ ärger dich nicht - Konfliktgestaltung & Gruppenstrukturen Corinna Koschmieder und Michael Maier Egal ob in der Studienvertretung, einer Basisgruppe oder Hochschulguppe, mit dir Selbst oder mit einer/einem Partner*in überall gibt’s Gründe zum Ärgern. Wir decken die Muster von Konflikten und wesentliche Dynamiken in Gruppen auf. Wie Mensch Spannungen erkennt und auf diese reagiert, soll in diesem Workshop erarbeitet werden. Hierzu ist es sinnvoll eigene Verhaltens- und Kommunikationsweisen zu erkennen, Dramadynamik zu verstehen und Techniken der gewaltfreien Kommunikation zu erlernen. Was braucht es um in einem Konflikt handlungsfähig zu bleiben? Welche Möglichkeiten und Chancen bieten Konflikte? Wir freuen uns darauf diese Themen mit euch auf freudige und interaktive Weise zu erarbeiten.

D - Zeitmanagement und Selbstmotivation Stephanie Pemp und Armin Kolbe Viele ehrenamtlich engagierte ÖH-Mitarbeiter_innen kennen die Herausforderungen - Uni, Job, ÖH-Engagement, Freunde, Beziehung etc. - unter einen Hut zu bringen. Gerade Menschen, die sich mit voller Begeisterung ihrer ÖH-Tätigkeit widmen, werden schnell zu gestressten und überlasteten Omnifunktionär_innen. In diesem Workshop wird für die Teilnehmer_innen ein Rahmen geschaffen, um Zugänge zur eigenen Motivation zu finden, den Umgang mit Zeit und Muße kennen zu lernen und sich über ihre eigenen Grenzen im Klaren zu werden. E – Veranstaltungs- und Eventmanagement Michael Schabhüttl und Erich Tragner Veranstaltungen und Events spielen in den meisten Bereichen der ÖH-Arbeit eine wichtige Rolle. Hierbei gibt es ein breites Spektrum an Möglichkeiten. Um ein Event gelingen zu lassen, ist es wichtig, dass du dich mit der Planung intensiv befasst und diese solide aufbaust. In “Veranstaltungs- und Eventmanagement” erlernst du die Grundlagen einer Veranstaltungsplanung und -umsetzung. Dazu zählen insbesondere die Grundkenntnisse des Projekt- und Zeitmanagements, der Kalkulation, der Mitarbeiter_innenführung und des Marketings. F - Studierenden-zentriertes Lehren und Lernen – was bedeutet das für Studierendenvertreter_innen? Beate Treml und Paul Himmelbauer Der Paradigmenwechsel von einem Lehrenden- zum Studierenden-zentrierten Zugang zu Lehr- und Lernprozessen ist mittlerweile auch in den Diskussionen zur Qualität der Lehre an österreichischen Hochschulen angekommen.

In diesem Workshop werden wir uns auf Basis der Definition der European Students’ Union (ESU) mit studierenden-zentriertem Lernen (Student-centred learning, SCL) beschäftigen. Wir werden herausfinden, was SCL auf unterschiedlichen Ebenen des Lernens – der individuellen Lehrveranstaltung bis hin zum Studienplan – bedeutet und werden erarbeiten, wie sich Studierendenvertreter_innen dieses Wissen in der Gremienarbeit zu Nutze machen können. Der Workshop richtet sich an Studierendenvertreter_innen, die schon Erfahrungen in der Gremienarbeit, insbesondere hinsichtlich Curriculaentwicklung und Studienangelegenheiten, gesammelt haben. Achtung: Die Workshop-Materialien werden teilweise auf Englisch sein. G – Doktorat - Hürdenspringen für Jungforscher_innen Stefanie Lerch-Persendorfer Nicht alle Studierenden, die ein Doktoratsstudium beginnen, können es auch (fristgerecht) beenden. Verantwortlich dafür sind strukturelle sowie soziale Probleme, die oft nicht erkannt und thematisiert werden wollen. Dieser Workshop soll genau diese Herausforderungen behandeln und zu einem besseren Informationsaustausch unter den Dissertant_innen beitragen. Von Anfang an gibt es viele Probleme und unklare Regeln. Bereits der Einstieg ins Doktorat stellt oft die erste Hürde dar. Nicht überall kann man sich ohne die Zustimmung einer Betreuungsperson inskribieren. Das Studienrecht ist hier wie eine Fremdsprache und wir versuchen sie in diesem Workshop zu entziffern. Viele Vorteile für Studierende – Familienbeihilfe, vergünstigte Tickets für öffentliche Verkehrsmittel, Ermäßigungen – haben ein Alterslimit, das viele Doktoratsstudierende übersteigen. Dennoch gibt es einige Förderungen die wir euch gerne näherbringen wollen. Schließlich wollen wir auch einen Blick auf die internationalen Aspekte von Doktoratsstudien legen und gemeinsam neues Wissen erarbeiten.

H - Feminsimus & Intersektionalität Fanny Uri-Müller und Judith Götz In diesem Workshop werden wir uns gemeinsam mit Feminismus und Intersektionalität auseinandersetzen. Unter Intersektionalität versteht man das Zusammenwirken verschiedener Formen der Diskriminierung wie zum Beispiel Rassismus, Sexismus und Klassismus. Eine Frau mit schwarzer Hautfarbe kann beispielsweise wegen ihres Geschlechts und ihrer Hautfarbe diskriminiert werden und ist mit anderen gesellschaftlichen Ausschlüssen konfrontiert als eine weisse Akademikerin. Es gibt also Verflechtungen zwischen verschiedenen Diskriminierungsformen, die sich auf struktureller und individueller Ebene in Machtverhältnissen widerspiegeln Warum ist es wichtig verschiedene Ebenen der Diskriminierung zu unterscheiden? Was bedeute das für die feministische Praxis? Welche Konsequenzen ergeben sich durch einen

intersektionalen Blick auf gesellschaftliche Unterdrückungsmechanismen? Bedeutet Mehrfachdiskriminierung gleich Addition des betroffen seins? Du hast dich schon länger mit Gender und Feminismus beschäftigt und Sexismus und Queertheorie sind kein Neuland für dich? Du möchtest gerne dein Wissen in diesen Bereichen vertiefen und dich mit anderen Teilnehmer_innen austauschen? Dann bist du bei diesem Fortgeschrittenen -Workshop genau richtig! Neben der Auseinandersetzung mit uns selbst und verschiedenen Texten zu diesem Thema, wollen wir vor allem auch kollektive Handlungsstrategien entwickeln die wir in unserer alltäglichen Praxis umsetzten können.

I - Aktionismus und Demorecht Eva Penz und Phillip Hense Flyern vor der Hochschule, Straßenfeste, Punschstandln, Großdemos oder Besetzungen Studierendenvertreter_innen sind mit vielfältigen Aktionen im öffentlichen Raum und auf den Hochschulen präsent. Doch was ist der öffentliche Raum, und wem gehört er? Darf ich überall flyern? Wie melde ich eine Demonstration an, was ist bei der Planung zu beachten, und was tun wenn ich eine Verwaltungsstrafe bekomme? Ausgehend von diesen und vielen weiteren Praxisbeispielen sollen die Grundprinzipien des öffentlichen Rechts erarbeitet, spezielle Themenbereiche wie Versammlungsrecht oder sicherheitspolizeiliche Regelungen näher beleuchtet und schließlich einzelne Fragestellungen gelöst werden. Dabei wird eine Verknüpfung zwischen rechtlichen Bestimmungen und praktischer Umsetzung hergestellt.

J - Mitmischen statt zuschauen - Verhandeln in Gremien Christian Dobnik und Edith Renöckl-Dobnik Gremien sind ein wesentlicher Bestandteil der Hochschulen sowie der ÖH-Arbeit. Doch was ist Gremienarbeit eigentlich? Welche rechtlichen Hintergründe gibt es? Wie läuft eine Sitzung ab und wie bereite ich mich darauf vor? Wie trete ich in einem Gremium überzeugend auf? Wie bringe ich mich am besten in einem Gremium ein? Wann gehe ich gar zu weit? Welche Tipps, Tricks und Techniken des Verhandelns in Gremien gibt es? Ziel des Workshops ist es, Antworten auf diese Fragen zu finden, reale Situationen in Gremien zu simulieren und Best-Practice-Methoden zu diskutieren. Natürlich möchten wir auch auf ganz spezielle Wünsche der Teilnehmer_innen eingehen, um konkrete Gremiensitzungen vorbereiten zu können.

K - Krisen PR - wie geh ich mit Krisensituationen um? Johanna Grismayr und Magda Schrott Krise? Welche Krise? Und plötzlich war sie da. Auch in der Studienvertretung ist man nicht gefeit vor unangenehmen Überraschungen. Dann ist es wichtig, intern gut vorbereitet zu sein. Wir beschäftigen uns deshalb mit Krisenkommunikation, also dem Umgang mit Ausnahmesituationen auf allen Kanälen - vom kleinen Shitstorm in den Sozialen Medien bis

hin zum großen Skandal in der ZiB. Welche Kommunikationsstrategien sind potenziell erfolgreich und wie können daraus abgeleitete Maßnahmen in der ÖH Arbeit umgesetzt werden? Wir nähern uns diesen Fragen im Workshop nicht nur theoretisch, sondern stellen uns der Praxis.

L - Soziale Durchlässigkeit in Bezug auf Bologna To be announced Die Beschreibung und die genauen Trainer_innen folgen auf www.vewe.oeh.ac.at

Zeitlicher Ablauf Freitag 13.11  Anfahrt ab 15:30  gemeinsame Begrüßung (18:30)  Workshopprogramm  Abendessen  Abendgestaltung Samstag 14.11  Workshopprogramm  Open Space und Filmabend mit Diskussion Sonntag 15.11  Workshopprogramm  Gemeinsamer Abschluss (13:00)  Foto  Mittagessen Ort Jufa Salzburg City Josef-Preis-Allee 18 5020 Salzburg Finanzierung Die Bundesvertretung trägt die Kosten für Unterkunft, Verpflegung (Vollpension) und die Workshops. Reisekosten sind von der lokalen Hochschulvertretung zu tragen. Anmeldung

Die Anmeldung läuft über den Vorsitz der lokalen Hochschulvertretung. Jede Hochschulvertretung hat ein Fixkontingent an Plätzen für die VeWe 2016. Für die Anmeldung müsst ihr eine erste, zweite und dritte Workshoppräferenz angeben. Es kann leider keien Garantie für die Workshopzuteilung gegeben werden. Es werden Telnehmer_innen bevorzugt, die am ganzen Seminarwochenende Zeit haben. Solltet ihr Bedarf für Kinderbetreuung haben, gebt uns dies bitte bei der Anmeldung bekannt.

Weitere Informationen findet ihr auf www.vewe.oeh.ac.at