Vertrauen ohne Beweise und ohne Garantien: So ging es Noah und so geht es auch uns!

„Vertrauen ohne Beweise und ohne Garantien: So ging es Noah und so geht es auch uns!“ Predigt über 1. Mose 6 im Plan-B-Gottesdienst am Sonntag, 10. Au...
Author: Birgit Martin
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„Vertrauen ohne Beweise und ohne Garantien: So ging es Noah und so geht es auch uns!“ Predigt über 1. Mose 6 im Plan-B-Gottesdienst am Sonntag, 10. August 2014 Evangelische Kirche Spielberg, Pfarrer Theo Breisacher

Auftrag Gottes und zugleich die Warnung Gottes, dass eine schlimme Flut kommen wird. Mehr nicht: Und trotzdem hat er die Arche gebaut. Dieses Vertrauen auf Gott und auf das, was Gott verspricht, beeindruckt mich immer wieder. Und es kann auch uns zum Vorbild werden für unser Christsein. Darum soll es nachher in der Predigt gehen.

* Hinführung zur Lesung: „Mal etwas ganz Verrücktes machen“: das war das Motto des Zeltgottesdienstes am letzten Sonntag. Wir haben über Menschen gesprochen, die ihre Grenzen austesten wollen: Eine 77-Jährige geht mit einem Oldtimer auf eine Weltreise. Und das noch in ihrem Alter. Ein anderer trainiert für einen Ultra-Marathon: Ein Langstreckenlauf über 80 bis 100 Kilometer am Stück – oft noch im Hochgebirge. Manche sagen, das sei verrückt. Andere sagen, das sei cool und würde ihnen Glückshormone ohne Ende bescheren. Das ist ein richtiger Boom geworden in unserer Zeit: Man sucht nicht nur das Abenteuer, sondern bewusst die Grenzerfahrung. Die Grenzen der persönlichen Kraft. Die Grenzen der persönlichen Belastbarkeit. Die Grenzen dessen, was jemals ein Mensch ausgehalten oder bewältigt hat.

* Lesung aus 1. Mose 6: 5 Der Herr sah, dass die Menschen voller Bosheit waren. Jede Stunde, jeden Tag ihres Lebens hatten sie nur eines im Sinn: Böses planen, Böses tun. 6 Der Herr war bekümmert und wünschte, er hätte die Menschen nie erschaffen. Und Gott sagte: 7 "Ich werde die Menschen und mit ihnen die Tiere wieder vernichten! Es wäre besser, ich hätte sie gar nicht erst erschaffen."

In diesem Zusammenhang haben wir am letzten Sonntag dann auch über den alten Noah aus der Bibel gesprochen: Auch er hat etwas absolut Verrücktes gemacht: Er hat mitten im Landesinnere ein Schiff gebaut. Hunderte Kilometer vom nächsten Gewässer entfernt. Doch bei Noah war es nicht die Abenteuerlust. Auch nicht der Wunsch, im hohen Alter noch mal was ganz Verrücktes zu erleben. Nein, Gott selbst hat ihm den Auftrag zu diesem merkwürdigen Projekt gegeben. Und es wäre für Noah in der Tat lebensgefährlich gewesen, diese Arche nicht zu bauen.

8 Nur Noah fand Gnade beim Herrn. 9 Und dies ist seine Geschichte: Noah lebte so, wie es Gott gefiel, und hörte auf ihn. Er tat nur, was in Gottes Augen gut war. Die Menschen, die ihn kannten, wussten, dass er ein vorbildliches Leben führte. 10 Er hatte drei Söhne: Sem, Ham und Jafet.

An diesem Thema möchten wir heute noch einmal anknüpfen. Dabei soll es aber nicht noch einmal um Abenteuerlust oder Grenzerfahrungen gehen, sondern um das Vertrauen, das Noah in seinen Gott gehabt hat: Noah hatte ja nichts in der Hand als lediglich den

14-16 Bau dir ein Schiff aus Holz, und dichte es außen und innen mit Pech ab! Drei Stockwerke soll es haben und jedes Stockwerk mehrere Räume. Es muss 150 Meter lang, 25 Meter breit und 15 Meter hoch sein. Setz ein Dach darauf, das einen

13 Da sprach Gott zu Noah: "Ich habe beschlossen, die gesamte Menschheit zu vernichten, denn wo man auch hinsieht, herrscht Grausamkeit. Darum werde ich alles auslöschen!

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halben Meter hoch ist, und bau an einer Schiffsseite eine Tür ein! 17 Mit einer großen Wasserflut werde ich die Erde überschwemmen. Kein Lebewesen soll verschont bleiben. 18 Nur dir gebe ich ein Versprechen: Du sollst überleben. Geh mit deiner Frau, deinen Söhnen und Schwiegertöchtern ins Schiff!

den Wolken erscheint, 15 dann werde ich an meinen Bund denken, den ich mit euch und den anderen Lebewesen geschlossen habe: Nie wieder eine Wasserflut! Nie wieder soll das Leben vernichtet werden! 16-17 Diese Zusage bleibt für alle Zeiten bestehen, der Regenbogen ist das Erinnerungszeichen. Wenn er zu sehen ist, werde ich daran denken." Amen.

* Predigt über 1. Mose 6: Liebe Gemeinde, obwohl noch kein Wölkchen am Himmel zu sehen war, obwohl das Meer unerreichbar weit entfernt war, obwohl vermutlich das ganze Land über ihn gelacht hat, hielt Noah dennoch unbeirrt an seinem Plan fest. Das ist schon außergewöhnlich! Das zeugt schon von einem großen Vertrauen! Dabei hatte Noah nur einen einzigen Anhaltspunkt: den Auftrag Gottes, ein Schiff zu bauen, und zugleich die Warnung Gottes, dass bald eine schlimme Flut kommen würde. Das war alles! Nichts mehr und nichts weniger! 19 Nimm auch von allen Tieren ein Männchen und ein Weibchen mit, damit keine Tierart ausstirbt. 20 Jede Art der Vögel, des Viehs und aller anderen Landtiere soll mit ins Schiff kommen, damit sie alle erhalten bleiben. 21 Leg genug Vorräte an, dass es für euch und die Tiere ausreicht!" 22 Und Noah führte alles so aus, wie Gott es ihm aufgetragen hatte.

Noah hatte keinerlei Garantien in der Hand. Nur den Auftrag von Gott. Er hatte nichts in der Hand, womit er seinen Zeitgenossen hätte beweisen können, dass er recht hat: Nur die Warnung Gottes vor einer schlimmen Flut, die angeblich die ganze Welt bedrohen würde. Liebe Gemeinde, das ist nicht viel, was Noah als Anhaltspunkt für sein Schiffsprojekt hatte! Aber genau das ist Vertrauen auf Gott in seiner allertiefsten Bedeutung: Wenn wir beweisen könnten, dass es Gott gibt, dann bräuchten wir nicht mehr zu glauben. Wenn die Menschen auf der Stelle merken würden, dass sie ohne Gott und ohne Jesus verloren sind, dann wären die Kirchen voll.

Es kam, wie Gott es ankündigt hatte: Es kam ein Flut, wie sie noch kein Mensch erlebt hatte. Wochenlang saß Noah mit seiner Familie und den Tieren in der Arche fest. Aber er wurde gerettet. Und am Ende der NoahGeschichte lesen wir folgendes: 9 Gott sagte zu Noah und seiner Familie: "Ich schließe einen Bund mit euch und mit allen euren Nachkommen, 10 dazu mit allen Tieren, die auf dem Schiff waren. 11 Das ist mein Versprechen: Nie wieder werde ich durch eine Wasserflut die Erde und was auf ihr lebt vernichten.

Aber letztlich ist unsere Situation als Christen heute die gleiche wie die Situation in der Noah war: Wozu dieses Schiff mitten im Landesinnere? – hieß es damals. Wozu der Glaube, wenn man doch auch ohne ganz gut leben kann? – denkt man heute. Wozu die Gnade, wenn man sich selber für einen ganz ordentlichen Kerl hält?

12-13 Das gilt für alle Zeiten. Ich schließe diesen Bund mit euch und allen Lebewesen. Der Regenbogen soll ein Zeichen für dieses Versprechen sein. 14 Wenn er in

Insofern können wir uns in das Empfinden von Noah vielleicht sogar ziemlich gut hineinfühlen: Wir haben ja auch keine Beweise für

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unseren Glauben. Wir haben auch keine Garantien. Aber wir haben das Wort Gottes: Und das ist nicht wenig! Der Allerhöchste hat uns felsenfest versprochen, dass er uns nicht enttäuschen wird. Es ist nicht das Versprechen irgend eines Hallodri. Es sind nicht die Sprüche eines Großmauls, der sich nur selber wichtig machen möchte. Nein, Gott selber steht dahinter. Derjenige, der die meiste Ahnung haben müsste. Derjenige, bei dem wir am allerwenigsten zweifeln müsste, dass er uns anlügt.

Jesus beschreibt das in Matthäus 24 so: „Wenn der Menschensohn am Ende der Zeiten wiederkommen wird – wenn also Jesus sichtbar auf diese Welt zurückkommen wird, wird es auf der Erde zugehen wie zur Zeit Noahs, als die große Flut hereinbrach: Damals dachten die Menschen auch nur an Essen, Trinken und Heiraten. Selbst als Noah in die Arche stieg, glaubten die Leute nicht an das Unheil, bis die Flut sie alle mit sich riss. So wird es auch beim Kommen des Menschensohnes sein.“ (Matthäus 24, 37ff)

Ich weiß sehr wohl: Das ist noch kein Beweis. Aber doch immerhin eine ganz starke Basis für unseren Glauben: Es ist Gott selber, der uns einlädt. Es ist Gott selber, der uns zugleich warnt, diese Einladung auf die leichte Schulter zu nehmen.

Noah war also kein Prophet, der die Sintflut etwa vorausgeahnt hätte. Nein, es war einzig die Aufforderung Gottes, der er vertraut hat. Das, was kein Mensch gesehen hat, was auch Noah mit seinen Augen nicht sehen konnte, das hat Gott gesehen: Es sieht schlimm aus mit den Menschen. Und so ist es auch heute: Gott schaut tiefer. Gott weiß, wie es wirklich um uns steht. Gott kennt unsere Schwachstellen, die wir geflissentlich übersehen. Gott sieht, wie wir wirklich sind!

Das sollte man nicht vergessen, wenn man über die Kirche und den Glauben nur lächeln kann: Es könnte ja immerhin sein, dass Gott recht hat. Es könnte ja immerhin sein, dass man sehenden Auges ins Verderben läuft, wenn man die Einladung Gottes zum Glauben ausschlägt. Es könnte sein, dass die Situation gefährlicher ist, als man sie selber einschätzt. Das sollte man doch nicht vergessen! –

In drei Jahren feiern wir das 500. Reformationsjubiläum: Im Jahr 1517 und in den folgenden Jahren hatte Martin Luther damals ganz neu den Glauben an Jesus Christus in den Mittelpunkt der Kirche gerückt. Mit drei Stichworten hat er seine Botschaft zusammengefasst: Allein der Glaube. Allein das Wort Gottes. Allein die Gnade kann uns retten.

Manche halten Noah für eine Art Propheten: Sie halten ihn für einen, der ein Unheil rechtzeitig erkannt hat und entsprechende Konsequenzen gezogen hat. Das glaube ich aber gerade nicht: Es gibt zwar in der Tat Entwicklungen, die kann man vorhersehen:

Nun fragen sich heute viele Menschen: Was hat das mit mir zu tun? Wozu brauche ich die Gnade Gottes? Wovon soll mich diese Gnade retten? Kommen nicht am Ende doch alle in den Himmel? Davon sind heute viele überzeugt: Diese Gnade brauche ich nicht. Wenn’s hoch kommt brauche in den Glauben vielleicht jetzt, um meinen Alltag bewältigen zu können. Aber später einmal im Blick auf den Himmel brauche ich diese Gnade nicht!

Zum Beispiel wird die globale Erwärmung in einigen Jahrzehnten für manche Länder dieser Welt katastrophale Folgen haben: Dazu muss man kein Prophet sein. Das wird garantiert so kommen, wenn der Meeresspiegel weiter ansteigt. Oder: Wenn jemand krank ist und den Rat der Ärzte bewusst ignoriert, dann wird es einmal schlimm enden. Auch dazu muss man kein Prophet sein!

Jesus erzählt einmal eine sehr nachdenkliche Geschichte: Da hatte ein König für seinen Sohn das Hochzeitsfest ausgerichtet, aber keiner der geladenen Gäste war gekommen. Darüber war der König so zornig und zugleich so enttäuscht, dass er draußen auf der Straße jeden einladen ließ, den man nur finden konnte: Arme, Kranke, Bettler, Heimatlose, zweifelhaftes Gesindel.

Bei Noah war das anders: Noah war kein Prophet: Er hat darauf vertraut, dass Gott mit seiner Warnung recht hat. Das war der springende Punkt: Das Vertrauen auf das Wort seines Gottes! So weit es uns die Bibel berichtet, gab es keinerlei Anzeichen, dass sich da etwas zusammenbraut. Jesus sagte einmal im Rückblick auf die Sintflut, dass damals sogar alle davon überzeugt waren, in Sicherheit zu sein.

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Sie alle kamen plötzlich scharenweise als Gäste ins Schloss. Und weil die alle keine entsprechende Kleidung hatten, bekamen sie am Eingang passende Kleider geschenkt. Das war damals so üblich: Wer zu einem großen Fest eingeladen war und keine festlichen Kleider hatte, der bekam sie vom reichen Gastgeber bereits am Eingang geschenkt.

heute hilft. Der mir heute im Alltag Orientierung gibt. Der mir Trost schenkt und Halt und Ermutigung. Jetzt schon! Mitten im Leben! Und nicht erst irgendwann in der anderen Welt. Das ist ja alles richtig: Der Glaube an Jesus Christus ist jetzt schon von zentraler Bedeutung. Hoffentlich ist das so! Aber das andere ist genauso wichtig: Der Glaube ist unverzichtbar, auch wenn es ums ewige Heil geht. Wenn es darum geht, wo wir einmal die Ewigkeit verbringen werden.

So weit so gut: Bald war der Saal gefüllt mit Hunderten von Menschen, die noch nie zuvor in einem Schloss waren. Und alle hatten Kleider an, die ihnen der König extra für das Fest geschenkt hatte.

Dann wird das noch einmal eine ganz tiefe Bedeutung haben: Allein die Gnade wird uns dann noch retten können. Allein das Vertrauen auf Jesus Christus und auf das, was er für uns getan hat. Allein das Wort Gottes: Das wird dann einmal mein einziger Trost sein –

Als der König die Gäste begrüßte, sah er plötzlich einen, der hatte sich unter die Gäste gemogelt, ohne sich ein festliches Gewand schenken zu lassen. Der König stellte ihn zur Rede: „Mein Freund, wie bist du denn ohne festliches Gewand hereingekommen?“ Darauf konnte ihm der Mann nichts antworten. In Matthäus 22 heißt es dazu lapidar: „Und er verstummte“. Dieser kurze und doch so aussagekräftige Satz kam mir bei der Vorbereitung in den Sinn: „Und er verstummte!“ Ich glaube, so kann man sich das vorstellen, wenn die Menschen am Ende der Zeiten einmal vor Gott Rechenschaft ablegen müssen: Soll Gott dann alles durchgehen lassen, egal wie die Menschen hier gelebt haben? Auch wenn Menschen niemals nach ihm fragten? Wenn sie im Leben immer nur an sich gedacht haben? Wenn keiner daran gedacht hat, seine Lebenskraft, seine Zeit oder sein Geld in den Dienst für Gott zu stellen?

Ich fand diese Parallele zwischen dem Vertrauen Noahs und unserem Vertrauen auf die Gnade Gottes total spannend: zwischen der Arche und unserem Glauben. Dazu noch eine weitere Beobachtung: Das Wort „Arche“ heißt nichts anderes als „Kasten“. Arche kommt von dem lateinischen Wort „arca“: Das ist ein Kasten. Für alle, die sich für Sprache interessieren: Die Arche hat übrigens im Blick auf die Wortbedeutung nichts mit dem Architekten zu tun, auch wenn es ähnlich klingt: „Architekt“ kommt aus dem Griechischen und bezeichnet den obersten Bauherrn. Den Ersten und Wichtigsten, wenn ein Bauwerk entstehen soll. Die gleiche Bedeutung finden wir auch in dem Wort: „Archäologe“: Auch hier geht es um das, was früher zuerst da war. Das Alte, das Ursprüngliche.

Wir alle werden dann auf die Gnade angewiesen sein. Keiner kann sich die Teilnahme an jenem großen Fest verdienen. Aber die Gnade – also das festliche Kleid – kriegt ja jeder geschenkt. Jeder, der es möchte. Jeder, der sich damit beschenken lässt. Aber wer sich ohne die Gnade hineinschmuggeln will, der wird auf die Rückfrage Gottes plötzlich verstummen! Der wird Gott nichts mehr antworten können. Der muss sich eingestehen, dass er vermutlich den größten Fehler seines Lebens gemacht hat und – dann einmal! – nichts mehr wieder gut machen kann.

Doch mit der Arche hat das alles nichts zu tun: Die Arche ist nichts als ein Kasten, eine hölzerne Kiste – so schon die hebräische Bezeichnung. Sie ist kein prächtiges Schiff. Kein stolzer Viermast. Sondern ein Kasten.

Ich habe den Eindruck, dass diese Dimension des Glaubens in unserer Zeit oft aus dem Blick gerät. Natürlich ist der Glaube wichtig, der mir

Aber immerhin: Ein ziemlich stabiler Kasten, der Noah und seiner Familie das Leben

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gerettet hat! Unscheinbar, aber hundertprozentig zuverlässig! Es kam nicht auf den äußeren Anstrich an, aber darauf, dass sie ihnen das Leben rettete.

nicht enttäuschen würde. Ich wünsche uns allen, dass wir uns von diesem großen Vertrauen anstecken lassen. Und dass wir uns nicht davon irritieren lassen, wenn Gottes Hilfe manchmal lange auf sich warten lässt.

Auch das fand ich eine interessante Parallele zu unserem Glauben und zu unserem Christsein: Das Vertrauen auf Jesus Christus ist ja gewissermaßen auch so etwas wie eine „Arche“, die uns Rettung bringt. Allerdings ist das alles nichts Spektakuläres. Unser Glaube ist nichts zum Vorzeigen. Sondern oft ziemlich unscheinbar. Und oft mit so vielen Zweifeln und Unsicherheiten behaftet.

Wenn eigene Pläne im Leben durchkreuzt werden, wenn sich große Hoffnungen nicht erfüllen, Gott dennoch beim Wort nehmen, dass er uns einen wirklich guten Weg führen wird! Wenn uns vielleicht manches genommen wird, was uns lieb und teuer ist, Gott dennoch beim Wort nehmen, dass wir bei ihm den Frieden und das Glück des Lebens finden werden. Wenn uns Widerstände begegnen und sich laufend Hindernisse vor uns auftun, Gott dennoch beim Wort nehmen, dass er die Sache zu einem guten Ziel bringen wird.

Auch unser Christsein ist nichts, was wir stolz vor uns hertragen könnten und sagen: „Schaut mal her, wie vorbildlich wir unseren Glauben leben!“ Das sollten wir lieber nicht tun! Auch wenn wir uns bemühen, ist da oft noch so viel Halbes und Unvollkommenes. Eben eine „Arche“: Unscheinbar. Nicht besonders prächtig anzuschauen. Und dennoch: Trotz dieser Unscheinbarkeit wird uns eben dieser Glaube zur Rettung. Und darauf kommt es an!

Auch wir Christen haben in all diesen Erfahrungen keine Beweise. Nichts was man als sichtbaren Beleg vorweisen könnte. Wir können es nur glauben. Aber wir haben eins: Wir haben das feste Versprechen, dass Gott zu seinem Wort stehen wird. Das ist unser Anker! Darauf können wir uns verlassen! Amen.

Diesen Gedanken beschreibt der Apostel Paulus einmal auf eindrucksvolle Weise. Er schreibt: „Durch sein Licht hat Gott unsere Herzen erhellt. Durch uns sollen nun alle Menschen Gottes Herrlichkeit erkennen, die in Jesus Christus aufstrahlt. Diesen kostbaren Schatz tragen wir in uns, obwohl wir nur zerbrechliche Gefäße sind. So wird jeder erkennen, dass die außerordentliche Kraft, die in uns wirkt, von Gott kommt und nicht von uns selbst.“ (2. Korinther 4, 6ff)

* Lied: „Anker in der Zeit ...“

Ein kostbarer Schatz in zerbrechlichen Gefäßen: Paulus denkt dabei an zerbrechliche Tongefäße, die es in seiner Zeit zu Tausenden gab. So ein Tonkrug hatte schnell mal einen Riss. Und wenn er auf den harten Boden fiel, konnte er in tausend Stücke zerspringen. Daran hat Paulus gedacht: Zerbrechliche Gefäße – aber ein kostbarer Inhalt: Das ist der Glaube, den Gott uns schenkt. Im Grunde genau wie die „Arche Noah“: Kein stolzer Viermast, sondern ein bloßer Kasten. Aber: Dieser Kasten hat Noah und seiner Familie das Leben gerettet! – Ich komme zum Schluss: Noah und seine Arche: Eine uralte Geschichte. Und doch ist es immer noch beeindruckend, wie groß sein Vertrauen damals schon war, dass Gott ihn

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