Hitzacker startet durch – 65. Sommerliche Musiktage 2010

3

Vermessung der Welt mit den Ohren Matthias Kaul, der Composer in Residence der 65. Sommerlichen Musiktage Von Ludolf Baucke Ein Sonntagnachmittag in Winsen an der Luhe, genauer gesagt im Alten Forsthaus Habighorst, im Anschluss an elf Uraufführungen der Kompositionsklasse für Kinder und Jugendliche. Die Einflugschneise zum Hamburger Flughafen liegt direkt über dem Grundstück, regelmäßig sind Passagiermaschinen im Sinkflug zu hören. Der Lärm dringt unüberhörbar in die Idylle ein. Naturliebhaber könnte das Spektakel stören. Nicht so den Musiker Matthias Kaul, der zusammen mit der Flötistin Astrid Schmeling seit 1987 dort lebt und es mittlerweile in eine einzigartige Musikwerkstatt verwandelt hat. Er genießt den Düsensound mit offenen Ohren. Mag sein, dass dieser faszinierende Sound irgendwann zündet und eine künstlerische Aktion initiiert. Matthias Kaul wurde 1949 geboren und fand früh zur Musik. Das Kind hörte das Rauschen einzelner Bäume im Hamburger Vorortbezirk. Später – Kaul mag fünf Jahre alt gewesen sein – sieht er als Wäscheleine einen langen Draht, dessen Ende tief in einen Baum verwachsen ist. Er schlägt mit einem Stock gegen diese „Natursaite“ und hört, wie der Baum als außerordentlicher Resonanzraum die Schwingungen des Drahts färbt und in Klänge mit langem Nachhall verwandelt. Anstatt durch musikalische Früherziehung in den Bann standardisierter Klassik zu geraten, hörte der Jugendliche so Disparates wie die Musik von Elvis Presley oder Peter Kraus. Der 17-Jährige übt Schlagzeug, um sich fit für Rockmusik zu machen. Erst nach dem Abitur lernt er das Notenlesen und lässt sich im Spiel von Klavier und Schlagzeug unterweisen. Fehlgriffe beim Klavierüben animieren ihn, den versehentlich gefundenen Weg der Dissonanzen weiter zu verfolgen. Matthias Kaul lernt so nicht nur Mozarts Sphären, sondern aus eigenem Probieren erschlossene Spiel-

Der Klangerkunder: Matthias Kaul aus Winsen ist Composer in Residence der 65. Sommerlichen Musiktage Hitzacker. Aufn.: M. Balabas räume kennen. Das an der Hamburger Musikhochschule begonnene Schlagzeugstudium wird mit dem Prädikat „mit Auszeichnung“ abgeschlossen. Zwischenzeitlich hat sich der junge Musiker von Rock und Jazz ernährt. Er gibt Unterricht und absolviert Dienste im Orchestergraben eines Stadttheaters. Als eine Planstelle winkt, verwirft Matthias Kaul diese als seine Interessen zu sehr einengend und entscheidet sich für freie künstlerische Tätigkeit. Die Wahl des Schlagzeugs ist typisch für einen Musiker, der immerfort nach „unerhörten“ Klängen sucht. Es ist unmöglich, alle Schlaginstrumente aufzuzählen, weil Matthias Kaul ständig neue percussive Regionen entdeckt und sie in aller Welt, ganz besonders in Afrika, gefunden hat. Wenn er percussive Klangerzeuger weiter so wie bisher sammelt, dürfte selbst das bis zum Dachboden gefüllte Winsener Forsthaus an die Grenzen seiner Speicherkapazität stoßen. Für einen so universellen Musiker wie Kaul weitet sich das Klangspektrum nochmals, wenn jenseits aller Lehrbuchweisheiten neue Spieltechniken erprobt werden. Percussive Klänge sind für Matthias Kaul

eine unendliche Ressource. Gelegentlich lernt er sie beim Studium neuer Partituren kennen. Von Kauls instrumentaler Fantasie werden auch Komponisten angeregt. Hans Joachim Hespos etwa komponierte für

Kaul 1996 „casseroles“. Die von Hespos geforderten Bassund Tenor-Tinpannies sind nichts anderes als die vornehmlich aus der Karibik bekannten Steeldrums (Stahltrommeln). Fortsetzung Seite 4

4

Hitzacker startet durch – 65. Sommerliche Musiktage 2010

Vermessung der Welt mit den Ohren Matthias Kaul bei den Sommerlichen Musiktagen – Fortsetzung von Seite 3 Der Weg des mit allen Finessen seines Instrumentariums vertrauten Schlagzeugers zum Komponisten gründet sich auf viele Anreger. Anhand von Werken von Hans Werner Henze, Vinko Globokar, André Jolivet, Mathias Spahlinger und Mauricio Kagel lernte Kaul die verschiedensten ästhetischen Ansätze, künstlerischen Sichtweisen und Kompositionspraktiken kennen. So entsteht die Basis eines autodidaktischen Kompositionsstudiums. Andere Kreativräume öffnen sich durch Kontakte mit Carla Bley, Frederic Rzewski und John Zorn. Die schon erwähnten Reisen nach Afrika erschließen weitere Räume. Kaul erlebt und studiert an Ort und Stelle nicht nur die Musiksprache, sondern erst recht die sprechende Musik der Xhosa, Samburu und Massai. Die besonders im Sudan gebräuchliche „Talking Drum“ – mit ihr wurden Nachrichten regelrecht getrommelt – kam Kauls kommunikativem Bestreben sehr entgegen. Matthias Kaul musiziert und komponiert nicht im stillen Kämmerlein, sondern appelliert stets an zuhörende Partner. Es ist aber nicht Kauls Art, diese Appelle mit Stentorstimme herauszuposaunen. Er liebt eher den vom Zuhörer ungleich aufmerksamer wahrzunehmenden Flüsterton. Ein gutes Beispiel dafür findet sich in dem 2006 im Auftrag des Deutschen Zitherverbandes entstandene Werk „Stubenmusik, in die Ferne geträumt“. Der Titel stützt sich auf einen Begriff aus der Zitherbranche. Matthias

Kaul weitet das Klangspektrum der Zither, indem Becher oben rechts auf den Freisaiten abgestellt werden, ein in afrikanischer Musik bekannter Resonanzkürbis hinter dem Griffbrett aufsitzt, ein Wiegemesser zwischen den Saiten schaukelt oder ein Luftballon im Schallloch steckt. Mitten im Stück

siktheatralisches Werk bestellte, war die Überraschung groß. Genau genommen ist Matthias Kaul in der Personalunion von Schlagzeuger und Komponist ein Musterbeispiel für instrumentales Theater. Wenn diesem geflüsterte, gesprochene, gesungene Texte hinzugefügt werden, schrumpft der Abstand

Der Pianist Konstantin Lifschitz ist im Eröffungskonzert der 65. Sommerlichen Musiktage Hitzacker am 31. Juli zu hören. wird ein afrikanischer Text geflüstert. Sein Ende: „Wir sind gemacht, mit anderen zu sein, oder wir werden hungrig bleiben im Überfluss.“ Als die Hamburgische Staatsoper für ihre „Opera Piccola“ bei Matthias Kaul ein mu-

zum Operngenre. Stoff und Titel der für rund 50 Hamburger Kinder und Jugendliche im Alter von acht bis 18 Jahren geschriebenen Oper, die am 6. Februar 2005 uraufgeführt wurde, fand Kaul bei Charles Dickens’„Oliver Twist“. Die gedanklichen Brücken vom Klas-

siker der Kinderbuchliteratur zum Straßenkind des 21. Jahrhunderts sind erwünscht, und viele Klänge fand der Komponist auf der Straße oder auf einem Schrottplatz. Das Instrumentarium erfordert ein kleines, mit Harfe, Gitarre und EGitarre angereichertes Streicherensemble, dazu Metallfässer, Bratpfannen, Heizungsreste, Ofenbleche, Dosen, auch Gasflasche und alte Gießkanne. Gelegentlich schwingen die Streicher ihre Bögen auf Pappkartons. Die Skala der Vokalklänge ist ebenso vielfältig. Matthias Kaul verbindet mit der Gattung Oper „sämtliche Laute, die aus dem Mund kommen. Die Palette reicht vom glockenreinen Knabensopran (in der Partie der Titelfigur) über verschiedene gesangliche Niveaus, Gerufe, Gelächter, Gejammer und Gegrunze bis hin zu Flüsterchören“. Kauls künstlerische Arbeit mit Kindern und Jugendlichen hatte schon vor „Oliver Twist“ begonnen. 1999 startete er zusammen mit Astrid Schmeling eine Kompositionsklasse für Kinder und Jugendliche im heimischen Winsen. Die 2004 mit dem „Zukunftspreis Jugendkultur“ ausgezeichnete Initiative nimmt deren kreatives Potenzial ernst. Sie sperrt sich weder gegen eine „Buchstabensuppe mit Schreibmaschine“ noch gegen ein „Ameisenpicknick ohne Ameisen“ für Flöte, Violine, Harfe, Schlagzeug und allerlei Küchengeräte oder schier atemberaubende „Luftlöcher“ für Klavier und Becken. Fortsetzung Seite 5

Waldfrieden夝夝夝

Hotel Restaurant – Café Weinbergsweg 25 · 29456 Hitzacker/Elbe Telefon (0 58 62) 96 72-0 www.hotel-waldfrieden.info Genießen Sie einen Aufenthalt in unserem Haus mit einmaligem Elbblick! Unsere Öffnungszeiten: täglich von 8.00–21.00 Uhr, während der Musikwoche ist unsere Küche auch nach 21 Uhr geöffnet. Wir freuen uns auf Ihren Besuch! Familie Hewekerl und Mitarbeiter

Hitzacker startet durch – 65. Sommerliche Musiktage 2010

5

Vermessung der Welt mit den Ohren Matthias Kaul bei den Sommerlichen Musiktagen – Fortsetzung von Seite 4 In diesem Jahr weht Kauls kreativer Geist bis nach Hitzacker. Als Composer in Residence wird der universelle Musiker demonstrieren, wie er die Welt mit den Ohren ausmisst. In der Uraufführungskomposition „Glowing Sea“ wird das Meeresleuchten durch abgründige, bisher unerklärliche Klänge aus antarktischen Tiefen gefärbt. Im täglich erweiterten Klanglabor werden Wegwerfartikel wie ein ausgemusterter Eisschrank oder Rohre einer alten Melkanlage als Musikquellen installiert. Mit von der Partie sollen auch die Festival-Fellows sein. Kauls Spielanweisung an sein Publikum, gleich ob alt oder jung, ist ebenso einfach wie effektiv: „Höre die Mitwelt für einige Minuten als Konzert und überlege, wie du dich selbst in die klangliche Umwelt einbringen kannst.“ Als Schlagzeuger und Komponist ist Matthias Kaul mehrfach auf Compact Discs porträtiert worden. 1999 veröffentlichte das Schweizer Label „hat(now)ART“ das fünfteilige Album „Solopercussion“. Während „Kutunga“ zwei Suaheli-Gedichte in die Klangwelt zweier Rahmentrommeln integriert, „Mazza“ den Tisch für Schlagzeug und Stimme deckt

und „Roma“ wiederum als Mischung von Sprache und Schlagzeug auf das Schicksal einer Randgruppe aufmerksam macht, huldigt „Hendrix“ mit dem Gewitter zweier elektroakustisch verstärkter Kesselpauken dem legendären Gitarristen. In „Timpani Ride“ präsentiert sich der Komponist hinter einem Fahrrad und Kesselpauken mit sphärischen Klängen im instrumentalen Theater. Als ihm vor neun Jahren der Niedersächsische Kunstpreis verliehen wurde, begeisterte „Timpani Rides“ sogar Thomas Oppermann, seinerzeit Minister für Wissenschaft und Kultur. Eine andere Compact Disc fällt durch exklusive Gestaltung auf. „Fever“ erschien 2002 in limitierter Auflage und in einer zuknöpfbaren Leinentasche. Das im Untertitel als „Five Songs for a Percussionist“ veröffentlichte Album ist aufschlussreich als fünfteilige Hommage. Kaul widmete seine percussiven Lieder den Musikern Malcom Goldstein und Elvis Presley, den Dichterinnen Ingeborg Bachmann und Yoko Tawada sowie Amadeu Antonio Kiowa, einem 1990 in Eberswalde aus rassistischen Motiven ermordeten Angolaner. Nach seiner persönlichen

Die Welt der Percussionmusik, in der auch Composer in Residence Matthias Kaul zu Hause ist, stellt das Ensemble Via Nova (Foto) am Eröffnungstag der Sommerlichen Musiktage vor. Empfehlung gefragt, nennt Kaul spontan sein 2006 veröffentlichtes Album „Cover Versions“. Statt in einer Leinentasche präsentiert sich die CD in einer wieder vom Winsener Malerfreund Wolfgang Kahle attraktiv gestalteten Hülle aus guten alten Schallplattenzeiten. Das könnte nostalgisch anmuten, und auch das einleitende, aus Plattenspielerzeiten vom abgesenkten Tonarm bekannte Knistern der Abtastnadel weckt ähnliche Assoziationen. In „Cover Versions“ knistert es allerdings nicht nur real aus den Lautsprechern, sondern erst recht im übertragenen Sinn –

etwa dann, wenn sich im imaginierten Himmel Jimi Hendrix und Claudio Monteverdi begegnen. In „Through the Skies“ mischen sich etwas verdeckte, doch gut zu identifizierende Fragmente aus Monteverdis berühmter Marienvesper mit Anklängen von Rhythm & Blues und Rock’n’Roll. Matthias Kauls kreatives Potenzial schöpft aus mannigfaltiger Erinnerung, verarbeitet sie und wandelt sie in Zeugnisse gelebter Gegenwart um. Derlei Tun könnte engagiert genannt werden, doch wird Matthias Kaul besser mit dem Attribut leidenschaftlich charakterisiert.

6

Hitzacker startet durch – 65. Sommerliche Musiktage 2010

Was Festivalmacher empfehlen Team Tipp I Dr. Margret Schuchard, Mitglied des Vorstands der Gesellschaft der Freunde der Sommerlichen Musiktage, empfiehlt: Ein Tag mit Ysaÿe. Montag, 2. August, 11 Uhr / 15 Uhr / 20 Uhr Ysaÿe trifft auf Barockmusik, die Geige auf die Blockflöte – das lasse ich mir nicht entgehen. Gerade weil Ysaÿe als einer der besten Violinisten seiner Zeit für „sein“ Instrument komponiert hatte und sich als Komponist immer wieder auf die Barockmusik bezogen hat, wird der Dialog zwischen Spätromantiker und dem

Team Tipp III Lutz Dollereder, Projektleitung Jugend-Akademie, empfiehlt: Der Duft der Musik. Freitag, 6. August, 22 Uhr Man stelle sich einen wunderschönen Sommertag in der Elbmarsch vor. Man atme tief ein, rieche den Duft der Gräser, der blühenden Blumen und der erfrischenden Tannenzweige. Dazu wird das Ohr von melodischem Vogelgezwitscher, sanftem Rauschen des Windes und romantischem Plätschern des Wassers betört. Anders: Man stelle sich wieder diesen Sommertag vor. Nur diesmal ist beim Einatmen das melodische Vogelgezwitscher, das Rauschen des Windes und das Wasserplätschern zu riechen, und diesmal klingen die Gräser, die Blumen singen und die Tannenzweige spielen Melodien…

18. Jahrhundert spannend, noch dazu bei Interpreten der Spitzenklasse wie Carolin Widmann und Maurice Steger. Ysaÿe hätte diese Programmkomposition gut gefunden, keine Frage! Ich freue mich auf Ysaÿe, einen Komponisten und Musiker, den Franz Liszt und Clara Schumann ebenso bewunderten wie Debussy und Saint-Saens, ja, und auch auf den Klang der Blockflöte eines Zauberers auf seinem Instrument.

Geht nicht? Zu später Stunde können diese Gedanken nachvollzogen und weiterverfolgt werden, denn auch Klaviermusik kann weitaus mehr als klingen. Sowieso. Aber es wird verschiedene Ideen zur Musik zu hören (?!) geben. Freuen wir uns auf ein kleines romantisches Nachtkonzert mit Debussy, Schumann und Skrjabin mit einem Programm, das die üblichen Vorstellungen von Musik erweitert und doch auf sich selbst zurückführt. Ein Wort wird schlussendlich zu den wundervollen musikalischen Erinnerungen wie eine rote Rose in jedem von uns weiterduften: Synästhesie.

Team Tipp II

Ann-Paulin Steigerwald, Projektleiterin „Profis unterrichten Laien“ empfiehlt: Kammerkonzert • Schumanns Aufbruch ins Geheimnis, Mittwoch, 4. August, 20 Uhr. … ein wundervoller lauer Sommerabend … klingende Düfte … sich Märchenbilder ausmalen … Lieder singen hören …: So erträume ich mir den Kammerkonzertabend. Noch am Vormittag geben die Künstlerinnen des Boulanger Trios, Karla Haltenwanger, Birgit Erz und Ilona Kindt, sowie Nils Mönkemeyer, begeisterten Teilnehmern im Rahmen des Projektes „Profis unterrichten Laien“ musikalische Tipps, und abends schon brechen sie auf

Team Tipp IV Martin Schmidt, Assistent für Öffentlichkeitsarbeit, empfiehlt: Labor Orchester III, Dienstag, 3. August, 19 Uhr Der Weg der wandernden Seele Musik heutzutage ist häufig leicht zu durchschauen. Die meisten Stücke, die im Radio laufen, bestehen aus Schlagzeug, Bass, Gitarre, Gesang. Vielleicht noch etwas Klavier. Schnell hört man die einzelnen Zutaten und ihre „Aufgabe“ im Musikstück heraus. Anders liegt der Fall bei klassischer Musik. Wer ist schon in der Lage, sämtliche Instrumente eines Werkes wie etwa Schuberts Großer Sinfonie in C-Dur herauszuhören? Bedarf es doch 56 Musiker, um dieses

ins Geheimnis. Gemeinsam mit dem Publikum werden sie in die grenzenlose und träumende Welt der Romantik von Schumann und Brahms eintauchen. Ich freue mich dabei besonders, dass das Programm des Klaviertrios von Duo über Trio bis zum Klavierquartett reicht und so alle vier Instrumente nacheinander in verschiedene Beziehungen und Klangverbindungen setzt. Ich bin gespannt, welche Geheimnisse uns die Künstler offenbaren und welche sie neu aufwerfen werden!

Werk aufzuführen. Mein Gehör ist nicht annähernd so ausgereift, um die Sinfonie in seine Einzelteile zu zerlegen. Muss es aber auch zum Glück nicht, denn am 3. August ab 19 Uhr werden das die Hamburger Symphoniker für uns tun. Sie zerlegen für uns Schuberts Werk: Erst erklingen die Blech-, dann die Holzbläser und später die Streicher. Zum Abschluss fügen sie alles wieder zusammen, und wir werden die „Große“ ein Stück weit mehr durchschauen.

Hitzacker startet durch – 65. Sommerliche Musiktage 2010

7

Was ein Kritiker hört Referenzaufnahmen und DVDs zum Programm der Sommerlichen Musiktage Von Ludolf Baucke

genannten Belgiers reflektieren und überhöhen die Werke der Vorgänger. Sie werden von Thomas Zehetmair phänomenal gegeigt und faszinieren durch spielerische Leichtigkeit und Ausdrucksbesessenheit. Eugène Ysayë: Sonates pour violon solo. Thomas Zehetmair (Violine). ECM 4726872, 1 CD.

Musik verstehen – dazu ist das vergleichende Hören ein Weg. Welche Charakteristika eines Werks hebt ein Interpret hervor, welche Stimmungen betont ein anderer, wie setzt jener die Tempi, welche Akzente beim Rhythmus betont dieser – aus dem Hörvergleich gewonnene Antworten auf solche Fragen geben Hinweise darauf, wie ein Werk zu verstehen ist, welche seiner Facetten für die künstlerische Idee zentral, welche eher Marginalia sind. Die hier genannten Referenzaufnahmen von Musik, die im Programm der Sommerlichen Musiktage erklingt, können in diesem Sinn das Hörverständnis vertiefen.

Franz Schubert Sogar das in Wien archivierte Autograph sichtete der vor Kurzem gestorbene Dirigent Sir Charles Mackerras, bevor er Schuberts späte C-Dur Sinfonie einspielte. Das Ergebnis ist vielversprechend. Klanglich sorgsam balanciert zwischen Bläsern und Streichern, rhythmisch pulsierend und vor allem untadelig artikuliert offenbart Schuberts „große Sinfonie“ jenseits ihrer himmlischer Länge einen unerhörten Detailreichtum.

Charles Ives Zwei Bands marschieren aneinander vorbei. Die von einem Jungen gesungene Hymne wird in einer anderen Tonart begleitet. Zufälligkeiten dieser Art wurden vor über hundert Jahren von Charles Ives kompositorisch genutzt. Der Dirigent Michael Tilson Thomas zeichnet zusammen mit der San Francisco Symphony ein einzigartiges Porträt des unabhängig von Modeströmungen arbeitenden Amerikaners. Eine bessere Hinführung zu Charles Ives als die filmisch

Die Hamburger Ratmusik kommt am 8. August nach Hitzacker. Aufn.: J. Winz attraktive DVD ist kaum vorstellbar. Charles Ives: Holidays Symphony. SFS media 8 219360024-9-0 , 1 DVD (Vertrieb: Musikwelt Münster)

Franz Schubert: Sinfonien Nr.5, 8 und 9. Orchestra of The Age of Enlightenment (Dirigent: Sir Charles Mackerras). Virgin Classics (EMI) 7243 5 61806 28; 2 CDs.

Eugène Ysayë Im Universum der Solovioline sind Johann Sebastian Bach, Niccolo Paganini und Eugène Ysayë unüberhörbare Fixpunkte. Die sechs Sonaten des letzt-

Fortsetzung Seite 8

8

Hitzacker startet durch – 65. Sommerliche Musiktage 2010

Was ein Kritiker hört Referenzaufnahmen und DVDs zum Programm – Fortsetzung von Seite 7 Ein verstörend langer Triller in schwarzer Tiefe, irritierend ausgehaltene Pausen und immer wieder Einbrüche in die vermeintliche Beschaulichkeit sind Markenzeichen für Afanassievs Schubert-Deutung. Der auch als Schriftsteller arbeitende grüblerische Pianist entfaltet Schuberts letzte Klaviersonate als fünfzigminütigen Klavierroman. Franz Schubert: Sonate BDur D 960. Valery Afanassiev (Klavier). ECM462707-2, 1 CD.

Clara Schumann Robert Schumann Johannes Brahms Romantik pur ist die Kurzformel für die Aufnahmen des Bratschers Nils Mönkemeyer und des Pianisten Nicholas Rimmer. Die einfühlsam agierenden Musiker haben das Spektrum originaler Kammermusik durch geschmackvolle

Arrangements bekannter Lieder erweitert. Zwischen Schumanns „Bunte Blätter“ und dem „Wiegenlied“ von Brahms entfaltet sich viel träumerische Seligkeit. In dunklen Träumen. Werke von Clara und Robert Schumann sowie von Johannes Brahms. Nils Mönkemeyer (Viola), Hannas Wener (Violoncello), Nicholas Rimmer (Klavier). Sony 88697633812; 1 CD.

Ludwig van Beethoven Luxuriöse Aufnahmetechnik und die Wahl eines 1901 gebauten Instrumentes bestimmen Elisabeth Leonskajas Einspielung der drei letzten Beethoven-Sonaten. Die von Georgien über die Sowjetunion nach Wien gelangte Pianistin musiziert mit bemerkenswerter Legatokultur und erfasst damit Beethovens von empfindsamer Gesanglichkeit geprägten Spät-

Laser-Therapie Therapietermine nach Vereinbarung Schmerzbehandlung gegen Arthroseschmerzen sowie Gelenkinjektionen, Verödung von Krampfadern Die schonende Entfernung von Altersflecken, Warzen aller Art, Leberflecken, Narbenkorrekturen, Gesichtsfalten und eingewachsene Zehennägel Privatärztliche Behandlung

Praxis für Laserchirurgie Dr. med. Helmar Bräunling Dannenberger Straße 27 29456 Hitzacker (Elbe)

Telefon (0 58 62) 98 58 20

stil kongenial. Ludwig van Beethoven: Späte Klaviersonaten. Elisabeth Leonskaja (Klavier). MDG 943 1622-6, 1 CD. Im Zusammenspiel eines brillanten Pianisten und eines als Geiger musikerfahrenen Filmemachers verwandelt sich die Aufzeichnung der Diabelli-Variationen in ein einzigartiges Beethoven-Labor. Piotr Anderszewski und Bruno Monsaingeon deuten die 33 Diabelli-Variationen mit unerbittlicher Konsequenz als Kette von Umwandlungen. Piotr Anderszewski plays the Diabelli-Variations. Ein Film von Bruno Monsaingeon. Virgin Classics (EMI) 7243 5 99463 99; 1 DVD.

veröffentlicht. Der Mitschnitt erschien als zwei- und beziehungsweise mehrkanalige Compact Disc und als Bildtonaufzeichnung im DVD- und Blu-ray-Format. Augen- und Ohrenzeugen erleben auf den Spuren des legendären Vladimir Horowitz einen Klangzauberer, dem Scriabins spätromantische Visionen, darunter die Sonate Nr.7 op.64, genauso liegen wie Schumanns „Waldszenen“. Volodos in Vienna. Konzertmitschnitt mit Werken von Skrjabin, Ravel, Schumann und Liszt. Arcadi Volodos (Klavier). Sony.

Alexander Skrjabin Gleich viermal wurde Arcadi Volodos’ am 1. März 2009 in Wien gegebener Klavierabend

Ludolf Baucke ist Musikkritiker und Mitglied der Jury des Preises der deutschen Schallplattenkritik.

Hitzacker startet durch – 65. Sommerliche Musiktage 2010

9

Wo beginnt die Kunst der Musik? Was haben Musikpädagogik und Festivals miteinander zu tun – und warum? Von Reinald Hanke Lisa-Mari ist fünf Jahre alt. Ihre Eltern sind berufstätig. Deshalb ist sie tagsüber in einer Kindertagesstätte. Dort macht sie vieles – aber keine Erzieherin kümmert sich um musikalische Aktivitäten. Keine kennt mehr als eine Handvoll Kinderlieder. Sie mit den Kindern zu singen, würde ohnehin kaum gehen, fast die Hälfte spricht nur schlechtes Deutsch. Jan-Felix geht in die fünfte Klasse einer Realschule. Sein Vater ist Angestellter, die Mutter Hausfrau. Musikunterricht in der Schule hatte er bisher fast nie. Die Eltern hatten JanFelix zwar zur musikalischen Früherziehung geschickt, aber Einzelunterricht an der Musikschule war ihnen zu teuer. Und da ihr Sohn ein eigenwilliges Kind ist, kommt Gruppenunterricht nicht in Frage. Elena, 17 Jahre alt, kommt aus einem gut situierten Haus mit zwei in gehobener Position arbeitenden Elternteilen, die geschieden sind. Neben Reiten, Tennis und Golf gehört der Klavierunterricht wie selbstverständlich zum Alltag. Er macht ihr auch Spaß. Aber wegen des Ganztagsunterrichts und des Drucks, schon nach 12 Jahren das Abitur machen zu müssen, hat sie keine Zeit mehr zum Üben. Sie muss zur Nachhilfe. Die drei sind typische Kinder und Jugendliche von heute. Sie stehen für eine Realität, die man in Varianten in deutschen Haushalten vorfindet. Ihnen gemeinsam ist, dass musikalische Bildung auf der Strecke bleibt. Keine Frage: Wenn diese Entwicklung so weitergeht, wie es im Moment aussieht, muss es jedem Musikfreund bang sein um das zukünftige Publikum. „Und wenn es das in ein paar Jahrzehnten nicht mehr geben sollte, so wird etwas Einzigartiges nicht mehr existieren“, hört man die Pessimisten.

Musikfestivals und Musikpädagogik? Dem Nachwuchs widmet Matthias Kaul, Composer in Residence in Hitzacker, viel Aufmerksamkeit. Kinderkompositionsworkshops wie in Schreyahn 2004 gehören zu seinen regelmäßigen Aktivtäten. Aufn.: T. Janssen Aber so weit muss es nicht kommen. Einige Veranstalter haben erkannt, dass sie ausgleichen müssen, was Staat und die Gesellschaft versäumen. Darunter sind auch die Sommerlichen Musiktage, die verschiedene Projekte der Förderung des hörenden Nachwuchses widmen. Auch Niedersachsen hat zumindest ansatzweise erkannt, dass mehr für musikalische Bildung getan werden muss. Ein Blick zurück: Das bundesrepublikanische Kulturleben hat seine Wurzeln in einem heute meist eher negativ beurteilten Charakteristikum, nämlich der Kleinstaaterei vergangener Jahrhunderte. Jede noch so kleine politische Einheit wollte ihr eigenes Kulturleben fördern. Das ist ein wesentlicher Grund dafür, dass heute jede größere Stadt ihr eigenes Theater oder ihr Orchester hat. Und wenn das Geld nicht reicht, eigenen künstlerischen Kollektiven vor Ort ein Auskommen zu ermöglichen,

gibt es oft mehr oder weniger anspruchsvolle kulturelle Veranstaltungsreihen. Aus dieser Situation heraus hat sich im 20. Jahrhundert eine Dreisäulenstruktur des Kulturlebens entwickelt – auch in der Musik. Säule eins ist das ständige Kulturleben in den

Gemeinden. Man könnte das als kulturelle Grundversorgung bezeichnen. Kulturelle Grundversorgung meint nicht etwas Minderwertiges, sondern ein geistiges Fundament. Säule zwei sind die sogenannten Kulturellen Leuchttürme. Fortsetzung Seite 10

10

Hitzacker startet durch – 65. Sommerliche Musiktage 2010

Wo beginnt die Kunst der Musik? Was haben Musikpädagogik und Festivals miteinander zu tun – Fortsetzung von Seite 9 Über die ganze Republik verteilt gibt es Festivals, kulturelle Höhepunkte im Jahreslauf einer Gemeinde, einer Region, eines Bundeslandes, der ganzen Republik oder sogar im internationalen Rahmen. Säule drei ist die musikalische Nachwuchsarbeit in Familien, Schulen und Musikschulen. Denn die beiden ersten Säulen wären nichts, wenn nicht immer wieder neues Publikum nachwachsen würde. Das können zum einen jüngere Menschen sein, die für die Musik außerhalb reiner Konsum- und Berieselungsklangereignisse erst gewonnen werden müssen. Oder Menschen, die mehrere Jahrzehnte ohne diejenige Musik auskommen zu können glaubten, um die es hier geht, die aber irgendwann merken, dass ihnen ohne diese Musikkunst etwas fehlt. Um Kinder und Jugendliche für Musik als Kunstform und als Möglichkeit zur Artikulation eigener Gefühle abseits der standardisierten Formen des Mainstreams zu gewinnen, wurde im deutschen Bildungsbürgertum früher viel getan.

In Zeiten der Patchworkfamilien ist viel an selbstverständlicher Erziehung zu kulturellen Werten (und damit auch zum eigenen Musizieren) sowie zur Erkenntnis des gesellschaftlichen Wertes von Musik verloren gegangen. Es gibt zwar noch Familien, in denen mit den Kindern musiziert, in denen ein Klavier nicht nur bestaunt, sondern auch benutzt wird. Aber meist nehmen heute MP3-Player, Download und Dauerberieselung den Rang ein, den früher eigenes Musizieren einnahm.

Astrid Schmeling vom Ensemble L´Art pour L’Art. Mit Matthias Kaul veranstaltet die Flötistin Kompositionsworkshops für Kinder und Jugendliche. Aufn.: A. Duwentäster Auch die Schule trug mit regelmäßigem und fundiertem Musikunterricht das Ihre bei. Heute fällt der Musikunterricht gar zu häufig aus. Und obwohl man spätestens seit den Untersuchungen von Hans-Günther

Bastian weiß, dass Musikunterricht nicht nur als kulturelle Bildung, sondern auch als Förderung sozialen Verhaltens wichtig ist, wird dieser immer mehr sogenannten harten Fächern geopfert. Außerdem: Früher wurde in Familien und in den Schulen viel gesungen. Auch das ist reduziert auf ein Minimum. Keine Frage: Die Allgemeinbildung hat im heutigen Bildungssystem verloren, die kulturelle Bildung genauso, und die musikalische Bildung ist in einem so hohen Maße zurück- gegangen, dass schon lange die Alarmglocken klingeln.

Schulischer Unterricht gleicht das nur zum Teil aus: Die tatsächlichen Unterrichtsstunden in Musik und Kunst dürften heute weniger denn je sein. Von den finanziell immer schlechter ausgestatteten Musikschulen darf man gar nicht erst reden. Damit diese nicht aufmucken, werden dort häufig Leiter eingesetzt, die weniger musikalisches Herzblut haben, aber dafür umso geschickter sind im Umsetzen der Vorgaben seitens der öffentlichen Geldgeber. Und die dann etwa möglichst brav vertreten, dass das Förderprogramm „Musikland Niedersachsen“ eine tolle Sache sei. Dabei ist das kaum mehr als ein vielleicht gut gemeinter, aber unzulänglicher Versuch, die Versäumnisse des Bundeslandes geschickt zu kaschieren. Selbst „Musikland“Projekte wie die Unterstützung sogenannter Bläserklassen können nicht ausgleichen, dass jahrelang kein kontinuierlicher Musikunterricht erteilt wurde. Fortsetzung Seite 11

Hitzacker startet durch – 65. Sommerliche Musiktage 2010

11

Wo beginnt die Kunst der Musik? Was haben Musikpädagogik und Festivals miteinander zu tun – Fortsetzung von Seite 10

Ungewöhnliche Gäste in Hitzacker: Der finnische Schreichor Mieskuoro Huutajat ist dort am zweiten Festivalwochenende zu hören. Aufn.: T. Heikkala Auch wenn eingeräumt sei, dass das „Musikland“-Programm Fehlentwicklungen ansatzweise korrigiert. Zunehmend sahen sich in den vergangenen Jahren Konzertveranstalter wegen des Fernbleibens von Jugendlichen von den Konzertsälen veranlasst, eigene Nachwuchsprogramme aufzulegen. Damit haben sie teilweise die Aufgaben übernommen, die früher Schulen, Musikschulen und Familien getragen haben. Selbst Festivals machen heute

derartige Angebote. Die Sommerlichen Musiktage Hitzacker sind ein Beispiel dafür, dass das erfolgreich sein kann. Dass es nur wenige hochkarätige „klassische“ Festivals geben dürfte, die mit einem altersmäßig ähnlich breiten Spektrum ihres Publikums aufwarten können, ist wohl eine Folge der JugendAkademie des Festivals. Kann es aber die Aufgabe eines Festivals sein, solche Basisarbeit zu leisten, um das eigene Überleben zu sichern? Und wenn, warum wird dafür

nicht mehr Geld zur Verfügung gestellt? Warum stiehlt sich der Staat immer mehr aus der Pflicht und hofft, dass Sponsoren leisten, was er selbst von sich weist? Inhaltlich stellt sich die Frage, von welcher Wahrhaftigkeit und welchem Niveau es ist, musikalische Resultate einer Jugend-Akademie oder eines Kompositionsworkshops für Jugendliche und Kinder ins Programm zu nehmen. Ist es nicht fragwürdig, die Ergebnisse pädagogischer Projekte mit

PENGEL Ö L- S E R V I C E Heizöl – Diesel Motorenöle Schmierstoffe Hitzacker

 (0 58 62) 3 33

Kindern und Jugendlichen im Rahmen eines hochkarätig besetzten Festivals zu präsentieren? Kann das dem hohen Anspruch eines Festivals wie auch dem Anspruch der Jugendlichen, sich entfalten zu können, gerecht werden? Außerdem: Ist es denn überhaupt ein kreativer Akt, wenn unter Anleitung von Komponisten Jugendliche zum Improvisieren oder zum Verfassen eigener Stücke angeleitet werden, dann aber bei den musikalischen Ergebnissen klar wird, dass die lehrenden Komponisten ihren Kurzzeitschülern vor allem ihre eigene Ästhetik vermitteln? Ein Ersatz für einen dauerhaften, dabei die subjektiven Fähigkeiten des einzelnen Schülers fördernden Instrumentalunterricht können solche Projekte kaum sein. Doch vielleicht wollen politische Funktionsträger es vermeiden, dass unser System in Schieflage gerät – sie wären die Ersten, die weggefegt würden. Das wollen sie am wenigsten. Vielleicht kann man deshalb ein wenig optimistisch sein in Sachen musikalischer Bildung im Land.

Reinald Hanke ist Musikpädagoge und Musikkritiker

12

Hitzacker startet durch – 65. Sommerliche Musiktage 2010

Die Labore der bildenden Künste Am Rande der Musik: Ausstellungen zu den Sommerlichen Musiktagen Von Thomas Janssen Die Pausen zwischen den Konzerten der Sommerlichen Musiktage sind in den vergangenen Jahren immer knapper geworden – doch bieten sie den Gästen des Festivals genug Raum, die Ausstellungen bildender Kunst zu besuchen, die sich vermehrt um das Festival gruppieren. Eine davon wird beim Festival-Walk auch Bestandteil des Programms der Sommerlichen Musiktage, an das sich das Projekt „Elblabor 2010“ in Damnatz auch im Titel anlehnt. Wesensverwandt ist die von Florian Müller Klug kuratierte Kunstaktion mit dem Hitzackeraner Festival auch darin, dass sie sich die Überschreitung der Grenzen zwischen den Genres der Kunst auf die Fahnen geschrieben hat. Beteiligte sind die Gruppe kultursubstrat (Ernst von Hopffgarten und Burkhard Welzel) mit „Tiefgang“, einer elektronischen Skulptur und Installation, der Lyriker Ron Winkler und der Musiker und Klangcollagist Alexander Schubert. Ab Freitag, dem 30. Juli, (Vernissage 20 Uhr) bis zum 15. August präsentieren sie die Versuchsaufbauten des „Elblabors 2010 “ in einem Container im Hafen von Damnatz.

Ernst von Hopffgarten von der Gruppe Kultursubstrat bei den Vorarbeiten für die elektronische Skulptur „Tiefgang“, die im „Elblabor 2010“ zu erleben ist. „Elblabor 2010“ ist ein Kooperationsprojekt, an dem unter anderem die Sommerlichen Musiktage, der Landkreis Lüchow-Dannenberg, die Hochschule für Musik und Theater in Hamburg und der Künstlerhof Schreyahn beteiligt sind. „Ins Labor“ der Künste will auch eine weitere Ausstellung führen, die am 31. Juli um

18.30 Uhr im Verdo eröffnet wird. Ganze 14 Worte hat der Kunstverein Hitzacker gefunden, um sie im Programmheft zu beschreiben, beteiligt sind neun in der Region lebende Malerinnen und Maler. Das Museum Altes Zollhaus zeigt während des Festivals (Vernissage 31. Juli, 11 Uhr) die Originale der Grafiken, die die Illustratorin Sabine Wilharm

aus Hamburg zu Goethes Ballade „Der Zauberlehrling“ geschaffen hat. Nicht in organisatorischem, aber in inhaltlichem Kontext steht eine Ausstellung in der Kunstkammer in Gartow: Dort zeigt ab Freitag, dem 31. Juli (Vernissage 20 Uhr), der Komponist und Maler Gerald Eckert aus Eckernförde Partituren und Tuschezeichnungen.



Impressum 왎

Herausgeber: Druck- und Verlagsgesellschaft Köhring GmbH & Co. KG, Lüchow Redaktion: Thomas Janssen (Sommerliche Musiktage), Daniela Muchow Layout: Thomas Janssen/ Daniela Muchow Titelseite: Jasmin Munder (Foto: Janssen) Anzeigen: Thorsten-Eik Schrader Technische Herstellung: Verlagsgesellschaft Köhring GmbH & Co. KG, Lüchow

Hitzacker startet durch – 65. Sommerliche Musiktage 2010

13

Alle Konzerte im Überblick Sonnabend 31. Juli

Welten Musik von Beethoven Stephen Kovachevich (Klavier) 22 Uhr Verdo Nachtkonzert • Der Duft der Musik Musik von Debussy, Schumann, Skrjabin, Konstantin Lifschitz (Klavier)

16 Uhr Verdo Eröffnungskonzert • Zauberlehrlinge und Hexenküchen Musik von Ligeti, Skrjabin, Milstein, Szymanowski, Kaul: „Glowing Sea“ für Flöte, Kontrabass, Percussion und Zuspielband (UA) Texte von Goethe Ensemble L’Art pour L’Art (Matthias Kaul, Schlagzeug; John Eckhardt, Kontrabass; Astrid Schmeling, Flöte), Andrej Bielow (Violine), Konstantin Lifschitz (Klavier) Lesung: Siegfried W. Kernen 20 Uhr Verdo Percussionkonzert • Trommelfeuer Bulgarische Tänze, japanische Trommeln, Musik für Tische und Feuerzeuge Via Nova Percussion Group

Sonntag 1. August 11 Uhr St.-Johannis-Kirche The Universe Concert • Labor Charles Ives Musik von Charles Ives Boulanger Trio, Atrium Quartett, Chor Canticum Novum, Ensemble Drumherum, Hamburger Percussion Ensemble, Johannis-Chor Hitzacker, Posaunenchor Altenmedingen, Posaunenchor Wustrow, Spielmannszug Wustrow, Stadtmusik Lüchow, Streichquartett Johannes Ammon, Jan Rosenbladt (Bariton), Christian Lübbert (Orgel), Tamburo Temperamento, Wolfgang Doebel (Vortrag) James McDowell (Lesung) und andere 20 Uhr Verdo Kammerkonzert • Bach und Schostakowitsch Musik von Bach und Schostakowitsch Konstantin Lifschitz (Klavier), Szymanowski Quartett

Montag 2. August Ein Tag mit Ysaÿe 11 Uhr St.-Johannis-Kirche Barockmatinee • Im Rausch der Gefühle Musik von Ysaÿe, Bach, Hän-

Sonnabend, 7. August 10 Uhr Festival Walk Treffpunkte: Parkhotel, Hotel Waldfrieden, Café Bertram Matthias Kaul, Composer in Residence, hat einen musikalischen Spaziergang voller Überraschungen zusammengestellt: Bestandteil des Festival Walks ist das „Elblabor 2010“ in Damnatz. Ausverkauft

Bestreitet das Schlusskonzert der 65. Sommerlichen Musiktage: Das Radio String Quartet Vienna. Aufn.: L. Beck del, Telemann 15 Uhr St.-Johannis-Kirche Solistenkonzert • Im Auge des Sturms Musik von Ysaÿe, Geminiani und Arcangelo Corelli Vor dem Konzert ab 14 Uhr Gesprächsrunde 20 Uhr Verdo Kammerkonzert • Allegro furioso Musik von Ysaÿe, Enescu, Franck, Carolin Widmann (Violine), Maurice Steger (Blockflöte), Naoki Kitaya (Cembalo), Konstantin Lifschitz (Klavier)

Dienstag 3. August Labor Orchester • Ein Tag, ein Werk 11 Uhr Treffpunkt Schiffsanleger Elbe-Star: Schubert-Spaziergang – Der Weg zur Sinfonie mit Dr. Michael Kube. Ausverkauft 14.30 Uhr Hotel Waldfrieden Hörer-Akademie Tag I • Der Weg zum Hören Ausverkauft 19 Uhr Verdo Sinfoniekonzert • Der Weg der wandernden Seelen Schubert: Sinfonie C-Dur (D 944) Hamburger Symphoniker, Leitung: Hendrik Vestmann

Mittwoch 4. August 14 Uhr St.-Johannis-Kirche Hörer-Akademie Tag II • Das Capriccio von Paganini bis Piranesi 20 Uhr Verdo Kammerkonzert • Schumanns Aufbruch ins Geheimnis Musik von Schumann, Brahms Nils Mönkemeyer (Viola) Boulanger Trio

Donnerstag 5. August 14 Uhr Verdo Hörer-Akademie Tag III • Visionen für Tasten 20 Uhr Verdo Klavierabend • Schuberts Sphären Musik von Schumann, Kurtág, Holliger, Schubert Cédric Pescia (Klavier)

20 Uhr Verdo Doppelkonzert • Vier Mundharmonikas und zwanzig Kehlen Huutajat (finnischer Schreichor), Gartenmusiken von Matthias Kaul, Sväng (finnisches Mundharmonika-Quartett)

Sonntag 8. August 11 Uhr St.-Johannis-Kirche Matinee • Fantasien auf Reisen Musik von Mozart, C.P.E. Bach, Brahms und Schumann im Wechsel mit Fantasien für Gambenconsort von Purcell Matthias Kirschnereit (Klavier) Hamburger Ratsmusik 16 Uhr Verdo Abschlusskonzert • Samt und Soul Rigmor Gustafsson (Gesang) Radio String Quartet Vienna

Täglich 1. bis 6.August

Freitag 6. August

Hotel Waldfrieden, 9.30 Uhr: Chorsingen für Jedermann

14 Uhr Kulturscheune Göhrde Hörer-Akademie Tag IV • Labor Antarktis – Labor Matthias Kaul Ausverkauft 19 Uhr Verdo Solistenkonzert • Beethovens

Informationen Auskünfte gibt es in der Festival-Geschäftsstelle. Unter Telefon (0 58 62) 94 14 30 können auch Karten bestellt werden.

14

Hitzacker startet durch – 4. Japanisches Lampionfest

„Konnichi wa“ heißt „Guten Tag“ Spezialitäten, Souvenirs und Bonsais

Temperamentvoll begrüßt die Trommler-Gruppe „Tengu Daiko“ die Gäste auf der Festwiese am Hitzacker See. Aufn.: M. Horn werden. Den Abschluss gegen Mitternacht bildet der traditionelle japanische Rundtanz

O-Bon, an dem die Besucher sich beteiligen können. Fortsetzung Seite 15

䊴䊳䊴䊳䊴䊳䊴䊳䊴䊳䊴䊳䊴䊳䊴䊳䊴䊳䊴䊳䊴䊳䊴䊳䊴䊳䊴䊳䊴䊳 䊴䊳䊴䊳䊴䊳䊴䊳䊴䊳䊴䊳䊴䊳䊴䊳䊴䊳䊴䊳䊴䊳䊴䊳䊴䊳䊴䊳䊴䊳

Land#knecht-Halle Hitzacker

Das Lampionfest am 30. Juli begleiten wir mit

deutsch-asiatischen Spezialitäten Natürlich kochen und liefern wir auch zu Ihnen ganz privat nach Hause. Bei großen und kleinen Partys steht auch die Landsknecht-Halle mit 100 Plätzen, Tanzfläche, Küche und Bar zur Verfügung. Sie zu verwöhnen freut sich der Metzgermeister mit Berufsfigur und sein Team! 29456 Hitzacker · Bahnhofsweg 13 · Telefon (0 58 62) 3 73

䊴䊳䊴䊳 䊴䊳䊴䊳䊴䊳䊴䊳䊴䊳 䊴䊳䊴䊳 䊴䊳䊴䊳䊴䊳䊴䊳䊴䊳

Dr. Karl-Heinz Jastram das Fest am 30. Juli um 19 Uhr mit dem japanischen Gruß „Konnichi wa“ eröffnen und die Bühne für Trommelwirbel, asiatische Kampfkünste, Tänze und Musik freigeben. An den Ständen werden fernöstliche Spezialitäten – ob Sushi, Reis- und Nudelpfanne oder Lychee-Bowle – serviert, Gärtner und Kunsthandwerker präsentieren Bonsais, Gartendekorationen und die traditionellen Glücksmotive. Gäste können ihre Namen in japanische Schriftzeichen übersetzen lassen und sich an AquarellMotiven erfreuen. Es werden Shiatsu-Massagen zur Entspannung angeboten, und es wird Tee serviert. Selbst das Softeis kann in den japanischen Flaggenfarben weiß-rot bestellt werden. Spannend wird es kurz vor 22 Uhr, wenn die Hauptgewinner der Tombola ermittelt

䊴䊳䊴䊳 䊴䊳䊴䊳䊴䊳䊴䊳䊴䊳 䊴䊳䊴䊳 䊴䊳䊴䊳䊴䊳䊴䊳䊴䊳

mh Hitzacker. 300, 1000, 3000 – jedes Jahr verdreifachte sich die Zahl der Gäste, die das „Japanische Lampionfest“ am Hitzacker See genossen. Botschafter, Generalkonsuln und Konsuln aus Berlin und Hamburg wurden als Ehrengäste begrüßt, Präsidenten Deutsch-Japanischer Gesellschaften applaudierten der fernöstlichen Schau auf der Bühne. Viele Besucher ließen sich asiatische Köstlichkeiten servieren, stöberten an den Ständen mit klassischen japanischen Souvenirs und freuten sich über attraktive Tombola-Gewinne. In diesem Jahr steht das „Japanische Lampionfest“ im Zeichen von „150 Jahre Freundschaft Deutschland-Japan“, denn das Generalkonsulat Hamburg hat Hitzacker in den internationalen Festreigen eingereiht. Konsul Tomio Sakamoto wird mit Stadtbürgermeister

䊴䊳䊴䊳䊴䊳䊴䊳䊴䊳䊴䊳䊴䊳䊴䊳䊴䊳䊴䊳䊴䊳䊴䊳䊴䊳䊴䊳䊴䊳 䊴䊳䊴䊳䊴䊳䊴䊳䊴䊳䊴䊳䊴䊳䊴䊳䊴䊳䊴䊳䊴䊳䊴䊳䊴䊳䊴䊳䊴䊳

Pflegequalität: Note 2,0 Kundenzufriedenheit: Note 1,0

Geborgenheit zu Hause Häusliche Seniorenbetreuung und Krankenpflege 䊳 䊳

Grundpflege 䊳 Behandlungspflege 䊳 Hausnotrufsysteme Häusliche Krankenpflege statt Krankenhausaufenthalten und

wir leisten mehr, als Sie erwarten! Ihre Ansprechpartner: Frau Nicole Arndt, Herr Henning Arndt Lüneburger Straße 4 · 29456 Hitzacker Telefon (0 58 62) 98 76 15 · Fax (0 58 62) 98 76 29

Hitzacker startet durch – 4. Japanisches Lampionfest

15

Asiatische Musik und Tänze Fortsetzung von Seite 14 mh Hitzacker. Es ist nunmehr das vierte Lampionfest, das in der Geburtsstadt von Bernhard Varenius (16221650), dem ersten abendländischen Japanologen, ausgerichtet wird. Das exotische Programm wird die Gäste in das Land der aufgehenden Sonne entführen. Und natürlich beleuchten Lampions die romantische Szenerie am See.

Die Hamburger Sopranistin Katrin Burghardt singt Arien aus „Madame Butterfly“. Dabei wird sie von Yin Lee am Piano begleitet Aufn.: M. Horn

Asiatisches Ambiente am See Kaja Eisele und ihr ehrenamtliches Team haben dieses asiastische Ereignis an der Elbe erneut über Monate hinweg vorbereitet, um den Gästen Hitzackers eine Festlichkeit von besonderem Ambiente und Flair bieten zu können.

Das Bühnenprogramm am Freitag, dem 30. Juli: • 19 Uhr: Eröffnung mit Konsul Tomio Sakamoto, • 19.30 Uhr: Trommelgruppe „Tengu-Daiko“, • 20.00 Uhr: Koto-Musik mit Kyoko Jastram, • 20.30 Uhr: Japanische Tänze, • 21 Uhr: Arien mit Sopranistin Katrin Burghardt, • 21.30 Uhr: Japanische Kampfkünste, • 21.45 Uhr: Verlosung der Hauptpreise, • 22 Uhr: Arien mit Sopranistin Katrin Burghardt, • 22.30 Uhr: Japanische Tänze, • 23 Uhr: Trommelwirbel, • 23.30 Uhr: Rundtanz O-Bon, bei dem die Gäste mitmachen können.

Wer darf nach Tokio fliegen? mh Hitzacker. Kaja Eisele, die Erfinderin des „Lampionfestes“, hat wieder viele attraktive Preise für die diesjährige Tombola organisiert. Wer ein Tombola-Los kauft, hat die Chance auf einen der attraktiven Preise: 1. Preis: Flugticket Tokio, gespendet von „All Nippon Airways“,

2. Preis: ein Motorroller, 3. und 4. Preis: ein Damenund ein Herrenfahrrad, 5. Preis: ein Flachbild-Fernseher, 6. Preis: ein Rundflug übers Wendland. Wer die glücklichen Gewinner sind, werden alle um 21.45 Uhr erfahren, wenn die Preise der Tombola ausgelost werden.

Bei der Tombola gibt es viele attraktive Preise zu gewinnen. Der Motorroller ist der zweite Preis. Aufn.: M. Horn



Wohnungen



zu vermieten in Hitzacker (Elbe), Dannenberg/Elbe, Wustrow, Schnackenburg/Elbe, Lüchow, Lüneburg, u. a. zentrale + ruhige Lage, Balkon + Fahrstuhl, hell + sonnig, Einbauküche + Garage möglich, von Privat

Bitte Gratisprospekt anfordern: Telefon (0 58 62) 9 75 50



www.peter-schneeberg.de



16

Hitzacker startet durch – 4. Japanisches Lampionfest

„Ich wollte ein romantisches Fest“ Im Gespräch mit Hauptorganisatorin Kaja Eisele mh Hitzacker. „Ich wanderte frühmorgens an der Elbe und bewunderte den Zug der Kraniche“, erinnert sich Kaja Eisele an ein Erlebnis, das sie „als Impuls für das Lampionfest“ bezeichnet.

Von „Madame Butterfly“ begeistert Als Jugendliche habe sie die Romane der Bestsellerautorin Pearl S. Buck verschlungen und Arien aus „Madame Butterfly“ hätten sie begeistert. „Ich mag auch die vielen Seerosen in den Teichen entlang der Elbe. Sie zählen ja zur Familie der Lotosblüten.“ Diese Bilder im Kopf hätten sich vor fünf Jahren zu dem Wunsch gefügt, „ein romantisches Fest mit Lampionbeleuchtung am Hitzacker See zu gestalten. Die Idee war wie die Knospe einer Lotosblüte, die sich langsam entfaltet hat.“

Professionelle Mitstreiter Kaja Eisele fand professionelle Verbündete in Marianne Baron, die im Rathaus für die Förderung des Tourismus verantwortlich ist, in Marianne Münchow als Gestalterin von beliebten Hoffesten, in Fleischermeister Manfred Schauder und seiner aus Thailand stammenden Frau Phateharee und natürlich in Stadtbürgermeister Dr. Karl-Heinz Jastram mit beruflichen Erfahrungen in Japan.

„Die Idee zum Lampionfest war wie die Knospe einer Lotosblüte, die sich langsam entfaltet hat“, freut sich die Hitzackeranerin Kaja Eisele über den Erfolg, der ihrem und dem Engagement ehrenamtlicher Mitgestalter zu verdanken ist. Aufn.: M. Horn „Seine Frau Kyoko war ebenfalls von meiner Idee begeistert und gestaltet seitdem mit ihrem Wissen, musikalischen Können und ihren Beziehungen das Fest mit“, nennt die Erfinderin des Lampionfestes einige der insgesamt zwölf ehrenamtlichen Mitarbeiter im Arbeits-

kreis, die alle viel Zeit und Energie in das gute Gelingen des Lampionfestes stecken. „Wir sind sehr stolz, dass wir so viele Gäste aus Japan begrüßen konnten und dass Hitzacker nun bei Diplomaten als Geburtsstadt von Bernhard Varenius wahrgenommen

wird“, sagt Eisele. „Die Anerkennung als Fest zum Jubiläum – 150 Jahre Freundschaft DeutschlandJapan – ist für uns eine Bestätigung, dass sich unser Engagement entfaltet hat“, freut sich die Hitzackeranerin Kaja Eisele besonders.

Hitzacker startet durch – 4. Japanisches Lampionfest

17

Im großen Festreigen etabliert Lampionfest darf sich mit internationalem Logo schmücken mh Hitzacker. Marianne Baron aus dem Hitzackeraner Rathaus war es, die die Idee hatte, das „Lampionfest“ dem Generalkonsulat im Jubiläumsjahr „150 Jahre Freundschaft Deutschland-Japan“ vorzustellen. Mit Erfolg. Eine Jury hat das Fest anerkannt und ihm

Das „Japanische Lampionfest“ in Hitzacker darf sich mit dem internationalen Logo „150 Jahre Freundschaft DeutschlandJapan“ schmücken. Aufn.: M. Horn

das internationale Loge verliehen. Seit April ist es im weltweit veröffentlichten Veranstaltungskalender der Botschaft von Japan aufgeführt. Anlass des Jubiläums ist die Landung der Ostasien-Expedition 1860 in der Bucht von Edo, dem heutigen Tokio. Die Expedition war eine preußische Mission unter Leitung von Graf von Eulenburg. Er hatte 1861 den ersten Freundschafts- und Handelsvertrag geschlossen, der bis heute die Grundlage für die freundschaftlichen Beziehungen der beiden Länder bildet.

18

Hitzacker startet durch – 4. Japanisches Lampionfest

Fernöstlicher Duft aus Pött und Pann Phatcharee Schauder kocht asiatische Spezialitäten mh Hitzacker. „Wir bereiten mindestens 1000 Portionen vor, und für Nachschub ist selbstverständlich auch gesorgt“, plant Phatcharee Schauder, von ihren Stammgästen liebevoll „Phatschi“ genannt.

„Phatschi“ kocht für die Besucher Die Hitzackeranerin, die in Thailand ihre Wurzeln hat, wird die Gäste des vierten „Japanischen Lampionfestes“ auf der Wiese am See am Abend des 30. Juli mit fernöstlichen Spezialitäten verwöhnen. „Die Frühlingsrollen werden am Morgen vorbereitet“, berichtet sie. Für deren Füllung, sowie für die Nudel- und Reispfanne, verwendet sie ausschließlich frisches knackiges

Gemüse, die Hähnchenspieße werden in einer Soße aus Curry, Sesamöl und Knoblauch eingelegt. „Meine Lieblingsgewürze sind Chili, Pfeffer, Knoblauch, Ingwerwurzel und -pulver. Denn sie geben den Gerichten den fernöstlichen Geschmack und die anregende Schärfe“, betont die Köchin fernöstlicher Spezialitäten.

Auch Bowle und Sushi An Phatcharee Schauders Nachbarstand wird Harald Münchow Getränke, unter anderen auch Lychee-Bowle, servieren. Und wie 2009 wird das Hamburger Unternehmen „Sashimi-Sushi“ die begehrten Leckereien aus fangfrischem Fisch zubereiten.

Phatcharee Schauder ist Köchin fernöstlicher Spezialitäten. Sie bringt Kochkunst aus ihrer Heimat Thailand mit. Aufn.: M. Horn

Fordern Sie unsere fachliche Kompetenz!

Das Fachgeschäft des guten Sehens 29456 Hitzacker (Elbe) Drawehnertorstraße 15 · Telefon (0 58 62) 82 11 · Fax 80 41

Elbe-Jeetzel-Zeitung – schon gelesen? Informationen aus dem Wendland

Hitzacker startet durch – 4. Japanisches Lampionfest

Japan- und Holland-Bank „Internationaler Bankenplatz“ in Hitzacker wächst

Der „Arbeitskreis Lampionfest“ um Kaja Eisele (r.) bereitet die romantische Veranstaltung am Hitzacker See vor. Aufn.: M. Horn mh Hitzacker.Wichtiger Sponsor des „Japanisches Lampionfestes“ ist das Hitzackeraner Unternehmen „Romantik Immolilien W. Eisele“. Viele der Tombola-Preise werden aus dessen Etat finanziert. „Von den Erlösen der Losverkäufe konnten wir den

Hitzackeranern die Japan- und die Holland-Bank spendieren“, freut sich Kaja Eisele, die den „Internationalen Bankenplatz“ am Rathaus auch in diesem Jahr bereichern wird.

Spenden wichtig „Betriebe in der Region tra-

gen mit ihren Spenden, Preisen und der Ausstattung des Festplatzes zum Gelingen bei“, bedankt sich Kaja Eisele bei Unternehmerinnen und Unternehmern. Sie hat deren Firmennahmen auf dem Flyer mit dem Festprogramm veröffentlicht.

19

Fernöstliches am See mh Hitzacker. Am Rahmenprogramm des Lampionsfestes beteiligen sich: „Gänseblümchen“: Bonsais und Dekoration, Otani: japanisches Kunsthandwerk, Suetsugu: Kalligrafie, Miwako Ando: Malerei, Elbewerbung: japanische Designs auf Textilien, Kenichi Ando: Steinstempel-Kunst, Wendisch Media: Dia-Bilder und Fotografie, Olaf Gramkow: Glücksmotive auf Stangen, SBM, Nienhagen: Honda Motorräder-Show, Franzen-Automobile Clenze: Nissan-Modelle, Marianne Münchow: Shiatsu-Massagen, H. Kloodt: Antike Kimonos, Hiddo-Kanu: LampionRundfahrt, „Altes Zollhaus“: Schach und Infos zu Bernhard Varenius

nsebIhrlümchen ä G Blumenlädchen in Hitzacker

C

(0 58 62) 72 65 t hrTel. istel Borcher

Gruppenreisen 2011 4.– 8. 11. 2010

6.–10. 5. 2011

A-Rosa Bella Passau–Wien–Passau inkl. Bahnfahrt 1. Klasse AIDA cara Kiel–Oslo–Kopenhagen

26. 4. – 4. 5. 2011 Queen Mary 2 New York–Hamburg inkl. Flug ab HAM 3.– 10. 6. 2011

Gasthaus An der Elbe 2 ·

„Stadt Hamburg“

29490 Drethem · Telefon (0 58 58) 2 43

Wir sind ein Familienbetrieb mit gemütlich eingerichteten Zimmern sowie Räumlichkeiten für Feiern bis 250 Personen. Unsere schöne Landschaft lädt zu Wanderungen und Radtouren ein. Uhr Jeden Sonntag ab 18.00

großes Grillbüfett

Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

Familie Loelf

ab 515,–



ab 470,–



p. P. ab 1490,–



MS Artania Höhepunkte Südnorwegen inkl. Transfer, Außenkabine

ab 1049,–



20

Hitzacker startet durch – Kuren mit Kneipp

Kneipps Botschaften verbreiten sich Anwendungen und kostenlose Beratung im Kneipp-Kurort Hitzacker lr Hitzacker. „Er war ein Genie“, bewundert Kneipp-Bademeisterin Doris Tkatsch den Wasserdoktor. „Sebastian Kneipp hat uns eine ganzheitliche Gesundheitslehre geschenkt, die bis heute ihre Gültigkeit hat.“ Mit einfachen Anwendungen, die jeder erlernen kann, habe er erfolgreich kuriert und seinen Mitmenschen gezeigt, wie sie Krankheiten vorbeugen können. „Kneippsche Methoden bleiben aktuell“, ist die Fachfrau überzeugt. Sie führt als Beispiele das Burnout-Syndrom, seelische und psychische Belastungen an, die Menschen krank und sogar arbeitsunfähig machen. Tkatsch: „Eine Kur

Die Lehren Kneipps – wie das Wassertreten – erfreuen sich wachsender Beliebtheit. Aufn.: M. Horn nach Kneipp kann die Regeneration einleiten und dauerhaft Linderung bis hin zur Gesundung bringen.“ „Viele seiner Anwendungen

können mit einfachen Mitteln in den Alltag übernommen werden“, rät die Kneipp-Bademeisterin. Wassertreten vor dem Schlafengehen wirke beruhigend, auch Kräuter wie Baldrian und Melisse, als Tee aufgebrüht oder als Wickel, hätten eine schlaffördernde Wirkung. Belebende und erfrischende Güsse könnten zu jeder Tageszeit in der Dusche und Badewanne gemacht werden, nennt sie nur einige der ungezählten therapeutischen Maßnahmen, die Kneipp den Menschen an die Hand gegeben hat. Wie Doris Tkatsch haben sich Fachleute in Hitzacker – ob Apotheker, Physiotherapeuten und allen voran Badearzt Dr. Christoph Schmieta – die Kneippschen Lehren studiert und sich von deren lebensnahen Therapien überzeugen las-

sen. In Hotels und Praxen hängen Grafiken der berühmten „Fünf Säulen“, die Kneipp für eine gesunde Lebensweise definiert hat. Fachliteratur ist in der Bücherei zu erhalten und wer nachfragt, erhält kostenlos Ratschläge. „Seine Grundtheorie ist eine ganzheitliche Betrachtung, die in der Schulmedizin immer mehr verloren geht“, macht Ralf Arafa, Eigner der „Kurapotheke“, aufmerksam. Kneipps Methoden seien behutsam, sie brauchen Zeit. „Wir sollten uns für unsere Gesundheit mehr Zeit nehmen. Das hat den Vorteil, dass wir auch unseren Lebensrhythmus wieder in Balance bringen“, interpretiert er zeitgemäß das Kneippsche Ordnungsprinzip. Wer das Teekochen zelebriere, habe dabei schon einen ersten Schritt gemacht.

Kneipp-Kurort im Netz mh Hitzacker. Anfang dieses Jahres ist Hitzacker zum Kneipp-Kurort gekürt worden. Nun wird alles daran gesetzt, dass sich die Botschaft verbreitet. „Wir sind im Internet im ‚Bäderkalender’ und auf der Bäderkalender-CD vertreten, die mit einer Auflage von 140 000 an Arztpraxen, Krankenkassen und interessierte Privatpersonen verteilt wird“, referierte Marianne Baron jüngst während der Sitzung des „Arbeitskreises Kneipp“ im „Parkhotel“. Allein die Inter-

netseite sei 2009 rund 4,4 Millionen Mal aufgerufen worden. Auch die Reiseredaktionen vieler Medien seien informiert worden, ergänzte Baron, die im Rathaus für die Kurort-Strategien verantwortlich ist. „Es liegen schon Anfragen in der Kur- und Touristinformation vor und deshalb haben wir im Schnellverfahren einen Flyer mit Kneipp-Pauschalangeboten entwickelt.“ Zurzeit werde zudem ein Imageprospekt entwickelt, der ab Herbst an anfragende Gäste verschickt wird.

Hitzacker startet durch – Kuren mit Kneipp

21

Stress und Ruhe – Balance halten „Physiotherapie Elbetal“ berät und gibt Anleitung für Bäder und Güsse mh Hitzacker. „Wasser ist Lebenselixier für alles Leben auf der Erde“, zitiert Physiotherapeutin Nicole Schenk einen Kneippschen Merksatz. In ihrer „Physiotherapie Elbtal“ werden Patienten und Kunden gern nach Kneipp beraten und Anwendungen gemacht. Sie bekommen mit auf den Weg: „Wichtig ist, die Balance zu halten zwischen Stress, Ruhe und Genuss.“ Nicole Schenk hat einige Grundsätze zusammengefasst: • Bei Wechselgüssen hat Wasser die Funktion, sehr schnell und effektiv Temperaturänderungen einzelner Körperteile wie Haut und darunter liegende Gewebe herbeizuführen. Es kommt zu entgegengesetzten Temperaturveränderungen und als Folge zu einer verbesserten Durchblutung. • Vollbäder sind empfehlenswert, geeignete Badezusätze können die Wirkung verstärken. Erkältungsbäder wirken

antibakteriell, antiviral, entzündungshemmend und immunstimulierend. Rheumabäder können Entzündungsparameter günstig beeinflussen. Bäder mit ätherischen Ölen und Düften beruhigen und können über den Geruch eine aromatherapeutische Wirkung hervorrufen. Sie sind entspannend bei Stress und schlafvorbereitend. • Gut und wichtig ist es, am Ende eines Vollbads eine kurze kalte Wasseranwendung durchzuführen. Dadurch werden der Blutdruck und damit auch das Wohlbefinden wieder auf ein Normalmaß angehoben. • Kühle oder kalte Halbbäder, die nur wenige Sekunden dauern sollen, erfrischen an heißen Tagen. • Stangerbäder wirken schmerzlindernd und verbessern die Durchblutung. • Mit Unterwassermassagen können Muskelverhärtungen gelockert, eine Schmerzlinderung erzielt und die Durchblu-

Nicole Schenk (l.) und ihr Team beraten und behandeln in der „Physiotherapie Elbtalaue“ auch nach Kneipp. Aufn.: M. Horn tung gefördert werden. • Wer nicht bereit ist, 20 Minuten für ein Bad zu investieren, kann mit einem Zwei-Mi-

Wasser und Wärme

Bruno Walberer schätzt den Ansatz Kneipps und berät seine Kunden im „Vitalis“ gern.

Ellen Schulze (l.) und Maren Drangmeister wenden die „Thermotherapie“ als Naturheilmethode „frei nach Kneipp“ an. 2 Aufn.: M. Horn

mh Hitzacker. Mit Training an Geräten, Gymnastik und Saunagängen halten sich die Kunden im Hitzackeraner „Vitalis“ fit. Sie lassen sich massieren und entspannen im Solarium. Als medizinischer Bademeister und Masseur hält Bruno Walberer viel vom „Wasserdoktor“ Sebastian Kneipp: „Sein ganzheitlicher Ansatz ist für mich ein Bestandteil für Fitness und Wellness. Ich berate meine Kunden gern, wie sie Güsse anwenden oder mit

Wickeln, Tau- und Schneetreten ihre Kondition verbessern und Krankheiten vorbeugen. Kneipps Therapien fügten sich gut in das ,Vitalis’-Programm ein.“ Auch Physiotherapeutin Ellen Schulze lässt die Kneippschen Lehren immer wieder in die Beratungsgespräche einfließen, denn „es ist unser Ziel, den Patienten praktische Ratschläge zu geben, die sie zu Hause umsetzen können.“ Kneipp habe viele Wege gezeigt. Er habe mit warmen Bädern Schmerzlinderung erzielt. „Es ist die Wärme, die entspannend und heilend wirkt“, weiß die Physiotherapeutin aus Erfahrung. In ihrer Praxis wird die Wärmetherapie bei Gicht, Rheuma, Rückenleiden oder allgemeinen Schmerzuständen angewandt. „Unser Medium ist nicht das Wasser, sondern Quarzkristallsand“, erklärt Ellen Schulze die Naturheilmethode „Thermotherapie“.

nuten-Guss unter der Dusche eine Kneippanwendung machen. Anleitungen dazu gibt es in der „Physiotherapie Elbtal“.

22

Hitzacker startet durch – Kuren mit Kneipp

„Kneipp für uns entdeckt“ mh Hitzacker. Seniorinnen sammeln sich um Kräuterspiralen und plaudern über Pflege und Anwendung von Melisse, Pfefferminze, Kamille oder Thymian. „Es macht Freude, zu sehen, wie unsere Bewohner ihre Erfahrungen einbringen und beim Gärtnern helfen“, erklärt Harald Steindorf, Leiter der „Seniorenresidenz Elbtalaue“. Er hat sich mit Sohn Martin von den Aktivitäten im Kneipp-Kurort inspirieren lassen „und nun integrieren wir die Gesundheitslehre in den Alltag unseres ,Lebenshauses’.“ Ziel sei es, ein vom KneippBund anerkanntes Pflegeheim zu werden.

Die Zeichen sind gesetzt: Mit Badearzt Dr. Christoph Schmieta wurde vereinbart, dass jeder Bewohner auf Wunsch ärztlich beraten wird und einen Plan für die Förderung der Gesundheit erhält. Kneipp-Bademeisterin Marianne Münchow ist mit im Beratungsteam, das Ehepaar Harald und Birgit Steindorf bildet sich zurzeit in Bad Wörishofen zu Gesundheitstrainern aus. Die Angehörigen sind über das zusätzliche Angebot informiert worden. „Wir setzen alles daran, dass Therapien von den Krankenkassen übernommen werden“, plant die Pflegeheimleitung. „Vieles, was uns Knei-

Die Kräuterspiralen im Garten der „Seniorenresidenz Elbtalaue“ sind zum beliebten Treffpunkt geworden. A.: M. Horn pp lehrt, ist in unserem Pflegeheim schon umgesetzt“, kann Steindorf feststellen. So würden in der Küche möglichst frische Produkte aus der Region verwendet, in den Tagesprogrammen würden Gymnastik

MIt zwei Stöcken durch die Natur Stöcke ausleihen Mindestens 50 Euro kosten gute Nordic-Walking-Stöcke aus Aluminium oder Carbon. Da ist es ökonomisch, sich Stöcke erst einmal zu leihen. Die „Kur-Apotheke“ hat Ausleih-Stöcke vorrätig. Apotheker Ralf Arafa ist auch Nordic-Walking-Trainer und gibt gerne Tipps.

mh Hitzacker. ALFA – Aufrichten, langer Arm, flacher Stock, angepasste Schrittlänge – so lautet die Formel für das Wandern mit zwei Stöcken. Fünf Rundkurse mit insgesamt 25 Kilometern bilden den „Nordic-Walking-Parcours“, der im Kneipp-Kur-Garten beginnt und endet. Die Namen der fünf Rundkurse lassen Naturerlebnisse ahnen: Die „Froschtour“ (3,3

Anzeigen in der Elbe-Jeetzel-Zeitung sind ein viel beachteter Lesestoff!

km) führt die Alte Jeetzel entlang, auf der „Ameisentour“ (4,2 km) lernen die Wanderer den Weinberg, die Klötze und die Wolfsschlucht kennen. Anspruchsvoll sind die „ElbholzTouren“ (4,8 und 5,5 km). Für einen Ganztagesausflug eignet sich die 17,5 km lange „Vogeltour“ nach Tießau. Die „Elbholz-Touren“ sind zudem „permanente Wanderwege“, für die DVV-Wander-

und Bewegung angeboten. „Unser Leitbild ‚Lebenshaus’ verpflichtet uns geradezu, die Bewohner nicht nur gut zu versorgen, sondern alles zu tun, um ihre Lebensfreude zu wecken und zu fördern.“

Einfach starten Dienstags, 16.30 Uhr, lädt Doris Tkatsch zum Wandern ein. Los geht’s im Kneipp-KurGarten. Anmeldung unter (0 58 62) 75 00 oder (0 58 62) 97 70 ist erforderlich. freunde Stempel erhalten. „Auch wer nach traditioneller Art wandert, wird die Touren genießen“, weiß Wanderguru Heino Ripke, der sich als Vorsitzender der „Wanderfreunde Hitzacker“ für die Einrichtung des „Parcours“ engagierte.

Hitzacker startet durch – Kuren mit Kneipp

Kneipen ist ja kinderleicht mh Hitzacker. Wasser zieht Kinder magisch an. Deshalb steigen sie begeistert im Storchengang durch das Kneippbecken, lassen sich mit der Gießkanne kaltes Wasser über die Waden gießen und finden die Anwendungen „total toll“. Kneipp-Bademeisterin Marianne Münchow und Kneipp-Vereinsvorstand Hannelore Mennerich sind immer wieder überrascht, wie fröhlich und

Dabeisein im Kneippverein

aufgeweckt die Kleinen das Programm „Kneippen ist ja kinderleicht“ mitmachen. So lernen die Kinder die fünf Säulen der Kneippschen Gesundheitslehre kennen. Sie schnuppern an Estragon, Melisse und Rosmarin, bewegen sich zum Trockenwerden auf der Wiese und hören aufmerksam zu, wenn Münchow erklärt: „Pfarrer Kneipp hat ein Kinderheim betreut, sich abends an die Betten gesetzt und Sorgen und Freuden der Kinder angehört. Er hat darauf

YSI OTHERA H P Ellen Schulze

PIE

DIE

mh Hitzacker. Seit vielen Jahren ist der Kneipp-Verein unter Vorsitz von Dr. Christoph Schmieta aktiv. Auch die Kneipp-Bademeisterinnen Marianne Münchow und Doris Tkatsch engagieren sich: „Gäste sind bei unseren Treffen jeden letzten Dienstag im Monat willkommen.“ 31. August, 18.15 Uhr am Kneipp-Becken: Seid gut zu Fuß und Beinen; 28. September, 18.15 Uhr im „Parkhotel“: Wassergymnastik 26. Oktober, 18.15 Uhr, „Parkhotel“, Rückstabilisierung.

Mit Begeisterung üben Kinder beim Angebot „Kneippen ist ja kinderleicht“ den Storchengang im Kneippschen Becken. Aufn.: M. Horn

Wir nehmen Sie gern in unsere Hände Weinbergsweg 1 · 29456 Hitzacker 岼 (0 58 62) 9 41 13 40 · Fax 9 41 13 41

Anmeldung: Mo./Mi. 10.00 -12.30 Uhr 14.00 -19.00 Uhr Di./Do. 9.00 -15.00 Uhr Fr. 8.00 -13.00 Uhr Therapiezeiten: nach Bedarf und Anmeldung Alle Kassen und Privat

Insel für Wellness, Balance &

Energie Marianne Münchow Bauernstraße 12 · 29456 Hitzacker (Elbe) Tel. (0 58 62) 76 07 · Fax (0 58 62) 98 51 04 Mobil (01 71) 4 50 05 94

bestanden, dass es im Heim geregelte Zeiten für das Lernen, Essen, Spielen und Schlafen gibt. Und das solltet ihr euch auch vornehmen.“ In Frageund Antwortspielen werden die Erkenntnisse vertieft. „Kneippen ist ja kinderleicht“ wird Gruppen angeboten. Ein guter Tipp für Kindergeburtstage, Schulklassen oder Familienausflüge. Termine und Anmeldung direkt am Marwedeler Münchhof an der Bauernstraße 12 in Hitzacker oder unter (0 58 62) 76 07.

23

Kurse für Kneippianer mh Hitzacker. „Gruppen ab vier Personen können auf dem Marwedeler Münchhof in die Grundzüge der Hydrotherapie eingewiesen werden“, lädt Marianne Münchow ein. Während des dreistündigen Kurses lernen die Teilnehmer Wassergüsse und Wickel für den Hausgebrauch kennen. Im Theorieteil wird über Bewegung, Ernähung, die Kräuter- und Ordnungstherapie gesprochen. Ameldung unter (0 58 62) 76 07 und (0171) 450 05 94. Das „Parkhotel“ bietet einen „Kneipp-Schnupperkurs“ für 215 Euro pro Person an. Enthalten: ärztliche Beratung, 8 Kneippsche Anwendungen, 2 Teilmassagen mit Heißluft, Bewegung und Entspannung, Wassertreten und Wandern über den Barfußpfad.

Bei uns sind Sie in guten Händen. Kommen Sie bei uns vorbei.

Seniorenwohnungen „Bellevue“ im Kurgebiet Hitzacker (Elbe) von Privat zu vermieten.

2 Zi., 55 m2, ab 199,– + NK mtl. Neubau, Fahrstuhl, Balkon, Garage. Betreuung möglich. Alten- u. Pflegeheim gegenüber.

Gratisprospekt: Telefon (0 58 62) 9 75 50 www.peter-schneeberg.de

VGH Vertretung Dirk Gehrcke Lüneburger Str. 21 29456 Hitzacker Tel. 05862 9310 Fax 05862 9311 www.vgh.de/dirk.gehrcke [email protected]