Verbesserung der landwirtschaftlichen Streuwiesennutzung im bayerischen Voralpenraum (Projekt Riedteufel)

Bayerisches Landesamt für Umwelt Verbesserung der landwirtschaftlichen Streuwiesennutzung im bayerischen Voralpenraum (Projekt Riedteufel) 2008-2010...
Author: Helmuth Kohler
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Bayerisches Landesamt für Umwelt

Verbesserung der landwirtschaftlichen Streuwiesennutzung im bayerischen Voralpenraum (Projekt Riedteufel)

2008-2010 Auftragnehmer: in Bayern

Arbeitsgemeinschaft der Öko-Erzeugerringe

c/o Bioland Erzeugerring Bayern e.V. Auf dem Kreuz 58 86152 Augsburg Auftraggeber

Bayerisches Landesamt für Umwelt (LfU) Bürgermeister Ulrich-Straße 160 86179 Augsburg

Schlussbericht

Inhaltsverzeichnis 1

Aufgabenstellung

3

2

Planung und Ablauf der Arbeiten

4

3

Angewandte wissenschaftliche und technische Methoden

4

4

Projektteil 1: Evaluierung und Auswertung von 6 Stallanlagen

5

5

Projektteil 2: Organisation und Durchführung von 8 Streuwiesentagen im bayerischen Alpenvorland

6

5.1

Ziele und Erfahrungen mit den Streuwiesentage 2008 und 2009

6

5.2

Abschlussbewertung der Streuwiesentage

8

5.3

Organisation zukünftiger Streuwiesentage

8

6

Projektteil 3: Durchführung von 2 Stallbaurundfahrten

7

Projektteil 4: Zweimalige Überarbeitung des Streuwiesenmerkblattes und Druck der 2. und 3. Auflage 12

8

Projektteil 5: Bearbeitung des IDEE.NATUR-Antrages „Allgäuer Moorallianz“ (Teilbeitrag)

9

12

Projektteil 6: Schulung und Einbindung der staatlichen Bauberater in das Projekt

10

11

13

Projektteil 7: Einführung und Einrichtung einer Rubrik „Streu“ in die Warenbörse der Ökoerzeugerringe

13

11

Projektteil 8: Stallbauberatung für Betriebe die Streu einsetzen wollen

14

11.1

Grundannahme

14

11.2

Ermittlung und Auswahl der Betriebe

14

11.3

Methode bei der Beratung

14

11.4

Diskussion der Ergebnisse der Stallbauberatung

15

11.5

Zusammenfassung der Stallbauberatung

15

12

Schlussfolgerungen

18

13

Zusammenfassung

20

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2

Schlussbericht

1

Aufgabenstellung

Die traditionelle Streuwiesennutzung im voralpinen Moor- und Hügelland ist aus landeskultureller und naturschutzfachlicher Sicht von großer Bedeutung. Zur Erhaltung der bayerischen Kulturlandschaft und natürlichen Vielfalt müssen die vorhandenen Streuwiesen geschützt und weiterhin gezielt entwickelt werden. Dieser fachliche Anspruch erfordert neue und innovative Lösungsansätze in Bezug auf die Gewinnung, Verarbeitung und Vermarktung von Streumaterial. In vorhergehenden Projektteilen des Riedteufelprojektes wurden folgende Defizite in der Streuwiesenbewirtschaftung festgestellt.



• • • •

Das Bewusstsein und Wissen über die Einzigartigkeit der Streuwiesen für die Kulturlandschaft und den Naturschutz ist sowohl bei den Landwirten als auch bei kommunalen Entscheidungsträgern wenig ausgeprägt. Bei vier durchgeführten Streuwiesentagen im Jahr 2007, konnte jedoch festgestellt werden, dass grundsätzlich ein breites Interesse an der Streuwiesennutzung besteht. Beratungsempfehlungen für Planungsgrundlagen im Stallbau, wenn Streu als Einstreu verwendet werden soll, sind noch nicht in ausreichender Tiefe erfasst. Es gibt eine große Anzahl von Betrieben im ökologischen Landbau, die in Zukunft Streu als Einstreu verwenden möchten, diesen fehlt es aber oft an Informationen und Planungsgrundlagen für den Streueinsatz. Staatlichen landwirtschaftlichen Beratungsstellen im Bereich des Stallbaus ist die Problematik der Streuwiesenbewirtschaftung und der Einsatz von Streu im Stall noch wenig bekannt. Es gibt verschiedene Vermittlungsstellen von Streu, die meist auf der Ebene von Landratsämtern oder der Maschinenringe oder Landschaftspflegeverbände liegt. Eine übergeordnete und überregionale Stelle zur Streuvermittlung ist nicht vorhanden.

Das Bayerische Landesamt für Umwelt beauftragte im Spätsommer 2008 die Anbietergemeinschaft der Öko-Erzeugerringe in Bayern die oben genannten Bereiche im Rahmen eines weiteren Werkvertrages bis März 2010 zu bearbeiten

Die im Rahmen eines Werkvertrages zu behandelnde Inhalte und Leistung sind in der nachfolgenden Übersicht zusammen gefasst: •

Evaluierung und Auswertung von 6 Stallanlagen



Durchführung von 8 Streuwiesentagen



Durchführung von 2 Stallbaurundfahrten



Zweimalige Überarbeitung des Streuwiesenmerkblattes und Druck der 2. und 3. Auflage



Bearbeitung des IDEE.NATUR-Antrages „Allgäuer Moorallianz“ (Teilbeitrag)



Schulung und Einbindung der staatlichen Bauberater in das Projekt



Einführung und Einrichtung einer Rubrik „Streu“ in die Warenbörse der Ökoerzeugerringe



Durchführung einer Orientierungsberatung für bauwillige Landwirte

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Schlussbericht

2

Planung und Ablauf der Arbeiten

Die Einzelnen Projektteile wurden unter den drei Projektbearbeitern der Ökoerzeugerringe aufgeteilt und in Telefonkonferenzen aufeinander abgestimmt. Die Planung der einzelnen Projektteile wurde von den einzelnen Bearbeitern selbstständig geplant und im Bedarfsfall mit dem Auftraggeber abgestimmt. Bei allen Projektteilen wurde in regelmäßigem Abstand dem Auftraggeber telefonisch oder per Mail der aktuelle Zwischenstand mitgeteilt.

3

Angewandte wissenschaftliche und technische Methoden

Projektteile

Methode

Streuwiesentage

Wissenstransfer

Stallbaurundfahrt

Wissenstransfer

Evaluierung und Auswertung von 6 Stallanlagen

Empirische Erhebung

Merkblatt

Überarbeitung und Wissenstransfer

Einbindung staatliche Bauberater

Schulung, Wissenstransfer

Bearbeitung des IDEE.NATUR-Antrages Internetbörse für Streu

Praxistransfer

Orientierungsberatung

Fallerhebung, Einzelberatung

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Schlussbericht

4

Projektteil 1: Evaluierung und Auswertung von 6 Stallanlagen

Im ersten Teil des Riedteufelprojektes wurden im Jahr 2007 insgesamt 6 Ställe, in denen Streu als Einstreumaterial verwendet wird, hinsichtlich Einstreumengen und Arbeitszeitbedarf befragt und dokumentiert. Auffallend waren die großen Unterschiede von Betrieb zu Betrieb in Bezug auf die Einstreumenge und den Arbeitszeitbedarf. Damit die vorhandene Datengrundlage verbessert werden konnte, wurden im jetzigen Projektverlauf 6 weitere Betriebe besucht und ausgewertet. Es handelte sich um einen Betrieb mit Tretmistlaufstall, zwei Betriebe mit Tiefstreusystemen und drei Betrieben mit Liegeboxenlaufställen. Die Ergebnisse aller zwölf Betriebsauswertungen sind in der unten stehenden Tabelle zusammengefasst:

Zusammenfassung Evaluierung von Stallanlagen in den Jahren 2007 und 2009

Zusammenfassung der Stallevaluierungen hinsichtlich des Einsatzes von Streu in Rinderställen

Stallsystem

Streubedarf Kg/GV/Tag

Arbeitszeitbedarf Einstreuen Min/GV/Tag

Arbeitszeitbedarf Ausmisten Min/GV/Tag

Arbeitszeitbedarf Mistausbringung mit Miststreuer

Liegeboxenlaufst all mit Tiefboxen

Ø 0,74 von 0,14 bis 1,46

Ø 0,32 von 0,27 bis 0,49

Tiefstreustall

Ø 5,3 von 1,7 bis 8,8

Ø 0,5 von 0,29 bis 0,83

0,085 von 0,05 bis 0,14

Ø 0,1 von 0,08 bis 0,13

Tretmiststall

Ø 5,3 von 3,5 bis 6,4

Ø 0,8 von 0,6 bis 1,0

0,68

siehe oben

An Tagen mit Weidegang verringern sich der Arbeitszeitbedarf und der Aufwand an Einstreumaterial. Die erfassten Daten wurden auf ganze Stallbelegungstage hochgerechnet. Beim Liegeboxenlaufstall fällt auf, dass der Streubedarf von Hof zu Hof sehr unterschiedlich sein kann. Bei den meisten Betrieben liegt der Streubedarf deutlich unter 1,0 kg/GV und Tag. Lediglich bei einem Betrieb liegt der Streubedarf bei 1,46 kg/GV und Tag. Dieser Betrieb verwendet sehr viel Streumaterial in den Liegeboxen, um hieraus Festmist zu gewinnen. Auch bei Tretmistställen ist der Streubedarf von 1,7 kg/GV und Tag nicht repräsentativ. Im vorliegenden Fall handelt es sich um einen Jungviehstall (bis max. 280 kg Lebendgewicht), in dem ausschließlich Heu gefüttert wird. Im vorliegenden Fall ist der Einstreubedarf sehr gering. Zusammenfassend betrachtet ist der Bedarf an Stroh- und Streumaterial in allen Stallanlagen relativ ähnlich. Nach Ansicht der Autoren reichen die bisher ermittelten Daten aus, um in Zukunft allen streuinteressierten Landwirten konkrete Handlungs- bzw. Bauempfehlungen an die Hand zu geben.

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Schlussbericht

5

Projektteil 2: Organisation und Durchführung von 8 Streuwiesentagen im bayerischen Alpenvorland

5.1

Ziele und Erfahrungen mit den Streuwiesentage 2008 und 2009

Insgesamt wurden im Zeitraum von Oktober 2008 bis Dezember 2008 acht Streuwiesentage durchgeführt. Die Streuwiesentage sollten in der „Tradition“ der Streuwiesentage aus dem Jahr 2007 weitergeführt werden. Ziele die mit der Durchführung der Streuwiesentage erreicht werden sollten: • • • •

Landwirte werden umfassend über die Bereiche Maschineneinsatz bei der Streugewinnung, Aufbereitung, Einstreu sowie der Ausbringung des Mistes informiert Landwirte, kommunale Entscheidungsträger, Vertreter des Tourismus und Naturschutzinteressierte erfahren die Einzigartigkeit der Flora und Fauna der Streuwiesen Landwirte erhalten Informationen, über Aspekte des Stallbaus, wenn geplant wird Streu zu verwenden Durch die Einbindung der Medien soll die Problematik der Streuwiesenbewirtschaftung in das öffentliche Interesse und die Medien getragen werden.

Zielgruppe: • • •

Landwirte die Streuwiesen bewirtschaften und oder Streu als Einstreumaterial verwenden bzw. beabsichtigen zukünftig Streu zu verwenden Kommunale Vertreter und Vertreter des Tourismus Naturschutzverbände und Menschen die an Streuwiesen und deren Erhalt interessiert sind

Auftraggeber, Veranstalter und Organisation • •

Auftraggeber war das Bayerische Landesamt für Umwelt Organisatoren waren die Anbietergemeinschaft der Öko-Erzeugerringe in Bayern Bioland Erzeugerring Bayern e. V., Naturland Erzeugerring für naturgemäßen Landbau e. V Als Mitveranstalter konnten gewonnen werden:

• • •

Örtliche Landwirtschaftsämter (LWA) Örtliche Landratsämter (LRA) mit der Unteren Naturschutzbehörde (UNB) Maschinenringe (MR) und wenn vorhanden Landschaftspflegeverbände (LPV)

Einladung und Veröffentlichung •

• • •

Alle Streuwiesentage wurden im Bayerisch Landwirtschaftlichen Wochenblatt, und in der Tagespresse angekündigt. Örtliche Radiosender haben die Veranstaltungen in ihren Programmhinweisen aufgenommen und teilweise kurze Vorberichte Der Allgäuer Streuwiesentag und der Streuwiesentag im Landkreis Weilheim / Schongau, zusätzlich im Allgäuer Bauernblatt Der Bauernverband wurde durch Einbeziehen der Kreis- und Ortsobmänner für die jeweiligen Veranstaltungen gewonnen und informiert. Die anliegenden Gemeinden zum Veranstaltungsort wurden ebenso schriftlich eingeladen. Vor und nach jedem Streuwiesentag wurden vom LfU entsprechende Veranstaltungshinweise bzw. Presseberichte herausgegeben

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Schlussbericht

Streuwiesentage 2008 • •

• • •

• •

Die Bilanz der Streuwiesentage fällt überwiegend positiv aus. Die Besucherzahl fiel je nach Region und Witterung sehr unterschiedlich aus. Ca. 20 Teilnehmer im Landkreis Traunstein bis ca. 100 Teilnehmer im Allgäu. Bei den weniger gut besuchten Veranstaltungen im Chiemgau und im Landkreis Weilheim-Schongau herrschte schönes Wetter, so dass die Landwirte teilweise mit der Grassilage- bzw. Maisernte beschäftigt waren. Sollte seitens der AG der Wunsch bestehen, die Zahl der Teilnehmer angemessen zu erhöhen, so könnte durch eine Verlegung der Veranstaltungen auf Anfang November erfolgen. Allerdings besteht im November die Gefahr, dass die Streuwiesen schon abgeerntet sind. Sowohl ganztägige Veranstaltungen als auch Nachmittagsveranstaltungen wurden gleichermaßen gut besucht. Bei Ganztagesveranstaltungen steigt der Organisationsaufwand durch die Verpflegung der Teilnehmer beträchtlich. Sehr gut bewährt hat sich die Einbindung bzw. Kooperation möglichst vieler Akteure bei der Einladung und Durchführung der Streuwiesentage. Dadurch bekommt man eine große Zahl und breites Spektrum an Teilnehmern. Maschinenvorführungen und Stallbaubesichtigungen stießen bei den Teilnehmern auf überdurchschnittliches Interesse. Unter den Landwirten wurde die Teilnahme von Vertretern der Unteren Naturschutzbehörde und der Landwirtschaftsämter begrüßt, da ein direkter Austausch zu den Problemen in der Praxis möglich war. Auf allen Veranstaltung bestand die Möglichkeit, am „Schwarze Brett“ Anregungen dgl. kundzutun. Leider wurde von dieser Möglichkeit kein Gebrauch gemacht.

Streuwiesentage 2009 • •

• •



Die Bilanz der Streuwiesentage fällt durchweg sehr positiv aus. Die Besucherzahl lag zwischen 70 Teilnehmern im Landkreis Bad Tölz, 75 TN in Weilheim – Schongau und ca. 150 Teilnehmern im Allgäu. Der Wunsch des AG die Teilnehmerzahl angemessen zu erhöhen, konnte durchweg erreicht werden. Die Strategie, die Veranstaltungen in eine Zeit zu legen, wo keine Erntearbeiten der Landwirte mehr zu erwarten sind, war erfolgreich. Sehr gut bewährt hat sich die Einbindung bzw. Kooperation möglichst vieler Akteure bei der Einladung und Durchführung der Streuwiesentage. Dadurch bekommt man eine große Zahl und ein breites Spektrum an Teilnehmern. Maschinenvorführungen und Stallbaubesichtigungen stießen bei den Teilnehmer auf überdurchschnittliches Interesse Unter den Landwirten wurde die Teilnahme von Vertretern der Unteren Naturschutzbehörde und der Landwirtschaftsämter begrüßt, da ein direkter Austausch zu den Problemen in der Praxis möglich war.



Alle Veranstaltungen wurden durch die örtlichen Landräte bzw. deren Vertreter eröffnet. Die Fortsetzung der Streuwiesentage, auch über die Projektlaufzeit hinaus, insbesondere mit den örtlichen Landschaftspflegeverbänden, den Naturschutzbehörden und den Ämtern für Landwirtschaft, Ernährung und Forsten wird angestrebt.

Abb.: Dr. Andreas Zehm, Bayerisches Landesamt für Umwelt Augsburg 2008 (Rechts: Riedteufel)

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Schlussbericht

5.2

Abschlussbewertung der Streuwiesentage

Die Streuwiesentage können auf Grund der sehr positiven Resonanz als ein „Highlight“ des Projektes bezeichnet werden. Im Laufe des Projektes konnte die Teilnehmerzahl als auch das öffentliche Interesse kontinuierlich gesteigert werden. So verfolgten beim Streuwiesentag am Alpsee im Oktober 2009 zuletzt ca. 150 interessierte Personen die Maschinenvorführungen. Auch das Medieninteresse war mit Berichterstattung in Radio, Fernsehen sowie Tages- und Fachpresse hoch. Ein wichtiger Garant für den Erfolg der Streuwiesentage war die hohe Bereitschaft der Landschaftspflegeverbände, der Maschinenringe, der unteren Naturschutzbehörden und der Landwirtschaftsverwaltung sich in die Organisation mit einzubringen. Auch das überdurchschnittliche Engagement einzelner Landwirte sei an dieser Stelle nochmals hervorgehoben. Die Veranstaltungen boten eine Mischung aus Lösungsansätzen bei der Gewinnung und Verwendung von Streu und einer Austauschplattform von an der Streuwiesennutzung Interessierter. Maschinenvorführungen und Stallbesichtigungen stießen bei den Landwirten, die die Hauptzielgruppe darstellen, auf das größte Interesse. Für eine langfristige Sicherung der Streuwiesennutzung wird deshalb der Fortführung der Streuwiesentage eine hohe Bedeutung zugemessen. Zusammenfassung der Ergebnisse der durchgeführten Streuwiesentage:

5.3



Selbst schwierigste Standorte (z. B. extrem nasse Schwingrasen) lassen sich mit angepasstem Pflegegerät (z. B. Mähraupe, Dumper und entsprechenden Anbaugeräten) relativ unproblematisch mähen. Nicht die Landschaft selbst, sondern Maschinen und Geräte müssen an die jeweiligen Standortverhältnisse angepasst werden.



Im Frühherbst spielt die Witterung für die Teilnehmerzahl eine entscheidende Rolle. Bei Terminen bis Ende Oktober werden bei schönem Wetter meist noch Erntearbeiten durchgeführt. Termine Ende Oktober bis Anfang November sind deshalb in Erwägung zu ziehen.



Die Kombination von Maschinenvorführungen und Betriebsbesichtigungen haben sich bei den Teilnehmern als bewährt erwiesen, da es die ganze Bandbreite von Streugewinnung und Verwertung aufzeigt.



Zur Steigerung des medialen Interesses ist es hilfreich politische Vertreter (Landrat usw.) mit einzubinden.



Um möglichst viele Teilnehmer zu gewinnen, sollten zu den Streuwiesentage, alle für den Lebensraum Streuwiesen relevanten Interessensgruppen gewonnen werden - Landschaftspflegeverbände - Naturschutzverbände - Untere Naturschutzbehörde und Landratsämter - Bauernverband und ökologische Anbauverbände - Maschinenringe

Organisation zukünftiger Streuwiesentage

Nach Ende des Projektes steht keine „übergeordnete“ Stelle für die Organisation von Streuwiesentagen zur Verfügung. In den verschiedenen Regionen und Landkreisen könnten die

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Schlussbericht

Landschaftspflegeverbände bzw. die Maschinenringe in Zusammenarbeit mit den unteren Naturschutzbehörden die Organisation federführend übernehmen. Zeitpunkt Die Streuwiesentage 2009 haben gezeigt, dass ein „später“ Zeitpunkt Ende Oktober / Anfang November sich als günstig erweist. Zu diesem Zeitpunkt haben die Landwirte ihre Erntearbeiten abgeschlossen und das Wetter ist meist beständig. Dies setzt voraus, dass mit der Auswahl des Standortes aber spätestens im August begonnen werden muss, wenn Vorführungen auf stehenden Beständen durchgeführt werden sollen.

Einzubindende Organisationen und Einladungen Organisationen Ein Erfolgsgarant für die erfolgreiche Durchführung der Streuwiesentage ist die Einbindung wichtiger Organisationen vor Ort. Eingebunden werden sollten Landschaftspflegeverbände und Maschinenringe •

Örtliche Landschaftspflegetruppen



Untere Naturschutzbehörde



Örtliche Ämter für Ernährung Landwirtschaft und Forsten Einladungen

Folgende Personen und Organisationen sollten eingeladen werden: •

Landrat und örtliche Bürgermeister



Abgeordnete des Landkreises



Bauernverband und BDM



Anbauverbände des ökologischen Landbau



Bund Naturschutz, LBV, Arbeitskreis heimische Orchideen



Tourismus- und Gastronomieverband Medien für die Einladung

Über folgende Medien sollte eingeladen werden •

Wichtige Personen wie Landrat, Behördenleiter, Abgeordnete, anliegende Bürgermeister und Bauernobmänner sollten schriftliche eingeladen werden



Terminankündigungen im Bayerisch Landwirtschaftlichen Wochenblatt und Allgäuer Bauernblatt



Terminankündigungen in den örtlichen Tageszeitungen, dem Bayerischen Rundfunk und örtlichen Radiosendern



Terminankündigungen der ökologischen Anbauverbände

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Musterablauf für einen Streuwiesentag

A) Ganztägiger Streuwiesentag

Einladung zum Streuwiesentag 20XX Datum: Ort: Programm: 09:30 Uhr

Begrüßung durch den Gastgeber und Veranstalter Grußworte durch Vertreter der Landratsämter und Behörden und Gemeinden

10:00 Uhr

Fachvorträge mit Diskussion und Aussprache

12:00 Uhr

Mittagspause

13:30 Uhr

Maschinenvorführungen an verschiedenen Stationen

15:30 Uhr

Stallbesichtigung

16:30 Uhr

Abschlussbesprechung

Anfahrtsbeschreibung:

B) Halbtägiger Streuwiesentag

Einladung zum Streuwiesentag 20XX Datum: Ort: Programm: 13.00 Uhr

Begrüßung durch den Gastgeber und Veranstalter Grußworte durch Vertreter der Landratsämter und Behörden und Gemeinden

13:30 Uhr

Maschinenvorführungen an verschiedenen Stationen

15:30 Uhr

Stallbesichtigung

16:30 Uhr

Abschlussbesprechung

Anfahrtsbeschreibung

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Schlussbericht

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Projektteil 3: Durchführung von 2 Stallbaurundfahrten

Am 04.03.2009 wurde im Allgäu und am 17. März 2009 in Oberbayern eine Stallbaurundfahrt durchgeführt. Ziel der Veranstaltungen: Betriebe mit Stallbauinteresse sollten die Gelegenheit erhalten verschiedene Stallbausysteme, bei denen Streu eingesetzt wird, anzuschauen und direkt mit den Betriebsleitern zu diskutieren. Bei der Organisation und Durchführung wurden die jeweiligen Ämter für Landwirtschaft und teilweise die untere Naturschutzbehörde mit eingebunden. Mit den Stallbaurundfahrten sollten vor allen Dingen die konventionell wirtschaftenden Betriebe angesprochen werden. Kurzprotokoll der Stallbaulehrfahrt im Allgäu: •

Organisation und Durchführung: Martin Hermle, Bioland Erzeugerring



Teilnehmer: ca. 15; damit war die Veranstaltung sehr schwach besucht. Eine mögliche Erklärung war die günstige Witterung, die an diesem Tag die Feldarbeit (z. B. Ausbringung von Gülle) begünstigt hat



Besichtigungsbetriebe: 1. Betrieb in Waltenhofen, Liegeboxenlaufstall und Einstreu von Häckselstreu 2. Betrieb in Waltenhofen, Liegeboxenlaufstall und Einstreu von kurz geschnittener Streu im Liegeboxenlaufstall und Langstreu im Bereich der Trockensteher 3. Betrieb in Oberstaufen, Tretmistlaufstall für Milchkühe und Jungvieh, 50 % der Einstreu besteht aus Streu der eigenen Streuwiesen



Berichterstattung: Es wurde ein Artikel im Allgäuer Bauernblatt veröffentlicht

Kurzprotokoll der Stallbaulehrfahrt in Oberbayern: •

Organisation und Durchführung: Peter Manusch, Naturland Erzeugerring



Teilnehmer: ca. 40



Besichtigungsbetriebe: 1. Betrieb in Raisting, Zweiraum Tiefstreustall für Milchkühe, Einstreu mit Rundballen und Ballenauflöser 2. Betrieb in Raisting, Tretmistlaufstall für Kühe und Jungvieh, Vertrag über 100 Ballen Streu mit der Schutzgemeinschaft Ammersee-Südufer, zusätzlich Einsatz von eigenem Stroh 3. Betrieb in Unering, Zweiraum Tiefstreustall für Mutterkühe und Mastvieh, Vertrag über 400 Ballen Streu mit der Schutzgemeinschaft Ammersee-Südufer 4. Tiefstreustall in Liegehalle mit Raufenfütterung im Laufhof, Einsatz von eigenem Stroh- und Streumaterial



Pressearbeit: Bericht in den Naturlandnachrichten

Ergebnisse/Erkenntnisse aus den beiden Stallbaurundfahrten Die Rundfahrten haben interessierten Landwirten die Möglichkeit geboten sich umfassend über den Einsatz von Streu in verschiedenen Stallbausystemen zu informieren. Die Möglichkeit sich direkt mit den Betriebsleitern auszutauschen wird gerne angenommen. Ein stärkeres Hervorheben des AELF Kempten als Mitveranstalter in der Veröffentlichung des Termins im Allgäuer Bauernblatt, hätte sicherlich zu mehr Teilnehmern bei der Stallbaurundfahrt im Allgäu geführt. Ausgehend von den Stallbaulehrfahrten wurde, zusammen mit Herrn Pscherer (LfU) ein Artikel zum Einsatz von Streu in Rinderställen verfasst. Der Artikel wird in einem der kommenden Ausgaben des Landwirtschaftlichen Wochenblattes veröffentlicht

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Projektteil 4: Zweimalige Überarbeitung des Streuwiesenmerkblattes und Druck der 2. und 3. Auflage

Im Sommer 2008 wurde das Streuwiesenmerkblatt des Bayerischen Landesamtes für Umwelt inhaltlich ergänzt. Die Koordination wurde von Martin Hermle, Bioland Erzeugerring übernommen. Die 2. Auflage ist rechtzeitig vor den Streuwiesentagen 2008 erschienen. Das Merkblatt kann auf der Homepage des Bayerischen Landesamtes für Umwelt kostenlos heruntergeladen werden: www.lfu.bayern.de/natur/fachinformationen/streuwiesen/index.htm Zu den Streuwiesentagen 2009 soll die dritte und überarbeitete Auflage des Streuwiesenmerkblatts mit Empfehlungen zum Thema Stallbau erscheinen. Fristgerecht zu den Streuwiesentagen 2009, wurde das Merkblatt inhaltlich überarbeitet, und mit einer Auflage von 1500 Stück neu gedruckt. Der Schwerpunkt der Überarbeitung lag in der Einarbeitung der aktuellen Ergebnisse zur Stallevaluierung. Weiterhin wurde die Landesanstalt für Landwirtschaft LfL mit ihren beiden Instituten Landtechnik/Tierhaltung und Agrarökologie in das Impressum aufgenommen.

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Projektteil 5: Bearbeitung des IDEE.NATUR-Antrages „Allgäuer Moorallianz“ (Teilbeitrag)

Im Rahmen des bestehenden Werkvertrages wurde darüber hinaus für die Allgäuer Moorallianz ein Teilbeitrag (hier: Landwirtschaft und Tourismus) für den Bundeswettbewerb „IDEE.NATUR Zukunftspreis Naturschutz“ geschrieben. Am 25.06.09 wurde die Allgäuer Moorallianz neben weitere Beiträge zur Siegerin im Bundeswettbewerb IDEE.NATUR gekürt. Insgesamt fanden in der Projektphase vier Besprechungs- und Koordinationstermine statt: •

03.07.2008, Bioland Büro Kempten



18.09.2008, Bioland Büro Kempten



13.11.2008, ALEF Kempten



09.12.2008, LRA Ostallgäu, Marktoberdorf

Folgende Bereiche wurden inhaltlich bearbeitet und mitgestaltet: •

Soziökonomie im Allgäu



Sozioökonomische Zielzustände und Umsetzung im Projektgebiet



Soziökonomische Maßnahmen im Bereich Landwirtschaft (Streuwiesenbewirtschaftung, „50–Höfe-Programm“, Reaktivierung von historischer Allmendweide- und Triftweidenutzungen (= Großweide) unter Einbeziehung von Moorrandbereichen)



Touristische Inwertsetzung von Moor- und Streuwiesenlandschaften

Im Anhang befinden sich ausgewählte Texte, die im Rahmen des Bundeswettbewerbes erstellt wurden.

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Schlussbericht

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Projektteil 6: Schulung und Einbindung der staatlichen Bauberater in das Projekt

Im Rahmen einer Fortbildungsveranstaltung der Führungsakademie Landshut und der Landesanstalt für Landwirtschaft für staatliche Bauberater, staatliche Berater für ökologischen Landbau und Berater der Ökoerzeugerringe am 19. Oktober 2009 in Herrsching, wurde das Riedteufelprojekt vorgestellt. Ziel des Projektteiles: •

Vorstellung des Riedteufelprojektes und der beteiligten Akteure



Sensibilisierung der Berater für das Thema Streu aus Streuwiesen



Aufzeigen von Alternativen zum Stroh



Vorstellung von Praxisbeispielen



Weitergabe von Planungshilfen

Bearbeiter: Christoph Metz, Erzeugerring für Biologisch-Dynamischen Landbau Bayern , Alpe Freibrechts, 87509 Immenstadt Methode: •

Vortrag mit Flipchart



Anschließende Diskussion



Aushändigen des Streuwiesen Merkblattes

Fazit Die ursprünglich geplante Veranstaltung, bei der ein intensiver Schulungsteil zum Einsatz von Streu im Rinderstall nur mit den staatlichen Bauberatern geplant war, konnte nicht durchgeführt werden. Es war mit der Landesanstalt für Landwirtschaft leider keine gemeinsame Terminfindung möglich. Nun konnten aber auf der oben genannten Schulung mehr als 40 Berater erreicht werden. Die staatlichen Bauberater wurden umfangreich über das Projekt Riedteufel informiert. Streu als Ersatzmaterial für Stroh ist für die staatlichen Berater ins Bewusstsein gerückt und wird bei Bauplanungen insbesondere im Süden Bayerns in Erwägung gezogen. Aktuelles Beispiel ist ein Demeter Betrieb in Betzigau, bei der die staatlichen Berater Herr Knoll, und Herr Högg in die Planung eines Tiefstreustalles für Milchkühe mit eingebunden wurden.

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Projektteil 7: Einführung und Einrichtung einer Rubrik „Streu“ in die Warenbörse der Ökoerzeugerringe

Im Rahmen des Projektes wurde die Einrichtung einer neuen Rubrik in der Warenbörse von Bioland und der ökologischen Erzeugerringe vereinbart. Diese wurde im März 2009 eingerichtet (www.berater-lkp.de). In dieser neuen Rubrik können auch konventionell arbeitende Landwirte kostenfrei Streu aus Streuwiesen anbieten, auch wenn sie nicht Mitglied in einem der Erzeugerringe sind. Dies ist normalerweise nur Mitgliedern der Erzeugerringe vorbehalten. Die Anzeige kann selbst aufgegeben, oder über die Sekretariate der Erzeugerringe in Auftrag gegeben werden. Diese Anzeigemöglichkeit soll keine Konkurrenz zur Streubörse im Allgäu darstellen. Sie soll lediglich potentielle Marktpartner gezielt zusammenzuführen.

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Schlussbericht

11

Projektteil 8: Stallbauberatung für Betriebe die Streu einsetzen wollen

11.1

Grundannahme

Eine langfristige Sicherung der Pflege von Streuwiesen wird durch eine nachhaltige Mahd gewährleistet. Haben sich landwirtschaftliche Betriebe auf die Verwendung des Mähgutes als Streu eingestellt, wird langfristig Streu nachgefragt. Dies zeigen sehr gut die Beispiele der Landschaftspflegehöfe im Bereich der Kochelseemoore. Diese sind durch die Verwendung großer Mengen Streu in ihren Rinderställen, Garant für die nachhaltige Bewirtschaftung der Streuwiesen. Bei einer Betriebsleiterbefragung, die im Riedteufelprojekt 2007 durchgeführt wurde, antworteten 172 Betriebe, in ihrem zukünftigen Stallprojekt Streu aus Streuwiesen einsetzen zu wollen, bzw. zukünftig Streu durch Stroh ersetzen zu wollen. Aus dieser Erkenntnis heraus, wurden im derzeitigen Projektteil Stallbauberatungen für Betriebe, die zukünftig bzw. vermehrt Streu in ihren Ställen einsetzen wollen, angeboten. Maximal 30 Betriebe sollten eine Stallbauberatung erhalten.

11.2

Ermittlung und Auswahl der Betriebe

Im Jahr 2008 wurden die oben genannten 172 Betriebe mit einem Stallbauberatungsangebot angeschrieben. Des Weiteren wurde über die schriftlichen Medien der Beratungsringe und auf Veranstaltungen z.B. den Streuwiesentagen- auf das Angebot hingewiesen. 28 ökologisch wirtschaftende Betriebe meldeten sich schriftlich bzw. mündlich auf das Angebote. 2 konventionell wirtschaftende Betriebe konnten bei Streuwiesentagen für die Stallbauberatung gewonnen werden. Insgesamt wurden dann 29 Stallbauberatungen durchgeführt.

11.3

Methode bei der Beratung



Vorgespräch und Auftragsklärung In einem telefonischen Vorgespräch wurde der Termin für den Betriebsbesuch vereinbart und der genaue Ablauf der Beratung besprochen. Darüber hinaus wurde in dem Vorgespräch eine Auftragsklärung durchgeführt, die der Vorbereitung zum Betriebsbesuch diente.



Betriebsbesuch auf dem Betrieb Bei einem Betriebsrundgang wurde die Ausgangslage des Betriebes erörtert (beispielsweise welche Ausgangslage man hat, um Streu in größeren Mengen zu beziehen, ist bereits Streu vorhanden usw.). Anschließend wurden verschiedene Stallsysteme besprochen. Dann wurde mit dem Betriebsleiter erarbeitet, welches Stallsystem am besten passen könnte und bei welchen Tiergruppen Streu eingesetzt werden könnte. In den meisten Fällen wurden außerdem einfache Skizzen erstellt.



Nachbereitung des Besuches Im Büro des Beraters wurde ein Protokoll sowie teilweise eine detaillierte Skizze erstellt und Berechnungen für den zukünftigen Streubedarf getätigt. Die Betriebe erhielten weitere Planungsdaten für den Einsatz von Streu in Laufställen. Zusätzliche Informationen wie

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Schlussbericht

Bezugsadressen oder Ansprechpartner an Landratsämtern usw. wurden ermittelt und weiter gegeben. In den Anlagen sind zwei Anschreiben sowie eine Stallbauskizze beispielhaft angefügt.

11.4

Diskussion der Ergebnisse der Stallbauberatung

Die Ergebnisse sind in tabellarischer Form (S. 17-18) zusammengefasst. Im Einzelnen: • • • • • • • • • • • • • •

11.5

22 Betriebsleiter haben schon Erfahrung mit dem Einsatz von Streu bzw. verfügen selbst über Streuwiesen zwischen 0,3 und ca. 10 ha 7 Betriebsleiter haben keine oder nur wenig Erfahrung mit dem Einsatz von Streu 18 Betriebe haben / hatten ihre Tiere in Anbindehaltung 11 Betriebe haben bereits alle Tiere im Laufstall 15 Betriebe planen zukünftig ein Boxenlaufstallsystem teilweise mit einer Festmistvariante für das Jungvieh kombiniert 8 Betriebe planen Zweiraumtiefstreubuchten 4 Betriebe planen ein Tretmistsystem 2 Betriebe wollen einfache Einflächentiefstreulösungen in Altgebäuden etablieren 2 Betriebe haben bereits die Baumaßnahmen abgeschlossen. Die Beratung war eine zusätzliche Bestätigung der Betriebsleiter 4 Betriebe haben die Baumaßnahmen begonnen 4 Betriebe werden sicher bauen, die Maßnahmen haben noch nicht begonnen Bei 16 Betrieben sind Baumaßnahmen wahrscheinlich. Unterschiedliche Faktoren wie ungeklärte Hofnachfolge, unklare agrarpolitische Rahmenbedingungen oder fallende Milchpreise lassen die Betriebsleiter teilweise noch zögern Bei 3 Betrieben ist der Umbau wohl eher unwahrscheinlich, 2 Betriebsleiter haben aber Interesse, das bisher eingesetzte Stroh durch Streu zu ersetzen Zusätzlicher Streubedarf durch Baumaßnahmen oder durch das Ersetzen von Stroh durch Streu: 3431 dt. Dies entspricht bei einer optimistisch angenommenen Ertragerwartung von 35 dt / ha einer zusätzlich benötigten Streuwiesenfläche von 98 ha

Zusammenfassung der Stallbauberatung

Dieses Angebot der Stallbauberatung fiel in eine Zeit, die durch einen starken Preisrückgang und durch die Wirtschaftskrise geprägt war. Dennoch wurde das Angebot der Stallbauberatung sehr gut angenommen. Die Rückmeldungen der beteiligten Landwirte waren durchweg sehr positiv. Die große Bereitschaft der beteiligten Landwirte, zukünftig Streu bzw. vermehrt Streu einzusetzen, ist hervorzuheben. Kritisch wurde von den Landwirten gesehen, ob genügend Streu in guter Qualität vom Markt bereitgestellt werden kann. 50 % der Betriebe planen Festmistsysteme, obwohl diese von der offiziellen Beratung nicht favorisiert werden. Teils sind gute Erfahrungen mit Festmist vorhanden, teils möchte man in die Festmistgewinnung einsteigen, um von der nachhaltigen Düngewirkung des Festmistes zu profitieren. Die ursprüngliche Hypothese, mit Stallbauberatungen Betriebe von der Verwendung von Streu zu überzeugen und zu bestärken, so dass zukünftig die Bewirtschaftung von Streuwiesen nachhaltig gesichert wird, konnte untermauert werden. Eine Stallbauberatung, die die Belange der Streuwiesenbewirtschaftung im Blickfeld hat, könnte auch zukünftig dazu beitragen, Streuwiesen zu sichern.

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15

Schlussbericht

Zusätzlicher Streubedarf (dt)

Zusätzlicher Streubedarf in ha (35 dt / ha)

Wahrscheinlichkeit des kurzfristigen Um-/Neubaus

Ja

270

7,7

bereits begonnen

Liegeboxenlaufstall Kühe und Tretmist Jungvieh

Ja

100

2,9

bereits begonnen

Mutterkühe und Mastvieh

Tretmistlaufstall

Ja

110

3,1

bereits begonnen

Neuer Betriebszweig

Jungvieh

Einraumtiefstreu

Ja

130

3,7

bereits begonnen

5

2-Raum Tiefstreu

Mutterkühe und Mastvieh

Liegeboxenlauftsall

ja

bleibt unverändert

6

Anbindestall

Mutterkühe und Mastvieh

Liegeboxenlaufstall und Tiefstreu Jungvieh

ja

25

0,7

bereits umgebaut

7

Liegboxenlaufstall und Anbindehaltung JV

Jungvieh

Liegeboxenlaufstall und Tiefstreu f. Kälber

Ja

70

2

ja bis 2012

8

Anbindestall f. Jungvieh

Jungvieh

Liegeboxenlaufstall

Ja

105

3

sehr wahrscheinlich

9

Einraumtiefstreu

Milchvieh und Nachzucht

Zweiraumtiefstreu

Ja

10

Fress-Liegeboxenlaufstall

Milchvieh und Nachzucht

Liegeboxenlaufstall für Milchkühe und Tiefstreu für Jungvieh

Ja

180

5,1

sehr wahrscheinlich

11

Boxenlaufstall

Jungvieh

Zweiraumtiefstreu

Ja

190

5,4

unwahrscheinlich

12

Einraumtiefstreu

Mutterkühe und Mastvieh

Zweiraumtiefstreu

Ja

250

7,2

unwahrscheinlich, aber Interesse Stroh durch Streu zu ersetzen

13

Laufstall

Jungvieh

Liegeboxenlaufstall

Ja

70

2

unwahrscheinlich, aber Interesse Stroh durch Streu zu ersetzen

14

Anbindehaltung

Mutterkühe und Mastvieh

Liegeboxenlaufstall

Ja

18

0,5

wahrscheinlich

15

Anbindestall

Milchvieh und Nachzucht

Liegeboxenlaufstall

Nr.

Bisheriges Stallsystem

Bau geplant für

Zukünftiges Stallsystem

Bisher Streu eingesetzt

1

Anbindestall

Milchvieh und Nachzucht

Liegeboxenlaufstall für Milchkühe und Tiefstreu für Jungvieh

2

Anbindestall

Milchvieh und Nachzucht

3

Anbindestall

4

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Ja

Bisher keine Streu

bereits umgebaut

sehr wahrscheinlich

evtl. leicht erhöht

16

wahrscheinlich

Schlussbericht

Zusätzlicher Streubedarf (dt)

Zusätzlicher Streubedarf in ha (35 dt / ha)

Wahrscheinlichkeit des kurzfristigen Um-/Neubaus

Ja

200

5,7

wahrscheinlich

Ja

365

10,5

wahrscheinlich

Ja

30

0,9

wahrscheinlich

175

5

wahrscheinlich

35

1

Wahrscheinlich bis 2011

200

5,7

wahrscheinlich, hat Interesse Stroh durch Streu zu ersetzen

150

4,3

wahrscheinlich, hat Interesse Stroh durch Streu zu ersetzen

240

6,8

wahrscheinlich, spätestens 2013

25

0,7

wahrscheinlich, spätestens 2013

18

0,5

wahrscheinlich, spätestens 2013

Ja

230

6,6

wahrscheinlich, spätestens 2013

Zweiraumtiefstreu

Ja

35

1

wahrscheinlich, spätestens 2013

Zweiraumtiefstreu

Ja

210

6

wahrscheinlich, spätestens 2013

3431

98

Bisheriges Stallsystem

Bau geplant für

Zukünftiges Stallsystem

16

Anbindestall

Milchvieh und Nachzucht

Liegeboxenlaufstall

17

Anbindestall

Milchvieh und Nachzucht

Zweiraumtiefstreu

18

Anbindestall und Tiefstreu f. Jungvieh

Milchvieh und Nachzucht

Liegeboxenlaufstall

19

Tiefstreu

Jungvieh

Tretmistlaufstall

20

Anbindestall

Jungvieh

Zweiraumtiefstreu

21

Liegeboxenlaufstall

Abkalbebucht und Kälberstall

Zweiraumtiefstreu

22

Liegeboxenlaufstall und 2Flächentiefstreu für Jungvieh

Milchvieh

Liegeboxenlaufstall

23

Anbindestall

Jungvieh

Einraumtiefstreu

24

Anbindestall

25

Anbindestall

26

Anbindestall

Milchvieh

Tretmistlaufstall

27

Anbindestall

Milchvieh und Nachzucht

28

Anbindestall

Jungvieh

Milchvieh und Nachzucht und Mastvieh Jungvieh und Trockensteher

Bisher Streu eingesetzt

Bisher keine Streu

Nr.

Liegeboxenlaufstall

Ja Ja Ja

Ja

Ja Ja

Liegeboxenlauftstall

Σ

Ja

Übersicht zur Stallbauberatung im Riedteufelprojekt 2008 bis 2010

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Schlussbericht

12

Schlussfolgerungen

Maßnahmen für eine langfristige Sicherung der Streuwiesennutzung In den vergangenen vier Jahren haben das Interesse an der Streuwiesennutzung und das Interesse der Öffentlichkeit an diesem Thema deutlich zugenommen. Das Riedteufelprojekt hat durch seine verschiedene Projekteile sicherlich einen wichtigen Beitrag dazu geleistet. Diesen „Rückenwind“ gilt es zu nutzen und mit verschiedenen Maßnahmen die Streuwiesenbewirtschaftung langfristig zu sichern. Streuwiesentage Die Streuwiesentage haben von allen Projektteilen sicherlich die größte Resonanz erfahren. Die Streuwiesentage bieten, wie oben dargestellt, allen an der Streuwiesenbewirtschaftung Interessierten eine wichtige Informations- und Austauschplattform. Sie bieten die Möglichkeit aktuelle Themen und Entwicklungen in die Praxis zu tragen und von dort auch wieder Impulse zurück zu bekommen. Die Streuwiesentage sollten deshalb im ein- bis zweijährigen Rhythmus in drei bis vier Landkreisen entlang der bayerischen Alpen fortgeführt werden. Stallbauberatung In der Vergangenheit wurde, aus arbeitswirtschaftlichen Gesichtspunkten, in Richtung Stallsysteme beraten, die ohne bzw. mit wenig organischen Einstreumaterialien, auskommen. Streu aus Streuwiesen wurde in der Beratung meist als „Relikt einer vergangenen Landbewirtschaftung“ betrachtet. Aus Sicht des Tierschutzes, aber auch der Hofdüngeraufwertung, werden „eingestreute“ Stallsysteme wieder beliebter. Streu aus Streuwiesen stellt hier eine Alternative zum Stroh dar. Auch die Verknappung des Strohmarktes durch Vorgaben in der Düngeverordnung und die Konkurrenz durch Biogasanlagen machen die Streu wieder beliebter. Allerdings gibt es seitens der Landwirte noch Vorbehalte bzw. wenig Wissen über den Einsatz von Streu aus Streuwiesen. An dieser Stelle kann die Stallbauberatung über Einsatzmöglichkeiten aufklären und eventuell Kontakte vermitteln. Das Projekt hat gezeigt, dass dabei nicht nur klassische Festmistsysteme in Betracht kommen. Auch bei Liegeboxenlösungen kann Streu zum Einsatz kommen. Je mehr Landwirte sich nach einer Stallbauberatung entscheiden, zukünftig auch Streu einzusetzen, umso nachhaltiger können Streuwiesen bewirtschaftet werden. Die Stallbauberatung hat deshalb eine Schlüsselrolle in der Erhaltung der Streuwiesen inne. Da der überwiegende Anteil der Stallbauberatung von staatlichen Stallbauberatern durchgeführt wird, sollten diese über die Landesanstalt für Landwirtschaft regelmäßig über neue Gesichtspunkte zum Einsatz von Streu informiert werden. Stallbauförderung Die Stallbauförderung unterscheidet in der Höhe der Förderung nicht, ob in dem zukünftigen Stall eingestreut wird, oder nicht. Bei Festmistsystemen wie Tretmist- oder Tiefstreuställen, aber auch bei Tiefboxen, können große Mengen an Streumaterial im Betrieb eingesetzt werden. Durch eine erweiterte Stallbauförderung könnte die Streuwiesennutzung unterstützt werden. Dabei wären grundsätzlich zwei verschiedene Modelle denkbar:

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18

Schlussbericht

a) Erhöhte Förderung, wenn der Landwirt auf ein Festmistsystem umstellt. Dabei wäre es nicht verpflichtend Streu einzusetzen. Streu wäre aber für den Landwirt eine wichtige Alternative zu Stroh. b) Erhöhte Förderung, wenn sich der Landwirt, zeitlich begrenzt, verpflichtet, Streu aus Streuwiesen einzusetzen. Vertragsnaturschutzprogramm (VNP/EA) Eine der wichtigsten Säulen der Streuwiesenbewirtschaftung, stellt unbestritten die Förderung der Streuwiesenbewirtschaftung im Rahmen des VNP dar. Hierin werden die Bewirtschaftungsauflagen bzw. Erschwernisse für den Landwirt entgolten. Ohne diese Förderung wäre die Streuwiesenbewirtschaftung unwirtschaftlich und große Flächen würden nicht mehr bewirtschaftet werden. Eine zukünftige Kürzung des VNP wäre deshalb kontraproduktiv. Im Gegenteil sollten die Mittel aufgestockt werden, damit Streuwiesen, die in den letzten Jahren brach gefallen sind und mit Landschaftspflegemittel wieder hergestellt werden, zukünftig wieder in eine reguläre Bewirtschaftung überführt werden können. Streubörse Eine Schlüsselrolle in einer langfristigen Sicherung der Streuwiesen, kommt einer Streubörse zu. Diese hat unter anderem die Aufgabe Streu zu vermitteln, bzw. Kontakte zwischen Produzent und Abnehmer von Streu herzustellen und die Qualität von Streu zu überwachen. Im Allgäu kann mit dem LEADER Projekt der Allgäuer Streubörse in den nächsten Jahren wertvolle Erfahrung gesammelt werden. In den anderen Regionen, könnten Landschaftspflegeverbände, Maschinenringe und die unteren Naturschutzbehörden Teile dieser Aufgaben übernehmen. Die Warenbörse der Ökoerzeugerringe in Bayern, kann dabei auch ihren Anteil beitragen.

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Schlussbericht

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Zusammenfassung

Im ersten Projektteil „Evaluierung und Auswertung von 6 Stallanlagen“ wurden weitere 6 Laufställe hinsichtlich des praktikablen Einsatzes von Streu ausgewertet. Sowohl bei der eingesetzten Menge an Streu als auch bei den Arbeitszeiten "streuten" die im Projektzeitraum 2007 bis 2008 untersuchten sechs Betriebe stark. Um diese Datengrundlagen zu präzisieren, werden deshalb ein Tretmistlaufstall, zwei Ställe mit Tiefstreulösungen und drei mit Liegeboxen ausgewertet. Die Auswertung der Tiefstreuställe bestätigte das bereits erhobene Zahlenmaterial. Bei den Liegeboxenlaufställen, wurde wiederum ein starke „Streuung“ bei den Aufwandsmengen festgestellt. Die großen Unterschiede (0,2 kg / GV und Tag bis 1,46 kg / GV und Tag) kamen dadurch zu Stande, dass der Betrieb mit den hohen Aufwandsmengen im Winter Festmist im Liegeboxenlaufstall produziert und deshalb hohe Mengen Streu in der Liegebox verwendet. Insgesamt konnten die Beratungsempfehlungen verbessert werden. Die Empfehlungen wurden in die 3. Auflage des Streuwiesenmerkblattes eingearbeitet. Im zweiten Projektteil „Organisation und Durchführung von 8 Streuwiesentagen im bayerischen Alpenvorland“ wurden 8 Streuwiesentage organisiert und durchgeführt. Die Streuwiesentage hatten das Ziel die Öffentlichkeit über die Problematik der Streuwiesenbewirtschaftung aufmerksam zu machen und Landwirte rund um die Bewirtschaftung von Streuwiesen zu informieren. Mit über 650 Teilnehmer und zahlreichen Zeitungsartikel und Interviews in lokalen Radio und Fernsehstationen, konnte dieses Ziel erreicht werden. Die Teilnehmerzahl konnte im Projektzeitraum gegenüber den Streuwiesentagen im Projektzeitraum 2007 bis 2008 von durchschnittlich 62 auf 78 Teilnehmer gesteigert werden. Besonders die Streuwiesentage 2009, mit ihren Terminen ab Ende Oktober, konnten durchweg mehr als 70 Teilnehmer ansprechen. Die Streuwiesentage zeigten, dass es sehr wichtig ist, dass Landwirten im Bereich der Bewirtschaftung von Streuwiesen Fortbildungsmöglichkeiten geboten werden. Besonders die Maschinenvorführungen und die Besichtigung von Ställen fanden bei den Landwirten einen großen Anklang. Auch bieten die Streuwiesentage eine sehr gute Plattform, wo sich Streuwiesenbewirtschafter und Vertreter der Verwaltung zu einem Austausch treffen können. Die Streuwiesentage sollten als zentrale Fortbildungs- und Austauschveranstaltung im ein- bis zweijährigen Rhythmus weiter durchgeführt werden. Im dritten Projektteil „Durchführung von 2 Stallbaurundfahrten“ wurden im März 2009 je eine Stallbaurundfahrt im Allgäu und Oberbayern organisiert und durchgeführt. Es wurden je drei gute Praxisbeispiele, wo Streu in der Rinderhaltung Verwendung findet, besucht. Die Besucherzahlen waren sehr unterschiedlich (15 TN im Allgäu, 40 TN in Oberbayern). Jedoch wurde die Möglichkeit, sich an einem Tag über verschiedene Stallsysteme und den verschiedenen Einsatzmöglichkeiten von Streu in der Praxis zu informieren, als sehr positiv seitens der Teilnehmer bewertet. Im vierten Projektteil „Zweimalige Überarbeitung des Streuwiesenmerkblattes und Druck der 2. und 3. Auflage“ wurden insbesondere die Ergebnisse der Stallevaluierungen in das Merkblatt eingearbeitet. Daneben wurden weiter kleinere Inhalte korrigiert und der Adressenteil erweitert.

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Schlussbericht

Inzwischen kann die jeweils gültige Fassung auf der Internetseite des LFU herunter geladen werden: www.lfu.bayern.de/natur/fachinformationen/streuwiesen/index.htm Im fünften Projektteil, „Bearbeitung des IDEE.NATUR-Antrages „Allgäuer Moorallianz“ (Teilbeitrag)“, wurde im Rahmen des bestehenden Werkvertrages ein Teilbeitrag für den Bundeswettbewerb „IDEE.NATUR - Zukunftspreis Naturschutz“ geschrieben. Am 25.06.09 wurde die Allgäuer Moorallianz neben weiteren Beiträgen zur Siegerin im Bundeswettbewerb „IDEE.NATUR“ gekürt. Folgende Bereiche wurden inhaltlich bearbeitet und mitgestaltet: •

Soziökonomie im Allgäu



Sozioökonomische Zielzustände und Umsetzung im Projektgebiet



Soziökonomische Maßnahmen im Bereich Landwirtschaft (Streuwiesenbewirtschaftung, „50–Höfe-Programm“, Reaktivierung von historischer Allmendweide- und Triftweidenutzungen (= Großweide) unter Einbeziehung von Moorrandbereichen)



Touristische Inwertsetzung von Moor- und Streuwiesenlandschaften

Im sechsten Projektteil „Schulung und Einbindung der staatlichen Bauberater in das Projekt“ wurden im Rahmen einer Fortbildungsveranstaltung der Führungsakademie Landshut und der Landesanstalt für Landwirtschaft für staatliche Bauberater, staatliche Berater für ökologischen Landbau und Berater der Ökoerzeugerringe im Oktober 2009 in Herrsching, das Riedteufelprojekt vorgestellt. Neben wichtigen Hintergrundinformationen zum Projekt und Aspekten des Naturschutzes, lag der Schwerpunkt der Schulung auf der Vorstellung von praktischen Einsatzmöglichkeiten von Streu sowie der Weitergabe von Planungshilfen. Zusammen mit der Abteilung Stallbau der Landesanstalt für Landwirtschaft (Herr Simon), konnte dann im Herbst 2009 auch noch ein Fachartikel zum Stallbau und Möglichkeiten des Streueinsatzes im Bayerisch Landwirtschaftlichen Wochenblatt veröffentlicht werden. Im siebten Projektteil „Einführung und Einrichtung einer Rubrik „Streu“ in die Warenbörse der Ökoerzeugerringe“ wurde im März 2009 die Warenbörse auf der Homepage: www.berater-lkp.de um die Rubrik Streu erweitert. Die Besonderheit liegt darin, dass in dieser Rubrik auch konventionelle Landwirte, kostenfrei Angebote oder Gesuche aufgeben können. Dies ist sonst nur Mitgliedern der bayerischen Ökoerzeugerringe möglich. Im Herbst / Winter 2009 / 2010 konnten schon größere Mengen an Streu über die Warenbörse vermittelt werden Im achten Projektteil „Durchführung einer Orientierungsberatung für bauwillige Landwirte“ wurden insgesamt 29 Betriebe, die den Einsatz von Streu in künftige Stallbauprojekte in Erwägung ziehen, beraten. Der Schwerpunkt der Beratung lag in einem Betriebsbesuch, bei dem die Ausgangsvoraussetzungen des Betriebes bezüglich des Einsatzes von Streu bewertet wurden. Für eine mögliche Stallbauvariante wurde eine Skizze erstellt und in der Nachbereitung Planungsmaterial und Kontaktadressen weiter gereicht. Das Interesse der Landwirte zukünftig Streu einzusetzen ist sehr hoch. Würden alle Baumaßnahmen realisiert, könnten zusätzlich ca. 100 ha Streuwiesen entlang der bayerischen Alpen gepflegt werden. Der Projektteil hat gezeigt, dass eine Stallbauberatung, die Aspekte der Verwendung von Streu berücksichtigt, ein nachhaltiges Instrument zur Sicherung der Streuwiesenbewirtschaftung darstellen kann.

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Schlussbericht

Impressum: Herausgeber: Bayerisches Landesamt für Umwelt Bürgermeister-Ulrich-Straße 160 86179 Augsburg

Postanschrift: Bayerisches Landesamt für Umwelt 86177 Augsburg

Telefon: Telefax: E-Mail: Internet:

Bearbeitung: Martin Hermle Dr. Peter Manusch Christoph Metz Stand:

(08 21) 90 71-0 (08 21) 90 71-55 56 [email protected] http://www.lfu.bayern.de

Bildnachweis: im Text

April 2010

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