Veranstaltungen Sommersemester 2017

Veranstaltungen Sommersemester 2017 Vorlesungszeit: 10.04. ─ 14.07.2017 Vorlesung 4503907 Vorlesung „Arkadien – Geschichte einer antiken Landschaft“...
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Veranstaltungen Sommersemester 2017

Vorlesungszeit: 10.04. ─ 14.07.2017 Vorlesung

4503907 Vorlesung „Arkadien – Geschichte einer antiken Landschaft“ Dozent/in: Tanja Scheer

Erwartete Teilnehmer: 80

Zeit: Dienstag 14 – 16 Uhr

Raum: PH 20

Kommentar: Die Landschaft Arkadien ist nicht nur eine Gegend im Landesinneren der Peloponnes. Seit Jacopo Sannazaros Roman „Arcadia“ von 1502 gilt Arkadien als die Landschaft des Hirtenidylls schlechthin. Sie besitzt einen festen Platz in der europäischen Geistesgeschichte. Zitate wie das berühmte „Et in Arcadia ego ….” – „Auch in Arkadien bin ich“ (gemeint ist der Tod als Sprecher), welches erstmals im Barock auf einem Gemälde des italienischen Malers Giovanni Francesco Barbieri (gen. Guercino) auftaucht, legen hiervon Zeugnis ab. Die Vorlesung wird sich mit der Geschichte des realen Arkadiens von der Frühzeit bis in die Epoche der Römischen Besetzung befassen. Daneben wird aber auch die Wahrnehmung dieser Landschaft in Griechenland und Rom eine Rolle spielen. Literatur: Scheer Tanja, Spielplatz pfeifender Winde. Die Entdeckung Arkadiens in der Ilias, in: Budde Gunilla u.a. (Hg.): Geschichts-Quellen. Brückenschläge zwischen Geschichtswissenschaft und Geschichtsdidaktik. Festschrift für Hilke Günther-Arndt, Berlin 2008, 178-190. Nielsen, Thomas Heine: Arkadia and its poleis in the archaic and classical periods (= Hypomnemata. 140), Göttingen 2002. Nielsen, Thomas Heine, Roy, James (Hg.): Defining ancient Arkadia (=Acts of the Copenhagen Polis Centre. 6.), Kopenhagen 1999.

Einführungsübungen

459097 Übung „Einführung in die griechische Geschichte II“ Dozent/in: Dorit Engster

Erwartete Teilnehmer: 80

Zeit: Mittwoch 14 – 16 Uhr

Raum: PH 20

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Bemerkung: In der Form einer Überblicksvorlesung will diese Veranstaltung für das Studium notwendiges Grund- und Orientierungswissen in der griechischen Geschichte vermitteln, wie es im weiteren Studienverlauf erwartet wird. Kommentar: In der Form einer Überblicksvorlesung will diese Veranstaltung für das Studium notwendiges Grund- und Orientierungswissen über die Zeit des Hellenismus vermitteln, wie es im weiteren Studienverlauf erwartet wird. Literatur: dtv-Geschichte der Antike, Bde. 1-3; Oldenbourg-Grundriß der Geschichte (W. Schuller; H.J. Gehrke); W. Dahlheim, Die griechisch-römische Antike, Bd. 1, 1992; D. Lotze, Griechische Geschichte (2. Aufl.), 1997.

459098 Übung „Einführung in die römische Geschichte II“ Dozent/in: Dorit Engster

Erwartete Teilnehmer: 80

Zeit: Dienstag 10 – 12 Uhr

Raum: VG 2.101

Bemerkung: In der Form einer Überblicksvorlesung will diese Veranstaltung für das Studium notwendiges Grund- und Orientierungswissen über die römische Kaiserzeit vermitteln, wie es im weiteren Studienverlauf erwartet wird. Literatur: A. Heuß, Römische Geschichte, 6. Aufl. Paderborn 1998; H. Bellen, Grundzüge der römischen Geschichte, Teil 1 und 2, Darmstadt 1996/1998; J. Bleicken, Geschichte der Römischen Republik, 5. Aufl. München 1999; W. Dahlheim, Die griechisch-römische Antike, Bd. 2: Rom, Stadt und Imperium, 2. Aufl. Paderborn 1994.

Proseminare

4503908 Proseminar „Polybios“ – Kurs A Dozent/in: Dorit Engster

Erwartete Teilnehmer: 25

Zeit: Donnerstag 14 ─ 17 Uhr

Raum: Seminarraum 2.123:

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Bemerkung: In diesem Proseminar wird ein Überblick über die Hilfswissenschaften und Methoden des Fachs Alte Geschichte gegeben. Die erworbenen Kenntnisse werden entweder in der Klausur (B. Antik 41) oder durch Einsende-Hausaufgaben (B. Antik 9 u. B. Gesch. 111 u. 112), die relevant für das Bestehen des Moduls sind, abgeprüft. Zur Vertiefung der Kenntnisse und für weiterführende Fragen werden Tutorien angeboten, deren Besuch den Teilnehmern dringend angeraten wird. Weitere Informationen zu den Tutorien werden zu Beginn der Vorlesungszeit in den Proseminaren und im StudIP bekannt gegeben. Kommentar: Der griechische Historiker Polybios stellt in seinen „Historien“ den Aufstieg Roms zur Weltmacht dar. Der Schwerpunkt seiner Darstellung liegt dabei einerseits auf einer Schilderung der römischen Kriege (von den Auseinandersetzungen der Römer mit Karthago bis zu den Kriegen im griechischsprachigen Osten), andererseits auf einer Analyse der innenpolitischen Verhältnisse und einem diesbezüglichen Vergleich der griechischen und der römischen Welt. Polybios ist damit eine der wichtigsten Quellen für die Zeit des Hellenismus und der klassischen römischen Republik. In diesem Seminar sollen beide Aspekte seines Werkes Berücksichtigung finden. Darüber hinaus werden auch übergreifende und methodische Fragen behandelt. So wird die von Polybios propagierte Idealvorstellung einer "pragmatischen Geschichtsschreibung" anhand ausgewählter Textpassagen diskutiert und problematisiert werden. Die Frage nach seinen Quellen und der Art der Personencharakterisierung soll ebenso angesprochen werden wie z.B. die Rolle religiöser Vorstellungen und naturwissenschaftlicher Erkenntnisse in seinem Werk. Literatur: V. Grieb, C. Koehn, (Hrsg.), Polybios und seine Historien; Stuttgart 2013; F.W. Walbank, Polybius, Rome and the Hellenistic World: Essaysa and Reflections, Cambridge 2002; B. Dreyer, Polybios, Leben und Werk im Banne Roms, Hildesheim 2011.

4503909 Proseminar „Handel und Reisen: Geschichte der Mobilität in der römischen Antike“ Dozent/in: Antje Kuhle

Erwartete Teilnehmer: 25

Zeit: Mittwoch 10 – 13 Uhr

Raum: Seminarraum 2.123

Bemerkung: In diesem Proseminar wird ein Überblick über die Hilfswissenschaften und Methoden des Fachs Alte Geschichte gegeben. Die erworbenen Kenntnisse werden entweder in der Klausur (B. Antik 41) oder durch Einsende-Hausaufgaben (B. Antik 9 u. B. Gesch. 111 u. 112), die relevant für das Bestehen des Moduls sind, abgeprüft. Zur Vertiefung der Kenntnisse und für weiterführende Fragen werden Tutorien angeboten, deren Besuch den Teilnehmern dringend angeraten wird. Weitere Informationen zu den Sommersemester 2017 3

Tutorien werden zu Beginn der Vorlesungszeit in den Proseminaren und im StudIP bekannt gegeben. Kommentar: Reisen, Mobilität und die Möglichkeit Produkte aus der ganzen Welt über das Internet zu bestellen gehört in der modernen Gesellschaft zum Alltag. Doch wie war das in der Antike? Warum reiste ein antiker Mensch? Welche Verkehrsmittel standen ihm oder ihr zur Verfügung? Reisen waren schon in der Antike Ausdruck einer für den wirtschaftlichen, politischen und kulturellen Austausch notwendigen Mobilität. Es gibt verschiedenste Gründe eine Reise zu unternehmen: Bildungsreisen, Festspieltourismus, Pilgerreisen. Eine der häufigsten Reiseformen der Antike war aber die „Geschäftsreise“, denn auch für den Handel ist die Mobilität von Waren und Menschen eine Grundvoraussetzung. Das Seminar soll die Möglichkeiten von Handel und Reisen zu Land und zu Wasser im Mittelmeerraum untersuchen. Dabei soll die Mobilität von Menschen und Waren in der römischen Antike Beachtung finden. Literatur: Casson, Lionel: Reisen in der Alten Welt, München 1976. Dahlheim, Werner: Die römische Kaiserzeit, München 2013. Dahlheim, Werner: Die römische Kaiserzeit, München 2013. Giebel, Marion: Reisen in der Antike, Düsseldorf/Zürich 1999. Huttner, Ulrich: Römische Antike, 2. aktual. Aufl., Tübingen 2013. Hameter, Wolfgang/Tost, Sven (Hg.): Alte Geschichte. Der Vordere Orient und der mediterrane Raum vom 4. Jahrtausend v. Chr. bis zum 7. Jahrhundert n. Chr., (=VGS Studientexte, 3), Wien 2014. Hölscher, Tonio: Klassische Archäologie: Grundwissen, 4. Aufl., Darmstadt 2002. Ruffing, Kai: Wirtschaft in der griechisch-römischen Antike, (=Geschichte kompakt), Darmstadt 2012. Sommer, Michael: Wirtschaftsgeschichte der Antike, München 2013.

4503910 Proseminar „Polybios“ – Kurs B Dozent/in: Dorit Engster

Erwartete Teilnehmer: 25

Zeit: Donnerstag 10 – 13 Uhr

Raum: Seminarraum 2.123

Bemerkung: In diesem Proseminar wird ein Überblick über die Hilfswissenschaften und Methoden des Fachs Alte Geschichte gegeben. Die erworbenen Kenntnisse werden entweder in der

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Klausur (B. Antik 41) oder durch Einsende-Hausaufgaben (B. Antik 9 u. B. Gesch. 111 u. 112), die relevant für das Bestehen des Moduls sind, abgeprüft. Zur Vertiefung der Kenntnisse und für weiterführende Fragen werden Tutorien angeboten, deren Besuch den Teilnehmern dringend angeraten wird. Weitere Informationen zu den Tutorien werden zu Beginn der Vorlesungszeit in den Proseminaren und im StudIP bekannt gegeben. Kommentar: Der griechische Historiker Polybios stellt in seinen „Historien“ den Aufstieg Roms zur Weltmacht dar. Der Schwerpunkt seiner Darstellung liegt dabei einerseits auf einer Schilderung der römischen Kriege (von den Auseinandersetzungen der Römer mit Karthago bis zu den Kriegen im griechischsprachigen Osten), andererseits auf einer Analyse der innenpolitischen Verhältnisse und einem diesbezüglichen Vergleich der griechischen und der römischen Welt. Polybios ist damit eine der wichtigsten Quellen für die Zeit des Hellenismus und der klassischen römischen Republik. In diesem Seminar sollen beide Aspekte seines Werkes Berücksichtigung finden. Darüber hinaus werden auch übergreifende und methodische Fragen behandelt. So wird die von Polybios propagierte Idealvorstellung einer "pragmatischen Geschichtsschreibung" anhand ausgewählter Textpassagen diskutiert und problematisiert werden. Die Frage nach seinen Quellen und der Art der Personencharakterisierung soll ebenso angesprochen werden wie z.B. die Rolle religiöser Vorstellungen und naturwissenschaftlicher Erkenntnisse in seinem Werk. Literatur: V. Grieb, C. Koehn, (Hrsg.), Polybios und seine Historien; Stuttgart 2013; F.W. Walbank, Polybius, Rome and the Hellenistic World: Essaysa and Reflections, Cambridge 2002; B. Dreyer, Polybios, Leben und Werk im Banne Roms, Hildesheim 2011.

4503911 Proseminar „Griechische Mythologie“ Dozent/in: Stefanie Ingwersen

Erwartete Teilnehmer: 25

Zeit: Mittwoch 13 – 16 Uhr

Raum: Seminarraum 2.123

Bemerkung: In diesem Proseminar wird ein Überblick über die Hilfswissenschaften und Methoden des Fachs Alte Geschichte gegeben. Die erworbenen Kenntnisse werden entweder in der Klausur (B. Antik 41) oder durch Einsende-Hausaufgaben (B. Antik 9 u. B. Gesch. 111 u. 112), die relevant für das Bestehen des Moduls sind, abgeprüft. Zur Vertiefung der Kenntnisse und für weiterführende Fragen werden Tutorien angeboten, deren Besuch den Teilnehmern dringend angeraten wird. Weitere Informationen zu den Tutorien werden zu Beginn der Vorlesungszeit in den Proseminaren und im StudIP bekannt gegeben.

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Kommentar: Wer sind die zwölf Olympischen Götter? Was sind ihre Wirkungsbereiche? Wie und warum greifen übernatürliche Wesen in das Leben der Menschen ein? Wie präsent waren diese Mythen im Alltag der Griechen? Die Mythologie beeinflusste vielerlei Lebensbereiche der Griechen. Zum einen ist die Mythologie für das Verständnis der griechischen Religion, welche weder monotheistisch, noch – wie wir es aus dem Christentum gewohnt sind – dogmatisch ist, von enormer Bedeutsamkeit. Zum anderen spielte Wissen um Mythologie auch in Politik und Wirtschaft eine Rolle. Entweder, um die eigene Herrschaft zu legitimieren, den Anspruch auf ein Gebiet zu begründen, Hermes um einen guten Handel auf der Agora zu bitten, oder die Frage, ob eine Kolonie gegründet werden sollte, an Apollon zu richten. Ziel des Seminars ist es, Grundkenntnisse der griechischen Mythologie und der Welt, wie sie sich die Griechen dachten, zu vermitteln. Es gilt, die verschiedenen Funktionen von Mythen kennenzulernen und zu erkennen, wo und inwiefern sie die unterschiedlichsten Lebensbereiche der Griechen durchdrangen. Literatur: R. Günther, Einführung in das Studium der Alten Geschichte, Paderborn/München/Wien u.a. 32009. F. Graf, Griechische Mythologie. Eine Einführung, Mannheim 2012. M. Bullen/B. Collins/N. Doyle et al., Mythen der Welt. Helden, Sagen und Symbole (Wissen Visuell), übers. aus dem engl. v. B. Irgang, München 2010. H.-K. Lücke/S. Lücke, Die Götter der Griechen und Römer (Marixwissen), Wiesbaden 2007.

Tutorium zu den Proseminaren

459085 Tutorium zu den Proseminaren Tutorin/Tutor: Xenia Fink

Erwartete Teilnehmer: 30

Zeit: wird noch bekanntgegeben

Raum: Seminarraum 2.123

Ziel der begleitenden Tutorien zu den Proseminaren der Alten Geschichte sind vorrangig die Vermittlung von Kenntnissen in den fachrelevanten Hilfs- bzw. Nachbarwissenschaften (Numismatik, Epigraphik, ...) sowie die Beschäftigung mit formalen und arbeitstechnischen Grundlagen. Darin werden sowohl eine Einführung zur Bibliothek des Seminares als auch Übungen zum Umgang mit den wichtigsten Lexika, Quellencorpora und Nachschlagewerken enthalten sein. Auch verschiedene Internetdatenbanken sollen kurz vorgestellt werden. Der formal ausgerichtete Anteil wird hauptsächlich den Umgang mit Zitierschemata und den unterschiedlichen Formen von Texten fokussieren.

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Aufbauseminare

4503912 Aufbauseminar „Zwischen Hunger und Völlerei. Ernährung in der griechischen Antike“ Dozent/in: Tanja Scheer

Erwartete Teilnehmer: 30

Zeit: Mittwoch 10 – 12 Uhr

Raum: KWZ 0.606

Kommentar: Den antiken Griechen fehlten eine Reihe der Lebensmittel, die für uns „Mittelmeerküche“ ausmachen, de facto aber erst nach der Entdeckung Amerikas nach Europa kamen. Für präindustrielle Agrargesellschaften wie die griechischen Poleis war die ausreichende Versorgung mit Nahrung stets ein zentrales Problem. Die Anbauflächen waren begrenzt, Mißernten stets zu erwarten. Im Seminar soll einerseits die konkrete Bedeutung bestimmter Grundnahrungsmittel und ihre Beschaffung behandelt werden (Anbaumethoden, Tierzucht, Handel, Import) , andererseits aber auch nach den Gelegenheiten, Formen und sozialen Umständen von Essen und Trinken gefragt werden (Speisegewohnheiten, Opferschmaus, Symposion). Literatur: Slater, William, Dining in a Classical Context, Michigan 1991. Dalby, Andrew, Essen und Trinken im Alten Griechenland. Von Homer bis zur Byzantinischen Zeit, Stuttgart 1998.

4503919 Aufbauseminar „Naturphänomene, Naturwunder und Naturkatastrophen in der Antike“ Dozent/in: Dorit Engster

Erwartete Teilnehmer: 30

Zeit: Freitag 10 – 12 Uhr

Raum: Seminarraum 2.123

Kommentar: In der Antike wurden die Erscheinungen der Natur mit dem Wirken verschiedener Gottheiten in Verbindung gebracht. So wurden z.B. Naturkatastrophen auf den Zorn der Götter zurückgeführt. Die griechischen Philosophen setzen sich allerdings bereits im 6. Jahrhundert v.Chr. intensiv auch auf theoretischer Ebene mit der Natur und ihren Phänomen auseinander. Dabei ging es zunächst um umfassende Modell zur Erklärung der Welt - vor diesem Hintergrund aber auch um spezifische Phänomene wie Sonnenfinsternisse, Blitz und Donner etc. Je mehr sich das Weltbild konkretisierte und verfeinerte, desto spezifischer wurden auch die Fragestellungen der Forscher. So begann man die Ursachen von Ebbe und Flut, von Vulkanausbrüchen und Erdbeben etc. zu diskutieren.

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In diesem Seminar sollen Naturphänomene und Naturkatastrophen im Spannungsfeld von religiösen und wissenschaftlichen Deutungsversuchen betrachtet werden. Dabei werden systematisch die verschiedenen Bereiche der Welt – der Himmel, die Erde und das Meer – mit ihren Erscheinungen und den potentiell von ihnen ausgehenden Gefahren betrachtet und antike Deutungsmodelle diskutiert. Literatur: H. Sonnabend, Naturkatastropen in der Antike: Wahrnehmung, Deutung, Management, Stuttgart 1999; E. Olshausen, H. Sonnabend, Naturkatastrophen in der antiken Welt, Stuttgart 1996; A. Stückelberger, Einführung in die antike Naturwissenschaft, Darmstadt 1988; Raimund Schulz, die Antike und das Meer, Darmstadt 2005; G. Waldherr, Erdbeben: das außergwöhnliche Normale; zur Rezeption seismischer Aktivitäten in literarischen Quellen vom 4. Jahrhundert v. Chr. bis zum 4. Jahrhundert n. Chr., Stuttgart 1997; G. L. Irby-Massie, Paul T. Keyser, Greek Science of the Hellenistic Era: A Sourcebook. London and New York 2002; T. Rihll, Greek Science, Oxford 1999

4503920 Aufbauseminar (Interdisziplinäres Seminar) „Gründungsmythen“ Dozent/in: Martin Lindner

Erwartete Teilnehmer: 30

Heike Sahm Zeit: Dienstag 10 – 12 Uhr

Raum: Seminarraum 2.123

Kommentar: Wo die jeweiligen „Wurzeln“ verortet werden, ist auch in heutiger Zeit ein wesentliches Merkmal für Selbst- und Fremdzuschreibung von Identität. In Antike und Mittelalter geschah dies nicht über Kategorien wie etwa unser heutiges Verständnis von Nationalität, sondern vielfach über mythische Bezugnahme. Griechische Stadtstaaten beriefen sich auf Herakles, Athena oder Apollon als Gründer, das Römische Reich auf Romulus oder Aeneas. Selbst Herrschergeschlechter konnten einen mythischen Ursprung beanspruchen, so die julio-claudischen Kaiser ihre Abstammung von der Göttin Venus, und dies setzt sich im Mittelalter fort: Die europäischen Dynastien führen sich fast ausnahmslos auf Troja zurück, seien es die Franken oder die Briten oder die Habsburger. Im Seminar wollen wir ausgewählte Beispiele für antike Gründungsmythen und deren Rollen in ihrem historischen, sozialen und religiösen Kontext betrachten. Außerdem werden wir uns mit antiken Konzepten von „Ursprungsdenken“ und mythologischem Erzählen befassen. Ein zweiter Schwerpunkt liegt auf der Adaption und dem „Nachleben“, das diese Stoffe und Figuren in der deutschsprachigen Literatur des Mittelalters erfahren haben. Die Veranstaltung wird gemeinsam von der Abteilung Germanistische Mediävistik und dem Althistorischen Seminar angeboten und steht Studierenden beider Fachrichtungen offen. Alle behandelten Zeugnisse werden auch in Übersetzung vorgelegt; einschlägige Sprachvorkenntnisse sind von Vorteil, aber nicht zwingend erforderlich. Sommersemester 2017 8

Literatur: Dupont, Florence: Rom – Stadt ohne Ursprung. Gründungsmythos und römische Identität, Darmstadt 2013. Graus, Frantisek: Troja und die trojanische Herkunftssage im Mittelalter. In: Kontinuität und Transformation der Antike im Mittelalter. Veröffentlichung der Kongressakten zum Freiburger Symposion des Mediävistenverbandes. Hrsg. von Willi Erzgräber, Sigmaringen 1989, S. 2543. Powell, Barry B.: Einführung in die klassische Mythologie, Stuttgart/Weimar 2009. Trzaskoma, Stephen/Smith, R. Scott (Hrsg.): Writing Myth. Mythography in the Ancient World (Studies in the History and Anthropology of Religion 4), Leuven 2013. Wolf, Kordula: Troja und Europa. Mediävistische Mythosforschung im Visier, in: Gestiftete Zukunft im mittelalterlichen Europa. FS Michael Borgolte, hrsg. von Frank Rexroth und Wolfgang Huschner, Berlin 2008, S. 165-192.

Vertiefungsseminar

4503928 Vertiefungsseminar „Von Ureinwohnern und Übermenschen – Die Germania des Tacitus und ihre Geschichte“

Dozent/in: Martin Lindner

Erwartete Teilnehmer: 20

Zeit: Donnerstag 14 – 16 Uhr

Raum: Seminarraum

Kommentar: "Über den Ursprung und Wohnsitz der Germanen" von Cornelius Tacitus gehört zu den bemerkenswertesten Zeugnissen antiker Fachschriftstellerei. Der Autor des kurzen Werkes vereint in ihm auf einmalige Weise Ethnographie und Geographie mit einer Kulturkritik der römischen Gesellschaft am Ende des 1. Jahrhunderts n. Chr. Zugleich steht der Text im Zentrum einer wirkungsmächtigen Form der Antikenrezeption, deren Höhepunkte im Nationalismus und der Rassenlehre des 19. und 20. Jahrhunderts erreicht wurden. Im Seminar wollen wir uns einerseits die Germania vor ihrem literarischen und zeitgenössischen Hintergrund erarbeiten, um sie gegenüber den übrigen Werken des Tacitus bzw. anderen Formen antiken ethnographischen und geographischen Schreibens einordnen zu können. Der zweite Teil des Seminars wird in einer Auseinandersetzung mit der vielschichtigen und oft widersprüchlichen Aufnahme von der Frühen Neuzeit bis in die jüngere Gegenwart bestehen. Alle Zeugnisse werden auch in deutscher oder englischer Übersetzung vorgelegt. Weitere alt- oder neusprachliche Kenntnisse sind von Vorteil, werden aber nicht vorausgesetzt. Eine

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Lektüre des zentralen Textes in Form der unten genannten Ausgabe bis Semesterbeginn wird empfohlen. Literatur: Tacitus: Germania. Lateinisch/Deutsch, hg., übers. und erl. v. Manfred Fuhrmann (UniversalBibliothek 9391), Stuttgart 2000. [= Textausgabe zur Anschaffung empfohlen] Krebs, Christopher B.: A Most Dangerous Book. Tacitus’s Germania from the Roman Empire to the Third Reich, New York 2011. Lund, Allen A.: Germanenideologie im Nationalsozialismus. Zur Rezeption der 'Germania' des Tacitus im "Dritten Reich", Heidelberg 1995. Timpe, Dieter: Romano-Germanica. Gesammelte Studien zur Germania des Tacitus, Stuttgart 1995.

Graduiertenseminar

4503929 Graduiertenseminar „Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft im antiken Griechenland“ Dozent/in: Tanja Scheer

Erwartete Teilnehmer: 15

Zeit: Dienstag 16 – 18 Uhr

Raum: Seminarraum 2.123

Kommentar: Was bedeutet unser Begriff Umwelt in Bezug auf die Kulturen der Griechen und Römer? Wie gestaltete sich das Verhältnis von Mensch und Natur in Griechenland und Rom? Im Seminar soll diese Frage auf der Basis der antiken Quellen vertieft werden: die Anforderungen des Menschen an seine mittelmeerische Umwelt sowie daraus möglicherweise resultierende Umweltprobleme werden einen Schwerpunkt bilden: u.a. sollen Nahrungsproduktion und Hungersnöte, Wasser und Wasserbau, Bergbau, Holzbedarf und Bodenerosion, Umweltverschmutzung in den Großstädten behandelt werden. In einem zweiten Schwerpunkt wird der Blick auf Naturkatastrophen (Erdbeben, Überschwemmungen, Vulkanausbrüche), ihre Auswirkungen auf und ihre Wahrnehmung durch die antiken Gesellschaften gelenkt. Literatur zur Einführung: Thommen, Lukas, Umweltgeschichte der Antike, München 2009 Scheer, Tanja, Land als Ressource im archaischen und klassischen Griechenland in: Geschichte in Wissenschaft und Unterricht 63, 2012, 517-535.

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Lektüreübung

4503930 Lektüreübung „Milet und seine Kolonien: Raum, Zeit, Geschichten“ Dozent/in: Nikolai Povalahev

Erwartete Teilnehmer: 15

Zeit: Montag 16 – 18 Uhr

Raum: Seminarraum 2.123

Kommentar: In der Kaiserzeit rühmten sich mehrere, zuweilen beinahe hundert, griechische Poleis vor allem im Gebiet der Propontis (Marmarmeer) und des Pontos Euxeinos (Schwarzes Meer) die Töchterstädte von Milet gewesen zu sein. Ob eine archaische Polisgemeinde in der Lage gewesen wäre solch eine Anzahl von Apoikiai abzusenden, ist fraglich. Eine kritische Auseinandersetzung mit den epigraphischen Dokumenten hilft kaum diese Zahl wesentlich zu verringern. Allerdings darf nicht unbeachtet bleiben, dass die relevanten schriftlichen Zeugnisse entweder der hellenistischen bzw. der römischen Zeit zuzuordnen sind. Diese Tatsache wirft die Frage nach der Sonderbarkeit der kolonialen Überlieferung und deren Wandlungsformen in der griechisch-römischen Welt auf. Wenige zeitlich der kolonialen Epoche nahe stehende Quellen, wie beispielsweise, Herodots Mitteilungen zur Geschichte von Naukratis, und ihr Vergleich mit den späteren Nachrichten lassen hinter den vielen kolonialen Sagen eine Anpassung an eine aktuelle politische Lage vermuten. Dazu gehört auch eine Notwendigkeit sich in einer Welt zu finden, die seit der augusteischen Zeit in verstärktem Maße durch eine Abgrenzung des zivilisierten Westens gegen den aggressiven barbarischen Osten gekennzeichnet war. Diesbezüglich bot sich Milet, dessen Geschichte sich problemlos zu einer des Vorkämpfers der westlichen Zivilisation stilisieren ließ, geradezu an als ein idealer Ausgangspunkt für die eigenen, zwar lokalen jedoch in den gesamtrömischen Kontext eingebundenen Identitätsvorstellungen. Im Zentrum der Veranstaltung steht die Geschichte der „milesischen“ Kolonisation in ihren unterschiedlichen Ausprägungen und geographischen Räumen. Diesbezüglich sollen bei der Analyse der antiken Texte sowohl ein wandelbarer Charakter der Identitätsvorstellungen als auch ein für Letztere unabdingbarer Bezug auf die Sinnbedürfnisse der entsprechenden Gegenwarten, in denen unsere Quellen entstanden sind, berücksichtigt werden. Es geht auch darum die Muster freizulegen, nach denen die eigene Geschichte erfunden bzw. umgeformt wurde. Von besonderem Interesse ist hierbei ein Vergleich der Aussagen der schriftlichen Dokumente und der archäologischen Zeugnisse, die die Gründungen mancher so genannter „milesischer“ Apoikiai zu beleuchten suchen. Einführende Literatur: H.-J. Gehrke, Representations of the Past in Greek Culture, in L. Foxhall, H.-J. Gehrke, N. Luraghi (eds.), Intentional History. Spinning Time in Ancient Greece, Stuttgart 2010, 15-33; H.-J. Gehrke, Geschichte als Element antiker Kultur, Berlin/Boston 2014; E. SteinHölkeskamp, Im Land der Kirke und der Kyklopen, in: Klio 88(2006), 311-327; N. Ehrhardt, Milet und seine Kolonien, Frankfurt am Main 1983; F. Bernstein, Konflikt und Migration, St. Katharinen 2004;

Sommersemester 2017 11

Oberseminare

459102 Oberseminar/Betreuungskolloquium „Neue Forschungen zur Alten Geschichte“ (Masterkandidaten und Doktorandenbetreuung) Dozent/in: Tanja Scheer

Erwartete Teilnehmer: 15

Zeit: Dienstag 18 – 20 Uhr

Raum: Seminarraum 2.123

Kommentar: Das Oberseminar dient der Erarbeitung, Vorstellung und Diskussion von Themen für Abschlussarbeiten. Wer eine BA-Arbeit, Master-Arbeit oder Dissertation im Fach Alte Geschichte plant, ist dringend zur Teilnahme aufgefordert.

4502756 Oberseminar „Betreuungskolloquium für BA-Arbeiten im Fach Alte Geschichte.“ Dozent/in: Dorit Engster

Erwartete Teilnehmer: 15

Martin Lindner Zeit:. Montag 18 – 20 Uhr

Raum: Seminarraum 2.123

Kommentar: Die Veranstaltung unterstützt Studierende, die ihre BA-Arbeit im Fach Alte Geschichte schreiben wollen, bei inhaltlichen und methodischen Herausforderungen, die während des Arbeitsprozesses auftauchen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer präsentieren ihren aktuellen Stand und haben im Anschluss die Möglichkeit, zentrale Quellenstellen, Forschungsbeiträge oder eigene Texte in der Gruppe zu diskutieren. Die Teilnahme am Betreuungscolloquium ist Voraussetzung für eine Annahme der Arbeit. Die Zahl der Betreuungsplätze ist begrenzt. Bitte besprechen Sie frühzeitig mit Ihrer/m möglichen Betreuer/in, ob sie/er als Erstgutachter/in zur Verfügung steht. Formale Bewerbungen sind danach bis Ende Februar (für das folgende Sommersemester) bzw. bis Ende August (für das folgende Wintersemester) möglich. Dies kann durch formlosen Antrag per E-Mail an Ihre/n Erstbetreuer/in unter Nennung des Themenvorschlages erfolgen. Weitere Hinweise zum Verfahren finden Sie auf der Website des Althistorischen Seminars im Bereich "Studium & Lehre - Abschlussarbeiten" (http://www.unigoettingen.de/de/522241.html). Dort erhalten Sie auch Informationen zu den betreuten Bereichen sowie eine Übersicht der in den letzten Jahren erfolgreich bearbeiteten Themen.

Sommersemester 2017 12

Althistorisches Kolloquium

4503301 Althistorisches Kolloquium „Göttinger althistorische Vorträge“ Dozent/in: Tanja Scheer

Erwartete Teilnehmer: 30

Zeit: Mittwoch 18 – 20 Uhr

Raum: Seminarraum 2.123

Organisatorisches: Weitere Hinweise entnehmen Sie bitte den entsprechenden Aushängen und der Website des Althistorischen Seminars. Kommentar: Die Veranstaltung bietet in Form wechselnder Gastvorträge Einblick in neue Forschungstendenzen im Fach Alte Geschichte.

Projektseminare

4503931 Projektseminar „Die Antike in zehn Objekten“ (mit Exkursion) Dozent/in: Martin Lindner

Erwartete Teilnehmer: 20

Raum: Seminarraum: 2.121 Termine: 14. April 2017

12-14 Uhr

26. Mai 2017

9 - 18 Uhr

02. Juni 2017

9 - 18 Uhr externer Termin

Kommentar: Spätestens mit Neil McGregors "History of the World in 100 Objects" erlebte die Objektgeschichte ihr populäres Revival. Das British Museum verlieh dem Konzept auch durch ein zuvor nicht gekanntes Ausmaß von vernetzten Zusatzangeboten ungeahnten Zulauf. Zahlreiche andere Einrichtungen kopierten oder adaptierten in den letzten Jahren das Konzept mit mehr oder minder deutlichem Bezug zum erfolgreichen Vorgänger. Im Seminar wollen wir die Auswahl und den Einsatz der antiken Quellen im Sinne einer wie auch immer gearteten „Weltgeschichte“ hinterfragen und einordnen.

Sommersemester 2017 13

Die Veranstaltung wird in drei Blockterminen jeweils freitags abgehalten: Die Aufgaben werden bei der zweistündigen Vorbesprechung am 14. April verteilt. Am 26. Mai findet ein ganztägiger Workshop in Göttingen statt. Der dritte Blocktermin (voraussichtlich am 02. Juni) besteht aus einem gemeinsamen Besuch der Ausstellung "Mit 80 Objekten um die Welt" im Römer- und Pelizaeus-Museum in Hildesheim. Wegen des hohen Praxisanteils ist die Veranstaltung auf 20 Plätze beschränkt. Eine verbindliche Anmeldung kann ausschließlich auf Anfrage beim Seminarverantwortlichen ([email protected]) erfolgen. Bewerbungsschluss ist der 01. März 2016. Die einzelnen Sitzungen bauen aufeinander auf; ein nur teilweises Besuchen bestimmter Veranstaltungsteile ist nicht möglich. Literatur MacGregor, Neil: Eine Geschichte der Welt in 100 Objekten, München 2013. https://www.britishmuseum.org/explore/a_history_of_the_world.aspx

Praktische Übung

4503933 Praktische Übung „Berufe für Althistorikerinnen und Althistoriker“ Dozent/in: Martin Lindner

Erwartete Teilnehmer: 15

Raum: Seminarraum 2.121 Termine: 21. April 2017

12 - 14 Uhr

12. Mai 2017

9 - 18 Uhr

09. Juni 2017

9 - 18 Uhr

30. Juni 2017

9 - 18 Uhr

07. Juli 2017

9 - 13 Uhr

Kommentar: Wie und in welchen Bereichen kann ich nach meinem Studium beruflich tätig werden? Die meisten Studierenden stellen sich diese Frage erst kurz vor ihrem Abschluss – und damit viel zu spät. Ziel dieses Seminars ist es daher, frühzeitig erste Orientierungshilfen und Tipps von Praktikern für den Einstieg in die Berufspraxis zu vermitteln. Das Seminar wird in fünf Terminen jeweils freitags abgehalten: Am 21. April erfolgt eine zweistündige Vorbesprechung. Am 12. Mai, am 09. Juni und am 30. Juni finden drei ganztägige Workshops von externen Experten zu den Bereichen "WissenschaftsjournalisSommersemester 2017 14

mus", "Museumsmanagement" und "Verlagslektorat" statt. Ergänzt wird das Angebot durch ein halbtägiges Bewerbungscoaching am 07. Juli. Als Lehrende konnten Holger Kieburg (Zeitschrift Antike Welt), Beate Bollmann (Agentur Konzept und Kommunikation und Christoph Selzer (Verlag Klett-Cotta) gewonnen werden. Wegen des hohen Praxisanteils ist die Veranstaltung auf 15 Plätze beschränkt. Eine verbindliche Anmeldung kann ausschließlich auf Anfrage beim Seminarverantwortlichen ([email protected]) erfolgen. Bewerbungsschluss ist der 15. Februar 2016. Die einzelnen Sitzungen bauen aufeinander auf; ein nur teilweises Besuchen bestimmter Veranstaltungsteile ist nicht möglich.

Literatur Wird zur Vorbereitung der Workshops von den jeweiligen Lehrenden verschickt.

Sommersemester 2017 15