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Unterwegs mit der HK Audio „Linear 5“-Serie Von Christian Boche

Nachdem die tools-Kollegen Frank Pieper und Fabian Reimann in der letzten Ausgabe die HK Audio „Linear 5 112 FA“ Aktivbox genauestens unter die Lupe genommen haben, kommt an dieser Stelle ein Nachschlag in puncto „live und laut“ mit weiteren Familienmitgliedern der „Linear 5“-Serie. Auf sieben Baustellen rund um den linken Niederrhein, welche unterschiedlicher kaum sein können, haben wir die Beschallungsprodukte aus Sankt Wendel eingesetzt, von Stand-up-Comedy bis hin zur PunkRock-Show.

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Bevor wir uns auf Tour begeben, erlaubt mir noch kurz einen kleinen Exkurs zu meinen Anfängen im Beschallungswesen. Tatsächlich stammte meine erste PA ebenfalls von HK Audio. Vier LP-18 Bässe, zwei LP14 Tops und dazu den passenden HK Audio AC-22 Controller, beheimatet in einem Rack mit QSC MX2000 Amps. Da werden Erinnerungen wach. Gut 20 Jahre später gibt es erneut eine „Linear“-Serie aus dem Hause HK Audio. Die aktuelle „Linear 5“-Modellreihe besteht aus den Topteilen L-5 112FA (siehe tools Test 03/2012), L-5 115FA, der Multifunktionsbox L-5 112XA und den Subwoofern L Sub 1200A und L Sub 2000A. Wird das „A“ in den Produktbezeichnungen gestrichen, dann erhält man die korrekten Bezeich-

nungen der ebenfalls erhältlichen passiven Modelle. Was die Teststellung der Boxen angeht, zeigte sich folgendes Bild: Gleich vier L-5 112XA Multifunktionsboxen und zwei L-5 115FA stapelten sich auf einer Europalette. Damit auch im Bassbereich eine adäquate Grundversorgung sichergestellt ist, thronten auf einer zweiten Palette vier L-Sub 2000A. Übrigens: Alle technischen Details zum Linear-5-System inklusive der Messergebnisse im reflexionsarmen Raum der TU Berlin finden sich in Ausgabe 3/2012 oder für Abo-Leser im Archiv auf www.tools4music.de zum Download.

12. Mai: „Luft und Pumpe“

Sorte, er besitzt eine gute Mikrofontechnik (immer nah am Schallwandler, gepaart mit einer lauten Sprechstimme), weshalb der Soundcheck in fünf Minuten erledigt war. Klangkorrekturen standen kaum an, ein Low Cut bei 120 Hz im Mikrofonkanal des AKG D-5 und fertig. Frau Scholten ist tontechnisch gesehen ein anderes Kaliber und Dieter Nuhr gegen Frau Scholten ein wahrer Pegel-Orkan. Frau Scholten spricht leise, dazu wird auch bei manchen Programmteilen geflüstert und zu allem Überfluss gerne an der PA vorbei mit dem Mikro in der Hand ins Publikum abgetaucht. Über ein weiteres Mikrofon darf der Tontechniker zudem noch eine Akustikgitarre und jede Menge anderes pegelarmes Material (selbstsprechende Handpuppen u. ä.) verstärken.

Der Niederrhein ist eine etwas speziellere Kulturlandschaft. Zwei Dinge dominieren den Alltag: zum einen die Nähe der Niederlande, was sich an einem gut ausgebauten Radwanderwegnetz manifestiert, zum ande- Da Frau Scholtens Programm überwiegend improviren, dass man es als Niederrheiner gewohnt ist, siert ist, konnte ich ebenfalls experimentieren. Auch kilometerlang im Schritttempo hinter Treckern fahren bei extrem leisen Passagen gab sich das System souzu dürfen. Somit ist Fahrrad fahren hier ebenfalls Kul- verän und rauscharm, bei guter Sprachverständlichturgut, oft in Kombination mit Fußballwitzen, die die keit. Zwei, drei Raumresonanzen wurden mit dem Leistung der holländischen Nationalmannschaft the- parametrischen Summen-EQ des X32 unterdrückt matisieren. Also: „Luft und Pumpe“. Das Konzept ist und die Show lief perfekt. schnell erklärt. Die Teilnehmer rollen auf Fahrädern durch die niederrheinische Tiefebene und fahren dabei Gerade wollte ich diese Veranstaltung unter „erfolgvier ungewöhnliche Event-Locations an, bei denen Co- reich abgeschlossen“ in mein Tagebuch eintragen, als medy Künstler den Aufenthalt verkürzen. Meine We- der Veranstalter mit dem All-Time-Klassiker-Anliegen nigkeit betreute Station 1, eine Schreinerei im ankam: „Ich müsste mal eben eine Ansage machen.“ Niers-Naturschutzgebiet. Natürlich war die gesamte Anlage schon längst wieder Mit Jens Heinrich Claassen und Hildegart Scholten im Kombi verstaut. Da ich allerdings schon als kleines durfte ich gleich zwei Künstler tontechnisch versorgen. Kind von einem Leben als Dienstleister geträumt Herr Claassen spielte E-Piano, weshalb die PA für die- habe, schnappte ich mir einfach zwei L-5 112XA samt sen Tag wie folgt strukturiert war: je Seite ein L-Sub Mikro und nutzte dann das Feature, von dem ich 2000A Subwoofer und eine L-5 112XA auf Distanz- dachte „Das brauche ICH garantiert nie!“ Die aktiven stange, dazu eine weitere L-5 112XA als Monitor für Topteile der „Linear 5“-Serie besitzen neben einem reHerrn Claassen. Ich zog die L-5 112XA aus zwei Grün- gelbaren Line-Eingang auch die Möglichkeiten, ein den den L-5 115FA Topteilen vor. Optisch sind die schmaleren L-5 112XA etwas dezenter und mit Genügt auch Profiansprüchen: 21 Kilo zudem gleich neun Kilo Die Band Nightfly mit vier leichter als die L-5 115FA TopL-5 112XA als Monitore teile, sodass ich die PA problemlos alleine aufbauen konnte. Um auch den weiter hinten stehenden Leuten einen guten Sound anbieten zu können, nutzte ich die 3-Grad-Duo-Tilt-Aufnahme für die Ausrichtung der L-5 112XA auf der Distanzstange. Auf den ersten Blick schien die tontechnische Anforderung nicht sonderlich schwierig zu sein. Gerade mal fünf Eingangskanäle belegten die Künstler an dem Behringer X32 Mischpult, zudem waren keine hohen Pegel gefordert, weshalb man sich gedanklich getrost zurücklegen konnte … hatte ich zumindest gedacht. Jens Heinrich Claassen ist ein Künstler der sympathischen

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Komplette Bühne mit HK Audio „Linear 5“ Boxen

lung mittels iPad nutzen. Ich ließ mich mit einem frisch gezapften Diebles Alt überreden und dockte das iPad mittels Klinkenadapter direkt an die Combo-Eingangsbuchse der L-5 112XA an.

17. Mai: Vattertach

Passende Grundversorgung für den Trommler: HK Audio Drumfill und Kaltgetränke

Mikrofon direkt anzuschließen. Kurz den versenkten Taster für den Mikroeingang gedrückt, das Signal auf die zweite Box durchgeschliffen und von Hand „on the fly“ mit den Gain-Reglern die Lautstärke während der Durchsage geregelt. Klappt problemlos! Natürlich wurde die Mannschaft im Bierpavillon direkt nervös und wollte die Boxen noch zur Hintergrund-Beschal-

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Stil, Eleganz und verantwortliches Handeln – das sucht man beim alljährlichen Vatertags-Fest in dem niederrheinischen Städtchen Oedt (das heißt wirklich so) vergeblich. Wie immer bestand die Aufgabe darin, zwei Coverbands von morgen 11 Uhr bis abends um 22 Uhr zu versorgen. Eine Herausforderung dabei ist, die über den Tag stetig leiser werdenden Sänger mit antiproportional lauter werdendem Monitorsound zu bedienen, ohne dass selbiger den direkten Weg ins Feedback-Chaos nimmt. Somit werkelten zwei L-5 112XA als Monitore für den Frontmann der Kapelle Ranzig, wogegen der Trommler sich für die Kombination L-Sub 2000A und L-5 115A als Drumfill entschied. Um nichts anbrennen zu lassen, hatte ich mittels Hand-Analyser die beiden L-5 112XA eingepfiffen und zudem die EQ-Vorwahl „Monitor“ am Aktivmodul der Boxen angewählt. Unterhalb von 2 kHz zeigten sich die Boxen erstaunlich koppelfest, bei hohen Pegeln wollen die Boxen zwischen 2,5 und 5 kHz sowie bei 8 bis 10 kHz um 4 bis 5 dB gezügelt werden. Dann allerdings stand das „Brett“ zur Verfügung, welches bis zum Ende der Veranstaltung ausreichte. Mehr noch: Die Bitte des Trommlers nach einem „deutlich leiseren Monitor“ hat in fast 20 Jahren Bandgeschichte Seltenheits-Charakter.

26. Mai: Vereins-Hochzeit Leute, die privat einen Bus oder Transporter fahren, kennen die Problematik. Der eigene „Freundeskreis“ ist bei Weitem größer, als man selbst vermutet. Anders kann man es kaum erklären, dass ehemalige Grundschulklassenkameraden oder verschollen ge-

glaubte Nachbarn urplötzlich anrufen und wie beiläufig in einem Nebensatz fragen, ob man sich nicht mal eben deinen Bus leihen könnte … so unter „alten Freunden“. Beschaller kennen vergleichbare Anrufe, wenn Gartenpartys, Geburtstage oder Hochzeiten anstehen. „Haste nicht so eine kleine Anlage für mich. Sind auch nur 200 Leute.“ Somit gingen im Wonnemonat Mai die Kombination von zwei L-Sub 2000A und zwei L-5 112XA auf Distanzstange in ein grau gefliestes Vereinsheim eines im unteren Drittel der Kreisklasse agierenden Fußballvereines, wo ein „alter Schulfreund“ seine Hochzeitsparty zelebrierte. Ich schob besagte Anlage vorbei an der dunkelbraun getäfelten Theke und bog an einer Vitrine ab, die mit Pokalen und Wimpeln ausstaffiert war. Stumme Zeugen einer ambitionierten Erfolglosigkeit, die zurückreichten bis zur Vereinsgründung kurz nach der Verabschiedung des Grundgesetzes. Pflichtbewusst wartete ich mit dem zeitgleich angereisten DJ an diesem Ort

der Heiterkeit darauf, dass sich die Überlebenden mit ihrer Schlüsselgewalt die Tore des Feiersaals öffnen würden. „Bonjour Tristesse“, murmelte der DJ und brachte damit die Stimmung auf den Punkt. Gut, dass die Class-D-Amp-Module der „Linear 5“ Serie auch an zweifelhaften Stromquellen zuverlässig spielen. Am Gain Poti der Bassendstufenmodule gönnte sich der DJ noch einen kleinen Boost von 3 dB und verabschiedete mich mit den Worten: „Wenigstes ein stilvoll designtes Möbelstück in diesem Raum.“

26. Mai: Coverband Nightfly Wenn das Gespräch mit „Hast Du mal eben ...“ anfängt, dann ist Vorsicht angebracht. Es sei denn, es handelt sich um einen zuverlässigen Kollegen, den man näher kennt. So gingen abermals vier L-5 112XA als Monitorboxen auf die Reise in ein Schützenfestzelt, wo die prominent besetzte Coverband Nightfly ein Stelldichein gab. Sänger der Band ist Deimos Virgillito, der in Köln im Musical „We Will Rock You“ mitspielte und mit seiner ausgebildeten Stimme zudem Engagements bei „Jesus Christ Super Star“, „Grease“ und „West Side Story“ übernahm. Als erfahrener Sänger bemerkte er an dem Abend schnell, dass das drehbare 60 x 40 Grad Horn noch in der Position für Topteilanwendungen stand, somit der Abstrahlbereich beengt und das Monitorsignal dadurch etwas Direktheit vermissen ließ. Dennoch wurde auf ein Drehen des Horns verzichtet, auch weil die Monitore ohne größere EQ-Eingriffe genügend Pegel boten. Hinlegen, anschließen und loslegen – bei dieser routinierten Band kein Problem.

2. Juni: Wetten

Alt gegen neu = Vorsprung durch Design – das „Linear 5“ Stack (links) besitzt eine gute Stacking-Höhe

Els ist ein hochprozentiger Schnaps, der am Niederrhein und in Teilen der Eifel destilliert wird. Dieses „Etwas“ wird in kleinen Manufakturen oder von Einheimischen in Heimarbeit in der Garage gebraut und besteht hauptsächlich aus Korn, in den wundersame Kräuter und Sträucher getaucht werden, bis sich die Flüssigkeit grün-gelblich verfärbt. Fertig ist der Els. Ein absurd schmeckendes Getränk, das wirklich das Beste aus jedem Musiker herausholt. Dachte zumindest der örtliche Veranstalter des Ranzig-Konzerts in Wetten, nahe der Pilgerstadt Kevelaer. Neben der bemerkenswerten Tatsache, dass der Veranstalter der Band eine eigene Zapfanlage neben der Bühne kredenzte, gab es zur Leistungssteigerung in periodischen Abständen stets eine Runde „Els“. Die Band strukturierte darauf ihre Set-Liste um, für spontane Evergreens wie „ Els Bells“ und „Nothing Els Matters“. Das tat der Stimmung in dem mit 350 Zuhörern hoffnungslos überfüllten Saal keinen Abbruch, im Gegenteil. Für mich endlich mal eine Gelegenheit, die HK Audio-Anlage am Limit zu bewegen – mit vier L-Sub 2000A und zwei L-5 115FA. Zwei L-5 112XA dienten als Monitore. Neben unserem HK Audio Stack hatte der örtliche DJ seine eigene PA für die Pausenuntermalung aufgebaut. Ein guter Beweis für die These, dass die meisten Preisunterschiede hinsichtlich Beschallungsanlagen durchaus berechtigt sind.

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Exzellenter Sound bei der „Luft und Pumpe“ Comedy Veranstaltung

Der Autor im Einsatz als fleischgewordener und manuell regelnder Stereo-Limiter

Welche der beiden Anlagen verfügte von Hause aus über eine passende Stacking-Höhe? Richtig! Die Band tönte beim Soundcheck nur mithilfe der Backline stellenweise im dreistelligen dB(A)-Bereich von der Bühne. Ungezügelte Pegelspitzen durch laute Snare-Schläge, wurden beim anschließenden Konzert durch die Limiter-Aktivität der L-5 115FS gezügelt. In der Subwoofer-Abteilung dagegen war alles im grünen Bereich, hier waren noch Reserven vorhanden. Ein Wort noch zu den Limitern, diese erwiesen sich nicht nur als wirkungsvoll, sondern auch als schnell. Ein Feuerwehrmann außer Dienst hatte kurzerhand das Netzkabel der digitalen Behringer S16 Stagebox gezogen, um dort das Ladegerät seines Handy einzustecken, da er dringend telefonieren musste …

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16. Juni: Rahser Open Air Noch so eine Anfrage aus dem Alltag des Dienstleisters: „Wir machen eine Benefiz-Veranstaltung und brauchen eine günstige PA.“ Somit schlug ich mit dem gesamten „Linear 5“-Paket im Viersener Ortsteil Rahser auf, um dem Verein „Wir vom Rahser e. V.“ dabei zu helfen, gleich vier Live-Bands nacheinander auf einer kleinen Bühne bei strömendem Regen Gehör zu verschaffen. Den FoH-Platz betreute mein Kollege Manuel, der alle Bands auf seinem SAC-System mischte. Aufgrund des Dauerregens entschlossen wir uns, die gesamte PA auf dem etwas skurrilen Bühnenanhänger unterzubringen. So stapelten wir zwei L-Sub 2000A samt L-5 115FA pro Seite und nutzten die vier L-5 112XA als Monitore auf drei Wegen. Ein Drumfill aus dem Hause GAE/TEN Audio komplettierte die Aufstellung. Eine gute Gelegenheit, bei allem berechtigten Lob auch Kritik anzubringen. Es ist schade, dass die aktiven „Linear 5“-Boxen keine Durchschleifmöglichkeiten für die Stromversorgung besitzen. Zwar lassen sich verriegelbare Volex Kaltgerätekabel verwenden, aber bei unseren zwei Stacks müssen stets drei Kaltgerätekabel über eine Dreiersteckdose an den Bühnenstrom angedockt werden. Elegant ist anders, was allerdings bei diesem Bühnenwagen nicht weiter störte. Der bestand komplett aus Metall und hatte zudem eine sehr niedrige Deckenhöhe. Ohne Bühnenmollton an der Rückseite ballte man in der Nähe des Schlagzeugs bei jedem Schlag auf Becken oder Snare das Gesicht zur Faust. Mit Mollton wurde es minimal besser. Die niedrige, reflektierende Bühnendecke war hinsichtlich des „Feedbacks“ problematisch. So setzten wir fünf bis sechs EQ-Punkte pro Monitor, damit der Pegel hochgefahren werden konnte, um sich auch auf der „Schepperbühne“ durchzusetzen. Nicht einmal der stetige Dauerregen konnte die 112XA stoppen. Das Gehäuse ist so designt, dass der Regen derart abtropft, dass die Aktivmodule munter weiterspielen (bitte nicht nachmachen – es gibt optional erhältliche Schutzhüllen). In den kurzen Regenpausen strömte das Publikum aus den Bierständen und umliegenden Kneipen vor die Bühne, sodass sich knapp 300 Leute versammelten, um die Bands zu motivieren. Wie schon zuvor bei der Veranstaltung, so waren es auch hier die L-5 115FA Tops, die bei hohen Pegeln limitierten. Generell hat sich bei allen Einsätzen gezeigt, dass die L-5 115FA und auch die L-5 112XA als Topteile nur wenig EQ-Eingriffe benötigen. Je nach verwendetem Mikrofon wurde bei 5 oder 8 kHz etwas ausgedünnt – und fertig. Richtig gut gefallen haben mir auch die L-Sub 2000A. Nicht nur, dass die beiden 12-Zoll-Speaker in dem Bandpass-Gehäuse einen beachtlichen

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Pegel erzeugten, auch klanglich konnten die Bässe überzeugen. Der gemeine Techno DJ mag vielleicht über etwas zu wenig Tiefbass-Gewitter klagen, für Live-Musik hingegen ist die Konzentration auf den Nutzbassbereich genau passend. Bei Bandpässen ist das konstruktionsbedingte Nachschwingen des Resonators gefürchtet, was aber erstaunlich gut durch die impulsfreudigen 12-Zoll-Treiber der L-Subs kompensiert wurde. So denkt der Autor nach erfolgreichem Test ernsthaft darüber nach, sich zwei passive L-Sub 2000 für den Kneipenjob oder als Bass für ein Drumfill zuzulegen. Und noch etwas: In der Zweier-Kombination erhält man übereinandergestapelt direkt eine gute Ausgangshöhe für ein Topteil, sodass in der Regel keine Distanzstange mehr benötigt wird. Nach sieben Einsätzen mit dem HK Audio „Linear 5“System kann ich, mit Ausnahme der fehlenden Strom-Durchschleifmöglichkeit, viel Positives berichten. Egal, ob Sprachbeschallung oder „Els Bells“, das Material macht seinen Job. Die Bedienung ist selbsterklärend und das System schnell spielbereit. Bemerkenswert ist zudem die gute Qualität der Lackierung und der Boxenkonstruktion generell. Obwohl keine der optionalen Schutzhüllen mitgeliefert wurde, machen die Testkandidaten nach diesem Testmarathon optisch noch einen guten Eindruck. Das ist nicht selbstverständlich. Um es jetzt mal auf den Punkt zu bringen: Was am Niederrhein funktioniert, das dürfte auch im Rest der Republik für Wohlgefallen vor und hinter dem FoHPlatz sorgen. ■

www.hkaudio.com NACHGEFRAGT Wolfgang Schulz, Produktmanager HK Audio: „Vielen Dank an das tools-Team für den ausführlichen und sehr informativen Live-Test mit ‚Linear 5‘. Die Eindrücke beschreiben eindrucksvoll und sehr praxisnah genau die Schwerpunkte, die der Entwicklung von ‚Linear 5‘ zugrunde lagen: ‚Linear 5‘ – ob als Einzelbox oder im großen Stereosystem – ist als vollaktive Beschallungslösung konsequent auf ‚user-ready‘ getrimmt. Der Anwender soll flexibel und ohne Aufwand zum besten Ergebnis kommen. Die effektive Kombination der wichtigen Details wie gute Stacking-Höhe, flexible Eingangssektion, Hornvarianten, beeindruckende Akustikentwicklung, robuste Ausführung und last, but not least der hohe Output machen die ‚Linear 5‘-Modelle zu Beschallungswerkzeugen, die in diesem Segment ihresgleichen suchen. Die sehr unterschiedlichen Veranstaltungen beschreiben die große Bandbreite eines Beschallungsalltags, bei dem ‚Linear 5‘ in puncto Handling, Bedienung und Sound offenbar mühelos überzeugen konnte. Das Fehlen der Strom-Durchschleifmöglichkeit war eine bewusste Entscheidung, da die dafür benötigten Kabel noch nicht als Standard für Musiker, Bands und DJs angekommen sind, für den Tontechniker eines Verleihers ist die Frage danach natürlich gerechtfertigt. Wenn darüber hinaus keine weiteren Schwächen ausgemacht wurden, kann man bei ‚Linear 5‘ als Anwender ja nur glücklich werden. Weitere Infos zu ‚Linear 5‘ natürlich unter www.hkaudio.com.“

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