Die Küste, 47 (1988), 187-203
Untersuchungen
zur
Optimierung auf
des Kustenschutzes
Sylt
on RUDOLF SCHERENBERG
Zusammenfassung Sturmfluten mit lingeren Verweilzeiten hoher Wasserder Sylter Westkusre deutlich zugenommen. Im Fachplan Kustenschutz Syls vom 13.1. 1985 ist das Konzepr hir die kunftige Sicherung der Sylter Kiisre zusammenfassend dargestellt worden. Dazu geh6rt das erliuterte Untersuchungsprogramm zur Optimierung des Kustenschutzes auf Syk, das im Herbst 1985 angelaufen ist. Ziel ist die Eifassung der von Tide und Seegang erzeugien Krdfre und der daraus resultieren-
Wegen
der haheren und
haufigeren
stinde haben die Abbruchveriuste
deii
an
mit Hilfe hydrologischer Messungen, Sedimentuntersuchungen und Erfassung der Kustenverinderungen. Die Ergebnisse sollen miteinander
Sedimentbewegungen
laufender meiltechnischer korrelier werden,
um
damus Schlusse fur die Optimierung der Sicherungsma£nahmen ziehen
zu
k6nnen. Summary The erosion of the Island ofSylt bas significantly occelerated due to tbe inaeosed frequeng of of longer dai·ation. A concept for the futme protection of tbe Island's coastline is given in detait in the Sylt Coastal Pyotedion Plan of January 13, 1985. This inct*des tbe bere discwssed investigations ·zebicb began in the fall of 1985 for optimizing the Sylt coastal pmtection. extreme storm si,rges
Tbe motion.
goal is tbe detennination of tbe tidal and wave ind*ced forces nd tbe reswiting sediment accomplished with hydrological and sediment measmements as well as sarveys to
Tbis is
determine tbe coastline changes. Correlations betreeen them data dragn fo, optimizing the coastal protection measures.
be made, and condusiom
aye to
Inhalt 1.Vorbemerkung Voruntersuchungen 2.1 Stabilithuntersuchungen im n8rdlichen nordfriesischen Wattenmeer 2.2 Untersuchungen der Abhdngigkeiten zwischen Seegang und Wind, Seegang Unterwassertopographie sowie zwischen Seegang und Kustenlingstransport. 2.3 Erstellung eines mathematischen Modells zur Simulation grofirRumiger Str8mungs- und Sedimentt ·ansportvorgdnge im Bereich der Insel Sylt 2.4 Versuchssandvorspulungen .
-
188
.
2.
189
..............................
189
.
und 189
.
189
.
191
...
3.
Hauprunrersuchung 3.1 Messungen mir Richtungswellenme£bojen (Franzius-Institut) 3.2 Untersuchung des seegangserzeugten Ki stenlingstransports mit Hilfe ...............
.
EDV-Programms (Leichrweil-Institut).
.............
Analyse des gro£rdumigen gezeitenerzeugten Sedimenttransports
3.4
Untersuchungen
3.5
(Geologisch-Pationtologisches Institut) Hydrologische Messungen sowie hydrographisclie
(Institut fur Stromungsmechanik) von Quer- und Ldngstransport der
des Verlaufs
.............
(Amt fur 4.
Land- und Wasserwirtschaft Husum).
SchluBbemerkung und Ausblick
5. Schriftenverzeichnis
.
.
.
.
191
.
eines 193
.
3.3
eines HN-Modells
191
-
mit Hilfe ...
Sedimente
.....
vor
194
Sylt
......
196
und terrestrische Vermessungen ..
199 203 203
Die Küste, 47 (1988), 187-203 188
1.
Die in den vergangenen 30
Sylts
hat das Ministerium fur
oline
Erginzung durch
Vorbemerkung
Jahren beobachtete Zunahme des Ruckgangs
der Westkuste
Ernthrung, Landwirtschaft und Forsten des Landes SchleswigHolstein 1982 veranlaBt, die Grdde des Kustenriickgangs, seine Ursachen und Vorschldge fur GegenmaBnahmen untersuchen zu lessen. Das Ergebnis der Untersuchungen ist im Fachplan Kustenschutz Sylt (ALW Husum, 1985) zusammengefaBt worden. Nach grundlicher Auswerrung aller Messuiigen, Untersuchungen und Erfahrungen sowie nach sorgfiltiger Abwigung alter L6sungsmdglichkeiten und Beachtung der mit dem Kastenschutz zusammenh ngenden Belange werden regelmEig zu wiederholende Sandvorspulungen massive Bauwerke als die in
Hinsicht gunstigste L6sung fur
scliaftspflegerischer tig wird vorgeschlagen, -
wirtschaftlicher und land-
GegenmaBnahmen empfohlen. Gleichzei-
Untersuchungsprogramm
den Kenntnisstand uber die kustenrelevanten sern
-
durch ein
reclinischer,
Vorgdnge
an
der Westkuste
Sylts
zu
verbes-
und
die Methode der
Sandvorspalungen
zu
optimieren.
Das Ministerium hat dazu im Herbst 1985 ein bestehend
aus
zimfangreiches Untersuchungsprogramm,
einem
Naturmefiprogramm und Modelluntersuchungen, eingeleiter. Es ist vor dlem darauf gerichter, die meteorologischen und hydrologischen Vorgiinge und Zusammenhinge ihre Auswirkungen auf die Uferabbruche und den Sedimenthaushalt und
-
-
-
vor
Sylt
-
-
ihre
zu
Bedeumng
far die
morphologischen
und
sedimentologischen Erscheinungsformen
erfassen. Dazu ist
keiten
von
untersucht
kann, men
not:wendig,
den
Sedimenttransport vor der Sylter Kuste und seine AbhiingigEingriffen zu analysieren. Darauf aufbauend soil
und kunstlichen
werden,
wie die den
es
Seegang, Tide
wie der Sedimenttransport zugunsten des Inselschutzes beeinfluilt werden Sandvorspulungen optimiert werden kdnnen und ob ggfs. zus tzliche Mafnah-
Energieeintrag
auf die
Sylter Westkiiste
mit vertretbarem Aufwand vermindern
konnen. An den
Untersuchungen
sind
das Franzius-Institut der Universittt
das
Geologisch-Paliontologische
das Institut fur
Hannover,
Institut der Universitat
Strumungsmechanik der
Kiel,
Universitdt Hannover,
das LeichtweiB-Institut der Technischen Universitdt
Braunscliweig
und das AmI fur Land- und Wasserwirtschaft Husum
beteiligt. Die einzelnen
Untersuchungen und ihre Ergebnisse werden in regelnidEig stat:tfindenden
gemeinsamen Besprechungen und durch Austausch aller Unterlagen abgestimmt. Da es sich bei dem Untersuchungsprogramm um ein Forscliungsvorhaben handelt, sich mit einer fur das Deutsche
Kusteningenieurwesen wesentlichen Aufgabenstellung befaBI, liat
Bundestag hierfur Mittel bewilligt, die
vom
Bundesminister fur
Forschung
das der und
Technologie bereitgestellt werden. Der nachfolgende Bericht ist auf der Grundlage von Beitrigen der vorstehenden Institute zusammengestellt worden.
Die Küste, 47 (1988), 187-203 189
Voruntersuchungen
2.
Als Vorstufe sind drei
Voruntersuchungen
mit den
nachfolgend
genannten
Ergebnissen
durchgefuhrt worden:
Stabilitarsuntersuchungenim n6rdlichen
2.1
nordfriesischen Wattenmeer Das nardliche nordfriesische Wartenmeer mit Ausnahme des Lister Tiefs befindet sich
nicht in einem
In der Norderaue und
hydrologisch-morphologischen Gleichgewichtszustand. ein VolumenuberschuB durch einen
Hurnum-Tief besteht eindeurig m' pro Tide, der von der Norderaue im
aus
Spulstrom
in das Hbrnum-Tief ubertritt. Dadurch werden die betroffenen Priele und
Wattflichen erodiert. Eine unterbrochen wird
Stabilisierung
60 Mio.
kann
nur
erreicht werden,
wenn
angrenzenden der
Spiilstrom
(Abb. 1).
Abhingigkeiren zwischen Seegang Wind, Seegang Unterwasserropographie sowie zwischen Seegang und Kiistenlingstransport
Untersuchungen
2.2
von
uber die Fahrer Schulter und durch das Amrum-Tief
der
und
und
Grundlage von vortiegenden Wellen-
Auf der
als
und
Windmessungen wurde
Voraussetzung fur die Beurteilung des Einflusses
Seegangsstaristik graphie und des Kustenldngstransports erstellt. Mit diesen Eingangswerten wurden die Lingstransportmengen
der
unier
eine
Langzek-
Unterwassertopo
Berucksichtigung
des Flachwassereinflusses berechnet und bilanzierr. Mit einem
halb-theoretischen, durch vorhandene Messungen uberpruften Ansatz wurde
Wellenlidhenverkiiderung
die
lien im
bis
Rinnensystem nur Rifferhbhung
Durch eine der
Transportkapazit t
2.3
im
Rinnensystem
zu
einer
untersucht. Danach waclisen die Wellenli6-
wasserstandsabhdngigen Grenzlidhe
kann eine deutliche
Abminderung
im Riff- und Strandbereich erreicht werden.
Erstellungeines
mathematischen Modells zurSimulation
groBriumiger Stromungs-
und
Sedimenttransportvorgange
im Bereich der Insel
Da
u.
a.
an.
der Wellenhdhen und damit
die Einflusse des
Hindenburgdammes
F6hrer Schulter untersucht werden sollen, ist das
Sylt
und eines denkbaren Dammes uber die
Syk-Modell zweckmiligerweise
auf das
nordfriesische Wattenmeer zwischen der dinischen Insel Rdm und der Halbinsel Eiderstedt
auszudehnen. Die daftir erforderlichen Randbedingungen kdnnen milie", d. h. nen
uber ein
gro£riumiges
nur
durch eine
„Modellfa-
Nordseemodell und ein Modell Deutsche Bucht, gewon-
werden.
Antworten auf 6rtliche Einzelfrageii, z. B. Grenze zwischen den Kustenbereichen mit aberwiegender Tidestramung und aberwiegender Brandungsstriimung, massen in Aus-
schnittmodellen mit verfeinerten Gitternetzen untersuclit werden.
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